der Beschaffung und Zuteilung der Wagen Ersprießliches leisten, präsidiums von Schleswig nach Kiel betrifft, so kann ich darüber
daß es nicht bloß eine bureaukratische Behörde mehr sein wird.
nn den helden letzten Jahren sind enorme Summen extraordinär 2. Verstärlung. der Betriebsmittel, dem CEisenbäahnminister zur Verfügung gestellt worden in einer von dem Fingnzminister slbst als nicht ganz einwandsfret bezeichneten Weise. Man klönnte dirses Auekunftsmittel noch schärfer kritisiren; der Vorgang ist nicht unbe⸗ denklich, benso wie die außeretatsmäßige Bereitstellung von Mitteln aus den Etatsüberschüffen für die Erwerbung von Gebäuden im Ge, biete des Ministeriums des Innern. Die Verwaltung sollte sich doch nach Möglichkeit vor foschen bedenklichen Transaktionen, hüten. Besser hätte man die Summen für Verstärkung der Betriebs mittel auf Anleihen übernommen. Die Einnahmen der Eisen bahnverwaltung werden im Jahre 1906 den Anschlag um rund 150 Millionen üÜberschreifen; dennoch rechnet der Finanz- minister flugs ein ungünftigeres GSesamtergebnis heraus, um recht grau in grau maten zu können. Ich glaube, der Netto- Iberschuß wird Jedenfalls 306 Millicnen äberschreiten. Die be- stehende Hochkonjunktur ist, wie betont werden muß, noch unter dem Regime der alten Handel verträge eingetreten. Nicht den neuen Handelsberträgen, nicht dem neuen Zelltarif ist diese Hochkonjunktur zu verdanken. Die ungünstigen Wirkungen dieser Erkungenschaften werden nicht zögern, sich bemerkbar zu machen. Daß die früßere Wirtschaftspolitik befruchtend und ersprießlich ge—= wefen ist, geht auch aus der Einkommensteuerstatistik evident hervor. Der S 25 des neuen Ein kammen stenergesetzes hat gestern zu lebhaften Be- schwer den und Klagen geführt, Wir haben unsererse ts vorausgesagt, daß die neue Vorschrift eine schwere Belästigung der Arbeitgeber und Erbitterung in den Arbelterkreisen herbeiführen warde. Geftern wurde mit Genugtuung konftatiert, daß auf diesem Wege Arbeiter mit Einkommen von 1665 bie dd * enmtitelt worden seien, die bie ber keine Steuer ge zahlt hätten. Nun ja, es soll auch Großgrundbestzer geben, die noch Riel meßzt Sinkemmen haben, ohne einen Pfennig Steuer zu zahlen. Jedenfalls ist die neue Bestimmung zu einer Anzeigepflicht der Arbeit 87 ausgedehnt worden, die sich nicht halten läßt. Für die Auf⸗ esserung der Gehälter der unteren und mittleren Beamten sind wir stetz eingetreten, und wir werden daher die in den neuen Ttat von der Regierung gingestellten Mehrforderungen gern bewilligen. Die Aufbefserung darf aber nicht beschränkt werden guf die Beamten des Außendienstes, wobei ich beiläufig meine ganz besondere Befriedigung über die Aufbesserung der Gendarmengehälker ausspreche, sondern sie sollte sich erstrecken auf alle hier in Betracht kommenden Beamten. kategorien. Das bisherige System der Skellenzulagen mit seinen Unzuträglichkeiten und seiner Willkür muß eingeschränkt und tunlichst beseitigt werden. Auf die Notwendlgkeit bon Teuerung, zulagen brauche ich heute nicht einzugehen; das Nötige darüber ist im Reichstage bereits gesagt worden. Die Fleischteuerung zwingt geradeju ju solchen Zulagen, wenn nicht die Dienst⸗ und Arbeits freudigkeit der Beamten in die Brüche gehen soll, Im Reichstage wurde dem neuen Landwirtschaftsminifter der Wunsch mitgegeben, er