viel unnütze Arbeit wird getan. , weißen her Papier. — Der Vorredner weist schon darauf hin, daß in allen deutschen Staaten solche Maßregeln getroffen werden sollen; das würde allerdings viel Segen len. Der Generalstab soll zum Sammeln blasen. Ein folcher Generalstab kann sehr biel unnütz. Arbeit, die jetzt ersplittert ist, herhin dern; aber ein tüchtiger Moltke muß allerdings 9 der Spitze stehen. Was soll der Generalstab tun? Ach, meine lieben Herren, ich könnte ein paar Stunden darüber reden, so unermeßlich groß ist die Jahl der Feinde, die über Hunderttausende bon tapfern Streitern . (Zwischenrufe im Zentrum) Meine, lieben Brüder von der katholischen Kirche, wir haben verschiedene Regimenter, aber wir schlagen gemein sam. Wir wollen kein Sammelsurium von Humani—⸗ ätsdufelel. Du liebes Abgeordnetenhaus hast neulich einmal einen großen Tag gehabt, das kann man ja nicht immer von dir sagen;
sz auch hier wieder. Der erste Punkt dieser Aufgabe Hie . des deutschen Familienlebens. Wo es am Versinken ist, soll es in die Höhe gehoben werden, und
is in Blüte steht, soll es vor dem Versinken hewahrt werden. 3h könnte da schwarz in schwarz malen, aber ich will 3 nicht tun. Weiter 1. erhalten werben die Liebe des deutschen Mannes zur eigenen Scholle, die heute noch unaussprechlich groß ist. Ein noch größerer Schatz, meine lieben Freunde, sind die deutschen Frauen — die deutschen . die ihres Mannes Stütze in schweren eiten sind. Man darf nicht vergessen, daß es auch noch gute deutsche . gibt. Heute ist es freilich vielfach so, daß ein großer Teil schon nicht mehr für die Erziehung seiner inder sorgt. Da stand neulich elner meiner lieben Brüder am Sterbebette eines 1 jährigen Jungen, der am Typhas daniederlag und immer sagtz: Gott ver Ddamtn' mich, Goff Verdamm; mich, Gott verdamm mich! So ist e jezt Mode,. So sieht es in manchen. Arbeiterkreisen aus. Ba haben wir alle die größte Ursache, Abhilfe zu schaffen. Kirche and Schule könnten guf diesen Gebieten gemeinsam wirken und Sahes leisten.' In diesem Zusammenhang ist die Färsorge für gute Wah— nungen don der allergrößhen Wöichtigteit. Tausende von Famllien wohnen in ungeheizten Raͤumen. Wie soll da ein wirkliches Familienleben möglich sein! Durch den Massenzufluß der Rrbelter von dem Ssten nach dem Westen wird der Uebelstand noch vergrößert. Ba lommen nun zie jungen Leute nach Herlin und . großen Städten, wo sie keine Eltern, keins Angehörigen haben und ihr Gelz, in. Schnaps anlegen, Ein wirksames Mittel! zur Bekämpfung ist die Ansiedelung des kleinen Mannes auf dem Platten, Lande. Erfahrungsgemäß drängen die kleinen Leute gar nicht so sehr nach der Stadt, wenn sie uf dem Lande gut untergebracht sind. Die Regierung sollte sich beeilen, ein derartiges Gesetz zu erlassen, es ist die beef, Zeit. Vielfach wird das Familien. leben schon beim Militär vergiftet Ich spreche gar nicht so sehr von den Soldgtenmißhandlungen, diese stad ja auch sehr zu beklagen, aber die Mißhandlungen mit der Faust sind nicht die schlimmsten. Es gibt viel schlimmere, So manches junge liehe Blut kommt zu den Soldaten und bringt ein frommes Herz mit. Es gerät aber bald in Versuchung und wird verdorben, und wenn eß zurück= kehrt, dann ist es aus. Hier müssen wir den Hebel ansetzen, wir müssen unsere jungen Soldaten mit Liebe erziehen. Denn die Armee ist zwar eine Hochschule der Zucht und Ordnung, aber noch nicht der Sittlichkeit. Wünschenswert wäre es auch, daß die Frauen rechtzeitig in Hauswirtschaft unterrichtet werden, um ihren Männern den Haushalt führen zu können. Das ist gleich-
