1903 / 94 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 22 Apr 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Abschlüsse in den Beschaffungen der Materialien machen konnten, fernerhin dadurch, daß wir in unserem Güterverkehr Verbesserungen haben eintreten laffen und endlich dadurch, daß wir einen sehr milden Winter gehabt haben. Gr setzte jwar anfangs scharf ein, blieb dann aber bis zum Schluß des Etatejahrs milde, um uns zum Schluß des Winters, aber erst beim Beginn des neuen Ctatsiahres, worauf ich noch komme, eine kleine Ueberraschung zu bereiten.

Wenn ich nun diese 15 Millionen Ersparnisse ansetze, so stellt sich der Ctat um diese Summe weithin günstiger. 5 Millionen erscheinen aber nicht im Ueberschuß, weil im Etatsansatz der Kohlenpreis für das Gtatejahr 1902 za niedrig angesetzt war und es mir nur gelungen ist, mit der Summe, die für Kohlen ausgesetzt war, dadurch auszukommen, daß ich 8 Millionen an Kohblenausqaben erspart habe. Es würde also die Ausgabe an Kohlen den Etat um 5. Millionen überschritten baben, wenn eg mir nicht gelungen wäre, namentlich wegen des milden Winters, 5 Millionen an Kohlen zu ersparen.

Die Minderausgabe reduziert sich also für den Ctatsabschluß auf 10 Millionen.

Rechnen wir nun die Mehreinnahmen und die Minderausgaben wusammen, so würde der Abschluß gegen den Etat nur noch um 3 Millionen zurückbleiben. Die Gisenbahnen waren schuld, und zwar auch die Abschätzungen der Eisenbabnen, daß man 1802 mit einem Defisit von 35 Millionen rechnen mußte, und, wie ich schon im Herrenbause mitgeteilt habe, sind die Einnahmen und Ausgaben nun derartig, daß für den Fall, daß die anderen Staate verwaltungen nicht ungünstigere Abschlüsse haben, die Eisenbabnderwal tung, die dieses Definit verschuldet hatte, nun auch für das Defizit wieder auf⸗ kommen kann.

Es ist nun bemerkenswert, daß die Betriebgeinnahme für 1902 zum ersten Mal wieder die höchste Betriebseinnahme, die wir je ge⸗ babt baben, nmlich des Jahres 1900, erreicht und sogar etwas über. schreitet Wir hatten damals eine Betriebseinnabme von 1392 Millionen; diese ist also von der Isteinnahme noch etwas über- schritten worden. Wir haben aber noch nicht wieder erreicht, was das Jabr 1900 auf das Kilometer un an Einnahmen brachte. Denn die kilo ; metrische Ginnabme im Jahre 1900 betrug 45532 ., während die kilo metrische Cinnabme im Jahre 1862 nur 43851 4 nach der vorläufigen Abrechnung beträgt. Es ist das also noch ein Weniger von 1831 A auf dag Kilometer. Immerhin ist aber die Steigerung gegen das Etatt jahr 1901 schon eine ganz hübsche, indem die kilometrische Cinnahme wieder um 626 K gestiegen ist; davon fallen, was bemerkengwert ist, auf den Personenverkehr nur 9 ; das andere fällt alles auf den Güterverkehr. Es ist dies alfo ein Zeichen, daß gerade die Einnahme, die auf der wirtschaftlichen Debung der Arbeitétätigkeit im Lande be- rubt, in die Döͤbe gegangen ift. Wenn die Steigerung sich so welter sortsetzt, dann därsen wir vielleicht auch erwarten, daß das Gtatesab=

1803 etwas gänstiger abschließt, als wir es als vorsichtige Finanzleute Haben annehmen mässen.

