Die Ermäßigungen, die sich aus der Uebertragung der . die verstaatlichten Privatbahnen ergaben, wurden seinerzeit auf etwa 3 509 000 M6 jährlich berechnet.) Noch erheblich höher waren diejenigen Frachtvorteile, die durch die Einführung direkter Tarife zwischen allen Stationen des erweiterten Staatseisenbahnnetzes und durch die Beseitigung von Strecken- und Brückenzuschlägen, von eberfuhrgebühren und ähnlichen nur durch die Verschiedenheit des Bahneigen⸗ tums veranlaßten Auflagen herbeigeführt wurden. Die Auf⸗ hebung der Frachtzuschläge für einzelne größere Brücken über den Rhein und die Elbe — nach dem damaligen Verkehr be⸗ rechnet war allein mit einer Frachtermäßigung von 4000900 S jährlich verbunden. ö ;
Neben dem im Jahre 1880 nach übereinstimmenden Sätzen aufgestellten Normaltarif mußten zur Schonung bestehender Verhäͤltnisse von wirtschaftlicher Bedeutung Ausnahmetarife beibehalten oder auch neu eingeführt werben. Die Verwaltung war dabei bestrebt, ungerechtfertigte oder unnötige oder dem Gemeinwohl nachteilige Sondertarife zu beseitigen und neue Ausnahmetarife nur da einzuführen, wo wichtige öffentliche Interessen eine Ausnahme von der regelmäßigen Tarifbildung erheischten. Als leitende Gesichtspunkte waren hierfür be⸗ eichnet: z n die Förderung der inländischen — gewerblichen und landwirtschaftlichen — Produk tion durch Erleichterung der Zufuhr notwendiger Roh⸗ und Silfsstoffe . —
Y. die Förderung des Abfatzes inländischer Erzeugnisse egenüͤber fremder Konkurrenz, — namentlich auch die Er⸗ ö der Ausfuhr; .
Die Unterstützung des Handels deutscher Handelsplätze besonders der deutschen Seehäfen — gegen den Wettbewerb fremder Plätze,
endlich auch Hh. die Unterstützung in ländischer Verkehrs⸗ anstalten, namentlich der Staatseisenbahnen, gegen die
Konkurrenz fremder Eisenbahnen und Wasserstraßen.
Die gleichmãßigere Ordnung der Gütertarife — unter schonender Rücksicht auf bestehende Verhäͤltnifse —= wurde im Lande vielfach mit Beifall und Anerkennung aufgenommen. Ein im Jahre 18981 an den deutschen Handelstag gerichteter Antrag, der
„in den seit Verstagtlichung eines großen Teils der preußischen Privatbahnen zutage getretenen Bestrebungen, die Tarife ohne Rücksicht auf die konkreten Verhältnisse der verschiedenen Landesteile zu generalisieren, eine große Gefahr für die gesunde Entwickelung unserer . wirtschaftlichen Verhältnisse erblicken wollte, fand keine Annahme. Er wurde vielmehr mit
6h voßer Mehrheit (mit 3 gegen 265 Stimmen) ohne sach— iche Beschlußnahme den a , Handelskammern zur Be⸗ ratung überwiesen. Nach dem Ergebnis der darauf ein
; abgesehen, den . zu setzen. So weit jene Aeuße⸗ rungen in den damaligen J resberichten zur s, m e , gelangten, sprachen a die Handelskammern über bie Grun h⸗ sätze und das Vorgehen der Eisenbahnverwallun uumeist zu⸗ mmend und anerkennend aus. ** „Man habe 63 ö Jahren
QOberschlesischen Eisenbahn auf erneute Einwirkung des Mi⸗ 6 . 6. lichen Verwaltung wieder bereit, in eine allmäh⸗ liche Herabsetzung 6 auf die Normalsätze — js zur Hälfte zum 1. Januar 1884 und zum 1. Januar 1835 — zu willigen. Das Unter⸗ nehmen ging im Jahre 158839 — mit Wirkung vom 1. Januar 1883 — auf den Staat über, der noch vor dem J. Januar 1885 die volle Er⸗ mäßigung gewährte. Die Rechte Oder; Ufer; Bahn jedoch war auf wiederholt Vorhaltung des Minisserg nur eit. im direkten Ver⸗ kehr mit den anschließenden Bahnen eine halbe Abfertigungsgebühr auftulassen, hielt aber im Übrigen an ihren hohen . fest. Erst durch die Uebernahme auf den Staat wurden auch hier die hohen Kohlentarife beseitigt und direfte Tarife zwischen der Rechte. Dder⸗ Ufer-⸗Bahn und den anderen verstaatlichten Schlesischen Privatbahnen nach den Staatsbahntaren durchgerechnet, womit sehr beträchtliche Frachtermäßigungen big zu 30 und 46 6e verbunden waren. .
