Polen), nennen Sle das keine Absonderung? Und wissen Sie nicht, daß die Polen damit angefangen haben? (Lebhafter Widerspruch von den Polen.) — Sie stellen das in Abrede, meine Herren. Ich habe das Material im gegenwärtigen Moment nicht bei mir; ich könnte Ihnen aber Berlchte aus den siebziger, auß dem Anfang der achtziger Jahre an⸗ führen, aus einer Zeit, wo dle sogenannte scharfe preußlsche Polen politik noch gar nicht angefangen hatte (sehr richtig! rechts), in denen ausgeführt ist, daß gerade diese Absonderung, die von polnischer Seite vorkomme, uns nötige, dagegen Front zu machen. (Hört! hört! rechts und bei den Nationalliberalen So ist die historische Ent⸗ wlcklung gewesen und nicht umgekehrt, meine Herren!
Und meinen Sie denn, daß nicht eine Absonderung, daß auch kein illoyales Verhalten darin gefunden werden muß, wenn wir, wie wir es vor zwei Jahren erlebt haben, in der polnischen Presse die Bemerkung finden, bevor Preußen nicht sein Tsushima gefunden habe, würde es nicht besser werden in der Welt, und die Polen erwarteten diesen Unglückstag für Preußen —? (Lebhafte Rufe: Hört! hört! bei den Natlonalliberalen. Rufe von den Polen: Welche Zeitung?) Meine Herren, das war eine Mitteilung in einer polnischen Zeitung! (Zuruf bon den Polen: Welche Zeitung? — Ich kann im Moment nichts Näheres angeben, aber wie ich seinerzeit im preußischen Ab⸗ geordnetenhause angeführt habe, hat der Verleger eine starke Strafe dafür bekommen. Das sind bekannte Dinge. Haben denn die Herren nicht unsere Gegenwart mit erlebt, wenn sie nicht wissen, wie in der polnischen Presse der Haß gegen das Deutschtum überkocht, wie der Wunsch auf Wiederherstellung von Polen in ganz deutlicher Weise ausgesprochen wird? Wir sollen doch nicht die Augen vor den klaren Tatsachen verschließen. (Sehr richtig! rechts) Meine Herren, ich frage Sie, welcher Pole würde es denn gegenwärtig auch nur wagen können, in einer Versammlung vor seinen Standesgenossen den Traum an die Wiederherstellung des Jagellonenreiches abzuleugnen? (Sehr gut! recht.) Ich will Ihnen das auch nicht nur mit dieser rhetorischen Frage sagen; ich will Sie erinnern an Bemerkungen, welche Abge⸗ ordnete der polnischen Fraktion in den Parlamenten gemacht haben. Bel der Beratung der preußischen Verfassungzurkunde hat der Abg. Stablewekl ausdrücklich erklärt:
Posen lebt noch in seiner Gesinnung, hofft auf seine Wiedergeburt; es lebt noch in seiner Geschichte, in seinen Traditlonen, in seinen Wünschen, und so oft es kann, ringt es und ringt es immer von neuem mit selnem Geschick, um seine Selbständigkeit wieder zuerkämpfen.
(Hört! hört! rechts Das sind Worte, gefallen im preußlschen Landtag! (Zurufe von den Polen.) Allerdings vor einer Reihe von Jahren. Aber glauben Sie denn wirklich, daß sich die Geschichte so abgespielt hätte, daß nun diese Wünsche vollkommen verschwunden wären? (Unruhe bei den Polen.) Sehen wir denn nicht, wie sich das Großpolentum nicht nur bei ung, sondern auch in den Nachbar⸗ staaten entwickelt, wie es sich da um eine große, von einer gewaltigen nationalen, elementaren Leidenschaft getragene Welle handelt, welche sich auf uns zu bewegt? Der Herr Abg. von Skarzynski hat ja neulich bei der ersten Lesung des Etats ganz genau augeinandergesetzt, wie sich die Zukunft entwickeln würde. Meine Herren, leugnen Sie doch nicht diese nationale tatsäͤchliche Bewegung! Wenn Sie sehen, wie sich der Pole in seiner Sprache abschließt, wie er sich sperrt gegen die deutsche Sprache, wie er es nicht duldet, daß das, waz das Kind in der Schule an Deutsch gelernt hat, weiter gepflegt wird in der Famllie, dann wollen Sie noch behaupten, Sie trieben keine Ab- sonderungspolltik? Meine Herren, Sie setzen sich mit den unmittel⸗ baren Tatsachen der Geschichte in Widerspruch. (Sehr richtig! rechts und bei den Nationalliberalen, Die Konsequenzen daraus zu