1904 / 65 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 16 Mar 1904 18:00:01 GMT) scan diff

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. aufhören muß. Daß ist meiner politischen Freunde Anschauung, daß

wir in diesem Augenblick an . Grenze angekommen, ja darüber viel. Licht schon hinlsibergeschritten find. Bel allem Entgegenkommen gegen die Stimmungen und Empfindungen der Katholiken ist eine Grenze für das Ent, egenkemmen der Regleruag gezogen in der von diefer zu fordernden Rücksicht auch auf die Stimmungen und Empfindungen des andern Teils des Volkes. Dieses Entgegenkommen einer be. stimmten Partes gegenüber darf sich nicht so weit ausdehnen, daß . kulturelle Güter und Besitztämer preiggegeben werden. ach diesen beiden Selten hin sind wir an dle Grenze gekommen, baben wir diese Grenze überschritten. Von diesem Gesichtspunkt aus will ich die Aufhebung des 2 des Je uitengesetzes besprechen. Ste werden mir doch gestatten, ohne eu darüber zu . was überall als einer der größten Triumphe der katholischen Kirche angesehen wird. Auf die Materie des Gesetzes selbst und auf die staatsrechtlichen Dinge, über die sich die Zeitunge⸗˖ Heber streiten, will ich nicht eingehen. Man kann über die Auf- ebung des § 2 verschiedener . aber wie erklären wir uns die Bewegung in einem weiten Teil unseres Vaterlandes dar—⸗ über? Das ist die symptomatische Bedeutung dieser Tatsache. In der ganzen gegenwärtigen Lage liegt die vmpt omatische Bedeutung. Ueher die Grenzen des preußischen Staatz hinaus, im Reiche sieht man dies als einen Schritt an, der um des konfesstonellen Friedens willen be denklich ist. Ueber a es, was Liner Förderung des Ordens Jesu gleich= kommt, erregt man sich in der Bevölkerung. Warum diese Bewegung? Aus einer Furcht, der Furcht, daß durch die Stellungnahme das nicht gefördert wird, was wir alle wollen der konfessionelle Frieden. Die Stimmung im Volke ist die, daß man nicht weiß, wo, denn nun einmal Halt sein wird. Diese Stunmung wird nicht durch einige evangelische Pastoren oder durch den Evange⸗ lischen Bund erzeugt. Auf diese Stimmang hat die Regierung nicht Räcksicht genommen, nicht auf Empfindischtest, aber auf berechtigte mpfindungen. Und während dies im Reiche vorgeht, erscheint am 23. Januar der Erlaß des Ministers über die Schulverhältnisse. Diefer Erlaß hebt 6 Erlasse aus den 1870er Jahren auf. Jene 6 Erlasse sind von verschiedener Art und Bedeutung, und einige von ihnen hätten längst aufgehoben werden können; denn manche griffen in der damaligen Kampfetzeit in innere ,, der katho⸗ ben Kirche ein. ie Aufhebung der ersten fünf Erlasse ist berechtigt gewesen; aber nicht zustimmen kann ich der Aufhebung des Erlasses Über die ö wir vorurteilsfrei, ruhig und sachlich prüfen, so werden wir nicht, damit einverstanden sein können. Der Wort laut des Erlasseß vom 23. Januar zeigt in seinen Verklau⸗ sulierungen schon, daß die Unterrichtzperwaltung selbst pädagogische Bedenken hatte. Es sollen z B. Vereinigungen nicht zugelassen werden, wenn die Gefahr der Störung des konfesstonellen Friedens vor- liegt, Bisher ist die Pädagogik der modernen Zeit gegen jede Schülervereinigung ö man sollte die Schüler von jeder Vereinsdusesei fernhalten. Für bestimmte Vereine, für kirchliche Vereine, sol das nicht immer gelten. In der Schule gibt es eine große Vereinigung, das ist die Schule die Klasse, für die alle . eingesetzt werden sollen. Alse Schülervereini⸗ ungen müssen ein Moment der Jersprengung. hineinbringen; des halb nd sie vom pädagogischen Standpunkt auß, schlechthin zu verwerfen. Es sollen Schülerpbereine zugelasfen werden, wenn sie sich ein hohes, ideales Ziel stecken oder wenn der Religionslehrer an ihrer Spitze steht. Wer hätte hier unter uns nicht ein warmeß Herz für die Bestrebungen, die Schüler vor sittlichen Gefahren zu bewahren? Aber mit diesem Mittel der Schüler kongregationen das zeigen uns Beispiele im Ausland erreichen wir diesez Ziel nicht. Der Religionsunterricht ist das richtige Mittel. Wir erziehen unsere Schüler zu Charakteren, wenn der ganze Schulunterricht von diesem Geiste beseelt ist. Für die Marianischen Kongregationen sollen geraze die besten Schüler aus— rlesen werden, sie sollen die Elitetruppe bilden. Die Stimmen von Maria⸗Laach versichern, daß einer, der der Kongregation nicht angehört, 20 mal mehr Sünden begehe, daß die Kongreganisten reiner und besser seien und reichlicher belohnt würden = heißt das die Schüler zur 6 erziehen? Wenn die Kongreganisten

