1908 / 93 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 Apr 1908 18:00:01 GMT) scan diff

und

Heschlecht wirkt hlerbei dag Alter der Miel t er der Arbeller mit. Aus der leichten e n gn bel ficigender Beschästigung den Industrie ergibt ö namentlich bei ben n geren underbelrai ten Arbeiten sn ln · etigkeit, die ie bei dem . herrschendem Mangel an Famllensinn und' der ihnen innewohnenden Wanderlust von Ort in Hit treibt f die geradem henne giebelftand gewerden (st. über den 3 allen Gewerbeswelgen lebhaft geklagt wird. Weiterhin ist die etliche Lage gerd Werrsibe unn bie Jährchzeit bon beffimmmendem Ehn. r äuf den Rrbester eck! In Ten größeren Städten unde deten näherer Umgebung ist er flärker als in den mehr ländlichen Beiirken und klelneren Srlen. Die größere gahl der dort befindlichen Fabriken, größere Wohnungsangebot und die leichtere Uim;zugsmöglichteit spielen blerbel ohne Jüreifel eine bedeutende Rolle. Mit Venn der wärmeren Jahreßzeit findet regelmäßlg eine . der in ge⸗ loffenen 3ewerklichen Betrießen beschäftigten Arhelter takt, da sie ei Elsenbahn⸗, Wege. und. Wasserbauten angenehmere und häußtg ah beffer bejahlte Beschäftigung im Freien finden und unter minder renger Beguffichtigung stehen. Endlich haben in den letzten Jahren i. die zahlreichen Ausflände und Aussperrungen nachhe tig auf den rbelterwechsel eingewirkt. Außer diesen erwähnten Gründen allgemeiner atur wird der einzelne Arbelter noch durch eine ganie Reihe anderer uftände zu einem Wechsel felng Arheitssesse veranlaßt.

Ueber den Umfang des Wechsels der Arbeiter, der in den ein⸗ nen Bezirlen, id gh e rr und gewerblichen Anlagen sehr ver⸗ rden iff, Liegt juverläffigeß und erschbpfendes Zablenmaterlal nicht 3 Die von den Gewerbeaufsichtsbeamten aus verschledenen Be⸗ lüten Deröffentlichten flatislischen Paten berieben sich nur auf die öheren Betriebe und lassen die flelneren, von denen sichere Unter⸗ agen in der Regel nicht ju erlangen waren, sowie die der Kampagne, umd Saisonindustrie unberückichtigt. Am größten ist der Wechsel nalurgen in ben Betriehen der zuletzt genannten Industrien. An ö Stelle steben alle Berriebzarten, in denen vorwiegend ungelernte after beschäftigt werden, während in den Gewerbezwelgen mit haupt⸗

chlich gelernten Arbeitern messt Stetigkeit herrscht. s Als wirksame Mittel zur Bekämpfung des fortwährenden Wechsels . zur Schaffung und Grhaltung eines Stzmähh, zuverlãsstger, ; chiiger Arbeltern haben sich in erster Linie gute Lzhne und Wohl ahrtgeinrichtun gen von weslgehender wirtschaftlicher deu ung. wie . und Unterstützungskassen, Pienstaltersprämien, Lieferung Iilliger ben m tei und ö ,,, . i Vflichtjabren nach beendeter Lehrtteit, hie Gewährung fortlaufender nterstützungen während der Militärzeit, Gewinnbetelligung und Fest. 'tzunß von Penstonen nach Eintritt der Erwerbgunfähigkeit nd Maßnahmen, die ebenfalls mit ö angewendet worden 1 Ein andetes Mittel, um hauphsächlich den verhelrateten lil iter zur Scßhaftigkteit zu eriehen, ist der Bau von Arbeiter⸗ 3 nungen. Besonders auf dem platten Lande, wo das Angebot von ibelte kiaften 7! Wäratf nicht deckt, sind diese eln notwendige Zu . ör der Fabriken geworden. Einzelne gewerbliche Unternehmungen dern den Kau . Wohnungen duich die Arbeiter, indem sie rämien dafür gewähren, und tragen so daiu bel, daß die Arbeiter om Hrte gehalten werden. In . Sinne wirken auch jahlreiche . Gesellschaften. Von den en er rn, könnten . emühwnngen, den die industrielle Entwicklung schäbigenden Wechsel sr Arbeiter at bermindern, dadurch gefördert werden, daß sie auf . sfferungen in der Ginxichtung und Unterhaltung des Betriebes n, weltestem Maße und mit allem Nachdruci hin wirkten und einer Über⸗ Hi gen Inanspruchnahme des Arheiters in Hinsicht uf Art und a . der Beschäftigung entgegenträten. Auch eine den Interessen der Het haft förderlich. Bemessung er Lohnzahlungefristen und die kr meidung oder Behebung von ö in zen Arbeitsordnungen nnen in Liesem Sinne einen günstigen Einfluß aus ůben.

