zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger
M G1.
Zweite Beilage
Berlin, Sonnabend, den 1J. März
1905.
(Schluß aus der Ersten Beilage)
unserem Arbeitspunkt waren die Wetterlutten auch nicht vor⸗ Hhrih gaßig in Ordnung, und waren die Lutten zeitweise
O m zurück. Es hing dies aber hauplfächlich mit der Mauerung in der Strecke zusammen.
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Der Zeuge Gottlieb, Heitkamp, 3 p, 33 Jahre alt, seit . 6 i fsifeld beschaͤftigt, sagt 1 . . sammen in der Mo er 19063 mit K. Schulte und Kiese zu⸗ he sobank; eineg rgenschicht in der Richtstrecke in Flöz Plaäß⸗ kannt wurde . als die Ankunft des Einfahrers be⸗ und schickte Kiefe 6 dre gef feinem vor unsere Arbeit 91 deri e e e r erleitun el in .. 6 e,. 6 * i ,, . weg und beauftragte uns, verbauen. Er bemerkte dabei , e n, . wurde zu Wir 6 enn, daß jemand. . nicht ö, e. lomme . 6 der Glauben erweckt werd ** 9. ; U a ien Es. waren namlich dia eh , Ven 9 . n unde die ewetterung m g. haft. Nach einiger Zeit kam ein Pferdetreiber rt mangel⸗ des . 1 . wir ö iber im Auftrage Steine laden, die in der icht n Die Bewetterung vor . eher er he nes pon waren weil es an Lutten fehlte. Wenn wir hies 8 Ja. meldeten, meinte er, er habe keine Lutten. Wi . n, u e an L ; . . e de wien ge an Lutten nachgebaut, wenn grade
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Der Zeuge Caspar Schulte, 26 Ja j anf Dorstfeld dec ihn, sagt aus: . seit Ii Jahren hat uns selbst mitgeteilt, daß der Einfahrer gr Bossel n mn darauf den Kiese in das Aufhauen! geschik mme, und hat eitkamPp an das Verbauen der Strecke vor h und mich und in Der Steiger hatte bemerkt, daß, wen em Gewölbe ge⸗ wieder fort sei, wir wieder vor Ort gehen nn der Einfahrer dann dort einen Stempel gestellt und fir ö. ir haben gegangen. Dag Verbauen der Strecke an! der. 9 er vor Ort notwendig, weil das Gebirge an der First hl erung war hin bamäls nicht der Meinung gewesen, has d ch war. 9 fahrer etwas verborgen gehalten werden solle 3er dem Emn⸗ des Stempels waren zwei Mann nötig. Zu dem Stellen
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Der Steiger Bosselmann erklärt hierzu: , . und gebe ferner zu, daß l die Arbeiter, wie angegeben, be⸗ ie gt habe. Ich . . indes entschieden, daß ee Ji ber
bsich? geschehen ist * vor, dem Einfahrer eine Unregel⸗= mähigkeit zu verbergen nnen Kiese, der gelernter Schlosser ist habe ich mehrmals zu usbesserungen an den Sprißtzleitungen in meinem Reyier gebraucht, und kann darin, daß ich ihn zu der fraglichen Zeit in das Aushauen ö habe, nichts Auf⸗ fallendes liegen Das Verbguen der Strecke an der Maäuerung var jedenfalls nötig, und konnte ich hierzu nur die beiden anberen Hauer benützen, zu deren Arbeit dies gehörte. Daß ich den Leuten gefagt haben solle, der Einfahrer kömme, oder die Luft sei nicht rein, muß ich als unwahr bezeichnen.
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kten des Bergreviers wird sodann festgestellt,
, Richtstrecke am J. September 1903 von dem daß die Sedder und am g. Dezember 19035 und 22. Februar J dem Einfahrer Digncourt befahren worden ist. In, 1904 bon en über bie beiden letzten Befahrungen wird die den Berich von Schlagwettern bezeichnet. Ueber
Strecke als naß fe del sich nichts bat in bemerkt Zeu ĩ
rat ht! der Zeugen ua Ir , lin . ging zur Hein tig hh befördert wurden und die hier 6 gui n Arbeiter . Gezähe . offenen Wagen vor ihre Arbeits punkte kenne pr ee . 2. nicht in der Lage, G än hn anßftusici, das ich hin e en e 6 hatte abhanden gekommen. Als ich . f onate darauf von. Dorstfeld zit , nh . . arauf. ö 5 ; R anderes Mal sind mir im Dezember v. 2 Ih habe es bohrer auf ahnliche Weise zeil eh e fh len; . . diesmal dem Steiger Bossemann 5 mir der Verlust ersetzt
lei ü alten, o ann 3 h die Jechen verwaltung hierzu
verpflichtet. v. 9.
