1904 / 64 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 15 Mar 1904 18:00:01 GMT) scan diff

10. März. Ber rer, Oberstlt. im Generalstabe der Armee beauftragt mit Wahrnehmung der Geschäfte des Chefs des General. stabes des VIII. Armeekorps, behufs Ernennung zum Chef diefes Generalstabegz, in dem Kommando nach Preußen helaffen.

Kommandiert; Reinhardt, Oberlt. im Gren. Regt. Königin Aga Nr. Lig, dieser unter Beförderung zum übersähl. Hauptm, Mo hs, Oberlt. im 3. Feldark. Regt. Nr, 493, behufs Äggregie—=

mung beim Generalstabe der Armee jur Dienstleistung bei demselben, Wöllwarth, Bberst. im Ink. Regt. König Wilhelm J. Nr. 124, Triebig, Oberlt. im Feldart. Regt. König Karl Nr. 13, vom 1. April d. J. ab auf ein weiteres Jahr zur Dienstleistung beim Großen Generalstabe, Frhr. v. Falken stein, Oberst und Kom⸗ mandeur deß Ulan. Regts. König ilhelm J. Nr. 20, behufs Be⸗ guftragung mit der Führung der 3. Kap. Brig, Schott, Lt. im nf. Regt. Alt. Wärtkemberg Nr. 121, behufs Verwendung als Er— zieher am Kadettenhause in Potsdam, dieser mit dem 1. April d. J., Heuß, Sberlt. im Fel dart. Regt. König Kar Nr. 13, behufs Verwendung als Insp. Offiüer an der Kriegsschule in Potsdam, nach Preußen; die Sberlts. Gr. v. Bullion im Gren. Regt. Königin Olga Nr. 1189, üller im Inf. Regt. Alt. Württemberg Nr. 121, S umacher im Inf. Regt. Kaiser Friedrich, König Hon Preußen Nr. 175, vom 1. April d. J. ab auf ein Jahr zur Dienstleistung bein Großen Generalstabe, thardt, Oberlt. im Inf. Regt. Kaiser Wil helm, König von 6. Nr. 120, zur Dienstleistung bei der Gewehrfabrik m Danzig. v. Knoerzer, Oberstlt, im Generalstabe der Armee, beauftragt mit Wahrnehmung der Geschäfte eines Abt. Chefs im Großen General stabe, unter Ernennung zum Kommandeur des Ulan. Regts. Fönig Wilhelm J. Nr. 20, Sauter, Hauptm. im Großen General- stabe, unter Ernennung zum Komp. Chef im Gren. Regt. König Karl Nr. 123, Frhr. h. Ho uwald, Lt. und Erzieher am Kadetten hause in Köslin, dieser mit dem 1. April d. J. unter Ein eihung in das Gren. Regt. Königin Olga Nr. 119, von dem Kommando nach Preußen enthoben. Frhr. v. Ziege sgr, Lt. im Gren. Regt; König'n Olga Nr. II8, bis 30. Juni d. J., zur Dienstleistung bei dem Topographischen Bureau des Kriegsministeriums kommandiert. okmayer, Hauptm. z. D., zuletzt aggregiert dem Inf. Regt. Kaiser Friedrich, König von Preußen Nr. 135, mit seiner Pension zum Bezirksoffizier beim Landw. Bezirk Ulm ernannt. ; Die nachbenannten, aus der Hauptkadettenanstalt ausscheidenden Kadetten im Armeekorps angestellt, und zwar: als Lts. (vorläufig ohne atent): die Portepeeunteroffiziere: Martin, im 4. Inf. Regt. r. 132 Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn, Wöllwarth, im Gren. Regt. König Karl Nr. L23, Gr. E, Uxkull⸗ Gyllenband, Scholl, im Drag. Regt. König Nr. 26, Strgebel, im 2. Feldart. Regt. Nr. 29 e, Luitpold von Bayern, Wiegandt, Gefreiter, im 4. Inf. Regt. Nr. 122 Kaiser Franz la von Oesterreich, König von Ungarn, als charakteris. Fähnr. tahl. Unteroff, im 8. 35 Regt, Nr. 126 Großherzog Friedrich von Baden, König, Unteroff. im Pion. Bat. Nr. [z, zu Fähn«

richen befördert.

