1906 / 57 p. 11 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 07 Mar 1906 18:00:01 GMT) scan diff

nachgewiesen, da e den Weg verfolgt, der im Laufe der Zeit ö. a. fee, . einmal ordentliche Professuren für Kolonialrecht, zunächst in erlin, errichtet, werden können; an den meisten Üniversttäten wird hereits Über Kolonialrecht gelesen, und zwar in Berlin durch einen Privatdozenten, welcher allerdings darin nicht feine volle Betätigung findet, sondern auch über andere Materien liest. Wenn sich der Antrag nicht lediglich auf Kolonial recht beschränkte, fondern fich auf Ko onialwesen erstrectte, könnten wir vielleicht zu einem anderen Resultat kommen. Für Kolonialrecht allein ist noch kein Bedürfnis für eine Professur vorhanden. Die Regierung ist auf dem richtigen Wege, wir dürfen sie nicht in diefer Beziehung drängen, wo es nicht begründet ist. Wir lehnen daher den Antrag ab.

Darauf wird die Debatte geschlossen. JR

Der Titel des Zuschusses für die Universität Königsberg wird bewilligt.

Der 3 Arendt wird nach Probe und Gegenprobe mit großer Mehrheit abgelehnt. .

Unter den Ausgaben für die Universität in Berlin sind im Extraordinarium zur provisorischen Unterbringung einer Abteilung des Zahnärztlichen Instituts im neuen oli⸗ klinischen Institut für innere Medigzin, zur Instandsetzun des vom Zahnaͤrztlichen Institut benutzten Hauses Dorotheenstraße 40

und Einrichkung desselben für die in demselben verbleibenden . des 8a. 24 000 M6 gefordert.

Die Kei lin g fr. Vellep) ünd Gengofsen zan tragen, diese 4 obo M als erste Rale zum Neubau des Zahnärztlichen Instituts zu bewilligen. ö

ü frkons ): Die Bibliothek des Juristischen Sen i . 5 Berlin ist durchaus ungenügend aus Attetr' wSag den aum sowohl wie den Umfang der Bibliothek elbst anlangt. sz ist aber notwendig, daß die . Furisten lernen sich der Literatur und Judikatur selbständig zu bedienen weil sie die Praktika besuchen und den raktilankenschein beibringen müssen, und. besonders, daß é Ties gelernt haben, ehe sie an die Referendararbeit gehen. 1a ank dien scheitern in Referendareramen, mcth, sie nicht mit R' Lit ratur umzugehen wissen. Cs werden auf diesem Wege auch die Mißstände, welche das Repetentenwesen mit sich bringt, beschränkt. Die mangelnde Gewandtheit in der Benutzung der Literatur führt die jungen Juristen 36. in die . der Leute, welche in den Zeitungen sich zur Anfertigung von Arbeiten erblicken. Ich hoffe, daß Die Reglerung ihr in ö ,, gegebenes Versprechen, i orgen, erfüllen wird. . fi . ö. 1g e ö m burg (kons.): Das Zoologi che Museum in Berlin ist nicht nur das erste Hefen dieser Art in s a . 9. n, , dieser Art

i i u den .

Washington, Wien und Pari ö a. , . . ügelt. it im vorigen Jahre habe ich darauf hingewielen, —ᷣ. 3g n,, auch erhakten müssen, und neuerdings ist

gestaltet worden. aus, wie die

Uingswelt für das zoologische Studium sowohl vom allgemeinen

philosophischen wie auch aug erhellt

1 bescheibenen Zuschuß von 29 000 6, den das Berliner

fiche Mufeum erhält (das Britische erhält 30090 und. das in in n 0 666), find folche Museen natürlich auf Privatstiftungen ö eintreten. bu r. Schãtzung ein sehr geringer, und es ist eine nationale 9. ine mit deutschem Fleiß, deutscher Intelligen; in Jahrzehnten 2 nengetragene Sammlung Deutschland zu erhalten und zu ver a das Ausland sich deutsche Wißffenschaft zu nutze macht,

, . wird das Berliner Zeologische Museum auch auf

ĩ i i erreichbare Höhe erhalten. ;

ö . Dr. Eilsberger: Mein Herr 6 ist der Frage des Ankaufs der großen chmetterlingssamm bann bereits ,, Endgültige Stellungnabme dazu ist von ö. Ergebnis einer ,, rlfung und dem Einvernehmen mi

. i ĩ ängig. . .