zeitig ein Mittel, um die Säuglingesterblichkeit, die heute unermeßlich groß ist, ju vermindern. Kurz und gut: sorgen wir dafür, daß der Heiland in den Arbeiterfamilien
wieder aufersteht. Woher stammt denn das Elend in den Arbeiter⸗ kreisen? Hauptsächlich doch daher, daß die Dampfmaschine das Hand⸗ werk zu Grunde gerichtet hat. Was die Tuberkulose betrifft, so haben wir jetzt für teures Geld eine große Zahl von teuren Palästen in Form von Krankenhäusern gebaut. it demselben Geld hätte man, wenn man rechtzeitig angefangen hätte, auch Sorge tragen können für die große Klasse derjenigen armen Tuberkulösen, die heute kein Krankenhaus aufnimmt, die daraus verstoßen 7 Mehr als ein Drittel der Tuberkulösen wird auf die Straße gestoßen. Auch für die armen Geisteskranken muß mehr geschehen. Halbe Narren sind wir alle,; . Narren sperrt man ein, aber die Dreiviertel= narren laufen frei herum (Zuruf) Ja, bei uns macht man ia au Dummheiten. Für agrmen Neur. astheniker hat man noch nichts getan. Vor allem wird es Sache der Kommission en, rechtzeitig ju helfen und nicht zu warten, bis es zu spät ist. Es ist ein glücklicher und guter Ge— hanke, der dem Antrag zu Grunde liegt, und ich bitte dringend um feine Annghme. Wenn mn Gott rechte Männer git, Tann wird gus bieser Sache ein reicher Quell der Freude und des Segeng für das ange Volt. Ich bitte Sie, den Antrag einer Kommission von 91 Mötgliedern zu überweisen, aber mich nicht hinein zuwählen.
(Schluß des Blattes)
Die Jubelfeier des 25 jährigen Bestehens des „Elektrotechnischen Vereins“.
A. F. Wohl keiner aller Vereine der Welt vermag nach der verhältnismäßig kurzen Zeit eines Vierteljahrhunderts so viele Groß taten, eine solche Summe wichtigster Kulturarbeit gufzuweisen, wie der Berliner Glektrotechnische Verein. Es entspricht deshalb nur der all⸗ seitig anerkannten großartigen Wirksamkelt diefes Vereins, daß das Prä⸗ sidium des Reichstages es als nobiss officium erachtet hat, zur Jubel⸗ Kier des Verginß den Hauptsttzungssaal des Fteichstagsgebäubet zur Ver ⸗ ügung zu stellen Dort versammelte sich am Dienstagabend um 5 Uhr eine glänzende Gesellschaft, den Saal und einige Tribünen bis auf den letzten Platz füllend, Auf den Plätzen der Peinister und des Bundegrats batten die zahlreichen, Chrengäste waren die Reicht, und. Staate behörden, ferner munalbehörden, die Unibersität und mehrere technische Hochschulen, wissenschaftliche und technische Vereine, Verbände unb Korporationen berschiedener Art vertrften. An alls diese Ghrengäste richtete nach Gr Iffnung der Versammlung, deren Chrenpräsident, Staattzminister' von Podbtelski. Worte der Begrüßung. Ein von ihm vorgeschlagenes Huldigungstelegramm an, Seine Majestät den Kaiser als ben Fteund, und Förderer der Technik und im besonderen der Elektrotechnik fand freudige, Zustimmung. Es ergriff herauf das Wort der Chef der Post⸗ und Telegraphenverwaltung, Staatz sekretär Kraetke. Er
int vorgänger Heinrich Stephan
die Berliner Kom⸗
