Harn. und Geschlechtsorgane
der geologischen Landes⸗
befürwortet ferner eine Fortentwicklun anstalt und bemängelt die Verhältni jtademi an deren Spitze jetz! ein Direktor stehe; der schon über ein Jahr nur fommiffatisch angestellt sei Zur Untersuchung der dergbaulichen Verhältnisse habe eine Kommisston getagt, deren Ver⸗ banblungen er felbst beigewohnt habe dagegen ü die Spehialkommission, die fich mit den Wünschen und Ansichlen der Arbeiter heschãftigen sollte, vom Minister nie berufen worden,. Dies sei eine bedauerliche Rlck⸗ sichtslosigkeit. Der Redner wünscht ferner eine Verlängerung des Studiums an der Bergakademit auf vier Jahre. Die usbildung unserer Bergbeamten müsse so sein, daß unsere Industrie konkurrenz
fähig erhalten werden könne. ö Hierauf nahm der Minister für Handel und Gewerbe
Delbrück das Wort. (Schluß des Blattes)
e an der Bergakademie,
Statistik und Volkswirtschast.
in- und Ausfuhr einiger wichtiger Waren 23 der Zeit vom 11. bis 20. Februar 19807.
CGihfuhr. Ausfuhr Warengattung im Spezialhandel dz — 100 Eg Bm wolle 239 027 21 039 ach, gebrochen, geschwungen usw. ö. 9 . . ö ) 31 335 6 te und Jutewergꝛ⸗ erinowolle im Schwei! 4 3 6. Freunzuchtwolle im Schweiß. 1 5. isenerze FJ 556 709 9760 Ste mntahlen 3 354 9 505615, Sraunkohlen⸗. 3 hh rs Ii. Erdöl, gereinigt... = 409 538 163 e n, hö did ö cifen 5 365 235 9755 27 637 1 664.
z Berlin, den 26. Februar 19607. Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.
Cin und Ausfuhr von Zucker vom 11. bis 20. Februar 1907. — Einfuhr Ausfuhr . S ig Gattung des Zuckers 4 4 . 42 rein Verbrauchs zucker (raffinierter und dem rafft. 2 , ter Zucker 76a). 311 61 261 v,, n V iz . on ungsverkehttt.. 3 Ribe e ,, zucker Cranulierter 78 p) 160 43731 Rübenzucker: Platten“, Stangen und Wür el⸗ J zucker J — 5982 Rüben zucker gemahlener Mels C 6d]. 2 2096 Rübenjucker: Stücken. und ümelzuck 1 — 3312 Ruͤbenzucker: gemahlene Raffitnade er,, — 1603 Rübenzucker: Brotzucker 75g) — 1724 Rübenzucker: * ,,,, — 2327 cker: Kandis (1761) 103 486 Anderer Zucker (176 EIn) . . 31 67 406 Rohrzucké', roher, fester und flüssiger (1786). 2 — R ucker, roher, fester und flüssiger i 5 — 67 307 Anderer fefter und ssiger Zucker (flüsstge Raffinade ein chließlich des Invertzucker⸗ ee fw) llt n n,, , D,. . ö. Fůullmassen und Zuckerabläufe Sirup, Me⸗ lasse) n,, Rübensaft, Ahorn ⸗ ö 3 G . i nn Waren unter steueramtlicher D 5 enthilt 1769 en. 2 darin enthaltenen Zuckers. 640
2s. Februar 190 Berlin, den g r Ge säiscre Am.
pan der Borght.
Wichtige Todesursachen der in Preußen in den Jahren . 1 . 1905 Gestorbenen.