die ührigen Schüler überwach n. follen, wird dann nicht ein Riß in die Schüler hineingebrgcht? Stellen Sie sich nur auf. einem rein, katholischen Gymnasium, die Zustände

vor, die sich da herausbil den können, dann werden Sie sagen, daß die Ünterrichtserwaltung sich von vornherein sagen mußte, daß das Ein⸗ vernehmen unter den Schülern auf, das schlimmste gestört werden müsse. Und nun denken Sie an unsere Paritätischen Schulen. In welche Stellung geraten die evangelischen Minderheiten in solchen Schulen? Dann gehören die evangelischen Schüler zu den schlechtesten der schlechten!

(Schl des Blattes.) .

Statistik und Volkswirtschaft.

Branntweinbrennerei.

d eststellungen des Kaiserlichen Statistischen Amtes sind panne g , . . in den Brennereien des deutschen Branntweinsteuergebiets an mehligen Stoffen verarbeitet ,,. 23 671754 dz (901102: 30 883 06 de) Kartoffeln, 1059 6 ö 2 (l90l / 2: 1 01308 42) Roggen, 1 577 986 42 (1960102: 1 707 88 = ö Gerste, 705 773 d ( 8961s07: 65g 186 da) Mals und Dari, 155 41 . (ldsoi soz: 184 314 da) 3 , un 16 25 2: 13 852 de) andere mehlige .

K 190103 7211 322 dz Kartoffeln weniger zu Brennjwecken verwendet worden. . Wie der Kartoffelverbrauch sich auf die einzelnen Steuerdirektib⸗ benirfe derlenlt. zeigl folgende llebersicht:

; toffeln Direltivbe rk . Direltivbeirk ö

8 ob 477 Bayern. 116. . ö 105 185 Königreich Sachsen. 1 . . Branden urg 4391215 Württemberz⸗ ö ommern. 3297 243 Baden. 146 704 osen. 4 824716 eln J 2383654 lesiten . 3 565 29 Mecklenburg. 54 56] Prohinz Sachsen. . 1084 95665 Thüringen. 33 Schlezwig - Holstein. 14 54 Didenbhurg . 51 bi] Ee, , , ren, nn. . t h, ssar 88 51 GElfaß, Lothringen 19144

einland 16979 Ueberhaupt im Ve-

ohenzollern 55] triebs jahr 1902703 23 671 764.

Königreich pren c DD To ds

ĩ ür Arbeitrstatistil, in Caiserlichen Statistischen ant di e, neue Reihe von Veröffentlichungen, begonnen, die unter dem Titel Beiträge zur Arbeiterstatistik. erscheinen soll. Sie ist dazu bestimmf, solche Arbeiten der Abteilung aufju⸗ nehmen, die eine monographische Behandlung erfordern oder für das Reichs. Arbestgblatt wegen ihres Umfanges nicht geeignei erscheinen.

er vorliegende erste Band behandelt „die Fortschritte der amtlichen Arbeitsstatistik in den tig Staaten (erster Teil-. Er enthält eine Schilderung der Organisasson asser ubeltsstatisftischen Behörden in den Vereinigten Stagten bon Amerika, roßbritannten und Irland, Frankreich, Belgien, Desterreich und im n Reich und eine eingehende Besprechung ihrer eröffent⸗˖ ungen. .

