ö Konferenz abgelehnt. Ist es nicht noch besser, die Dinge
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teidigungswerke nördlich der Tigerschwanzhalb⸗
o zu regeln, daß überhaupt kein Streit entstehr? Ich verweise in leser Beziehung auf das Abkommen mit der uns befreundeten Fran⸗ zöstchen Republik, das, wie ich glaube, zwischen England und Frank= reich Beziehungen von vertraulichstem und herzlichstem Charakter chaffen, eine bessere politische Atmosphäre erzeugen und die beiden Länder in den Stand setzen wird, einen heilsamen friedlichen Einfluß auf andere Mächte auszuiben. Wir haben etwas davon in der Unter⸗ fützung gesehen, die wir in den letzten Tagen von der französischen Regierung erhalten haben behufs Herbeiführung einer freundschaftlichen Autzeinandersetzung zwischen England und Rußland.
= Frankreich. ; Der Chef der Sicherheitspolizei wollte, wie W. T. B. aus Paris meldet, gestern zur Verhaftung des Depu⸗ tierten Syveton schreiten, fand ihn aber nicht zu Hause. heißt, zwischen Syveton und dem Rittmeister der Kavallerie Gall, als Vertreter Andrés, werde ein Pistolenduell aus⸗ gefochten werden. Von Syvéton nahestehender Seite wird mitgeteilt, Sypeton werde fich sofort nach dem Duelle dem Der ichte zu ö stellen — Mehreren Blättern zufolge st in dem Befinden des Kriegsministers Andrs eine Verschlimmerung eingetreten.
Nu ßland. . Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Lowitsch i der Kaiser auf feiner . zu Truppenbesichtigungen gestern dort eingetroffen und begeisterl empfangen worden. . Auf Antrag des finnländischen Senats genehmigte, „W. T. B.“ zufolge, der Kaiser, daß eine aus je fünf ussischen und sinnkändischen Juristen ,, Kom⸗ mission mit der Ausarbeitung von Vorschlägen betraut verde, wie die Landtag sordnung mit dem Kaiserlichen
Manifest vom Fchruar 1963 in Einklang zu setzen sei. Die m hen . habe der Senat vor⸗ zuschlagen.
Amerika.
Wie „W. T. B.“ aus Washington meldet, erhielt der Präside nt Roosevelt aus Anlaß seiner Wiederwahl von em Deutschen Kaiser folgendes Telegramm: „Meine aufrichtigsten Glückwünsche! Möge der Himmel Ihnen Segen
verleihen. Guod bonum feli faustumque sit populo merjiganog!““ Wie das genannte Bureau ferner aus Washington be—
richtet, nimmt man jetzt an, daß die zukünftige Mehrheit er Republikaner im Repräsentantenhause genau hundert Stimmen betragen werde. ö
Nach einer Meldung des „Reuterschen Buregus wird Bryan bald mit Watson, dem Kandidaten der Volkspartei, lonferieren, um einen Plan zur Reorganisation der demokrafischen Partei auf trustfeindlicher Grundlage zu entwerfen. ;
7 eingegangenen Berichten zeigt es sich, daß, abgesehen von den Ruhestörungen bei den Wahlen in Colorado, in Kentucky 3 Personen und in andern Staaten 7 getötet worden sind. —
Um den Sieg Roosevelts zu feiern, zogen in New Hork und anderen großen Städten große Mengen Volks durch die Straßen und bliesen auf Hörnern. Die meisten Deutsch—⸗ Amerikaner haben für Roosevelt gestimmt. Die Sozial⸗ demokraten erhielten in der Stadt New York 25 900, im Stagte New York 50 000, in Chicago 40 000 und in Milwaukee 17 000 Stiminen.
