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möchte ich nur, daß, soweit ich informiert bin, der Vorwurf, der dem Vertrauensmann im Falle Krämer gemacht sein soll, sich darauf bezog, daß er Moniten gezogen hat, die nicht seines Amtes waren, die sich auf die Feststellung des Gedinges bezogen. Meine Herren, das ist ein Punkt, in dem ich den Ausführungen des Herrn Marx nicht ganz folgen kann. Ich kann es verstehen, wenn die Arbeiter den Wunsch haben, aus sich selbst heraus durch einen
4 Mann ihres Vertrauens die Baue zu sehen und zu befahren,
in denen sie arbeiten müssen, und in denen sie eventuell durch schlechte Einrichtungen Leben und Gesundheit einbüßen können. Aber die Feststellung des Gedinges kann unmöglich durch Ver⸗ mittlung des Vertrauengmannes erfolgen. Es ist also richtig, wenn in unseren Instruktionen für das Saarrevier diese Punkte aus⸗ geschlossen werden, und es ist richtig, wenn es den Vertraueng—⸗ männern untersagt wid, diese Sachen in den Bereich ihrer Tätigkeit zu ziehen. (Sehr richtig! bei den Nationalliberalen.)
Auf der andern Seite kann ich der Auffassung des Herrn Abg. Marx, daß unsere Bergleute an der Saar verschwiegen und ängstlich wären und es unterließen, aus Angst vor ihren Vorgesetzten ihre Wünsche und ihre Bemängelungen auszusprechen, zumal ihren An= regungen von seiten der Vorgesetzten doch nicht Folge gegeben würde, nicht beitreten (bg. Dr. Röchling: Sehr richtig ), und zwar auf Grund der Erfahrungen, die ich inzwischen selbst gemacht habe. Ich habe wiederholt mit Bergleuten gesprochen; ich habe mich speniell mit dem Vertrauengmann in Reden unterhalten und habe gefunden, daß der Saarbergmann ein intelligenter, ungewöhnlich intelligenter Berg mann ist, der die Dinge, die ihn angehen, sehr wohl zu beurteilen in der Lage ist, und der auch seine Meinung frank und frei ausspricht (Abg. Dr. Röchling: Sehr richtigh.
Ich kann aber ferner feststellen, daß spenlell im Saarrevier eine Anjahl von Vertrauens männern wiederholt in den Bereich ihres Ressortz fallende Moniten gezogen haben, daß diese Moniten mit ihnen besprochen sind, und daß sie sich im einen Fall überzeugt haben, daß sie unbegründet waren, während man im anderen Fall ihrem Wunsche entsprochen hat.
Es sind mir jwel Fälle in Erinnerung. In einem Falle hatte
der Vertrauensmann moniert, daß zu viele eiserne Stempel verwandt würden, und die Befürchtung ausgesprochen, daß dadurch zu viele Unglüdgfälle entstehen könnten, well der eiserne Stempel nicht so wie der höljerne das Zusammenbrechen und den Bergdruck anzeige. Darauf ist dem Manne bewiesen worden, daß auch eiserne Stempel derartige Anzeichen geben; er ist im übrigen dahin belehrt worden, daß eiserne Stempel an Stellen mit besonderz starkem Druck nicht verwendet werden sollen, und damit war der Fall ausgetragen.
gesetzliche Regelung der Arbelterkontrolleure, wie sie von seiten der Herren Vorredner gewünscht wird, nicht in Aussicht stellen.
