36. den Ausgaben für den Direktionsbezirk Brom⸗ berg bittet
Abg. Viereck (fr. kons) um Ausbau der Strecke Schneidemühl— Bromberg als Vollbahn.
Bei den Ausgaben für den Direktionsbezirk Cassel wünscht Abg. Lüders⸗Gronau (fr. kons) einen Neubau des Bahnhofs in Alfeld und Verlegung der Abfertigungsstelle nach der Nordfeite,
Abg. von Pappenheim (kons) äußert einige Wünsche bezüglich der Ausgestaltung des Gisenbahnverkehrs im ihrn an die Um⸗ bauten bei Münden. . 3
Bei den Ausgaben für den Direktionsbezirk Cöln wünscht .
Abg. Dr. ve n Gentr.) die Herstellung eines zweiten Gleises auf der Strecke Kleve — Kevelaer. .
Abg. Kirsch (Zentr.) macht darauf aufmerksam, daß das mich dem rheinisch-westfälischen Industriegebiet und Frankfurt a4. M. verkehrende Zugpaar in Cöln eine halbe Stunde Aufenthalt habe. Jetzt seien Umbauten bei Cöln und Deutz geplant; dabei werde der direkte Verkehr dieser beiden Züge zwischen dem niederrheinischen Gebiet und Frankfurt am besten dadurch gesichert, daß er nicht ber Cöln, sondern über Deutz geführt werde. Er frage an, ob bei den Gleizanlagen bei Deutz darauf Rücksicht werde genommen werden, daß dieser direkte Verkehr möglich werde. Er bitte den Minisser um eine Auskunft darüber und behalte sich eventuell für die dritte Lesung einen Antrag vor. ß
(Schluß des Blattes)
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Lohnbewegung der Glasreiniger und Fenster ĩ . daß die Unternehmer nach langer Beratung beschlossen, die Förderungen der Arheiter abzulehnen und ihnen ein Ultimatum zukommen zu lassen.
le Ausständigen der St adthahnen in New York vgl.
Nr. 65 d. Bl) nehmen, wie W., R. 3 meldet, die Arbeit wicher
J , . e 4
8 . Arbeit wieder aufzunehmen. . und wiesen die
Kunft und Wissenschaft.
Das - Römerlager“ bei Kneblinghausen i. Westf.
e ömisch germanssche Forschung hat in Westfalen seit ei 3a, einen nen Aufschmung genemmen. Äuf der ke e hre die planmäßigen Arbeiten Ei dem Gebiete der alten Be . en, Tie von? . ö n Hannober geleitet und zum
seiner perfönlichen Führung nun ag auf westfälsschem run Hedge lern, der zahllosen alten Wälle, n ,. n uswa hei denen bigher die Frage, ob sie vorröm isch, ger manisch an . oder fränkisch seien, meist recht oberflächlich und ft ; ;
römisch het end
den nschen der betreffenden Forscher entsßrechend bl nu wurde. Aufs glücklichste begegneten z e rte arb, , Schuchhardtß, mit denen 3 diz a b ole,
ischen . n, p. 8. Dortmunder 3 K. Rübel, der auf archtvalisch⸗historischen ö i fishen Dklupation des . ee, le e sen, a Auf der anderen, Seite stehen die Arbeiten zur Kenntnis der kurzen, aber so entscheidenden und. , Zeit der römischen Invaslon. ier hat die westfaͤlische , ommisston energisch eingẽfetzt die bald einen Bundesgenossen . Cn isz germantscen Komm ission deg orchüolossschen Institutẽ 39. ginn i nr ee b edi hen icht: zun en ,,, wr er, . nn, eweisbaren aufgeräumt. . ir r , , ,. . römischen n n hae n. der ersten