erinnerte daran, daß sein großer es gewefen, der im Dezember 1879 die Inttlatihe zur Gründung des efelerten Vereins ergriffen habe. Gefördert von einem Manne von . Genialltät wie Werner Siemens, unter dem Zusammenwirken geisiger Kräffe ersten Ranges sei der Verein zu einer Triebkraft der mobernen Zibllisation geworden., Er habe mächtig daz beigetragen Können, ind Wisen ders Mlechschbeit zu erhöhen. Seine Lesstinnten und Erfolge würden hoffentlich dauernd einen Sporn zu weiteren Fors ungen und Fortschritten bilden. le Festrede hielt der ö ,, des Elektro⸗ technischen Vereins, Ingenieur Emil Naglo. Sie gipfelte in einem Rückhsick auf die historliche Entwickelung der Cleftrotechnit und führte den Nachwels, wie der Zeitpunkt der Vereinsgründung kaum geeigneter . gewählt werden können, als in jenem Winter von 1578, wo nach rfindung der Dyngmn gmaschine, de6 Alkumulator und kurz bother dez Telephong, durch den ersten Versuch mit einer elektrischen Bahn während der Berliner Gewerheaugstellung im vorangegangenen Sommer die Blicke allgemein auf die sich hier auftuende gewaltige Verspertiwe gerichtet waren. Bis dahin war die Anwendung des Jlekirsschen Stromes im Vergleich zu heute auf die allerbe cheidensten . beschränkt gewesen, Es waren die Grrungenschaften und Ausbeuten der herühmten Ganßschen und Weberschen Arbelten aus dem Jahre 1834, die damals allein in Frage kamen, die aber, fo ehr. fürchtig der Vorgänger im Laboratorlum der Georgia Nugusta zu
Doch wir stehen
künstlerisch ausgeführt,
der 14 Jahre na zahlreich emporges . deutschen Vereine gleicher Tendenz zufammen⸗
Platz genommen; es
edenken ist, weil sie den , , . Telegraphen und 1857 e, Das erste überseeische Kabel entsteben ließen, ohne den Pfad. finder Werner Siemens für die, Umgestaltung der Welt nicht die beutige erstaunliche Bedeutung erlangt haben würden. Für den durchdringenden und prophetischen Geist von Siemens zeugt es, daß er zu jener Zeit, bald nach Herstellung der ersten Dynamo, es aussprach, es gebe nun für die Anwendung des elektrischen Stromes und für seine Erzeugung keine , . Grenzen mehr, es werde sogar die Zeit kommen, in der man Nahrungsmittel auf elektrischem Wege herstellen werde. Herrlich in der Tat sind die gezeitigten Fortschritte; selbst die Erfüllung des letzten prophetischen Wortes hat, sich durch die Ozonisierung des Trinkwassers und dessen so bewirkte Entkeimung angebahnt. Der Redner gah hierauf noch in gedrängter Kürze ein Bild der Leistungen des jungen Vereins bald nach seiner Entstehung und bis in die jüngste Jeit: ein stolzes, ohne jeden Kommentar für sich redende Zeugnis von der anregenden, reichen und fruchtbringenden Tätigkeit des Vereins Aber, so schloß Ingenieur Naglo, es hätte nicht erreicht werden können, was hler an praktischen Erfolgen er rungen worden ist, ohne die intimsten Beziehungen zu allen anderen Gebieten der Wissenschaft und Technik. In dankbarer Anerkennung dessen, was dort geschehen, ist die Elektrotechnik sich des Wertes dieser Leistungen voll bewußt und hofft, daß die Zukunft Zeuge weiterer Erfolge sein werde. ⸗
An diese Rede schloß sich durch Herrn Naglo die Proklamierung zweier vom Vorstande ernannter Ehrenmitglieder: Lord Kelvint, des berühmten englischen Physikers, und des königlichen Münzdirektors Herrn ö der seit Anbeginn des Vereins dessen Schatzmeister ge⸗ wesen ist.