. er m rn, ö. . Bereits 1304 hat die Regierung die Wr gige des Zahnärztlichen Instituts in der Dorotheenstraße

ĩ ĩ lle ; mußle bestimmt annehmen, daß die Regierung g K . Neubau getroffen habe. . 5 sordert sie Jetzt nur 24 000 6, um das alte baufällige

w Gine erste Folge dahon, war denn auch,

. ö . . en i e ,, ü ? eit einer l

ö J weiter zur, Sprache, daß die n ,. des Inftituts bon ihrem Gehalt noch ihre Assistenten . ö.

Reinigung und Bedienung bezahlen müßten. D ner

) z nstituts; geheng n lunsnsnglichteit der räumlichen erhalt nis 2 a

rundflache arbelten, in, 1 ö nn eg n ernte m a n

e erde fiefe , üer Rumpel kaften hervor. Zum Schluß fragt

für das za närztliche Studium hon jetzt an das

r Riedner an, ob solle wie

bituckntenckdmen gefordert werden oder ob es bleiben

ö. Nit zmer Oberreglerungsrat Dr. Naumann:

der ö Zahnärztlichen Instituts muß , lang dorgegangen werden. Im neuen Polsklinischen Institu ö. ef. 3 an en, s. ö J 0 . 8. =. Als bigher. Die Verwaltung fann .

ür einen Reubau steht nicht zur Versüg nr, ai r f des Abiturientenexameng kann ich .

I

. Maßregeln ins ni Went den zorgefehenen provisorischen R ö J nnn nher brsn ung einer ,,

j ersonen jum . , enen ef il. . . , . ,, efangenen kommen. Es gibt eben kein an ere , . vollstã Wenn der Antrag nicht argengmmen ; 3 ö. ö. jn den nächsten Clat die erste Rate ju einem euhau einzustellen. der Ent⸗ . Volkep) bemerkt, daß angesichts der bie, ö he it fer Wsffenschaft für das Studium derselben ö 6. ö Wine, n gen K gegenüber den n führ nnen rel e ü n ge derirerzre über den Ankauf der Staudingerschen gf, ö. gzfammlung die Anerkennung aus. über das, was herei ige Iscum für graturkunde seltenz des Staath geschehen . und r . . einma' einen Appell an alle, welche äberflüssigen Reichtum be⸗ Ben, auch ihrerseits mitzuhelfen. Der Antrag Kreiling wird angenzmmen. ö Der Zuschuß für die Univerfität Berlin wird bewilligt.

. dem Zuschuß für die Universität Greifswald

lenk ö Abg. Dr tons) die Aufmetlsamlest des Minitere auf die . . 9. ö. , Feier des 1560 jährigen Be⸗

stehens der Universität Greifswald. Er s childert eingehend die historische Entwicklung und die Bedeutung dieser Untpersität und weist namentlich auf die großartige Jubelfeier . 406 jährigen Bestehens im Jahre 1566 hin, die in AÄnwesenheit des Königs Friedrich Wilhelm 1V. und des damaligen Prinzen von Preußen mit seinem Sohne statt. gefunden habe. Er bittet den Minister, die bevorstehende . in eier der Bedeutung der Universität würdigen Weise zu gestalten.

Minister der geistlichen, Unterrichts und Medizinal⸗ angelegenheiten Dr. Studt:

Meine Herren! Hinsichtlich der feierlichen Begehung bon Jubiläen der Universitäͤten besteht im allgemeinen der Grundsatz, daß nur solche Jubiläen besonders berücksichtigt werden, wo es sich um eine volle Jahrhundertfeier handelt. Im vorliegenden Falle das hat der Herr Abg. ja auch zuletzt hervorgehoben handelt es sich um ein 450 jähriges Jubiläum.