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Se gf ö. Ee n, ö nteresse hat, sei ; alschen Hoffnungen, die bereits an auch um falschen e id ee, ien zu machen. Die den Fund sich . gorschuij in a ,, ist ein r. ch, geiman her Ghzen für den, der ihn nicht mit sicherem, chlüpfriger, ihn nt; der Schatten det Varus treibt immer noch ruhigem Schritt . n die sindorsichtigen in den Sumpf wirrer sein Unwesen un e Varusschlacht eigentlich im Sauerlande ge⸗ ae es; Daß im usammenhang mit einer der ersten Nach Hagen fei , n r en bon n mn en schon in richten über das ö een mancher mag es geglaubt haben. einer Zeitung gele che des Gebirgsrügkens, der die Wasserscheide Auf der freien Ho me und oberen Möhne bildet liegt etwa zwischen der aberen in pftadt entfernt, bei dem Dorse Kneblinghausen 22 lem südöstlich belle in ber Gegend unter dank dtamen Remer, die Verschanzung, we n ewa 110 m Meereshöhe gelegen, bietet schanje · bekannt ist. Rundblick nordwärts über Paderborn und , chen Wald, bstlich über das Sintfeld zum Senne hinweg en bie Berge bel Brilon und ins Sauerland Gppegebirge, eil mur landschaftlich ift der Punkt. in ereffant, binein. och n ch wsschen uralten Verkehrswegen, die hier vor⸗ sondern er itt . Hesatzung hier oben gestatteten, schnell nach allen üherzieben und e, . Noch henfe ist der eine von ihnen Richtungen hin zu Kön geweg bekannt. Auf ihm soll Karl der Große er , , r mae in., Hort köeujt der Weg die alte Mainz. m Zin bar e,, en hat sich noch ehe licht Schwellung, Jer Jetzte m He Rest des dagen ele 8 zuerst diesen Spuren nachgegangen ,, Lell mit den Füßen m, kaietiefen Heidekraut ein, heraustasten mußte. ö zustellen, die sich als t c r geraden Seiten darstellte. die eiwa e n. . . bescheldenen Mitteln setzte zunãchft Herr Hart⸗ — m E . mann seine Unter uchungen ee g Gern von der Westfälischen Altertum ̃ gen Institutz, dessen Direktor zeitweilig
persönlich fich init Derrn Hartman deg. Es ist hier ein gro teilte. H ist ei fre on zeigt. Römisch
ist. die Regelmäßigkeit der iin g, Tier fh, daß sich unmittelbar vor
gllerde wurde durch wel, Reihen P Tölzer verbunden waren, gehalten, ganz wie
hier jed
der Fein ar, eine 1 J ondern gezwungen wan, Hen? . 13. ann! machen 39 dabei q rechte ö Selte dem Walle zumukehren. Zahlreiche sokensparen vicuja (wie muten, daß das Ende dieser daß Tor veis⸗ le erden 0 i , er Römer sagen würde) noch mit einem Holztüurme nr ich daraus Wer diesen Befund in Erwägung ziehl, wird unm ug ja er zu den Schluß ziehen, daß wird e⸗ . Eli wluem sömlschen ir. mit tun haben, und die ge der Besefligung, auf breitem Mücke
weitem Terrain zur Entwickelung der Truppe dabor, entspricht ebenso⸗ sehr römischem Brauche, wie sie sich von germanischem Brauche unter; scheidet, wo die Burg durchaug defensiben Charakter trägt und daher möglichste Deckung . Seiten durch dag Terrain sucht. Ein römisches Lager hier oben in den Bergen Westfglens — das wäre in der Tat ein höchst interessanter Fund. Es könnte natürlich nur aus den Kriegszuügen zur Zeit des Augustus und Tiberius stammen, denn späker sind Römer in diese Gegenden nicht mehr ge⸗ kommen. Es müßte in Zusammenhang stehen mit, den gfoß n Operg⸗ tionen, die von Oustra Vetera Ranten eostwärts, bon Mainz nordost⸗ wärts tief ins freie Germanien hineingeführt wurden. Da mußte hier oben einmal eine größere Truppe ein Lager bezogen haben, sei es auf dem Marsch von Südwesten her zum Oberlauf der Lippe, sei es um den Uebergang von dort zur Mohne oder zur Nuhr zu bewachen. Wie man sich auch im einzelnen die Aufgabe dieser Befestigung denken mag — wir wissen ja noch zu wenig Einzelheiten über die Wege, auf denen die Römer hier operiert haben, um dem Lager gleich seinen be= stimmten Platz in dem Kriegsplane der Römer anzuweisen — jeden⸗ falls ist ein glzn len an dieser Stelle nicht undenkbar. ;
