1904 / 262 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 05 Nov 1904 18:00:01 GMT) scan diff

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worden ist. Auf diesem Gelände sei bon Bremen der früher ge=

schan besetzt und die Batterie B. des Erlungschanforts er⸗ obert hätten. Sie lägen jetzt aber sehr ungünstig auf dem Glacis direkt vor den Forts verschanzt. Ihre Absicht sei, eine Stellung zu gewinnen, die ihnen ermöglichte, die Schiffe aus dem Hafen zu vertreiben. Es wird. weiter be⸗ richtet, die Japaner seien in die Chinesenstadt eingedrungen, wo sie sich eiligst verschanzt hätten. Sie sollen L/ km von der eigentlichen Stadt eingegraben liegen, doch bedarf diese Nachricht noch der Bestätlgung. Ein Berichterstatter erfährt, der . habe zwar General Stössel völlig freie Hand ge⸗ lassen, boch könne Stössel die Mitteilung darüber nicht über⸗ sandt werden. ; .

Dem „Standard“ wird aus Tokio telegraphiert: Am 3. d. M. versammelten sich die ältesten Staatsmänner, die Kabinettsminister und andere hervorragende Bürger der Stadt mit einer Volksmenge von etwa 56 009 Köpfen im Parke zybya. Nach begeisterten Kundgebungen für den Mikado, das Héer und die Flotte wurde eine Resolution angenommen, daß jeder in seinem Berufe nach besten Kräften tatig sein solle, um die Mittel zum Kriege zu beschaffen, damit das nationale Ziel, wie lange Zeit dazu auch beansprucht werde, er⸗ reicht werde.

Afrika.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ haben die Schiffe der baltischen Flotte heute Tang er verlassen und sind in Begleitung von zwei Kohlenschiffen und einem Hospital⸗ schiff in der Richtung nach dem Atlantischen Ozean in See

gegangen.

Parlamentarische Nachrichten. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Hau ses der . befindet sich in der Ersten Beilage.

In seiner heutigen (38. Sitzung, welcher der Minister des 6 1 6 . beiwohnte, ehrte das Haus der ö zunächst das Andenken des verstorbenen Abgeordneten Gorke (Hentr), Vertreters des we n Kesel-Leobschütz im Regierungsbezirk Oppeln, in er üblichen Weise. n

, teilte 364 Präsident von Kröcher mit, daß heute abend um 7is. Uhr die von Seiner Majestät dem Kaiser und König zur Verfügung gestellten Lichtbilder der Marienburg im Sitzungssaale für die Mitglieder des Hauses ausgestellt werden

sollen.

ierauf wurde in zweiter Beratung der von den Abgg. Dr. heeg. eln! und Genossen vorgeschlagene Gesetz⸗ entwurf, betreffend Abänderung des Gefetzes über das christ liche Volksschulwesen in der Provinz Hannover (Beendigung der Schulpflicht), ohne Debatte angenommen.

Es folgte die erste Beratung des Gesetzentwurfs über die Lenderung der Landesgrenze gegen die freie 1 Bremen hei remerhaven und bei

ischerhude, Kreis Achim.

Nach der Vorlage soll zur Erweiterung der Hafenanlagen don Bremerhaven von den Gemeinden Lehe und Imsum ein Areal von 597 ha an den Staat Bremen abgetreten werden; dafür oll Preußen von Bremen ein Gebiet von 595 ha von dem an der

ümme in den Gemarkungen Borgfeld⸗Oberneuland gelegenen und an die preußische Gemeinde Fischerbude, Kreis Achim, angrenzenden

Gebiete erhalten

Geheimer Oberregierungsrat Kisker weist darauf bin, daß zur Erweiterung und Vervollkommnung der Hasen, und Verkehrsanstalten in Bremerhaven zuletzt durch den Staatshertrag von 18953 Bremen, eine Fläche ven 114 ha von dem preußischen Staatsgebiet zugelegt

affene Kalserhafen weiter ausgebaut und eine Kam merschleuse e Schiffe n ungen hergestellt worden. Inzwischen habe sich ein Bedürfnis nach weiterer Ausdehnung der Hafenanlagen , , da die zur Aufnahme der großen, tiefgehenden iff? gechaffenen Nutzungoslächen sich als unzureichend, er. * vielfach ein Mangel an Liegeplätzen