Im Beurlgubtenstande. 10. März. Befördert: die Vize⸗

a bezw. Vizewachtmeiste: Vering (Stuttgart) zum Lt. der

es. des Drag. Regtsz. Fönig Nr. 26, Cu horst (Reutlingen) zum Lt. der Ref. des Inf. Regts. Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 129, Mün st Reutlingen? zum Lt. der Ref. des Inf. Regts. König Wilhelm 1. Nr. 124, Eberhardt (Heilbronn) zum Lt. der Res. des 4. Inf. Regts. Nr. 122 Kaiser Franz Joseph von Oester⸗ reich, König von Ungarn, ClLoß (Ellwangen) zum Lt. der Res. des Inf. Regts. Alt. Württemberg Nr. 121.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 24. Fe⸗ bruar. Fricke, Lt. im Gren. Regt. König Karl Nr. 123, der Ab- schied erteilt. .

8. März. Bokmayer, Hauptm. 4. D, zuletzt aggregiert dem Inf Regt. Kaiser Friedrich, König von Preußen Nr, 125, mit seiner 1 und der Erlaubnis auch fernerhin die Uniform genannten

egts. zu tragen, zur Disp. gestellt. ;

Im Beurlaubtenstan de. le. März,. Gastpar, Lt. von . i 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Ellwangen, der Abschied

ewilligt. Beamte der Militärverwaltung.

4. März. Bauer Stabstrompeter im ÜUlan. Regt. König Wilhelm 1. Nr. TZ, der Titel Militärmustedirtgent verliehen.

Durch Verfügung des Kriegsministerium s. 2. März. Sigel, Garn. Werkmeister, Heisch, Garn. Bauschreiber in Ulm, auf 1. Jult nach Ludwigsburg versetzt.

; Kaiserliche Schutztruppen.

Berlin, 10. März. Dietze, bergrzt in der Schutztruphe für Kamerun, scheidet aus derselben am 29. Marz d. J. behufs Rücktritts in Königl. sächs. Militärdienste aus. v. Ha ssel, Hauptm. in der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika, zum Komp. Chef ernannt.

Dentscher Reichstag. 57. Sitzung vom 14. März 1904. 1 Uhr.

Tagesordnung: Fortsetzung der zweiten Beratung des Reich ef n nfs! für 1904 bei dem Etat füuͤr die Verwaltung des Reichsheeres. ; ;

Ueber den Anfang der Sitzung wurde in der gestrigen

Nummer d. Bl. berichtet.

Bei den Ausgaben für die Brot— und utter⸗ verpflegung, und zwar bei der Position: ‚Mundverpflegung“, bemerkt der 6

bg. Gamp (Rp.), daß er sich mit dem Abg. Gothein über ö hib mr ite enk die Konservenfabriken, später aus⸗ einandersetzen werde, da der Abg. Gothein nicht anwesend sei. Silten habe er diefe Abwesenheit so schmerzlich empfunden wie heute, 3 wenn der Abg. Gothein anwesend gewesen wäre, wäre die Ab⸗ stimmung über die neuen Unteryffizierstellen anderg ausgefallen. Alle drel bis fünf Jahre finde eine Erneuerung und ein Verkauf der auf⸗ estahelten Konserven statt; die . n fe äßen sie nicht . ie Bevölkerung in ihrer großen Masse, ziehe überhaupt das Schweine fleisch dem Rindfleisch vor. Die Militärverwaltung sollte erwägen, ecbenso wie die Marlne, auch, Schweineflelschkonserven herzustellen. Damit würde den . . auskömmlichere und zuträglichere Flei Veifügung gestellt, , Hf nn tigter zum Bundesrat, Departements direktor im Kriegsministerium, Generalleutnant Gallwitz: Es sind Versuche mit Schweine, und Ham meal, gemacht. Es stellt 6h aber der allgemeineren ,,, von Schweinefleischkonserpen der Ümstand entgegen, daß Schweinefleisch in sehr vielen Uidenzn Formen, .B. als Schinken, den Soldaten zugeführt wird, Die Verwaltung t äber gern bereit, die Anregung nochmals in Erwãgung zu ziehen.

