Das gesamte Per sonal der Elektritttätsgesellschaft Edison in Matland, die die Stadt und die Umgebung mit elek= trischer Betriebgkraft versieht und den Straßenbahnhbetrieb besorgt, bat, wie der Köln. Ztg. telegrapbiert wird, gestern früh die Arbeit eingestellt. Der Sträaßenbahnperkehr ruht vollständig.
Die Wollspinnerei Enguering in dem Verviers benach« nachbarten Beiva ur hat, wie die „Köln. Ztg. erfährt, wegen
treitfragen mit den Arbeitern den Betrieb eingestellt. ;
Aus Kalkutta wird dem W. T. B. telegraphiert: Die Post⸗ verwaltung macht bekannt, daß der Ausstand der Eisenbahner
gendet und der Betrieb der Postzüge wieder aufgenommen ist. (al. Ar. A8 d. Bi J Bie Meldung ift insofern nicht genau, als nur wenige Züge verkehren, unter denen sich die Züge be— nden, welche die englische Post befördern. Die Entlassung des eiters des Autssandes hat unter den Gisenbahnern Aufregung verursacht und die Eifenbahner bestehen darauf, daß vor er Beilegung des Ausstandez die Wiederanstellung des Entlassenen erfolgen müffe. Auf der Fifenbabnlinie Bengalen — Nagyur t die Lage ernft, die Schaffner drohen in den Ausstand ju treten. In Kalkutta sind Tausende von Kulls ohne Beschäftigung,
Der Ausstand der australischen Bergarbeiter in New-
eastle ist, wie der Früst. Ztg. aus Sydney gekabelt wird, beendigt.
Kunst und Wissenschaft.
A. F. Der Berliner Verein für Luftschiffahrt begann am Montag feine V6. Sitzung mit der Neugufnabme von 27 Mit⸗ gliedern, darunter je 2 . und chinesische Offiziere. Als ein
merkenswerteg Greignis darf ez gelten, daß zum ersten Male die allonführerqualifikation einer Frau erteilt wurde, nämlich an Frau berleutnant a. B. und Fabrilbesitzer La Quiante, die mehrfach schon als Tellnehmerin an ausgedebnten Ballonfahrten genannt worden ist. Der Sieg beg deutschen Ballons „Pomulern. beim Wettstug von St. Louiz hat dem Verein mehrere in Ausdrücken hoher Be= wunderung gefaßte Telegramme hervorragender Persönlichkeiten und orporationen des Ausfandes eingetragen, von denen der bekannte amerikanische Meteorologe Rotch. Boston, der Belgier Jacobs und der britische Acroklub genannt seien. Sehr prompt trafen, als der deutsche leg und damit Beutschland als Schauplatz des nächstzjährigen inter. nationalen Wettfluges feststand, Meldungen zur Teilnahme dargn . der deutschen , ein, so zahlreich, daß keinesfalls e Berücksichtigung finden können.
Den cn t n gf hne, begleiteten Vortrag des Abends hielt Dr. *r iss über Die Wellmann⸗Expedition von 1907. Der orteagendt hat als Teilnehmer an der Expedition des Dampfer Expreß sewohl den Vorbereitungen, als dem Aufstieg des Wellmannschen Luft⸗
iffs, als seiner nach kurzer Zeit erzwungenen Landung und Bergung im setzten Att dez Drama selbst lätig und Hilfreich beigewehnt. Er ist deshalb besonders geeignet, ein maßgebendes Urteil zu fällen, und das
ttels räumt zunächft gründlich mit der leider vielverbreiteten einung auf, als sei der Flug zum Nordpol von Wellmann und Genossen niemals ernstlich beabsichtigt und das Ganze nur eine neue Erscheinungẽ form von amerikanischem Humbug gewesen. Ich fand, so äußerte sich Dr. Ellas, entschlossene Männer, die don Eifer, von der Absicht, etwas Gutes zu schaffen und dem brennenden Wunsch er⸗ Källt waren, felbst mit Einfetzung ihres Lehens ihr Werk ju vollenden. sefe Männer, vor allem der Führer Wellmann, trugen allerdings zu nem großen Teil selbst die Schuld an dem Mißlingen des Unter nehmens, weil sie sich des sicheren Funktionteregs der technischen Ein⸗ richtungen ihres 7309 ebm. haltenden ¶Motorluftschiffes nicht durch