; Zur Arbeiterbewegung. D Eine außerordentliche Generalbersammlung det dee ui schen Rrbeitgeberbundes für das Bau gewerbe, in r; ; der Tarifverhandlungen berichtet werden soll, ö e, w, eli ern . Hei . Ir in iet ö. n dem aps burg bei Frankfurt a. M. haben, ken . 6 ö . r n ,, für Enbau die nclegt, weil die Werkleitung die, Ynen, n allsche zar ö Lehn fe einführte. Die Arbeiter m Hoch. unn g e fen bn die Forderungen der Nieter. u Nachdem schon vor 8 Tagen ein Teil der Arbeiter des Draht⸗ nd Ragelwerke in Dinslaken in den Ausstand . ist, nz, wie. die tg, Wesff. Zig. mittelt, seil Mittwech m tliche biöbeiter a üs sländ! g. Der vollständig. Die Klage des Augslandz sind Lohnfragen, ö erkß muß auf der Straße 2 der ch eu . . . die Nächtschicht bis auf welteres feiern, da die Gewerkschaft em Drahtw aterlal bezog. . 1 . am . d. M. über 400 Bauhilfs⸗ Hb elter Stellung jum gegenwärtigen Stande der J im ugeetbe. er We sanmsiung, cg, wis din yr, Zig. berichtet, * Entwurf eines Normaltarifs vor, der hauptsächlich folgende u stimmungen enthält: Die Arbelts zeit beträgt täglich nicht . neun Stunden. In Leipzig und Umgebung besteht diese ö enden Stundenlohnes tritt ein solcher bon 58 für alle Ar⸗ eiter in der Weise, den zunächst 3 ö. . . ,. zugelegt ö erstundenarbeit wird mi ,, Alkordarkeit wird zugelassen, ebenso

tunde tet.

ie Rin Zuschlag vergüte 9. gitati Ble Verfammlung stimmte diele m 2 iu. Wa, 3 befonders für die Aklkordarbeit auf⸗

die Versamm⸗

Gleichzeitig beauftragte 6.

9 lier geri, , nit .

ei mit den Han ben lien . , . Maurer beichäftigten fich einer Versammlung mit der Tarifbewegung, Der Gauleiter

npfahl die A dern nwischen din Verirckern de Arbeitgeber ö dre n net! . und die . ng genehumlgie diele uch, obwohl fie nicht allenthalben damit ein

berslar Hi. Versammlüng! ernannte einen Lohnaus schuß

der llanden war. e mit der Kommsssion der Arbeitgeber welter verhandeln, a,.

guf eins Lohnzrböhung um 3. 3 für die Stunde und Verh. x Aktorbarbeit hinwirlen soll. . Stn tachbem am J5. Äprsi die Gewerkschaft der Mtanrntö än enn rt gart über enen dortigen Bauunternehmer, der zur hinz . 0k slädiische Clertriztiäts erh außführt, die Sperr verhängt ö ö siäül er dre Maurgr ohne Angahe der Gründe entlaffen hatte, . ä bie, W. L. B. meldet, die im Bundeghen, rh l ge ee n nr he! per e lf, ö Firmen mit dem

nternehmer soltidar erk ã: . ö. n . der ö. e lie ne, itã r solange au szufperren, bis die Arbeit a

lie net e n gil . der dreh entlassenen Maurer er aufgenommen wird.