kunmehr sind auch auf der zuletzt verstaatlichten, an die frühere Nechte Oder ⸗Ufer. Bahn anschließenden Privatbahn, der Breslau Warschauer Bahn, die Tarife nach den allgemeinen Staatsbahn⸗
taxen durchgerechnet und hiermit sehr beträchtliche Ermäßigungen — zum Teil bls z0 o,9 — herbeigeführt. . ;
. Die preußischen Staatz hntaxen wurden später auch von den übrigen deuischen Staatzeisenbabnen im wesentlichen angenommen. Sie führten auch dort zu namhaften Ermäßigungen, so 1884 auf den
. chen Stgaisbahnen im Jahres betrage? von 2110 goo a., 1890 auf den baperischen Staatsbahnen von 2 500 900 M, auf den württem⸗
bergischen Staatsbahnen von 539 Geh „6 (Ulrich, die fortschreitende
2 der Eisenbahngütertarife in Conrads Jahrbüchern 1891
„ Sg berichtet die Dandelstammer zu Halle 1881: . größere Einheitlichkeit und Uebersichtlichkeit des Tarif.
kRGüens zu erreichen, ist überhaupt der Zweck der Verstaat⸗ lichung in Preußen. Die wirtschaftliche früheren unendlichen Mannigfaltigkeit der Tarife ist durchaus nicht erwiesen. Wo Privat ba nen . da⸗ tanden, haben sie ihr Monopol, selbst bis zur Semmung der Entwickelung
wo sie der Konkurrenz begegneten, haben
66 Aeußerungen wurde später davon ntrag auf die Tagesordnun
Berechtigung der
2 Bedürfnissen des Verkehrs bon seiten der Staate lsen
Die Handelskammer ju Als Ziel Stetigkeit
z al diese er Berücksichtigung berechtigte Interessen bor sich gehen soll.⸗
beratung war sogleich nach
nach übersichtlichen, , und stetigen Tarifen gesehnt.“ erfolgung dieses Zieles von der Rücksicht auf besondere Verhãlt⸗ die Meinung, daß in den Maß⸗ Gefahr zu erblicken sei, seien un⸗ Vielmehr könne man nach den bisherigen Er⸗ das ernste Bestreben der Eisenbahnver waltung rleichtern und den Wünschen a werden, wie guch von . en wird, daß sich nach neuen Grundtaren für die meissen che Ermäßigungen“) ergeben haben. Auch diejenige Handelskammer,‘ deren Vertreter 1831 den besonders nachdrücklich verfocht, at, wie sie später (1885) berichtet, aus verschiedenen Maß⸗ nahmen der preußischen Staatsbahnen den Beweis dafür ent⸗ nommen: „daß die Förderung des Verkehrs der vorzugsweise maß⸗ gebende Desichtspunkt bei den Entschließungen der Eisenbahnverwaltung in Preußen sei⸗.
Weiterbildung der Gütertarife seit 1880.
Tarifkommission, Ver kehrsausschuß, Eisenbahn⸗ bei rä te.
Die Weiterbildung der Gütertarife erfolgte in steter Fühlung mit den wirischaftlichen Kreisen des Landes und unter. Mitwirkung der durch das Gesetz vom 1. Juni 1882 eingesetzten wirtschaftlichen Beiräte, der Bezʒirkseisenbahn⸗ räte und des Landeseisenbahnrals
Aenderungen des Normaltarifs werden von den deutschen Eisenbahnen gemeinsam festgesetz? Zu ihrer Vor⸗
Vereinbarung des deutschen Reformiarifs 18757 auf AÄntrag ber preußischen Regierung unter dem Vorsitz einer preußischen Staatsbahndirektion eine ständige Tarifkommission eingesetzt, der nach dem Vor⸗ schlage der Reichseisenbahn verwaltung ein „Ausschuß der Verkehrsinteressenten⸗ beigegeben wurde. Pon dieser Kommission werden alle Antraͤge auf Aenderung der all⸗ gemeinen Tarifvorschriften und der Güterklassifikatisn, die an die Eisenbahnverwaltungen gerichtet oder von diesen . ständig gestellt werden, vorberaten und der Generalkon erenz der . Bahnen zur Beschlußnahme vorgelegt. Vor Ab— gabe der Stimme der preußischen Staatsbahnen in der General⸗ ö wird in Angelegenheiten von allgemeiner Bedeutung der Landeseisenbahnrat gehört. ie Herstellung von Ausnahmetarifen ist den einzelnen Eisenbahnverwaltungen überlassen, aber an die Genehmlgung der . gebunden. Sie unterliegt hinsichtlich der preußischen Staatsbahnen ebenfalls der n durch
den Landeseisenbahnrat und der Vorberatung in den beteiligten Bezirkseisenbahnräten.