wiederholte prattische Versuche genügend versichert hatten; doch auch hierfür gibt es der Entschuldigungen manche, vor allem die ungeheure Größe des Vehikels und die entsprechende Schwierigkeit und Kostspleligteit der Versuche, Auch durfte Wellmann zum allergrößten Teil seiner technischen Einrichtungen das beste Ver—= trauen haben, das auch durch die kurje Fahrt gerechtfertigt worden ist. Versagt hat, im Grunde genommen, auf dieser Fahrt nur eine, aller dings die wichtigste, das Steuer, dem man versäumt hatte, durch Kontrebalancierung leichte Beweglichkeit zu geben, und das infolge bhierbon gleich im Beginn der Fahrt sich vollständig unbeweglich er— wies und in der Anfangsstellung verharrte, die leider in einem Winkel zur Längsachse des Vehltelz und der Windrichtung stand. Die Folge iervon war, daß das Luftschiff sich im Kreise oder, genauer gesagt, da es doch durch den Motor vorwärts getrieben wurde, in der Spirale eines Pfropfenziehers bewegte, eine höchst verwickelte Be⸗ wegung, die noch weitere Komplikation erfuhr durch das vom Luft⸗ schiff herabhän zende, ihm bei der Berührung bon Eig und Land ein lehmoment erteilende Schlepptau. Unter soschen Umständen blieb eslmann nichts übrig als die Landung nach kurzer Fahrt auf der Döte eines Gletschers, die sanft und ohne namhafte Schädi. kungen vor sich ging, nur leider unter vollem Ver⸗ uft der 7306 cbm Gas, die zu ihrer Herstellung aus Sifen und Schwefelsäure 17 das Kubikmeter gekostet hatten. Die ülle wurde in drei Stücke zerschnitten und nebst allen anderen Teilen auf Schlitten zur Ballonhalle zurücktransportiert. Das geschah am 2. September Nachmittags, nachdem endlich am Tage vorher unter allen des Barometers der bis dahin ständig mit 6 mn Geschwindig« eit wehende Rö Wind fich unter Nachlaffen der Windstärke gegen gedreht hatte. Den 5. September hatie Wellmann als letzten Termin angtfetzt, weil eg ohnedies schon reichlich spät im Jahre een war. Dr. Eliaz gab eine sehr eingehende Be⸗ reibung der technischen Einrichtungen des Wellmannschen uftschiffes, die er mit wenigen Ausnahmen als wohl überlegt und Res berchetzendk sihilderte Gr Kalt Kasär, Laß die luefichten Ainer bederholung' des Verfuches, den Nordpol auf diese Art zu erreichen,
ö ungünstig sind. Rach Dr. Elias' auf der Fahrt gemachten metzorologischen Beobachtungen sind starke Winde in der Breite
pitzbergeng“ sellen, schon solche über 4 m Windgeschwindi keit gehören zu den Kugnahlnen; slarke Abnahme des Windeß in der Höhe ö die Regel. Wellmann rechnete auf 7 m Eigengeschwindigkelt in
er Stkunde. Nimmt man nur 5m an, so erglbk das in der Stunde 9 Seemeslen. Da der Pol von Spitzbergens Nordspitze noch B09 Seemeilen (Gu 1850 m) entfernt ist, würden 36 —– 40 Stunden genügen, ihn zu erreichen, die doppelte bis dreifache Zeit, um Lruckn eb en bezw. jenfeitz des Poles ctwa in Alasta zu landen. os it. schon beim beutigen Stande der Motorluftsschiff technik keine unmögliche Leistung mehr, besonders, wenn man u. a. in so raffinierter 83 Probiant mitzunehmen rersteht, wie Wellmann, der sogar sein (pptau, die Schlange“, in feinem unteren Teil als Proviant⸗ i. auggebilder . naͤmlich als 5 em im Durchmesser M'ltendez mit Proviant gefülltes Gummirohr. Van Interesse war aß noch, wag Hr. Cllag bon der Beschaffung von Eisen zur Wafer
Gteiting crüählte., Well manns Lieferanten hatten ihn mit verrosteten Schund Herfeben, der versagte, bis nan zum Glück noch ein Lags sast
rostfreler Gifendrebspäne bon 28 000 kg entdeckte, die seit den ir Fes unglücklichen RÜindree hier lagerten. In der sich an den maschen Vortrag schlifßenben Hiskasion kritfsfirt, Maier von