ĩ tistik Im Heft 199 des amtlichen Quellen werks der Preußischen Eta wird Ne Vodesnursachenstatiflit für das Jahr 156 veroffentlicht Das Verzeichntz der Todezur fachen, das seit dem Jahre 1875 im Gebrauch war, hat seit 1903 einige Abänderungen erfahren, welche den FJorischritten der er n ge Wissenschaft Htechnung tragen. Unter Bezugnahme auf die berelis im November v. J mitgeteilten Nachrichten über die Sterblichkeit der Gefamtbevölkerung des rn en Staats im Jahre Iöoß beben wir heute noch solgende wichtige Todesursachen der in den Jahren 1903 bis 1905 Gestor enen hervor. Ihre Gesamtzahl belief fich im Jahre 1805 auf 725 679, 1804 auf 703 147 und 1903 auf 707 955 Personen. Es starben im Jahre 1905 und in den beiden Vorjahren von 10 000 Einwohnern in der Reihenfolge nach der Höhe der Sterhe⸗ 1fffern an Krankheiten der Verdauungsorgane 2761, 24,68 und 24,08, an Ältersschwäche 20, 36, 20.332 und 26,92, an Tuberkulose 19, 13, 19,31 und 1864, an Lungenentzündung 15465, 15,19 und 15,26, an Krankheiten der Kreislauforgane 1308, 12,56 und 11,32, an an⸗ geborener Lebentschwäche und an Bildungs fehlern 1240 1251 und 13, 95, an Gehirnschlag und anderen Krankheiten des Nervensystems
l., 1215 und 1221 an Krankheiten der Atmungsorgane 10,10,
ig II und lo, 08, an Krebs und anderen Neubildungen S9, 6, 96, unb K Hg, durch Verunglückung oder andere gewaltsame Einwirkung Wo, Zrsjo und 375, e n s gr gn , d
hthe 3.27, 2 und 4,19, an Krankheiten der e e, Hel. de , de,, n, No 62 und 2b, an Scharlach 203, und 3,49, an , n . 3 und 1.773, an Masern und Röteln 171, 2.904 Ind, 23, an der Rose und anderen. Wundinfektionskrankheiten O, 92, Loz 4nd Cög'ent Typhus Ort, ls und O dt; durch Mord und Toischlis Gd, 0 0 unde G, 19. an übertragbare Tlerkrankhelten 0 ol,
391. und g. j, an anderen benannten Todesgursachen 27 45, 27 89 und
4 an nicht angegebenen und unbekannten Todetursachen 7.26, 56! und S, 063. Ihzt? wan die übertragbaren Krgukheiten allein in d / 2s Srß Person n 19 z' * 4 d. H. diesen Franfbelten erlegen find. Die größte Anzahl, der Todes fälle sst durch die Tuberkulose erbeigef'hrss lich ölzzz' eg v. H. dann folgen die Kranh, 6 Lungenentinnbung mit 56 S0 — 782 v. G. Keuchhusten mit 3. — 183 v, &. , . nt g C6. S 1 v. H. Scharlach ß ö K 57 v. S, Typhus i aht e im, m. orbenen Frauen belief sich , Od v. H. j es sind ö außer ö an den unmittel
baren Geburtsfolgen Verstorbenen auch vor allem die Opfer des Kind-
bettfleberg mitinbegriffen. Ihre Zahl übertrifft auch im Jahre 1905 die Sterblichkeit an Typhus gan; erheblich; es wird dies besonders ersichtlich, wenn man berechnet, wiepiele pon 10000 am 1. Januar Igo5 lebenden Frauen im Verlaufe des Jahres von beiden Todes- ursachen dahingerafft wurden; es starben an Typhus O.é73, aber 2,13 im Kindbett. Unter den tödlichen Erkrankungen im Wochenbett . das . nach dem Urteil aller maßgebenden eurteiler die meisten Opfer. ö ; Von . Todegurfachen ist erwähnenswert, daß die Ruhr im Berichtssahre für 232, im . für 275 Gestorbene zur Todesursache geworden ist; im Berglelche mit dem Auftreten dieser Fodezursache in den letzten Jahrzehnten des vorigen Fahrhunderts hat ihre Häufigkeit erheblich abgenommen. Die gsigtische Cholera hat im Berichtsjahre ?7 64 m, 23 w.) Personen dahingerafft und zwar vorwiegend in den östlichen Reglerungebezrirken. Die größte Anzahl der Gestorbenen, nämlich 50 (35 m., 14 w.) standen im Alter von 30 bis 60 Jahren, j2 (. m., 5 w gehörten dem Kindezalter an, 16 7 m, 3 w. hatten ein Alter von 15 bis 30 Jahren . und 5 (4 m., 1 w.) Gestorbene waren über bo Jahre