1903 / 225 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 24 Sep 1903 18:00:01 GMT) scan diff

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Wahrscheinlichkeit, daß dle christli z r Gin⸗ ; ristliche Bevölkerung sich unter dem Ein ö der begonnenen Reformen Hier, werde, die nach Maßgabe hrer Anwendung in der nächsten Zukunft eine breitere Entwickelung halten mu ten, entzog den Komstees ihrem Standpunkt nach den für 8. Verwirklichüng ihrer rebolutignären Pläne günstigen Voden. dem sie Schuß der Glaubensgenoffen gegen die türkische Bedrückung suf ihre Fahng schreiben, hezwelken dieß Komitees in Wirklichtest in ö Absicht die Veränderung der administratiben Ordnung 3. Pröblnz im Sinne shrer Umwandelung in ein „Bulgarisches iedonien mit Beeinträchtigung der Rechte und Vorrechte anderer hrllicher Völker, deren Interessen dem rechtgläubQigen Rußland gleich teuer sind. Da die Leiter der Bewegung von seiten der lich tba ar schen Elemente Mazedoniens für ihre politischen Pläne . Unterstützung fanden, bemühten sie sich, durch grausame Gewalt aten und Terkorizmuß ün Lande einen allgemeinen Aufstand hervor- Mirufen, um die Einführung der geplanten Reform zu verhindern. edauerlicherweise erhielt, trotz der anfangs von seiten der Sofioter gierung n Vorsichts maßnahmen, die mazedonische Agitation rößere Ver reitung im Fürstentum Bulgarien selbst, indem e De Unterstützung derer fand, die irrigerweise darauf, rechneten, 1 Aufstand werde Rußland zwingen, sein Programm zu ändern und ü zum Schutz nicht realisierbarer Pläne der Leiter der revolutionären t wigung ervorzutreten. Diese verderbliche Verirrung, vor der 6 aiserliche Regierung unablässig warnte, hat über die urin der türkischen f jet schwere Bedrängnis heraufbeschwoyen, i dein Ende zu machen in erster Reihe möglich ist, dur Ver⸗ nderung deg ebertritts neuer Banden auß dem Fürstentum in die . der Türkei, aber auch durch Einstellung der revolutionären . igkeit der Komitees. Nur dann erscheint es möglich, auf unverzüg⸗ 6. Anwendung von den Bedürfnissen der. Bevölkerung ent⸗ prgchenden Reformen zu beslehen, die vor türkischen Grausamkeiten z ewahren, trotz energischen Bemüheng, den mohammedanischen Fana⸗ j mus zu zügeln, bei den zunehmenden Wirren überaus schwer ist In olchem Sinne haben die Kalserliche wie auch die Gsterreichisch= lg rische Regierung abermals kategorische Vorstellungen sowohl . Sofia 9, in' Konstantinopel erhoben. Außerdem haben . Regierungen der Mächte, die den Berliner Ver⸗ rag unterzelchnet haben, auf den Vorschlag Rußlands . Desterreich-Üngarng, um jeden Anlaß zu . f pekulationen Und, gefährlichen Unbesonnenheiten zu ö hre Vertreter beauftragt, der Pforte und Bulgarien gegenüber ihre olle Einmütigkeit mit beiden Monarchien in Sachen der Panifizierung er Balkanhalbinsel ju bekräftigen und den Regierungen der Türkei und. Bulgariens eine Erklärung in folgendem Sinne abzugeben: Die gegenwärlige Lage der Dinge in den türkischen Wilajers, die durch verbrecher sche Absichten der Lem lle und der revolutionären Banden ge⸗ shaffen ist, verändert den Standpunkt der Mãchte gegenüber dem im nfang des Jahres von den beiden . Mächten aus- gearbeiteten Aktionsprogramm nicht, und daher kann weder die ürkei noch Bulgarken auf die Unterstützung irgend ziner Macht im Falte eines offenen oder geheim en Wider slan dez gegen die, Verwirklichung die ses Pro⸗ gramms rechnen. Vie Kaiserliche Regierung hofft daß diese neue Verwarnung die Türkel wie Bulgarien von der 3 jeder Abweichung von der Erfüllung der ihnen vorgelegten Forde- zungen überzeugen und veranlassen werde, . von ihnen abhängigen I ü zur Unterdrückung der Wirren auf der Balkanhalbinsel ö treffen, die' für das Dttomanische Reich und Bulgarien nur die chwersten Folgen haben können.

