zum Deutschen Reichsanz
Literatur.
Das gewerbliche Recht des Allgemeinen Landrechts für die preußischen Staaten vom 1. Juni 1794 und die preußi sche gewerbliche Gesetzgebung von 1310 und 4811. Beschichte, Darstellung, Vergleich. Von Dr. Fritz Rüffer. Tübingen, Lauppsche Buchhandlung. eh. 6,40 S½:. — In der vorliegenden, dem Kanzler der Universität Tübingen, Professor Dr. von Schönberg ge— widmeten Schrift hat der Verfasser es sich zur Aufgabe gestellt, das in Brandenburg Preußen nach dem Inkrafttreten des Allgemeinen Landrechts gemäß diesem geltende gewerbliche Recht, sowie das ge— werbliche Recht der preußischen Reformgesetzgebung der Jahre 1810 und 1811 zur Darstellung zu bringen und sodann beide Rechte einem zusammenfassenden Ber eich miteinander zu unterziehen. Er erörtert zunächst die Vor- und Entstehungsgeschichte des A. 8.-R. und seinen Charakter nach dem Publikationspatent vom 5. Februar 1794 in kurzen Zügen, um darauf eine ausfsthrliche Darstellung des gewerblichen Rechts desselben zu geben, und behandelt in zwei weiteren
Abschnitten die Periode des Ueberganges zur Gewerbefreiheit (1794
bis 1811) und die gewerbliche Reformgesetzgebung der Zeit von 1806 bis zum 6 des Jahres 1811. Im letzten Abschnitt sind sodann die Rechtöordnungen des Gewerbeweseng, die in den neunziger Jahren des 18. Jahrhunderts und am Ende des Jahres 1811, in Brandenburg⸗ Preußen, in Geltung waren, einander gegenüber—⸗ gestellt und in' Vergleich gezogen. Der Schwerpunkt, des Werkes liegt in der Schilderung der rechtlichen Verhältnisse, wie sie das A. T⸗R. geschaffen hat. In, dieser Hinsicht wie, in der vergleichenden Gegenüberstellung der beiden Rechtsperioden ist die Arbeit des Verfasfers ein verdienstliches Unternehmen. Er charakteristert das Gewerbesystenn des A. L-R. als ein System der Gewerbeunfreiheit und zwar der Konzessienierung und das der, Gesetz⸗ gebung von 1819 und 1811 als ein System der weitgehendsten ge werbesreiheit. Durch die Einführung der Gewenbesreiheit unter Be⸗ seitigung des Zunftzwanges und des Gewerbedespotis muß, war unter den Gewerhetreibenden die ausgedehnteste und unbeschränkteste Kon— kurrenz geschaffen worden. Von allen Seiten wandten sich dem Betriebe von Gewerhen jetzt frische Kräfte zu, die Gewerbe und Industrie im Laufe der Zeit zu ungeahnter Höhe kommen ließen. Trotz aller Klagen, die anfänglich darüber laut wurden, hat nach dem Verfasser diese gewerbliche Reform doch ganz wesentlich zur Hebung. der wirt- schaftlichen Kraft des Volkes in den Zeiten des tiefsten Niederganges beigetragen. Die Männer, welche diesen Umschwung der Verhaͤltnisse anbahnten und durchführten, waren erfüllt von dem Geiste der neuen
Lehren des großen englischen Denkers Adam Smith, der in seinem
weltbewegenden Werke über die Natur und die Ursachen des
Wohlstandes der Nationen den Grund zu einem wissen⸗ er t Systeme der Nationalökonomie legte. Erleichtert war die CGinführung der wirtschaftlichen Ideen Smiths,
