Den Kammerherrndienst bei Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin übernimmt vom 21. d. M. ab auf 14 Tage der Zeremonienmeister von Esbeck⸗Platen.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Rech⸗ nungswesen, für das Landheer und die Festungen, für das Seewesen und für Eisenbahnen, Post und Telegraphen sowie die vereinigten Ausschüsse für Rechnungswefen und für Handel und Verkehr hielten heute Sitzungen.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrat, Großherzoglich sächsische Staatsminister Dr. Rothe ist von Berlin abgereist.
Der dänische Gesandte von He ermann⸗Lindencrone ist nach Berlin zurückgekehrt und 9 die Geschäfte der Ge⸗ sandtschaft wieder übernommen.
Dem Regierungsassessor Dr. Knoll in Stade ist die lommissarische Verwaltung des Landratsamts im Kreise Wipperfürth, Regierungsbezirk Cöln, zunächst in Vertretung des zu einer anderweiten dienstlichen Verwendung heran⸗ gezogenen Landrats, übertragen worden. ;
Die Regierungsreferendare Freiherr von Dincklage aus ots dam, Roberti⸗-Jessen aus Oppeln, Freiherr von eintze aus Hildesheim, Dugen aus Oppeln, Rauten—
krauch aus Stralsund und von Bredew aus Potsdam haben die zweite Staatsprüfung für den höheren Verwaltungg⸗ dienst bestanden.
Laut Meldung des, W. T. B.“ ist S. M. S. „Panther“ am 18. November in Kap Haytien eingetroffen und geht am 253. d. M. von dort nach Port au Prince in See.
S. M. S. Thetis“ ist am 18. November in Wuhn am e und S. M. S. „Iltis“ an demselben Tage in
iukiang am Yangtse angekommen.
Der Transport der von den Schiffen des Kreuzer⸗
eschwaders abkommandierten Offiziere und Mann⸗ f chaften ist mit dem Reichspostdampfer „Sachsen“ am 18 No⸗ vember in Antwerpen eingetroffen und hat am folgenden Tage die Reise nach Hamburg e
In der Ersten und Zweiten Beilage des Reichs und Staatsanzeigers“ eisenbahnamt f estellte tabellarische Ueberficht der Be— . f deutscher Gisenbahnen für den Monat Ottober 1904 veröffentlicht, auf die am reitag v. W. an dieser Stelle auszüglich hingewiesen worden st.
zur heutigen Nummer wird die vom Reichs⸗
ö
Kiel, 19. November. Heute um zwei Uhr Nachmittags erfolgte auf der hiesigen Germaniawerft der Stapellauf des Linienschiffes N. Der Reichskanzler Graf von Bülow hielt, dem „W. T. B.“ zufolge, folgende Taufrede:
Eure Majestät, Cure Königliche Hoheit, Meine Herren!
Das Schiff, zu dessen Stapellauf wir versammelt find, soll den Namen unseres Vaterlandes tragen. Was sagt uns dieser Name? Wie wollen wir das Deutsche Reich? Wie soll es fein? ö
Sicher ruhend in der Fintracht der Fürsten und Stämme; Kleinen und Großen das Maß ihreg Rechts nach Gesetz und. Ver— fassung verbürgend; hilfreich den Schwachen; en. Wohlfahrt und Ordnung im Innern; aller ehrlichen Arbeit freie Bahn; jeder Tüchtigkeit ein herzliche: Willkommen.
So allein kann im Reiche der Boden bereitet werden für alle Werke des Friedens. Sie zu schirmen im Wettbewerb der Völker, Dazu, halten wir unsere Waffen scharf. Der Sohn eines schwachen Volkes ist, vom heimischen Stamme losgelöst, ein in den Wind ge⸗ fallenes Blatt. Wer von uns hinauszieht, um deutsche Kustur und deutsche Arbeit in die Welt zu tragen, foll seines festen Rückhalts in der Heimat sicher sein. ;
arum schaffen wir uns unsere Flotte. Für niemanden aber ift unsere Sewehr eine Herausforderung. Willig sieben wir in Reih und Glied mit allen Freunden des Friedens, ohne zu vergessen, daß nicht wir allein den Gang der Weltaesch ck= bestimmen. ö K . .. . so wollen wir . .