Wohlfahrtspflege ˖ tc den zahlreichen Stiftungen für Wohlfahrtszwecke in der

ö , urt 4. M. euerer Zeit Derdlenen besondere Er⸗ . . . 6. Holbschmm id. woth⸗ doo nn dag Gu mpertz sche St ech en haus, in Höh ö Int Ab, der Freiin Mathilde von Rothschild an dieselbe e, in Höhe hon 106 60 6, der, Ethen detz Fenstnen e gn Ser ffir Eugen Tornow ju Zwecken, der ,, und 6 und Hand el swissenschaften im Helrage ron r g Tn, n, ber ber sstentlants von Wobesser für e , Wen e we, öl Rittmielster 4. O. 6 ba der verstorbene le en r den enn gt. , er fes armer Kinder

am Fntarlsch zeg dh bermächt. arbwerke. bat. ber

erm ker 8 aiser⸗ eff ebnen, . ; , . i ft n eine Zuwendung

66 gemacht.

Kunst und Wissenschaft.

Die Ausstel lung von Nadelarbeiten zur Anregung für die Handarbeit in Müädchenschulen bleibt im Kun stgewerbemuseum H den vorderen Sälen bi Ende April wachentäglich bis 4 Uhr, am Oftermontag bis 6 Uhr Nachmittags, geöffnet.

Technik.

daß, gutem Bei⸗ Seiten nunmehr auch in

Zu dem gleichen zur Verfügung. Preis konkurren Fon 12560 cbm Inhalt wurde beantragt, die wöidersprucht los erfolgte. D ahrbucht für 1808 an die Mitglieder hat sich verzögert, well einige im Januar erfolgte Vereingncugründungen noch berůckfichtigt werden sollten. Die Autzgabe ist nunmehr erfolgt. . Den Vortrag des Abends bielt der Major Hoernes⸗König⸗ rätz „über die Mittel, die Gigengeschwindigkeit von otorballons ju erhöhen und über überlastete⸗ Ballons“: Wir befinden unt in einer der interessantesten Gpochen des menschlichen Werdegangeßs, so leitete der Rrdner seinen Vortrag ein; denn vor unseren Augen spielt fich das Entstehen der ersten brauchbaren Luftfahrzeuge ab Dle Gründe, warum erst unsere Zelt berufen scheint, Bahnbrechendes auf diesem Gebiet zu leisten, liegen klar vor Üugen. Ihr hlieb es vorbehalten, das Gewicht der Motoren hon der Leistung ciner Pferdestärke bis auf 3 Kg zu erniedrigen und Materialien zu liefern, die an Leichtigkeit und Fesnigkeit alles bis dahin Vorhandene übertreffen, Doch noch find wir nicht . aller Schwier g⸗ keiten, noch fehlt die Flugmaschine, die mit den ogel übertreffender Geschwindigkeit dahin fliegt, wohln sie der Lenker steuert. Es bleibt somit noch viel zu tun. Ein Stherflein zur Entwicklung des Flug⸗ roblems beizutragen, ist der Wunsch des Redners, der eit Jahren mit. den in Betracht kommenden . beschäftigt ist. Bei Untersuchung der Möglichkeiten, den Motor allons erhöhte Geschwindigkeit zu verleihen, ift es zunächst wichtig sich zu vergegenwärtigen, daß fast alle Motorballons (Zeppelin, arseval, Lebaunby, Groß siatische. Ballons, d. h. Bbllig. ausbalanctert sind, nämlich als Ganzes genommen dactselbe spezifische Ge⸗ wicht baben wie die Luft, in der sie schweben, Die Folge ist, daß sie gegen äußere Kräfte sehr empfindlich sind und auf da geringste Schwanken deg Luftdrucks merklich reagieren. Steigen und Fallen hingt hiermit jusammen, hervorgebracht durch Ausdehnung des Gases, allastausgabe, Entlassen von Das nur Zeppelin unz wenige andere sollen in beschränkten Grenjen mit dynamischen Mitteln Veränderungen in der vertikalen Lage zu he wirken Vermögen. Das abwechselnde Spiel von Gag. und. Ballast. opfer ist aber ein Zustand der Aeronautikt, den zu erhalten nicht wünfschenzwert erscheint und der in keinem Fall auf den Motorballon überntzmmen werden sollte, Noch ein anderer Mangel sollte diesem erspart werden, die ging g bei dec Landung, falls sie nicht in einer dafür vorbereiteten schützenden Halle erfolgt.