. Alsien. „Standard“ erfährt dus Kurokis Hauptquartier
vom 8. d. M.: Die RNussen unterhalten ein ununterbrochenes Artilleriefeuer, besonders gegen den linken japanischen Flügel; der Erfolg jedoch ist sehr gering. Die aligemeine Lage ist un verändert; . ᷓ „Daily Mail“ meldet aus Tschifu vom 9. d. M.: Den . ist es unter großen Verlusten gelungen, eine tellung zu gewinnen, durch die die Eroberung aller Ver⸗
insel gesichert ist. J ; , erh eh⸗ meldet vom 9. d. M. aus Tientsin: Chinesen ermorbeten bei Koparglse an der nordchinesischen Eisenhahn einen franzöfischen Missionar, . Das „Reutersche Bureau“ erfährt, daß die Substriytion auf die 5 proz japanische Anleihe von 50 Millionen Yen, die am 7. d. M. geschloffen wurde, eine Zeichnung von nicht weniger als 242 Millionen Yen ergeben hat.
Nr. 53 des Eisenbahn⸗ Verordnungsblatt s, beraus- gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 20. Oktober enthält Erlasse des Ministerg der öffentlichen Arbelten vom 9. Oltober 1804, betr. Bestellung von Sicherhettsleistungen, und vom 17. Oltober 1904 betr. Vorschriflen für den Bau von Priwatgüterwagen,
Nr. 54 vom 31. Qktober eine Bekanntmachung des Reichskanzlers, detr. Aenderungen der Anlage B zur Gisenbahnverkehrsordnung, vom 158. Oftober 1904. ;
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Statistik und Volkswirtschaft.
Brände in Preußen 1902.
ie Zahl der dem Königlichen Statistischen Bureau bon den . usw. vierteljährlich eingereichten Brandzahltarten stellte sich im Jahre 162 fach der „Stat. Korr. auf 60 110. Doppelzählkarten (bon mehreren sich zur Meldung verpflichtet ühlenden Beamten aufgestellh waren 336 vorhanden, und zur Be⸗ Hreibung beschädigter Gebäude in Gehöften mit mehr als dret ebäuden dienten 454 Nebenzählkarten.6 Ueber unschädlich ver— laufen Schornstelnbrände sprechen sich 75 Zähl larten gus, und war in den Regierungebezirken Potsdam 1, Stettin 3, Bieglau !, ppeln 2, Ma beburg 1, Erfurt 1, Wiesbaden 18 und Düssel. . ohne nennenswerten Schaden verliefen 173 Brände. Die ahl der beschädigten Besitzungen betrug nach Abrechnung der bor= erwähnten 248 (75 4 I7E3) Anzeigen 58 141. Unter diesen Bränden don mindestens 1 6 Schaden ert oder solchen Brandfällen bei enen ein Mensch verletzt wurde, befanden sich 2389 Fälle, in denen daz Feuer duich Ueberkragung (Anfteckung) gus Nac bargtundstücken entstanden war. Die sietige Zunahme der Brandfälle betrifft weit weniger die Immobiliar⸗ als die Mobiliarbrände, wa möglicher⸗ 5. auf eine genauere und sorgfältigere Berichterstattung zurück= uführen ist.
D ibt die Zahl der im Jahre 1902 vor— tom ö 3. ihnen beschäbigten Besitzungen, det= f , der ohne nennenswerten Schaden verlaufenen Brände sowie
3 eherlragungen in den einzelnen Regierungsberirken an.
Brände
Reglerunggsbenirke Braäͤnde Besitzungen 3. Uebertra⸗ Schaden gungen
Königsberg 1721 1784 8 22 Gumbinnen 55h 577 3 7 Danzig 1108 1149 1 15 Marienwerder 866 910 5 11 Stadt Berlin 12190 12209 7 1 . 6151 6 247 7 26
rankfurt 1385 1444 4 6 Stettin 1482 1537 19 10 Köslin 410 494 2 19 Stralsund. 180 203 1 3 Posen⸗ 1186 1288 — 35 Bromberg. 886 927 — 34 Breslau 2476 2507 10 13 Liegnitz. 1138 1175 11 5 Oppeln 1587 1730 7 9 Magdeburg 1595 1643 7 18 Merseburg 919 985 8 23 Crfurt 293 356 1 6 Schleswig. 2937 3001 9 33 Hannover 1107 1143 5 2 . deshelm 545 631 * 11
neben,, 573 617 5 2 8, 333 376 6 10 . ö 3 . 2 —
uri 125 ; ö — Müũnster 618 640 1 2 Minden 589 614 — 5 Arnsberg 1644 1710 3 4 Cassel 885 1283 9 14 Wiesbaden 1016 1067 31 6 Koblenz. 391 525 1 1 Düsseldorf 41751 4815 — 25 Cöln 3096 3179 2 52 Trier 623 744 1 8 warn, ah 1141 — 22 Sigmaringen. 35 41 2 —.