Zur Arbeiterbewegung.

onn drohen, wie die „‚Rh.⸗Westf. Ztg. erfährt, die na e , . und Anstreicher mit einem Aus stande jum 1. April. Zur Abwehr wurde am Montag dort ein Arbeitgeber-

and gegründet. ;

,,, Ausstand der Schneidergehilfen in Budapest (vgl. Nr. 64 d. Bl) nimmt dort, wie der ‚Fikf. Ztg. telegraphiert wird, ein Streik der Schlosser immer größere Ausdehnung an. Die in der Arbest verbliebenen Gehilfen bewilligten 0) ihres Wochenlohns für die Autständigen. Ausständigen und den Arbeitgebern werden auf dem lichen Plakate geführt.

Die a , . ege der ent⸗

Gesundheitswesen, ierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Auf dem Gebiete der hygienischen Forschung steht zur Zeit in allen zivilisierten Ländern die Schul un? Vol ks hygiene im Vorder⸗ grunde des allgemeinen Interesses. Viele Hygieniker haben mit Wort und Schrift in diesen Zweigen der Wissenschaft bahnbrechend gewirkt. Aerzte und Schulmänner haben ihnen gemeinsame Arbeit gewidmet, Regierungen und Kommunalverwaltungen sind eifrig bemüht, fosche chr zu fördern. Bei, aller Anerkennung der Fortschritte, die in der öffentlichen Gesundheitspflege insbesondere durch die Mitwirkung der Kongresse für Hygiene und Demographie bereits erzielt worden sind, kann man sich doch der Tatfache nicht ö daß zur ö einer gesunden Jugend gerade der Schulhyglene noch viel zu tun übrig bleibt, und daß ihr immer neue Aufgaben erwachsen, um den ju endlichen Organismus zu kräftigen sowie dem Umsichgreifen der Nervosität und einer früh⸗ zeitigen Erschöpfung entgegenzutreten. Derartige Gesichtg punkte sind maßgebend gewesen für die Gründung schulhhgienischer Vereine, so des Allgemeinen deutschen Vereins fuͤr Schulgesundheitspflege, der französischen Ligue des moödecins et des familles pour l'ameélioration de hygiene pi g. 9t intellsctuelle dans les Cooles, der schwelzerischen Gesellschaft für Schulgesundheits= pflege, der . Allgemeinen paedagogisch Gezelschay in Antwerpen“, der Vereeniging tot Vereenvoudiging van examens en onder= wijs in Arnheim, der englischen Societz of medical offliesrs of schools und des Fachkomitees der . Schuläͤrzte und Pro- fessoren der Hygiene in Budapest. In der Erkenntnis, daß . einer hygienischen Erziehung bereits im jugendlichen Alter methobif vorgegangen werden min . 3. insbesondere in der Schule dur dollendete , . ge tige lleberanstrengung und Schwächung der Individualität verhindert werden können, in der Erkenntnis, daß. die. gedeihliche Entwickelung, eines Volkes in erster Linie dadurch gesichert wird, daß es die Gesundheit seiner Jugend besonderß während der Schulzeit nach jeder i ng hin stärkt, Gin der Ueberzeugung endlich, daß durch gemeinfame Ärbeit aller Nationen die Aufgaben und Bestrebungen der Schulhygiene wesentlich erleichtert und befördert werden, sehen sich die Unterzeichneten deranlaßt, internationale Kongreffe für Schulhygiene ins Leben zu rufen, die alle drei Jahre tagen. Der ersle Kon reß wird vom 4. bis 9. April d. J. unter dem Protektorgt Seiner öniglichen Hoheit des Prinzen Ludwig Ferdinand von Bayern Dr. med. in Nürnber stattfinden. ;