Noch vor kurlem waren die Acronautlker der Meinung, ez sei unmöglich, einem Motorballon eine genügend groß. Geschwindigkeit zu ertellen. Der Vortragende hat in der Literatur schon 1992 als die einzige Möglichkeit, mit statischen Ballons größere Geschwindigkelten zu erreichen, den Bau sehr großer Ballons empfohlen. Die Ent⸗ vicklung ber Balloniechnik hat selnen theoretischen Darlegungen seit⸗ dem recht gegeben, Um sich ein Bild zu machen, welche Geschwindig⸗ keit ein Motochallon besitzen foll, um dem Winde . zu sein, muß man junächst wissen, wie groß in unseren Breften die eschwindig⸗ keit des Windes ist. Dle Erfahrung lehrt, daß unter 100 Stunden in 4 bis 8 Windstille, in 4 größere Geschwindigkeiten als 15 m sekundlich hertschen, daß dagegen nur in —,8 Stunden die Wind⸗ geschwindigkeit 20 m sekundlich überschreltet. Wenn nun auch in größeren Höhen der Wind an Stärke zunimmt, so dürste doch un⸗ widersprochen bleiben, daß wir von 100 Stunden 9 iu fahren imstande sein würden, gelänge eg, dem Motorballon eine Eigengeschwindigkeit bon 20 m in der Sekunde zu verleihen. Die Fahrtdauer hangt a ein vom mitzuführenden Benzinvorrat ab; in diesem Punkte sind natur gemäß große Ballons bar kleinen beborzugt. Auch voin Motor- ballon gilt das bei Seeschfffen festgestellte Verhältnig zwischen Fahrt- dauer und Geschwindigkeit, daß der Arbelts, resp. Brennstoff verbrauch in gleichen in mit der dritten Potenz der Geschwindigkeit wächst. Die nachfolgend zufammengestellten Erfahrung resultate geben hierfür einen ungefähren Anhalt; Giffard erreichte (iso) 2 m Sekunden. geschwindigkeit mlt 3 Pferdekräften, mlt 7 P&., Zeppelin (1956) 8 m mit 32. mit 70 PS., Zeppelin (1967) 16 m mit 18 m mit 286 ES. . Frage des Kraftaufwandeg wärtsbewegung eines otorluftschiffes hat man sich

messt der Auftrieß des Gases das Gewicht

k r , n, in iur el e fn rr. eine e .

bewegung de? entlasteten Gaäsballon J

weil der ganze Apparat gewichtsles ist. Betrage zu leistende unn her n . rstand, ö. . ö das J,. bei der Vorwärtsbewegung erfährt. Mittel der Fortbewegung