nach denen die unerläßlich Vorbedingung für den besten Zustand der Volkswirtschaft die freieste, so weit wie, irgend möglich unbeschränkte Bewegung detz Indipiduumsz sei, durch die Gedankenarheit des großen Königäberger Philosophen Kant, der gleich Smith den Staat als eine Rechtsanstalt zum Schutze der einzelnen Person und des Eigentums betrachtete und von derfelben Grundlage der Freiheit und Rechts gleichheit ausging. Während Kant einen Staat, mit solchen Grund⸗ sätzen als Ideal betrachtete, hatte Smith die Erreichung einer guten und vernünftigen Bolkswirtschaft im Auge. Der erste direkte Verkünder und BVerhreiker Smithscher Wirtschafts⸗ 6 in Deutschland war ebenfalls ein Königsberger Hoch— g k der Professor der praktischen Philofophie, Sozial⸗ 2. E' rämerglwissenschafnen Christian Jakob Käans,. Viele feiner
chüler haben 1 Drehßen an der praktischen Ausgestgltung dessen, was Krauß sie gelehrt. hatte, merklich mitgearbeitet. In sein Werk
über die Stagatsnirischaft hät er alles aufgenommen, Was nach seiner Meinung von den Lehren Adam Smith für den Staat brauchbar
und nüßlich war. Neben Königsberg wurde noch Göttingen von ,,, für die Perbreitung der Smithschen Lehren, wozu der Umstand viel beitrug, daß dort infolge der engen politischen Ver⸗ bindung zwischen Kurbraunschweig und Sroßbritannien viele Engländer studierfen und deshalb, die nationalökonomischen Hauptwerke der Engländer an der Hochschule besondere Berücksichtigung fanden. Auch eine reiche Literatur wirkte zur Autzbreitung der Smithschen Lehren mit, die in der Schrift von Rüffer im einzelnen charakterisiert sind, Hie Rechtsverhältnisse der Hochschullehrer in Preußen. Zum, praktischen Gehrauch dargestelll von Conrad Borndak. Berlin, Verlag von Georg Reimer, Geh. 2.40 ½ — Zum ersten Male erfahren hier die Rechtsberhältnisse der breußischen Hochschullehrer eine zusammenfassende, zum praktischen Gebrauch ge⸗ eignete Darstellung. Der Verfasser behandelt nach einer geschichtlichen Ginleitung Über die deutschen Universitäten im Mittelalter, im brandenhurgischpreußischen Territorialstaat, im. absoluten Beamten⸗ staat des 15. Jahrhunderts und über die Wandlungen, im 198. Jahrhunderk in drei Kapiteln die Rechtsverhältnisse der Profefforen, der Privatdozenten, der Assistenten und Lektoren an den preußischen Universilätten und in einem S lußlapitel die Besonderheiten der Technischen Hochschulen. Bei der irftigleit des gedruckten Quellenmaterials und der großen Bedeutung der Ver⸗ waltungepraxis für das Universitäts echt war diese Arbeit nur dadurch möglich daß dem Verfasfer die Benutzung der Akten des Ministeriumz der geistsichen, Unterrichts, und Medizinalangelegenheiten gestattet wurde. Sie trägt somit den Stempel abfoluter Juverlässigkteit, und da eine solche erschöpfende Farsteslung der Rechte und Pflichten der Hochschullehrer bisher fehle, wird Bornhaks Buch jedem an einer preußischen her gg, im Lehramt Tätigen fehr willkommen sein.
W Daß Kasfen, und Rechnung wesen der deutschen Stadtgemeinden. Von Stadtkämmerer Constantini in Esenach. Preis geb. 8 6. Leitfaden für die Einrichtung der Kanzleien, Regist anden und Akten der deutschen Stadt⸗ gem ein den. Von , eberferretür G. Frenzel, in Dresden.