Die Ausgaben für dieses Kapitel werden mit den geringen Abstrichen, welche bie Kommission daran vorgenommen hat, ohne weitere Diskussion bewilligt.

Bei dem Ausgabekapitel: ; , . und Aus⸗ st r Truppen“, wiederholt der J

eg Yer h (d. m Wünsche, die er schon beim Etat des he chen tan te vorgebracht hat,. Es müsse dem Handwerk life unter Benutzung öffentlicher Mitte! dadurch gebracht werden, daß die Kefernngen, welche die Militäwerwaltung zu ver. geben habe, dem Handwerk, namentlich den Handwerkeinnungen und den Sandwerkergenossenschaften und ferner in erster Linie den ian sassigen Handwerkern übertragen werden. Dazu biete dieses ine mit selnem Ausgabeetat von fast 30 Millionen allein für s preußische Kontingent erwünschte Gelegenheit. Noch immer Elen 4411 Hekonbmnichnndwerker bel der Ärmee. Das Handwerk rte immer und limmer wie der die Beseitigung dieser Oekonomie⸗ dierken mit Ausnahme der Flickschneider und Flickschuster. Früher e der Abg. Jacobekhtter diese Forderungen im Reichstage ver

treten; ihre Berechtigung leuchte auch immer weiteren Kreisen ein. Es könne doch nicht bestrltten werden, daß diese nicht zum Dienst mit der Waffe herangezogenen Mannschaften dem Handwerk eine drückende Konkurrenz bereiten. Mit der Gr gn der Oekonomiehandwerker durch Zipilhandwerker werde dem berechtigten Verlangen des Hand— werks nicht genügt; es komme vor allem auf die Einschränkung der eigenen Produktion der Armeeverwaltung und auf die Vergebung der Arbeiten an das . an. Gerade das Schneider. und Schuh macherhandwerh habe schon heute schwer zu leiden; bei ihnen trete die wirtschaftliche Notlage des Handwerks am schärfsten hervor; sei ez recht, daß der Staat auf diesem Gebiete die Kapitalkonzentration durch eigene Fabrikation in großem Maßstabe nech verstärle? . Schuster und Schneider selen schon jetzt sehr schwer für die Mlilitärverwaltung zu erlangen. Sei etwa das jetzige System billiger als die Vergebung an das Handwerk? Keineswegs, wenn die Ver— waltung durch große Abschlüsse das Handwerk in die Lage setzte, das Ro in e g zu billigerem Preise mit Hilfe der Genossenschaften einzufaufen. Würden etwa durch die Tätigkeit der Bekleidungsämter die Bekleidungsgegenstände brauchbarer hergestellt? Auch das müsse verneint werden. Dagegen spreche auch die Vermehrung der Flick= stunden in der letzten Zeit. ine andere Frage sei, ob unsere Kriegsbereitschaft durch die Belleidungkämter vermehrt. werde, Da sei darauf hingewlesen, daß für den Mobilmachung fall auch jetzt schon Verträge über Lieferungen mit dem Zivilhandwerk abgeschlossen würden. Eine Beschränkung der eigenen Produktion der Bekleidungsämter und die enn eines größeren Teils dieser Produktion an das Zivilhandwerl sei ohne Schaden für die . ausrüstung wohl möglich. Es sollten die Handwerkekammern bei Ab⸗— schließung aller Lieferungeverträge gehört werden, dann würde jede Ueberborteilung ausgeschlossen sein. Desterreich sei uns schon seit längerer Zeit guf diesem Gebiete mit gutem Beispiel vorangegangen. Eine solche Vergebung an das Handwerk würde zu dessen Seßhaft—⸗ machung beitragen, ein auch nach der Meinung des Reichs. kanzlers wichtiger Gesichtspuntt. Der gewerbliche Mittelstand sei in einer, wenn auch langsamen Vorwärtzenfwickelung begriffen; es fehle ihm nur an Zutrauen. Man müsse es . fördern durch Posttive Aufträge auch in den kleinen Garnisonen. Möge die Milttärverwaltung den Wünschen der handwerklichen Organisationen ihr Wohlwollen nicht versagen, Ds würde der Militärfreudigkeit in den Probinzen einen sehr Fiwünschten Vorschub leisten, ein politisch nicht zu unterschätzende; Moment. Das Submisstonswesen bedürfe auch vom Standpunkt der Militärverwaltung einer gründlichen Revision. Die Schweriner Handwerkskammer habe über die . eine Denk⸗ schrift ausgearbeitet, deren Berücksichtigung er der Milltärverwaltung empfehle. Durch die Berücksichtigung dieser Wünsche würde die Mllltärverwaltung im besten Sinne stagtserhaltend wirken. Abg. Zu beil (Soz.) behauptet, daß, wenn ein großer Teil der Milltärarbeiten den Innungsmeistern überwiesen würde, die Zwischen⸗ meisterwirtschaft dadurch noch mehr gefördert und die Arbester no mehr geschädigt werden würden. Die Militärverwaltung keis be der Ginrichtung der Bekleidungsämter eine beklagenswerte Rück= ständigkeit. Das Zipvilhekleidungkamt, in Straßburg zahle seinen Arbeitern außerordentlich gerin . Löhne. Die Musteranstalt in Spandau bestrafe den um funf Minuten zu spät kommenden Mann mit 5 Z, den um eine Stunde zu spät, kommenden mit 80 f darüber hinaus mit 1 6, der Ertrag fließe in eine Unterstützungskasse. Für Straßburg sei der Befehl erlassen worden, daß Arbeiter, die wegen Krankheit 14 Tage wegbleiben, entlassen werden können, ohne