Die Vorgänge auf wirtschaftlichem Gebiet werden von der Staatgeisenbahn verwaltung mit Aufmerksamkeit verfolgt. Die Direktionen halten sih mit den Inter⸗ enten und den wirischaftlichen rperschaften ihrer
ezirke in lehendiger Fühlung. Wichtigere nträge und Maßregeln auf dem Verkehrsgebiete werden in dend ihnen
Jesetlich zugeordneten Veiraten mit ben bern enen Vertretern der verschiedenen Wir schasftszweige in U gen Sitzungen eingehend erörtert. Das Gleiche gilt von der Jentral⸗ verwaltung, die die Geschãäftstätigkeit der Direltionen über⸗ wacht und sich auf jede Weise, auch durch häufige örtliche und persönliche Informationen über die wichtigeren wirischaftlichen Vorgänge im Lande fortlaufend unterrichtet. e allen Tarif⸗ fragen von Bedeutung steht ihr der Landeseisenbahnrat mit seinem sachkundigen Beirat zur Seite. ;
Die Mitwirkung angesehener Männer aus dem Lande bei der Behandlung wichtiger Tariffragen hat sich durchaus be⸗ währt und nicht nur in den übrigen deutschen Staaten, sondern auch im Auslande (Oesterreich, ö Schweiz, Italien, Rußland, Dänemark, Schweden vielfach Nachahmung ge— funden. Sie führt zu einer gründlichen Durchbergtung und allseitigen Beleuchtung der auftretenden Fragen, sichert vor unerwarteten, einseitigen Maßregeln und gewährleistet damit diejenige Stetigkeit der Tarife, die einerseits als die not— wendige Grundlage der Kalkulation im Handel und Verkehr stets verlangt worden **), andererseits mit der fortschreitenden Ent⸗ wickelung des wirtschaftlichen Lebens im Lande noch verträglich ist. Die eingehende und umfassende J,. der deutschen Tarifkommiffion und des Verkehrs au schusses wurde besonders auch nach dem Abschluß ihrer ersten 25 jährigen Wirksamkeit rühmend anerkannt. Die Aeltesten der Kaufmann— schaft von Berlin erinnern in ihrem Jahrbuch für 1993 168. 2365) an die früheren allgemeinen Klagen über die Verwarrenheii und Unftcherheit der deutschen Eisenbahntarife und über die schier ö Mannigfaltigkeit und Verschiedenheit der Güterklassifikation⸗
der V inien in eine Hand, statt der früher domi— Jö und partikuslgren Intereffen ve staäbermwiegend günst ige Refultate für Hanbel und Verkehr herausgestelkt. . .
) So berichtet auch noch in neuester Zeit die Handelskammer zu Fleneburg . 6. n eine sehr angenehm, Wirkung der Verstaat lichung der Kiel Eckernförde Flensburger Eisenbahn von der Flene burger Geschäflgwelt bi zum Teil nicht mne rh eblichen Fyach ter mäß i gungen empfunden seien, namentlich auch der Weg, fall der liel erffh tungs ge babe inn die zen her weh Bahn nach em Flensburger Hafen vber l umgekehrter Richtung bestimmten
Wagenladun en. ö der Uebernahme der Hessischen Lu dwiggbahn ein.
und andererseits an die
Die na
eführten rachterleichterungen sinꝰ in einem Ausschußbericht der J . 163 (Beilage Nr. 171) übersichtlich ufgeführt.
= Handelekammerbericht von Frankfurt a. M. 1851: ‚Als Ziel
ir r e wn fordern wir Einhentlichkeit, Stetigkeit und Ueber⸗ eit.
Desgl
; ein uns ibers gi hen ö und steti gen Tarifen gelehnt 36
dürfnis, so bin ich Wenn die festen Grundlagen der Kal 69 so ist, das das alle rgefh lichste und machte stigfte. D sind selbst bee, . J 9 nur stabil sind, für alle gleich und klar erkennbar, laͤngst so gefährlich nicht
„ausgeprägt
2.
efunden. *) e he Vorschrift dem
Normaltarif.