Es ist dann von dem Herrn Abg. Marx noch eine ganze Reihe von Spezialfragen erörtert worden, ob man vielleicht eine andere Einteilung der Schichten eintreten lassen, ob man statt am Montag des Morgens schon am Sonntag des Abends einfahren lassen sollte usw. Ich glaube, auf diese Einzelheiten hier nicht näher eingehen zu sollen. Ich kann versichern, es wird alles eingehend und sorgsam geprüft werden, und ich werde im übrigen dem Herrn Abg. Marx besonders dankbar sein, wenn er mir die Zeugen benennt, die eine weitere Aufklärung über die Vorgänge in Reden geben können. Ich werde nicht verabsäumen, sie sofort vernehmen zu lassen, und kann versichern, daß ich, wenn wider Erwarten durch diese Zeugen das Verschulden irgend eines Beamten nachgewiesen werden sollte, nicht zögern werde, mit der ganzen Strenge des Gesetzes gegen ihn vor⸗ zugehen. Ich kann aber diese Versicherung nicht geben, ohne nochmals zu betonen, daß die Beamten, sowelt ich die Sache übersehen kann, in Reden ihre Pflicht getan haben. (Bravo! bei den National-
liberalen) Es ist mir von dem zuständigen Revierbeamten versichert worden, daß die Grube ordnungsmäßig und gut betrleben war, und ich kann zum Teil aus eigener Erfahrung bestätigen, daß, wenn die Arbelter mit Todesverachtung heruntergegangen sind, um ihre Kame—⸗ raden zu retten und die Leichen zu bergen, von seiten der Beamten mit einem Heldenmut und einer Unermüdlichkeit gekämpft worden ist, die mich mit hoher Befriedigung erfüllt hat. (Bravo! Ich selbst bin in der Lage gewesen, am letzten Tage einen Bergassessor nach Hause zu schicken und ihm zu sagen: Jetzt legen Sie sich ins Bett, Sie können nicht mehr.
Es bleibt nun die Frage übrig, in welcher Weise die Prüfung, die ich soeben dem Herrn Abg. Marx in Aussicht gestellt habe, statt⸗ finden soll, und ich bin mir dahin schlüssig geworden, daß ich die sämtlichen staatlichen Gruben des Saarreriers durch eine besondere Kommission werde befahren lassen, um etwaige Mißstände abstellen und etwaige Verbesserungen anordnen zu können. Ich bemerke dazu ausdrücklich, daß ich zu dieser Befahrung die Vertrauensmänner der betreffenden Steigerabtellungen stets werde zuziehen lassen.
Ich komme nunmehr zu dem dritten Punkt der Interpellation. In diesem Punkt befinde ich mich, was die Ziele betrifft, in völliger Nebereinstimmung mit dem, was der Herr Abg. Marx vorhin aus—
ührt hat.
n. ich auf die Einzelheiten eingehe, möchte ich folgendes voraus schicken. Es sind verunglückt in Reden 140 Mann, es ist nachträglich noch ein Bergmann an den Folgen einer Kohlenorydbergiftung im Lamnrett gestorben. Diese 110 Mann haben binterlafsen 61 Witwen,
In einem anderen Falle wünschte der Mann einen Quer. Von denen 7 in Preußen angesessen ind, die übrigen werden vermut-
. 3 . einer besseren Kommunllation. mit den Leuten die Sache besehen, und sie sind überzeu — = ! gt worden, daß ihr Wunsch auf dem Wege, den sie vorschlugen, nn zu ; . n a Verwaltung hat aber auf einem anderen rem Wunsch entsprochen, und ö ö chen, und die Sache ist zu allseitiger Zu⸗ habe eine große Anzahl von Protokollen au 8 den Vertr ö . . durchgelesen und habe n ergleute gewöhnt haben, sich in den G ⸗ zu halten, die ihnen durch die Instruttior , . r nen ge 4 . . . ihre Wünsche , . en ungen, wie die Protokolle ergeb ruhiger Weise erörtert worden und haben n fte 1 .