n und gedeihen seben; dazu helfe uns auch unfer jüngstes S . das Eure Majestät jetzt taufen wollen. ch unset jumnaf cf
Seine Majestät der Ka iser taufte hierauf das Schi auf den Namen „Deutschland“. ᷣ , 96
ö. Bayern. Seine Königliche Hoheit der am . wie Residenzschlosse den neuen
parsède in
Prinz-Regent empfing
J i schweizerischen Gesandten de Cla—⸗ eierlicher rl h e g ö
. Sessen. Seine or g ge Hoheit der n Lich mi
gestern abend i Hohensolm s⸗Lich verlobt.
Deutsche Kolonien.
Aus Deutsch⸗Südwest afrika wird dem ‚W. T. B.“ amtlich gemeldet: An Typhus sind gestorben. Sergeant Rudolf Kiesel, ge= boren am 10. 4. 1875, früher im 1 Nr. 3, am 30. Oktober in Grootfontein; Gefreiter Wilhelm Goller, geboren am tz. 7 1850 früher im 7. baymrischen Infanterleregtment, am 15. No- vember in Windhuk; Gefreiter Wilhelm Bruns. gehoren am 16.1. 1882, früher im Füsilierregiment Nr. 37 am 24 Oktober in Epukiro; Rester Georg Vogt, geboren am 27. 1. 1884 früher im Feldartillerie= regiment Nr. 42. am 15. Nobember in Otjim binde. ö. Herz; schwäche gestorben ist ferner Reiter Wilhelm , ö. am 15. 8. 18562, früher im Kürassierregiment Nr. 5, am 4. 3. er . ii gombe infolge Hitzschlags. An Darmblutung gest orben i Otiinamangom ge Hitz Un, X gte ene! Retter August Woithe, geboren am 17. 6. 1882 früher ö. fa l; ö. regiment Rr. 155, am 4. Nobember bei ,, . . . fallen ist Gefreiter Auqust Steiner, geboren am H. ö . 3. im W Paversschen Infanteriereglment, am 15. November hei tambg ta. Vermißt würde Reiter Bruno Bruckmann, . . i früher im Trainbataillon Nr. 3, am 22. Ottober bei ko cero beim Einziehen der Viehwache.
W. T. B.“ meldet, im des M
Oesterreich⸗ Ungarn.
Zu Beginn der vorgestrigen Sitzung des österreichischen Ab⸗ eordnetenhauses wies, wie . W T. B. meldet, der Vizepräsident aiser unter lebhaftem Beifall des Hauses die am Tage zuvor von
dem Abg. Perner stor fer vorgebrachten Beschimpfungen der Dyna tie zurück, die gewiß mit Recht die Entrüstung aller Ab— geordneten hervorgerufen hätten. Der Vizepräsident sprach sein Be⸗ dauern darüber aus, daß es infolge der lokalen Verhãͤltnisse unmöglich sei, vom 56 des Präsidenten aus den Ausführungen der Redner genügend zu folgen, um ihnen in allen Fallen entschieden entgegentreten zu können, erteilte dem Abg. Pernerstorfer nach, träglich einen Ordnungsruf und drückle sein Bedauern = gewiß auch im Namen des ganzen Hausesz — über die noch nie dagewesene un⸗ gualifizierbare Art aus, wie der Abgeordnete im Hause gesprochen habe. Der Ministerpräsident von Körber erklärte: obwohl ber Präsident den in seiner Abwesen heit gefallenen, nicht scharf genug urückzuweisenden Augführungen des Abg. Perner⸗ storfer die nach der Geschäftsordnung zulässige Zensur habe angedeihen lassen, könne er doch nicht umhin, folgendes zu bemerken: Es steht einer Partei, welche den konstitutio nellen Einrichtungen alles verdankt, schlecht an. den Fundamentalsatz des Parlaments zu verletzen, daß die Krone und die Dynastie nicht in die Erörterung einzubezieben sind. Wenn das aber noch dazu in so gröblicher, jedes bessere Gefühl empörender Weise geschieht, wie dies am Freitag der