Nun räume ich gern ein, meine Herren, daß die Universitãt Greifswald bei ihrer hohen wissenschaftlichen Bedeutung und an⸗ gesichts des Umstandes, daß sie die älteste Universttät Preußens ist, eine besondere Berücksichtigung verdient. Ich bin daher berelt, meiner seits dem Wunsche der beteiligten Herren tunlichst entgegenzukommen und die Feier ju einer solchen sich gestalten zu lassen, die jener Be— deutung entspricht. Ich setze dabei allerdings voraus, daß die Feier sich in mäßigen Grenzen bewegt.

Bei den Ausgaben für die Universität Breslau betont

Abg. Strosser (kons) von neuem die Notwendigkeit eines Neubaucs für die Sternwarfe und einer Erweiterung des Zahn ärztlichen Instituts in Breslau und schildert ferner die Zu⸗ ände des Ürchäöologischen Instituts; dieseß befinde sich in

zumen, die so tief en, daß bei Hochwasser es unter Wasser stehe. Beim ktetzten Hochwasser hätten alle die schönen Göttinnen mit beiden Beinen im Wasser gestanden, und als das schmutzige Wasser ö. verlaufen hatte, hätten sie alle Strümpfe angezogen gehabt. Für die Universität Breslau sei noch nicht genügend geschehen.

Wirklicher Geheimer Oberregierunggrat Dr. Naumann er widerl, daß für Breslau in den letzten 20 Jahren an einmaligen Aus⸗ gaben 9 Millionen ausgegeben seien. Aehnlich sei es bei den anderen Üniverfttäten, und da fage man, es geschehe für die Universitäten nichts. (Rufe rechts. Berlin?) Für Berlin seien in demselben. Zeit. raum 23 Millienen utzzegehen. Der Vorredner klage über die Räume des Zahnärztlichen Institutz, man könne aber nur annehmen, daß er gar nicht dagewesen sei. Bei dem Archäglogischen Institut komme es weniger auf die Räume als auf die Ausstellungsgegenstände an. 2.

Abg. Von Neu m ann., Grohenborgu . ür Breslau ist allerdings in der letzten Zeit viel geschehen,. Aber wir dürfen nicht vergessen, daß seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts für Brezlau eigentlich nichts geschehen war. Die Schilderungen des Vorredners über die Räumlichkeiten der Breslauer Institute sind durchaus richtig. Ich will dem Regierungskommissar nicht wider sprechen, wenn er von schönen Räumen an anderen Orten spricht.

wünsche., besonders die Beschaffung, von elektrischem Strom für die Untersuchungen in den Kliniken, wo jetzt noch Alkumulatoren verwendet werden müssen. Wir sind schmerzlich ent täuscht, daß die 38 00 „6, die das kostet, noch nicht im Etat stehen. Ferner muß das in jämmerlicher Verfassung befind⸗ liche Landwirtschaftlich! Institut, der Breslauer Unbersität neu gebaut werden. Dankbar sind wir für die segensreiche Einrichtung der mensa für die Studenten, denn der Magen (st doch einmal die Hauptsache. Für die Sternwarte hat sich die Stadt Breslau bereits einen Bauplatz zu billigem Preise verschaffen wollen. Leider ist noch nichts geschehen. Wir Schlesier sind gani enügfam, aber was sein muß, müssen wir doch hegnspruchen. Die hesnkänder verstehen es allerdings besser, wird sind Dagegen Stümper. Man scheint überhaupt keine Sternwarte in Breslau haben zu wollen; aber wir müssen auch in dieser Hinsicht unsere Ost⸗ mark flärken, um unsere Jugend gegen die feindlichen Mächte zu kräftigen. Die besten Instrumente müffen noch in Kisten ver ackt gehalten werden. Der dre Nefraktor ist absolut unbrauchbar, weil man durch den Dunst der Stadt doch nicht sehen kann.

Ministerialdirektor im Finanzministerkm Dr. Germ ar Man muß bei einer Sternwarte unterscheiden zwischen den Zwecken eines Lehrinstituts zur Ausbildung von Astronomen und denen eines Instituts für Forschungszwecke. Eine Sternwarte für Forschungs zwecke würde nach modernen Ansprüchen eine ein malige Ausgabe von rund einer halben Million erfordern. Die Erwägungen der Regierung sind darüber noch nicht abgeschlossen, ob für die Errichtung einer Sternwart in der Nähe von Breslau in diesem Umfange ein unabweieliches Bedürfnis vorliegt, Auch die Frage des Grunderwerbz ist noch nicht vollkommen geregelt.