ziehen, ist ein Staatsgebilde wie das Deutsche Reich verpflichtet. Aus diesem Gesichtspunkte heraus habe ich mir gestern erlaubt augeinanderzusetzen, wie der 5 7 entstanden ist, ich habe des welteren hinzugesetzt — und ich bitte auch den Herrn Abg. Fürsten Radniwill, seine Folgerungen daraus ju ziehen — von der im § 7 festgesetzten Dispengbefugnig wird und soll überall da generell Gebrauch gemacht werden, wo eg notwendig ist, und dort, wo der Ge—⸗ brauch deg fremden Idioms nicht dazu dienen soll, die Abkehr vom Vater⸗ lande zu vertiefen und Bestrebungen zu fördern, welche dem Deutschen Reiche feindlich sind. Ziehen die Herren doch alle die Konsequenzen daraus! Sobald es fich nicht um Volklsbewegungen handelt, welche in ihrem Urgrunde eine dem Deutschen entgegengesetzte nationale Färbung haben, werden wir nicht daran denken, von den Volksgenossen zu verlangen, daß sie nicht auch in ihrer Muttersprache sprechen sollen. Insoweit es derartige Verhältnisse in Deutschland gibt, stimme ich vollkommen mlt dem überein, was gestern die Herren Abgg. Dietrich und Hieber, und waz heute insonderheit auch der Herr Abg. Grögoire gesagt hat: wir werden die Konsequenzen daraus ziehen, und ich will an dieser Stelle gegenüber den Autführungen des Herrn Abg. Grösgolre, die in einem wohltuenden Gegensatz zu den Ausführungen des Herrn Fürsten von Radziwlll standen, erklären, daß die Bedenken, die der Herr Abg. Grsgotlre geäußert hat, ihren Boden verlieren werden. (Lebhafte Bravo rechtz und bel den Nationalliberalen.)
Abg. Dr Kolbe (Ry): Es ist mit Freude zu begrühen, daß die JJ
. eines einhe en Reichsgesetzes gelan nd. Wir vertrauen, daß die Cinigkeit Deutschlandtz ö 6 f kz das
, auch in den Ginzeiftaaten zur Veistaͤndigung ' und, Kräftigung und Einigkeit b . ö . i e ᷣö i g Unsere Fraktion 1 auch
r 21 Mitgliedern. Der Entwurf 2. o 9 lach ö h . Fortschrltt bedeutet, daß er, ohne dag . zu gefährden die größtmögliche Frelheit bietet. Was zunächst Len n betrifft, „ sind wir, geneigt, ihm se west juustihmnen, Ils er bie eiluiahme der Fraun an Versammlungen betrifft, Wir halt die Motive in dieser Bezlehung für jutreffend. Win hoffen nu 14 unsere edle Welblichkeit, bei aller Hochachtung, die wire por n ‚. geistigen Kräften hegen, aus ihren rednersschen Erfolgen in den . fe nen nicht die Folgerung ableitet, hler die Patiamen g rst in ju besteigen. Schwerer wird es uns, die Begründung für den völligen Verzicht des Entwurfs auf die Grschtzer ng für die jugendlichen Perfonen als ausreichend und genügend anzusehen. Eg muß der Ce en ! nach ihren a Mißerfolgen bei den Wahlen doppelt daran gelegen sein, diese Verluste wieder einzubringen, und war durch eine politische Jugenderziehung im * , Sinne . darf in dieser , auf die bekannten Aeußerungen dez Abg. Liebknecht hmweisen. Die Sozialdemokratie wird denn auch 3 Freiheit, 6 . wer r , ,. . t, t . Ziele autznußen. a möchte auf die Gefahren hinwelsen, die der Besuch politifcher Vereine und Versammlungen für unreife Burschen Hat, in einer Jeit, wo die Entsittlichung, . und Zuchtlosigkeit ö Jugend lunimmt. Grfahrene Gltern sollten es für un. würdig erachten, an Beratungen über dag Wohl und Wehe größerer
oder kleinerer Gemeinwesen halbwüchfige Buben teilnehmen zu lassen. Gs handelt sich hier wohl um ein Jugeständnis an die linksliberalen Parteten, aber ich denke doch, auch der Allerlinksliberalste müßte es als eine Unterschätzung ablehnen, daß er nicht wüßte, daß der Staat nur gesunden und gedelhen kann, wenn er fortwährend dafür sorgt, daß die Jugend nicht vergiftet wird. So haben auch die edelften Gesster: Schiller, Fichte, Wilhelm von Humboldt, ö vom Stein, Pestalozzt, Schleiermacher in bezug auf die Erztehung des Volkes gedacht und gehandelt. Unreifen Buben die Betätigung in mehr oder weniger einseitigen politischen Vereinen und Versammlungen zu über- laffen, ist