„Aanterrichts-⸗ und Wohltätigkeit sstiftungen in . , und ihre Entstehungszeit.
Nach der „Zeitschrift des Königlich baverischen Statistischen Bureauß“ bestanden am 351. Dezember 1961 in Bayern 19 600 öffentliche Stiftungen, deren gesamtes rentierendes Vermögen 5aß,4 Millionen Mark betrug. Von diesen Stiftungen dienten 3996 oder 5] cho zu Kultuszwecken, 6828 oder 348 oo zu Zwecken der Wohltätigkeit, 2713 oder 13.9 oso zu Zwecken des Unterrichts und 63 oder 6.3 ol zu gemeind⸗ lichen und sonstigen Zwecken. Nach dem Vermögentzstande treten die Wohltätigkeitestiftungen an die erste Stelle. Von dem gesamten rentierenden Vermögen am Schluß des Jahres 1901 dienten nämlich 285,1 Milllonen Mark oder 52300 zu Zwecken der Wohllätigkeit, 185,9 Millionen Mark oder 34 oo zu Kultuszwecken, 73,4 Millionen Mark oder 13,4 oso zu Zwecken des Unterrichts und 1,7 Million Mark oder O,.3 0 zu gemeindlichen und sonstigen Zwecken. Datz Durchschnittsvermögen einer Stiftung überhaupt betrüg 27 825 „, das einer Wohltätigkeitestiftung 41 755 SV, das einer Kultus- stiftung 18527 S6, das einer Unterrichtsstiftung 27014 ( und dat einer sonftigen Stiftung 27 030 Eine Stifkung überhaupt kam auf 317,5 Einwohner, eine Wohltätigkeitsstistung auf 811,7, eine Kultusstiftung auf 622,8, eine Unterrichtsstiftung auf 227436 und eine gemeindliche oder sonstige Stiftung auf 98 8123 Einwohner. Vom rentierenden Stiftungt vermögen entfielen auf den Kopf der mittleren Bipölkerung S6! „e, wevon 45,80 M auf Wohltätigkeitsstiftungen, 29,13 M auf Kultusstiftungen, 1179 auf Unterrichtestiftungen und der Rest mit 0.27 6 auf gemeindliche und sonstige Stiftungen zu rechnen sind. . (
Bel den Kultusstiftungen kommt weniger der Vergleich mit der Gesamtbevölkerung als ihr Verhältnis zur Gesamtzahl der Religionsangehörigen in Betracht. Der weitaus überwiegende Teil, nämlich 86999 (12 mehr als Ende 1900) oder 87 0 aller Kultus- stiftungen mit einem Vermögen von 163.5 (4 2.7) Mill. Mark oder 38,3 M des gesamten Kultusstiftungsvermögens ist dem katholischen Kultus zugefallen. Von den noch verbleibenden 1297 Stiftungen find 1225 (4 1) oder 123 , mit einem Vermögen von 21 (4 0,1) Mill. Mark oder 11 30½ als protestantisch zu bezeichnen, während die übrigen 2 oder 97 6/0 Stiftungen mit O.? Millionen Mark oder 9,4 c/o des Kultusstiftungs vermögens sich auf andere Kenfesstonen verteilen. Der Kepfanteil der Katholiken am Vermögen der katholischen Kultus. stiftungen berechnet sich auf 37, 13 6, während für die protestantische Bevölkerung der Kepfanteil am einschlägi gen Kultusstiftungsvermögen 1191 6 beträgt, Das Durchschnittsdermögen einer katholischen Kultusstiflung belief sich Ende 1901 auf is 804 MSS, das einer protestantischen auf 17 106 40 =
