zum Deutschen Neichsanzeiger und Königlich
M 2279.
(Schluß aus der Ersten Beilage.)
HVroriuheben ist ferner die Errichtung einer Pionierbers uchskompagnie in D und einer neuen CGweiten) Forti fikation in Metz, die Verstärkung es Personalg der t. Festun gin fhettkon fowie die Errichtung eines P. onler⸗- uimentsstabs und eines Batasslons Pionier? Die Veränderungen bei den gtatsstãrken der Truppen ergeben folgendes Bild: Zugang: ] Regiments⸗ mmandeur, 1 Stabzofftnter, 7 H.uptleute und Rittmelster, . Ober= utnantsß, 15 Leutnants, 1 Generaloberarzt, 1 Oberstabsgrit, . Oberarzt, 3 pensionierte Regimentskommandeure, 3 pensionierte tabsofftziere, 2 penstonierte Stabsoffiziere und Hauptleute, penfionierte Sanität: offtziere, 3 Veierinäre, 2. Oberzahlmeifter
d. Zahl meifter, 2 Büchfenmacher, 1 Regimentssattler, 4 Unter⸗ whlmeifter, fie, ö 132 Gemelne. 699 Dienst⸗ pferde. Abgang: 7 penfionlerte Stabt offt tere, 422 Dekonomle⸗
Nandwerker. Neu errichtet werden außer den schon genannten ormattonen bei den Pionieren: eine dritte Kompagnie beim Luft⸗ Kiffe rbatalllon, 1ẽ Kaßalleriebrigadestab und 1 Kap llerieregiment⸗ in neuer Titel bei Kapitel Geldverpflegung der Truppen wirft o 0d0 0. sür Landunge übungen aus. Eine Denkschꝛift zu Kapttel WGarnifonvetwaltungs. und Serbiswefen! fleht eine erhebliche Ver. . 3. der Stellen für Garntfonverwaltungsoberinspektoren sowie affung von Unterinspektoren vor. ̃
Bei 3. einmaligen Ausgaben ist zunächst beim Bekleidungs⸗ und Vuzrüstungswefen eine Forderung von 4 665 3900 S für neue Bekleidung zu erwähnen. Beim Gernisonberwaltungswesen er⸗ Reinen als neue Forderungen: 5000 , für einen zu Ersatz= äuten in Torgau, wo. Schloß Hartenfels und die anliegende
FKaseine aufgegeben? werden sollen, 195 000. M für Schieß fande Gera, 60h Föh „ für lagermäßige Unterkunft. für drei Kom⸗
pagnien Fußartillerie und Vorbereitung ihrer garnisonmäßigen Unter⸗
bringung 550 000 S als erfte Rate jur Vergrößerung des Truppen
übungsplatze: Jüterbog, Gesamtkosten voraussichtlich 3 187 090 4,
lbb Ohg 4 als erste Rate zum Ersatz unbrauchbarer Stallbaracken auf
dem Truppen übun göplatz Alten. Grabow. Die dauernde Festlegung der weijärigen Dienstteit bei den Fußtruppzn macht eine BVerbesserung,
Heschaff ing und Erweiterung von Erxerzirplätzen und Fußariillerie·
übungsplätzen nötig. Vorgesehen si d hierfür im ganien
Woher, mops Jo Fohs als erste Nate gefordert werden,
Aus den Ansẽtztn beim Militärmedizinalwesen ergibt sich, daß
die als Armeeschweslern bei den Garnisonlazaretten eingestellten
Franken pflegerinnen eine befondere Dlensikleidung tragen und dann
ane Ginkleidungebeihilfe von je 159 erhalten ollen. Um für
lie Verwundeten beffer sorgen zu können, sollen die Feldsanitãts⸗ mationen ein neues Beleuchtungegerät, welches Aietylengas dawendet, erhalten, auch sollen die Krankentragen sowie die
Vgerun Zvorrichtungen für Hilfslazarettzũge vermehrt werden.