nicht der Weg, den jene Männer gewiesen haben. Da muß ich auf einen Uebelstand in unserem waterländischen Organismus hinwelsen, der noch ulcht genügend aufgedeckt ist, dessen Heilung aber bitter not tut, ich meine eine zlelbewußte Organisation der staatebürgerlichen Erziehung der Jugend. Ein staatt bürgerlicher Unterricht liegt im Interesse und gehört zu den Aufgaben des Staates. Es ist kein gutes Zeichen für unsere sonst so streitselige Zelt, daß in unserer aufklärenden Literatur kein genügendes Interesse und Verständnig für diese belehrenden Zwecke zum Ausdruck kommt. Immerhin ist in der periodischen und Tagesliteratur auf diesen Miß stand schon hingewlesen worden. Man . darauf hingewiesen, daß die technische B . es allein nicht tut, sondern daß eine harmonische Ausbildung der sittlichen Kräfte des Menschen notwendig ist. Eine staatsbürgerliche Erziehung, bessere Unteroffijlere, bessere Schutzleute hat man als notwendig erachtet. Heute sind jedenfalls unsere jungen Leute für Vereine und Versammlungen in der Regel nicht reif. Die Kollegen Trimborn und Heine haben in ihren gestrigen Ausfällen gegen die Polizelorgane mit Ausdrücken wie Schurigeleien, Mißbräuchen, Rück= ständigkeit, Rücksichtslosigkeit operiert; sie hätten aber allen Grund, ihre Parteigenoffen fuͤr meine Auffassung mobil zu machen. Wir sind freudig und warmen Herzens bereit, an einer Sozialpolitik für die Schwachen und Kranken mitzuwirken, aber ebenso notwendig ist für die Gesunden im Interefse der kommenden Generationen ein großzügiger weiter Ausbau der Erziehungs“, 64 und Unterrichts⸗ polstik, die unsere gesamte Jugend von der Volkaschule bis zur Universität umfaßt. Ich glaube, daß wir im 51 mindestens die Erschwerung für Schüler und Personen, die noch die Fortbildungg⸗ schule ö. nicht entbehren können. Die Sozialdemokratie wirkt auf die Jugend zerstörend, beunruhigend, hemmend. Der Abg. Heine hat unseren Schulbehörden den Vorwurf der Rückständigkeit gemacht. Wenn man das so hört, so erscheint es selbstverständlich nicht als Lob. Aber aus dem Munde des Abg. Heine kann ich mir gar keine größere Anerkennung unserer Schulbehörden denken, denn ich ersehe daraus, daß unsere Schulbehörden guf dem besten Wege sind, und daß sie im Bewußtsein der Verantwortlichkeit danach trachten, unsere Jugend gegen = über den Kniffen und Schlichen der sozialdemokratischen Agitatoren, die sie umgarnen wollen, zu schützen und gegen jene Aspira⸗ tionen einen tüchtigen und klugen Widerstand zu leisten. Was der Abg. Trimborn im Namen des geschlossenen Zentrums er—⸗ klärte, konnte man dahin verstehen, als wollte er sagen: was gehen uns die 37 Millionen evangelischer Bevölkerung mit ihrer schul⸗ entlassenen Jugend an, wenn wir nur die Schulentlassenen unserer 25 Millionen athofiten dem Zentrum zuführen können! Bel der segenwärtigen sonlalen Lage ist ein Uebermaß von individueller reiheit beinahe eine größere Gefahr als ein Mangel daran. offentlich wird ch mein Wunsch erfüllen, daß sich in dieser rage ein Block bildet, der der Regierung eine Gabe überreicht, auf deren Empfang sie nur aus Schüchternheit und Bescheidenheit nicht zu hoffen gewagt hat. Wir erkennen die Begründung des 7 als zutreffend an und wünschen, daß der Paragraph die Anerkennung des Deutschen als Geschäftssprache ausspricht, wie in Preußen das Deutsche die Geschäftesprache der Behörden ist. Ein Staat, der auf nationale, Zusammen⸗ ehörigkeit Gewicht legt, muß die Sprache als ein Zeichen seiner