möge in die Fußtapfen des Herrn von Podbielski treten. Ich will nicht hoffen, daß dieser Wunsch sich auch auf die Betelligung an ewissen Lieferungsverträgen erstrecken soll, Ich will wünschen, daß 5 von Arnim nicht einseitig als Ressortminister, ondern als Staatsminister ö wird; seine Erklärungen im Reichstage bei Gelegen belt der ö lassen freilich erkennen, daß der alte Faden fortgesponnen werden soll. Wir verlangen nach wie vor energische und wirksame Maßregeln zur Linderung der Fleischteuerung. Wir haben auch immer betont, daß die einseitige Begünftigung des Körnerbaues nicht jum Nutzen der gesamten Landwirtschafi sei; der neue Landwirtschafts⸗ mintster hat wenigstens in diesem Punkte etwas Hoffnung gemacht, indem er Erleichterungen des Ueberganges zu größerer Ausdehnung der Viehzucht für notwendig erklär. Wir wollen auch vor allem Hebung des kleinen und mittleren bäuerlichen Besitzes, die die Hauptträger der Viehzucht sind; auf diesem Gebiet ist noch sehr viel zu tun, auch durch Pflege des Genossenschaftswesens. Der Großgrundbesitz hat nicht den entsprechenden Anteil an der Vieh⸗ produktion deshalb muß gerade der kleinere und mittlere bäuerliche Besitz gestärkt und in seiner Leistungsfähigkeit erhöht werden. Aber bei der ftändigen Vermehrung der Konfumenten reicht das nicht aus. Neben der Zollpolitit muß die Landwirtschaft ihr Augenmerk auch auf die Leutengt richten, sie ist die Hauptsorge der Landwirischaft. Es muß etwas geschehen, um der Landwirtschaft die nötigen Arbeite kräfte zu verschaffen, freilich nicht nach dem Vorschlag der westpreußischen Zandwirtschaftskammer durch die w von Kulis, denn diese würden eine stete Gefahr für unsere Entwigllung bedeuten und nicht zum Segen der Landwirtschaft ausschlggen, Man müßte vielmehr auf die möglichste Seßhaftmachung von Arbeitern und damit auf Ver⸗ mehrung des mittleren und kleinen bãuerlichen Besitzes hinwirken; es muß dauernde Arbeitsgelegenheit und Seßhaftmachung auf dem Lande gewährt werden. Auch die Rechtaperhältnisse der in der Haus- und Sandwirtschaft beschäftigten Personen müssen einer zit= mäßen Revlsien unterjogen werden, damit sich die Ar- lter auf dem Lande wieder wohl fühlen. Auch eine Erleichterung der Verkehrsmittel würde nicht. die Landflucht fördern, sondern gerade einen Austausch zwischen den Arbeitskräften n Induftrie und Landwirischaff ermöglichen. Dem Bedauern des * ar, daß der Cifenbahnminister die Tarifreform beschlossen bat, ahne das Haug in fragen, schließe ich mich namens meiner Freunde nr, Wir seken dem j. Mai bieses Jahres, an dem die Reform n Rraft tritt, mit einer großen Portion von Besorgnis entgegen; denn zweifellos wird die ganze Reform auf Cine Verkeucrung des Werkehrg hincustaufen und einen bedenklichen Rückschritt darstellen. Dazu komm die unglũckselige Fäbrkartensteuer im Fieiche, die! fär Prentzen, und die a:beren Einzelstaaten nicht die finanziell günflige Wirkung gehabt hat, die man erwartete. Wenn die schöne Tarifreform in Kraft zritt, wird eine Reise von 600 Km“ mit 5 Eg Gepäck in der HI. Klasse statt jetzt 13 * in Zukunft 2240 , in der II. Klasse ite, e, eg, und in ber? I Klsse slatt 6 57 4 le sosfen. 