e cba mehrere Einrichtungen des Well mannschen Luftschiffes, ö. . 3 6. unrichtig angebrachten Stabilisierunge lãchn und . e . und zuck . dalichteit eines Erfolges aus andern Grün ö. ie. (roll r webensene bl de, heegrenbishen ait des Metfporclßeisckf! lb ed chn die Luftschiffer befäßen in den hohen Breiten kemerle n Wer strong hen Orte brftimmung, mihi auch nich mehr ahn) 3 ungen. Sle könnten uber den Pol gefahren sein, obne R ö. en. Di ö e , Profefsor Berfong důrfte nicht kann it ffn ne e. ,. Der geographischen Länge — und damil auch der
96; arg en und. Windrichtungen⸗ — wird zwar fehr unsicher am del r e. Bsttimmung des Aöftandes des Scheitelpunktes vom NRcgefßhrt n. Hilfe (ines Libellen Quadranten duch dort ebensegut
Drienti erden wie in anderen Brésten. Zur vollen geographischen
er nig genügt das allerdings nicht.
mn zweiten Tell der Tagetordriung berichtete Professor an s, , über die Tätigkeit des kö Aus⸗
dem der Vereingdorftand pio 1905 ele Kntrffüätzung von
tausend Mark zugesagt hat. Es sollen Versuche im geeigneten Ge, lände mit Gleitflächen und Kastendrachen angestellt und zu dem Zweck einige gute Modelle erworben, vielleicht auch im Frühjahr eine Aus- stellung von Flugmaschinen, Modellen und Wettflüge ar⸗ rangiert werden. Mit Feeude wurde eine Mitteilung begrüßt, wonach sich in der Automobilistischen Gesellschaft ! eine flugtechnische Gruppe gebildet hat, die hauptsächlich die Motorfrage studieren wird. Geheimrat Bugsley hat zur Erhaltung der Füblung zwischen den verwandten Zielen geltenden Bestrebungen den Ehrenvorsitz der neuen Gruppe übernommen, die folgende Namen aufweist: Graf Arco, Direktor Vorreiter, Ingenteur Conrad, Ingenieur Rumpler, Oberingenieur Valentin. ;
Zum Schluß wurde in zwelter und letzter Lesung eine Reihe von Satzungeänderungen einstimmig angenommen, die notwendig geworden sind durch die Anstellung eines zu besol denden Geschäftsführers.
Ueber die zentralasiatische Reise Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Arnulf von Bayern, die in Venedig durch den Tod des Prinzen einen so traurigen Abschluß finden sollte, wird jetzt Näheres bekannt. Am 17. April verließ der unter dem Namen eineg Grafen Wartensteln reiseade Prinz in dessen Gefolge fich ein Geologe, ein Präparator, ein stelrischer Hochgebirgsjäger und ein Tiroler Bergführer befanden, München, um sich über Wien zunächst jum Kaufasus zu begeben. Nach kurzem Aufenthalt in Tiflis reiste man über Baku zum Kaspischen Meer und von Krasnowodek mit der Elsenbahn nach Buchara. Der Gouverneur von Samarkand stellte dem Prinzen einen Salonwagen zur Verfügung und bot ibm Gastfreund. schaft in feinen Haufe. Mit Wagen ging es dann von Taschkent längs des Issik⸗Kul nach Prschewalks und über die chinesische Grenze hinüber nach Kuldscha. Am 16. Juni brach der Prinz mit einer aus Kirgisen und Türken zusammengesetzten Expeditton nach Narynkol auf, wobel Pässe von bis zu 4000 m Meereshöhe zu übersteigen waren. Von Rarpynkol aus hat der Prinz mehrere Monate lang im Hochgebirge der Jagd auf Steinböcke, Wildschafe und Maralhirsche obgelegen. Wegen schlechter Witterung und nicht übermäßig guter Jagdergebnisse sehnte sich der Prinz nach Hause und trat am 2. Oktober die Heimreise an. In Moskau traf er mit seiner Gemahlin und seinem Sohne zu—⸗ fammen, die ihm entgegengereist waren. In Wien scheint sich der Prinz eine n n,, , zugezogen zu haben, die wenige Tage nach der Änkunst in Venedig nach Hinzunritt einer Entzündung der rechten Lunge zum Tode führen sollte.
