1903 / 303 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 28 Dec 1903 18:00:01 GMT) scan diff

. ; auswärtigen

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. Zuneigung

. mit Recht stol;

sönische Republih . Der Minlsterprãsident erklärte, die Cantalutenisten S aldten anarchische, demagogische Ziele bloß, um zur. Macht zu enn gen und dadurch ihren bersgnkichen Ehrgelz, und wäre es selbst

Wege der Straßenunruhen,. zu. befriedigen. Bezüglich der Polsiik erklärte der Ministerpräsident, daß die liberale hie nz Taten von großer Bedeutung aufzuweisen habe, de führte als Beispiel an ken? Besuch beg Kaiserg Franz Joseph in

ularest und des König Karol in St. Petersburg, die freundschaftlichen m hiebungen zur Türkel, die cinen Hewelbs ihrer Fürsorge für, die saetonischen Rumänen gegeben habe, ferner die freundschaft ichen eichungen zu Griechenland und Bulqarien, schließlich den Befuch 94 Könige Karel in Plewna. Dec Ministerpräsident bemerkte ö kl sich er werde seinen Weg, unbekümmert um die Schliche der

antafujenisten, fortsetzen.

d König Karol hielt am Donnerstag an die Abordnung

er Kammer, welche ihm die Adresse als Antwort auf die 1 ronrede überbrachte, nach einer Meldung des „W. 7 B

olgende An sprache:

Mit herzlichem Dank nehme ich das sichtbare Zeichen der Ergebenheit, das mir die Kammer überbringt, den Ausdruck der Gefühle der gesamten Natien entgegen.

sein . die Ergebnisse, die Sie

aben. Sie sind vor drei Jahren daran gegangen, das lich n ich in der Finanzverwaltung, herzustellen, und ich i mich, Sie entschlossen zu sehen, die gleiche Sorgfalt bei der Aus. rbeitung des nächfsen Budgets anzuwenden, um auf diese Weise nl den erzielten Üeberschüssen die notwendigen Hilfsmittel für die

und der

Pollendung jener Arbeiten zu schaffen, welche bestimmt sind, unsere

ö wandlung dez bäuerlichen Grundbesitzes zu einem lebensfähigen .

ke o ul en sßkraft zu heben. Die Hilfe, die Sie meiner Regierung bei n. Feststellung der Jolltarife in dem Sinne angedeihen lassen werden, m unsere wirtschaffliche Unabhängigkeit zu sichern und um die Um—⸗

Cimus und einer der wesentlichen Grundlagen unseres sozia en * ens herbeizuführen, verschafft mir die Gewißheit, daß die gegen tige Tagqung ebenso fruchtbar sein wird, wie die vorhergehenden. Ein diese Wesse beenden Sie das Werk der Sicherung und Konsyoli— diu. welches Sie mit unerschütterlicher Festigkeit durchgeführt ben und welches den Dank des Landeß verdient. Mit lebhafter

nugtuung sehe ich, daß die traditionelle Fürsorge der gesetzgebenden

ztperschaften für unsere Armee unversehrt erhalten blieb und daß . meine Herren, keine Opfer scheuen werden, um deren ununter⸗ 3 ene Entwickelung zu fördern. Schließlich dankte der König den e erden für die ihm und der Königlichen Familie anläßlich der eburt des Prinzen Nikolaus ausgesprochenen Glückwünsche.

Serbien. . Die Skupschtina bewilligte, wie W. T. B. meldet,

simmig eine halbe Million Dinare für die notleidenden chen Stammesgenossen in Altserbien und Mazedonien.

nnd die übrigen erkrankt.

ö unmehr vo Märinesoldaten in .

JBesprechung annehmen.

Vana ma 6 daß Großbritannien

. Line New Yorker Meldung der i e n 9 Dae, York Sun“ aus Colon zufolge seien

Der Gefandte Panamas it der 4 eitifchen . mitgeteilt, daß Panamg bereit sei,

ö Käumbischen außeren. Schuld zu bernchmen,

hoben werden solllen. Die

( Bulgarien.