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Erscheinung am 18. April, Nachmittags 6 Uhr, Oberschlesien jwischen Gleiwitz und Schweidnitz und beschränkte sich zunächst im wesentlichen auf dag linke Oderufer westlich big ans Riesengebirge heran, soweit wie unsere Rapporte reichen. Es war

solchen Schneeverwehungen im Wine Am Montag, . April, wurden Kattowitz überhaupt keine Güterzüge

durchsubringen waren. Der Schnee lag auf freier Strecke einen Meter hoch, in Einschnitten drei Meter hoch. Die Zerstötungen, die vorge- kommen sind, sind nicht unbedeutend. Die Telegraphenleitun gen sind viel⸗ fach unterbrochen, besonders auf der Hauptstrecke Berlin - Schneidemühl; jede telegraphische Zugmeldung hörte auf der Strecke zeitwelse auf, und in Oberschlesien war die Direktien Kattowitz vorübergehend kaum in der Lage, eine telegraphische Depesche aus ihrem Bezirk heraugzu= bringen. Auf vielen Strecken, . B. Breslau —elt, Lobau Raudten entgleisten Maschinen und Zugteile durch den starken Schnee, der auf der Strecke lag; viele Zäge blieben im Schnee stecken. Zu meiner größten Freude kann ich mitteilen, daß Personen bei den ganzen Schneederwehungen nicht verunglückt sind.

Es ist selbstverständlich seitens der Staats bahnverwaltung alles geschehen, um diesem vlötzlichen Unwetter entgegenzutreten ben. die Folgen zu beseitigen. Wag an Arbeitern hat aufgebracht werden können, ist aufgeboten worden, und außerdem ist durch telegraphische Weisung an die Direktionen veranlaßt worden, daß die Militär⸗ behörden überall, wo wir nicht selbst fertig werden konnten, zur Mit. wirkung aufgefordert worden sind, und wie ich gebört habe, hat auch die Mitwirkung an vielen Stellen stattgefunden.

Zu meinem Bedauern war ich in dieser Nacht nicht im stande, den Passagieren von drei Zügen, die laut einer an mich gerichteten Devesche zwölf Stunden auf einem Bahnhof in der Prodinz Posen feftlagen, sofort ju helfen. Ich wußte nicht, wie ich dag machen sollte, als ich in dieser Nacht die Deresche erhielt. Ih spreche nut mein Bedauern aus, daß ich mich nicht selbst vorspannen konnte. Heiterkeit.)

Daß natürlich dieses Unwetter auch eine Menge Kosten ver ursacht, liegt auf der Hand. Man rechnet in schlimmen Jahren, daß die Schneeverwehungen, die im ganzen Winter vorkommen, der Eisen⸗˖ bahnverwaltung 4.3 bis 45 Millionen Kosten machen. Ein einziger großer Schneefall kann eine Million kosten. Wie hoch sich die Un, losten der jetzigen Schneeverwehnng stellen werden, kann ich Ihnen heute nickt sagen. Ich möchte nur die Bemerkung machen, daß jemand, der vorsichtig schätt, natärlich auch immer damit rechnen muß, daß die CGisenbahnderwaltung durch solche Neberraschungen erhebliche Mehrauggaben haben kann, und wenn man sich bier und da in der Presse gewundert hat, weshalb ich im Februar und März noch nicht die Mitteilungen, die ich im Herrenhaus gemacht habe und die ich heute hier mache, damalg ge= macht habe, so habe ich es deshalb nicht getan, well ich damalg noch nicht wissen konnte, welche Ueberraschungen durch Schnecberwebungen, Verkehrsstõrungen usw. der Mär uns bringen konnte. Der vorfichtige Mann gibt erst dann Zahlen an, wenn sie werklich fest liegen. Bravo )

Meine Herren, ich komme nun auf die wirtschaftliche l und ich möchte nur noch bemerken, daß die bis jetzt im April gehabt haben, natärlich noch nicht feststeben. Wohl aber stehen einige Verkehrejahlen fest, und da babe ich auch überall konstatieren können, daß im Umlauf der ge= deckten Güterwagen und im Stück qutverkeht die bessere Lage angebalten kat und der Eisenbahnderkeht ein flotter gewesen ist. Daeselbe zeigt sich im Verkehr der offenen Wagen, aber doch nicht überall. Es ist selbstverständlich, daß die Wagenbestellung. die mir hier vom 1. big 18. April vorliegt, im Jahre 1902 eine hohere sein mußte als 1903, weil wir eben im Jahre 1903 das Oste⸗= fest mit seinen Ruhetagen hatten. Man kann also nur die arbeitz. täglichen Leistungen dergleichen, und da stellt sich heraus, daß im