Der Kongreß für Schulhygiene führt folgende Abteilungen:

vgiene der Schulgebäude und ihrer Einrichtungen; Hygiene der Internate; hygienische Untersuchungsmethoden; Hygiene des Unter⸗ richts und der Üinterrichtsmittel; hygienische kialer n en der Lehrer und Schüler; körperliche Erziehung der Schuljugend; Krankheiten und Kränklichkeitszustände und ärztlicher Dienst in den. Schulen; Hilf schulen für Schwachsinnige, Parallel, und Wiederholungẽsklassen, Stottererkurse, Blinden. und Taubstummenschulen, Krüppelschulen;

vgiene der Schuljugend außerhalb der Schule Ferienkolonieen und Organisation von Elternabenden; Hygiene des Lehrkörpers.

Verdingungen im Auslande.

. Spanien.

29. März 1904. Junta de Obras del Puerto de Almeria: , of , . e ,,. 1 . An⸗

ebote guf spanischem empelpapier. erheitsleistung 54 w. . Pesetas. Näheres an Deer, Stelle. . 9j

Belgien.

2. März 1904, Mittags. Gouvernement rovineial in Mons: Lieferung von n n hg für die Probin i, von Gosselieg nach Fleurus und pon Gossel ies nach Nivelles. 67 965 Fr. Sicherheitsleistung 6560 Fr. .

14, April 1964, 19 uhr. Direction du service spöeinl de la ebte, J Square Stéphanie in Sstende: Lieferung und Aufstellung von 6 ,,. an der Abflußschleuse in Oftende, 154 834 Fr. Sicherheit lei tung 15 000 Fr. Gahier des charges Nr. 12 und der Plan für 50 Centimes bezw. 760 Fr. in Brüssel, Rue dez Augustins 15. Eingeschriebene Angebote zum 10 April.

15. April 1904, 10 Üühr. Direction' des ponts et chaussées, 23 Rue Basse des Champs in Gent: Geradelegung des Kanals von Gent nach Brügge. 305274 Fr. Sher hel e fun, 21 000 Fr. Gahier des charges Nr. 11 und die Pläne für Cenfimes bezw. 15,10 Fr. in ö Rue des . 15.

nächstens. Station Gent⸗ Süd: Vergrößerung des Güter⸗ schuppens Grand Rabot. 9h de Fr, Sicherheitsleiftung boo Fr.

Nächstens. Börse in Brüssel: Lieferung von Sitz und Rücken⸗ kissen für Eisenbahnwagen. 16 Kofe.

Rumänien.

4, 5. und 6. April 1904, 10 Uhr. Zentralkriegẽ veʒwaltung . (in verschiedenen . aller für ür den Betrieb des R arinearsenals

aterialien besitzt. Siam.

165. August 1904. Verwaltung der siamesischen Eisenbahnen in

Bangkok: Lieferung von 45 ersonenw r gie l 9 Personenwagen, 11 Packwagen und

Verkehrs anstalten.

Zur Beseitigung der Rollbewegungen der Schif fe.

Der Direktor des Germanischen Lloyds, Konsul Otto Schlick in Hamburg, ist jetzt bei seinen langsäbrigen wissenschaftischen Studien über die Rollbemwegungen der Schiffe zu einem intereffanten Er— gebniz gekommen. Er Hat, wie in den?, Hantb. Weit: gen! m tget llt Kird, einen Apparat konstruiert, der be Schlingerb̃ewegungen ber

Ampfer in einem Maße vermindert, daß sie prattssch in ben , Fällen aufgehoben erscheinen. Be der allgemesn en ö Schlicks wissenschaftiiche und praktische Leistungen ,, in Fachkrelfen genießen, darf auch fein. neue ö. 1 ten und Beachtung sicher sein. Vas reisende Publikum auf 6 * n jeh , n , . ede r i, eine Reisebeguemlichkeiten zum ie nrg , ,, Die befonderg ,

ĩ ie das Ar . ĩ ; , durch selne vor 10 Jahren . ͤ ge worden Kon sruktion des Masfengusgleichs beseitigt. Diese Erfindung

ö. licht es ö den neuesten Schnelldampfern die großen Maschinen bis zu . Pferbekräften obne Störung für die Reisenden und ohne be—

denkliche Beanspruchung des Schiffskörpers laufen zu lassen, während Siehlen,

.