Nun kommt aber die böse Kehrseite; den strikten Beweis, daß dieses vorschriftsmäßige Römerlager wirklich römisch ist, können wir biglang noch nicht führen. Trotz aller darauf verwendeten Sorgfalt ist ez bisher noch nicht gelungen, das geringste sicher römische Fund⸗ stück, die kleinste fh Scherbe innerhalb des Lagers zu finden. Bei unseren Ausgrabungen, die zum Teil sich namentlich späler gerade die Aufgabe stellten, beweisende . zu gewinnen, sind zwar massenhaft Scherben gefunden, aber sie sind säͤmtlich nicht römisch, . gehören, soweit sie überhaupt cin. genaueres Urteil zulgssen, der Zeit etwa vom J. vorchristlichen bis III. nach⸗ ristlichen Jahlundert an. Auf die La Toͤneß'it weisen auch die Bruchftucke bunter, feinprofilierter Glazarmbänder hin. Nun sind diese Scherben usw. auch noch nicht hinlänglich beweisend, um bas Lager den Römern abzusprechen. Genaue Beobachtung hat gezeigt, daß sie z. T. sicher ätter sind als die Anlage des Walles, und ö im Boden lagen, als dieser aufgeschüttet wurke,. Es war also schon eine Ansiedelung hier, ehe die Befestigung angelegt wurde, und ihr können also fämtliche im Boden steckende Kulturreste ange hören, während die Erbauer des 36 doch Römer waren. Die ie ob das Lager römisch ist, muß also noch offen gelassen werden. Bisher ist weder bewiesen, daß eg römisch sein muß, noch daß es nicht römisch sein kann. Leider ist nach den bisherigen Unter⸗ d,, die Hoffnung, diese er. bald zum klaren Austrag zu bringen,
ering. Wir müssen uns einstweilen bescheiden und das ist die
ufgabe, welche sich die westfälische Altertumskommisston und die römisch⸗germanische Kommission für dieses Jahr gestellt haben — die Feststellung der Konstruktion des Lagers durch ein paar kleine ergänzende Arbeiten zum Ab— schluß zu bringen und dann das Lager sozusagen j den Akien zu nehmen. Die Entscheidung der Frage wird wohl von außenher ebracht werden, set es, 296 es gelingt, das Lager in ein gesichertes Err gleichartiger römischer Befestigungen einzureihen, sei es, daß wachsende Kenntnis uns zeigt, daß ein Lager dieser Form auch etwas anderes als römisch sein kann. Die Forschung nach der Geschichte der Römerzüge in Westfalen darf jedenfalls noch nicht mit dem ‚Römer⸗ lager! bon Kneblinghausen als einer gesicherten Größe rechnen. Es ist so schwer gewesen, die römisch-germanische Forschung in Nordwest⸗ deutschland aus einem Wust von Hypothesen auf, den gesicherten Boden systematischer Forschung zu, bringen, daß es gilt, doppelt vor⸗ sichtig weiterzuarbeiten und it wieder leicht fertig den sicheren Boden zu , Daß wäre am wenigsten im Sinne dessen, der das. Römerlager“ entdeckt, und seiner Genossen bei der Erforschung des selben. Das wissenschaftliche Interesse des . bei Kneblinghausen hängt auch nicht davon ab, ob es römisch ist oder nicht. Ja, man darf vielleicht sagen, es würde sich noch steigern, wenn fi das Lager als eine unrömische, germanische Anlage herausstellen sollte. Denn als—⸗ dann hätten wir es mit etwas ganz Neuem zu tun, einer germanischen Befestigung, die römisches Muster so getreu nachahmt, wie es bisher noch nicht beobachtet ist und wohl von niemand erwartet war. B.
