( * Erklärungen fest, a die Liberalen Anhänger der
politik seien und daß eine Einrichtung en
einer Reichshandelsliga das Reich schwächen und die dauernde Feindschaft der ganzen Welt hervorrufen würde.
As quith hielt gestern in Doncaster eine Rede, in der er sich gegen die Finanzvorschläge Chamberlains wandte, und 2x aus, diese seien der erste Schuß in dem Feldzuge,
er von der liberalen Partei mit ungeteilter Gegnerschaft auf⸗ genommen werde; alsdann brachte der Redner Beweismaterial Jegen die Finanzvarschläge vor und betonte, ihre Wirkung würde, wenn sie zu stande kämen, die sein, England weitere n,. auf den Märkten zu bereiten, während ein anderes
rgebnis ein Vergeltungskampf in der ganzen Welt sein würde.
Frankreich.
Die Deputiertenkammer setzte am Mittwoch die Beratung der Interpellation über die Kirchenpolitik der Regierung fort. Der Deputierte Engerand (Nationalist) erinnerte an die Rar. störungen in der Kirche von Aubervilliers und verlangte, daß Frauen und Kinder zur Kirche gehen könnten, ohne Gefahr zu laufen, tätlich angegriffen zu werden. Er forderte von der Regierung Freiheit in der Aus uͤbung des Kultus und führte aus, 3. in dem Augenblick, wo Frankreich die Missionare verjage, der Deutsche Kaiser sich bemühe, vom Vatikan daz Protektorat äber die Christen im Orient zu erhalten. Der Deputierte Groussau (lih) wünschte, daß der Ministerprãsident sich bei den Verhandlungen mit dem Vatikan über die Ernennung der Bischöfe entgegenkommend zeige. Der Redner tadelte die Sperrung der Gehälter der Priester Uund Bischöfe; diese Gehälter seien eine nationale uld. Der Deputierte Dejeante (So.) warf dem Priester des Stadtteil Belleville vor, er habe Vorsorge Ce, daß über die Sozialisten hergefallen worden . Der Deputierte Baudry d'Afson (kens) erhob gegen den
inisterpräsidenten den Vorwurf, er habe einen Bürgerkrieg ent sesselt und rügte dessen Despotismus. Der Deputierte Graf Monte bello (Republikaner warf der Regierung vor, sie babe den Ruhe= 3 gestattet, in die Kirche von Aubervillierg einzudringen, und tadelte
erner die Politik des Hasses, die von der Regierung befolgt werde. Der Deputierte Mirman (Soz) erklärte, es * unrichtig, daß die Manifestan ten in die Kirche a, seien; sie seien vor der Tür gewesen. Der Deputierte Ludre sprach von den Vorgängen in St. Nicolas in Ranch und fand die Verurteilungen der Bürger, die den Mönchen ihre Sympathien bewiesen hätten, sehr streng. Der Ministerpräsident Combeg erwiderte, seine Kirchenpolitik Feruhe auf einer loyalen Beachtung der Konkordatsgesetze. Das Konkordat müsse sowohl von der Kirche wie vom Staate refpektiert werden. Wenn die Kirche dies nicht tue, werde, der Bruch nur ste selbst treffen. Alsdann rechtfertigte der Minister ˖ präsident die Rundschreiben, betreffend die Schließung der Kirchen der
redigerkongregationen; er habe dies getan, um sich in Einklang zu etzen mit dem Beschluß der Kammer, der die Predigerkongregationen aufgehoben habe. Sie Kongregationen könnten sich berweltlichen und
dieselben Rechte erwerben wie die anderen Priester; aber die Ver-