Es folgte die Verlesung der Stiftungsurkunde einer zum dauernden Gedächtnis an die Begründer des Elektrotechnischen Vereing und an deren große Verdienste gestifteten Siemens Stephan⸗Gedenkplatte. Diese Platte, in massivem Silber trägt auf einer Seite die Bildnisse der beiden Männer und eine Widmung nebst dem Namen des Empfängers, sowie das Jahr der Verleihung. Sie soll alle 5 Jahre einmal verteilt werden. Die erste Verleihung der Platte erfolgte auf Beschluß des Vorstands an Herrn Wilhelm von Siemens, den Sohn Werners, auf dessen Person bei Ueberreichung Herr Naglo das Dichterwort als vollkommen erfüllt anwendete: Was Du ererbt von Deinem Vater hast, erwirb es, um es zu besitzen!! Herr Wilhelm von Siemens dankte, indem er sich zu den Anschauungen seines großen Vaters und zu der ihm am Herzen liegenden Pflicht bekannte, die elektrische Industrie welter entwickeln zu helfen und keinen der zahlreichen, sich öffnenden Wege, um das wirtschaftliche Leben durch Anwendung von Elektrtzität zu fördern, unversucht und unbegangen zu lassen. Es dankten ferner für die er⸗ fabrene Auszeichnung Herr Münzdirektor Conrad und im Namen und Auftrage von Lord Kelbin Herr Alexander Siemens, dieser zugleich auch Grüße und Glückwünsche der Institution of Hlectrical Engingers von London überbringend. Nunmehr schlossen sich zahl⸗ reiche Ansprachen der Ehrengäste und Vertreter an.
Als Erster gab der Rektor der Berliner Universität, Geheime Regierungsrat, Professor Dr. Hertwig der Genugtuung Ausdruck, daß die Elektrotechnik sichtlich kulturerhöhend wirke, weil sie gebildeterer Arbeiter bedürfe als andere Betriebe, das Licht der Wissenschaft und die Achtung vor der Wissenschaft im Volk verbreite und weite Volkskreise zu höherer Kulturentwickelung dränge. Der Rektor der Berliner Technischen Hochschule, ge. Dr. Miethe sprach im Namen der hiesigen und der Aachener Hochschule Worte des Dank an den gefeierten Verein, weil man seiner Tatkraft die Anregung zur Einführung des Unterrichts in der Elektrotechnik und die Besiegung aller entgegenstehenden Hindernisse zuzuschreiben habe. Die technischen Hochschulen wüßten den ihnen hieraus erwachsenen Gewinn sehr hoch zu schätzen, wie auch die Crrichtung eines Werner Siemens-Standbildes vor der Hochschule in Charlottenburg bekunde In ähnlichem Sinne überbrachten Hofrat. Professor Arnold für die Technische Hochschule in Karlsruhe, Professor Dr. Görges für diejenige in Dresden Grüße und Glückwünsche. Ein wertvolles Geschenk, das seinen Platz bereits in der Jubiläums« Ausstellung (Artillertestraße 11) gefunden hat, nämlich einen kostbaren
ionsapparat von Carl h übergab der Geheime Baurat R.