esamtheit festhalten. Wir dürfen die Verwirrung des großen Ganjen im Staate durch feindliche Absonderungsbestrebungen nicht aus den Augen verlieren, aber ich bin auch dafür, daß die Aus⸗ nahmen vom 57 ,, ,. durch das 6 festgelegt werden. Wenn ich auch Optimist bin, so geht mein Optimismus doch nicht so weit, daß ich glaube, daß die polnische Fraktion erklären könnte; wir wollen endlich einmal offen und ehrlich vor aller Welt bekennen, selbst wenn unsere fanatische . uns als Lügner bejeichnen follte, daß wir in den hundert Jahren seit unserer Ein- berleibung in Preußen unter dem Schutze deutscher Kultur und deutscher Zunge aus geistigem und wirtschaftlichem Sumpf empor— gekommen sind, aus Elend und Unwissenheit und Schmutz auf allen Gebieten detz Lebens zu tüchtigen Kämpfern geworden sind, daß uns an allen Enden die staatliche Sicherheit ungemessen ge— währt ist; wir wollen dankbar anerkennen, daß der preußische Staat nicht die Verelendungstheorie bei uns angewendet, sondern auch dem Geringsten unter uns die Möglichkeit gewährt hat, deutsche Sprache und deutsche geistige Schätze sich anzueignen; rojr wollen? unz bon unferen galinischen und russischen Heßzern und Agitatoren nicht mehr vorreden kassen, daß wir uns der großpolnnischen Bewegung immer sefler anzuschließen und die Schaffung eines Groß polenreiches zu erstreben haben; wir wollen allen * ern unter unserem gutmütigen und harmlosen, aber fanatisierten Volle ein für allemal bie Gistzähne gusreißen; röir wollen Glieder des Heutschen Reiches ein, keinen Staat im Staate hilden, londern als treue Bürger reußeng uns einreihen in die übrigen 57 Millignen Deutsche; wir wollen unseren preußischen Mitbürgern im Osten und Westen Gelegenheit geben, einmütig und brüperlich in e, nnn, mit bung zu? verhandeln, denn wir sind dank der preußischen Schule auch der Sprache der großen Majorität des staatlichen Semeinweseng mächliß genug; unser? Versgmmlun gen, sollen fich nicht mehr durch unfer fremdes Idiom der Oeffentlichkeit entziehen, alle Deutschen söllen sich vergewissern können, daß alles, waz wir erörtern, der Wohlfahrt und dem Bestande des Deutschen Reichz nicht hinderlich iti Aber einen foschen Qptimismus hahe ich nicht ehabt, und die Rede des Fünften Radtjwill, hat mir recht gegeben. üuß den Ausführungen der Abgg. Fürst Radziwill, Trimborn und Heine ist mir auffallend, welchtß ungeheure Maß von Unkenntnis und Kurisichtigkelt in einem Teile der Nation besteht. ö auf die Erfahrungen einer neunjährigen Anwesenheit in der Ostmark könnte ich Ihnen die wirklichen dortigen Verhältnifse beleugen und behalte mir vor, bei der ersten Gelegenheit darauf jurückiukommen, um im Reichstag à male informato ad melius informandum zu appellieren. Der Staatessekretär hat bereits die Beweise für die polnische Bewegung angetreten. selbst habe ein ungeheures Material an Aeußerungen der polnischen . zur Verfügung, aus denen ersichtlich ist, wie weit die Fäden im Inland und Ausland gesponnen werden. In allen Ländern, Frankreich, England, Italien usw. ist eine wohl Irganssierte polnische Presfe so gut unterrichtet, daß vor kurzem r in einer Parfser Jeitschrist ein französischer General sich erlaubte, über die deutsche Sstmarkenpolitik ju schreiben. Bel dem 3 J handelt es sich nicht um eine Entrechtung, nicht um eine Aus— schließung der polnischen , ondern um eine Einschließung berselben in unsern Staat. Es ist kein Augnahmegesetz gegen die Polen, und die Polen werden nicht, wie der Abg Trimborn meint, zu
taattbürgern zweiter Klaffe gemacht, sondern eher könnte man sie alg Staatsbürger erfter Klasse ansehen, da ihnen zwei Sprachen bei, gebracht werden. Nach dem vorliegenden Material erinnere ich nur an eine Gerichttverhandlung im August, wo einer von den polnischen Geistlichen bestraft wurde, weil er den ihm anvertrauten Rindern erklärt hatte, er würde ihnen die deutsche Zunge auzreißen, wenn sie im Konftrmandenunterrlcht deutsch antworteken. (Zurufe bon den Polen: Wer war dasz?) Es stimmt, ich werde Ihnen den Namen nennen. Der Abg. Trimborn fragte, was sich denn er⸗ eignet hätte, um ein solches Gesetz zu rechtfertigen; wenn er darunter versteht, daß noch keine Feinde vernichtet sind, noch keine Verwüstungen angerichtet und noch keine Brandstiftungen . sind, dann hat er recht. Aber wie steht es mit den tausendfältlgen Fällen der Kon⸗ spiratlon mit dem Aatzland, mit den Schriften, die im Inlande und Auslande mit dem größten Eifer verbreitet sind? Va Zentrum möge fich gesagt fein lasfen: waß sst den Polen der Kathoflfigzmug,