39. babe mich äber die scharfen Bemerkungen des Herrn Dr. Fried, e n die Fahrkarlensteuer gefreut; cbenso hatle er sich ja auch liberale . Jahrg gusgesprochken; aber gerade die National- steuer ei n born haben dazu beigetragen, daß die Fahrkarten⸗ Hegiern n gh . und sogar noch Über den Vorschlag der Antrag . . erhöht worden ist. Der jetzt eingebrachte zumindern ist ärlung. fir Preußen durch Tarlfermaßigung herab⸗ aber nach g. Et gemeint und wird von ung unterstützt werden, ĩ ge der Parteiverbältniffe wohl keine Annahräe finden; Ucar möglich fein, das Ünbeil der Fahrkarte nsteuer Juftider waltung gell ai ge Gesichtspunkte wird auch in der lech zum Lell 24 Die Strasprojcßreform kommt nicht vom Forderung der Wicke . fickalischen Gründen. Die alte lammernrteise a. en hrung der Vernfung gegen Straf⸗ Deutschen ar sien ett ang · n siztalischen Widerständen. In der Rates im Just zm inisterlum . jüngst ein Aufsatz ei es vortragenden mõglichste Sparsamtern ek ru fue. nern in die Rechtepflege die zu andern, eine ganze Reihe pr reh; die ZJastaͤndigkeit der Gerichte usch in anderen Dingen Fier Gen ö. schterstellen zu beseitigen und uch pflege zur Seltung zu bringen ie der Fiskalttät in der Rechts juftizamt ein Rundschrelben, das . Seytember erging pom Reicht der Zuftändigkelt der Amtsgerichte 8 Te starnie rr e, die Erhöhung Rechtẽpflege würde aber eine schthere Schad j wicklung sein und die Uniufrie denheit mit ö gung unserer staatlichen Ent⸗ AInknũpf er Rechtspflege noch fleigern.
In Anknüpfung an den Fall deg upimanng ) g IZuch ich betonen, daß die Ausenthaltcbe lch von Köpenick möchte sowei j gänkungen für bestrafte
Personen, soweit sie ihr Fortkommen binden beseitigt d müffen. An Belhilfen für unterstũtzungeßebñ eitigt werden Krieger ist ein Mehrbetrag von 1873 605 in ten Gian nee
Min steriums des Innern eingestellt. Ich möchte Ministerlum des Innern rach Möglichkeit auf eins gleichmãßige Ver n, ö. ö , . . e he, . daß ach persönliche Freun und auch politische Mön
Vertestung eine Rolle fpielen. Was die B .
noch keine bindende Erklärung abgeben; jedenfalls würde die Stadt Schleswig dadurch in ihrer Entwicklung schwer beeinträchtigt werden, Daß borjährige Wahlgesetz wird auch der Minister des Innern nicht als Schlußstein seiner reformatorischen Wirksamkeit auf dem Ge⸗ biete des Wahlrechts betrachten können. Es sind von den einzelnen Parteien verschiedene Anträge eingebracht worden; be⸗ besonders habe ich mich über den Antrag des Zentrums gefreut, der auch für das Abgeordnetenhaus die Einführung des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechts unter Sicherung der gehelmen Abstimmung verlangt. Ez ist aber auch eine Neueinteilung der Wahlkreise notwendig. Im „Vorwärts“ wird unser Antrag als Renommierantrag bezeichnet und darauf hingewiesen, nach zweitägiger Verhandlung würde das Abgeordnetenhaus nach Hause geschickt, und damit falle der freistnnige Wahlantrag glatt unter den Tisch. Das ist eine grobe Entstellung der Tatsachen. Die heftigen Angriffe der Sozialdemokratie werden uns in unserer sachlichen Auffassung keinen Augenblick beirren. Wir hoffen, daß schließlich auch die sozlaldemokratische Wählerschaft sich empören wird gg, die Unwahrhaftigkeit eines Teils der sozialdemokratischen Presse gegenüber politischen Segnern. Die süddeutschen Staaten sind uns mit der Ein⸗ führung des Reichstags wahlrechts , und ich kann keines⸗ wegs dag Urteil des Herrn von Oldenburg über ihr Vorgehen teilen. Wir sollten uns im Ausbau des Staates nach freiheitlichen Grund⸗ sätzen von keinem andern Staate übertreffen lassen. Dazu gehört freilich auch, daß im Ministerium des „Geistes“ ein anderer Geist