Abg. Dr. Wagner (freikon.): Die Statistik über die Ausgaben für die Universitäten, die uns der Regierungskommissar vorgelesen hat, imponiert mir gar nicht, Für Berlin sind 25, für Breslau nur g Millionen ausgegeben. Ich weise zunächst auf das Bedürfnis eines Iteubaueß für die Bibliothek in Breslau, hin. Es wird noch dringender werden, wenn die Technisch Hochschule hinzukammt, Es wärs dann daz Beste, auf einem swischen der Universität und. der Technischen Hochschule gelegenen Platz ein neuss Bibliotheksgebãude ir sämtliche wissenschaftlichen Zwecke zu errichten. Man hatte die Militärgebäude in Breslau nicht an Bau spekulanten verkaufen, fondern für Staatszwecke reserpieren sollen. Die Erwägungen über einen Bauplatz für die Sternwarte dauern nun schon seit vielen Jahren. Wenn man eine neue Sternwarte für Forschungd zwecke auf Riemberg, 0 Kilom. von Breslau entfernt, errichten will, so bin ich damit einverstanden; denn eine solche Sternwarte ist in dem Dunst er Stadt Hreslau' selbst unmöeglich. Ich hate auch schon früher die Start Trebnitz oder die Stadt Obernigk für dielsen Zweck vor⸗ geschlagen. Außerdem t aber die jetzize Sternwarte der Untberfität für Lehrzwecke bestehen bleiben.

Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Studt:

Ich habe durch meinen Herrn Kommüissar schon erklären lassen, daß die Sache diesseits in ernste Prüfung genommen sei, und ich kann persönlich hinzufügen, daß ich die Hoffnung nicht aufgebe, auch bezüglich der Sternwarte ju elnem den Wünschen der beteiligten wissenschaftlichen Kreise in Breslau Rechnung tragenden Ergebnis zu kommen. Ich habe ferner durch meinen Herrn Kommissar nachweisen lassen, welche erheblichen Summen im Extraordinarium in den letzten Jahren für die Universitãt Breslau ausg⸗ wendet sind.

Wenn der Herr Vorredner sich bemüßigt gefunden hat, den Aus⸗ druck zu gebrauchen, daß mein Kommissar ihm eine Statistik vor⸗ geritten habe, die ihm gat nicht imponieren könne, und wenn er weiterhin behauptet hat, daß die Universität Breslau lediglich auf unzulängliche Räume angewiesen sei, übrigen eine Erklärung die mit seinen weiter folgenden Ausführungen im Widerspruch steht, wonach mlt allen modernen Anforderungen ausgestattete klinische Institute vorhanden seien, so muß ich gegen eine derartige Behandlung de haut en bas entschiedenste Verwahrung einlegen.

Damit schließt die Debatte.

ersönlich bemerkt . .

ö. Dr. Wagner (fr. kons.): Ich habe nicht die Absicht

gehabt, die Zahlenangaben des Kommissars zu bezweifeln. Ich habe

anerkannt, was für die medizinische Fakultät geschehen it, aber

damst ist nicht gesagt, daß alle Mißstände schon beselligt sind, über die wir zu klagen haben.

0.

Bei den Ausgaben für die Universität Halle bittet

Abg. Dr. Keil (nl), daß das Chemische Institut der Universität 3. mehr Zuwendungen erfahre, da erstens die chemische Industrie

achsens überaus hoch entwickelt jei, und zweitens in Halle keine Feson dere Technische Hochschule bestehe. Gin weiterer Wunsch gehe nach einem Ausbau des Landwirtschastlichen Instituts dieser ÜUnibersität, für das seitens des Kultusministeriums wenig geschehe. Für das Institut in Poppelsdorf seien seit 1900 500 go e und für das Berliner seit der kurzen Zeit seines Bestehens gar 6 Millionen ausgegeben, und trotzdem reichten die Institute dieser Universitäten an Bedeutung nicht an das Institut in Halle heran. Man möchte doch nicht annehmen, daß das Kultusministerium für die ihm unter= stellten Landwirtschaftlichen Institute weniger tue, als der Land= wirtschaftsminister täte. ;

Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat Dr, Na u m ann weist dlese letztere Annahme als unberechtigt zurück, jedoch werde man sich im Ministerium mit dem Wunsche des Redners beschäftigen.