alt geworden. nk den behördlichen Anordnungen war eine größere Verbrestung der Krankheit verhindert worden. Die Pockenkrankheit tritt immer seltener als Todetzursache auf; 10 (2 m., 8 w.) Personen sind dieser Krankheit erlegen, im Vorjahre belief sich diese Zahl auf 17. Flecfieber und Autsgtz find für e 2 Gestorbene und Rüäckfalkfteber für nur einen Gestorbenen als Todegursache standes⸗ amtlich gemeldet. Grheblich ist dagegen das Auftreten der epide mischen Gen ickftarre gewesen, da nach den Angaben der Standesbeamten von diefer Krankheit 2521 1349 m, 1172 w.) Personen dahingerafft sind; die größte Anzahl stellten bie Kinder. Im Säuglingsalter starben 30 (is m. iib wh, im Alter von 1 bis 15 ahren S553 (964 m., 8399 w.), während der Altereklasse von 15 bis 30 Jahren äs (ids m, g7 w., der von 30 bis 60 Jahren 105 (18 m., g' wo und dem höheren Alter 8 Gem; 6 w Gestorbene ange⸗ hörten. Vorwiegend ist den Regierung ebenirk Dp eln von die ser Krank heit hbeimgesucht worden, da dort allein mehr als 20090 Personen zestorben find, während jm Vorjahre diese Zahl nur 17 von der Gesamtzahl 142 im Staate betragen hat. Wie aber im Jahre 1904 die Zahl der amtlich gemeldeten Todesfälle ö. eingehender Unter⸗ suchang im Staate guf 79 festgestellt worden ist, so wird auch . bas Jahr 1965 die Anzahl der Todesfälle an epidemischer Genick= starrẽ · Heiner sein, als sie nach den standegamtlichen Angaben an ⸗ ommen ist. ö 3. . Tierkrankheiten traten für, 30 Gestorbene als Todegursachen auf. An Tollwut sind 12 68 m. 3 ö Personen estorben, als Ursache war . durch Biß to unde angegeben. Die Todesfalle ketrafen 4 Knaben im Alter von bi 15 Fähren, J männliche Persanen im Alter von 15 bis 30 und je 3 männliche und weibliche Personen im Alter von 30 bis 60 Jahren. Hervorzuheben ist, daß in den Sterberegistern für Berlin 3 männliche Personen als an Tollwut gestorben eingetragen waren, die außerhalb Berlins von dieser Krankheit befallen und nach Bäln zur Heilung ihrez Leidens gereist waren, Milzbrand ist für 18 5 m, 3 w Gestorbene als Todegursache angegeben; 14 männliche Personen standen im Alter von 30 bis 65 Jahren, und eine war über 70 Jahre alt geworden, während von den weiblichen Personen je 1 denselben Altersklassen und dem Kindesalter angehört batten. Sämtliche Todesfälle verteilen sich auf 14 Regierungsbenirke. Daß Todesfälle infolge der Trich inen krankheit im Berichtsjahre, wie in den beiden Vorjahren, nicht vorgekommen find, ist hesonders hervorzuheben, da in früheren Jahren, mit Ausnahme von 1900, die Trichinofe regelmäßig Todesfälle veranlaßt hat; ihre höchste Zahl
—
betrug 12 im Jahre 1891. Stat. Korr.)
Eine Statistik der deutschen Gewerbevereine
für das Jahr 1904, erhoben und bearbeitgt vam Vorstand des Ver⸗ bandes der deulschen Gewerbevereine, gibt Aufschluß über die Zahl und Größe dieser Vereine, über die von ihnen auf dem Gebiete des Unter⸗ richtßwesens entfaltete segengreiche Tätigkeit und gewährt auch Ein⸗ blicke in das Lehrlingswesen. Sie erstrecktt si auf 90 Cso der besteben den Dewerbebgreine und umfaßt 1185 Deren nebsf 98 außenstehenden Gemerhevereinen mit insgesamt i491 Mitgliedern, von denen 84 438 Handwerker waren. 29 261 Handwerker hielten 41 318 Lehrlinge (darunter 3730 Innungmeister mit 5666 Lehrlingen. Weitaus die meisten Lehrlinge, nämlich 20 930, wohnten beim Meister und wurden von ihm beköstigt. 378 waren nur in Wohnung, 504 nur in Kost. Von den Lehrlingen besuchten 37,7 o eine Forthildungs⸗ oder Fachschule. Einer Gesellenprüfung Erh sen sich 2833 , und zwar nur etwas mehr als 1 60 ohne
rfolg.