ö ierbei, daß auch
Der Belegschaflsvertreter Rüter bemerlt hint ber ihm im . . J. eine Hacke auf bem Wer 1 ke Gezähebube zur Schmiede abhanden gekommen ö. pgchalten ihm der Betrag hierfür bei seiner Ablehr im Dun n n er
worden sei, trotzbem er den Verlust sowohl denn Menter wie auch dem Betriebsführer, angeßzer 1. habe. Gr habe von einer Verfolgung der Angelegen .
dem Berggewerbegericht wegen des geringen Betrages Abstand genommen.
Der nn Bosselmann, 35 Jahre alt, seit 8 Jahren Reviersteiger, bemerkt zu der Beschwerde des eitkamp über den Verlust von Gezähe, daß er sich erinnere, daß Heitkamp im Dezember v. J. ihm den Verlust von Meißelbohrern ge⸗ melbet habe. Er habe die Sache darauf verfolgt und . daß die Bohrer in der Schmiede mit denen anderer Kamerad⸗ fen verwechselt worden seien. Ein Teil der Bohrer habe ich bereits wiebergefunden. Wenn es sich herausstelle, daß die übrigen nicht mehr herbeizuschaffen seien, würden sie dem 5 ersetzs werden, wie dies immer geschehe, wenn derartige BVerluste sofort zur Anzeige gebracht würden.
Der Betriebsführer Hirse erklärt bezüglich der Gezähe— wirtschaft: Die Gezähe der Arbeiter werden auf denjenigen Sohlen, zu denen Schachtförderung geht, in besonderen Gezaͤhe⸗ buden . Von hier aus werden sie in geschlossenen Gezähewagen zur Schmiede geschickt. Die reparierten Gezähe werden auf demfelben Wege aus der Schmiede wieder in die Gezähebuden gebracht und hier von den Arbeitern wieder in Empfang genommen. Für dassenige Gezähe, das aus den Gezähebuden und auf dem Wege von dieser zur Schmiede und
umgekehrt abhanden kommt, leisttt die Grube Ersatz. Sobald aber der Arbeiter sein Gezähe selbst in Ver⸗ wahrung genommen hat, hat er auch für dasselbe
Es wird nur dann Ersatz geleistet, wenn nachgewiesen wird, daß es ohne Verschulden, des Arbeiters verloren gn ist. Die Arbeiter sind verpflichtet, in jedem Fall den Verluͤst von Gezähe sofort . Anzeige zu bringen, damit die Schuldfrage , eklärt werden kann. In dem Falle Rüter lag die Sache so, daß = sich für den Verlust der alten Hacke eine neue aus dem Magazin geholt und in der Schmiede zum Stempeln abgegeben 6 Hier hat der Gezähe⸗ schmied diese Hacke für die ae g n n. gehalten und bem Steiger gemeldet, die Hacke habe sich wiedergefunden. Dies wird vielleicht ein *. gewesen . Die Sache wurde aber nicht weiter verfolgt, weil Rüter ich weiter darum
nicht mehr bekümmerte.
aufzukommen.
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Von dem Belegschaftsvertreter Rüter liegt eine schriftliche Beschwerde vor, beir. die Wetterführung in Flöz F. und in i Präsident. Rüter erklärt, daß er nach eingehender Er⸗ . erfahren habe, daß die Beschwerde unbegründet und
gegenstandslos sei ; Der 3g Heinr. Witthaus, 32 Jahre, 3 . auf Dorstfeld bis 31. Mai 1904 beß eg n gewesen, sagt aus: Meine n . war im Frühjahr v. J. heim Quer⸗ schlagsbetrieb beschäftigt. Wir gerieten in Lohnstreitigkeiten mit der Zeche und beabsichtigten, im Mai beim Berggewerbe⸗ . klagbar zu werden, und hatten deswegen z on die rbeit gekündigt. Unser Reviersteiger Neuhaus holte mich
dann eines Tages von der Arbeit fort und sagte zu, mir unter vier Augen, wir möchten nicht klaghar werden, weil wir sonst auf anderen Gruben keine Arbeit finden würden. Die Be⸗ triebsführer hätten monatlich eine i nn nt und dann würde ich wohl wissen, daß wir verfolgt würden. Wir haben die Klage aber doch eingereicht und sind damit unterlegen. h bin darauf auf Zeche Borussia in Arbeit genommen nd ist mir weiter nichts passiert.