weltlichung müsse eine tatsächliche sein. Er bedauerte 66 daß der Ausübung des Gottesdienstes Schwierigkeiten bereitet seien. Er habe Befehle zur Verhinderung von Ausschreitungen in den Kirchen gegeben. Aber die Prediger seien in der Mißachtung der . mit schlechtem Beifpiel vorangegangen. Der Ministerpräsident führte hierauf aus, feine Politik binfichtlich der Schließung der Kirchen unterscheide sich nicht von der Waldeck Rousseaus, und legte dar, die Politik, der Bischsfe stehe im Widerfpruch mit dem Konkordat. Der Staat sei un. genũgend gewaffnet . den Klerus, der der Gehaltssperre Trotz biete. Der Staak wolle nicht scharf vorgeben; er ziehe es statt dessen vor, sich an die öffentliche Meinung zu wenden. Diese werde aufgebracht über die Gesetzesverletzung durch die Kirchenfürsten. Er werde, schloß der Minifsterprãsident, 2 der Ernennung eines Bischofs keine Zu. . machen. sehe nicht, daß irgend ein Minifterpräsident i der gegenwärtigen Mehrheit die zur Jeit a Politik in der KRirchenfrage werde desadouferen können. In beiden Kammern sei eine Mebrheit vorbanden, die nicht vor den Ansprüchen des Klerus sapitulieren werde. Der Deputierte Allard (Sgialist) führte aus, er bedauere, daß die Regierung nicht eine bestimmtere Erklärung abgegeben habe äber die einzig mögliche Loösugg, Tie Trennung von Kirche und Staat. Der Redner tadelte den Ministerprasidenten, weil er nicht Kirchen schließen lasse, die von den Priestern zu Stätten antirepublikanijcher Propaganda gemacht würden. Es fei dessen Pflicht, die Botschaft beim Vatikan abzubernfen. Wenn er nicht zur Trennung von Staat und Kirche bereit sei, werde er sich einen Teil der Republikaner entfremden. Der Deputierte Millepoye Rationalist) warf dem Ministerpräsidenten vor daß er die traßenunruhen hervorgerufen habe, Der Deputierte Clovis Sugues (Sozialisty forderte für die Bürger das Recht, da Hesetz zu verteidigen, wenn es derletzt werde, wie es in der Kirche von Aubervilliers der Fall gewesen sei; er beschuldigte die Klerikalen, daß fie sich dort wie Banditen benommen hätten. Der Deputierte Denis Gochin (kons.) sagte, die Politik der Regierung sei der Krieg gegen alles, was christlich sei. Eine Resolution des sozial · radikalen Deputierten a m. wonach alle die Trennung von Kirche und Staat betreffenden nträge der Kongregationskommission zugewiesen werden sollen, wurde — mit 247 gegen 178 Stimmen abgelehnt. Sodann wurde die von den radikalen Deputierten Etienne, Dubief und Saxrien eingebrachte und von dem Ministerprãsidenten Com bes genehmigte e n,, in der die Kammer die Erklärung der Regierung ertr
billigt, im auen zu den Entschließungen des Ministeriums, die Nebergriffe des Klerikalis mus zu unterdrücken, mit 13 gegen 237 emen angenommen.
Rußland.
Der Mordanschlag auf den Gouverneur Bogdanowitsch in Ufa wurde, wie ‚W. T. B. berichtet, während eines Spaziergangs desselben im Stadtparke, in dem sich zahlreiche . aufhielten, verübt, Als der Gouverneur in eine Seilenallee einbog, übergab ihm ein unbekannter Mann ein versiegeltes Paket; echten feuerte eine andere Person zwei Revokverschüsse ab, die den Gouverneur in Rücken und Brust trafen, worauf der Tod sofort eintrat. Ein Wächter bemerkte das Verbrechen und wollte die Uebeltäter ergreifen. Diese aber bedrohten ihn mit Revolvern und entkamen.
Italien.
In der Deputiertenkam mer erklärte horgestern, wie W. T. B. berichtet, auf eine Anfrage der Deputierten Gattorno— und Socei, ob es richtig sei, daß der deutsche Reichskanzler Graf Bülow bei dem Ministerprãfidenten Zangrdelli ritte unternommen habe, um jwischen der italienischen Regierung und dem Vatikan einen modus Vivendi bherzustellen, der Unterstaatssekretär Ronchetti im Namen Za nardellig, dieses unsinnige Gerücht entbehre durchaus ie. ficher Begründung. Bei der Beratung des Kriegs budget brachten die Deputierten Ciccotti und andere ozialisten eine Tagesordnung ein, in der die Reglerung aufgefordert wird, eine neue Heeres organi- sation, die mehr der wirtschaftlichen Lage entspreche, einzuführen. SDiese Tagesordnung wurde in namentlicher Abstimmung mit 179 gegen 37 Stimmen abgelehnt.