Frieden zwi 566 schen der Verwaltung und dem Bergmann ihren Abschluß
Nun wird vielleicht einer von dei ⸗ ö u das Institut nicht w . stessfl, daß ie ach j ll r nesizi babe ein Jahr Zeit gehabt, die Sache zu nere en . Herren, ich und stehe noch auf dem Standpunkt, auf dem ich vor ei urchtudenken standen habe: es ist unzweckmäßig, ein solches Institut . ö ge⸗ Gesetzes und zwanggweise / ein jufüihren. Daß ganze Inftltut . edge der bei gegenseitigem Vertrauen funktionieren. Solange Verw a nur Arbeiter sich verstehen, wird ein derartiges Institut . ö. ö. sobald sich Verwaltung und Arbelter nicht versteben . onieren; funktionieren, und sobald das Institut zu politischer A n nicht Erörterung von Angelegenhelten, die mit dem Betriebe d 3. . nicht ju tun haben, benutzt werden sollte, muß es schade . achttzi Keil den Biattorhkberclen) Ih bin keen e wü Arbelter sich dieses Recht der Beteiligung an der Beaussichti ö Dare, svweit e lbaen läre Achettgcber wicht stemw fäl ü gn e verdienen mögen, daß sie auch ihrerseits mit Vertrauen ar . mit Interefse für den Betrieb an ihre Arbeit herangehen 2. und Vorgesetzlen gegenübertreten (Schr richtig! bei den Rennen ö dann wird dag, was die Herren wünschen, ganz von selbst 63 Ich muß aber nach diesen Erfahrungen wiederholen: ich bin . der Lage, nach dieser Richtung etwa einen gesetzlichen! 3 ö schlagen, und zwar auch noch aut folgenden Gründen. g vorꝛu⸗
Es ist nicht nur eine Frage des Vertrauens,
Arbeitern eine derartige Beteiligung an der Ordnung ö. ö gibt, sondern es ist das auch eine . der Entwicklung des aelstigen und ethischen Niveaus der Bergarbeiter (sehr richtig! bei den National- liberalen), und das ist, wie ich mich inmwischen überzeugt habe, in den verschiedenen Teilen des deutschen Vaterlandes verschieden. Wag ich dem Harz und dem Saarbergmann ohne weiteres geben würde, kann ich an anderen Stellen dem Bergmann nicht geben. Ein weiteres Moment! Ez ist, wie ich glaube, gestern von dem Herrn Abgeordneten Goldschmidt betont worden, man möge den Arbeitern doch ein gewifses Maß von Selbstverwaltung elnräumen. Ja, meine Herren, ein gewisses Maß von Selbstverwaltung mag man ihnen geben unter den Voraussetzungen, die ich eben anführte, und mit der Beschränkung, daß man ihnen nicht einen Einfluß auf die Gestaltung und vor allen Dingen nicht auf die finanzielle Verwaltung des Betriebes gibt, die für diesen selbst gefährlich werden kann. Dann gibt es noch eine dritte Schranke. Jede Selbstverwaltung erfordert ein großes Maß von Selbstzucht und von Intelligenz. In dem Maße, wie die Selbst⸗ zucht und das Verständnis für den Betrieb und die Intelligenz für die Beurtellung der Betrlebsverhältnifse sich auf seiten der Arbeiter vermehrt, werden auch — dessen bin ich gewiß — unsere Arbeitgeber nicht zögern, den Wünschen der Arbelter weiter und welter entgegen . zukommen. Ich kann aber zur Zeit, auch unter dem Eindruck des Redener Unglücks, das ich vielleicht noch mehr als Sie beklage, eine
Man hat
i barten bayerischen Pfalz ju Hause sein. Das Un⸗ . J ihres Vaters beraubt, die vorher schon die Mutter verloren hatten, und es sind aus diesen Famillen im ganzen 5 Vollwalsen zu zählen. Es ist dann, soweit es hat sestgestellt werden können, ein Asiendent durch das Unglück seines einzigen Ernährers be⸗ raubt worden, und es sind im übrigen, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, 151 Halbwaisen vorhanden. Für diese Leute hat zunächst einzutreten die Berufegenossenschaft, und zwar werden gezahlt 12 000 „ Sterbegelder, und es sind an laufenden Renten zu zahlen 43 000 υς (Hört, bört) Die Renten belaufen sich für eine Witwe mlt mehr als 2 Kindern auf annãhernd 900 4A; sie steigt allerdings nicht in entsprechendem Maße, wenn die Anzahl der Kinder sehr vie] größer ist, und ist selbstwerständlich sehr viel geringer, sobald