Defe Her, , men, werden im ganzen 1 958 450 (6. kosten;
bie angeforderten ersten Raten tragen 69 824 46 Beim rainwesen ist 1 Million als erste Rate zur Beschaff ung von
fahrbaren Feldküchen eingestellt. Beim Ermehungs. und Bildungs⸗ wesen werden 150 000 als erste Rate für Unterbeamtenwohnungen bel der Hauptkadettenanstalt in Groß Lichterfelde, dengleichen 00 000 4 zu einem Neubau für die aus Nenbrelsach nach Sigmaringen zu ver, legende Unteroffizlervorschule (Gesamitbaufaorderung 1113 56060 4A) gefordert. Belm Artillerie, und Waffenwesen erscheinen u. a. 3 699 O60 M zu weiteren Beschaffungen für Zwecke der Feldartillerie. Bei den Garnisonbauten in Elsag. Lothringen werden neu gefordert u a. 30 0)0 . für Wachtbaracken in Diedenhofen, 120 006 M zur Er⸗ weiterung der Quellwasserleitung in Mö chingen. .
Die 46 C663 300 ς des außerordentlichen Etats verteilen sich mit Jo 639 000 S auf den Ausbau der Landesbefestigungen, mit Oö ooh , als dritte Rate auf Versté kung der Festung Germer, beim, mit 3064 360 46 als fünfte Rate auf Ersatzbauten 2c. für e n und Kastel und mit 6 06 obo 46 als jweite Rate auf Ersatz⸗
uten für Cöln, . ö är das sächsische Militärkontingent setzt die 1. al J 35 003 6), die fortdauernden Aus zaber dl brrenältchen tai mit 45 420 583 6 t. R bas 459 Æ) und die einmaligen mit 13 085 113 Æ CH 2469 426 ) an.
. Die Einnahmen des Gtats für das württembezgische Niltiürkels ener beausen sich auf 1328 1060 (66 1315 8.9 ) die fortdauernden Ausgaben guf 24 765 807 6 ( 1066 589 S und die einmaligen Ausgaben auf 8 id lb0 . (K 2307 So. dο, g
Im 8* für das Reichs militärgericht beträgt die Ein⸗ nahme 100 ; die fortdauernden Ausgaben werden mit 550 664 (M . bd4b s) und die einmaligen mit
133 685 699 40 6 12 915 318 6), an einmaligen Ausgaben, unter Abzug des Zu⸗ u
9 Höbe von 64 410 600 4K, äs sb0 . C ns lob 0s „e, an ichen ⸗ ĩ chufses Mu den einmaligen Aus 6 einschlteßlich des . . .
em kschrift beigegeben, iti ung k Ja. Lenderung des 2 des Flotten; bes vom 14. J neue Berechnung der voraussicht⸗ ben Gestaltung des Marlneetats 19508 bis 1917 enthält und die
2. ĩ Steigerung des Geld⸗ Erd erörtert, welche die eingetretene k
otwendi die erforderliche Ver⸗ fart anal gemacht babe. einer Dockanlage an ber rang, der Küftenbesesligung, die Schaffung einer ö ä. Clbe, Mehrausgaben auf dem S.biete der ö. *
u ; lteten Segelschul⸗ r
auch Besoldungs. und Lohnerhöhungen 3 die Erhöhung Un der Stelzer nge Ker forte enden Ansgäben, sin namentlich eden ö ö Yarmncteile . d bo de) ö i is w eg Che Busscnbhelta g wer Flotte n er teili 631 46) und. Waffen wesen ünd Befestigungen ( 36 . 114 6. Bei den Ännältgen. Aus zaben sind für St. . 3 durch 200 4 9. 28 56 hb M angesetzt, wovon 6k th . mier Anlelhezuschuß Heckung' finden. Für ariilleristische Ar. ,, Beine ddarmierungen S6 200 009 *. ä Goh K, für. * ie g mierungen S20 000 ( 480000 ) fine ht, Erfatz au. und Armierungeraten werden gefordert für 3 ginienschiffe . obkauten für die Schiff.. Sldenburg ?, Siegfried und . 3 6 n een Kreuzer splchmähig r Vermchrungzban, fir lein ( tsatzbauten fũr die Schiffe Schwalbe und Sp uf n teres Flußlanonenbost mir Vertrelung der Handellinteressen * trömen Chinas und für eine Torpedobootsflottille, Ferntr
teJ vorge chen zur Beschaffung don ünterserbooten un Rtluchen mit Denselben C Ooö o00. 6), zur, rund⸗ Fair gien mi,, önlichen, Aenderungen der Linienschif der asse (E 0000090 Mp6), des großen Kreuzer Frledrich