Spanien.
Das deutsche 1. Geschwader ist am Mittwoch, wie
„W. T. B. meldet, in Vigo ein elaufen. Das Fort erwiderte dessen Salut. er ilitãrgouverneur und der Marinepräfekt wie auch Ber deutsche Konsul begaben sich an Bord des Admiralschiffes,
Prinzen Heinrich zu begrüßen. Eine nach
den ! lende enschenmenge hatte sich, auf dem e m e. Gestern vormittag begab der
Prinz Heinrich an Land und stattete dem Gouverneur und dem Vürgermeister 3 ab. Die militärischen Ehren erwies eine Kompagnie Infanterie Der Prinz fuhr dann nach Madrid und wird am A. d. M. nach Vigo zurückkehren. Das deutsche Geschwader wird den Hafen am XW. wieder verlassen.
Türkei. Der Großvezier empfing gestern, wie ‚W. T. B.“ er⸗ fährt, den bulgarischen dip . Agenten . chow. Die Hauptmacht Omer Ruschdi Paschas steht gegen⸗ wärtig bei Dig kowa, die Division Nasir Paschas 3 in Ipek und Umgebung, die Divisien Schemsi Paschas bei dem Kloster Detschani gegenüber den Höhen von Kaprivnik. Ueber einige kleinere, im Norden und Westen be⸗ 6 Detachements fehlen genaue Angaben. Die Reserve⸗ ivision steht in Prizrend.
Numãnien. Am 19. d. M. haben die Wahlen für die Departements⸗
räte aus dem zweiten Wahlkörper ien ne, Ge⸗ wählt wurden, wie W,. T. B. erfährt, 1 Liberale und 2 Oppositionelle. 25 Stichwahlen sind notwendig. Die
Wahlen verliefen vollständig in Ruhe.
Bulgarien.
Das Amtsblatt veröffentlicht folgende Erklärung des neuen Kabinetts:
Nach dem Rücktritt des Kabinetts Danew versuchte der Fürst, eine Regierung zu bilden, bestehend aus Mitgliedern aller Parteien, eine Regierung der patriotischen Konzentration. Die guten Absichten, die einen derartigen Ausgang der Ministerkrise diktierten, unglücklicherweise nicht von allen Parteien voll gewürdigt und das . Ziel wurde nicht erreicht Der Fürst fand daher die Lösung, die die gegenwärtige Regierung ans Ruder brachte. Dig Mitglieder des egenwärtigen Kabinetts, die die ibnen aufgebürdete Last unter den schwierigen mständen, in denen sich das Land gegenwärtig befindet, nicht ablehnen können, sind fest ensschlossen, sich voll und ganz dem Dienste ihres Landes zu widmen. Indem fie sich des Vertrauens des Fürsten erfreuen, hoffen sie, daß ihre Anstrengungen von der Nation werden gewürdigt werden und die letztere ihnen ihre Unterstützung leihen werde. Die Regierung hält es für ihre Pflicht, zu erklären, daß sie in ihrer äußeren Icke und der Verteidigung der wohlverstandenen Interessen des Landes den Mächten gegenüber die korrekteste Haltung beobachten und aufrichtige und herzliche Beniehungen mit Rußland, dem Befreier, unterhalten, daß fie ferner in der inneren Politik die Verfassung und Gesetze des Landes achten werde. Indem sich die Regierung auf das Volk stützt, wird sie es als ihren Hauptzweck betrachten, den Staat aus der gegen⸗ wärtigen Lage zu befreien, ohne die nationalen Interessen zu verletzen.
Amerika.
Der Präsident Castro hat, wie das Reutersche Bureau“ berichtet, ein neues Kabinett gebildet, das aus einigen feiner eigenen Anhänger und einigen Anhängern des Generals
ernandez in folgender Weise zusammengeseßt ist: Auswärtige ngelegenheiten Urbaneja, Inneres Baldo, Finanzen F. Se Fastro, Handel General Arria, Heer und Marine
General Garcia Gomez.