waltet, als es gegenwärtig der Fall ist. Ich habe mich gefreut über
die Kritik, die der Redner der ngtionalliberalen Partei an Vorgängen auf dem Gebiete des Kultusministertiums geübt hat. Ich hätte frei⸗ lich gewünscht, daß im vorigen Jahre beim Kampf um das Schulgesetz die Abgeordneten der nationalliberalen Partei sich von diesem Stand⸗ punkt nicht so weit entfernt hätten. Dle Kritik des Abg. Dr. Friedberg gehört übrigens zur Sache, und ich fand es nicht richtig, daß der Abg. von Pappenheim es versucht hat, im Rahmen einer längeren Geh or r e öemnerüeng diese Ausführungen als nicht zur Sache gehörig zu kritisieren (Widerspruch des Abg. von Pappen heim). Wenn ein solcher Brauch einrisse, sg würde dies, für unsere Verhandlungen nicht zuträglich sein. Der Kultusminister hat die Ausführungen des Abg. Friedberg in keiner Weise widerlegt; er hat auch den ungünstigen Eindruck, den sein Bremserlaß im ganzen Lande gemacht hat, nicht verwischt. Diese Verfügung muß als das Schul- wesen schädigend schleunig aufgehoben werden. Unser Schulwesen hat eine sehr unerfreuliche Entwicklung genommen. Wir haben ein kon⸗ fesstonelles Schulgesetz bekommen, es herrschen Lehrermangel, Reglementiererei, Engherzigkeit, Unduldsamkeit. Unsere Naturschäͤtze sind nicht so ausgiebig, um uns den Erfolg vor anderen Staaten zu sichern. Wir müssen darauf. Bedacht nehmen, die geistige Kraft des Volkes zu stärken, die sittliche und technische Bildung zu fördern, Herr von Oldenburg hat gesagt, daß durch Trommel und Krückstock die Hohenzollern ihre Antoritaͤt stabiliert haben. Für die Gegenwart trifft dies jedenfalls nicht zu. Im 20. Jahrhundert sind nicht Trommel und Frückstock Träger der Kultur, sondern Wissen⸗ schaft und Technik. Aufgabe des Staats muß es sein, den Fortschritt auf allen Gebieten zu fördern und die Bahn frei zu machen für die vorwärts drängenden Kräfte im Volksleben.
Hierauf nimmt der Finanzminister Freiherr von Rhein⸗ baben das Wort.
(Schluß des Blattes.)
Statistik und Volkswirtschaft.
Invalidenversichernng der Seeleute.
Die Beiträge für die versicherungspflichtigen Seeleute sind von den Reedern an die Geschäftsstelle für die Invalidenver—⸗ sicherung der Seeleute in Lübeck abzuführen, und zwar stets E das abgelaufene Jahr in den ersten se ochen des neuen
ahres, r. für das Jahr 1906 bis fpätestens 3 = bruar d. J. Die Beltragszahlung hat von den Reedern ohne Auf⸗ forderung zu erfolgen. Für den Fall der Nichtinnehaltung der Frist sehen die betreffenden Bundesratsporschriften Ordnungtzstrafen vor
Zur Arbeiterbewegung.
Die ausgesperrten Berliner Kraftdrosch kenführer hielten gestern mittag eine sehr zahlreich besuchte Verfammlung ab. Nach den Ausführungen der Ausstandslestung soll sich, wie die Voss Htg. berichtet, die Lage nicht verändert haben, da die wenigen Aröeilz= willigen, die sich gefunden hätten, auf die ganze Bewegung wenig Ein⸗ fluß ausübten. Eg wurde schließlich in Beschluß gefaßt, worin die Versammelten erklären, an dem alten Lohntar!f the zu wollen. Gleichzeitig wurde die Kommisston bevollmächtigt, jederzeit mit den Arbeitgebern guf der Grundlage des alten Tarifs zu verhandeln.
