lontro
ich auf der, Zeche Hasenwinkel.
JTönnges in der Morgen
Erste Beilage
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatzanzeiger.
3 G2.
Berlin, Montag, den 13. März
19903.
Verhandlung über die Untersuchung der Beschwerden der Bergarbeiter auf der Zeche Friedlicher Nachbar⸗ Baaker Mulde.
Verhandelt den 1. Februar 1905 zu Dahlhausen (Ruhr) im Amtsgebäude. .
Anwesend:
er, de, ee 9 . . 2 orf en ö.
2) ö . ne ger verwaltung:
Direktor Knu Direktor Fr. . 35 Ae egen, gmann Ed. Mü Bergmann H. D hans, Berämann Uiwin Liz. 4 Als Zeugen Oberst. Schmaͤlter Betriebsinsp. Kaebel Steiger Sträter, Oberst. Schulte, Bergmann Beckmann, Bergmann P. Wosnitzky, Bergmann Jos. Dopierala. Als Protokollführer Assistent Müller.
Zur Untersuchung der angebli Nachbar⸗Baaker Mulde be geblic uf der Zeche Friedlicher obenbezeichneten Personen e henden i iz nb. ö. r . e sämtlichen
9 heute ein Anwesenden wurden zunächst a gefunden
u J sie diefe / wahrhaiten n weng f g n ig zl a n barauf hingewiesen, daß etwaige . , auch besonders gestelli werden niüßten. gen bei dem Vorsitzenden
Hierauf wurde zur Zeu Der Hauer ig ih, i wernehmmung geschritten.
n be n gan , ne Wosnitzky, bin 27 Jahre
alt, , zu Linden ö em ö P. Wosnitzky vor⸗
; ; . ergmann
liegende Veschwerdeschrist deckt f .
schrist, welch ö (. ö. . 3 der Klage⸗
zerich in Hattingen ers leg. hat. Birch rler webe.
11. en, v. . n. Ln if eng des g rn, in
Buh tener gen Termine aus. ieser Beschwerde scheidet daher v
. . 9. u. Paul Wosnitzky
5 g ta, bin 32 Jah „ Vos. Dopierala, bin ahre alt und wennn nne. frenzstraße 3 4.
3. S. 33 8 die in feiner Eingabe vom 27. Ja⸗ nuar nichergelg 6 schwerden in allen Punkten aufrecht. ührt inebesondere an: Ich habe im Jahre 1903 — den
Er führ ich nicht gen in der 3. Abt. Mongat ,, eben — — Abt.,
zugersbank, in einem Ueberßauen gearbeitet. Eines e dich bei der Anfahrt ö Srt in dem 8 — 10 m
hende . auen Feuer (Schlagwetter, sodaß ich an dem⸗ I ne e ies am andern Morgen dem Steiger W. Becker , 36 9, er mir zur Antwort, ich hätte das Feuer wohl mittei . mitgebracht, ich wäre wohl zu faul zum Arbeiten von e Und etz wurde min tatsächlich die Schicht gestrichen. Ewese der olte sich an den 3 folgenden Tagen, sodaß mir leses oche 4 Schichten gestrichen worden . Morgen hat der Steiger W. Becker dann das . zugemacht. Ich bemerke nsch, daß an den 4 Tagen, leber che mit die Nachtschicht gestrichen worden ist, die j . und Nachmittagsschicht in dem Ueberhauen gearbeitet orgh Beweis dafür, daß in dem Ueberhauen Wetter ge⸗
hot n haben, führe ich den Wetterkontrolleur Christian si ee ber an. Ich habe nur bie beiden Schichten n. in
Echn arbeitet eberhauen gearbeitet. dem . Einsichtnahme in das Steigerjournal wurde fest⸗ hebt, daß Dopierala in fraglichem Ueberhauen vor Januar gearbeitet haben muß, weil in diesem Monate der Wetter⸗ eur Schneider bereits durch den Wetterkontrolleur remel in dieser fraglichen Wetterabteilung ersetzt war. Dopierala fortfahrend: Seit dem 1. Januar 1904 arbeite