In der Sitzung der Sobrange vom 25. d. M. verlangte

i er, das Haus solle das Kriegsbudget ohne ,, z Dpposition trieb Obstruktion, T. B.“ zufolge, zu großen Lärmszenen neten Christof. Die worauf das

ö ber

und es kam, dem „W. sowie zu Tätlichkeiten gegen den, Abgeor opposisionellen Äbgeordneten verließen, den Saal,

Kriegsbubget und das Budget des Ministeriums des Aeußern aöngenommen wurden.

Die „Agence Bulgare“ meldet, von 126 jüngst aus Mazedonien und Adrianopel nach Diarbekir deportierten Bulgaren seien infolge von Mißhandlungen 15 gestorben

Dänemark.

der Mach einer Meldung aus Gmunden vom Rr dr, M. is . König von Dänemark von einer leichten Erkältung er⸗ iffen worden und hat am 25. d. M. das Bett gehütet. Der könig war gestern früh auf, mußle jedoch wieder zu Bett gehen, da er leichte . im Rücken hatte. Es ist kein Fieber vorhanden, und das llgemeinbefinden ist ausgezeichnet.

ö . Amerika. ,

Die Lage auf San Domingo ist nach einer Meldung

des „W. i,, . Cap Haftien ernst. Die Konsuln

verlangten die Entsendung von Kriegsschiffen.

Nach einem in New Yerk g fue 3 ö. britische Konsu er Junta mit⸗

e ., it die Republik Panama

ffizle ne ,. Times“ besagt, einem

Colon gelandet worden, In

lh ngen werde erklärt, . 28. Dezember noch 600 n nach C ürden.

; e ,. in Washington hat der

der

sobald

dlumbien bie Republik Panama anerkenne. Die columhische

. ere Schuld been chen ungefähr 15 Millionen Dollars; Rnama habe ein Fünfzehntel der Bevölkerung von Columbien, Reaidlus Buenos Äires meldet die „Agence Havas“, die . lerung habe dem Kongreß einen Gesetzentwurf unterbreitet,

ich den die Hprozentigen g l f n lr e n , ö.

seiner Bevölkerungszahl entsprechenden Teil

.

lage günstig gegenüber.

D Ahlen. ird aus Ascha er „Russischen Telegraphenggentur“ wird aug, ; eee r ff cht , . Obosrenije . Ten ien ein Telegramm folgenden Hanne ,,

erbet-⸗Haidark stehe in nächster Zeit die en n

les engli Da nun in mne bein 6 eressen das Vor⸗ aner 1. . das Konsulat Ziele, sondern

. en gung ,,

andlungen nos gegründet

Letztere solle 9 Beobachtungs⸗ en Eingeborenen ewicht Ruß⸗

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ĩ ington en 10departementg in Wa n rn i 3 des asiatischen . Siaßaten angewiesen worden na i, p fansschen Interessen zu ätzen. des amerllanischen Ge⸗

.

nie. da ford Auf! . ; he migen Hen, um die amerikani

ommandierende Admira gen n, in en Gewässern Evans hat erklart, gcsichie 86 961 nil f das jetzt in Honolulu

ĩ , ückreise nde. G er sich am Dienstag auf die Růᷣ e dapite hn begehen werde.

Das „Reutersche Bureau“ meldet aus Tokio, der Ministerpräsident und der Kriegsminister hätten am 24. d. M. dem Marquis Ito und dem Marschall Jamagata auf deren Landsitzen Besuche abgestattet. Man nehme an,

daß die Besprechung der Staatsmänner auf die Weiter—

entwickelung der Lage zurückzuführen sei. .

Wie die „Dailh Mail“ aus Kobe meldet, sind 600 Tele⸗ graphenbaubeamte von Ujna in Fusan eingetroffen.

Dem „Reuterschen Bureau“ wird aus Peking vom gestrigen Tage berichtet, die Vizekönige von ganz China seien angewiesen worden, Ausweise über die Zahl der zum Dienst verfügbaren, von fremden Offizieren auagebildeten Truppen einzusenden.

Afrika.