daß sie gus der Unterstützungskasse auch nur einen Pfennig erhalten.

Solche Maßregeln könnten unmöglich mit Zustimmung des Kriegs. ministeriums erlassen sein. Der Hauptmann von Zacher in Straß— burg habe die eigentliche Tätigkeit des Arbeiterausschusses lahmgelegt. Der Kriegäminister sollte nicht warten, bis es zu spät sei, und das Königliche Wort zur Wahrheit machen, daß die Königlichen Institute Musteranstalten seien, sowohl in der Entlohnung wie der Behandlung der Arbeiter.

Stell vertretender Bevollmächtigter zum Bundesrat, Departements direktor im Kriegsministerium, Generalleutnant Gallwitz: Wir haben seit längerer Zeit das Bestreben, zu Zivilarbeitern üÜber⸗ zugehen. Wenn das noch nicht in dem Tempo geschehen ist, das wir selbst vorhatten, so liegt das nicht an uns. Wir haben, gegenwärtig drei, Aemter für trieb und richten in diesem Jahre das vierte ein. was er im ersten Teile abzuschwächen versucht.

Der Abg. Dröscher hat das Eher Rede empfohlen 3. im zweiten wüßte nicht, wie die Milltärper⸗ waltung seinen in en fer, ter Richtung sich bewegenden Wünschen nachkommen könnte. Unsere , haben sich als durch⸗ aus günstige Einrichtungen erwiesen. Es ist zwar gesagt worden, die Zivil handwerker könnten besser bedienen, wenn ihnen“ die Milltär⸗= verwaltung größere Zuwendungen machte, aber in erfter Linse mu das . der Armee, das fiskalische Interesse stehen. Es i wohl bei keiner anderen Beschaffung von Matersalien fo schwer, die Güte der Arbeit zu kontrollieren, als gerade beim Schnelber, und Schuhmagcherhandwerk. Wir haben nicht nur selbst Vergleiche zwischen den Preisen angestellt, sondern uns auch mit anderen Behörden in Verbindung gesetzt. Wir stellten z B. bisher durch die Oekonomie⸗ handwerker (nen Uniformrock für 1273 66 her, durch Zivilhandwerker angefertigt, stellt er sich wegen der höheren Löhne auf 17, 93 46. Auch bei der . und der Schutzmannschaft sind die Uniformen teurer. Die Bekleidungsämter können eben auch bei gusreichenden Löhnen billiger arbeiten. Ich habe schon im vorigen Jahre darauf hinge wiesen, daß die Unzufrledenheit auf beiden Seiten lag, bei der Militär-= verwaltung sowohl wig bei den Zivilhandwerkern, welche letzteren sogar selbst um Lösung der Vertrage gebeten haben. Sie konnten nicht fo ewissenhalte Arbeit Liefern und die Lieferungsfrist nicht immer inne— alten. Der Abg. Dröscher hat seiner Empfehlung einer vermehrten Heranziehung des Handwerks dadurch Nachdruck zu verleihen gefucht, daß er auf die österreichische Armee hinwies. Seitens der öster⸗ reichischen Heeregzberwaltung ist aber anstandslos zugegeben worden, daß es ein besseres System als das preußische nicht gibt. Wag die Beschaffung der Rohstoffe anlangt, so sind wir durch feste Ver— träge derartig gesichert, daß ich es nicht wagen würde, unser jetziges Verfahren aufzugeben. Ebenso ist es mit dem Leder. Von der Strafanstaltgarbelt gänzlich abzusehen, ist für ung unmöglich, erstenz weil die Strafanstalten billiger liefern als die Privatindustrien, und zweitens, weil wir zugleich anderen staatlichen