Fall war, so kann darin nichts anderes erbfickt werden, als daß auch auf dieser Seite auf den Mißbrauch der Verfassungs / mäßigkeit höheres Gewicht gelegt wird als auf die ungeheuren sitt⸗= lichen und wirtschaftlichen Erfolge, die ein ehrlicher und aus sorg— fältiger Uebung entstandener Gebrauch der der Volksvertretung zu—⸗ stehenden Rechte allen Schichten der Bevölkerung fichert. Ven Glanz ders uralten. Dunastie Habsburg wid, niemand verdüstern können? (Lebhafter Beifall.) Dem jetzigen Träger der Krone aber, unserem erhabenen Morarchen, bringt die Gezenwart, bringt die ganze gesittete Welt so unbegrenzte Verehrung entgegen — lebhafter Beifall —, daß ieder Versuch, diese hehre Gestalt zu berdunkeln, von vornherein dem schlimmsten Schicksal, nämlich der Lächerlichkeit verfallen if (Lebhafter Beifall Wenn ich aber trotzdem der allgemeinsten Entrüstung über daz klägliche Beginnen vom Freitag Ausdruck gebe, so folge ich der Stimme des Volkes, die mit ihrer ganzen Kraft verlangt, daß ein solcher Freyel an seinen heiligsten Empfindungen von dieser Stelle gebrand⸗ markt werde. — In der hierauf fortgesetzien Debatte über die Reg ierungzer klärung wandten sich die Abgg. Dem el und Grb gegen die Slavisterungsbesltebungen der Regierung. Die Regierung müsse endlich einsehen, daß man über die Deutschen in Desterreich nicht zur Tagesordnung übergehen könne. Ver Aba, Drexel
bedauerte, daß dite Rbein⸗ Korrektion in. Vorarlberg, nicht vorwärts komme. Der Abg. Tam bofi erblickte nur in der Gewährung einer eigenen, möglichst weitgehenden Autonome
für das Trentino ein Mittel zur Wieterberstellung des Friedens in Tirol. Der Abg. Pernerstorfer beschwerte fich über ben ihm er⸗ teilten Ordnungsruf und erklärte, die Soztalderokraten zögen die Krone so selten wie möglich in die Debatte und hätten bei er De— batte über die Uebernahme der Protertlon des kathollschen Schul vercsns duich den Erzherzog Franz Ferdinand den Standpunkt vertreten. daß auch ein Erzherzog eine politische Ueberzeugung haben und verteidigen könne, Sie verlangten aber die Aufhebung des Paragraphen 84 des Strafgesetzbuches, weil der Volksvertretung eine Kritik des Verhaltens auch bei Mitgliedern der Dynastie gestattet werden müsse. Gegen den Monarchen wende sich keinerlel Demonstration ber Sozialisten. Sie würden sich aber durch niemand Schrecken einjagen oder abhalten lassen, die Wahrheit zu sagen und alles, was sie fär schlecht hielten, zu bekämpfen, auch das Negime Körber. Der Mintster- präsident Hon Körber erklärte, er glaube, daß das Haut mit ihm diese Erklärung des Abg. Pernerstorfer als eine aufklärende Ergänzung dessen ansehen werde, was dieser am Tage vorher vorgebracht habe. Gegen⸗ über seinen sonstigen Ausführungen bleibe jedoch das aufrecht, was er (der Ministerpräsident) heute gesagt habe. Der Abg. Lindner sprach für die Aufhebung der flavischen Parallelklass'n und die Schließung der italienischen Rechlefakultät in Innsbruck. Der Abg. Graf Stern berg erhob gegen den ihm am Freitag erteilten Srdnungsruf Ein— spruch mit der Grklärung, er sei stets ein treuer Anhänger der Krone und der Dynastie gewesen.