Vom Oberkommandierenden der englischen Truppen in Somaliland, Obersten Egerton ist, wie. W. T. B. meldet, folgende Depesche aus Kerrit vom 21. 8. M. eingelaufen: 550 Mann englische und eingeböorene Truppen nebst 290 ein⸗ geborenen Reilern unternahmen in der Nähe von Badwein einen Erkundigungszug und überraschten 2000 Derwische bei Dschidballi, 38 3 Meilen östlich von Badwein entfernt. Es sei zu einem Kampfe gekommen, der drei Stunden gewahrt habe. Nach der . gefangen genommener Derwische

ätten die Derwische einen Verlüst von 80 Toten und 100 Verwundeten erlitten. Auf englischer Seite seien 2 Mann verwundet worden, und einer werde vermißt; die eingebeorene Reiterei habe zwei Tote und zwei Verwundete zu verzeichnen gehabt.

Wie der „Times“ aus Tanger von gestern gemeldet wird, wurde die in der Nähe von Fasablangg liegende Stadt Settat, die ungefähr 4000 Einwohner zählt, von den u m= wohnenden Stämmen angegriffen, geplündert und zum Teil zerstört.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Aussperrung von Kutschern der Taxameterdroschken in Berlin (vergl. Nr. 3601 d. Bl.) dauert fort, sie macht si jedoch nur in geringerem Umfange hemerkbar. m Mittwo und Donnerstag verhandelten die, Fuhrherren und die Kutscher in Verfammfungen über die Lohndifferenzen. Wie hiesige Blatter berichten, wurde in der Versammlung des Verbandes der ren , n be . Berlins und der Umgegend, die von II6 Mitgliedern besucht war, festgestellt, daß am Mittwoch 2000 Droschkenkutscher entlassen worden sind. Die große Maiorität beschloß, bei ihrer ersten Entschließung zu beharren und nur solche Kutscher in Dienst zu stellen, die den neuen Vertrag unterschreiben und, sich mit 10 on der Einnahme zu frieden erklären. Alle diesem Beschlusse zuwiderhandelnde Verbands⸗ fuhrherren verfallen der festgesetzten hohen Konventionalstrafe. Dagegen faßten zwei Bersammlungen der Droschkenkutscher, die von mehr als 2600 Personen besucht waren, einstimmig einen Beschluß, in dem sich die Versammelten verpflichteten, unter keinen Umständen für 4060 der Einnahme ohne Tagelohn zu fahren. Die Aus— gesperrten sollen nur dann wieder in Dienst treten wenn ihnen der bisher gewährte Lohn (1,50 S6 täglich und 26 9 der Einnahme) weiter gezahlt wird. Gestern tagte abermals eine gut besuchte Versamm⸗ lung der ene e, um zu den Forderungen der Kutscher Stellung zu nehmen. Die Kontrollkommission des Verbandes der Tarameterdroschken. besitzer erstattete Bericht. Danach hat die . Kontrolle auf allen Fuhrhöfen ergeben, daß nur zwei Verbandemitglieder ent- egen dem ö der Fuhrherren die Kutscher unter den alten Bedingungen wieder anspannen ließen. Gegen diese wird der Verband auf Zahlung der lontraktmäßtgen Konventionalstrafe klagbar werden. Ferner wurde mitgeteilt, daß eine Reihe von größeren Fuhrherren,

die bisher zu den alten Bedingungen fahren ließen, un⸗ bekümmert um die Verbandsbeschlüsse, erklaͤrt hat, daß, wenn ihre Kutscher am Montag nicht für 40 v der Ein⸗