Das Königliche Institut für Meeres kunde (Georgen⸗ straße 34 36) veranstaltet in der kommen dgä Woche, Abends 8 Ühr, folgende öffenkliche, Herren und Damen zun gliche Vorträge: Am Dienstag spricht der Dr. Din fe⸗Berlfreitager Die Polarfahrten
enry Hudsons 1607-16114; am T in ider Dr. Neuhaur⸗ . ber Der Norddeutsche Lloyd zittags ahriger Entwicklung.. Giniaßkarten find von 12 bis 3 Uhr Aise bon 2ꝑ'd an den Vortrggs⸗ abenden selbst von 6 Uhr ab zum Pre 3 in der Geschäfts⸗ stelle des Instltuts zu haben. . 2
K ⸗ . anten der Colun- 2 Der jüngst von dem Präsid tler tat lar a Mn iwer itt in New York Nicholas Murrgah Bie velt, Profess Bericht über die bishertgen Erfolge der Roosr Wilhe! ur an der Berliner Univerßtät und der Kaistz die Anrer m Professur an der Columbia-Universttät zeigt, daf uufch herr gung Seiner Majestät des Kaisers, einen geregelten Aust. CMorragender Gelehrten Deutsch⸗ lands und der Vereinigten Staaten an den Universttäten beider Länder einzurichten, auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Die Köln. Ztg. führt aus dem Bericht folgendes an: „Die Erfahrung eines einzigen Jahres hat reichlich genügt, um den Wert der beiden erzieherischen Versuche zu zeigen. Professor Burgeß, der erste Inhaber der Roosevelt⸗Professur, hat an den Universitäten Berlin, Bonn und Leipzig gelejen und rück haltlose Anerkennung gefunden, sowobl von deutschen Gelehrten als auch von den deutschen Organen der öffentlichen Meinung. Ihm ist die eiste Einrichtung eines Amerikanischen Instituts an der Berliner Universität zu danken, dem dann durch die Fürforge des preußischen Kultusministers eine Heimstätte geschenkt worden . Kaum minder wichtig als seine akademischen Vorlesungen waren die Vorträge, die Professor Burgeß vor den Glacis ffn e Berlin und Cöln gehalten hat, und sein reger Verkehr mit den hervor ragendsten Vertretern der deutschen Gelehrtenwelt und des öffent⸗ lichen Lebens. Nichts, was Professor Burgeß in seiner Aufgabe fördern konnte, ist von dem Deutschen Kaiser und dem deutschen Volke unterlassen worden. Der Bericht folgert hieraus, daß der Lehrstuhl der Roosevelt⸗Professur ohne Zweifel festbegründet sei, zumal unter den deutschen Studenten wie im ganen Volke ein reges Interesse an der amerlkanischen Geschichte und an den Problemen seiner Ent⸗ wickelung vorhanden sel, und er erklärt es jetzt für bewiesen, daß die Befriedigung dieses Interesses durch amerikanische Gelehrte ein neues Glied der Freundschaft und der, Sympathie zwischen den beiden Völkern schmledein. Denn in diesem Wirken freier Universitäts⸗ professoren, die durch keinerlei diplomatische Fesseln behindert seien, liege eine bedeutungsvollere Einrichtung vor als in den seit einer Reihe von Jahren nicht seltenen internationalen ,, chen, deren Einfluß beinahe nur persönlich sei. Den ehrkörper einer großen Universität durch einen gueländischen Gelehrten zu vervoll⸗ ständigen, der ein Jahr lang Pbysik oder Mathematik lehrt, ist, wie viele amerikanische Univerfltäen wissen, angenehm und interessant genug; aber die Aufgabe, eine Reihe von Jahren hindurch über die Zivilifation eines beslsimmten Volkes eine gründliche systematische Be⸗ lehrung in der Sprache zu geben, die die Studierenden eines andern Volkes am besten verftehen, das ist eine ganz andere Sache. Das ist aber der Zweck der Roosevelt⸗ und der Kalser⸗Wilhelm-Professur, Sie haben wenig gemein mit dem, waz man gewöhnlich unter Austausch- professoren versteht. Butlers Bericht