Nachdem noch die Abgg. Winckler (kons) und Dr, Fried⸗ berg (nl ebenfalls einen Ausbau des Chemsschen Instituts der Uniperstität Halle aus denfelben Gründen befürwortet haben, erklärt der

Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Studt:

Meine Herren! Unter Bezugnahme auf die Aeußerung meines Herrn Kommissars gebe ich gern die Erklärung ab, daß ich den Wünschen des Herrn Vorredners hinfichtlich eines Lehrstuhls für technische Chemie in Halle mein volles Interesse zuwenden werde. ö

Darauf wird der Titel bewilligt.

Zu den Ausgaben für die Universität Kiel liegt der Antdag der Abgg. Brütt, Jürgensen, Wallen horn, Dr. Wolff⸗Gorki und Wolgast vor, daß in den nächsten Stat die für die Reorganisation des Landwirtschaftlichen Instituts der Universität Kiel erforderliche Summe eventuell eine erste Rate eingestellt werde.

Nachdem Abg. Brütt (fr. kons) in der kurzen Begründung des Antrags darauf hingewiesen hat, daß derselbe von Ver⸗ tretern aller Parteien unterzeichnet sei, wird der Antrag der Budgetkommission überwiesen.

bg. Wok ga st (fr. Volksp.): In den letzten Wochen hat sich nicht nur die Preffe meiner Heimgtprobinz Schleswig -Holstein mit der Angelegenheit der künstlerischen Ausschmückung der Ünibersität Kiel beschäfligen müsfen. Ich will der Unterrichtsperwaltung Gelegenheit geben, hier festzustellen, waz wahr und was nicht wahr in der ganzen Angelegenheit ist. Hoffentlich wird die berechtigte Erregung, ja die Empörung, die dies? Angelegenheit hervorgerufen hat, einer Bexuhigung weichen. Bei der Ausschmückung des Treppenhauses der Universttät Kiel war einem heimischen Künstler Karl Storch der Preis zuerteilt worden. Der Künstler hatte in seinem Entwurf den Auszug der Kieler Studenten von 1848 zum Gegenstand genommen. Diefer bes der künstlerischen Konkurrenz angenommene Entwurf wurde aber nicht zur Ausführung gebracht, wodurch in den Zeitungen große Erregung eniftand. Ig, man ist sogar so welt gegangen, zu be= haupten, der Sberpräsident habe die Ausführung deshalb herhindert, weil er diese Vorgange von 1848 in Kiel als einen Akt revolutionären Charakters angesehen und die Beteiligung der Kieler Studenten als eine Jugendtorheit bezeichnet habe. Ich glaube nicht, daß man speziell mir und meinen Freunden den Vorwurf. wird machen wollen, daß wir mit unserem Nachbarländchen Dänemark nicht im guten Ein⸗ verständnis leben wollen, aber wir lassen unt die Dinge, die mit der Entwicklung unserer Heimatprovinz und ihrem Verhältnis jum einigen deutschen Vaterlande zusammenhängen, nicht verdrehen. Im Namen aller holsteinischen Abgeordneten erbitte ich eine Auskunst von der Regierung, erstens, oh die Gründe der Ablehnung des Entwurfs allein und aukschließlich vom künstlerischen Stand punkt aus erfolgten, und zweitens, ob die Vorgänge, die mit der Befreiung Schleswigs zusammenhängen, als ein Akt re— volutionären Eharakters und der Auszug der Kieler Studenten als

eine Jugendtorheit von amtlicher Stelle aus bezeichnet worden ist.