An Gesamteinnahmen batten die Gewerbevereine im Jahre 1904 2523 440 , an Ausgaben 2 405 362 M aufzuweisen. Ihr Gesamt⸗ vermögen betrug nach Äbzug der Schulden 3 656 113 4, wovon mehr als ein Drittel in Grundelgentum angelegt war, Von den Gesamt⸗ ausgaben entfielen auf Schulmege 50 376 6. auf Lehrergehãlter 533 119 A, auf Bibliotheken und Leserimmer 42 610 6 auf Meister⸗ kurse und Vorträge 31 602 , auf Ausstellungen 19 840 6 Von den Gewerbevercinen wurden z26 Schulen unterhalten, die an Zu⸗ schüssen seitens des Staatz, der Gemeinden usw. 451 03 4 erhlellen.
Zur Arbeiterbewegung.
Zu dem k der Arbeitgeber des Tapezierer⸗ gewerbes in erlin bat der Zentralberband der Tapeiierer am Bonntag in einer von etwa 2000 itgliedern besuchten Versammlung Stellung genommen. Auf Antrag dez Vorstands und der Vertrauen männer wurde, der Vosff. tg. zufolge, . den einzelnen Arbeit⸗ gebern einen Arbestẽperkrag zur Unterschrift vorzulegen, der u. a. folgende Forderungen enthelt: Die Arbeilszeit beträgt 30. Stunden wöchentlich (Montag und Sonnabend 8 Stunden, die übrigen Tage Sz Stunden). Der Durchschnittélobn beträgt 70 3 die Stunde näch der Maßgabe, dah jeder Gehilfe zu feinem bisherigen Lohn einen Zuschlag von die Stunde erhält. Uscherstunden 'von Feierabend bis 10 Uhr Abende) werden nach Möglichkeit bemieben, wann dieg nicht, anghngig it, rfolgt ein Zuschlag ven 6 3 die Stunde. Nachtarbeit on 16 Uhr Abends bis 7 Uhr früh Zuschlag die Stunde 70 S.. Sonntagsarbeit Zuschlag 160 3 Ne Stunde. Die Großbetriebe, die Polsterer und Dekorateure beschäft igen, daben fich unterschriftlich, verpflichtet, für den Fall, daß in einem Betriehe die Gehilsenforderungen vor. gelegt werden, zunächst 1000 Gehilfen ausjusperren. Die Taktił ker Übrigen Beru sgruppen soll noch in einer Sitzung der Vorstan de samtlicher Arbeitgebervereinigungen deg Gewerbes end⸗ güllig festgelegt werden. Eg ist. jedoch leicht möglich, daß bie außerordentliche Generalversammlung der Tapeziererinnung am Donnergtag die Aussperrung sämtlichet Tapezierergehil fen. be. schließen wird. — Unter dem Namen „Berliner Handelshilfs ardertervereinigun g“ Pildete fich, nach demselben Blatte, eine auf dem Boden der deutschen Gewerkvereine stehende Organisation für die Berufe der im Handelsgewerbe tätigen Hilfsarbeiter und. Arheilterinnen. Der Verein, der sich im strengsten Gegen satz zu den sozialdemokratischen Ver⸗ Fänden dieses Beiufes stellt, hofft eine ersprießlichere Wirksamkeit ent falten zu können, ohne durch das sich in den letzten Jahren wieder- holende, den J Verbänden eigene Schauspiel der Ver⸗ schmelzung und iederabbröckelung gehindert zu werden. SGeschäfts⸗ . . Arbeitsnachweis der neuen Vereinigung befinden sich Koch straße 25.
Aus ö wird der Lp). Ztg.“ gemeldet, daß die Lohn⸗ bewegung der Kadelmacher jn der dortigen, der Chemn er und Hohensteiner Pfteg⸗ durch Entgegenkommen der Fabrikanten Heendet worden ist. Die letzteren haben eine ufbesserung der Löhne anerkannt, nämlich 19060 Lohnerhöhung, 25 Oo dich für Ueberstunden sowie eine Arbeitsteit von wächenktlich nicht
*
über 60 Stunden bewilligt. Auch sollen keine Maßregelungen statifinden. In elner Versammlung der Vertrauensmänner wurden bie von den Fabrikanten gemachten Vorschlage angengmmen und die pon den Arbeitern gestelften höheren Forderungen fallen gelassen. Gbenso hat man von der Einführung einheitlicher Lohntarife ab⸗ elftz Wie feitens des Metallarbeiterverbands festgestellt worden st, ist durch die Lohnbewegurg der Duichschnittslohn der Nadelmacher von 19 auf 21 * die Woche gesttegen.