Zweite Beilage
Berlin, Sonnahend, den 23. Nobemher
Karl (1 000 00 ν, sowie von kleinen Kreuzern (l og O0 60). Von . sonstigen einmaligen Ausgaben entfallen guf die Bedürfnisse der Werften 3 502 500 M M 1236 800 g, der Artillerieverwaltung 603 700 , (— 9988200 ½ ), des Torpedowesens 143 000 0 78 000 4, des Minenwesens 762 100 M ( 107 900 06), der Barnifonver waltung 2 334 600 dι (4. 782 850 „), der Lazarett⸗ verwaltung 33 005 S½½, (= 04 800 46), auf Forderungen im allgemeinen Schiffahrtsinteresse 616 590 M i0 560 M), auf verschie dene Bedürfnisse 332 100 * ( 175 100 6. Größere Neu⸗ forderungen find zu erwähnen: für Anschluß der Arbelterwohnhäͤuser in Bant an die Wafferleitung und Kanalisation, zur Beschaffung bon Be⸗ triebs und Verkehre dampfern für die Werft in Wilhelmshaven, die Forti⸗ fikatson in Geestemünde und die Schiff sarnillerleschule in Sonderburg, zur
Vermehrung und Verbesserung des Materials für den Minen und
Sperrdienst, zur Erweiterung der Wasserleitungsanlage in Wilhbelme⸗
haben, zum Bau⸗ von Miels. und Dienstwohnungen für Offinere, Beckofftziere und verheiratete Unteroffiziere auf Helgoland sowie von Famllienhäufern für Unterosfifiere in Friedrichsort, zum Umbaa ton ,, im k 4 Kiel und jzum Bau eines Leucht turmes an Loitdamm in der Jade.
Der im außerordentlichen Ctat angeforderte Betrag, ausschließlich des Juschuffes zu den einmaligen Ausgaben im ordentlichen Etat (64 40 050 M6), verteilt sich, wie folgt: Bedürfnisse der Werften 3 3a o00 M CE J 6012 240 M, darunter erste Raten für einen Durch stich der Schleuseninsel in Wilbelmshaven zur Heistellung einer für moderne Schiffe J Durchfahrt, Mittel zu Fahrwasser· Kor⸗ rektiongarhesten in der Jade; erste Ralen für eine Sch vebefähre über der Werfteinfahrt in Klel, sür eine neue Schiffbauwerkstatt, eine Tur⸗ binenbauwerksfatt und einen großen Schwimmkean ebenda, zur An⸗ lage eines Hafens für kleinere Fahrzeuge bel Helgoland, für eine Rröckendockanlage an der Uaterelbe und für eine Modellschleppanstalt. Auf die Artillerleperwaltung en fallen 45343 350 * ( 12537 359 ),
in der Hauptsache zur Verbesserung der Küstenbefestigung; auf das
Torpedo wesen I 154 8090 M C S5 8o0 ), in der Hauptsgche zur ö. der Torpedowerlstatt in Friedrichtort und der Marine⸗ anlagen in ürwik an der Flensburger Förde; auf das Minchwesen Föb Ooß M ( 286 009 6 zum Aushau des Minendepotz in Cuxhaven; auf die Garnisonberwaltung 3 7188 000 = 168 560 M), darunter er ste Raten für ein neues Bekleldung amt, für Offtziers wohnungen in Wilhelmshaben und für elne evangelische Garsilonkirche in Cuxhaven; auf die Lazarettverwaltung 624 000 (60 ( 154 090 ), darunter erste Raten für Erweiterung des Marine⸗
Haöarert in Wilbelmshaven und für eig neues Lazarett in Mürwik;
ließlich werden noch 25 009 * für eine Nebelsignalanlage bei der , i r von Wilbelms haven und 1 666 000 Æς zu Ge⸗
bäͤudeanfäusen in Wilhelmshaben, Kiel, Sonderburg und Mürwik verlangt. ;
gt.
In Etat der Reichsjustizver waltung betragen die haupt— sächlich aus den Gerichtekosten beim Reichsgericht bestehenden Ein⸗ nahmen S653 755 e ( 60 000 4Æ(), die fortdauernden Ausgaben 2463 8330 M C 46 216 S6). Unter diesen sind die Erhöhung des Gehalts des Prästdenten des Reichs zerichts um 6000 und die Fordrrung einer fünften Reichs anwaltstelle (12 000 46) hervorzuheben. Un einmaligen Ausgaben werden 35 900 46 zu außerordentlichen bau⸗ lichen Instandsetzungsaebeiten im Reichsgerichts gebaude verlangt.