bemerkbar gemacht habe. Diese Anlagen, fuhr der Redner fort., lassen sich nur durch Inanspruchnahme preußischen Gebiete ermöglichen. Ver Wunsch Bremen, rie Anlagen auf eigenem Gebiet auszuführen und unter selner Hobeit zu behalten, muß als begründet anerkannt werden Die Y preußische Regierung habe aber durch dice Micksccht sich nicht? abhalten laffen, der Seche mit kühlem lut. und kritischen Blick nährt. zu (rgten. Der vorliegende Vertrag fei das Ergebnis einer mehrjährigen Ver⸗ handlung. Er babe wiederholt umgearbeitet werden müssen. Die Regierung habe sich auf den grundsätzlichen Standpunlt gestellt, daß von, einem Entgegenkommen gegen Bremen nur unter der aucdtücklichen Vörausfetzung die Fdede, sein könne, daß die preußiscken Gemeinden, die Grundeigentümer, davon keinen Schaben, erleiden. Bremen sei in bezug auf die Abtretung des Geländes nicht anderg bebandelt worden als ankcre deutsche Unlernehmer. Es handle sich hier kinezwegs um uferlose Projekte, fondern nur darum, für die Entwickelung. des Hafeng in der nächsten

wiesen hätten und

jt Sorge in tragen. derer seltz müsse. zugestanden

3 das inen ie, ell. sei. Gi herne ö. ĩ e eien vor

um die J. r. handelt, ö

ö. worden, und es ; i, gewinnen. Raätselhaft' sei nur der Wideistand der Gemeinde Geestemünde, die an die fem Verlrage eigentlich gar nicht beteiligt sei. Preußen babe ir Gzestemünde auch in Gta fehr erbeblich⸗ Dpfer ebracht. Auch der Previnziallandtag bon an habe dem Ver⸗= 3 hugestimmtz en, daß der Landtag dem

n. ere fil, manche Bedenken, die ich gegen den Vertrag

Grledigung fin

vor leg, genügt wach die Interessen der

er ll eh, nie te le Bremen gewahrt sind. 6 wird erst zu he

gegrnüben . die Interessen preußischer Untertanen ni

Interessen Bremens 9 ̃ e ̃ an ir haben Bremen gegenüber als Bundes i . Umständen ken af, Verpflichtungen,

messen war. j e jn den Veikehrsverbältnissen stattgefunden, oder sie steht . Ie. Vertiefung bis 53 imn hat zur F

trangözeanische Schiffe ihren Verkehr direkt mit Bremen betreiben.