Die Häufigkeit der Stiftungen ist in den ländlichen Bezirken viel größer als in den städtischen; dort kommt schon auf V2, hier erst auf 545 Einwohner durchschnittlich eine Stiftung. Dagegen übertrifft die Kapitalkraft der städtischen Stiftungen erheblich die der ländlichen; denn trotz der relativ kleineren Zahl der Stiftungen ist in den Stadtgemeinden der Kopfanteil der Bevölkerung am Stiftungs. vermögen nahezu zz mal so groß wie in den Landgemeinden; er beträgt dort 177,7 , hier nur Hi, e. Betrachtet man die Stiftungen und das Stiftungsbermögen nach Stiftungszwecken, so entfallen von den Kuhl tusstiftun gen nicht weniger als, 94,8 /o. und vom Kultutsliftunge vermögen nicht weniger als, 8! o/o auf die land, lichen Gemeinden, zü denen übrigens 99 oso aller Gemeinden des Königreichs zählen und die zum weitgus größeren Teil im Besitze eigener Kirchenstistungen sind. Im Gegensatze hierzu kestehen an Wohltätigkeits⸗ und Unterrichtsstiftungen zwar der Zahl nach mehr auf dem Lande als in den Städten, vom Vermögen dieser Stlftungsarten aber entfällt der größere Teil (77,1 bezw. S3 Co) auf
i emeinden.
ö. 56 Jahren 1900 und 1901 entstan den 89 bezw. 58 neue Stiftungen mit einem tentierenden Vermögen von 1264 821
bezw. 2 966 36 6, während 1 952275 bezw. 2 491 323 S älteren Stiftungen zuflossen. Die neuen Vermögensaufwendungen für Stif⸗
tungen beziffern sich demnach auf 3217194 hejw. 5 457 685 6, X..
Ho bezw. G 88 6 auf den Kopf der Bevölkerung. Der größte Teil
der Mehrung der Stiftungen und des Stiflungsvermögens, nämlich 58 bezw. 8 Stiftungen und 1705 764 bezw. 3133 101 6 Vermögen (31. bejw. 57,4 o der Vermögengvermehrung) entfällt auf Wohlktäͤtigkeitz stiftungen; 7 bezw 4 neue Stiftungen und 1318413 bezw. 261 229 6 neu gestiftetes Kapital (41 bezw. 2 90 der Ver— mögensvermehrung) sind den Kultusstiftungen, 18 bejw 13 neue Silstungen und 185 188 bejw. S8Sß 762 M6. (6,7 bezw. I6,3 S der Vermögentuermehrung) den Uaterrichtéstiftungen und 1 bejw. 3 neue Sliftungen und 224 bezw. 236 596 M6 den gemeindlichen und sonstigen Stiftungen zuzurechnen. Trennt man auch die in den Jahren 15. 0 und 1561] neuerrichteten 80 bezw. 58 Stiftungen nach den beiden Gruppen der städtischen Und der ländlichen Gemeinden, so entfallen 41 bezw. 323 auf die ersteren und 45 bezw. 26 auf die letzteren Gemeinden, von dem neu gestifteten Kapital dagegen 5h, ß bezw. ä, csg auf die sädtischen und nur 404 bezw. 25, Ld/o auf die sändlichen Gemeinden. Sieht man auf den Sliftungszwẽeck, dem die Vermöensgufwer du ng in den Jahren 1999 und 19561 zu gute kam, so zeigt sich auch hier ieder in wesentlicher Unterschied jwischen den beiden Gäurpen der Gemeinde n in sofern bei den stäztischen Gemeinden ker weltang' größte Teil der Uöehrung den Wohltättteitg, und Unterrichhnestitungen, . den ländlichen Gemeinden aber in nahezu gleichem Maße den Kultus.