Der Glat des Reichsschatzamts setzt die Einnahmen mit 3 g36 655 Æ (— 2748 440 6), die fortdauernden ordentlichen Aut⸗ gaben mit 308 453 350 6 (4 27 236 627 6) an. Davon entfallen auf die Bedürfnisse des Reichsschatzamts 823 9383 Æ (4 46 355 1) auf allgemeine Fonds 27515 035 ƽ CR 186712 , von denen für Beihilfen an kilfsbedürftige Kriegsteilnehmer 21 390 000 (60 C 3 Millionen Mark) bestimmt siad; auf die Ueberweisungen an die Bundesftaaten 195 736 300 M ( — 6 624 870 66; auf den Fonds zur Kapitalsansammlung bebufs Erleich'erung der Durchführung einer Witwen- und Walfendeisicherung 53 Millionen Mark (4 5 Millionen Mark); 4 Millionen Mark sind als Ueberweisungen an die Bundes⸗ ftaaten zur Ergänzung ihres Anteils an der Erbschaftesteuer einzu · stellen und 25 lo G00 4 zur Verminderung der Reichs schuld.
Unter den einmaligen ordentlichen Ausgaben in Höhe von 2082560 M, (4 492 300 M) sind ju nennen: 1637 500 1655 S0 6) für Rayonenischädigungen, eine erste Rate von 13000 M als Beitrag für Untersuchungen von Baulonstruktionen aus Gisenbelon, 25 Cc „ als erfte Rate jum Erwerb einmes dem Ge sände der bafteriologischen Abteilung des Gesundheitsamts henach. barten Grundftücks, deffen Ankauf sich empfiehlt, um eine spãtere Zusammenlegung der jetzt getrennten Teile des Gesundheitsamts zu 7rmö lichen und für etwaigen Bedarf anderer Reichsverwaltungen vorzusorgen. .
Per EGtat für das Reichs kolonialamt weist an ordentlichen Einnahmen 260 6665 * (— 3670 S6) auf, darunter 266 585 S an Iinfen von dem Darlehn des Reichs an das Schutzgebiet Togo, an außerordentlichen Einnahmen 163 O00 4 als vierte Tilgungsrate dieses Darlehns. Die fortdauernden Ausgaben des ordentlichen Etats be⸗ laufen sich auf 1 898 147 C 260 119 16), die einmaligen Aug⸗ gaben einschließlich der R ichszuschüsse für die Schutzgebiete auf 35 768 783 S (- 9780 326 Æ6). In außersrdentlichen Gtat er scheint als einmalige Ausgabe die Rate C6 200 O00 S) zur Fortführung ber Bahn Lüderltzbucht Kubub nach Keetmanshoop in der Form eines Zuschusses zu den Verwaltungsaufgaben im südwestafrikanischen
ebiet. i n den fortdauernden Ausgaben des ordentlichen Etats ist die Erhöhung des Fonds zur Vorbereltung von Beamten, Offizieren, kauf. män ischen und technischen Kräften für den Koloniialdienst von 42 000 auf 130 006 6 hervorzuheben Wie in den Erläuterungen zu dieser Forderung ausgeführt wird, hat sich die bisherige Vorbildung der Beamten für den Kolonialdienst in mehreren Richtungen als unzulänglich erwiesen. Sie wurde nur einem Telle deg entsandten Personalg gesehen erstreckte sich bei den meisten Beamten auf eine verhältnismäßig kurze Zeit und ver⸗ miltelte nur in beschränktem Maße kolonlaiwirtschaftliche Kenntnisse. Eine umfassendere Ausbildung des zu entsendenden Personals, sowohl was die Zahl der Auszubildenden wie auch die Art der Vorbildung betrifft, erscheint im Interesse des Kolonialdienstes erforderlich. Auch sinanztell erschelnt eins folche Erwelterung der Ausbildung Ferechtfertigt, da erfahrungẽmäßig die nicht für den Kolonialdienst vorgebildeten Beamten während eines erheblichen Tells ihrer höher bezahlen Tätigkeit in den Schatzgebleten fich folche Kenntniffe erst draußen aneignen müssen, die sie mit geringeren Kasten für das Reich hier in der Heimat bereits hät en erwerben können. Ingbesondere erscheint eine größere Betonung des wirtschaftlichen Moments, als, bisher geschehen, bei der Vorbildung wünschengwert. Es ist beabsichtigt. eine Erweiterung der usbildung in zwei Richtungen eintreten lassen. Einmal soll die bisherige Ia hit ng der für Beamtenstellen vorgesehenen Per⸗ sonen in dem FReichskolonialamt und auf dem Seminar für orientalische Sprachen durch wirtschaftliche Vorlesungen ergänjt werden. Die hiesige Handels hochschule hat sich bereit erklärt, besondere Vorlesungen in ibren Lehrplan aufzunebmen, die geeignet sind, den Gesichtskreis der künftigen Kolonialbeamten nach der wirtschafilichen Seite zu er⸗ eltern. Die so eiwelterte Vorbildung soll sich auf die Dauer eines Jahres erstrecken. Ferner wird beabsichtigt, einen Teil des vorzu⸗ bildenden Personals nach Hamburg zu entsenden, wo sie eine besondere Vorbildung sür den Kolonialdienst erbalten sollen. Die Verhand⸗ fungen wenen Schaffung entsprechender Einrichtungen in Hamburg find gegenwärtig noch nicht abgeschlofsen. Es wird damit gerechner,
Preußischen Staatsanzeiger.