Der Ausstand in der Eisengießerei und Maschinenfabrik von G. u. J. Jaeger in Elberfeld (ogl. Nr. 5 8. Bi) hat, wie die „Köln. Itg. bæzichtet, nach sechstägiger Dauer fein Ende erreicht. Nachdem die 200 Arbeiter, die sich am Ausstande be— teiligten, junãchst die Wiedergufnghme der Arbeit dabon abhängig gemacht hatten, daß ein neu eingestellter, ihnen mißliebiger Arbeiter entlassen würde, weil er dem Metallarbeiterperbande . angehöre, verlangten sie später, als sie sahen, daß ihre Forderungen fe i. bleiben würden, die Entlaffung des Arbeiters, wei er sie in seiner früheren Tätigkeit bei der Firma Jaeger durch unrichtige Fährung der Üeberstunden ite geschäbigt habe. Die Firma versprach, diefe Be— schwerde zu prüfen. Die Arbelter nahmen daraufhin die Arbeit wieder auf. 36 bon ibnen konnte indes vorlänsig keine Beschaftigung zuteil werden, weil die Firma durch den Ausstand auf einige Aufträge hatte
en müssen. ; ‚. J. — erg kändigten, wie demselben Blatte aus Halle teleg aphiert wird. z 0 Fleischerge sel Len, weil ihnen eine Lohn- erhöhung, eine Verkürmng der Arbeltszeit und eine Ginschränkung der Sonntagsarbeit abgelehnt worden war.
Der franzssische Nationalverband der Syndikate der Seeleute der Han del 8m arine hat, wie W. T. B. gus Havre erfährt, dort eine Versammlung abgehalten, in der die Zu= gestãndniffe der Reeder in betreff der Indalidenpenston als unzureichend erklart und e h fh . eine auf den allgemeinen Ausstand' ab- zielende Bewegung einzuleiten. ; ,, bel Genua fand, wie der Voff. Ztg.“ gemeldet wird, eine von 2000 streilenden Seeleuten befüchte Ver. fammlung flatt, in der beschlossen wurde, trotz einzelner Falle von Streikbruch, die den Verkehr der Postdampfer der Na vigazions generale italiang teiswelse ermöglichen, dei Generalaußstgnd der MNannschagft der italien iscken Handelsmarine fort-; jusetzen, bis die Forderungen der Streikenden erfüllt find.
Der Verein Hamburger Reeder hielt, wie W. T. B.“ berichtet, gestern , dem Vorsitz des Generaldirektors Ballin eine Generalbersam m lung ab, in der bezüglich des Konflikts mit der Leitung des Vereins der Schiff soffitiere (vgl. Nr. 2 d. Bl) sestgeflellt wurde, daß für die Reedereien dieser Konflitf als erledigt zu betrachten sei, da für die verhältnismäßig geringe Zahl der aus getretenen Offiziere bollwertiger Ersatz bechafft worden sel. Es wurde ferner beschlossen, für die Kapitäne, Offtziere und Maschinisten auf den Schiffen der . einige neue Institutionen ins Leben zu rufen, die den Angestellten einen Ersatz bieten werden für daz, was ihnen durch den Austritt aus dem Verein deutscher FGapltãne und Offintere der Handelsmarine! etwa verloren ge⸗ gangen ist. Die Einrichtungen bestehen in elnem Abkommen zwecks Besorgung des Cffektentrangports für die . an und von Bord, in einer Effektenbersicherung, in der Schaffung einer Unterstützungskasse für die Witwen und Waisen
und einem Rechtsschu
; ö. Vallentin; Lasrteß: Herr . als Gast; J
für die Angestellten. Bei Streitigkeiten zwischen elnem Angestellten und seiner Reederei wird ein Schiebz⸗ ericht angerufen werden können, dessen Vorsitz ein Mitglied des anseatischen Oberlandesgerichts führen und dessen Mitglieder ferner ein Vertreter der Reedereien sowie ein Vertreter der Angestellten sein sollen. Der letztere wird je nach dem Charakter des Angestellten aus den Kreisen der Kapltäne, Offiziere oder Maschinisten von den Vereinen dieser Be⸗ rufskceise zu erwählen sein. Endlich ist beabsichtigt, eine Unter— stützungskasse zu . die in Not geratenen Angestellten. Vor⸗ schüfse gewähren soll. Diese Kasse soll unter der Leitung des Vereins Seefahrt in Hamburg stehen. Die Generalversammlung beschloß ferner eine Erweiterung des Vorstands, der nunmebr aus dem Generaldirektor Ballin als Vorsitzenden, Adolf Woermann als stell⸗ vertretenden Vorsitzenden und 13 anderen Herren besteht.