wenn der Pole nicht nationglvolnisch ist? Was ist der Prlgsten wenn er nicht nationalpolnische Agitation treibt, was der, Bische⸗ wenn er dle nationalbolnische Propaganda nicht unterstützt? wäre traurig, wenn das Zentrum nicht über diefe ungeheuerlichen An⸗ griffe unterrichtet wäre. Ez kann dakaug plel lernen. Wir beurtellen die Vorlage frei von Dottrinarigmug, frei don deutscher. Schwer faͤlligkelt, frei aber auch von K Gefühlspolitil.
Abg. Dr. Dach nicke (fr. Vgg.): Baß der Gntrwurf belm Zen, trum und den Sozialdemokraten elne ungünflige Aufnahme finden würde, batten wir erwartet; heide Parteien sehen darin ein Prodult der Blockpolitik und richten ihre Polemik danach ein. Der Abg. Trimborn bat sich dabei so modern gegeben, daß ich fürchte, er wird Spfer Aneg neuen päpftlichen Spllabuz, werben, er ist für di freie wissenschaftliche Propaganda eingetreten, hoffentlich nicht mt . einer stillen roser vatio mentalis, indem er etwa bloß die wirklich akkreditierte Wissenschaft gemeint haben wollte. Wie. lmge ist es denn her, daß wir aus den Reihen der Zentrumspartei 6 andere Worte über Paulfen hörten! Da warde die von vertretene Richtung als eine gefährliche hingeflellt, der Abg. Groͤber ist mein Zeuge; wie liberal man doch werden kann, wenn man in die Opposttion gedrängt ist! Ob“ unter uns noch der Gesst Hiickerts und Richters weill, darüher Tann ich den Abg. Trimborn be, ruhigen; wir denken wie diefe Mtänner, und bedaiern müffen wit nur, daß Rickert das Gesetz — ich sehe dabel vom § 7 ab — nicht mehr erleben durfte. Nicht preisgeben, fondern durchführen wollen wir ihre Grundsätze, sowelt es die gegebenen Verhältniffe irgend ge statten; wir glauben auch keineswegs, daß mit diefem Entwurf die Morgenröte der Freiheit angebrochen ist, der Beginn der liberalen Aera. Dle Jeit einer freleren Anschauung wird kommen mst der zunehmenden Induftrialifierung Veutschlanbs; aber noch ist sie nicht da. as an sich Dute läßt sich nicht immer rein zur Durchtüh rung bringen; da spricht die geschichtliche Entwicklung und die öffentliche Meinung mit. Wer 5 Stimmen hat, darf fich nicht gebarben, als verfüge er übe 260. Noch vor 16 Jahren fagte von der Recke im Preußischen Abgeordnekenbause, es müffe unter allen Umständen dafür gesorg werden, daß der Staat auf dem Gebiete des Verelng⸗ und Versamm⸗ lungtwesens verschärfte Befugnisse erbielte. Von da bis zu dem vor, liegenden Gesetz ist doch eine erhebliche Strecke Weges; wir unsererseltß wollen dazu beitragen, daß der Bef l elun gs prozeß sich en . und vollendet. Auch der Abg. Dietrich hat für die Deutschkonfervativen erklärt, die Zeit für eine moderne Regelung der Materie fei gekommen, und der Entwurf biete dafür eine brau bare Grundlage. Das klang anders als die früheren Aeußerungen aus jenen Reiben, die bloß eine Stärkung der Soblal demokratie Don einer solchen Maßnahme erwarteten, oder vielmehr befürchteten Das deutsche Volk muß ein polltisches Volk fein; wir müssen hinweg, räumen, was an Steinen in dem Wege liegt. Hier soll nur eine Duelle der Unzufricdenheit verstopft werden, die Polltik der polliellichen Radelstiche foll fallen. In der sozialdemokratischen Presse führt man jetzt die Sprache Fieberkranker gegenüber dem Entwurf und den Biockpartelen. Mit dem Kollegen? Hieber stelle ich die Rechts. einhest, die uns der Entwurf bringt, in den Vordergrund; d eine Erweiterung, oder wenigstens eine Befestigung des Reichstageß und seines Kontrollrechtes. J . are, ö. ünftig m ziehen; au rax eser e⸗ ant vor mn leg, mn e, endlich einen erhöhten Einfluß.