Bei der gestern in Prag erfolgten Eröffnung des vom räsidenten der Böhmischen Akademie der Wissenschaften lanka gegründeten Kollegiums für czechische Hoch⸗
schüler hieit der Landsmannminister von Randa eine Rede, in der er ausführte, das czechische Volk sei auf wissenschaft⸗ lichem Gebiete zwar ein , doch kein großes Volk, daher sollten die Studenten sich nicht von den Vorurteilen Unreifer beeinflussen lassen, sondern sich die Sprachen großer Kulturvölker aneignen, um ihren Horizont zu erweitern. Die Rede wurde mit Beifall aufgenommen.
Aus Bud apest wird dem „W. T. B.“ berichtet:
Der Ministerpräsident Graf Tis za und der Präsident des Abge, ordnetenhauses Perezel sind, els sie am Sonnabend im Liberalen Klub erschienen, mit lebhaften Obationen empfangen worden. — Zwölf Abge⸗ ordnete haben ihren Austritt aug dem Liberalen Klub angemeldet, darunter Graf Julius Andrassy, Graf Theodor An- drassy, Graf Ludwig Batthyand; vier Mit lie der der Volks- partei, Graf Johann Zichy, Graf idr! Wilezek, Geza Szüllo, haul Meßleny, haben ihren Austritt aus der Partei angemeldet mit der Möotipierung, daß die ablehnende Haltung der klerikalen Volkspartei gegenüber der Replsion fie zwinge, aus der Partei auszutreten. .
Die vereinigte Opposition beschloß vorgestern nacht ein= stimmig, an, den König eine im Unterhause einzureichende Adresse zu richten, in der wegen des Verfaffungebrucht die Gntfernung inisterpräsidenten gefordert wird; ebenso wurde ein Mauntfest an die Kation beschlossen.
Die rer liberalen Partei angehörenden Mitglieder der Bärgerschaft don Vudapest hielkn gestern eine fehr zahlreich beluchte Versanmlung ab unde nahmen Line Resolutton an, die die
bi zu rtitn, die jede parlamentarische Tängkeit, ferner die ruhige Arbeit
der Bürger fochie den wirtschaftlichen Fortschritt hemme, verurteilt
und, die stag t männische Aktrfon' des Ministerpräsidenten
zur Unterdrückung dieses Mißbrguches billigt. Die Bürger, besagt die
eilution weiter, geben der Ueberzeugung Ausdruck, daß der in diefer Nichtung erfolgte erste Schritt des Ministerpräsidenten, wenn er auch die Daugordnung ufgr acht lassen mußte. unabweibiich war und aus zwingenden Staatericksichten geschehen mußte. Die Bürgerschast 6 ihrn Wärtraten gegengtäer' der liberalen, Partei 1nd erkegh
ührer, dem Grafen Stefan Tisja, und der Ueberzeugung Autzdruck, daß er das begonnene schwere Werk, hei dem ihn die Bürgerschast mit patrioti cher Begeisterung unterstützen werde, zu einem hefriedi= genden Abschluß bringen werde. Die Annahme erfolgte mit großer Ve⸗ geisterung Der Ministerpraäfident Graf Ti s za hielt hierauf eine Ansprache, worin er seiner reud. Ausdruck gab, daß die Bürgerschaft der Haupt- stadt sein Vorgehen bissge, er sehe, daß auch die Bürger des ganzen Landes ihm Beifall zollten, daß er mit Veiletzung der Formen einen Auswe] zur ruhigen Arbeit gesucht und gefunden babe. Von Staat., streich könne keine Rede sein bei einer Aenderung der Geschãftzordnung die bon faktiösen Elementen dazu benutzt wurde, um jedes ruhige Arbeiten für das Wohl des Landes zu hemmen. Dse Obstruktiong⸗
leute, die den König in die Frage hineinzerren wollten, begi i eine häßliche Illeyalität gegenüber dem König und a , n, gründlichste die SouveränetEt des Paclamenig. Die liberale Partei habe ihre Pflicht getan. Bom Urteil des Landes werde eg nün ab⸗ hängen, ob diefe Tat zu einer reineren, und erfolgreicheren Zukunft fübien werde. Die Nation werde ihren Willen in solch ah bieterischer Weise kundtun, daß sich vor ihm jedermann werde beugen müssen. Pie Lösung, großer Fragen siehe bebor, und es sei äußerst wichtig, daß in diesem Augenblick eine aktions—=
/
fähige ungarische Nation dastehe und der, der für die Führung des Landes verantwortlich sei, eine kräftige, aufwärtsstrebende Nation hinter sich habe. — Der Ministeryräsident kehrte von der Verfammlung zu Fuß ngch seinem Palaig zurück. Babei berestete eine große Menge dem Ministerpräͤsidenten lebhafte Huldigungen, eine kleinere Gruppe aber, die schon während der Versammlung vor dem Gebäude lärmende Kundgebungen veranffaltet hatte, empfing den Ministerpräsidenten mit Abzugzrufen; auch wurden Schnee alle gegen ihn geworfen. Hie —ᷓ. trieb die Ruhestörer mit der blanken safff auteinander. Vierzig Personen wurden verhaftet.