. Türkei.

Aus Konstantinopel meldet das Wiener „Telegr⸗ Korresp. Bureau“, das Ausnahmegericht in Adria nopel habe drei Komitatschis zum Tode und 11 zu 15 Jahren Festungs= haft in Kleinasien verurteilt. in Untersuchung der von den Truppen begangenen Auss reitungen in dem Dorfe

Sokarjon (türtisch Hedi) sei in Adrianopel eine Kommissisn, bestehend aus dem Truppeninspektor Schukri Pascha, dem in außerordentlicher Mission dort weilenden

Kaiserlichen Adjutanten Schakir Pascha und dem Obersten Ahmed Bey, eingesetzt worden. Eine zweite, aus 6 Mit⸗ darunter einem Christen, bestehende Offiziers⸗- und

eamtenkommission sei an Ort und Stelle entsandt worden. Die Kommission dürfe auch mit der Untersuchung

der in anderen Dörfern vorgekommenen Plünderungen betraut

werden. 36 ö. Türkische Telegramme aus den Wilajets Monastir, Saldniki und Uesküb berichten über zahlreiche Zusammen⸗ stöße türkischer⸗ Truppen mit Komitatschis, in denen letztere eine große Anzahl Toter gehabt hätten. = . aus Mongstir besagen, daß zwei Infanteriedivisionen nach dem Wilajet Adrianopel verlegt werden sollten. Die „Agence Havas“ berichtet, daß aufständische Bulgarei die Moschee des. Dorfes Boternan mit Dynamit in die Luft gesprengt hätten. —̃ Griechenland. . Der Prinz und die Prinzessin Nikolaus von . wie „W. T. B.“ aus Athen melden, gestern nach Darmstadt abgereist, um der Vermählung des Prinzen Anbreas beizuwohnen.

Serbien.

Unter dem 66 des Königs. fand gestern, wie das Wiener „Telegr. Korresp-Bureau“ erfährt, in Belgrad ein Ministèrrat statt, in dem als Termin für die Ein⸗ beruflng der Stupschting der 35. d. M. festgesetzt wurde. 6 f gab das Kabinett seine En tlassung, die don dem . angenommen wurde. Das Kabinett wird die Geschäfte bls nach dem a n m, der Skupschtina oer ihren. Erst dann wird die Bildung des neuen Kabinetts rfolgen. ö ;

Heftern früh begann die Verhandlung gegen bie ver⸗ hof d hn ö Offiziere. Den Vorsitz bei der Gerichts⸗

erhandtung führt der General La zarewüiisch, der, chen ss wie

ie übri stglieder des Gerichtshofes, an der Verschwörung gen i mig er, nicht beteiligt war. Das Urtei ürfte erst morgen gefällt werden.

Bulgarien. . Der türkische Kommissar teilte, wie das Wiener Tele berichtet, der bulgarischen Regierung mündlich die Geneigtheit des Sultans mit, mit Bul⸗ garien über die' Pazifizierung Mazedoniens zu ö auf schriftliche Vorschläge der Türkei einlassen zu wollen.

Amerika. n,, . Das rtement in Washington hat, wi Em W. K wird, von zahlreichen üdischen Einwohnern Philadelphias ö wegen der 6 heit . Ange drigen in Homel im russischen . öhilem, mo kürzlich antiseinstische Kundgebungtn . ö empfangen. Das Gir an dere te, e , . erikanischen äͤftgsträger in St. Petersburg, irn n= . i n en g stanssch Interessen in Nitleiden⸗ aft gezogen seien. 16