A. E. In der letzten Sitzung der Vordergftatischen Ge—= sellschaft sprach Pastor O. Lohmann aus Freienwalde a D. über archäologische Notizen, die er als Nichtarchäologe auf einer letzen. Sommer zu anderen Zwecken unternommenen . in den vorder⸗ asiatischen Landschaften Sophene und Kataonien gesammelt hat. Von der türkischen Handelsstadt Marasch aus unternahm Pastor Lohmann seine beschwerliche Neise im Sattel, zum Teil auch zu Fuß wandernd, auf der er Notizen sowohl über die hethitische Urzeit, als aus der Zeit der assyrischen und der römischen Herrschaft, der Kreuzzüge und endlich der türkischen Eroberungszüge sammelte. Die Bewohner dieser enk legenen Gegenden, die Sasa⸗Knrden stecken noch mitten in heidnischen Anschauungen. z. B. feiern sie ihre Frühlingsfeste, wie sie dem alt. phrygischen Sonnenkultus entsprechen. Auch, in ihren Trachten, namentlich in denen der Frauen, scheinen die Jahrtausende keine Aenderung herborgebracht zu haben; ebenso bestehen noch wie zu Zeiten des Herodot, der die Wohnungen der Troglodyten Kappadosiens genau beschreibt, dort wie in Kataonien die in den Kalkfelsen ge⸗ hauenen, zuweilen in mehreren Stockwerken übereinander angelegten Felsenkammern: stellenweise wunderhare Bauten, zuweilen zu Galerien ausgebildet und ursprünglich wahrschein⸗ lich mit Holzwerk verziert und wohnlicher gemacht, von denen Pastor Lohmann viele photographische Bilder vorlegte. Pastor Lohmann ist bemüht gewesen, auch die Lage mehrerer bon Polybiuß wie von Strabo erwähnten Orte zu ermüteln. Er ist der Ansicht, daß, wenn diese für den Archäologen noch e. Ueber⸗ raschungen bergenden Landschaften einer . Forschung unter⸗ zogen würden, auch diese Fragen sich leicht würden lösen lassen, da die römischen Schriftsteller ziemlich genaue Angaben über die Um— gebungen der von ihnen genannten Orte machten. Aus den An gaben des Polybius, der Arsamusata als am Fusse Arsanias elegen bezeichnet, hält Pastor Lohmann den Ort mit dem len Samosa identisch, wo noch im 10. Jahrhundert een den Einfall der Mongolen von den bvzantinischen Machthabern Be— sestigungen errichtet worden sind. Eine ähnliche Vermutung hat Paffor Lohmann bezüglich der nicht mehr genau bestimmbaren, in diefer Landschaft gelegenen Burg Rarkut, die 1230 König Balduin von Jerusalem gegen die Unglaͤubigen verteidigte. Die größte Aus— beute aber em . er sich für die Archäologie aus der Entzifferung der hethitischen Inschriften, die sich, meist mit Reliefbildern vereint, in guter Erhaltung zahlreich an Felgwänden und an Grotten in allen drei Landschaften befinden., Einzelne Inschriften ig chaldäischer Sprache sind bereit gelesen. Gerade ihr Inhalt, den Zug der Sal- manaffar belreffend und eine Nachricht über Sargon J11I. aus dem 8. n n , enthaltend, legt den Wunsch nahe, daß ez gelingen möchte, der Schwierigkeiten bei Entzifferung der hethitischen Hiero—⸗ glyphenschrift Herr zu werden, Dann werden sich auch die uralten frommen“ Besiehungen aufklären, die in dem Kultus. der Hethitker bestanden haben müssen zwischen den Menschen und den an den Wasserquellen wohnend gedachten guten Gottheiten, den Wasser⸗ göttern. Im heißen und trackenen Lande liegt die Ehrfurcht vor ben mit dem segenspendenden Wasser identifizierten Gottheiten, deren Anbetung und Anrufung zwar ziemlich nahe, Immerhin hleibt es auffällig, daß die el auf die Anlage . Quellengrotten be⸗ sondere Sorgfalt gewandt und gerade diese Orte mit Reliefs und Inschriften geschmüͤckt haben. Vielleicht kannten und benutzten sie in Ihrer schlichten Auffassung nur diese von der Natur ,, vor⸗ gezeichneten Heiligtänier als Tempel. — Der Vartrag fand eine Er gänzung durch . Vorlegung einer ungewöhnlich großen Anzahl charalteristischer photographischer Aufnahmen.
—
Schulte sind die dres bereits angekündigten Por= ,, seit heute i f lf Sie sind für den Pariser Salon bestimmt und werden daher nur etwa bierjehn
Tage zu sehen sein.
Verkehrsanstalten.
Lon den, 10. März. (W. T. B.) Die hier tagende Nord atlantische Dampfschiffskonferenz beschloß, die Presfe für Kajüten erster Klasse um 1 bis 23 Pfund je nach dem Dampfer, die Preise zweiter Kajüte um 1 Pfund zu erhöhen. Diese Erhöhung gilt sowohl für den Winter wie für den Sommer, und zwar vom 24. März ab.
Theater und Mufit.
Nationaltheater.