1907.
daß während des Rechnungsjahrs 1908 etwa 40 Beamte, Offiziere und , Personen teils in Berlin, teils in Hamburg vorzubilden sein werden. Für Vorarbelten zur Erschließung der Schutzgebiete ist im ordent⸗ lichen Etat eine einmalige Ausgabe von 1090 0690 M C4 50 000 MS) festgesetzt worden. Hierzu wird in den Erläuterungen bemerkt: „Die Erschließung der Schutzgebiete bringt eine Fülle technischer Aufgaben von allgemeiner Bedeutüng mit sich. Ihre Lösung muß teils ihrer Natur noch dem Fiskus vorbehalten, teils kann sie zwar in der Haupt- fache pribaten Unternehmern überlassen werden, aber auch dann der fiskalischen Unterstützung und der behördlichen Fürsorge nicht entraten. Bevor die gesetzzebenden Körperschaften sich, was in belden Fällen nötig ist, mit solchen Unternehmen zwecks Feststellung der vom Fiskus zu tragenden finanziellen Lasten befassen können, müssen die zur Beurteilung der geplanten Anlagen nötigen allgemeinen Unterlagen durch sorg⸗ faͤltige Erkundungen beschafft werden. Bisher haben diese Erkundungen messt, ohne Betelligung eines Reglerungsvertreters und selhst bei flökalischen Projekten auf Kosten Prlvaler Unternehmer geschehen müssen, well es der Verwaltung an Mitteln fehlte, Beamte zur Teil. nahme an diesen Arbeiten zu entsenden oder gar die letzteren auf eigene Kosten auszuführen. Selbst Unternehmungen, die von vorn herein zur Autführung durch den Fiskus in Lussicht genommen waren, haben mangels verfügbarer öffentlicher Mittel ohne zulängliche örtliche Erkundung von seiten der Verwaltung vorbereitet werden müssen. Abgesehen dabon, daß die rechtzeitige Inangriffnahme der Projekte dahon abhängig wird. ob ein Unter- nehmer sich findet, der die Erkundung ohne die Gewähr späteren Kostenersaßzes und ohne die Ausbedingung von im staatlichen Interesse unerwünschten Vorrechten übernimmt, muß auch hier das Fehlen in- gehender örtlicher Kenntnisse auf selten der Verwaltung gelegentlich der Verhandlungen über die Bedingungen der Bauausführung nach telllg wirken, weil es kaum möglich ist, die Forderungen des mit den Erkundungen befaßt gewesenen Unternehmers genügend nach⸗ zuprüfen oder andere Unternehmer durch eingehendere Auskunst über das Projekt zum Wettbewerb anzuregen. DNiesen Zustand noch länger beizubehalten, ist mit den fiskalischen Interessen nicht vereinbar. Die Verwaltung hat, versucht, dem Uebelstande dadurch abzuhelfen, daß sie für die beregten Zwecke die Reisekosten⸗ und ver⸗ wandte Fonds in Anspruch nahm; doch reichen diese — ohnehin schon stark angespannten — Fonds hierfür bei weitem nicht aus. E ist vielmehr unerläßlich, für derartige Vorarbelten einen besonderen aus—= kömmlichen Fonds zu schaffen. Die Mittel für jeden einzelnen Fall besonders anzufordern, ist nicht angängig, well mit der Bereitstellung der Mittel erfahrungs zemäß stets geraume Zeit vergeht. Die in Be⸗ tracht, kommenden Unternehmungen sind aber aus wirtschafts, oder milltärpolitischen Gründen häufig derart dringlich, daß mit der Ein= leitung der ersten Vorarbeiten nicht gezögert werden darf. Es ist da⸗ ber beabsichtigt, den Fonds Für Vorarbeiten zur Erschließung der Schutz ebiete n, der bißher in der Hauptsache für allgemeinere Zwecke bestimmt war und dafür in der alten Höhe künftig nicht mehr nötig ist, in