Wenn die Vertiefung bis zu 8 bis 9 m fortgesetzt wird, so wird natürlich Bremerhaven in seiner Entwickelung noch inehr zurückbleiben als jetzt. Bremen bebauptet, für seinꝛ Gebäude an den betreffenden Stellen keinen Platz mehr zu haben, es soll aber doch im letzten Monat noch verkauft haben Bremen ist . am besten in der Lage, seine Leistungsfähigkeit zu beurteilen. Die Herren, sind viel zu gute Kaufleute, als daß sie unvorsichtig sich zu weit vor. wagen. Wenn der Regierungsvertreter sagt, remen sei koloffal belastet, so handelt es sich do um produktive Schulden für die Amortisation der Vertiefung der Unterweser, für die Errichtung der Hafenanlagen usw, die das Erstaunen und die Bewunderung der ganzen Welt erregen und es ist. zweifellos, daß diese Anlagen zum Teil schon jetzt, jedenfalls aber später rentieren werden. Bremen weiß ganz genau für sich selbst zu sorgen, und es hat auch in der Vergangenheit das in der ausgiebigsten Weise getan. Gewiß sind die Gemeinden vorher gefragt worden, und ich habe die größte Achtung vor der bewunderungswürdigen Geschicklichkeit, mit der unsere Veiwaltungsorgane die Gemeinden von den kolossalen Vor⸗ teilen überzeugt haben, die sie von diesem Vertrag haben sollen. Wenn ich nichk davon überzeugt worden bin, so liegt dies vielleicht an mir, und hoffentlich gelingt es in der Kemmission, mich zu überzzugen. Immerhin muß ich, sagen, daß die begleitenden Umstaͤnde der Einwirkung auf die Gemeindevertretungen mir zu ernsten Bedenken Anlaß geben. Darüber jetzt schon vor der Deffentlichkeit Kritit, zu üben, ist nicht an der Zeit. Tem Regierungsbertreter ist es ein Rätsel, wie Geestemünde das an diesem Vertrgge nicht beteiligt sei, behaupten könne, daß es durch den Vertrag in seiner Existenz beeinträchtigt werden solle. Für mich und, ich glaube, für viele andere ist daz kein Rätsel. Geestemünde ist doch eingeschnürt von Bremerhaven auf, der einen und von Lehe auf der anderen Seite, und es ist durch die Entwickelung des Schiffahrts⸗ verkehrs auf der unteren Weser in den letzten Jahren ganz kolossal geschädigt worden, da sich der Schiffsberkehr nach Bremen gezogen hat, Ob Bremen in dieser Beziehung seinen eingegangenen Verpflichtungen nachgekommen ist, ist doch sehr fraglich; Geestemünde hat insbesondere eine schwere Schädigung seines Holzmarktes erfahren Der Beschluß deg Prohinziallandtags kann nicht maßgebend sein. Die Zustimmung erfolgte unter bestimmten Voraussetzungen, die nicht erfüllt sind. Die Vertellung der Steuerlast gibt zu den größten Bedenken Anlaß. Es ist nicht unmöglich, daß die steuerkräftigen Personen sich im bremischen Gebiet niederlassen werden, während den preußischen Steuerzahlern die stärkere Last zufällt. Wegen aller dieser Bedenken muß die Vorlage in der Kommission eingehend geprüft werden, und wir behalten ung die Stellungnahme gegenüber diesem Vertrage vor, bis wir in der Kommission die nötige Aufklärung gefunden haben.

Abg. Meyer Diepholz (al): Die Vorlaße muß von dem Gesichtspunkt aus geprüft werden, 9. der Staat Bremen in seiner Bedeutung für die deutsche Schiffahrt gefördert wird, daß aber auch andererseit3s die Interessen preußischer Landesteile volle Wahrung erfahren. Dies ist der Standpunkt meiner Freunde. Der hannopersche Provinziallandtag., hat sich eingehend mit der Frage beschäftigt. Es regnete Petitionen in dieser Angelegenheit, alfo muß doch etwas Bedeutendes vorliegen, und das ist auch der Fall. Im nationalen Intereffe, im Interesse der Schiffahrt und des Handels ist es allerdings wünschenswert, daß in dem abgetretenen Gebiet K entstehen, die würdig und ausreichend sind. Aber wenn auch die Intercssen Bremens nicht von denen Deutschlands und Preußens zu trennen sind, so muß doch andererseits ernsthaft dafür gesorgt werden, daß preußische Landesteile nicht einen Schaden erleiden, und es ist nicht zu verkennen, daß dies der Fall sein kann. Es ist fraglich, ob die Vorteile, die für die abzutretenden preußischen Gebietsteile in Autsicht stehen sollen, wirklich eintreten, und ob, namentlich die eine Million Mark, die Lehe, sür Schulzwecke von Bremen erhalten soll, ihm wirklich zugute kommt. Es berrscht wieder einmal die Empfindung, daß der Staat Preußen Bremen gegenüber von sehr großer Zuhorkommenheit ist und die preußischen Interessen hinter die Ansprüche Bremens zurücktreten. Ich empfehle die UÜeberweisung der Vorlage an eine Kommission von 21 Mitgliedern. ö

Abg. Reinhard (Zentr): Auch namens meiner Freunde muß ich die definitive Stellungnahme horbehalten, kann jedoch erklären,