Der General Matos hat Barquisimeto, wo eine Entscheidungsschlacht erwartet wurde, aufgegeben. Es heiße, daß er nach der Küste auf Coro zu geflohen sei.
Asten. Die „Times“ meldet aus Peking vom gestrigen Tage:
Die chinesische Regierung fei durch beunruhigende Nach⸗ richten über eine anfidy nastische Erhebung in der Provinz . in Aufregung versetzt. Es seien geftern im Palaste Meldungen eingegangen, daß Lin⸗-An⸗Fu von den Auf⸗ stãndis eingeschlossen sei. Der französische General⸗ konsul in Yunnan berichte, die Lage sei ernst. Die tele
aphischt Verbindung mit der französischen Grenze sei unter⸗
ochen. In einem weiteren Telegramm der „Times“ aus Schanghai heißt es, der Präfekt von Lin⸗An⸗ Fu sei von Aufstãndischen ermordet worden. Nach einer , . des Reuterschen Bureaus“ aus eking zeigt sich die britische Regierung geneigt, die ahlungen der Entschädigun gssumme während 8 Jahre auf der Silberbasis entgegenzunehmen, unter der Voraus- setzung, daß sie nach diesem Zeitraume auf der Goldhasis
olgen solle. Dabei werde alen. offen gelassen, ob China hn rg den Unterschied zu zahlen haben werde. Die britische Regierung bemühe sich, die anderen Mächte zu veranlassen, sich dem vorstehenden Plane anzuschließen; sie hahe China aber noch keine Vorschläge über den Gegenstand unterbreitet.
Das japanische Abgeordnetenhaus hat eine von der , eingebrachte Vorlage, betreffend die grund⸗ steu er, abgelehnt. Das Haus wurde infolgedessen auf 3 Tage suspendiert. ;
Wie die Times“ aus To kio meldet, umfaßt das neue japanische Flottenbauprogramm drei Schlachtschiffe, drei Panzerkrẽuzer erster und zwei Kreuzer zweiter Klasse.
Afrika. retoria erfolgten Eröffnung der gesetz gebenden Versammlung von Transvaal besprach, dem Reuterschen Bureau zufolge, der Gouvernenr Sir Arthur Lawley die Verzögerung in der Entwicklung des Minenbetriebz, die auf den 26 an Arbeitskraften zurückzuführen sei. Die Regierung ei nicht gewillt, die Rolle eines Parteigängers . ihre icht sei, die Burger ents ang
Bei der gestern in
cheiden zu lassen. els statistischer er den Projentsatz der beschäftigten Eingeborenen nicht Mißernte dürfte die i,. von Lebensmittellagern machen. as „Reutersche Bureau“, die Kabylen, die gegen Tetuan De, gen waren, hätten sich in ihre 29 iurückgejogen. Die Stadt sei jetzt ruhig. — Am 2ͤö. d. M. habe ein e üigea Gefecht zwischen dem Hlot⸗ und dem . im Arzila distrikkt stattgefuaden.
ngaben könne
mitteilen. Die
zum Verkauf an Eingeborene nöti Aus Tanger berichtet
— Es sei wahrscheinlich, daß der Kriegsminister Meneb hi, der am Sebufluffe lagere, in nächster Zeit nach Taza auf⸗ brechen werde, da unter den Truppen des Sultans in Fez eine Meuterei ausgebrochen sei.
Aus dem Asronautischen Observatorium. Blitzschlag in einen Drachen.