Das Berggewerbegericht habe ich in der Angelegenheit nicht in Anspruch genommen, aus Furcht, aus der 36 aussiehen zu müssen; die Wohnungen waren s. Z. sehr rar. Gowbeih ich mich entsinne, hat damals der Bergmann Adam schicht in dem Ueberhauen gearbeitet. Die Zeugen Steiger Becker und Wetterkontrolleur Schneider find Lijn bezw. über? Jahre nicht mehr im Dienste der Zeche. Steiger Becker ist auf der Zeche Bergmannsglück. Der damalige Obersteiger Schmälter erklärt: Mir ist von dieser Beschwerde nichts belannt geworden. Ich würde dann jedenfalls sofort für. Aühiife gesorgt, haben. Ich, kann mir auch nicht denken, daß Schlagwetter in nennenswerten Mengen n ülcherhauen gestanden haben. Ich hahe in diesem Flöß= flägef niemals Schlagwetter, gesehen. Seit Aufschließung diefes Flözes, seit n, bin ich in diesem Flöze als Auf sichtsbeamter tätig gewesen. . s Der Einfahrer = zu Hattingen erklärt, daß er auch in diesem in Rede stehenden Floͤzflügel häufiger Be⸗ fahrungen ausgeführt hat. Es ist dies die 3. östliche Ab⸗ ieilung auf der 3. Sohle. Dieses Flözstück ist hier vielfach gestört; es war in den letzten Jahren schwach belegt; meistens war nur die Strebe von 1 nach 2 oder die Sohlenstrecke und
Ort 2 mit den Durchhieben in Betrieb. Ich habe diese Arbelten häufiger befahren und hierbei nie Schlagwetter ge⸗ funden. Dies Flözstück hat verhältnismäßig wenig Schlagwetter im Gegensatz zu dem schlagwetterreichen, nicht gestörten Südflügel. Nach den vorliegenden Fahrberichten des Einfahrers Rosen⸗ dahl vom 2156. März 199353 und 28. Juni 1902 sind bei diesen Befahrungen, welche sich auf sämtliche damals betriebene Strecken erstreckt, Schlagwetter an keiner Stelle vorgefunden, dagegen wurden von demselben Einfahrer bei der Befahrung desseiben Flößes, Südfl. südliche Mulde, in zwei Durchschlags⸗ überhauen Schlagwetter festgestellt. ;
Der Versreter des Bergwerks H. Stinnes kann zur Sache keine näheren Angaben machen, zumal der Zeitpunkt der an⸗ geblichen Schlagwetteransammlung nicht festgestellt ist
Der Belegschaftsvertreter Alwin Linß hebt noch hervor, daß das Streichen der Schichten des Dopieralla durch den Steiger Becker zu Unrecht erfelgt ist, da laut 5 2 der . nur der Betriebsführer bezw. sein Stell vertreter
ierzu befugt ist. ;
h ae gien dsentant entgegnet, daß es sich nach seiner Ansicht nicht um eine . ondern um eine Nicht⸗ anrechnung von nicht verfahrenen S ichten handelt.
nach der Feststellung der Schlagwetter im Ueberhauen bis zum h der . ö der Nähe seines Betriebspunktes sich auf⸗ gehalten hat und daß er in den 4 Nachtschichten einen Betriebs⸗ bheamten nicht zu Gesicht bekommen hat,
Der ,, n,, , Mühlhaus bittet, durch Ladung der Zeugen den Fall aufzuklären. . =. i n en, erklärt noch nachträglich, daß er sich jetzt ent⸗ sinne, daß der 3. Arbeltskamerad im Üeberhauen Fritz Wiegand gewesen ist. Wiegand wohnt in Linden oder Baak und arbeitet auf Hasenwinkel. Tönnges wohnt in Hattingen und arbeitet seines Wissens auf Dahlhauser Fl. 8 laube, daß der Wetterkontrolleur Schneider auf der Zeche Hoffnungsthal beschäftigt ist und in Bredenscheid wohnt.
v. g. u.
Josef Dopierala. Friedrich Schmältig. Aug. Rosendahl. Der Reparaturhauer Beckmann gibt an: ur Person⸗ . ; ch heiße Friedrich Beckmann, bin 42 Jahre alt, ver⸗ heiratet und wohne in Linden. . Bis zum 31. Dezember v. J. war ich als Schichtlöhner auf der Zeche Friedl. Nachbar beschäftigt. Seit dieser Zeit gehöre ich zur BVelegschaft der Zeche General in Weitmar.