Ibr icht Dresden namens des Verbandes Deutscher Elektrochemifer,
der Gründung des Berliner Vereins die bis dahin
gefaßt hat. Stadtbaurat Uppenborn, Vorsitzender der Vereini⸗ gung der Elektrizitätswerke, sprach in deren Namen effet Eugen Hartmann-Frankfurt 4. M. für den dortigen phy kalischen Verein und die dortige elektrotechnische sowte für mehrere andere fübdentsche wissenschaftlichen . Geheimer Regierungsrat, . von Borries für den Verein Deutscher Ingenieure, der sich an der
esunden Entwickelung des neben ihm groß gewordenen Vereins er— . und die Bundesgenossenschaft mit ihm in gemeinsamer Arbeit bochhalte. Endlich widmete noch der Präsident der Elektrotechnischen
achabteilung des Königlich niederländischen Instituts der Ingenieure,
err Dufour aus Utrecht, besonders herzliche Worte des Dankes an den Vereinsjubilar. ;
Der Festversammlung sollte schließlich, so eigenartig und un— gewöhnlich ihr Verlauf im Vergleich zu den sonstigen Fach- sitzungen war, auch ein technischer , nicht fehlen. Als Thema war ein besonders fesselndes und interessantes gewählt, nämlich ein Bericht des Geheimen Baurats Lochner, betreffend Erfahrungen über elektrischen Schnellbetrieb auf normalspuriger Bahn. Der mit gespanntester Aufmerksamkeit angehörte Vortrag war eine sehr genaue, keine Seite der Sache unberührt, ja unerschöpft lassende Rechenschaftslegung von den Erfolgen der bekannten Schnell⸗ fahrtsversuche auf der en Militärbahn. Der Redner war seinerzeit Vorsttzender und Leiter der ad hoc am 10. Oktober 1839 mit einem Fonbs von 1. Millionen Mark, organisierten Studien gesellschaft, deren Versuche, die eine Geschwindigkeit der Fortbewegung bis ö0ß em erreichten, vor Jahr und Tag die Bewunderung der Welt erregt haben. Kaum weniger allgemeiner Aufmerksamkeit wird bei seinem Bekanntwerden in den Einzelheiten der Bericht des Vor⸗ kragenden und die an ihn geknüpfte Perspektive begegnen, die ergibt, daß trotz der enormen Geschwindigkeit von 56 m in der Sekunde, die erreicht wird, und, die größte Orkangeschwindigkeit um 14 m übertrifft, die Ausführbarkeit längerer Strecken für den elektrischen Schnellbetrieb technisch durchaus erwiesen und ge— sichert ist. Ob das Interesse der Beschleunigung des Personenverkehrs, z. B. zwischen Berlin und den Hansestädten, groß genug ist, um die enormen Kosten einer solchen Anlage zu decken, das ist allerdings zur Zeit noch fraglich. - . ;
Der Präsident, Stagtsminister von Podbielski schloß nach diesem Vortrage die Festsitzung unter Dankesworten für die über
brachten Grüße, Wünsche und Geschenke. Es folgte noch ein Em—
Pfang in den Wandelgängen, wo eine Militärkapelle spielte und die
Festversammlung noch einige Stunden vereint blieb.
Auf das Huldigungstelegramm des Elektrotechnischen Ver— eins an Seine Majestät den Kaiser ist folgendes Antwort“ telegramm eingegangen:
Gr. Strehlitz, den 235. Nobember, 8 Uhr 2.5 M.
Ich spreche dem Clektrotechnischen Verein für den freundlichen Gruß anläßlich der Feier seines 25 jährigen Bestehens Meinen wärmsten Bank aut. Dem Verein ist es gelungen, die große irre die er sich bei seiner Begründung gestellt hat, in hohem Maße zu erfüllen und zu der ungeahnten Entwickelung, welche die Anwendung der Elektrizität in diesem Jeitraum auf allen Gebieten des ffentlichen und privaten Lcbeng erfahren an seinem Teil erheblich beizutragen, . diese ersprießliche zolle Ich dem Verein Meine bolle Anerkennung. Mein leb Interesse wird auch n
.
at ö . 4 ; 2 den Elektrotechnischen Verein beglelten,
vertehrõauftalten.