8 um Astendenten handelt. Immerhin wird man sch . müssen, daß die Leistungen der Beruftgenossen⸗ schaft nicht karg bemefsen sind. Trotzdem werden aber
die Betelligten unter Umständen in eine ganze Reihe groher ökono⸗ mischer Schwierigkeiten geraten. Es werden erstensmal die Witwen, die mit einer großen Anjahl von Kindern zurückgeblieben sind, doch im meihin ihre Mühe haben, mit der Rente auszukommen, und es werden besondere Aufwendungen zu machen seln für kränkliche oder verkrüppelte Kinder, die des Ernährers beraubt sind. Es wird zu sorgen sein für Söhne, die in die Lehre gehen wollen, es wird zu sorgen sein für die Konfirmanden aus Anlaß ihrer Konfirmation. Es wird ferner darauf Bedacht genommen werden müssen, daß die Hinter⸗ bliebenen der Bergleute durch den Tod ihres Ernährers nicht in sonstige wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Es gehört zu den Lebenswünschen des Saarbergmanns der Erwerb eines eigenen Hauses und eines eigenen Grundstücks. Sie fangen verhältnismäßig früh an, sich ein derartiges Anwesen zu beschaffen, und suchen es dann im Laufe ihrer Dienstzeit abjuzahlen. Etz wird danach meiner Ansicht nach die Pflicht der Verwaltung sein, dafür zu sorgen, daß derarlige von den
Vätern erworbenen Grundstücke den Hinterbliebenen erhalten bleiben. (Sehr gut h
In allen solchen und ähnlichen Fällen wird nach meiner Ansicht die Staatsregierung einzutreten haben Über das Maß der beruftz= genossenschaftlichen Leistungen hinaus und ohne Rücksicht auf das, was die Privatwohltätigkell etwa geleistet hat. (Sehr guth Es fragt sich nur, in welcher Weise das geschehen soll. Nun bin ich der An⸗ sicht, daß der Zweck unvollkommen erreicht werden würde, wenn man heute eine große Summe zur Verfügung stellte und verteilte, sondern ich würde es für richtiger halten, wenn die Bergverwaltung die Sache in der Hand behält und in der Form von Renten einmalige oder wiederholte Unterstützungen im Einzelfall so lange aushilft, als sich die Notwendigkelt dafür ergibt. Dann handelt es sich nicht um ein. malige, sondern um Ausgaben, die unseren Etat auf Jahre hindurch belasten werden und in ihrer Höhe heute nicht übersehen werden können. Diese Ausgaben können geleistet werden aus den Titeln zur Unterstützung der Arbeiter, die bereit im Bergetat vorhanden sind öh ate nich mit ben deren Finemnmtahäer Labin ge nde. 3 * Zweck maßlgste sein wird, wenn die auf diesen Grundlagen, die ö . ausgeführt habe, zu bemessenden Unterstützungen aus diesen
atstiteln, eventuell unter Ueberschreitung des Etats gezahlt weiden. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß das hohe Haus die Ueberschreitungen genehmigen wird. (Sehr richtig) Es
wird späterhin zu prüfen sein, ob di werden. die bettefsen e idr iel ese Leistungen dahin führen
Erwägung führt mich noch das folg sehr richtig bemerkt — ez ist das bewegt hat, als wir die Frag
bliebenen erwogen — daß eine gewisse Harte und rechtigleit darin liegt, daß bei derartigen K die die allgemeine Aufmerksamtelt und dag allgemeine Mu
leid erregen, die Hinterbliebenen überreich unterstützt werden, während sich um die Witwe und die Kinder eines einzelnen Berg⸗ manns, der im Berufe seinen Tod gefunden hat, kein Mensch be= kümmert; sie bekommen ihre Unfallrente, und damit ist die Sache erledigt. Ich bin der Meinung, daß dieser Redener Fall Anlaß geben soll, alle ähnlichen Fälle, auch diejenigen, wo nur ein einzelner Berg⸗ mann oder ein paar Bergleute verunglückt sind und die nicht die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen, ebenso zu regeln wie die Fälle, die ich angeführt habe (lebhafter Beifall), daß also auch in Zukunft in allen Fällen, ohne daß es einer besonderen Vorlage bedarf, eine ähnliche Unterstützung eintritt, wie ich sie eben für die Redener Hinterbliebenen charakterisiert habe. Das wird bei der Gestaltung unserer Etats in späteren Jahren zum Augdruck kommen; ich