Die Aenderungen des Normaltarifs bezogen sich teils die allgemeinen Tarifvorschriften, tells auf die Gut klassifikation. Zu den ersteren zählen besonders:
die von Preußen beantragte Herabsetzung der Fracht ! halbe Wen gen gönn gen, der Güter des Spezialtarifs Ill ve den Sätzen ber Klasse 2 65 3 für das Tariftilometer) auf 2 Sätze, des Spezialtarifs [J 3. I) mit (iner Erniaãßign von 30 Proz. und einer seinerzeit (1886) berechneten Mi fracht von 7900 000 jährlich, und ;
die ebenfalls nach dem Vorgang der preußischen St bahnen erfolgte Einführung einer zweiten Sinckg unn mit einer Ermäßigung von etwa 27 Proz. und einer 18 berechneten Minderfracht von jährlich 2 900 000 S6.
Dazu trat die Einführung eines Spezialtarifs ö. stimmte (leicht verderbliche) Eilgüter und viele dem ö. günstige und mit Frachtermäßigungen verbundene Aenderung der Verzeichnisse der sperrigen und der deckungsbednrfn Güter. Die letzteren wurden von 69 auf 169 vermehrt. h
Die zahlreichsten und wichtigsten Aenderungen. 1 Reformtarifs liegen aber auf dem Gebiete der ir, klassifikation. Die Beratung der mannigfachen Vors und Anträge auf Versetzung von Waren aus ,, in eine andere, niedrigere, bildet die Haupttätig * ständigen K Im Laufe der Zeit ) i f gen rio von 1877 sich sehr verändert. Eine gro sitẽi von Gegenständen des Frachtverkehrs wurde in die Klas ug neu aufgenommen, viele andere aus ane, in nie um Ger e , versetzt. Die hierdurch gewährten Ermäßigung betragen bei der Versetzung 6 Pre
nach ge, wurf .
aus der allgemeinen Wagenladungasklasse B
. 2 My My, * bis 4 aüs bem Spez - Tarif ] ö . 1 2 ß J ; 1II 36 1 , . . die wiederholte urchsich ll 6 hie . besonders wi . Sammel positionen. cht and l r, . waren, Eisen un Stahl, Eisen- und Stahl ) eine und Steinwaren, Düngemlttel u. a. zu erh. Ftacht⸗ ermäßigungen. Hierdurch haben namentlich die ey tarif I zugewiesenen Artikel der
.
: Arti Eisen industrie im nn ;
er Jahre eine beträchtliche Vermehrung und Verbillignm erfahren.
; e rg ner, umfaßten 1878 169, 1904 6,
tionen, die fich auf die einzelnen Klassen, wie folgt, verteilte
p.. 1 Sp. T. i III
1878 70 40 Id] 9
Hieraus lassen
erkennen, durch welche bedeutende Frachtermaͤßigungen gem worden sind, auch wenn die Einheitssätze . n gen . ,, geblieben wären.
en war auch dies nicht de ; 1. 1897 wurden bie niedrigeren 6 e l n, lichen Bezirke auf alle Staaisbah Jahresaufall von 3090
S983 neue abgestufte Sätze rechnungsmäßiger jährlicher
ür Stückgut eingeführt, der inderertrag auf 7 bi oeh
e,, . von Weidevieh, ö. de e ce e ge. Gin ei sasih⸗ 9. östlichen gungen gewährt. aatsbahnneß wichtige allgemeine
. Ausnahmetarife. 2 er größere Teil des Güterverkehrs — mehr als r der rig, — besonderz . Na . pern
6. nate bahnen nicht zum Normaltarif, , Linfihr nn . befördert. Wenn auch 9
ü j l jarist
. Sätzen ältere Ausnahme, 91 weil sie net die neuen ermãßi r. nech unterboten
4. g altar und seiner Umree e außerdem
. sich ⸗ einkoh hie beĩ denen!
e. 3
aß die wesentlichsten in .
den Verkehr ger in ö; g wertiger Masfengüter, r Dtaumtehlen, Steine, Erde u. dergl. erstreckten,
J Auch die Vorberei it andlung ö, C einberstanden war, alz eine so vollkommene 6 y. Weise· gekacht werden. Int. 5. Mar lr erf deg V
ie Tommsssz ¶Wirlsam c 69 hae 3 .
. behandelte in den * 18 a fr eratungsgegenstaände (Prot. l