Für den Fall, daß die Lage in der Türkei es erlauben sollte, die amerikanischen Kriegsschiffe aus den orienta⸗ lischen Gewässern zurückzuziehen, wird das europ q ische Geschwader der Vereinigten Staaten sich nach Diibuti begeben, um das . der Vereinigten Stagten an der Anknüpfung von Handelsbeziehungen mit Abessinien zu

igen. . Der zur Zeit in New York weilende Generalkonsul der Vereinigten Staaten in Marseille Skinner erklärte, der Zweck der Mission, die das Staatsdepartement ihm zu übertragen

im Begriff sei, bestehe darin, Handel sbeziehungen für die n , , Staaten zu schaffen, wo solche noch

nicht beständen, und sie überall auszudehnen, z. B, nach Abessinien, wo amerikanische Waren bisher nur in be⸗ schränktem Maße Eingang gefunden hätten. Seine Aufgabe sei, die Bedingungen zu . unter denen Handel getrieben werden könne, und so dem Handel der Vereinigten Staaten

Gelegenheit zu geben, sich auszudehnen.

Afrika.

Tan ger, 23. September. Nach einer Meldung des „Reuterschen Buregus“ verlautet in Tanger, daß alle im Dienste des Sultans stehenden euro päischen Beamten in dieser Woche Fez verlassen müßten. Sie beabsichtigten, nach Tanger zu gehen, wo sie so lange bleiben wollten, bis die endgültige Enischeibung des Sultans bekannt sei.

Nr 16 des „Ministerialblatts für Medizinal⸗ und medi zinische Ünterrichtsangelegenheiten“, herausgegeben im Ministerium der geistlichen, Unterrichts, und Medizinalangelegenheiten, dom 15. September hat folgenden Inhalt: J. Personalien. JI. Allge⸗= meine Verwaltungssachen: I) Erlaß des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegen heiten, betreffend weitere Be⸗ stimmungen wegen der neuen deutschen Rechtschreibung vom 25. AÄugust 18635. 2) Ortsbesichtigungen der Kreisärzte,.— III. Upothekenwesen; I) Anrechnung der in wissenschaftlichen Instituten ufw. verbrachten Zeit bei der Bewerbung um eine Apbthekenkonzefsion. ) Erlaß des Ministers der Medizinalangelegen- helten, betreffend Abänderungen der, Apothekenbetriebsordnung, bom 37. August 1503. 1. Seuchenbekämpfung: I) Erlaß des Ministers der geistlichen, Unterrichts, und Meditinalangelegenheiten, hetreffend die Schrift des Stabsarztes Dr. Martini über das Wechselfieber, vom 24. August 1903. 2) Erlaß des Ministers der geistlichen, Unterrichts und Medizinalangelegenheiten, betreffend Ermittelung und Feststellung bon F bei Schulkindern, vom 36. i l 1903. 3) Erlaß des Ministers der Medizinalangelegen⸗ heiten, betreffend die Besichtigung des Manövergeländes durch den Kreisarzt, vom 4. September 19053. 4 Nachrichten üher den Stand ö Krankheiten. V. Rechtsprechung. Entscheidungen des ärztlichen Ehrengerichtshofes.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Angestellten der vereinigten Berliner Omnibus— gesellschaften sind heute in den Ausstand eingetreten. Der Be— schluß wurde, wie der ‚Vorw. mitteilt, in einer in der Nacht zu heute abgehaltenen Versammlung gefaßt, der fast sämtliche Schaffner, Kutscher und Stalleuteßbeiwohnten und in der die von der Direktion mit dem aus der Mitte der Angestellten gewählten Ausschuß ge⸗ , Vereinbarungen zur Verhandlung gelangten. (Vgl. Nr. 224

J.

7 Streit zwischen den Kohlenhändlern und Arbeitern im Hafen von Genua (gl. Nr. 223 d. Bl.) ist, wie W. T. B.“ meldet, vorläufig beigelegt. Die . aben sich der Aus legung der Arbeitsordnung durch das Consorzio zunächst gefügt. Die

Arbeit sollte gestern wieder aufgenommen werden.

In einer Versammlung der Mostauer Druckereibesitzer wurden dem W. T. B.“ zufolge die Forderungen der ausständigen Setzer (vgl. Nr. 224 d. Bl) als maßlos bezeichnet. Stimmen verlangten administratives Eingreifen. Die Zeitungsherauß— geber sind bereit, die Forderungen zu bewilligen. Die Ausständigen verweigern jedoch Finzelabmachungen und fordern gemeinsame Ab⸗ machungen aller Arbeitgeber. Gestern sind nur drei Zeitungen erschienen.