Kunst und Wissenschaft.
Rektor und Senat der Königlichen Universität Greifswald schreiben folgende Preisaufgaben der Rubenow⸗Stiftung aus:
1) Die Stellung des deutschen Richters zu dem Gesetz seit dem Ausgang des 18. Jahrhun derts. Es ist zu erforschen, wie sich seit dem Einsetzen der Kodifikationen bis auf die Jetztzeit die Wissenschaft, die Gesetzgebung und die Gerichtspraxis zu dem Problem gestellt haben, ob der Richter nur zur Anwendung der Gesetze oder auch zur inn von Gesetzeslücken resp. sogar zur Abänderung von Gesetzesbestimmungen berufen sei. Für die Gerichts praxis ist zunächst festzustellen, inwieweit sie im tatsächlichen Erfolge zu Ergänzungen und Aenderungen der , . gelangt ist; des welteren aber guch, ob sie solche rechtschöpferische Tätigkeit nur unbewußt (im Glauben, dag Gesetz lediglich auszulegen) oder auch bewußt geübt und welche Methoden sie dabei befolgt. Als Forschungsgebiet kommen die Verhältnisse in Deutschland (und speztell in Preußen) in Frage. Aber Ausblicke auf die französischen und die nn amerikanischen Zustände werden nötig sein. Der Schwerpunkt ist auf die Erforschung der Zivilrechtspraxis zu legen. .
D Entwicklung und Aussichten des deutschen Aus fuhrkan dels. Die Produktionsbedingungen der wichtigeren dentschen Autfuhrgewerbe und dle Konkurrenzlage . hauptsächlichen Absatz⸗ märkte sind auf Grund der deutschen und augländischen amtlichen und privaten Berichterstattung ohne unnötige Breite darzustellen. Auf die benutzten Quellen ist fortlaufend zu verwessen. Die Vor⸗ geschichte des heutigen deutschen Ausfuhrhandels kann bis zur j des Deutschen Reichs insoweit zurückverfolgt werden, als . für die Prognose seiner künftigen Entwicklung lehrreich ist. Ber
usblick in die Zukunft soll nicht auf die nächsten Jahre beschränkt, sondern auf die dauerhaften Entwicklungstendenzen gerichtet werden. Neben der quantitativen Ausdehnungefähigkeit des Abfatzes sind die spenfischen Vorteile und Nachteile des deutschen Konkurrenien zu
ermitteln und deren letzte Ursachen zu suchen, um so eine Theorie der
internationalen Arbeitsteilung vorzubereiten. Augfuhrgewerße, die noch unbedeutend, aber entwicklungsfähig sind, follen mitberücksichtigt werden. Praktische Kenntnis des Weltmarktz und Befragung hervor= ragender Exportkaufleute und Erportfabrikanten ist erwünscht. Be—⸗ herrschung der nationalökonomischen Theorie unerläßlich. Wirtschafts⸗ politische Tendenzen dürfen nicht zum Ausdruck kommen.
3) Die Wirksamkeit des Oberpräsidenten J. A. Sack von Pommern (1816-1831) soll mit besonderer Berüc⸗ sichtigung ö der Verwaltung undder Ent wicklung der Hilfsquellen der Provinz quellen mäßig ergründet und dargestellt werden.
Die Bewerhungsschriften sind in deutscher Sprache abzufassen. Sie dürfen den Namen des Verfasserg nicht enthallen, sondern sind mit einem Wahlspruche zu versehen. Der Name deg Verfassers ist in einem 6 Zettel zu verzelchnen, der außen denselben Wahl spruch trägt. Hle Einsendung der Bewerhungsschriften muß spätes tens
i zum 1. März 1911 an Rektor und Senat der Universttät Greifs⸗ wald geschehen. Die Zuerkennung der re. erfolgt am 17. Oktober 1911. Als Preis sür jede der drei Aufgaben sind 1506 M festgefetzt.