Großbritannien und Irland.
Die Untersuchungs kom mission hielt vorgestern, wie
W. X. B. mitteilt, in Hull eine Sißung ab, um' das Zeugnis von drei weiteren Zeugen zu hören, die jetzt zum eisten Male seit dem 21. Oktober aus der Rorbfee zurückgekehrt sind. Die Führer der Fischdampfer„Majestie ! and „Avon heschriehen ben Schaden, ber ihren Fahrzeugen durch die Kanonade der Russen, die 20 * Mnuten gedauert habe, zugefügt sei. Der ö. von den beiden Kapitänen sagke aus, daß er mehrere große Fahrzeuge um S“ Uhr am Abend des 31. Oktober gesehen habe vor der Ankunft ber Kriegesschiffe, die das Feuer um Mitternacht er⸗ öffnet hätten, Der Rechtsbeistand wirs darauf hin, daß dies der einzige Zeuge sei, der erwähne, daß er so früh am Abend große Dampfer gesehen habe. Der Steuermann vom Fischdampfer Kennet“ sagte aus, er habe um 7 Uhr Morgens nach dem nächtlichen Angriff am 21. Oktober einen fremden Dampfer mit 2 Masten und 2 Schornsteinen, alles schwarz angemalt, bis auf den einen Schornstein, der eine etwas hellere Farbe gehabt habe, in einem Abstand von ungefähr Li bis 2 Seemeilen gesehen. Dieser fremde Dampfer habe sich dem „stennet“ genaͤhert und einen Schuß abgefeuert, der dicht bei seinem Mast vorbeigegangen sei; darauf sei der Dampfer in südwestlicher Richtung forlgebampft. Andere Fischdampfer seien zur Zeit nicht in' der Nähe gewesen.
. Frankreich.
In der Deputiertenkammer stand am Sonnabend das Budget des Ministeriums des Innern zur BVe⸗ ratung, Bei dem Kapitel „Präfekten“ kam der Deputierte Gauthier de Clagny (Nationalist, wie „W. T. B.“ be— richtet, auf die Frgaè der Angebereien im Heere zurück und
verlangte, daß Maßregeln gegen diejenigen Beamten ergriffen
würden, die mit den Freimaurerlogen korrespondiert hätten Der Ministerpräsident Combes . für die Regierung das Recht in Anspruch, bei den Präfekten, Unterpräfekten und Dürgermeistern und in reaktionären Gemeinden bei ange— sehenen Einwohnern, die das Vertrauen der Republikaner enießen, Auskünfte einzuholen. Die Unterpräfekten hätten eic. won angesehenen Einwohnern erteilten Auskünfte zu kontrollieren. Die Beamten, die den Freimaurerlogen Notizen geliefert, hätten einen Verweis erhalten; sie sollien nur mit der Regierung korrespondieren. Den einzelnen Ver⸗ waltungszmeigen, sei anempfohlen, worden, nur Republikaner als Anwärter für den Dienst, bei ihnen anzunehmen. Das Kapitel wurde hierauf nach der Regierungsvorlage mit 360 gegen 194 Stimmen angenommen. .