Interessen In mn indem der Minister des Innern die Leute in den Stra anstalten beschäftigen muß. Wo Klagen über die Konkurrenz der Militärhandwerker erhoben sind, haben wir immer Remedur eintreten lassen und haben die Absicht, das auch fernerhin zu tun. Wenn der Abg. Braun neulich ausgeführt hat, daß von uns in der Heimarbeit Frauen beschäftigt werden, die wöchentlich nur 8 bis 8 6 verdienen, so kann ich nur annehmen, daß es sich da um solche Persönlichkeiten handelt, welche diese Arbeit nicht als ihre einzige und ausschließliche Beschäftigung betreiben, sondern lediglich neben ihren, häublichen Verrichtungen. und infolgedessen nicht die wolle Arbeitszeit leisten. Die Kontrolle ist bel der Heimarbeit . schwer, weil nicht Tagelohn, fondern Stücklohn bejahlt mird. Gs st ferner an die Militärverwaltung, das Erfuchen gerichtet, dafür kus sorgen, daß die Unternehmer (hre AÄrbelter ausreichend bezahlen. Wir kennen kein anderes Mittel der Einwirkung hierauf, glg daß wir den Unternehmern unsererseltz eine auzreichende n schẽ iu 6h währen. Einen weitergehenden Einfluß ausüben und . at 1. Geschäft des Unternehmers einmischen können win nicht gh. ö weit; dazu ist die Militärperwaltung nicht da. ö bg Zubes unseren Bekleidungsämtern anlangt, gegen die ,, me. mit r 96 j ö . b ln lhre ch in den grsten ivilbetrieb noch alle jung, ö e die Ybneten res Cestehe n noch nicht genügend einer eitet; wenn sie

ñ tritt auch eine erhebliche ,,, ger e gn in Berlin betrug

es, nachdem das Amt zwei Monate

are r , bar 4 e häglich, der des Mitte Januar hatten sich diese Lohnsätze schon

gesteigert. Bei anderen Bekleidungsämtern ist

*

ͤ

es ähnlich. Der Abg. Zubeil hat weiter bemängelt, daß eine Beein- flussung der Leute außerhalb des Dienstes stattfindet. Nach der Dienst⸗ ordnung haben sie sich innerhalb und J, . des Dienstes achtbar und ehrenhaft zu führen und sich von der Teilnahme an allen auf Um⸗ stur; des Staats und der Gesellschaftzordnung gerichteten Bestrebungen fernzuhalten. Darauf legen wir allerdings Wert und werden unter allen Umständen daran sesthalten. Die Heranziehung der Gesellen zu Scheuerarbeiten, die der Abg. Zubeil noch bemängelte, hat nur innerhalb der Dienstzeit für die die Gesellen bezahlt werden, statt⸗ gefunden. Ich glaube, darin liegt nichts Entehrendes. Ueber die Beschwerde, daß eine Anzahl Leute, die erkrankten, sofort entlassen seien, kann ich ohne Angabe von Namen und Einzelfällen nicht Rede und Antwort stehen. Es wird dabei jedoch nicht an der Krankheit, sondern an anderen Umständen gelegen haben. Beim Gardekorps sind Leute vier Wochen krank gewesen und trotzdem ohne Kündigung im Dienst belassen worden. Seitens der Militär= verwaltung wird alles getan, um auch der Arbeiterklasse ein würdiges Dasein zu schaffen. X die Verhältnissfe nicht so ungünstig sein können, wie sie der Abg. Jubeil darstellt, geht daraus herpor, daß sich hon ein durchaus seßhafter Arbeiterstamm, besonders in Breslau und Berlin, gebildet hat, und daß eine Unmenge von Neuanmeldungen von Arbeitern vorliegen. =