erster Linie für die Erkundungen größerer technischer Projekte nutzbar zu machen, soweit diese unter den Begriff der Erschließung der Schutzgebiete fallen und als Kosten der Zenirglverwaltung anzusehen sind. Zu diesem Zwecke bedarf der Fonds indessen einer angemessenen Er⸗ höhung. Welcher Bedarf im Rechnungsjahr 1908 eintreten wird, läßt sich nicht im voraus angeben; es hängt dies ab teils von der Initiative privater Kreise in der Einleitung neuer Unternehmungen, teils von sonstigen nicht vorherzusehenden Ereignifsen, die, wie z, 3 die Versandung der Swakopmunder Landungtanlage und der Aus⸗ bruch von Unruhen, alsbaldige Expeditionen nötig machen können. Nach der Entwicklung, welche die Dinge in jüngster Zeit genommen haben, dürften 100 960 ν einstweilen als augrelchend gelten, aber auch nötig fein, weil der Fonds als Dispositionsfonds nicht über⸗ schritten werden darf. .
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln. Belgien.
Durch eine im Moniteur Belge. vom 10. d. M. veröffentlichte Verfügung des belgischen Landwirischafteministers vom 9. d. M. sind zur Verhütung der Einschleppung der Beulenpest in Belgien die Bestimmungen der Artikel 1 bis 6 der Königlich belgischen Verordnung vom 26. September d. J. (bergl. . R. Anz.“ vom 28. Oktober d. J. Nr. 257 für Herkünfte aus Tunis und Phil ippeville (Algier) in Wirksamkeit gesetzt worden. Solche Herkünfte von See sollen an den Quargntänestationen der Schelde und in den Häfen von Ostende, Nieuport, Zeebrügge sowie in Selzaete nach Maßgabe des Titels J. Kapitel 1, Sektion III der Pariser Sanitätskonventlon vom 3. Dezember 1963 behandelt werden.
China. Der Kaiserliche Konsul in Mukden hat die Verordnungen vom 3. Juli und 24. August d. J., betreffend die . polleiliche Kontrolle der aus Hongkong und Tientsin kommenden und den Hafen von Niutschwang anlaufenden Seeschiffe, wieder aufgehoben. (Vergl. Reichsanzeiger vom 21. August und 3. Oktober d. J, Nr. 199 und 236.)
Handel und Gewerbe.
(Aus den im Reichsamt des Innern zusammeng Nachrichten für Handel und n , nn,
Deutsches Reich.
Verbot der Einfuhr gepökelter und eko r Schweineschwarten. Laut Verfügungen dez han le den Generalzolldirektord vom 26. Mai und 7. Nohember d. J. sst die Einfuhr rte. und gekochter Schweineschwarten auf Grund des
12 Abf. 2 Nr. 2 des Fleischbeschaugesctzeß verboten. (Amtliche achrichten der hamburgischen Generalzolldirektion.)
Frankreich. Stempelung der Geld- und, Silberwaren. Gemäß einer Verordnung der französischen Regierung vom 29. Juni 1907 wird daß Stempelamt von Morteau War dem Verzeichnis der Aemter hinzugefügt, die in der Verordnung vom JI. November 1896 als für die Cin, und Wiederautfuhr der Gold. und Silberwaren ge= öffnet bezeichnet sind. (Cournal officiel de 1a Röpubliquse Franęaise.)
Serbien.
Zollamtliche Behandlung von Durchfuhrwaren . sichtlich der Behandlung von Gir n nnch ir der serb i. Finanzminister den Zollämtern durch Erlaß pom 10. August . St.) I907, 3. Nr. 1725, folgende Anwelsung gegeben: Bei der Abfertigun von Waren jur Durchfuhr ist eg nicht notwendig, daß gelegentli der amtlichen Untersuchung die Richtigkeit der Anmeldung in bezu auf, die Beschaffenheit der Ware eingehend er r wird, da be solchen Anmeldungen kein Joll ju entrichlen ist. Die Nebengebũhren