In Epernay . gestern der Justizminister VallsJ⸗ auf einem daselbst abge altenen Bankett eine Ansprache, in der er über die ministerielle Solidarität sprach und sagte:
Alle Minister ohne Augnahme hätten sich zur Mitarbeit an dem Werke der Befreiung im Sinne des Laientumt und der sozialen Ent⸗ wickelung bereit erklärt. Jeder opfere persönliche Wünsche diesem gemeinsamen Ziele. Auf ken Vorwurf, daß die Reglerung mit den Sozialisten gute, Nachbarschaft halte, sei zu erwidern, daß es ihr Recht sei, sich mit allen Dienern der Republik zu verbünden, die ent⸗ ö seien, für die Verwirklichung desselben Progtamms tätig zu sein.
Später ergriff der Handelsminister Trouillot das Wort und führte aus:
ie Einigkeit des Kabinetts zeige sich in dem Vereinsgeseze dem machtvollsten Werke, das die Republik in den 34 Jahren ihres Bestehens geschaffen hahe; Er hege die Zuverficht, daß die gegen die BVorherrschaft der Geistlichkeit gerichteie Polltik zum Siege der radikalen Partei führen werde.
Der Marineminister Pelletan erklärte:
Er trete für die Politik des gegenwärtigen Kabinetts ein; dessen — seien auch die der Republik, seine Feinde auch Feinde der
ö Den aufrichtigen Katholiken solle alle Freiheit gelassen werden. 24 Die Ausführungen der drei Minister wurden mit leb= haftem Beifalle aufgenommen.
Rußland. Gestern abend, verhandelte, wie dem W. T. B.“ aus Charon gemeldet wirt, die dörtige juristische Gcfellschaft in der Universität über ein Telegramm an den , Innern wegen der Zemst woberatungen in St. Peters— burg. Die Si j verlief sehr stürmisch. Das Publikum lärmtg und pfiff, sodaß der Vorsitzende die Sitzung schloß Die Polizei forderte darauf bie Anwesenden auf, ben Sagl zu verlassen. diese Aufforderung wurde! nur teilweise befolgt, einige Arbeiter stürmlen in den Saal; ein kleiner Teil Anwesenden zog dann unter Vorantragen einer roten . durch die Straßen, wurde aberkannt en Publikum zerstreut.
Türkei.
— Note an die deuische Botschaft ist
wie W. T. B.“ meldet, in der Angele h des Ucherfalls auf ben Mission sdirektor Cickanh in Urfa der Major, unter
e n, Uigen. Eckard, mig handelt wurde, abgesetzz ünd die
ul, en Soldaten ins Gefängnis esetzt worden, um mit
em Major zusammen vor Gericht gef zu werden.
Rumänien.
Laut einer amtlichen
Das Parlament ist zum 28. d. M. einberufen worden. 4
K Amerika. bildes ich, wers feierlichen Enthüllung des Standbi Frießrichs des Großen in . wurben vorgestern⸗ Hie / W. T. B. berichtet, der Generdl ohn öwen feld und . alor von Sch mettow, der deutsche Borschafter Freihe Speck von Sternburg und der Präsident Rosseper durch Kavallerie⸗Cskorten nach der Esplanabe vor der Hhule gelettet; zwei BVatterjen f feugrten Salute von
und 21 Schuß Gebel des Bisch
2 Na einem ; Stele huidige der ae ,, Gillespie e. militarischen Genie Friedrichs des cen und führte h
die Gemahlin des deutschen Boischasters, während 20 Militär.
kan beter eine Fanfare Cliesen, M der Stgtue; die als Um ⸗ üllung dienenden heutschen ö lun fta schen . n, ; ich, als die Gemahlin des Botschafters an der chnu 2
2 I