endet mit den Worten Fer Anerkennung für die kisherigen Inhaber der Kaiser⸗Wilhelm⸗ rofeffur, die Frofessoren Schumacher aus Bonn und Leonhard aus r. sowie mit der Ankündigung, daß demnächst an der Columbia. Rniversttät ein Germanistisches Institut entstehen werde, das dem jeregmallgen Inhaber der Kgiser. Wil helm, Profess ur als Mittel punkt seines Wirkens dienen solle, Die Köln. Ztg. erwähnt in biefem JZusammenhange, daß jängst in den Nem Yorker Blättern eine Slatistst über die Zahl der Amerikaner und Amerikanerinnen, die in Feutschland Wissen und Ausbildung suchen, erschienen sei; aus dieser Statisfik ergebe sich, daß die Zahl der in Deutschland studierenden Tmerllaner in den letzten fünf Jahren sich nahezu verdoppelt habe.
er Rechtalehrer an der Universität Berlin Geheimer Justizrat, a . ö. rich Dernburg, Mitglied des Herrenbaufes, ist nach elner Melßung des W. T. B. in, der vergangenen Nacht im g' Lebenssahre gesiorben. Er war am 3. Mär i825 in Malnz ge boren, ftudierte an den Universitäten Gießen und Berlln, habilitierte fich 1551 als Prbatzolent in Heidelberg, wo er mit Brinckmann u. 4. die ritische Zeitschrift für die gesamte Rechtswissenschaft begründete, wurde 1854 außerordentlicher, kurze Zeit danach ordentlicher Professor der Rechte in Zürich, 18652 an die Üniverfität Halle berufen, die ihn 1866 zu ihrem Vertreter im Herren- haufe wählte, und im April 1853 an Rudoiffs Stelle als Pandektist an bie Uniwersität Berlin versetzt, In das Herrenhaus, au dem er bei seinem Weggange von Hall ausschied, trat er bald darauf infolge Königlicher Berufung aus Allerhöchstem Vertrauen wieder ein. Seine wissenschaftliche Tätigkeit war dem Zivilrecht gewidmet. Von cinen vor der Schaffung deg neuen Bürgerlichen Gesetzbuchs ber. öffentlichten Werken waren die bereutsamsten, jekem Preußlschen Juristen n hlbe kannten die Pandekten (nde 15883 67, 6. Tuflags unter Mitwirkung von J. Biermann 130 91, Auflage 19063. 3) und ba n Tchrbuch bez preußlschen Privatrechts. Chenfas 3 Bände, 1371 36, Band 1 und 2 in 5. Auflage 1894 — 97). Aus dem letzt⸗ genannten Lehrbuch ist dann nach der Schaffung des neuen Bürger⸗
chaftlichen Vereinigungen in
lichen Gesetzbuchg die umfassende, fünfbändige systematische Darstellung des bürgerlichen Rechts des Deutschen . und Preußeng hervor- . die 1898 zu erscheinen begann, und deren hoher wissen⸗ chaftlicher und praktischer Wert allgemein anerkannt worden ist, sodaß in kurzer Zeit neue Auflagen der einzelnen Bände notwendig wurden. Von Bernburgs sonstigen Schriften seien noch herhor⸗ gehoben: „Geschichte und Theorie der Kompensation (1854 2. Auf⸗ lage 1868), ‚Das Pfandrecht! (2? Bände 1860-64), Die Insti⸗ tutionen des Gajus, ein Kolleglenheft aus dem Jahre 161 nach Christi Geburt, (1863), Das Vormundschaflsrecht der preußischen Monarchie. (1875. 3. Auflage 1386), Das Preußische Hypothelenrecht; (mit Hinrichs, 2 Abteilungen 1877 — 91), Die Phantafie im Rechte“ (18945, . Persönliche Rechtsstellung im Bürgerlichen Gesetzbuch“ (1896. Charaktertstisch für die Darstellungsweise Dernhurgg in allen seinen das preußische und deutsche Recht behandelnden Werken ist die scharfe Gegenüberstellung der römischen und antiken Rechtzgedanken einerselts und der modernen und deutschen Rechtzbildungen endererseits. Mit Dernhurg ist einer der hervorragendsten Juristen aus dem Leben geschiẽden, die die deutsche Rechtswissenschaft in der zwelten Hälfte des vergangenen Jahrhundertz herporgebracht hat.