Aus Borissoglebsk (Goub. Tamboff) wird dem W. T. B.“

telegraphiert: Die Verwaltung der Südostbahnen hat gestern den ö tättenarbeitern (gl. Nr. 223 d. Bl.) den Lohn ausgezahlt

und die Arbeitsbücher ausgeliefert. Für die Arbeiter, die nicht am

sstand teilgenommen haben, ist die Wiederaufnahme der Arbeit für 1 . worden. Unter den Arbeitern herrscht Ruhe, die Mehr⸗ zahl von ihnen wünscht zu arbeiten.

Knust und Wissenschaft.

ach dem „amtlichen Bericht aus den Königlichen Kunst⸗

s , nd in den Königlichen Museen für das zweite Vierteljahr des in , . u. 5 folgende Neuerwerbungen,

isungen und Geschenke zu verzeichnen; ö. , der Kaiser und König haben den König⸗ lichen Museen ein äuherst wertvolles Gemälde von Rubens als Geschenk überwiesen. Es stammt aus der spätesten Zeit des Künstlers, der Hier in einer Darstellung der Diana, die mit ihren Nymphen von Satyrn belästigt wird, den ganzen Reichtum seines glühenden Kolorits und die ganze Freiheit seines genialen Pinsels ent lte. Es zeigt den Künstler auf der boöllen Höhe seiner⸗ Meistz scast in * einem Werke, dem die Galerie der n lh Museen noch nichts Verwandtes an Lie Seite zu stellen hat. . Seine Hoheit y ,, J i inzessin riedri arl vo e

. 9 n begriffenen Kaiser . aus . in Schloß Friedrichshof bon der verewigten Kaiserin und . Königin riedrich gesammelten Kunstschätzen eine , ,, üste 3 . als Geschenk überwiesen. Diese. Büste ist im Jahre 1506 autzgeführt und stellt einen Genueser Bankier Acellino Salvago

dar. Ferner ist durch die Unterstützung Seiner Majestät des

i In igs und durch Beiträge von Mitgliedern det Kaiser ö g n ö din n n . ö von Rubens, aus der Ffrü re, 6 Porträt seiner ersten Gemahlin Isabelll Brant, nebst ei nigen anderen kleineren Kunstwerken aus dem Kunstnachlaß Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich zuzuführen. Zu diesem schönen Porträt treten nach hinzu die le ner. Bronzebüste eines Knaben don Antonio Rosfellino, eine tatuette des hl. Sebastian aus Buchsbaum, wahrs⸗ einlich von Giovanni . Da S. Agata auß Verong und zwei kleine lniende ngel aus vergoldeter Bronze, rheinische Arbeiten hom Ende des XXV. Jahrhundert, ; Für die Sam mlung der Skulpturen und Gipsabgüsse (Bildiwerke der Hristlichen Gpoche) wurden u. g. käuflich erworben: hie oberdeutsche Holisigür eines Königs, vom ende des RM. Jahr— hunderts; eine kleine figurenreiche Gruppe der Kreuzigung, eine inter. essante Arbeit der Regensburger Schule um 1326; eine spätgotische keté in feinem Kalkstein, aus der Nähe von Wien stammend; eine erkulesstaluelte in Bronze von einem dem Gian Hologna nahestehenden änstler vom Ende des XVI. Jahrhunderts, bezeichnet am Sockel A. G. Als Geschenke ungenannter, Gönner wurden der Abteil ung über. wiesen: ein nordfranzösisches Elfenbeinrelief mit kleinen Darstellungen

Einige

der Jugendgeschichte Christi; eine frühgotische französische Elfenbein⸗ statuett der Madonna, fragmentiert; wei kleine Marmorreliefs mit Taten des Simson, eine füditalienische Arbeit vom Ende des XII. Jahr⸗ hunderts; ein als Bronje ausgegossenes Wachsmodell einer kleinen Neptunefigur, vielleicht von Ammanati. .

Für das Antiqugrium wurden 11 Stücke für die Bronze⸗ sammlung angekauft; sie stammen aus einer Auktion in Paris, auf der auch zwei kleine Grabreliefs aus Tarent angekauft wunden. ö wurde ein hellenistischer Tonbecher mit Ringhenkeln und plastischem, lebendig bewegtem Blätterschmuck erworben.