. . gerichtet. Hiernach gibt es hr, reichung groher ,, des Motorballons sehr vielseitige, die womöglich alle vereint jur Grztelung großer Wirkung anzuwenden nd. Daz wichtigste Mittel zur leichteren Besiegung standes ist die zugespitzte Form der Ballon ville, In der volllommenen Form „inegã Rotatlonskörpers (einez um seine Sehne geschwungenen Kreig⸗ oder langgesttechten Elllpsen⸗ Segments) . geln wird. Haupferfordernis bildet dabes eine möglichst scharfe Spstze, die ein leichtes Eindringen in die Luft gestattet. Auf eine chnen bel Verwendung einer mien e , ; 2 ö ist oben e dati 3. en, daß die Geschwindigleit, wenn auch nur im Ver. . ö wir der verbrauchten Pferdestäcken, wäãchst. erner wäch die mit der Erhöhung des e ue, des Von J'anzschlaggebender Bedeutung sind

natürlich auch ch ist aber die Fra . . den Ballon quersch 35

rstandes maßgebende a e dle beste Steigung,

es feßst ihnen die e erben n. dazu, die große Eigengeschwindig. ö ö ente. ö . . . stets in frischer Luft laufen Uaffen,

wirksamen Flächen rich

Diese theoretisch

schränkung durch die Notwendigkeit, mit hoher Tourenahl laufende

Schrauben sehr ö wodurch fie isn ür eine . . Ci hr hen an ber Wasserschraube unbedacht auf die Tuftschrauhe zu übertragen. Wasser ist seichleren Luft ein relalio starrer Körper, dem sobiel leichteren Fluldum der Luft

völlig

die den Effekt von den bie her als Maximum erreichten 00

schnell . 10 o berabdrücken und ö oso der 3 Kraft beim Urbesten der Luftschrauhe in „hober Luft verloren gehen machen. Eine wichtige Eigenschaft der Luft, ihre Zusammendrücharkeit, bedarf auch der Herück⸗ sichtigung durch die Flugtechniker in höherem Grade, als sie ihr bisher zu tell geworden ift. Der Vogel durchfurcht die Luft nicht mit einer kontinuterlichen Geschwindigkeit, sondern stoß⸗ und schlagartig. Dadurch komprimiert sich die Luft örtlich, dehnt . aber bald wieder aut, enlspannt sich und gibt an ihre Umgebung die bother empfangene Arbelt wieder ab, Auf diese Art ist der Flug der Vögel sehr einfach zu verstehen, auch erklärt sich hieraus, weßhalb e . auftretender Wind oft so verheerend auftritt, waz man durch seine Geschwindigkelt allein nl t zu erklären vermag. Es ergtht sich aus allem, daß bel der Tonstruttlon der Luftschraube folgende Momente iu beachten sind: w,, lang und schmal, müssen 30 und mehr Meter Sekundengeschwindigkelt erlangen können; Flächenelemente in toter Luft sind zu bermelden; die Luftschrauben müssen zur Erhöhung ihres Rutzeffeltes schlagartige Bewegungen vollführen können, sie müßen seicht, aber flabil und, wenn es möglich, in großem Burchmesser 4 —=5 m), vor allem dem Medium, in dem sie arbeiten, angepaßt, d. i. ehr elastisch gebaut sein, die Vorderselte scharf und relativ fest, die Rück

eite welch und nachgiebig. Eine diesen Anforderungen entsprechende

Luftschraube ist die Planerluftschraube, des Vortragenden, deren Pringip darin besteht, daß um eine gemeinsame 3 . System don Luftschrauben eine, ö ausführt, wobei im Verlauf einer Rotation die einjelnen Flächenelemente die Luft mit dis⸗ kontinuterlicher Geschwindigkett durcheilen und hierbei die Schlag⸗ wirkungen erzielen, deren Wichtigkeit oben hervorgehoben wurde,