Jagd.
Dienstag, den 25. d. M. findet Königliche Parforce⸗ jagd statt. Stelldichein: Mittags 12 Uhr 30 Minuten im Dorfe Döberitz. .
Verkehrsanstalten.
Laut Telegramm aus Ratibor ist die heute früh in Berlin . Post aus Wien infolge von Zugberspätung aut geblleben.
Theater und Mustk.
Neues Königliches Operntheater.
Die Darstellung von Alphonse Daudets dramatisterter „äSapho“ durch Madame Jane Hading bedeutete eine vollständige Ueberraschung. Wenn bis jetzt die kühl und klug überlegende Schau— in, im Vordergrunde gestanden hatte, so enthüllte die Auf— ührung von gestern abend eine Künstlerin voll hinreißenden Temperament, voll, unbezähmbarer Lebenskraft. Die zügellose Leidenschaft des Mädchen auß dem Volke fand ihre Sprache in wilden Naturlauten, wie sie in dem Gastspiel Jane Hadings bisher nicht gehört wurden. Das Schau⸗ spiel, das A. Belot aus dem berühmten Roman Daudets zurechtgezimmert hat, ist längst bekannt und auch schon veraltet. Trotzdem interessierte Madame Hadings Leistung von der ersten bis zur letzten Szene durch die lebenstrotzende Kraft des Splels. Die Darstellerin der Sapho“ ging stark realistischen Gesten und Gebärden, welche diese rau aus der Atmosphäre des niederen Volkegß und aus den Kreisen der Boheme mit sich schleift, durchaus nicht aus dem Wege; sie verwendete sie im Gegenteil mit verblüffender Urwüchsigkeit; und dabei war ihre Dar—⸗ stellung in allen Phasen eifersüchtiger Liebe, brutalen Kampfes und endlicher Entsagung von einer tief aufwühlenden Leidenschaft durch zittert. Diesmal bot Madame aß eine wirklich große Leistung. Ihr reihten sich die besten Krafte der Truppe erfolgresch an. Es ging überhaupt durch die ganze Vorstellung ein frischer Zug, der ein völlig neues Bild von der Künstlerschaft 5 französischen Gesellschaft
aufrollte.
Im Königlichen Opernhause wird morgen, Sonntag, „Die Walküre“ unter der Leitung von Dr. Strauß in nachstehender Besetzung der Hauptrollen aufgeführt: Siegmund: Herr Kraus; Brünnhilde: Frau J. Reinl als Gast; Sieglinde: Fräulein Hiedler; Wotan: Herr Bach- mann; Hunding: derr Mödlinger; Fricka: Frau von Scheele Müller; Walküren: die Damen Destinn, Herzog, Bietrich, Rothauser, Rose, von Scheele, Parbs, Ober. (Anfang 7 Uhr). — Montag wird Aida gegeben. Frau Metzger Froitzheim vom Stadttheater in Hamburg wiederholt ihr Gastspiel in der Rolle der Amnerig, die Aida singt Fräulein Rose, den Radames 8. Maclennan, den Amonasro Herr Hoffmann, den Ramphis
err Knüpfer, den König Herr Griswold. — Am Diengtag beginnt der Königliche Kammersänger Herr Wilhelm Herold ein auf zwei Abende vereinbartes Gastsplel in Romeo und Julia (Romeo: Herr Herold; Julia: Fräulein Hempel) und beschließt es Donnerstag mit den Rollen des Turridu und Bajaizo. —
Im Königlichen Schauspteihguse wird morgen Die Braut von Messing“ von Schiller, mit den Herren Sommerstorff, Staege⸗ mann, Eggeling, Kraußneck, Geisendtrfer und den Damen Lindner und Steinsteck in den Hauptrollen, aufgeführt. — Am Montag wird Ernst von Wildenbruchs Schauspiel Die Rabensteinerin? wiederholt.