reis geb. 1.69 M6. Verlag von F. Leineweber in Leipzig. — Der Vorstand der Deutschen Slädteausflellung 1963 zu Breßden hatte zur Verwirklichung ciner ein heitlichen Gestaltung des Kanzlei⸗ und des Kassen. weseng der deurschen Städte verwaltungen Preisausschreiben erlassen, nach denen Leitfäden für das Kanzleiwefen und die Buchführung sowie für das Nassen, und Rechnungswesen geschaffen werden sollten, in welchen die Einrichtung, die, Organisation und Geschäͤftsführung o, zur Dar, stellung gelangen, wie sie vom Preisgericht als n,, . werden und wie sie zu allgemeiner Einführung empfohlen werden können. Von den eingegangenen Arbeiten sind die beiden vorliegenden vom Vorsfande der Slädteausstellung mit dem . gekrönt worden. Die erstgenannte, grißste Preisarbeit ist eine wohldurchdachte, syste⸗
matische und alle Einzelheiten berücksichtigende Darstellung der
Materie, ein Lehrbuch, das klar und versländlich geschrieben ist und in . ö Außeinandersetzungen durch e hn Rückblicke Mn, interefsanter Weife begründet, werden. Sie behandelt in sieben. Abschnitten die Gutwickelung des, Finan jweseng. der deutschen Städte, die Ordnung deg Gemeindefinanzweseng, das Etatwesen, datz Kassen⸗ und Rechnungswesen, die Kontrolle und
schnungsprüfung, die kommunalen Anleihen und die Vermögensnach, weisung. Ein Anhang enthält Formulare. Wie dieses Buch ist auch die an zweiter Stelle genannte, die Einrichtung der Kanzleien, Registranden kund Akten der Stadtgemeinden behandelnde Preisarbeit für alle städtischen Verwaltungen von Wert. Auch Beamten anderer Ver
Er st e Beilage
Berlin, Mittwoch, den 21. Oktober
waltungszweige, namentlich der allgemeinen und der Provinzial⸗ wie der Kreisverwaltung, werden beide Bücher auf den dargestellten Gebieten vielfache Belehrung und Anregung bieten.
— Aus Anlaß der am 18. Dezember d. J. bevorstehen den Herder feier erscheint in den Veröffentlichungen der Tomeniusgesellschaft eine kurze Biographie unter dem Titel Jo hann Gottfried Herder und feine Stellung in der Entwickelung der Geistes⸗
eschichte' von Ludwig Keller (Berlin, Weidmannsche Buch— ö Im Unterschied von den bisherigen Darstellungen, die das Lebenswerk. Herders meist unter literaturhistorischen Gesichtspunkten betrachten, sucht diese Schrift Herders Tätigkeit und Erfolge auf dem Gebiet der Philosophisch rellgiösen Entwickelung seines Zeitalters in das Licht zu stellen und seine Einwirkung auf das 19. Jahrhundert zu schildern. Herder hat seine beste Kraft gerade an die Lösung solcher Fragen gesetzt, die auch die Gegenwart wieder be⸗ wegen, und man darf annehmen, daß die bevorftehende Gedenkfeier gerade diese Seite der Herderschen Tätigkeit stark in den Vordergrund rücken wird.
— Die seit 1388 von Dr. Heinrich Braun in Berlin heraus- gegebene bekannte volkswirischaͤftliche Zeitschrist Archiv für soziale Gesetzgebung und Stattstit⸗? geht mit Ende des Jahres in andere Hände über. Die neuen Heraus— geber der in Zukunft vierteljährlich und in erweitertem Um— fange erscheinenden Zeitschrift sind: Professor Werner Som bart in Bretzlau Professor Marx Web er und Dr. Edgar FJaffs in Heidel⸗ berg. Der Wechsel in der Schriftleitung soll keine Aenderung in dem Charakter des Archivs mit sich bringen, das wie bisher in der Förderung der praktischen sozialpolitischen Arbeit mit den Mitteln der Wissenschaft seine Aufgahe sehen will,. Verleger ist jetzt die Firma J. C. B. Mohr . Siebeck) in Tübingen und Leipzig.
— Die im Verlage von Franz Hanfstgengl in Heinchen er⸗ scheinende Kun st, unserer Zeit, eine Chronik des modernen Kunstlebens“ (iährlich 12 2 zu 3 6 beginnt ihren 15. Jahr⸗ gang mit einem Karl Shitzweg gewidmeten Hefte. Den Text kat Alexander Heilmeyer geliefert; er gibt eine anschauliche Schilderung von der humorvollen und gemütlichen Kunst, in der dieser Münchener Maler das Leben etwa zur Jett des Bayern. königs Ludwig LJ. schildert. Es sind meist Szenen eines behaglichen, spießbürgerlichen Kleinlebens, zu dem altertümliche Giebelhäuser und Türme, hallende Thore und winklige Gassen die romantische Staffage bilden. Das Heft ist mit 6 Vollbildein in vorzüglichem photo— graphischen Kunstdruck und 10 Textbildern geschmückt, die als wert⸗ Folle Wiedergabe Spitzwegscher Kunstwerke gelten dürfen.