Im vorangehenden sind eine beträchtliche Anzahl von Mitteln zur Grreichung höherer n n eines Motorballonz angegeben worden, als das wirksamste erscheint dem Vortragenden jedoch eing, daz auf den Hörer zunächst als ein Pargdoron wirkt, nämlich die Ueberlastung dez Ballons. Hierfür gab Major Hoernes folgende Erläuterung: Alle bisher gebauten Maotorballong sind, wCie gelelgt, rein statische Ballons, 2. h. sie erheben sich nur durch Gag füllung in die Luft; Zu , dieser völlig ausbalancierten Körper gegen den Luftwiderstand haben wir sicher eine unverhältnis⸗ mäßig . motorische Kraft nötig, wir geben zur Forthewegung eines beftimmten Gewichts zu viel Arbeit aus, und wir würden mit einer iel kleineren motorischen Kraft ausreichen, wenn wir den Ballon stark überlastet bauen wollten. Diese an— scheinend widersinnige Behauptung beruht auf der Wahrnehmung, daß sich die bisherigen Ballong wie. Seifenblasen verhalten und im Grunde als mit technischen Mitteln kunstvoll ausgestaltete Luftblasen zu betrachten und diesen vergleichbar sind: Kumulug⸗ wolken, die im Aether emporsteigen. Sie zu bewegen bedarf eg einer viel Kraft, als man annimmt, und es fragt sich ernstlich, ob wir wirklich so viel Arbeit ju dem Zweck anwenden müssen, oder oh wir die Sache nicht sehr vereinfachen, sehr viel geringerer Kraft zur Fort- bewegung bedürfen würden, wenn wir den Ballon „schwerer als Luft baut en Zum Beweise hierfür vergegenwärtige man sich das Verhalten jweler gleich großer Kugeln von verschtedengr Dichte; einen der be⸗ kannten (gewöhnlich mit Leuchtgas gefüllten Kinderballons, mit atmosphärlscher Luft aufgeblasen, und eines gan ebenso großen Keinder⸗ balleß mit Watte oder ähnlichem ausgestopft, Es wird gefordert, den einen wie den anderen 100 im welt 6 schleudern. Die Erfahrung lehrt nun, daß man zwar den Kinderba mit Leichtigkeit auf die Ent⸗ fernung schleudern kann, nicht aber den Kinderballon, den man trotz aller Anstrengung besten falls auf eine ganz kurie Strecke zu werfen vermag. Bie Rutzanwendung liegt auf der Hand; der bisher ar . ffatische Ballon entspricht dem Kinderballon, der überlaftete dem Kinder⸗ ball. Ver Schlüffel ju dieser Erfahrungstatsache liegt in folgendem: Bei Ucbertragung der gleichen Kraft auf heide Bälle müßten beide die gleiche Geschwindigkeit empfangen, ihr verschledenes Verhalten liegt an kem' widerftehenden Mittel und ist. bedingt bon dem Widerstands⸗ gesetz des Mediums, in dem sie sich bewegen. Das. Gesetz aber besagt, daß sich die im wiberstehenden Mittel zurückgelegten Wege wis bie Wurjeln aus den bewegten Massen verhalten. Da die Masse des Kinderballong unverhältniemäßig klein zu der des Klnder⸗ hals ist, so erklärt sich die Unmöglichkeit, den ersteren fortnischleudern, während der andere, obgleich beträchtlich schwerer, mlt Leichtigkeit zu schleudern ist. Es ist hiernach geraten, diese Erfahrung auf den Bau Iberlasteter Ballons, dag sind solche, die schwerer sind als Luft, anzu⸗ wenden. Allerdings darf nicht verschwiegen werben, daß das Manko an Gashubkraft auf andere Weise wettgemacht werden muß, also etwa durch. Tragflächen in Verbindung mit Hubschrauben. Bie technische Ausführung scheint, verglichen mit dem Ballon, nur Vorteile zu hieten: kleinere Autführung bei gleicher Hubkraft, schnellere Fahrt, leichtere Landung, beffereg in der Handbehalten, als dieg bei dem flallschen Ballon möglich ist,

Ber Vortragende entwickelte nunmehr, wie er sich die Ausführung eines Flugschiffs, denke, das den dargelegten Grundsätzen Rechnung trägt. Er will dem Ballon nicht völlig 6 aber folgende Sätze angewandt sehen: Der Ballon ist als ein überlasteter Ballon zu hauen, er soll eine Eigengeschwindigkelt von 20 im erreichen und diese durch mindestens 10 Stunden, ohne landen zu müssen, einhalten können. Der Ballon ist nach einem balbftarren System zu bauen, die Hubschrauben müssen an starren Körpern zur Wirkung gelangen.