nahme weiterfahren, sie . gleichfalls entlassen. Die Versammlung war sich darüber einig, heute ontag) eine Generalaussperrung nicht eintreten, sondern die willigen Kutscher fahren zu lassen. Verschiedene Fuhrherren, die im Besitz eines Fahrscheins sind, sedoch' bieher nicht fuhren, wollen jetzt selbst fahren. Es wurde beschlossen, an Fuhrherren, die bisher außerhalb des Verbandes 6h. und Kutscher fahren lassen, Flugblätter auszugeben, um sie zum Eintritt in den Verband zu bewegen. Bisher hat sich eine rözere Zahl von Kutschern, teils solche, die bereits die Prüfung estanden haben, aber noch nicht anhestellt sind und daher den Fahrschein nicht holten, teils Kutscher auß anderen Berufen, gemeldet. Um eine schnellere Einstellung der letzteren zu ermöglichen, wurde angeregt, 6 eventuell eine Abordnung zum Polizeipräsidenten abgesandt werde. ach Angaben der Fuhrherren ist fan die Hälfte der Kutscher entlassen. . hat nach der letzten Feststellung 6526 Tarameterdroschken. 16335 werden von Besitzern eines Wagens, ehra sch von Fuhrherren, die zwei und mehr Wägen haben, gefahren. Demnach würden etwa 4400 Unselbständige, verbleiben. Davon sind Zöbh enllafssen. Im ganzen besitzt Berlin zl0o Droschken. ie welteren Angaben der en herren besagten, daß auf etwa 30 Fuhr⸗ höfen gegen 120 Kulscher für 460 v. H. der Einnahme fahren, anbere würden am Montag anfangen. Nach den Angaben der Streikleitung betrug gestern abend die Gesamtzahl der noch Feiernden elwa 1100. Die gestern ausgezahlte , beträgt für alle Streiktage 6oö00 6. Ver Streikkasse sind größere Summen durch Beträge der Arbeitenden. zur Verfügung ir worden. Der Verband der schlesischen Tex tilindustriellen be schloß, alle schlesischen Textilindustriellen zu ersuchen, sich für die Erimmitschauer Arbeitgeber einer freiwilligen Besteuerung zu unterwerfen. Jeder Betriebhunternehmer soll eine Mark auf den Kopf seiner Arbeiter einmalig zur Verfügung stellen. In der Crimmitschguer Textil indust rie sind während der Weihnachtgwoche Versuche zu einem Vergleiche der streitenden riesen gemacht worden, die zu folgenden Vergleichs vorschlägen Gt wird anstatt des jetzt bestehenden Il stündigen und 16stündigen. Arbeitstageg ein 10] stündiger Die Ünternehmer stellen in Aussicht, nach Jahre die Arbessgzeit um eine weitere Viertelstunde zu von 3 Jahren in neue Verhandlungen eine Verkürzung des Arbeitstages auf Beide , . Teile reichen sich die Hand aßregelungen sollen von k tattfinden. ; Arbeiterschaft schien, verschie dener

hlesiger

dieser Grundlage 56 zu schließen; es sind auf seiten der Unternehmer jedoch sachlich

selbe Zahl von Arbeitern, wie fre hie Häuptsaifon verloren ist und wei auf Grund neu aufzusuchender Beffellungen die volle Arbe aufnehmen können. Infolgedessen scheiterte der Ausgleichs versuch, und

der Kampf dauert fort. Töpfer in Velten ist nach einer Dauer

Der Ausstand der chen am 25. d. M. durch einen mit knapper Mehrheit , , beendet worden (bergl. Nr. 301 d. Bl.). Die Bedingungen, unter denen die Arbeit wieder aufgenommen wird, lauten, der „Frankfurter Ztg. zufolge; Die weniger bezahlten Positionen des Wärisf sollen eine drelptohenlige Erhöhung erfahren. Die Hilfe.

* Frieden.

dung auf

arbeiter sollen pro Woche, statt 16,20 M, 17,10 M erhalten, und den Kutschern soll der Lohn um 59 9. pro Woche erhöht werden. Die Versuche der ausständigen Bäckergesellen in Paris vergl. Nr. 302 d. Bl), die arbeitenden Bäcker zur Einstellung der rbeit zu beranlassen, sind bisher vergeblich gewesen. Die Herstellung des Brotes geht ohne Störung vor i In der Nacht zum Sonntag . ein Haufe von etwa 50 Personen, angeblich Ausständige der Nahrungẽemittelgewerbe, eine Genossenschaftsbäckerei in Paris. Mehrere Personen wurden verhaftet, weil sie Fensterscheiben einwarfen, andere, weil sie gegen Arbeitswillige vorgingen.

Der Autstand der Arbeiter in den Appreturanstalten und Seidenfärbereien in Lyon ist beendet; die Arbeitgeber haben einige Forderungen der Arbeiter zugestanden. Dagegen dauert der Ausstand der Spinnereiarbeiter noch fort,

In der Jute spinne rei von Lucca traten, nach einer Meldung 2 Voss. Ztg.“ aus Mailand, vierhundert Arbeiterinnen vor

Wihnachten in den Ausstand. Am Mittwoch 2 infolgedessen die Leitung des Unternehmens die Schließung, sodaß tausend Arbeiter die Beschäftigung verlieren.