Abg. Erzberger (Zentr): Die Militärverwaltung sollte 44 alledem noch ernsflich erwägen, ob es nicht angängig wäre, n österreichischem Muster einen Teil des Bedarfs an das Handwerk . vergeben. Das Militär ist doch auch ein Teil unseres großen Volke organismus. In Oesterreich hat das Gewerbe jedenfalls gute Erfahrung mit diesem Modus gemacht. Daß es an Bedenken nicht fehlen möchte, wenn der ganze Bedarf dem Handwerk übertragen wird, gebe ich zu; aber in Gel ich wird nur ein Viertel davon vergeben, und daz Hand w würde bei uns schon sehr froh sein, wenn ihm ein Viertel übertragen würde. Will die Verwaltung das nicht, so muß sie doch logischerweise zum System der Dekonomtehandwerker zurückkehren, die doch 37 der eigenen Bekun⸗ dung des Vertreters der Verwaltung erheblich billiger sind als die eingestellten Zivilhandwerker. Wenn Herr Zubeil einwandte, die Hand= werker würden besonders die Heimarbeit bevorzugen, so ist er auf Oesterreich zu verweisen, das die Vergebung nur an solche Handwerker zuläßt, welche die Arbeiten in eigenen Fabriken oder Werkstätten her⸗ stellen lassen. Wenn der Vertreter der Verwaltung meint, die letztere könne sich nicht darum bekümmern, welche Löhne der von *. ausreichend bezahlte Unternehmer zahlt, so steht doch diese Auf an, nicht ö. im Einklang mit dem Standpunkt der Mehrheit des Reichstags owie auch einer Reihe von Einzelregierungen, die 4 sowobl für die Aufnahme von Arbeiterschutzhestimmungen wie für iu hinsichtlich der Löhnung in die Lieferungsberiräge gesorgt

aben. Ich erinnere nur daran, daß kurz vor Jahres . die

württembergische Regierung verfügt hat, daß staatliche Druckaufträge nur an Firmen vergeben werden dürfen, die den vom Verbande der deutschen Buchdrucker mit der Prinzipalität vereinbarten Tarif anerkennen und zahlen. In Württemberg wird ein förmlicher Handel mit Militärstiefeln getrieben; ein Händler bietet sie zu unglaublich . i auß. Das ist ein Mißstand, der durchaus abgestellt werden muß.

Abg. Gamp:; Solche Fabrikate wie Stiefel, Kleider usw., die geradezu dem betreffenden Handwerkerstand Konkurrenz bereiten, sollten allerdings in den Strafanstalten nicht hergestellt werden. Die Beschaffung, der Materialien, wie Leder und Tuch, muß zentralistert bleiben; hier kann von Uebertragung an kleine