Das Nationaltheater hat seinem Spielplan abermals um eln klassisches Werk bereichert; gestern wurde zum ersten Male Mozarts Oper Don Jugn an dieser Stätte aufgeführt. Ein volles Haut und reicher Beifall waren der Mühe Preis. Die unter des Kapell⸗ meisters Reich Leitung stehende Aufführung konnte, wenn auch nicht gerade verwöhnten, so doch billigen Aussprächen genügen. Vor allem fehlte es, wie gegenwärtig merkwürdigerweise auf den meisten deutschen Bühnen, an einem geeigneten Vertreter der Titelrolle, Herrn Marsano glaubte man äußerlich und im Spiel den dämo—⸗ nischen und verführerischen spanischen Ritter nicht; stimmlich war es besser mit ihm bestellt: dag Srgan ist wohlklingend und voll und entbehrt in der Höhe auch nicht des Glanzes, die Freude an dem Gesange wird, aber durch eine sehr schlechte Aussprache des Textes beeinträchtigt. Für Astrid Tous, die als Vertreterin der Donna Anna, auf dem Zettel stand, war offenbar in letzter Stunde Fräulein eg King vom Theater des Westenz eingesprungen. Sie fand sich trotz einiger Ünsicherhe ten mit der Aufgabe ganz gut ab, war aber genötigt, ihre eigentlich lyrische Stimme der Partie zuliehe über Gebühr anzustrengen, sodaß der Ton zuweilen einen scharfen Nebenklang annahm. Weit 6 hätte die Elvira für sie gepaßt, deren Darstellerin Frau Mantler si ee auch für die Donna Anna besser gecignet hätte,. Cine der Octavio; ein Beweis dafür, daß er gut singen gelernt hat, Eine. Enttäuschung Pereitete. dagegen, der en treffliche . Mantler als Leporello, der in den Humor seiner
olle nicht eingedrungen war und ihn durch äußerliche, schlecht an= gebrachte Komik. zu ersetzen suchte. Die sympathische Alma Saccur, die ja ihrer ganzen künstlerischen Veranlagung nach nur in die Operette gebört, fand sich mit der Partie der Zerline ansfändig ab. Die Instenierung erhob sich nicht über das Herkömmliche, Was die Uebersetzung betrifft in der das Werk gegeben wurhe, 9 schien im allgemeinen der alte vertraute Rochlitzsche Text den Ge— n en zu Grunde zu liegen, dazwischen hörte man aber auch anderes. Sollte es nicht für die Bühnen an der Zeit sein, angesichts der bebor= stehenden 156. Wiederkehr des Geburtstages Mozarts (27. Januar 1966), an eine Vereinheitlichung des Don Juan⸗-Textes zu denken?
; Kleines Theater.
Im Kleinen Theater gab es gestern eine heiße Schlacht, die mit einer bölligen Niederlage . Bahrs endete, deffen Schau⸗ spiel Sanna dort zum ersten Male aufgeführt wurde. Dleser Proteus unter den Wiener Schriststellern, der alle Bühnenmoden mit. gemacht hat, uns in allen möglichen Verkleidungen gekommen sst, Uu. a. guch einmal spanisch, hat diesmal, weil ihm vermutlich dag altväterische Kostüm gefiel und er sich von ihm einige äußerliche Wirkung e rab wie z. B. von den unter dem Flügelkleide hervorlugenden Höschen der Backfische, 1837 für den Vorgang gewählt, der sich in Sanna“ ah— spielt, der aber ebenso gut in irgend ein anderes Jahrzehnt der Nen= zeit verlegt werden könnke. Die kurze Handlung wird in fünf langen Akten ziemlich breit getreten, und die falsche Tragik berfiel schließlich wit Recht der Spoltlust des Publikums, das vorher die Langeweile geduldig über sich ergehen lassen mußte. Der Inhalt ist schnell er—= zählt. Sanna, die zweite Tochter des Syndikus Vincenz Maria Trost liebt einen Leutnant und wird von ihm wiedergelieht; zur Vereinigung der beiden fehlt nur die Kaution, welche, da die Gltern mittelloz sind, ein alter achtzigjähriger Onkes, Hofrat Furnian, geben soll. Der Onkel verweigert sie jedoch trotz Bitten und Zureden. Aber Sanng veriwelfelt noch nicht, sie baut auf die treue und starke Liebe ihres Erwin, Dieser, ein wohlerzogener junger Mann, denkt in dessen nicht daran, aus Liebe irgend welche Torhelt