Theorien, denen zuliebe er

J

man vorher schon bei kaum halb so starken Maschinen an einer Grenze der technischen Leistungsfähigleit angelangt zu sein schien. .

Konsul Schlick wird zuerst am 24 März in London in der Sitzung der Institution of Naval Architects, * vor den bedeutendsten internationalen Sachverständigen, die Ergebnisse seiner Forschungen durch Vortrag und Experiment bekanntgeben, und im Anschluß daran wird eine ausführliche erf , erfolgen.

Die Vorrichtung, die an Schiffsmodellen schon erprobt wurde und demnächst , in ein altes Torpedohoot eingebaut wird, soll also die Schlingerbewegungen der Seedampfer, wenn auch nicht ganz beseitigen, so doch derart verlangsamen und ihre Wiederholun vermeiden, daß sie den a . nicht mehr lästig und kaum no bemerkbar sind. Sie besteht in der Hauptsache aus einem Schwung⸗ rad von mäßigen Dimensionen, das durch einen elektrischen Motor oder durch eine Dampfturbine in rasche Umdrehungen versetzt wird und dessen unter normalen Verhältnissen vertikale Achse in 23 tümlicher Weise gelagert ist, sodaß sie in der Mittelebene des Schfffes eine Pendelbewegung ausführen kann. Cin mit dieser Einrichtung versehenes Schiff wird durch die ständigen raschen Schwingungen des Rades gegen die Einwirkung der We wer ,, , ,, ge⸗ macht, seine rollenden Bewegungen werden aufgehoben. Ba die Vor⸗ richtung schon bei den kleinsten feitfichen Schwankungen des Schiffes ihre Wirkung energisch äußert, so läßt sie die ortpflanzung der Be wegungen und, ihre Steigerung zu stärkerem Schaukeln gar nicht erst aufkommen, während die jetzt üblichen Schlingerkiele hauptsächlich erst bei starken Rollbewegungen abschwãchend eingreifen.

Die Erfindung wurde durch eingehende theoretische Untersuchungen hervorragender Mathematiker, befonderg durch Professor n. en

München, fer ff und als ausführbar und selbst bei ef c wirksam erkannt. Die vom Erfinder konstruierten Modelle beflätigen die Ergebnisse der lheoretischen Untersuchungen. Techniker von der Bedeutung des Chefkonstrutteurs der britischen Marine Sir William , . sich für die weitere Entwickelung der Ange⸗ egenheit.

Die wissenschaftlichen Tatsachen, die bei dieser Gelegenheit über die eigenartige Wirkung der Schwungräder festgestellt wurden, sind

sehr ö. Sie bieten zugleich eine rklärung für das mehrfach beobachtete verschiedene Verhalten von Rad und Schraubendampfern beim Rollen und bei Aenderungen in der Fahrtrichtung. Zweifellos ist es ein interessantes Zukunftsproblem, wie welt die neue Erkenntnis in der . des Schiffbaues verwerten läßt. Besondertz für die eineren Trajektdampfer wir denken in erster Linie an die Ver⸗

hindungen zwischen England und dem nächstgelegenen Festland, wo die Schiffe durch die seitlichen Bewe ungen . zu leiden haben und fortwährend Tausenden ihrer assagiere eine gan; ungerechtfertigte Abneigung gegen weitere Seereisen mit großen Ojeandampfern bei⸗ bringen dürfte ein praktsscher Versuch erwünscht und dringlich sein.

Düsseldorf, 15. März. (W. T. B.) Die Stadtverordneten⸗

versammlung beschloß die Erweiterung des Düsseldorfer

2. ö und hat zu diesem Zwecke 6 Milllonen Mark einstimmig ewilligt.

Theater und Musik.

Residenztheater.