daß wir der Vorlage nicht unfreundlich gegenüberstehen. Wir sind gern bereit, n,, alles das zu bewilligen, was erforderlich ist, um seinen Hafen auszugestalten für die zu erwartende Entwickelung der Handelsflotte. Wir sind auch im 8 Herrn von Pappenheim bereit, auf eine kurze Frist für die Vollendun der auten zu verzichten und dem Staate Bremen die Frist von 59 Jahren zu gewähren. Es ist, erklärlich, wenn Bremen so viel Gebiet zu erwerben sucht, daß es auf absebbare Zeit ausreicht. Wir würden auch geneigt, sein, da sich die Gemeindevertretung von Lehe damit einberstanden erklärt hat, auch das erforderliche Be— bauungsgelände, nicht nur das Gebiet für die k abzutreten. Troßtz alledem haben auch wir, schwere. Bedenken, ob der Vertrag die Rechte der preußischen Gemeinden, die wir doch in erster Stelle zu vertreten haben, in genügender Weise wahrt. Die Garantien, die der bannoversche Provinziallandtag gefordert hat, sind nicht in vollem Umfange gegeben. Insbesondere ist uns be— denklich, daß in dem Hafengelände Hilfsbetriebe ohne jede Ein⸗ chränkung, zugelassen werden sollen; denn, was Hilftbetriebe nd, darüber kann man zweifelhaft sein, und wir werden eine Ein schränkung darin erreichen müssen. Es fragt sich auch, ob nicht die von Hremen zu zahlende Million Mark die Stadtvertretung von Lehe zu Schritten verleiten kann, die später bereut werden könnten; denn die Zahlung einer Million für Schulzwecke ist eine kühne Idee. Die Arbeiter werden nach wie vor in Lehe wohnen, und dieses wird Schul. und Armenlasten, zu tragen haben, und was wollen dann die 35 0900 . jãhrlicher Zinsen von der einen Million bedeuten? Größtes Gewicht lege ich darauf, daß auch von Geeffe= münde große Bedenken gegen die Vorlage geltend gemacht sind. Man hätte ach die Kreispertretungen fragen sollen; denn es kommen hier auch die Interessen des Landkreises Lehe in Frage, der z. B. enorme Wegelasten zu ubernehmen haben wird. Wir wünschen dringend, da unser Bedenken in der Kommission zerstreut werden mögen, und da es gelingen möge, den Gesetzentwurf, zur Annahme zu bringen. Wir sind auch der Ansicht, daß es besser ist, eine Kommission von 21 Mit⸗ gliedern dafür zu bilden

(Schluß des Blattes)

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Statistik und BVolkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Berliner Kanalisationgarbeiter im Verbande der städtischen Arbeiter beschlosfen, der Voff. Ztg. zufolge, in einer allgemeinen Versammlung, eine Bittschrift an die städtischen Behörden zu zichten, in der sie um Berücksichtigung ihrer Cingabe vom August d. J. ersuchen. Zugleich mit dieser ittschrift werden den Behörden hoch folgende Forderungen, zur Bewilligung unjerbrestet werden: Lieferung von waschechten Dienstanzügen für Kanal, und Bassinarbelter, Druckro fenen Kohlenkarrer und das Maschlnenpersonal; An⸗ schaffung wasserdichter Jacketts aus Leder; Bejahlung der Ueberstunden. In Eißse nach haben gestern morgen, wie die Tagespost“ meldet, sämtliche Schmiede der Fabrzeugfabrik Eifenach die Arbeit

niedergelegt. Der Grund hierzu sei die angeblich ungerechtfertigt Hare g zweier Arbeiter aus der a ee e g ö. . /e.

Zur , n. in Amerika erfährt . B.“, daß der Ausstand der Förderschalenmannschaften in den Kohlen? gu hen. des Bezirks Springfield (Illinois) beendet ist, und da die Baumwollfabrikanten von Fall River Maßfachusettt⸗ und ihre Arbeiter in einer gestern abgehaltenen 6 zu einer Einigung gelangt sind, sodaß der ee in den Fabriken bald aufhören dürfte,

Theater und Musik.

Neues Königliches Operntheater.