— Das soeben ausgegebene Heft 4 der Modernen Kunst“ Verlag von R. Bong in Berlin) bringt u. a. ein Bild von Willy Stoewer, das Kaiser Wilhelm JJ. an Bord seiner Jacht Meteor darstellt. Es ist gerade in diesem Heft am Platz, da wir in ihm auch einer größeren Anzahl reizboller Bilder aus dem Marinemanöberleben begegnen. Dasselbe Heft bringt eine Fortsetzung des illustrierten Ar⸗ tikels „Richard Wagner in Paris“ von dem französischen Kunstschrift⸗= steller Gustabe Coquiot, eine Humoreske des Freiherrn von Schlicht aus dem Theaterleben, Aufsätze über das Schachspiel bon Dr. D. Damm, von Alex Braun über die Jubilarin Ernesline Schumann⸗-Heink, die vielbewunderte deutsche Bühnensängerin, über Kunstpflege und Volks⸗ schule von Rektor Karl Clößner, u. A. m. Der Einzelprels jedes Heftes beträgt 60 .
Kurze Anzeigen . neu erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt.
Die gewerbliche Nachtarbeit der Frauen. Berichte über ihren Umfang und ihre gesetzliche Regelung. Im Auftrage der inter— nationalen Vereinigung für gesetzlichen Arbeiterschutz eingeleitet und er gien Professor Dr. Stephan Bauer. 7 50 Jena,
ustap Fischer. .
Gesundheitsgefährliche Industrien. Berichte über ihre Gefahren und deren Verhütung, inebefondere in der Zündhölzchen. industrie und in der Erzeugung Ind Verwendung von“ Bleifarben. Im Auftrage der internationalen V schutz eingeleitet und herausgegeben von Professor Br. Stephan
auger. 750 6 Jena, Gustav Fischer.
Die Kirche. Zentralorgan für Bau, Einrichtung und Aus stattung der Kirchen. In Verbindung mst namhaften Fachleuten redigiert von Qu go von Kulmfieg, Architekt. Jährlich 17 Hefte. Prels für die Dauer eines halben Jahres 3 M, für ein einzelnes Heft 6.15 Ce. Groß ⸗Lichterfelde, Verlag „Die Kirchen.
Die notwendigen Eigenschaften guter Sägen und Werkzeuge. Ven W. Dominicus jr. 2 Teile in . Bde. gebdn. 1, 80 ,.. Berlin, A. Seydel.
Verdeutschungsbücher des Allgemeinen Deutschen Sprachbereins. Die Amts sprache. Verdeutschung der hauptfächlichsten im Verkehre der Gerichts- und Verwaltungsbehörden fowle in Rechts“ und Staat s wis sen schaft gebrauchten Fremdwörter. Bearb. von Karl Bruns. J. Aufl. 9, 86 Berlin, Verlag des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins (F. Berggold).
Gesundheitõwesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ masßregeln.
Türkei.
Der internationale Gesundheitsrat in Konstantinopel hat für Herkünfte van dei, Küstenstrich zwischen Latkaguis (aus schließlich) und Aygs leinschließlich) eine fünftägige Quarantäne nebst strenger Desinfektion angeordnet.
Rumänien. —ͤ
Die rumänische Regierung hat die 6 Herkünfte von Smyrna angeordneten Qugrantänemaßregetn wieder auf— gehoben und die Häfen von Censtantza und Mangalig für die⸗ selben Herkünfte wieder geöffnet. Die Einfuhr der im Reglement zur internationalen Sanitätskonvention pon Venedig, Kapitel U, Titel LV, verzeichneten GFegenstände, sowie von Obst, Gemüsen und Konserven ist wieder gestattet. (Vergl. ‚Reichtzanz. vom 3. d. M.,
Nr. 2533.) . Brasilien. Die hrasilianische Regierung hat die für Herkünfte von Marseille n,, 5 französischen Mittelmeerhäfen
angeordneten Quarantänemgßregeln wieder aufgehoben vergl. Reichsanz. vom 14. d. M., Nr. 2429). ]
Hinterindien.
Die für Herkünfte von Bhavna gar angeordneten Quarantänemaßregeln sind wieder aufgehoben worden. (Vergl. „Reichdanz. vom 21. v. M., Nr. 222.)