soll namlich durch denselben zugleich sprachlos geworden sein und ausgerufen haben: über die heutigen stellte der Abg.
; e rang, e neue Befu der bent ee n n
z der Auflösung entrü durch die Vorlage eine sehr starke und. erfreuliche i d nmnl erfährt.
der au t Sonntags verordnungen unt rn ne fh fin Versamm.· cklenburg der Fa
.
Sonntag ist gerade der be
Koalitionsrecht ist das . In g.. . klar gestellt. Immerhin enthält das 6 zu 81 n zen die auch der ö Be manner . Verelne liegt im E . geen kommen. , , ,,,, wir bermehren wollen. Der Begrist ver . ö lun en und der öffentlichen Angelegenheiten . . . . . n.
fit der Verwaltung überlaffen, . best linien 6 . 6. Es wäre richuͤger, in Merkmal . nde * 46 bärfete, lüngrentzng, gestattet. Ruch die Begriffgbeftimmung der offentlichen Versammlungen in der Vorlage genugt nicht, Der Begriff öffentlicher Angelegenheiten muß r beg renn werden, daß er jeder falschen ef, den entzogen ist. Die? vor⸗ handenen Schwierigkeiten sollVen uns aber nicht abhalten, eine Lösung zu finden. Die öffentliche Bekanntmachung muß der An selge eden alle gleichgtstellt werden. Der Amtsborsteher wohnt oft welt . und ist oft nicht zu Hause, nicht jzu sprechen. In PeutschKrone verlangte der Amtsvorsteher, daß der Antragende feinen Antrag dem stellvertretenden Amtsporsteher im Auszuge überreiche! Wenn einmal eine Anzeige unterblieb, und kein Schutzmann erschien, so war das schließlich auch kein Unglück. In Frankresch England, Schweden gibt es überhaupt keine Anzeige. Baß man in Amerika nicht zur Pollzzi zu laufen braucht, bedarf erst gar keines Hinweises. Ein schwerer Mange! liegt in den Bestimmungen über die Kaflösung. Um zu . ob es sich um ein nicht auf Antrag zu verfolgendes Vergehen handelt, bedarf es nicht eines Schutzmannetz, sondern eines Staatsanwalts und Rechtsanwalt. Ver Schuͤtzmann müßte in einer Sekunde die Entscheidung hierüber treffen, und das kann er nicht. Das preußlsche Gefetz ift da in der Tat noch befser, Wir behalten ung Abänderungzanträge in diefer Beslehung autzdrücklich vor. Der Polizist foll über die AÄngemeffen geit des Hlaßes entschelden. Es gibt doch auch bei der Polizel rute, die ihr Temperament nicht zügeln können und sich nach oben beliebt machen wollen. Das muß man per. hindern. Das Strafmarimum von 6b scheint uns viel zu welt ju gehen. Was soll mit den Äueländern geschehen? S 1 spricht nur von allen Reichszangehörigen. In anderen Ser g r n, ist allerdings auch nur von Reichzangehörigen bie Rede. Auch der Rickertsche Entwurf spricht nur von , Heutschen“'. Vielleicht könnte man in den Handel?. verträgen ein Gegenfeitigkeitsverhältnig fest legen, Sonst wüßte ich nicht, wie man die Gtr n g, soll. in Wort über das, ͤ in dem Sesetz nich? fleht. Ber jcht betrekene Weg muß früher oder später ju Ende gegangen werden, Wer das Schiff flott halter will, wird es aber nicht zu stark belasten. Dazu gehört die grace . Kongregationen, daz ware ein Kuckuckkek. Das Recht der nd⸗ n und Dienstboten festzulegen, soll uns recht fein; auch die Frage des Verwaltungsstreitherfahrens wollen wir gern p
(Schluß in der Zwelten Beilage)