nehme nach den Aeußerungen der Zustimmung, die ich eben
gehört habe, an, daß das hohe Haus mit einer derartigen Behandlung dieser Angelegenheit einverstanden sein wird. (Bravo
Es hat der Abg. Marx dann auch noch eine Frage gestreift, die uns auch beschäftigt und die, soweit ich unterrichtet bin, auch die Bergleute im Saarrevier sehr lebhaft beschäftigt, das ist nämlich der Umstand, daß die aus privaten Spenden des In⸗ und Anslandes zusammengekommenen Summen so groß sind, daß sie eigentlich per⸗ ständigerweise unter die Hinterbliebenen der Opfer dieses einzelnen Unfalles nicht verteilt werden können. Es hat sich infolgedessen im Saarrevier der Wunsch entwickelt, eventuell nach vorherigem Cin= vernehmen mit den Hauptspendern dieser Zuwendungen eine Ein ⸗ richtung dahin zu treffen, daß ein Tell dieses Fonds als ein ständiger Unterstützungs fonds für verunglückte Saarhergleute und Hinterbliebene etabliert wird. Ich teile daß, hier n nachrichtlich mit; es ist nicht meine Sache und nicht Sache de⸗ Staates, diese Einrichtung zu treffen; das ist Sache des Hripct komitees. Da aber der Herr Abg. Marx die Sache hier mngeregt hat, habe ich es für zweckmäßig gehalten, das hier zu bemerken. Gs erübrigt sich daher die Hinterlegung einer besonderen Unterstützungk⸗ summe seitens des Fiskus, wie sie der Heir Abg. Marr vor geschlagen hat.
Ich bin damit am Ende. Ich habe zuletzt gesprochen von den reichen Spenden, die aus In und Ausland für die Hinterbliebenen der verunglückten Redener Bergleute zusammengeflossen sind, und ich möchte nicht schließen, ohne an dieser Stelle allen den Spendern im In⸗ und Auslande im Namen der Bergperwaltung und im Namen unseres Vaterlandes für diese werktätige Teilnahme hier noch einmal herilich zu danken. Eebhafter Beifall auf allen Seiten)
Auf den genügend gestützten Antrag des Abg. Dr. Dittrich sZentr) findet eine Besprechung der gInter⸗ pellationen statt.
Abg, Stackmann (kons) ergreift zu einer kurzen Erklärung das Wort, die aber bei dem schwachen Organ des Redners und der im
Dan nach der Rede des Ministers eintretenden Unruhe für die Er spricht dem
erichterstattertribüne fast gänzlich verloren geht. Minister sowohl für sein umsichtige3z und energisches Eingreifen, wie für seine heutigen Ausführungen seinen Dank aus und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß alles geschehen werde, um die Garantien für Leben und Sicherheit der Bergleute möglichst zu vervollkommnen.
Abg. Brust (Zentr): Ich bedauere mit den Vorrednern das so
traurige Ereignis, welches sich an der Saar zugetragen hat, nament- lich deshalb, weil es meine früheren Kameraden betroffen hat. Ich halte mich deshalb für besonders verpflichtet die Hand in eine Wunde zu legen, die der Heilung bedarf, und Ginrichtungen zu besprechen, die kber us reformbedärstig' sind. Man hat die Saargtube Reden viel = fach als wetterfrei bezeichnet; auch der Minister tat dies, obwohl er in ber Kommission zugegeben hat, es sei in einem Falle vom Ver⸗ trauensmann auf Schlagwetterporhandensein hingewiesen worden, da er entdeckt habe, daß mit elektrischen Lampen gearbeitet werde. Hier⸗ nach konnte von wetterfrei. keine Rede sein. Es kommt eben auf die Auffaffung des Begriffs an. Fur den Oberbergamts