Kunst und Wissenschaft.

v. A. Die Weihnachtsausstellung bei Schulte hiingt viele und zum Teil auch interessante Bilder. Wie immer, ist den Ausländern ein beträchtliche; Naum überlassen, aber neben ihnen kommen diesmal auch deutsche Künstler genügend zum Worte. Mit zahlreichen Werken ist das Ehepaar Paczka vertreten, beide in hrer Art grundverschieden. Er beschränkt sich auf einen bestimmten Lebenskreis, das ungarische Bauernleben, das er oft nüchtern, steif und fast zu aufdringlich in den Farben, mitunter aber doch mit viel Frische und poetischem Empfinden schildert. So sind die „Sonntags⸗ 4 und der Rekrutenabschied! Arbeiten, an denen man seine Freude haben kann. Cornelia Paczka, seine Gattin, ist als Käünstlerin die weitaus bekanntere. All ihre Bilder sind im Gegensatz zu den seinen Phantasien, streben über die irklichkeit hinaus, die die Malerin nur beobachtet um ihre Ideen lebensfräftig und überzeugend darstellen zu können. Wo sie sich nur an die Wirklich- keit hält, wie in der Porträtgruppe, scheint ihre Kraft sie sogar zu verlafsen, sie bekommt etwas. Gezwungenes und Lebloses. In dieser Autstellung tritt Cornelia Paczka zum ersten als Bildhauerin an die Oeffentlichkeit, nachdem sie sich bisher besonders durch ihre Radierungen und Lithographien ausgezeichnet hat, Sie nennt die weibliche Figur, die sie ausstellt, „Stimme der Schwäche“. Für eine Erstlingsarbeit liegt viel Befeclung in dem Körper, etwas Zögerndes, zugleich Aengstliches und Rachgiebiges, das den Gedanken gut ausdrückt. Auch in ihren Bildern, alle Teile eines großen Gesamtwerks, tritt dies seelische Moment sehr in den Vordergrund, aber das viele Klagen und Ver= zagen, das in ihren Arbeiten liegt, macht auf die Dauer einen schwäch⸗ a und ermüdenden Eindruck. Die Künstlerin steht nicht über den Dingen, die sie schildert. In ihrer Technik ist sie gegen früher entschieden gereifter J 2

Eine eigentümliche Erscheinung ist Georg Perschke, der kind liche Phantasie, Satire und ziemlich unverdauliche Allegorien in seinen Bildern durchelnander wirft, aber dabei durch feine und zarte Gedanken, wie in des, Pilgers Traum?, und durch sein kräftiges Können überrascht. Carl Vinnen hat einige seiner immer wahr empfundenen Landschaftsbilder gesandt August Lüdecke, der Schüler Zügel, ist En in der Art seines Meisters aufgegangen, er wählt genau dieselben

toffe wie sein Lehrer und stellt sie in getreuester Nachahmung dar,

wie, er. Eines der geschmackvollsten Bilder der Aug stellöang ist das von Paul Wolff ⸗Zamzow, da im Sommer auf der Münchener Sezession zu sehen war.