Blitzschläge in Drachen sind, soweit sie bekannt geworden, nur je einer in Washington, St. Petersburg und Hamburg beobachtet worden. In Berlin wurde bisher, trotzdem mehr⸗ ke Entladungen atmosphäͤrischer Elektrizität durch den Halte⸗ raht gegangen sind, doch noch keine von solcher Stärke wie an den genannten Orten beobachtet. Am Sonntag, den
I7. d. M. trat aber auch bei uns dieser schon lange erwartete Fall ein. .
wurden
Der Verlauf des Aufstiegs war folgender: Als Haupt⸗ drachen, der bei dem gewöhnlichen täglichen . den I, de,, trug, wurde ein Jam großer Hargrave⸗ drachen verwendet, der mit etwa 3900 m Draht eine Höhe von 20650 m erreichte. Während zu Beginn des Aufstiegs nur sehr hohe Wollen vorhanden waren, zogen, als der Drachen etwa die Maximalhöhe erreicht hatte, tiefere , auf, die kräftige Regenschauer brachten. Ihr Aussehen war aber durchaus nicht gewitterhaft. Von der Drahtlänge von 3000 m war schon mehr als die Hälfte eingeholt, als ein heller Blitz, der von einem kurzen, scharfen, aber betäubenden Knall begleitet und von einem langrollenden Donner efolgt war, den Turm des Asronautischen Observatoriums 6. Es war sofort klar, daß dieser Blitz den Drachen getroffen haben mußte. Beim Heraustreten sah man denn auch an Stelle des Drahtes eine lange, rostgelbe Rauchsäule, die langsam vom Winde weg⸗ getrieben wurde, darüber den fallenden Drachen. Der in, wurde bald darauf in Wilhelinsruh, einer Kolonie zwischen Rosenthal und Dalldorf, ziemlich stark beschädigt aufgefunden, der Registrierapparat war fast unverletzt. ᷣ
Das erste, was der Unterzeichnete, der bei dem Auf⸗ stiege die Leitung und Verantwortung hatte, feststellte, war, daß sämtliche im Turm befindliche Personen unverletzt geblieben. Einen elektrischen Schlag hatte niemand, auch nicht der das Einholen besorgende und deswegen unmittelbar an der Winde stehende Beamte gespürt. Dieser glückliche Verlauf ist in erster Linie der sehr guten Erdung des Haltedrahts zuzu⸗ schreiben. Ehe er ruh in den Turm eintritt, passiert er eine Rolle, die in etwa 100 m Entfernung aufgestellt ist und mit einem bis in das Grundwasser reichenden verzinkten Eisenrohr ver= bunden ist. Der Blitz war, wie man an einigen Schmelzstellen . konnte, vom Haltedraht auf die Rolle und von dort durch
en Blitzableiter zur Erde ge engen Die Wärmeentwickelung bei der Entladung war so stark, daß der Draht mindestens auf diejenige Temperatur erhitzt wurde, bei der er verbrennt, oder vielleicht sogar verdampft, wobei er dann gleichfalls ver⸗ brannte. Demnach bestand die Rauchsäule aus äͤußerst feinem Eisenhydroxyd, also aus Rost. Ueber die vom Blitz entwickelten Energiemengen gedenke ich später zu berichten.
Mit der Zerstörung des Drahtes hatte sich aber der Blitz nicht begnügt. Durch Hufen und wohl auch durch Induktion wurden naͤmlich in sämtlichen elektrischen Leitungen des Observatoriums so starke Strome erzeugt, daß alle Drähte und Sicherungen, die weniger als 5 Ampere leiten konnten, durchbrannten. Im Windenzimmer des Turmes sprang ein etwa 5 mm langer Funke von der Leitung des Haustelephons auf die Erdleitung uͤber und zerstörte das Weckerrelais, ebenso wurden die Wecker an den übrigen Telephonstationen außer Betrieb gesetzt. Nicht ohne Gefahr geschah dies in der Ballonhalle, da . durch Funkenbildung leicht das Gas eines in der Naͤhe stehen⸗ den Drachenballons hätte entzündet werden können. Am Stadttelephon sind keine ernsteren Beschädigungen vorgekommen, weil die Sicherungen für Starkstrom und Blitz gut arbeiteten; die Haustelephone werden deswegen in Zukunft ebenfalls mit diesen Sicherungen versehen werden.