Zur Sache: 3 33 s ist mir für die Reinigung der Abortkübel in der
Grube vom Steiger Sträter wöchentlich eine Schicht zu 4 6 versprochen. ;
Gegen Ende November v. J hörte i von meinem ö F. Metzschulak, daß wir nicht die 4 Schichten, sondern 10 monatlich für die Reinigung der Kübel bekommen sollten. Durch den Markenkontrolleur erfuhr ich dann, daß mir nur meiné vollen Schichten, 23, angeschrieben waren. Als ich mich deshalb an den Steiger Sträter wandte, erhielt i zur Antwort, daß 19 66 für das Reinigen genug sei. Na meiner Ansicht war dies für die große Anzahl Kübel, in der Woche 12-14, zu wenig und ich verlangte die 4 Schichten. Dies, wurde. mir aber vom Steiger Sträter nicht . ebilligt, ich erhielt im Gegenteil zur Antwort, ich ollte mich nicht unterstehen, wieder in sein Revier zu kommen. Am folgenden Tage, am 3. Dezember, begegneten mir in der Nähe der Maschlnenkammer der Steiger Sträter mit dem Obersteiger Schulte. Bei dieser Gelegenheit rief mir
der Steiger Sträter zu: Du Krüppel, erbärmliche Kreatur, Du
kannst ja nichts; wer heute keine Kohlen hauen kann, ist kein Bergmann. Am 15. kannst Du kündigen, sonst kündige ich Dich. In Wirklichkeit habe ich für Monat November nur 10 S bekommen, obwohl ich den ganzen Monat die Kübel gereinigt habe.
Skeiger Sträter, 30 Jahre alt, verheiratet und wohnhaft zu Dahlhausen: . (
Es ist richtig, daß früher die Leute für die Reinigung der Abortkübel wöchentlich 1 Schicht bekommen haben. Weil aber die Zahl der Abortkübel geringer wurde, sollte den Leuten dafür 109 6 entrichtet werden. Wann dieses den Leuten mit geteilt ist, entsinne ich mich nicht mehr genau; es kann wohl im November gewesen sein.
Die angebliche Beschimpfung des Beckmann muß ich ent⸗ schieden bestreiten.
Obersteiger Schulte, 47 Jahre alt, verheiratet und wohn⸗ haft zu Linden:
Ich entsinne mich wohl, daß Beckmann mir eines Tages darüber geklagt hat, für das Kübelreinigen wäre die Bezahlung zu gering. BVesonderes hahe ich mit demselben über die Be⸗ zahlung nicht abgemacht. Was die Beschimpfung des Beck— mann durch den Steiger Sträter betrifft, so erinnere ich. mich bestimmt, daß ich in Begleitung des Sträter den Beckmann
mehrfach in der Nähe der . angetroffen habe.
Von einer Beschimpfung des Beckmann durch den Steiger
Sträter habe ich aber bei diesen Gelegenheiten nichts gehoͤrt.
Der Zechenvertreter erklärt die Auszahlung von nur
10. M für November für ungerechtfertigt wegen verspäteter
Mitteilung des Abzuges, und wird di . g ie Nachzahlung der 6
v. g. u. Fr. Beckmann. Hrch. Schulte. Diedr. Sträter.
Zu Löhne.
. Zum Nachweis, daß auf der Zeche Friedl. N. zu niedrige Löhne gezahlt würden, lagen aus den Jahren 1993 und 1
verschiedene von der Slebenerkommisslon eingesandte Lohn⸗ bücher (2M vor. Ueber den näheren Inhalt derselben wird auf die Anlage L verwiesen. Dieselbe zeigt 26 en von verdientem Lohn von 3.00 6 bis 6,21 S6 pro Schicht. Der Zechenvertreter legte darauf die Durchschnittslöhne von 44 der
größten Zechen der Nachbarschaft vor und brachte (Anlage A
Der Hauer Dopieralla erwidert auf Befragen, daß er
und B) den Nachweis, daß sich der Durchschnittslohn von den auf der gef. Friedlicher Nachbar⸗Baaker M. beschäftigten etwa 2209 Arbeitern im Monat Dezember v. J. um g, 10 6 und im November v. J. um 19 3 höher stellt, wie der Lohn der auf diesen 44 Zechen arbeitenden Belegschaft.
Hiermit in Uebereinstimmung stehen bie Zahlen in den amtlichen Lohnnachweisungen, welche der Revierbeamte vor⸗ legte (Anlage G und D). .
Gegen die Löhne der unmittelbar daran stoßenden 666 stellte sich der Durchschnittslohn der Belegschaft der
eche Friedlicher N. um 30 = 460 3 höher.
Von den Belegschaftsvertretern wurden sodann verschiedene allgemein gehaltene Fälle mündlich vorgetragen, in welchen den Veränderungen in den Flößzverhältnissen bei der Gedingestellung nicht ß Rechnung getragen sei.
Bei Verschlechterungen würden die Gedinge nicht enügend erhöht und bel Verbesserungen baldigst Abzüge gemacht. ⸗ , Vorwurf wird seitens der Zechenvertretung be⸗ ritten.
Die Gedinge würden nach den Flöüzverhältnissen gemacht, und wo die Leute nicht genügend verdienten, würde ihnen entsprechender Zusatz gemacht.
v. g. u. Kaebel. Hugo Stinnes. Knupe. Brenner.