Das Kupferstichkabinett wurde durch Zeichnungen Dürers, Strigels, Rembrandts, Luca Signorellis und Pietro Perugios, durch Werke neuerer Kunst, Holzschnitte und Lithographien vermehrt.

Das Münzkabinett wurde u. a. vermehrt um 28 griechische, Wrömische, 763 mittelalterliche, 3911 neuzeitliche (ungerechnet die Dubletten), 225 oprientalische Münzen, 63 Mebaillen, 2 Siegel⸗ stempel und 10 Gewichte, insgesamt 5017 Stück. Aus den Er— werbungen der Abteilung der antiken Münzen sind als Stücke von hervorragender Bedeutung und größter Seltenheit zu erwähnen; das älteste, nur in diesem einen Exemplar bekannte Tetradrachmon von Syrakus mit dem vierfach geteilten quadratum jngusum ohne den kleinen weiblichen Kopf; ein altmakdonisches Oktodrachmon mit der noch unerklärten Aufschrift ALPA; ein bisher noch unbekanntes Tetradrachmon von Aegeage in Cilicien und ein Didrachmon des Ptol⸗maeus . II. mit dem Brustbilde des Königs mit der Strahlenkrone. Aus dem Funde von Abukir erhielt die Sammlung neun glänzend erhaltene römische Goldmünzen, dar— unter einen bisher unbekannten Quinar des Carinus. Die mittel⸗ alterlichen Erwerbungen eröffnen zwei Metzer Denare Karls des Dicken mit, der Beleichnung als „imperator tercjus-“. Aus einem vor, längerer Zeit in Diedenhofen gemachten Funde ist durch die Auflösung einer Privatsammlung eine Anzahl . Pfennige der Ottonenzeit erworben, die sich durch besondere Roheit des Ge⸗ präges, den Mangel einer Umschrift und technische Eigentümlichkeiten auszeichnen. Ein Nopum, einen Pfennig des Grafen Seegfried von Nordheim vom Typus der Stto⸗Adelheidpfennige hat neben anderen minder wichtigen Geprägen ein in der Umzebung von Gnesen

ehobener Schatz geliefert. Weitere deutsche Denarg der alten

aiserzeit, die neue Stempel verschieden beiten bieten, entstammen den Funden von Alt. Ranfft und Zotwitz Einem aus der Gegend von Gran verdankt die Sammlung eine Anzahl von Pfennigen welt⸗ licher Herren der, innerösterreichischen Lande, die den Friesachern vorausllegen und bisher unbekannt gewesen sind. Bedeutsamer ist der, Zuwachs aus den beiden letzten Jahrhunderten des Mittelalters. Bei der Versteigerung der Kirchnerschen Sammlung sind die wichtigsten Schillinge des Mailacher Fundes bon Coburg, Eisfeld, Hildburghausen, Römhild, sowie der Haßfurter des Bischofs Gerhard von Würzburg ö. erworben, von denen einige nur in diesen Exemplaren ekannt sind. Auch die etwa gleichzeitigen Wiesbadener Pfennige des Grafen Walram von Nassau und ein zu Mergentheim geprägter ein⸗ seitiger Pfennig der Komturei des Deutschherrenordens sind neue Er—⸗ scheinungen. Hervorragend ist besonders eine Reihe der mittelalter⸗ lichen Goldmünzen ; K

Der ägyptischen Abteilung sind die wichtigsten der Denk⸗ mäler, die die Deutsche Orell fel Pyramide des Könias Ne⸗woser ns im Winter 1901102 ans Licht gejogen hat, endgültig einberleibt. So aus dem Totentempel des Königs ein großes Relief aus Kalkstein, 2: 2.5 m groß, und eine größere Anzahl von Reliefs mit Götterdarstellungen, mehrere Bruchstücke eines großen Reliefs, das den König darstellte, wie er eine Gruppe von Feinden an den Schöpfen gefaßt hält, und sie mit der Keule erschlägt. Ferner eine große Granjtsäule in Form eines Bündels von e, ,, aus dem offenen 51 des Tempels. Die Säule trägt, den Namen des Königs; ferner Funde aus den Gräbern der Prlester am Tempel, aus den Gräbern der Spätzeit und von dem Griechenfriedhof.