Was nun die Frage J, ob man bei den Arbeiten mit f n Flugköͤrpern Blitzschläge mit derartig zer⸗ störenden Wirkungen 5. die Zukunft verhindern kann, so ist fie in günstigem Sinne zu beantworten. Ein sehr ein⸗
6 und in den meisten Fällen sicher wirkendes Mittel ist ie Einscholtung eines Materials zwischen Drachen und Halte⸗ draht, das e bei geringerer Stromstärke zerstört wird als der Draht, also entweder eines Stückes schwächeren
Drahtes oder einer Schnur. Es wird dann, wie im
August vorigen Jahres tatsächlich beobachtet wurde, die
Schnur durch fortgesetzte Funkenentlaädungen so geschwächt, daß
. zerreißt, ehe der Haltedraht glühend wird; ein eingeschalteter
chwächerer Draht würde dieselbe Wirkung haben, wie die Siche⸗
rungen in unseren elektrischen Leitungen Eine andere Frage jedoch ist es, ob man die Schmelzung des Drahtes ver⸗ hindern will. Erstens nämlich . man a eine schwache Stelle im System und erhöht damit die Gefahr des Reißens; zweitens aber, und das ist das Wichtigste, würden bei dem Abbrennen des Drachens gelegentlich Tausende von Metern Draht herunterfallen und sich über Häuser, Straßen, elektrische Bahnen ꝛc. legen; ohne Zweifel könnten die dadurch hervor⸗ gerufenen Beschädigungen den Wert des Drahts bei weitem äͤbersteigen. Solange sich also das Observatorium in der Nähe der Großstadt befindet, wird man die Gefahr einer Be⸗ schädigung des Personals und Materials des Observatoriums vorziehen, um so mehr, als diese Gefahr durch gute Erd⸗ leitungen und Blitzficherungen in den meisten gien er⸗ hebli Hermann Elias.
vermindert werden kann.
Statistik und Bolkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Die ausständigen Berliner Maßschuh macher (vgl. Nr. 105 d. Bl) haben, wie die ‚Voss. Itg. mitteilt, das Einigungsamt des Gewerbegerichts angerufen. . ;
Ein schon seit Monaten drohender Ausstand im Holzgewerbe in Düfseldorf scheint nach der Rh.⸗Westf Ztg. nun doch Tat⸗ ache zu werden. Die Arbeitnehmer hatten an die a ng das Er⸗
suchen gerichtet, für die Ueberstunden eine Lohnerhöhung von 39 0 eintreten zu Jassen. Die Forderung ist jedoch in einer ersammlung der Arbeitgeber abgelehnt worden. ufer dieses ablehnenden Be⸗ schluffes men nun am Montag die Arbeitnehmer zusammen und nahmen eine Resolution an, in der sie auf ihrer Forderung bestehen und alle 33 ö 2 stehenden Wege einschlagen wollen, um die orderung durchzubringen. ; ö In luer am Montag abgehaltenen Versammlung der Schleifer in Solingen bildete, demselben Blatte zufolge, die von dem Messer⸗ schleiferverein geforderte Erhöhung der Schl. spreije den Hauptver= ,, ,,, Es wurde eine Kommission gewählt, die über die Frage beraten soll, ob an den Fabrikantenverein mit der For= derung eines prozentualen Aufschlags der Schleispreise oder einer änzlichen Neuregelung des Preis verzeichnisses heranzutreten sei. Der 6 soll dem Fabrikanfenverein zugestellt werden mit der Auf⸗ forderung, dazu Stellung zu nehmen. Sollte der Fabrikanten verein sich auf eine anderweitige Regelung der Schleifpreise nicht einlassen, so wollen die Schleifer den bezüglich des Preisverzeichnisses bestehenden Kontrakt kündigen.
ĩ ä des Bremer Vulkan in Die ö irg . i. . n n
Vegesack (ogl. d. Bl) haben, ö i der Tecklenborgschen Werft in Geeste⸗ e de, . 2 865 beschlossen, unter den vom Arbeitgeber
münde (vgl. r verband nr Bedingungen die Arbeit heute, nuch gen a eit eber des Baugewerbes in Bremen 6h Nr. II7 d. Bl. Ee ß en, wie dasselbe Bureau ährt, sämtli
Freitag, wieder auf⸗
im bremischen Baugewerbe beschäftigten Maurer, Zimmerleute