Im Neuen Königlichen Operntheater beendet morgen ,. Jane Hading ihr Gastspiel im ‚Hüttenbesizer . — Abend wird Kabale und Lieben von Schiller in folgender Besetzung gesplelt: Präsident von Walter: Herr Molenar; ö Herr Matkowsky; Hofmarschall von Kalb: Herr Vollmer; Lady Milford: Frau Porpe; Wurm: Herr Pohl; Miller; . Oberländer; dessen Frau: Frau Schramm; Lusse: Fräulein Wachner. .
Im Deutschen Theater geht morgen Shakespeares Trauer spiel Romeo und Julta! in Szene; am Mittwoch wird „Ein Sommernachtgtraum aufgeführt. An allen übrigen Tagen der kommenden Woche wird das Shakespearesche Lustspiel Was ihr wollt gegeben. — In den Kammerspielen des Deutschen Theaters wird am morgigen Sonntag sowie am Montag, Dien tag, Donnerstag, Sonnabend und nächsten ö Wedekinds Kindertragödie Früh⸗ lings Grwachen“ . Am Mittwoch werden Ibsens Gespenster“, Freitag wird Hebbels ‚Gyges und sein Ring‘ gegeben.
Die Erstaufführung von Offenbachs Operette Blaubart“ im Berliner Theater findet technischer Schwierigkeiten wegen erst am 28. November statt. Der Vorbereitungen halber bleibt daz Theater am Dienttag und Mittwoch geschlossen. .
Dag Lessingtheater hat für nächste Woche folgenden Spiel Plan aufgestellt: morgen abend: Nora‘; Moniag: „Klein Gyolf ; Dienstag und Sonnabend; Die Stützen der Gesellschaft;; Mittwoch und nächsten Sonntagabend: Vom andern Ufer‘; Vonnertztag: Der Biberpelß. ; Freitag: Die Wildente“. Am Sonntag, 1. Dezember, wird als Nachmittagporstellung .Der Bund der Jugend aufgeführt.
Im Neuen Schauspielhau se wird morgen sowie am Viengtag und Mittwoch Judith,. Montag „Alt. Heidelberg‘ gegeben. Am Donnerstag, Abends 73 Uhr, findet die Erstaufführung des Dramag „Zar Peter! von Otto Erler statt, das Freitag, Sonnabend und naͤchsten . wiederholt wird.
Im Schillertheater O. (Wallnertheater) wird morgen abend sowie Sonnabend Rozmersholm. gegeben. Montag und, nächssen Sanntagabend wird „Relterattacke⸗, Dienstag Maria Stuart‘, Mittwoch und Freitag das Vglksstück, Gebildete Menschen!, Sonner; tag und nächsten Sonntagnachmittag „Das vierte Gebot“ wiederholt.
Das Schillertheater Charlottenburg bringt morgen abend Die Hermannschlacht⸗', Montag und Dlenstag Gebikdete Menschen“, Mittwoch und Freliag Reiterattacke r. Donnerstag Rotmersholm‘, Sonnabend Helmat ö Sonntagnachmittag Maria Stuart, Abende Wilhelm Tell. — Im Bürgerfaale des Berlinischen nen es wird morgen ein ‚„Joseph von Cichendorff⸗ Abend“ ber=
Im Theater des Westengz wird allabendlich, mit Ausnahme des morgigen Sonntags (Totenfest), wo das Theater geschlossen bleibt, . Die lustige Wiwer aufgesürt. Nächstfolgen en Sonntag nachmittag geht bei halben Preisen Frühlingsluft: in Szene. Von J . 6 . . Mittwoch und Sonn.
, mittag r, iu kleinen Preisen i die sieben Zwerge! aufgeführt. sen · Schnꝛemiitchen unn