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Der Steiger Neuhaus bemerkt hierzu. Ich bestreite ent⸗ schieden, daß ich die Aeußerung dem 23 . getan . Ich habe allerdings mit ihm über die Klage gesprochen und ahbe eäußert, daß, wenn sie klagten, ich ihnen folgen müßte. Ich meinte damit aber, als Zeuge vor Gericht. Ich habe garnicht die Absicht gehabt, ihn davon ab⸗ zuhalten, sein Recht zu suchen.
v. g.
Der Betriebsführer Hirse bemerkt noch hierzu, daß zwei a n nn di ahh J ü. 2. rer nden, daß aber hierbei derartige Angelegenheiten i ö würden. 8 darf e mn, ,,. ; zer Bergmann Herrendorf sagt aus; Die Fahrüberhauen in Flöz Sonnenschein von der JI. ie h . be⸗ ann sich im ö. v. J. in einem Zustande, daß es ge⸗ ährlich war, dieselben zur Fahrung zu benutzen. Diese Ueber⸗ hauen werden gleichzeitig als Bergerollen benutzt und sind mit geschlossenen er, Rutschen versehen, durch die die Berge nach unten gleiten. Ueber den Rutschen sind die Fahrten gebt Die Rutschen waren in der genannten Zeit mehr⸗ fach defekt, sodaß die Berge in den Fahrschacht hinein⸗ rollten. Ein Unfall in den Fahrüberhauen ist hierdurch, soviel ich weiß, noch nicht vorgekommen. Diese Ueberhauen müssen von den Arbeitern zur Fahrung benutzt werden.
v. g. Der Betriebsführer fie bemerkt irn Die fraglichen Ueberhauen dienen lediglich als Bergerollen. Die Fahrten sind in denselben nur zu dem Zwecke angebracht, um die lieberhauen zugänglich zu machen, wenn Störungen an den Rutschen zu beseinigen sind. Zur Fahrung für die Leute dienen andere, eigentliche Fahrüberhauen. v. g.
Der Königliche Einfahrer Vedder bestätigt die Aussagen des Vetriebsführers und bemerkt, daß er das fragliche Ueber⸗ hauen am 24. Januar d. J befahren und in Srdnung be—⸗
funden habe. 3 Der Zeuge Heinr. Schlöscher, 35 Jahre alt, seit J. Oktober
1903 auf Dorstfeld, sagt aus: Als ich in der Nacht vom 26 bis 21. Dejember v. J. mit meinen Kameraden Lange
und Böhmer zusammen einen mit Schienen beladenen
durch die . der J. Sohle n, ö ; ö Wagen unterwegs und wurde ich hierbei fo stark gequet cht daß ich nicht mehr gehen konnte. Meine Kameraden su ten . einer Tragbahre, konnten aber keine finden. Am Schachte trafen sie den Steiger Hoßmann, der ihnen erklärte, daß er in der Grube keine k wüßte, es befinde sich aber eine über Tage in der Verhanbstube, Meine Kameraben haben dann einen leeren Teckel geholt und auf diesem bin ich i Schachte gefahren. Durch das Rütteln bes Wagens habe ich schwere Schmerzen ausstehen müssen, die mir erspart geblieben wären, wenn eine Tragbahre vorhanden ge⸗ welen wäre. Es war dies im Revier des Steigers Neuhaus.
v. g.
ih beschã . mindestens je eine Tragbahre vor⸗
sind verschlossen. Den Schlüssel fü ö Beamte 6 ssel, fahit. der a fre,
hire, und ist nlage beigefügt. erklären, daß mit solle, daß die Lohnverhäͤltnisse 4. Dorstfeld H /III im all⸗ gemeinen ungünstig seien. Es sei aber wünschenswert, daß die Löhne möglichst gleichmäßig gehalten würden.
Der Zechenvertreter erklaͤrt demgegenüber, daß auf Dorst⸗ feld III immer gute Durchschnitkslöhne gezahlt seien, Es habe der Durchschnittslohn der Belegschaft ausschließlich der
im Monatsgehalt stehenden Arbeiter und Beamten betragen: , 439 a,, / / , 1903 416 ,
, . Nach den einzelnen Arbeiterkategorien haben die Löhne betragen: für Gesteinshauer .
1901 2. 15567 1h56 . 15563 151 1561 191
für Kohlenhauer 9e
,, ,, 1 für Reparaturhauer 1901 4,37 M. 6997 Hr. , 1903 3 1904. 3.99 für Schlepper, Bremser usw. 10 . , , ,, .
für Tagesarbeiter (ausschl. Kokerei)
n 81 4 6, 3586, 15665 356356. , .
Das Protokoll wurde sodann v iat unterschrieben. . orgelesen, genehmigt un H. Schulte⸗Witten. Sarter.
v. w. o. Bergreferendar Falke als Protokollführer.
Neustein.
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