n n . ö 5.
nter den hestehenden Stiftungen befinden 2107 mit 106,7 Millionen Mark Vermögen, deren n m. die Zeit vor
1590 saͤllt; 44 Stiftungen init 5, g Millonen Mark sind jwischen 1b00 und 1600, 2616 Stiftungen mit s5,, Millionen Mlark zwischen
¶HIlarchen,
1609 und 1709, 3267 Stiftungen mit 60,4 Millionen Mark zwischen 1709 und 1800 und 103585 Stiftungen mit 254,5 Millionen Mark im letzten Jahrhundert 1301 - 1800 errichtet. Es entfallen hiernach 45,6 oso der vorhandenen Stiftungen und 51, o/ g des Stiftungs⸗ vermögens der Gntstehung nach auf die Zeit vor 1951 und von den seitdem errichteten Stiftungen 27,4 , und von ihrem gesamten rentierenden Vermögen hg, o auf die Zeit won 1881 bis 1901. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich die Stiftunge⸗ kapitalien mehr und mehr Wohltätigkeitszwecken zugewendet, während die Zunahme bei den Kultusstiftungen gegen früher verhältnismãaßlg zurückgetreten ist.
Zur Arbeiterbewegung.
Gleich den Berliner Müllkutschern sind, der Voss. Ztg. zufolge, nun auch die An gestellten der Charlottenburger Abfuhr⸗ gesellschaft in den Ausstand eingetreten.
In der Seidenweberei C. A. Delius und Söhne in Biglefeld sind, wie die Köln. Itg.' müteilt, gefiern 375 Arbeiter ausständig geworden.
Land⸗ und Forstwirtschaft. Getreidehandel in Antwerpen.
Der Kaiserliche Generalkonsul in Antwerpen berichtet unterm 3. d. M.: Auf dem Antwerpener Getreidemarkt beschränkten sich die Hetreidegeschäft? im Oktober d. J. auf die für den Verbrauch in Belgien notwendigen Ankäufe. Die Preise einzelner Weizensorten sind im Laufe des Monats ein wenig gestiegen. Am Ende des Monats stellten sich die Preise für Getreibe und Mehl ungefähr, wie folgt:
Weizen: nordamerlkanischer. fehlt af forn ,,, Fr. 185 Wall. Wall Kurrachee, weißer . . roter ö Kalkutta ö , 187 lata, je nach Güte 16 181 ng; . 16— 9 russischer ;. 17 —184 bin,, 18—18 ; inland che,, 18— Roggen: auslãndischer . ; 13 —14 inländischer ö 144 —147 Gerste: zu Futterzwecken . ,,, 14—74* ef er: rusfischer und nordamerlkanischer 1715 tais: nordamerikanischer . 4 V, * 1156 dessa und Donau 13566— 15 Weizenmehl: inländischeszss «c 23 24. cher Vorräte wurden Ende Oktober d. J. ungefähr, wie folgt, geschätzt: Welzen: 400 000 42 Roggen: 20 000 . Gerste: 39 000 . 10000 ais: 230 000 .. Verkehrsanstalten.
Laut Tele ramm aus Dortmund 3 ist die er ste englische Post über Vlissingen am 9. d. M. aug— geblieben. Grund: Sturm.
Theater und Musik.
Königliches Opernhaus.