Bie sind als Hub, und als Vertriebschrautzen ju komhinigren (Planktluftschrauben), die Helkschrau; oll. eine besonders farke. Schraubensteigung erhalten. Es sollen mehrere von

einander unabhängige und um Hon drehbare Lufischrauben, leicht ver⸗ stellbar, angebracht werden. Die Hülle des Tragballons soll die Ge—= stalt eines Rotarionskörpers bekommen, der Bug sehr spitz gebaut sein. Von Drachenflächen ift ausgiebiger Gebrauch zu machen. Der Motor ballon ist min mehreren voneinander gan unabhängigen Motoren außs⸗ zurüsten. Gut ausgebildete Landungsbehelfe sind unbedingt erforderlich. Endtich muß jeder brauchbare Motorhallon so ausgerüstet sein, daß er nach ber Landung auch auf freiem Felde eine Zeit kampieren kann 1 . . Gefahr zu geraten, durch Wind der Vernichtung an⸗ eimzufallen.

Major Hoernes hielt sich schließlich überzeugt, die Ballons in Zukunft im Verein mit den Flugmaschinen die Luft kin, f, und erinnerte an enen Ausspruch des französischen Gelehrten Jansen, der im prophetischen Geiste, seiner Zeit vorauzeilend, die Worte sprach;

Wir haben geseben, welche Uebermacht ein Land aus der Ueher⸗ legenhest feiner Flotte zu ziehen gewußt hat. Wie groß muß erst. die Gewalt jener Macht werden, die sich zur Herrin der Atmesphäre aufschwingt! Vas Meer hat seine Grenzen und Schrecken, die Kimofphäre kennt keine! Der Luftschiffer gebietet über die ganze Tiefe des Luftozeans. Das Meer trennt Erdtelle, die Atmosphäre verbindet sie. Wer Herr der Luft ist, wird Herr der Welt!“

Der Vortrag rief eine längere Ditkussion hervor, die sich im wesenllichen gegen die beiden Behauptungen des Nedners wandte, schtag. oder sioßgrtige Kraftäußerungen selen ber Forthewegung in ber Luft förderlich und das vorgetragene Beispiel des Kinderballons und Könderballeß sel im Sinne von Major Hoernes hewelskräftig.

suchen viele Flugtechniker gerade zu vermelden, indem sie ihr Augenmerk auf? die Herstellung kontinuserlicher He wegungen richten; die behauptete Unmöglichkeit aber, Känderballon und Kinderball unter Anwendung der gleichen Armkraft gleich weit zu schleudern, beruhe auf Selbsttäuschung. Der Arm hersage nämlich anwilllürlich, und anscheinend durch den Willen unüberwindlich, die Rnwendung der gleichen Kraft auf. den im Vergleich zu dem anderen so ungeheuer leichten Körper. Würde man zum Versuch irgend eine auf ihre Ueberelnftimmung in belden Fällen kontrollierbare mechanlsche Kraft anwenden, würde der Trugschluß zutage treten. Entgegen, wehender Wind werde allerdings auch in diesem Falle mit dem Kinderballon leichter fertig werden als mit dem Kinver⸗ ball, well die Quantität der Bewegung (Masse mal Geschwindigkeith im ersteren Falle viel geringer sei als im zweiten. Daz sei doch aber gar nichts Neugs. Major Hoernes erinnerte diesen Einwürfen gegen⸗ Über an den Flug des Vogels, der tatsächlich doch den Laftwiderstand