Einen bemerkenswerten Beitrag zur Geschichte des Ber⸗ liner Kun sthan dels liefert der Jahresbericht des Lepkeschen Kunstaukttonshaufeg für 1906. Es haben dort in der Zelt vom 25. Januar bis 22. Dejember 33 Versteigerungen stattgefunden, die sich auf 91 Tage erstreckten. Während bisher nur die Vormittage stunben für die Uuktionen an esetzt waren, wurde im Jahre 1966 zum ersten Male an . Tagen auch Nach⸗ mittags versteigert. Ez wurden 33 Kataloge ausgegeben, die die fortlaufenden Nummern 1436 bis 1468 führten und in denen etwa 15 0090 Kunstsachen und Antiquitäten und 2750 Delgemälde und Aquarelle verzeichnet waren. Bücher und Kupferstiche ö 1906 viel weniger auf den Auktionsmarkt als sonst, hon ersteren rund 500 Nummern, von letzteren 12369 Biatt. Ven bedeutenden Gemälde⸗ ammlungen kamen unter den Hammer die Galerten alter Meister von Wilhelm Löwenfeld⸗München, der . Argyropulog in Athen und des Generals von Fabricius in Kiew, ferner die Galerie neuer Meister von Wilbelm Kühn in Charlottenburg, des Direktors Zeller in Prag und des Berliner Kunstsammlerg Willh Molengar. Bemerkengwerte Ver= stelgerungen waren weiter die der Bibliother und Kunstsammlung des ehemaligen braunschweigischen Gesandten Freiherrn von Framm⸗ 3 3. a n, 3 Münzdirektors Conrad-=
n, affensammlung aus oß Mannsberg in Kärnten und der Kunstsammlung bon Geörge Agalh in Brehlau. .
Verkehrsanstalten.
Die Arbeiten im Tau ern tunnel schreiten i nn dor ⸗
wärts. Bisher sind, abgesehen von einzelnen Glementarerelgniffen, die von außenher die Arbeiten vorübergehend behinderten — zumelst Hochwässer und Ueberschwemmungen? * im Tunnelbortrieb selbst leine namhaften Störungen zu herzeichnen gewesen, ein Umstand, der, da uͤberdies die geologischen Verhällnisse, bisher gänstig waren, auch weiterhin einen normalen Verlauf der Bohr⸗ arbeiten erhoffen läßt. Wenn nicht unvorhergesehene Zwischen- fälle eintreten, gewärtigt man den Durchschlag des Tunnels, nach dem Desterreichisch. Anga rischen Eisenbahn⸗ Blatt, zu Anfang Juni. Die Mauerungtarbeiten sind allerdings dem Stollen vortrieb nicht auf dem Fuße gefolgt, werden aber dann in einem rascheren Tempo be— trieben werden lönnen. Der im Bauprogramm in Aussicht genommene Cröffnunggtermin der ganzen Tauernbahn, der auf den 1. Oktober 1908 festgesetzt ist, wird nach dem heutigen Stande der Arbeiten eingehalten werden können. Zur Zeit sind noch 1590 m Sohlstollen zü durchbrechen und diese Arbelt wird borauszsichtlich bis zum Beginn des Juni bewerk— stelligt sein. Mit dem Durchbruch des Tauerntunnels wird die letzte große in dem Cisenbahnbauprogramm vom Jahre 1901 vorgesehene n e n, durchgeführt seln. Der nächste Juni wird daher einen bedeutsamen Markstein in der Ausgestaltung des staatlichen Eifenbahn. . und der großen staatlichen Eisenbahnbautaͤtigkeit in Defierreich ilden.
Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause wird morgen, Sonntag, Mignon, von A. Thomas, mit Fräulein Kothauser als Mignon ge⸗ geben. Im übrigen lautet die Befetzung: Phillne: Fräulein e ö Wilhelm Meister: Herr Philipp; Lorhario: Herr offmann; Friedrich:
arno: Herr
ödlinger. — Am Monta findet eine Aufführung von Lohengrin,
mit Herrn Grüning in der Titelrolle, den Damen iedler, Pl
den Herren Bachmann, Griswold als Vertreter der feen lb , rollen, statt. 3 nfang 7 Uhr) — Am Dienttag wird zum 25. Male „Die Abreise: und . Der Barbier von Bagdad gegeben.