Rus Triest wird dem . W. T. B. telegraphiert Da die von den Bediensteten der Südbahn gestellten Forderungen bezüglich der Aufbesserung ihrer materiellen Lage nicht ange⸗ nömmnen worden find, begannen die Bediensteten gestern nacht in dem ganzen Betriebe mit der passipen Resistenz. Der Leiter der Sädbahninspektion in Triest hat sich na Wien begeben, um die Entscheidungen der Zenturaldirektion einzuholen. — Gin großer Teil der Arbeiter der Staatsbahnen hat gestern gleichfalls mit der passiwen Resistenz begonnen. .
In' St. Eulalie (Vep. Landes) kam es zwischen ausständigen Pechfiedern und Gendarmen zu einem Zufammenstoß. Ein Sffijter und bier Gendarmen wurden verwundet.
Land⸗ und Forstwirtschaft. Die Maisernte Rumäntens im Jahre 1906.
Der Kaiserliche Generalkonsul in Bu kg rest berichtet unterm 16. 8. M.: Hie letzte rumäntsche Malzernte stellte sic als die größte Ernte an dleser Frucht dar, die Rumänien bisher erzielt hat. Es wurden bon Nös! 0s ha Anbaufläche 46 123 538 hl, im Mittel . W, hl vom Hektar, geerntet. An diesem Ergebnis nehmen die Donauniederungen mit 25 275 470 hl von 876 661 ha Anbaufläche (Mittelerträgniz vom Hektar 26,6 hl) und die Sereth⸗ und Prut⸗ mederungen mit 10166 894 hl von 497 692 ha Anbaufläche ( NMittel⸗ . vom Hektar 20,4 hh) teil.
ie bisherige höchste Ernte an Mais war die vom Jahre 1901 mit A 200 000 hM bei einem Durchschnittsbetrage von 195 hl vom Hektar; sodaß also diesmal nicht nur das Erträgnis selbst, sondern auch der durchschnittliche Gewinn vom Hektar größer ist. Setzt man den eigenen Jahresbedarf Rumäniens an Mais mit 18 Millionen
ktolltern an, fo ergibt sich diesmal eine für die Ausfuhr zum Ver⸗ gung stehende Menge von 28 Millionen Hektolitern.
Was die Beschaffenheit der letzten Maitzernte anlangt, so wird diese in Fachkreisen im allgemeinen als gut bezeichnet. Nur in einzelnen Bistrikten kam der Mals nicht zu genügender Reife, sodaß dort die Gäte gelitten bat. Man hofft aber auch hier Verbesserung durch die Wintertrocknung in den Malskörben'. Damit die Maig⸗ frucht zu guter Trockenheit gelangt, wird sie nach der Ernte in die sogenannten Maigkörhe getan, das ar schmal gebaute Maggzsne, die möglichst freien Luftdurchzug gestatten, deren Wände, besonders bei“ den Gulsbesstzern und Pächtern, aus Ruten. oder in Abständen von 6 -= 10 em aufgenagelten Latten, bei den Bauern aus ebenso . Brettern bestehen. Für die Unterbringung der letzten Ernte waren solche Körbe nicht genug vorhanden, und wenn auch nach fn neue errichtet wurden, so konnte dies doch nicht in dem Maße geschehen, daß der ganze Bedarf gedeckt worden wäre. mußte daher Maisfrucht — etwa 10 15 0 des Ernteertrages — in gewöhnlichen Magazinen eingelagert werden die dadurch unbedingt gelitten hat und zu Speisezwecken nicht mehr für verwendbar erachtet wird. Nach Entleerung der vorhandenen Körbe von der darin enthaltenen Frucht muß nun dieser Teil der Ernte in jene Körbe umgelagert werden, um die Beschaffenheit des Mals zu verbessern
Für die gesamte Maßsfrucht ist es erforderlich, daß der in die Körbe getriebene Schnee bald wegtaut und die Märzwinde die Frucht gut abtrocknen.
Theater und Musik.
Neues Schauspielhaus.