Es schildert einen Frühlingstag bei Florenz. Zu Füßen einer hohen Zypresse auf einem Hügel sitzen ein Herr und eine Dame im Bieder, meierkostüm, naiv steif und doch lebendig, und vor ihnen dehnt sich die wellige Ebene,. Wolff hat seine Vorbilder, trotzdem spricht viel Eigenes und Hübsches aus dem Bild. Von Ausländern ist zunächst Corot mit seiner vornehmen, e Landschaft zu nennen, die hier eine Sonderstellung einnimmt. Antoon vom Weelie ist mit einer gaffen en von Porträts vertreten und mit ein paar kleinen, oekisterenden Bildchen im Stil von Burne Jones. en Arbeiten ö. fast immer liebebolle Vertiefung, sie scheinen flüchtig und sch der Besteller gemalt. ö gt ö. er mehr zu geben vermag; es ist das lebens⸗ nes Kammerherrn in Uniform mit ausgeprägten, eistvollen Zügen. Auch Arthur n arbeitet flüchtig und ober ächlich, nur feine Kinderbildnisse sind liebevoller und auch geschmack⸗ voller. Der Spanier Claudio Castelucho bringt ziemlich roh in breiten * hingesetzte Bilder in grauen, trüben Farben. Ein rechter Gegensatz ihm ist der Engländer Theophil Lybaert, der in seinem Porträt eines alten Mannes, das er Träumerei! nennt mit Glück die behutsame Sorgfalt alter holländischer Meister nachahmt und mit selbstlosem Fleiß ein Menschenantlitz in allen Kleinigkeiten, wie es sich darstellt, gibt. . Bei Wertheim sind nur wenige Arbeiten ausgestellt, die einer besonderen Erwähnung bedürfen. Die 86 der Künstler haben eine Wiederholung ihrer selbst gegeben Man glaubt, diese Bilder schon einmal gieren zu haben, so gleichen sie früheren. Die beste ist die von K. Starcke „‚Unterbaltung'. Zwei Menschen, ein Fischer und eine Frau, in Lebensgröße, mit wahrem Ausdruck, nicht karikiert, nicht schwächlich, nicht übertrieben. In der Art, wie hier pas Seelische mit einer , gelassenen Kraft herausgebracht ist, liegt r el r en, g breit und schnell der Strich ist und fo ver schieden die Technik von der mühsamen Lybaerts, die Objektivität, mit der hier Menschen geschaut sind, ist eine ähnliche. Man fühlt, daß hinter diesen Gesichtern wirklich etwas lebt und arbeitet. Den Künstler haben die J Modelle nicht nur um irgend einer Lichtwirkung willen interessiert. Es ist 6. daß Bilder dieser Art jezt so selten sind. Ferner sind eine schöne Sommerlandschaft von . Burger zu erwähnen, ein paar kleine Arbeiten voll hübscher timmung Lon Hanz Tooschen und ein „Erlenwald bei Mond- scheinꝰ von Sindinz. Die impressionistischen Landschaften von Arp sind doch ein wenig gar zu grell.

Wun

In Stuttgart ist . wie W. T. B. meldet, der National⸗ zkonom Albert Schäffle gestorben. Er war 1831 in Nürtingen (Württemberg) geboren und ꝰerkll nach vollendeten Universitätsstudlen und nachdem er zehn Jahre lang bei der Redaktion des Schwäbischen Merkur“ tätig gewesen war, im Jahre 1860 eine ordentliche Profe ssur der politischen Oekonomie und der Staatswissenschaften an der Uni= versität Tübingen. In den folgenden Jahren gebörte Schäffle auch dem Ren re fen Landtag und 1868 dem Deutschen Zollparlament an. In demselben Jahre folgte er einem Rufe an die Universität Wien. Nachdem er unter dem Ministerium Hohenwart kurze Zeit das Handelsministerium und das Ackerbauministerium geleitet hatte, zog er sich ins Privatleben zurück und widmete sich der literarischen Tätigkeit. Schäffle nahm eine selbständige Stellung unter den Ver— tretern der ethisch⸗soziglpolitischen Richtung der modernen National- ökonomie ein. Unter seinen Werken sind die ‚Quintessenz des Sozia⸗ lismus ', Kapitalismus und Soziallgmut', Bau und Leben det ozialen Körpers“, Grundsätze der Steuerpolitik, und „Die Auz= chtelosigkeit der Sohialdemokratie⸗ die bekanntesten. Zum „Hand= und Lehrbuch der Staatwissenschaften' schrieb er die beiden Bände

über die Steuern.

n der heutigen Sitzung des Zentralaus Reid hdr wurde zunachst i ee e n , der 33. d. M. vorgetragen. Im Anschluß daran gabl len n sitzende. Präsibent des Neichsbankdirektoriums, R .

Handel und Gewerbe.

e * heime Kal Dr. Koch, , er des kürzlich a, . Ge⸗

geschiedenen

langjährigen Mitgliedes, 6

eheimen Kommerzienrat