Ruhrrevier arbeitgtaglich 1759 offene Gũterwagen mehr gestellt worden sind, das ist eine Steigerung um 11.7 9 gegen das Vorjahr. Ober⸗ schlesien bat aber leider 329 Wagen arbeite taglich weniger angefordert. Das ist ein Autfall don 69 M gegen das Vorsahr. Das Saarrerier bat 151 Wagen arbeitatäglich mehr gebabt eder elne Steigerung den .O do; zusammen macht dag eine Steigerung den 18543 Magen oder 6.7 9 mehr gegen das Vorjahr. die Berbältaisse nicht so qünstig liegen, so kann ich dech lm qaunen wiederholen, daß die Steigerung gegen das Vorlabr angehalten bat. und wenn sie in diefer Weise fortschreiten follte, wenn nicht ganz nene

Wenn also jwar ln Oberschleflen

Bradoh Der Gesetzentwurf wird hierauf der Budgetkommtffton e lee n, d, . ission omm aber die des Mog 8 . e ,. 63 für gültig zu er⸗ gel

Fer nge gehe nn Weihe , die 3. von Ren tengütern

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Affen, und wer auch nur einen Tell der Wohnungefrage löͤst, bringt . mir eben bezeichneten großen Aufgaben unsereg Volkz. 1 g Kaen Schein näher Die Staatoregiereng in

den in den Jahren 1899 und 1999 fort.

dauernd bemubt gewesen, das Ihre dam beinutragen, um Gebiet Föcdersames u lessten und diese Frage ledlgung näbernbringen. Ich kann daran erinnern Jakbre loo cine sekr clagckende Jnstrultien an die! präsidenten ergangen ist, um diesen naberalegen, ln auf administratteem Gebtete die bier in Rede stebende Förderung und Unterstütgzung erfahren könnte. Es wird dielleicht don einem gerisfen Jatereffe sein, die Grlasseg ven 1901 in Kürze dargelegt In erbal ten. Gz ist in diesem Grlaffe den Regterungkt worden. auf die Gemeinden dabin einmumtcken. daß t was bigber vielfach nicht der Fall wat, dieser wichtigen * besenderr Juteresse ent gedenbrrager. Ga ist augchhrcke- daß junaͤchst, wie der Staat das far selne eigenen Arbeit auch die Kemwunen in bäberem Maße alg gemeffene Webnnngsfarsorae iber Atbelter sergen sellter . ferner, daß sie auch die Bestrebungen der Cemelnnüt en nun unn und Bangen ossenschaften nach den verschtedenften Richtungen. stätzen oll. In dieser Bene bung ist darauf wie wertwolle Naterstid ung die fen Genoffenschaften geleiftet , wenn die Kosten der Straßenanlage, die Kanallsationsosten M. mäßiquna erfuhren gegenüber den nermalen Sätzen; hingewiesen, daß die Gemeinden fich

tells indirekt sie fördern könaten, ladem sie Mittel * verscherungsanftalten lbrerselte entleiben und diche . nũtzigen Baugenossenschaften weitergeben oder, wie . ptodinn dielfach geschehen ist, mwischen die Lan des dere. und die gemeinnützige Baugeneffenschatt ln der Weise treten

Kommune der Landecdersicherangaanftalt gegen6bet die die Erfällung der Verrflichtungen äberntmmt. die die

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die Regierungspräsidenten und an eine Anzahl besert Gebiete dersterter Bürgermelster und ; um auch ihre Ansichten über diese Materie zu hören. Denn man n mu schablonifteren. Wir würden darchasn ——— aufmstelen, die für Memel

die gt Städte aleichmã ia man muß der Verschleden belt der Verbaltnisse

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