andwerker nicht die Rede . Dagegen bedauere ich sehr die ab⸗ ehnende Haltung des Herrn Gallwitz gegen den Wunsch des Kollegen Dröscher, die kleinen Handwerker mehr zu beschäftigen. Der Kriegs. minister ist nicht allein Kriegs-, sondern auch Staatzminister; das Geld wird auch nicht vom Kriegsminister, sondern vom Volke bezahlt, der Kriegeminister kann also nicht sagen, es wird ung dann zu teuer, wenn das Volk bereit ist, dieses Opfer zu bringen. Es handelt sich bei der Hebung deg Handwerks um eine dringende Aufgabe des Staals, an der die Militärverwaltung die Pflicht hat mitzu⸗ arbeiten. Die Versuche mit den kleinen Handwerkern sollen nicht günstig ausgefallen sein. Ja, es gehört doch ein Sichhineinarbeiten dazu, das Sin e. erfordert; auch bei den Bekleidungsämtern ist nicht. gleich sofort alles glatt gegangen. Und die Lieferung für Ostasien ist ja doch als gut ausgefallen anerkannt worden. In einem Orte meines Wahlkreises befinden sich 400 Schuhm 2 die vorzüglich arbeiten; wenn diese nur z sopiel verdienen wie die uhmacher im Berliner , so würden sie sehr . sein. Vielleicht ließe sich ein Ausweg dadurch schaffen, daß ekleidungsämter in solchen Orten, wo Handwerker eines bestimmten es in großer Zahl ansässig sind, . errichten, den kleinen lern das Rohmaterial, in diesem Fall das Leder, liefern und dann ihnen die Arbeit übertragen. Bie Verwaltun sollte prüfen, wie weit damit irgendwie gegangen werden kann. ch bin gi nicht so bescheiden wie Herr Erzberger, zu meinen, daß 20 bis 5 oo genügen würden.

Stellvertretender Bevollmächtigter zum Bundesrat, artements⸗ direktor im Kriegsministerium, n , , Gait . sich dem Abg. Erzberger gegenüber auf seine vorherigen Ausführungen. Mit dem Uebergang zu den Zwilhandwerkern . die Militär⸗ verwaltung gerade den Wünschen des Reichstags und der Bevölkerun Rechnun getragen, obwohl die Arbeit dadurch teurer geworden 8 Die Bekleidungkämter seien so eingerichtet, daß sie den gesamten Be—= darf decken könnten; da könne man doch nicht die ganze Entwickelun wieder rückgäng machen. Das fiskalische ö. sei dem des ö durchaus nicht vorgezogen worden. Wenn der Abg. Gamp von der Heran⸗ ziehung der kleinen . spreche, so sei ein Gegensgtz zwischen Großbetrieb und Kleinhandwerk bei den Erwägungen der Verwaltung, ob sie mit ihren Arbeiten an das Handwerk herantreten . gar nicht vorhanden. Auch die Berücksichtigung der ortzangesessenen Handwerksmeister erfolge bereits; mit gro en Lieferanten stehe die Verwaltung viel weniger in Verbindung. Was den Verkauf von Militärstiefeln an Zivilkreise betreffe, so sei die Idee, den aus der Armee ausscheidenden Leuten Milttärstiefel mitzugeben, aus der Erfahrung entstanden, daß der bisherige Brauch, daß die Mannschaften kee eigenen Stiefel zu Uebungen benutzten und eine Entschädigung erhielten, . nicht bewährt habe. Es sei im vorigen Jahre die Prämie auf 5 e erhöht worden. Mißbräuche könnten dadurch entstanden sein, daß die Leute zu Hause ihre Stiefel wieder verkauften. Es sei nun ein Erlaß aufgesetzt, nach dem die Leute nur alle sechs Jahre ein Paar Stiefel erwerben dürften Der hente von dem Abg. Erzberger erwähnte Fall eines Händlers e , .

e, e

Militärstiefel zu einem billigen Preise angeboten habe, hänge im

Militärprämie nicht zusammen. 3 . Abg. Zubeil erklärt, er bleibe dabei, arbeiter auch

gi . Artikel . erbärmliche Löhne erhalten. Der 2 nern

allwitz könnte sich selbst davon ier eu gen wenn er ach der bemühen und die Ausstellung der weimar zeiten im Gen 6 n, 3 wollte. Um die igkeit der au

des Betriebes bei dem ivilbekleldungsamt in Stra burg hab

die Militärperwaltung n

tatsãch ? r, ) Die Milltärverwaltung zahle keinegwegs immer . n. so meg in der Artilleriewerkstätte in Spandau.

öhne zahlen.

Bei den Ausgaben für Garnisonverwaltungs⸗- und Ser viswesen bemerkt der t

Abg. von Gersdorff C. kons.): In den letzten Jahten hat die

Militärberwaltung in der Provinz Posen einige an der polnischen