Gestern fand auf Allerböchsten Befehl die zwelte Théatre par- Vorstellung in dieser Spielzeit statt. In der mittleren Seitenloge des ersten Ranges nahmen Ihre Majestäten der Kaifer und die Kaiserin, Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz und Höchftdeffen Braut, Ihre Hoheit die Herzogin Cecilfe zu Mecklenburg Platz. Die Dͤmen und Herren des Hef fanden sich in der großen Balkonloge ein. Zur Aufführung gelangte unter der Leitung des Kapellmeisters Dr. Mück Boteldieus Sper Die weiße Damen, Herr Naval, den wegen einer geringfügigen Indisposition
Herr Jörn vertreten sollte, wie bereits auf den Itttein angekündigt war, hatte sich doch in letzter tunde dazu enischlossen, die Partie des George Bromn zu über-
nehmen und führte sie mit gewohnter Feinheit durch, obwohl ihm die hohen Töne besonders im Hd. offenbar nicht ganz ö. . ö wie sonst. Auch die Besetzung der übrigen Partlen (Gaypeston⸗
err Möblinger, Dickson: Herr Philipp, Anna: Frau Herzog, Jenny: Fräulein Dieirich, Margarete; Frau Goetze) war die 6 ,, , wohnten der
orstellung zum ußse bei und beteiligten sich mehrfach an dem lebhaften Beifall des Publikums. ; . 5
. Berliner Theater.
Bei der gestrigen Erstaufführung des Schauspiels Soldaten“ von Leo Walter Stein und Ludwig Heller war der zwelte von den vier Akten für den Erfolg entscheldend. Dieser Kasernenakt, der sich von der eigentlichen, recht spärlich fließenden Handlung log löst, unterscheidet sich von den Borbikhern dieser Richtung, alt deren Klassiker, man Mofer bezeichnen darf, insofern, als er nicht den üblichen Humor des Exerzierplatzes, des Felddienstes oder der Instruktionsstunde, der in zahlreichen Spielarten schon bor. handen ist, vertritt, sondern zur Abwechselung die Mannschaftstube in den Freistunden schildert. Es sind zwar dieselben oft verwendeten Typen, die man hier antrifft: der dumm dteiste, vierschrötige pommersche Grenadier, dessen Eltern dem Hauptmann einen gewalsigen Räucher⸗ schinken darbringen möchten, der schüchterne, von allen gehaͤnselte jüdische NRerut⸗ der schweigsame, schläfrige, in jeder Mußestunde mit vollen Backen kauende Bauernsohn, der schnoddrige! Zerliner, der seine U berlegenheit als Stubenältester dazu benutzt, um bei den Kameraden für seinen Sonntag nachmittags aus ug verschtedene Zwangt⸗ anleihen zu machen, — alles alte Bekannfe, aber sie werden hier nicht wie sonst, dem barschen Unteroffizier gegenübergestellt, sondern einmal in ihren Beziehungen zu einander gezeigt und erscheinen dadurch in
neuer, nicht unwirksamer Beleuchtung. Diese Kasernensze n, di sich in außeroꝛdenlich getreu der ö . Umgebung abspielten, erweckten starke Heiterkeit und fanden
lebhaften Beifall. Die eigentliche Handlung des Stückes begibt sich in Oft sierskreisen. Es ist die etwas flächtig und el ih sküjzzierte traurige Geschichte eines Offiziers vom Schlage des Kessing= schen Tellheim, der, weil er arm ist, es nicht wagt, um ein reiche; das er aufrichtig liebt und von dem er wiedergeliebt with
zu werben. Er geht infolgedessen zur Schutztruppe über und fälle im Kampfe gegen die Hererces. Schade, daß nur die Rührseligkest des. Vorgangs ohne Vertiefung betont wird! Eine feinere e, n. . Stimmung bringt erst der Schluß: ein zwei Tage vor dem perhängn
vollen Gefecht geschriebener Brlef des Afrikatämmserz wird denn .
Mädchen von einem zlteren Kameraden des Ver serkbenen i, k
der, wie ste, dem Liebesglück entfagen mußte 353 re , en, .
dem Stück das gänzliche Fehlen der in letzt. . . ö ö 4 . ß ö e , ,. n der in seiner Art, tre t nrhiat Claudius waren, je 3 ,, Offiziers lvpen, die Kuhnert, Schindler, Allemand.
. . , nh ol nd u. a4. in
. Il ; n ᷣ Ein . ö Herr Ernst Welisch für seine geschickte
Negie