bezirk Breslau ist vor⸗ geschrieben, daß, wenn schlagende Wetter durch die Sicherheit lampe nach gewiesen werden jede selbstãndige Betriebsabteilung einer Grube, wenn mehrere solche Abteilungen vorhanden sind,; als Grube zu gelten n. Im Saarrevier scheint eine solche Vorschrift nicht zu bestehen. Tann ja nicht alles ,, werden, aber die Bestimmungen ü ie Wetterführung un ie ; . a . fehlt es aber namentlich im Ib er me,, Bonn an einheitlichen Vorschriften; da überläßt man den Berg ö. Direltoren und Bektriebsführern, welche Wettermengen den ein e, Anlagen zuzuführen sind, wie der Querschnitt der einzelnen ol. wege sein soll, und wie die Wetterführung kontrolliert werden er. Wir finden im Saargebiet keine Wettersteiger, wie sie für den 33 bergamtsbezirk Dortmund speziell durch Bergpolizeiverordnung . geschrieben sind; wenigstens sind mir solche Voischriften von . nicht bekannt und auch in der Sammlung der Dergpo ie sperordn nn en nicht zu finden. Für den Bezirk Dortmund ist bestimmt, daß an Grube für den Mann und die Minute 3 Kubitmeter frische Luft zuge f . werden muß; für Breslau sind C3z 2 Fubitmeler; hei, Au schließus ge, arbeiten sogar 5 Kubikmeter. Wie steht es damit im Saarte dig ; Jtachdem elnmal schlagende Werter festgestellt waren, hatte die . treffende Abteilung ständig als Schlagwetterabtellung zu gelten ö. mußte entsprechend borsichtig behandelt werden. Die Arbelter ha . die Wetter auch bemerkt, aber eg wird von ihnen berichtet, daß ö. Beamten die Sache etwas leicht genommen hätten, daß sie . Arbeitern sagten. ihr scht iberall Welteri Und daß dadurch e Arbeiter in falsche Vertrauengseligkeit gewiegt worden sind, liegt mich klar auf der Hand. Vielleicht sind auch durch das Ver eg, der Beamten die Wetterkontrolleure zur Gleichmütigkeit veranla ö worden, so daß eg möglicherweise darauf zurückzuführen ift, ö am Tage, des Unfalls die Wettermänner zu spät angefahren ö. In Arbeiterkreisen nimmt man an, daß dies aus Sparsamkeit . schehen ist, weil man möglichst viel Kohlen fördern will; die Arbelte bermuten auch, daß die Grubenverwaltung damit einverstanden sei, da die Grube als wetterfrei bezeichnet wird, well diese dann von 5 Unfallberufsgenossenschaft in eine geringere Gefahrenklasse eingeschũ wird und weniger zu zahlen ist. daß die Grube, obwohl sie eine Schlagwettergrube ersten Ranges sei⸗/ und die Leute manchmal gar nicht anfahren konnten, weil Wetter ge—⸗ meldet seien, nur in die Gefahrenklasse 2a eingeschätzt sei; dadurch spare sie jährlich S0 000 , auch feien für höhere Gefahren. klaffen mehr Vorsichtsmaßregeln vorgeschrieben. Ich hoffe, die Regierung sich hierzu äußern wird. Daß die Beamten do etwas n. sind, möchte ich auch daraug herleiten, da ein Steiger der Abteilung Tf in elner Verfammlung des Vereint christlicher Bergarbeiter die Zustände dort für mustergůltig erklärte. Ware dies wahr s hätte daß schredkliche Ungiück snfttkborknmmen können. Der Minister erwähnte die nach feinem Dafurhalten auf⸗ Kllende Tätsache, daß der Koblenst ub auf den Sten zelur zl s wissen Stellen Keine Koksperle gebüdet bätte. Ich führe dat darauf zur ic daß die Gewalt der schlagenden Wetterexplosion den Kohlenstaub von el zunächst zu berührenden Stempeln jortfegte ö nu sosch⸗ ö. nicht eintreten konnte. Der . 3 af , deß sich früher auf der Grube Wetter gezeigt daͤtt. gab la. icht in erbeblichem Maße. Die Werterführung Riten wenn auch. i hing nicht in Ordnun ge ist, nach melner Meinun
w . Luft als erforderlich . er, Hniser es sei un,
nicht durch schaͤrfere Anspannung des, Ventilator mög (Schluß in der Zwelten Beilage)
Wetterkontrolle sollten übera!
Mir wird brieflich mitgetcih,