Für die Vor derasiatische Abteil ung wurden u. a. etwa 50 beschriebene Tontafeln aus altbabylonischer Jeit erworben.

Laud und Forstwirtschaft.

Paris, 23. September. (W. T. B.) Das Bulletin des elfe veröffentlicht folgende Schätzungen der Getreideernre ür 1903: bebaute Fläche: 6 539 176 ha, Produktion: 126 256 400 hi; 1902 betrug die bebaute Fläche: 68149835 ha, Produktion: 124 296 601 hl. .

Gesundheitswesen, Tierkraukheiten und Absperrungs⸗ maßregeln. ; Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Aus den ‚Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 38 ; vom 23. September 19033) Pest.

Frankreich. Zufolge einer amtlichen Auskunft vom 14. Sep⸗ tember waren in Maxrseille bis dahin 14 Angehörige der verseuchten

Papierfabrik unter pestverdächtigen Ecscheinungen erkrankt und 4 von

ihnen gestorben Die Kranken wurden in

dem neuen, noch nicht fertig gestellten Hospital Salvator behandelt; ebendaselbst waren auch die übrigen Arbeiter der Fabrik behufs Beobachtung untergebracht. Dat Fabrikgebäude jst in der Nacht dom 9. zum 10 September vollständig ausgebrannt. Der Krankheitskeim soll, durch eine Sendung Lumpen, in der tote Ratten ö wurden, eingeschleppt worden sein. Aegypten. Vom 5. bis einschl. JJ. September sind in Aegypten 11 neue Erkrankungen lund 6 Todetfälle) an der Pest zur Anzeige, gelangt, davon 1 (1) in Damiette, alle übrigen in Alexandrien. ; . Am 29. August ist in Suez ein Steward des deutschen Post⸗ dampfers Prinz Heinrich- bei der ärztlichen Besichtigung des von Colombo über Aden gekommenen Schiffes wegen einer schmerzhaften Leistendrüsenanschwellung mit Fieber und Durchfall für pesswerdächtig erklärt und in das Lajarett an den Mosesquellen gebracht worden worauf das Schiff desinfiziert wurde und den Kanal in Suarantane durchfahren hat. Die genauere Untersuchung des Kranken hat er⸗ geben. daß ein schlechtsitendes, neu beschafftegs Bruchhand die Hräsen, anschwellung berursacht hatte, und daß eine gleichzeitige Verdauungg⸗ . . jeder Pestverdacht konnte nach dem Ergebnis . i n Prüfungen gusgeschlosfen werden; dem Klan en

sowie seinen Begleitern wurde demgemäß freier V n Al men. J emg erkehr gestattet. . . 6g einer Mitteilung vom 16. September sind in

9. . 3. . keine weiteren Erkrankungen an der Pest Britisch⸗Ostindien. Im Hafen von Bro

einer . n , . e,. ö. Pest 15 i ; ; eit vom 1. bis j5. s

22 Vesterkrankungen zur Anzeige, darunter 71 e T eren 5

einem Indier; 20 von diesen Pestfäll zdl J tfällen waren tödlich derlaufen. . . ö a In der Zeit vom 3. Juli bis 6 August sind auf

Pestfälle, darunter 37 mit tödlichem Aus amt⸗ ö Kenntnis gelangt, Auf die letzte, . ae gl The rem, dig . Allein 17 Neuerkcankungen und 14 Todesfälle. 6 . '. iich Südafrika. In der Kapkolonte find vom 16. . August ebensowenig wie während der Vorwoche Pestfälle bei . en e gt worden; jedoch wurden noch vereinzelte Vestratten 9. ö. illiams Town und auf einem Schiffe im Hafen bon Cast 291 . tote, pestverdächtige Nagetiere in Port Elizabeth vor⸗

8. 9. 9 ö für pestfrei. V nigte Staaten von Amerika. Nach einem Wochen⸗ gusweise aus San Francisco für die am 15. August abgelaufene

Woche erwies sich von Ig lebend gefangenen und 4 tot gefundenen

Ratten 1 als pestkrank.

ö

aft bei ihren Grabungen an der

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