Die Belegschaftsvertreter verweigern ihre Unterschrift ohne nähere Angabe der Gründe.
v. w. o. Pöppinghaus. Florschütz. Schornstein. Müller, als Protokollführer.
Fortsetzung der 1 am 15. Februar 1905 im Amtsgebäude zu Dahlhausen (Ruhr).
Anwesend:
1) Die Mitglieder der Untersuchun w,, Geheimer Bergrat und Oberbergrat Pöppinghaus, Bergrat Schornstein,
Landrat Florschuͤtz.
2) Seitens der gehe. Direktor Brenner, Direktor Knupe, Betriebsinspektor Kaebel.
3) Als Belegschaftsmitglieder: Bergmann Ew. Mühlhaus, Bergmann H. Tobel, Bergmann Alwin Linß.
4) Als Zeugen:
der Steiger Becker Bergmann Fritz Wiegand, Wetterkontrolleur Chr. Schneider,
Bergmann Lorenz Mamys. 5) Als Protokollführer: Assistent Müller.
Dem Steiger Wilh. Becker, wohnhaft zu Buer, 33 3
alt, wurde die Aussage des k He an vom . bruar vorgelesen. Derselbe sagt aus: Es ist richtig, daß ber Bergmann Dopierala im Jahre 1992 — den Monat kann ich nicht mehr genau angeben — in einem Aufhauen im Flöz Röttgersbank n. hat. Ich entsinne mich, daß ihm einmal eine Schicht gestrichen worden ist, weil er in der ganzen Nacht nichts gemacht hat. Es wurde mir vom Wetterkontrolleur , daß er ihn schlafend auf einem Kohlenhaufen unter em Ueberhauen gefunden habe, Welcher von meinen 3 Wetterkontrolleuren mir diese Meldung gemacht hat, ist mir entfallen. Ich bestreite, daß in dem Ueberhauen Wetter ge⸗ standen haben. Wären solche darin gewesen, wäre mir nie. vom Wetterkontrolleur gemeldet worden und hätte ich dem Dopierala die Schicht nicht streichen können. Außerdem war das Hrt auf 3 Drittel belegt und haben die Kameraden auf den ührigen Schichten durchgearbeitet. Auch hiergus folgere ich, daß in dieser Nachtschicht Wetter in dem Ueberhauen nicht gestanden haben. Ebenso bestreite ich, daß dem Dopierala an L aufeinanderfolgenden Tagen die Schicht gestrichen ist. Dessen müßte ich mich noch entsinnen.
Auch selbst zugegeben, es hätten Wetter in dem Aufhauen gestanden, so hätte Dopierala in dieser Schicht sch wenigstens damit beschäftigen müssen, die unter dem Aufhauen in der Sohlenstrecke liegenden Kohlen einzuladen und fortzuschaffen. Kurz vor Röttgersbank, etwa 30 in von der Arbeittzstelle des Dopierala n e, war eine Ausweiche im Querschlage in welcher Wagen in hinreichender Anzahl standen, Dopierala hat aber garnichts gemacht, und deshalb ist ihm mit Fug und Recht die Schicht gestrichen.
Von dem Delegierten A. Linz wird die Frage aufgeworfen, ob der Steiger Becker befugt war, dem Dopierala die Schicht 6 streichen. Er betrachtet dieses als eine Bestrafung, und olche könne nur von dem Betriebsführer oder seinen Beauf⸗ tragten ausgesprochen werden, und läßt an den Steiger Becker die Frage stellen, ob er vom Betriebsführer den Auftrag hatte, in solchen Fällen selbst die Strafen zu verhängen. . Becker entgegnet darauf: 6h fühlte mich zum Streichen der Schicht berechtigt und verpflichtet, da anderenfalls die übrigen Hauer benachteiligt worden wären. Im ührigen betrachte ich die Maßnahme nicht als eine e ren g, sondern als eine Nichtberechnung einer nicht geleisteten Arbeit. 2
Der Delcgierte Tobeck läßt den Steiger Beger weiter fragen, ob er, der Vorschrift im 3 25 der Arbeits orb nung e. prechend, dein Döpierala in ber folgenden Schicht von . Geschehenen Kenntnis geg r; habe. Steiger . darauf, daß er in biesem Falle, wie das auch sonß zu gn
dem D. Kenntnis gegeben haben müsse.
ehen pflegt, ( 6 . . Sache so lange her, baß er sich im einzelnen
bes Falles nicht mehr genau enisinne.
u.
k Wilhelm Becker.