Otto Ernsts frische Schulkomödie „Flachsmann als Exzieh er“, die an anderer Stelle in Berlin schon mehrfach zur Auf⸗ k ist, erlebte am gestrigen Freitag im Neuen König⸗ lichen Operntheater ihre Erstaufführung. Pa Stück fand eine sehr freundliche Aufnahme. Wiederholt fanden Beifallskundgebungen bei offener Szene statt, und der anwesende Verfaffer wurde am Schluß des ersten und dritten Altes vor die Rampe gerufen. Ohne bei den Vorzügen und ö. der Otto Ernstschen Kunst länger zu ver— weilen, die ja auch schon an dieser Stelle des öfteren besprochen ist, darf sich die Kritzk bei diesem sehr bekannten Stück des NR rfassers wohl mit der Beurteilung der Daistellung begnügen, die sehr gut war, Die Rolle des Flachsmann lag in den Händen des Herrn Vollmer, der sowohl den. herrschsüchtigen, beschränkten Heuchler der ersten Atte, als auch den in sich zusammensinkenden, überführten Betrüger am Schluß des Stückes mit den glänztnden Mitteln seiner srprobten Kunst überzeugend verkörperte: Ihm am nächsten stand Herr Pohl. Er spielte den intelligenten, energischen Schulrat Prell lebens⸗ wahr und mit Humor. Herrn Christians war der begabte hochfliegende Volksschul lehrer Flemming, der ideale Mitter punkt des Stückes, zu efallen. Auch er führte seine sympathische Auf abe gut durch, fiel aber bisweilen etwas zu sehr in den schweren Stil der Tragödie. Mehr Schlichtheit in Sprache und Gebärde würde der Rolle zum Vorteil gereichen. Von den Nebenrollen, die sich sämtlich aut dem Ganien anfügten, sind besonders die Herren Keßler und . in . j Broesecke, zu er— wähnen, Fräulein Arnstädt fand sich mit der Liebhaberin des Schul stückes in e n en Weise ab. s ö

Schillertheater O0 (Wallnertheaten).

Das Schillertheater, das in seiner Eigenschaft als Volketheater die Jagd nach neuen Stücken nicht mitzumachen braucht, sich vielleicht aber auch in bejug auf Uraufführungen etwaz mehr Zurückhaltung auferlegt, als gerade unbedingt notwendig wäre, hat sich nach langer Pause wieder ju einer solchen entschloffen. Der gute Erfolg

wird möglicherweise die verantwortlichen Leiter dieser Bühne dazu ermutigen, öfter als bisher mit neuen Stücken, bie des Versuchs einer. Aufführung wert erscheinen, hervor⸗

zutreten und einen Teil ihrer Aufgabe darin zu erblicken, auch die Schaffenden zu fördern. Diese letztere ideale Io derung . nun freilich mit dem Stüch das gestern zum erssen Male gegeben wurde, nicht erfüllt, denn es handelte sich um die Uebersetzung eines modernen englischen Lustspiels Die Tyrannei der Tränen von E.

addon Chambers, deutsch von Bertha Pog fon, die auch

arries „Quality⸗street! der deutschen Bühne zuführte; aber

man darf tem Schillertheater dafür dankbar sein, ung die Bekanntschaft mit einem unterhaltsamen und auch literarisch durchaus nicht wertlosen aueländischen Werke vermittelt M

haben, das die Bezrichnung als Lustspiel mit einiger Berechtigung führt. In der Geschichte menschlicher oder, richtiger ge— sagt, männlicher Schwäche nimmt dag Kapitel Frauentränen einen breiten Raum ein. Nicht allerdings die Tränen, die den Niederschlag edler Herzensregungen bilden, nicht die Tränen, die Perlen bedeuten, sind gemeint, sondern die Tränen, die dem Eigensinn, der Laune entspringen, bei der geringsten Veranlassung zu Gebote stehen, ja sogar willtürlich erzeugt werden können und eine der gefährlichsten Weffen herrsch= süchtiger Frauen sind, weil es so viele Maͤnner gibt, die eine Frau nicht weinen sehen können. Diese Tränen sind es, denen die Hauptrolle in Haddon Chambers' Lustspiel eingeräumt ist, sie haben den darin geschilderten Schriftsteller Parbury, der einst ein flotter, lebenslustiger Bursche war, völlig, unterjocht, ihn seinen 3 entfremdet und zum Stubenhocker gemacht. Einer nur, der Jahre, lang auf Reisen war und. nun zurücklehrt, George Gunning, betritt ahnungslos den ehelichen Kriegsschauplatz; er ist ein kluger, etwas cynisch veranlagter Raisonneur, der die Lage sofort durchschaut und sich gleich daran macht, mit Stichelreden die kämpfenden Parteien zur Entscheidungsschlacht zu drängen. In diesen Kampf wird er aber selhst wider seinen Willen bineingerogen, weil er so unvorsichtig war, sich in die Sekretärin seines Freundes zu ver⸗ lieben, die gewissermaßen das Streitohsekt bildet, weil die effer⸗ süchtige ö. Frau sie aus dem Hause jagen will, während ihr Mann sich auf Gunnings Veranlassung dem widersetzt und zum ersten Mase ihren Tränen trotzt. Schließlich versöhnen ich die Ghe⸗ atten unter beiderseitigen Besserungsbetenerungen und Gunning, der hefeind, verlobt sich mit der Sekretärin. Ein ganz vortrefflicher Dialog, der im ganzen auch von der Uebersetzerin gut wiebergegeben ist, verleibt der einfachen, etwas dünnen Handlung die Würle ö. wurde von den Damen Brock und Wasa, hon den Herren Klein⸗Rhoden, Hübener und Ziegel unter der bewährten Regle Woldemar Runges ausgezeichnet. 3 die hübsche und gediegene Ausstattung des Zimmers, in dem sich alle vier Akte abspielen, verdient Anerkennung.