Im Residenztheater ging gestern der französische Schwank Der keusche Kafimir“' zum 75. Make in Szene. Die Titel rolle gab wiederum Herr Richard Alexander, der in den setzten Wiederholungen des Werks seine Tätigkeit unterbrochen hatte, mit

jenem liebenswürdigen Humor, der über alle jene gewagten und unwahrscheinlichen Situationen, die in Stücken dieser Art stets; vorkommen, siegreich binweghilft. Die sonst von

rau Reisenhofer gespielte Francine wurde von Frau von

ldershausen ⸗Kollendt dargestellt; doch wollte es dieser Künstlerin, die von ihrem Wirken am Bellegllian cetheater noch in guter Erinne⸗ rung steht, nicht gelingen, ihre Vorgängerin in dieser Aufgabe zu er⸗ reichen. Ihre stattliche Erscheinung und ihr eiwas schwerer Ton weisen sie auf ein anderes Fach als das der Salondarme⸗ hin. In den anderen Rollen gefielen wiederum die Damen Leon, Sorger, 89 die Herren, Pagay, Seldeneck, Martini und Georg. . Abend hatte der Einakter „Die Empfehlung“ eröffn dessen feine Sattre schon früher an diefer Stelle gewürdigt worden sst.

Trianontheater.

Anm gestrigen Abend erzielte Tie Neuaufführung der beiden Stücke Das eff Gebot“ und Der 3 3. starken, wohl⸗ verdienten Erfolg. Das erstere, ein dreiaktiges Lustspiel bon Edmond Sse, in vorzügliches Deuisch übertragen von Alfreb Halm fesselt ungemein durch sein intereffantes, eigenartiges Motiv, den geistvollen Dig die geschickte Szenen führung und durch feine, ungezwungene Komik. Im ittelpunkt der Handlung fleht Rivolet, der glühende Verehrer der schönen Frau Therese Valantin, der mit einem aus Gefů überschwang und angeborener Ungeschicklichkeit an Verschwiegenheit alle Welt lber seine Liebe und ihre erhoffte Er= widerung aufklärt. Er merkt es selbst nicht, wie er nur von Therese und den Dingen spricht, die sie angehen. So kommt es, daß die Frau, dle er durch sein Vorgehen kompromittiert und fast lächerlich gemacht hat, sich empört und verzweifelt von ihm zurückzieht., Ihr verwirrtes Herz ucht nach einem Hast, den sie am liebsten bei ihrem ie vernachlässigenden Gatten finden möchte ie, ein berühmter Ar itekt, fühlt ch ebenfalls unglücklich, weil er ben Weg zum Herzen seiner Frau, die er liebt und bewundert, nicht fand; er hofft für beide Teile durch eine . Erlöfung aus diesem unhaltharen Zustand. Er hatte geglaubt, durch seine Arbeit ihr zu gefallen, und, all die kleinen Herzens hedürfnisse, einer jungen, schönen Frau darüber unbeachtet gelafsen. So sind die beiben eigentlich gerade für einander geschaffen, und es bedarf nur einer vernünftigen Aufklärung, um sie wieder zu bereinigen. Diesen Dienst besorgt der . des Dauses, ein ed a e l dereigentlich die Scheidung einleiten sollte, aber, wie schon öfter, so auch hier, feinem Spitznamen der Weichensteller⸗ Ehre macht, indem er die Entgleisten wieder auf die richtige Bahn jurückführt. Die Aufführung war tadelloß und mit Geschmack inszeniert und hinterließ den besten Eindruck. Herr Junkermann * mit viel Humor die Rolle des Rivolet, dabei geschickt die Gefahr der Uebertreibung bermeidend. GInttückend war Fräulein 2 in der Ausgestaltung der psychologisch fein ezeichneten Therese, r Lebius fand. ausgezeichnet den Ton des im Grunde liebenswürdigen, hon banger Sorge um seine Frau erfüllten Gatten. Ein re n ,,, 2 . ö. ua, 583 en, 5 ö

as Zusammenspiel, in . 5 ut einfügte, war fein abgetßnt, und reicher i ö.

den Darb. 66 ö selungen war die darauf folgende un . n gleicher Weise ö, * g mn .

Is⸗ hervorgehenden Mangel

16bald zusammenzupacken, wa . 24 dieser ist ein Dieb aus . gegenst

der Welt sind, wie er