Nächste Postverbindungen nach Swakopmund: ) für Brieffendungen: englischer Vampfer, ab Southampton am 26. No- vember bis Kapftadt, von da weiter mit Reichspostdampfer, in Swa— kopmund etwa am 15. Dezember. Letzte Beförderungen am 25. No⸗ vember ab Cöln 61 Nachm, ab Oberhausen 724 Abends, ab Berlin, Schles. Bahnhof, 1123 Vorm. — 2) für Briefsendungen und Pakete? Reicht postdampfer Herzog“ ab Hamburg am 27. November früh, in Swakopmund etwa am 21. Dejember; Schluß in Hamburg am 26. Nobember, 5 Uhr Nachm, letzte Beförderungen ah Berlin, Lehrter Bhf, für Briefe am 36. November, 1,20 Nachm, für Pakete am 25. November, 11,13 Abends; — 3) für Pakete: Woermanndampfer Alexandra Woermann“, ab Hamburg am 30. November, 5 Uhr Nachm, in Swakopmund etwa am 26. Dejember; Schluß in . am 30. November, 2 Ubr Nachm.; letzte Beförderung ab Berlin, Lehrter Bhf, am 29. November, 1L13 Abends; — 4) für Briefsendun gen; Nachversand über Ant- werpen für den Reichtpostdampfer Herzog.! (vgl, Nr. W; letzte Be förderungen am 30. November ab Berlin, Potsd. Bhf., 12.55 Mittags, ab Cöln 10, 3 Abends.
Betriebsergebnisse der Eisenbahnen in den Vereinigten Staaten von Amerika 1903/04.
Aus der großen Anzahl von Berichten, welche bereilg von Eisen⸗ bahnen der Vereinigten Staaten von Amerika über die Betrifbs= ergebnisse des mit dem letzten 30 Juni beendeten Rechnungsjahres . worden sind, ergibt sich, daß gegenüber 1902,93 die Bruito4 einnahmen einen beträchtlichen Zuwachz aufzuweisen haben, die Zu nahme der Nettoeinnahmen jedoch verhältnismäßig weit geringer ist. 32 Bahnen mit einer Gesamtlänge von 83 100 Meilen hatten z. B. folgende Einnahmen zu verzeichnen:
903 04 190203 5 5 Bruttoeinnahmen IJ780 014 298 740 486794 Betriebsunkosten H36 389 042 50 l 775 656 Nettoeinnahmen 243 6735 755 233 711 1538.
; ierau ist ersichtlich, daß sich die letztjährigen Bruttoeinnahmen im Vergleich zu denjenigen des Vorjahres um 39 527 504 Doll. oder 5,364 o/o. die Nettoelnnahmen aber nur um 4914118 Doll. ober 203 o/o erhöhten, weil die Betriebsunkosten um 34 613 385 Doll oder 6.39 do anwuchsen. . Ursachen einer solchen Zunahme der Betriebtzunkosten bildeten höhere Löhne, höhere Materiglpreise sowise Witterungs« unbilden, von welchen namentlich gewisse Landesteile im letzten Winter heimgesucht wurden.
Des weiteren ist aus jenen Berichten zu ersehen, daß die weitaus überwiegende Mehrheit der betreffenden Bahnen im letztvergangenen Fiskaljahre eine größere Frachtmenge zu bewältigen hatte als in dem Vorjahre. Indessen fehst es auch nicht an Bahnen, deren Güter⸗ verkehr im letztvergangenen Jahre abgenommen hat, und man darf schon daraus schließen, daß in diefem Jahre die Tarifsätze ihr Teil zu der Vermehrung der Bruttoeinnahmen beigetragen haben. Nur bei sehr wenigen Bahnen weist die durchschnittliche Rate für die Tonnenmeile einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahre auf, während in den meisten Fällen eine Erhöhung dieser Rate zu ver⸗ zeichnen ist. Dieses Resultat liefert neben seiner direkten Bedeutung für die Rentabilität des Betriebes einen weiteren Bewelä dafür, daß die harmonischen Beziehungen, welche während der letzten Jahre zwischen den Bahnen deß Landes, hauptsächlich durch die Bildung von Interessegemeinschaftsverbänden, hergestellt worden sind, anhalten und weitere gute Früchte getragen haben.