2
Rio de Janeiro, 20. Okteber. (B. T. B). Die Wachen. statistik verzeichnet 44 neue Pe stfälle, 22 Todesfälle; 103 Kranke sind in Behandlung.
eiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger,
Verdingungen im Auslande.
Schweden.
Anlage eines Elektrizitätswerkes für die öffentliche und private Beleuchtung der Stadt Wis by: Kostenanschlag 180 O00 Kronen, Fertigstellung bis zum Beginn der Beleuchtungäperfode im Hrerbst 1904. Näheres bei Drätselkammaren Wisby in schwedischer Sprache.
9 Verkehrsanstalten.
Entwickelung der elektrischen Eisenbahnen in Italien.
Die ersten Versuche, den elektrischen Betrieb auf italienischen Eisenbahnen einzuführen, liegen sast ein Jahrzehnt zurück. Hensem⸗ berger, einer der hedeutendsten Maschinenfabrikanten des industrie⸗ reichen Städtchens Monza, baute damals Akkumulatorenwagen, die mit einer Geschwindiglelt von etwa 5M km auch heute noch den Verkehr zwischen Mailand und der alten longobardischen Königs⸗ stadt vermitteln. Ein ähnliches System gelangtẽ im Verkehr n Modena und Bologna zur Cinführung. Vor kaum zwei Jahren wurde die erste elektrische Vollbahn zwischen Mailand und Varese (69 km) eröffnet. Diese Strecke, welche bis dahin Dampfbetrieb gehabt hatte, ist nach dem System Thompson-Huston mit einer dritten erhöhten elektrischen Leitungsschiene versehen. Zuerst waren nur Motorwagen in Gebrauch, später wurden zwei ober mehrere Bei⸗ wagen angehängt. und endlich vollständige Züge mit besonders kon— struierten elektrischen Lokomotiven in Betrieb genommen. Die be= nötigte Triebkraft wurde bisher mit Dampfmaschinen in einer bei Tornavento gelegenen elektrischen Zentrale erzeugt, binnen kurzem wird sie aber von einer neuen Anlage geliefert werden, die an demselben. Orte unter Benutzung der Gefälle des Tessinflusses errichtet wird. Die Befürchtungen, daß die dritte, mit , Strom ge⸗ ladene Schiene zu vielen Unfällen Anlaß geben werde, haben sich nicht bestätigt. Von zwei Holzleisten eingefaßt und an den Straßen⸗ übergängen unterbrochen, bietet diese Leitung verhältnismäßig wenig Gefahr. Durch Vermehrung der Züge und Vergrößerung der Geschwindigkeit hat sich der Personenberkehr auf dieser Strecke, die vor einigen Mongten bis nach dem am Südende des Lugano— sees liegenden Porto Ceresio fortgesetzt wurde, in einem ungeahnten Maße gehoben. Die Einrichtung der 75 Km langen Bahnlinie hat egen 13 Millionen Lire gekostet, mehr als fünf Millionen ver= ö die Anschaffung der Motorwagen, Lokomotiven 2c. Bie Wagen haben eine Länge von 29 m, sind nach amerifanischem System erbaut und zeichnen sich durch Beguemlic keit, Geräumigkeit und Reinlichkeit aus. Die ersten in Betrieb gefetzten Wagen im Eigen gewicht von 29 t ließen bei einer Geschwindigkeit von 89 Em, die an gewissen Stellen erreicht wurde, eine unangenehme Erschütterung verspüren. Bei den jetzt gelieferten, einer Mailänder Fabrik ent⸗ stammenden Wagen hat man das Gewicht um 10 t erhöht und die damit angestellten Versuche sollen ergehen haben, daß auch eine Ge— schwindigleit von 1065 im den ruhigen Gang nicht beeinflußt.