Im Königlichen Opernhause geht mor en, Sonntag Manon“, Qper von Massenet mit Fräulein Farrar . der Tir, eb, in Szene. Den Chevalier des Grieux singt Herr Naval, den Grafen Herr Bachmann, den Legcaut Herr Hoffmann. In den übrigen größeren Rollen sind die Herren Lieban, Krasa. die Damen Dietrich, . Voltz beschäftigt, Der Kapell meister bon Strauß dirigiert. Am

ontog wird an Stelle der angekündigten Aufflihrung der Meister⸗ singer von Nürnberg. „Figaros Hochzeit, in den an,, mil. den Damen Plaichinger, Herzog, Rothauser, Lie an⸗Globig, Voltz, den Herren Hoffmann, Knüpfer, Nebe, Lieban, Krasa, Phillpp hesetzt, gegeben. Mustkalischer Leier der Oper ist Dr. Muck? Die Rücknahme der für die . Meistersinger 3 Billette erfolgt morgen, Sonntag, an der Vormittagskaffe, am ontag an der Vor⸗ mittggę und Abendkasse, und zwar an diefer big zum Beginn der Vorstellung. Später eingereichte Billette können nicht mehr an⸗ In,, erf, Cheat . p i Deu en eatzer wird morgen abend sowle am J tag und Mittwoch Dagland., am Freitag sowie auch . am nächsten. Sonntag. Nachmittags, daß Drama KFettenglieder⸗ 364 3 J a n. Sonnabend und Sonntag' „on zarlos., gegeben. Die Aufführungen von Do *

. gen ö. 7 . . , m Berliner eater wird morgen Im bunten ö Montag und Donnerstag „Zapfenstreich“, am Dienstag . berg 6 Am Mittwoch findet die Erstaufführung von Sol, . 1 . . . Akten 94 Leo Walter Stein und id wig

r statt, Wiederholungen des auspiels sind = abend und nächsten Sonntag angesetzt. ö. n r,,

Der Spielplan des Lesf ingtheaters bringt Wieder

holungen von Florian Geyer auße ben

am ö. und Donnerstag nac ,. J k

wird au Montgg. Mittwech und Freitag gegeben. Am . Slebzehn⸗

Sonnabend geht Max Dreyerg neues aufpiel jährigen zum ersten Halt in Szene . am nächst folgen den Sonntagabend wiederholt. Als Nachmittagsvorftellung wird morgen Rosenmontag“, am nächstfolgenden Sonntag: „Rose Nernde gegeben.

Im Schillertheater G0. (Wallnertheaterꝰ wird morgen 3563 mittag das Lustspiel Tie Kinder der Erzellen.;, ern,, Behandlung“ von Dreyer ea. Am n. 5 5 a, an n,, 1 . n, ränen“ . . ,,, mlederhglt, m, Dennert gehen

; urtstag . Wallenfteins Lager‘ und „Die e wirt. Für nächsten Sonntag ist , König Lear, Abends Pie Großstadtkusf⸗ angesetz. . Auf. dem Spielplan des Schiller, fheaters . (Friedrich. Wilbelmst. Theater) erscheint morgen nachmittag König Kar. Abends dag Lustspiel Krieg im rleden., dag am Dienstag wiederholt wird. Am Montag,

vnnerstag, Sonnabend und nächsten Sonntagnachmittag finden Auf⸗