Joseph Kainz begann gestern sein . als ‚Tasso“ Mit hochgespannten Erwartungen sah das vollbesetzte Haus der Auf⸗ führung entgegen, sowohl deg berühmten Gastes wegen, der die Titel- rolle in Berlin zum erften Male gab, als auch deshalb, weil die Rufführung zu interessgnten Ve gleichen mit der neull en Auf hrung desseiben Stäckeg im Königlichen Schauspielhause Anlaß ot. Dort hatte Derr Matkowsky den Tasso gespielt und eine im einzelnen höchst interessante, als Ganzes aber kaum ganz einwandfreie Charakteristik des Helden geboten. Und gestern Herr Kainz? Seine Darstellung enttäuschte in hohem Grade, und wenn Mätkowskys Taffo, durchauß im Sinne, des Dichterg, einen zwar schllernden und unausgeglichenen, aber doch Mit⸗ gefühl weckenden Charakter zeigte, mit dem Tasso des Herrn Kainz konnte man keine Sympathien haben, denn er erschien lediglich als krankhaft -launischer, mit allen hadernder Stimmungemensch, stets und allen e ig einförmig exaltiert und doch ohne innere Wärme. Au diesem kindisch, launischen Egoisten sprach niemals das Herz, und so schieden alle Züge seines Wesens aus, die in dem Tasso, wie ihn Goethe schuf, die beiden Leonoren gleich stark zu dem Dichter ziehen. Es dürfte wohl selten sich ereignen, daß in der grohen Szene zwischen Taffo und Antonio im zweiten Alt, die Sympathien des Hörers fich fo ausschließlich auf die Seite des kühlen Staatg⸗ manneß stellten, wie das gestern ganz gegen die Absicht des
Dichters der Fall sein mußte. Vile, einseitige und nach nficht des Rezensenlen, weil des Dichters Absicht nicht achtend, verfehlte Auffaffung des Tasso machte sich nicht nur
in der Gefamtauffaffung des Charakters geltend, sie wurde durch Einjelhelten noch flärker hervorgehoben, bei denen die Absichtlichkeit verfüimmte. Für diefe großen Mängel konnte die virtuose Sprach⸗ technik, mit der Herr Kainz brillierte, nicht im mindesten entschädigen. Dle übrigen Mitspieler boten gute Durchschnittsleistungen, nur Fräulein Fehdmer gab der Prinzessin zu berschwimmende Umrisse, die diese zarte Gestalt gelegentlich gehaltlos erscheinen ließen.
Neues Theater.
; Suzanne Després setzte gestern ihr Gastspiel in Gabriele d'Annunzios eigenartigem Drama La Gioconda fort, das hier durch die Gäastspiele der Frau Duse sowie durch die deutschen Aufführungen des Werks linlänglich bekannt ist. Diese Tragödie der liebenden Frau, die im Kampfe gegen die sinnliche Schönheit der Nebenbuhlcrin unterliegt, diese dramatische Glegie, in der nur bin und wieder die Leidenschaft elementar auflodert, birgt in der weiblichen Hauptrolle der Silvia Settala eine der un= aufpringlichen Darstellungskunft Sujanne Despreß wesensberwandte Aufgabe. Da stört kein falscher Ton, keine Uberflüssige Gebärde, alles uillt unmittelbar echt aus dem Born einer mitempfindenden
eele. Das stumme Dulden, die Entschlossenheit, zu handeln, das Liebste mutig zu verteidigen und uletzt die Ergebenheit in ein hartes, aber unabwendbares 5 das alles fand in ibrem Spiel ergrelfenden Ausdruck. Ihre Silvia war etwas herber als die ber Frau Dufe, aber doch von einer unbeschreiblichen Anmut, die von vornherein für sie elnnahm. Unter den anderen Mitwirkenden in terefsierte eigentlich nur nch Herr, Salll ard in der Rolle des Silbio, dessen schwankenden, wenig sympathischen Charakter er überzeugend zu gestalten wußte,. Die anderen taten shre Schuldigkeit, ohne im guten oder schlechten Sinne besonders aufzufallen.
Kleines Theater.
Die Kralle“, ein Schauspiel in vier Akten von Henri Bernslfein, wurde im Kleinen Theater am Sonnabend in der deutschen Uebertragung von Theodor Wolff zum ersten Male auf⸗ geführt. Dem Stücke liegt das uralte und ewig neue Themg von bem vernichtenden Einflusse eines dämonlschen Weibes auf den Mann zu Grunde. Die moderne Circe, wie sie in dem Schauspiel als typisch dargestellt wird, verwandelt auch ohne Zauberstab ihre Dpfer in seelisch und körperlich entartete Gesellen. Der alternde Mann, der die junge Jauberin zur Herrin seines Hauses macht, opfert ihren wilden Begierden nach und nach alles: seinen ehrlichen