„Entschieden ungünstig sind aber die Ergebnisse der Statistik bezüglich der Zugladungen. en zur Ermöglichung größerer fi glad ungen sind von den Eisenbahnen wäbrend der letzten Jahre Unsummen auf Strtckenderkürzung. Gefaälleregulierung, Tegen schwerer Schienen, Konstruktion slärkerer Brücken und Beschaffung größerer Waggons und Lokomotiven verwendet worden. Infolge dapon wuchs dann auch laut den Jahresberichten der Zwischenstaat— lichen Verkehrskommission die durchschnittliche . innerhalb von zehn Jahren von 131 auf mehr als 3060 Tonnen an, bis sich auf einmal für das mit dem 30. Juni 1903 beendete Jahr wiber
alles Erwarten eine Abnahme der durchschnittlichen ladung er⸗
gab, und dieselbe weichende ö 6. . . nen Er⸗
Beri für das letztvergangene Fiskaljahr. sen wird . 3 eine . ö. teilweise recht . . höhung der durchschnittlichen Zugladung gemeldet. Ein auffa . . einer solchen Ansnahme liefert die Union Pacific. Viese
Bahn erhöhte ihre Zugladung in genanntem Jahre auf den Durch tt von 50, g6 Tonnen. n der Hauptsache jeugen jene Berichte von dem Gegenteiñ. Es dürfte zutreffen, daß biele Bahnen bie Grenzen der Zugladung bei ihrer derzeitigen Aut ůstung und Strecke
erreicht haben, doch ist damit noch immer nicht erklärt, warum zumeist
eine Abnahme der durchschnittlichen Zugladung konstatiert wird. Die Erklärung dafür dürfte darin liegen, daß eine ganze Anzahl der größeren Systeme gerade eine Abnahme von solcher Fracht meldet, auf welche die relativ schwersten Zugladungen entfallen, wie Kohle, Eisenerz, Eisen, Stahl usw. Jene durchschnittliche Abnahme dürfte deshalb nur eine temporäre sein. (Nach Bradstreet's und New Yorker Handels ⸗Zeitung)
Theater und Musik.
Kleines Theater.
Ein reizvolles Experiment war am Dienstag die Erstaufführung des Puppenspiels „Der tapfere Kassian! von Arthur Schnitzler. Die Handlung, im Kern einge bittere Satire auf die Liebetztragödie, ist in der Form so recht im Marionettenstil gehalten. . und Uebertreibung des Motivs, naive Außtzdruckswesse in Ver⸗ bindung mit einer tragischen Unterstrßmung im Vorgang bilden eine Art die Welk zu sehen, die gerade in unferer Zeit, mit ihrer rücksichtslosen Härte auch in Kunstöingen, wie eiwgs. Wohltuendeg, fast Erlösendes erscheint. Die typische Gestaltung der Motive und Figuren, die daraus sich ergebende humoristische Stimmung weist der Kunst einen neuen Weg, den weiter zu verfolgen sich vielleicht verlohnte. Die Handlung st kurz folgende: Martin und Sop sie hatten einander lieb. Er ist aber im Begriff, sie um einer Tänzerin willen zu verlassen. Da tritt der kapfere Kassian, ein bramarbasterender Landsknecht auf und bezaubert die wegen Martins Untreue jammernde Sophie auf den ersten Blick, sodaß sie ö nun ganz ihm zuwendet. In einer Spiel-
ersticht Kassian den Martin, und , wirft sich, nun ganz befreit, dem Mörder an die Bruf ;
aus dem Fenster stürzen. Kassian aber spr und rettet sie. Man hört die beiden mit 3 y, r e i zu 5 Cet, nachdem er noch die e geblasen ha
vielleicht nicht schaden können, wenn 9 Darstellun noch mehr
ewesen wären. mit groß
. hr rote! de folgte dann bie seinet ae ,,, Ver , , ä delt, nieht hren, n, Hantal Gberl, eee gil
23. ken e mann unß der Damen, Eysoldt, ö . ende enk erweckte bei den Zuschauern
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d ü tschreiten auf der hetretenen V J des morgen im Königlichen Opernhauße ,, , n ,, , , , e, deb ed, me reli dich: der e he und zur . des deutschen amen 3 . ine enderung erfahren. Zur Aufführung gelangen unter Feliz
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