Schnelligkeit. Die zweite elektrische Vollbahn, welche die Budapester Firma Ganz u, Komp. im Auftrage der Rete Adriatica“ erbaute, wurde nach mancherlei Schwierigkeiten im vorigen Jahr eröffnet. Sie führt von Lecco nach Colico und Chlavenna und von Coölico nach Tirano. Bel dieser Bahn wird die elektrische Energie durch eine großartige hydraulische Anlage erzeugt, die einen Addaarm bei Morbegno zum Wriebe von gewaltigen 5 benutzt. Der starkgespannte Dreiphafendrehstrom
ereinigung für gesetzlichen Arbeiter ⸗
lichung von Nachträgen zu Kleinbahngenehmi
wird in eigenartiger Weise in Ströme von schwächerer Spannung umgesetzt, die in einer oberirdischen Leitung laufen Und durch eine dem Trolleysystem nag gebildete Vorrichtung dem Elektromotor zuge⸗ ührt werden, der sich in dem vordersten Wagen oder in einer . sonderen Lokomotive beftndet. Die Wagen sind dußerst elegant gus⸗ gestattet. Ueber die Höhe der Betriebskosten liegen noch keine Aus⸗
weise vor. (Nach Pester Lloyd.)
Starker Pafsagierverkehr nach Nordamerika.
Der Passagierverkehr der deutschen Dampferlinien hat in diesem Jahre eine außerordentliche Zunahme zu verzeichnen gehabt. Die amerikanischen Blätter, welche genau über alle Schiffgankünfte und die Anzahl der Passagiere berichten, verzeichnen jetzt den außer⸗ ordentlichen Fall, daß vier Dampfer des Norddeutschen Lloyd an einem Tage 1703 Kajütenpassagiere in New York landeten. Es war am 36. September. Zuerst langte der Dampfer Main“ mit 250 . in der Kajüte und 335 im Zwischendeck an, und als diese, Passagiere gelandet waren, fuhr er mit 22060 Zwischendecke passagieren nach Baltimore weiter. Nach dem „Main⸗ fam der Dampfer Friedrich der Große mit 479 RKajüten⸗ und 1175 Zwischendecks passagie ren an; dann folgte der Kronprinz Wilhelm“ mit 776 Kajüten⸗ und 218 Zwischendeckspassagieren und Nachmittags die „Hohenzollern! mit A8 Kajüten. und 335 Zwischendecks⸗ passagieren. Der Norddeutsche Lloyd hrachte alfo an einem Tage 1763 Kajütenpassagiere und 5316 Zwischendeckspasfagiere, im ganzen O19 Passagiere nach New Jork, von denen 2266 nach Ballimtre weiter gingen, Mit L703 Kajütenpassagieren hat der Norddeutsche Lloyd die größte Anzahl von Kgjütenpassagieren erreicht, welche bis jetzt eine Dampferlinie an einem Tage in Amerika gelandet hat. Mit dem Revidieren des Gepäcks waren 200 Zollbeamte während des ganzen Tages beschäftigt.
Heft 191993) der Zeitschrift für Kleinbahnen“, heraus— egeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten (Verlag von , prigger in Berli), erschien mit folgenden Inhalt? Gntwickelung. des Verkehrs bei der Sroßen Berliner Straßenbahn (mit 8 Ab. bildungen und einer Tafel); die Straßenbahnen in Frankreich im Fähre L 0h. W Gesetzrgebung; Grlaß der preußischen Minster be Finanzen, des Innern und der öffentlichen Arbeiten vom 5. Sep⸗ tember 1905. betr. die Stempelkosten und bis Kosten der Veröffent⸗
6 . ö kunden. — Recht⸗ sprechung: Erkenntnis dez ,,,, 1. 3 e er ö. Zivilsenats des Oberlandez—
; vom 19. Januar 1903 ö. ö deg Betriebzunternehmerz einer Kleinbahn für
Funkenautzwurf einer Lokomoti i : e ve. — K
. . ö . Hier e ten, . bahnen; feuerfeste Per onenwagen , .
; 1 ; . Sr e e r . ö lbahn Jah e Str j ; . JIaallen im Jahr⸗ 18900, . r g en . , e err e ö,, 35 g n , Hierzu als besonbere Beilage: Mitteilungen ir. h 6 scher Straßenbahn. und Kleinbahnverwalfungen 1 . 83 ee t , dee, liel. ä. in eie ehr ice. uin ren); eine neue Art Hon Tarife bei Stun beh n , ee , . err , .
Tatsächlich fahren jetzt auf dieser Strecke einige EilzügJe mit großer