zu begehen, und so stürzt sich San ng her zweifelnd in einem unbewachten Augenblick aus dem Fen ter. So geschieht es; ein zwingender Grund dafür sst nicht vorhanden, es hätte ebenso⸗ kit anders kommen können, es hätte auch noch weitere fünf Atte hin⸗ urch so weiter gehen können, wie es gegangen ist; der ufall aber fügte es so. Für die Aufführung war, wie immer am Neuen und Kleinen Theater, äußerlich viel geschehen, die Bühne war im Stile der Großbaterzeit sehr stilecht hergerichtet, und Regie und Darstellung hatten sich ihrer nicht eben! dank baren Aufgaben mit aller Liebe angenommen. Im ersten Akt schien es auch, als sollte der Erfolg sie belohnen, aber die Unmöglichkelten der folgenden zerstörten bald alle Hoffnung. Auf verlorenem Posten trat Fräulein Höflich mit ihrer sympathischen Perfönlichteik und innigem Ton für die Sanna ein. Auch Tilla Durleux vermochte in der larmoyanten Rolle der älteren, durch ähnliche Schicksale enttäuschten aber . Schwester nicht zu überzeugen, war aber im Affekt hon guter Wirkung. Die jüngste Schwester, einen vorlauten, verderbten Backfisch, die dankbarste Aufgabe, splelte Gertrud Eyfoldt mit bestem Gelingen. Hedwig Wangel bot als hartgewordene, energische, lieblose Mutter ein feine Chagrakterstudie, und Herr Steinrück fand sich alt Schulrat und bon der, Mutter begünstigter Bewerber um Sannd mit den Unwahrscheinlichkeiten seines Parts in trefflicher Maske und mit zielbewußtem Spiel einigermaßen gut ab. Vorzüglich war ferner Herr Pagay als alter, zynischer Hofrat. Unter den anderen Mit« 5 seien noch die Herren von Winterstein und Ekert anerkennend genannt.
Im Königlichen Opernhause wird morgen, Sonntag, Undine, romantische Zauberoper von A. Loirtzing, gegeben. In der Titelrolle gastiert Fräulein Marga Burchardt vom Großherzog⸗ lichen Hoftheater in Schwerin. In den übrigen Hauptrollen find' die Vamnen Reinl, Pohl, die Herren Bachmann, Joͤrn, Lieban, Nebe, Wittekopf beschaäͤftigt. Im zweiten Akt tanzt Fiäulein Pell Gra! Vapellmeister von Strauß dirigiert. Am. Montag findet eine Auf⸗ führung von R. Wagners Sper Tannhäuser . slatt. Die Herren Kraus, Berger, Wittekopf, Jörn und die Damen Hieber, Rein und Dietrich sind Träger der Hauptrollen. Herr bon Strauß dirigiert. C. M. von Webers Oper „Gurvanthe“ geht mit Fräulein Destinn in der Titelrolle, Frau Plaichinger als Eglanzine, Herrn Iörn als Adolar. Herrn Hoffmann als Lysiart unter der Leilkung des Kapell⸗= meisteis Dr. Muck am Donnerstag, den 16. Märs, in Ssene. Am 17. März gibt Fräulein Burchardt ihr zweites Gasispiel As Elsbeth im „Roland von Berlin“.
Im Neuen Königlichen Operntheater wird morgen Boethes „Egmont“ mit der Musik von Beethoven aufgeführt. (Anfang 7 Uhr) — Am Montag wird „König Ottokar Glück und Ende? mit . Matkowsky als Ottokar gegeben.
Im Deutschen Theater wird morgen und am nächsten Sonntagnach mittag Don Carlos“ gegeben. Morgen abend sowie am Diengtag, Freitag und nächsten Sonntag wird Dedihus ', am Nontag und Sonnabend die Komöbie Helden‘, am Mittwoch Schusselchen und am Donnerstag Faust“ (J. Teil) aufgeführt.
Im Berliner Theater wird „Der Kasserjäger' morgen sowle am Dienstag, Donnerstag und Freitag wiederholt. Am Montag wird.. Götz von Berlichingen, Mittwoch „Alt Heidelberg und Sonn⸗ abend Zapfenstreich“ aufgeführt. Am Sonntag, den 19. d. M er öffnet ö feph Kainz seln Gaftspiel als Leon in Grillparzers Kust= spiel Weh' dem, der lügt!“
Das Lefsingtheater bringt in nächster Woche V
von Gerhard Hauptmanns Nocturnuz ‚Elga“ außer morgen ahend n am Ser gn Donnerztag? Sonnabend und nach tfolgenden Sonntagabend; am Montag wird Bie Frau vom M
esten Leistungen des Abends bot Herr Gustav Zeitschel als Don
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