Ich lege auch energischen Protest desen ein, wie man in dänisch⸗protest⸗= Ferischen Blättern diese Binge ausgebeutet hat. Für Freiheit, und für Deutschtum und aus Liebe zum Recht ist dgmalt die Erhebung in Schleswig 6e de, und wir lassen uns nicht mit Schmutz bewerfen von 3 eite, als hätten unsere Väter im Meineid zu den Waffen gegriffen. SJBeheimer Oberregierungs rat Dr. Schmidt: Ich muß mich auf eine kurze Erklärung beschränken mit dem Hinweis auf die vertraulichen Mitteilungen, die ich bereits in der Kommission gegeben habe. Es ist richtig, daß ein Satwurf des Malers Karl Storch in der Konkurrenz für die kuͤnstlerische Ausführung des Treppenhauses der Kieler Uni⸗ beisilät den Prei davontrug. Aber dieser Gewinn gab noch keinen Anspruch auf, die Annahme des Bildes zur Ausführung. Die ganze Ausführung hing davon ab, daß auch die gegenüberllegendẽ Wand und das Ganze eine einheitliche Ausgestaltung erfahren konnten. Darüber haben sich die Verhandlungen ziemlich lange hingezogen. Ich kann versichern, daß dabei lediglich künstlerische Gesichtspunkte maßgebend waren, politische Gesichtspunkte sind überhaupt nicht erörtert worden. Der Herr Minister hat übrigens den Maler Storch , den angenommenen Entwurf als ein großes Gemälde aus zuführen, die Verwendung für das Treppenhaus steht damit in keinem Zufammenhang. Was welter erörtert worden ist von Interna der Verwaltung, muß ich unerörtert lassen.

Nachdem Abg. Wolg ga st in bezug auf die letzten Worte des Vorredners bedauert hat, daß der ausgesprochene Verdacht an dem Sberpräsidenten von Schleswig⸗-Holstein hängen bleibe, erklärt der

Minister der geistlichen c. Angelegenheiten Dr. Studt:

Ich fühle mich veranlaßt, auf die Aeußerungen des Herrn Vor⸗ redners zu erklären, daß ich aus grundsätzlichen Rücksichten über den Bericht des Herrn Oberpräsidenten irgend welche Aufschlüsse zu geben nicht in der Lage bin. Es kann sich nicht darum handeln, die Gründe für meine Entschließung festzustellen, sondern nur die Tatsache, für die ich die Verantwortung trage, und die ist, daß das Bild dez Herrn Karl Storch von mir bestimmt ist, in veränderten Dimensionen in der Universität Kiel Aufstellung zu finden.

Zu den Ausgaben für die Universität Göttingen liegt der An trag der Budgeikommission vor, die Regierung zu erfuchen, als Beilage zum Etat die im Vorjahre statt⸗

ehabten Einnahmen und Ausgaben des Hannoverschen Kloster⸗ onds aufzunehmen.

Abg. von Strom beckZentr.); Aus dem Hannowerschen Kloster fonds err; die Universitaͤt Göttingen bedeutende Zuwendungen. Solche Mitteilungen, wie sie der Antrag wänscht, werden bereits an verschiedenen Stellen deg Ctats gemacht, z. B. im Domänenetat. Es ist nicht ffar, was unter den veranschlagten Einnghmen und Ausgaben zu ver. stehen fei; auch in der Kommission ist diese Frage nicht, erörtert worden. Ich will keinen Antrag deswegen stellen, das kann späterer Zeit vorbehalten bleiben. Ich will nur bitten, den Antrag der Kom⸗ mission anzunehmen. . .

bg. von Brandenstein gen; Die Konservativen sind mit dem Antrag materiell einverstanden. Ob die Nachwelsung über den Klosterfonds alz Beilage zum Clat oder in einer besondern Denkschrift gegeben wird, sst gleichgültig. Aber die Nachweisung wird Gelegen helt dazu geben, daß sich das Hauz weiter mit dem hannoberschen Klosterfonds beschästigt, um vielleicht Anträg. daran zu knüpfen. In weiten Kreisen in Hannober meint man, daß der Fonds nicht so Ferwaltet wird, wie e sein müßte. Auch, der hannoveische Pro⸗ vin siallandtag hat sich damit beschäftigt, ist aber zu einem ab— schließenden Urtell noch nicht gekommen. Die letzte Mitteilung dez Ministers gibt dem Wunsche des Provinziallandtags nach, daß sich dieser damit beschäftige, aber der Minister gesteht dem Provlnzial«