1908 / 137 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 12 Jun 1908 18:00:01 GMT) scan diff

i ng, das Cintreten besonderer Erschütterungen bedeute, Er

é daz feste Vert j s, da eine Krit . ö Englandz Berestschaft für den Fa ß

xe Mini Frankreich. : inisterrat hat in seiner gestrigen von China zu J wegen der Vor⸗ lan, der Grenze von Tongking festgestellt Wie , en feindlich gefinnten Vizekönigs von Yün ing fal e g ö. Ir Cin le, der eifenbahn,

Sitzung die

Regierung Augdruck, Cierbe] Vodco ĩ

/ zu beklagen selen. Die i, ng halte r fhr . cl n die lr th Arbeiter und die ber e in den. Fabrifen zu schützen. . die

Run, und tadelte die Gendarmen, weil sie gegen Ausständ ge, die ö.

Gendarm twehr gewesen. Bisher scheine, daß der Quartlermeister der werden. 8 der , r der Kavallerie und dem der Gendarmerse, die nicht

t sagte shijeßlich, die Kammer inöge wählen zwischen einer

i, die . 3 ., Wege einfuüͤhren wolle, 1 ö. aufrüihrerischen Angffaͤndi gen. .

; einer Erwiderung der Interpellanten nahm Clemenceau

ne Tag . 39 die Kammer ihr .

ihr Vertrauen zur Regierung ausdrückt und

9 ommen.

Das Haus beraumte sodann die Besprechung der Inter= 1 Gervais und Diehm, betreffend Marg klo, auf .d. M. an. Darauf wurde die Sitzung geschlössen.

Der g Rußland. .

nig und die Königin von England haben * T. ö ufolge, . abend nach . Bankett, 3 uf der beirschn Königsjacht „Victorig and Albert, statt⸗ rer ohs en dem Kaifer Rikolaus und der Kaiserlichen Familie auch ichei und Reval verlassen. Mit dem Königspaar ist akgeraft ruffische Hotschafter in London Graf Benckendorf

In d Italien. st er Deputiertenkamm er gab . ö. rern en n, Amt Po mpili auf eine Anfrage stüenmnis über hie Voriegung von dip matischen Schrift— zusoen über Marokko und den Balkan, „W. T. B.“ ge, nachstehende Erklärung ab; not ur die Zusammenstellung der Dolumente sei noch einige Zeit rar Das Grünbuch über Marolko sei bereits ferlig und würde in wel gen Tagen erscheinen können. An dem Grünbuch über Mazedonien noch gearbeitet, es werde aber in kurzer Frist vorliegen können. . Fh angeln pften Unterbandlungen ständen jetzt in einer entscheidenden un enfg⸗ des Meinungsaugtausches zwischen der englischen und

ichn n, ließen einen kleinen Aufschub der Veröffent.⸗

pell .

estern der Unter⸗

Schweiz. . Der Nationalrat hat, W. T. B.“ zufolge, beschlossen, in die Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend die Kranken⸗ und Unfallversicher ung, einzutreten.

Türkei.

Der Präsident des Senats von Samos, Sofulis, hat den Gesandten der Schutzmächte eine neue, in dringender Sprache abgefaßte Denkschrift überreicht, die sich, wie die „Agence Savas“ meldet, gegen Ausschreitungen der türkischen Truppen, gegen die von dem Fürsten Kopassis Effendi begangene Ueberschrei⸗ nun seiner Vollmachten und ge n die von . nach Rar ovasi einberufene Versammlung richtet, die seinem Vor⸗ gehen eine gesetzliche Unterlage geben solle. In Athen einge⸗ Wangene Nachrichten schildern die Lage auf Sam os, obiger

elle zufolge, als düster und berichten von Willkürakten der . provisorischen Behörden. Asiten.

Ching und Japan revidieren zur Zeit die im Jahre . erlassenen zeitweiligen Bestimmungen für die Beförde⸗ n der japanischen Post auf den mit der japanischen 3 id man dschurischen Eisenbahn verbundenen chinesischen in inien. Japan besteht, wie der „St. Petersburger erf e 'henagentur gemeldet wird, darauf, daß ihm das Recht . die aus Peking nach Inkau gehende Post mit eigenen

heuteln zu expedieren. China verweigert dies jedoch hart⸗ 3. Die Verhandlungen über die Beförderung der chine=

. auf den sübmandschurischen Bahnen haben noch

nen.

Hafid? Nachricht von dem feierlichen Cinzuge Mulay Tanger cn Fes hat, wie die „Agence Havas“ meldet, in „inen Eindruck gemacht.

Statistik und Volkswirtschaft.

In D Die Seeberufsgenossen schaft. 32 Zeno ffenig hat am 1. Juni die Seeberufsgenossenschaft ihre noffenschas len chaftsversamm lung abgehalten. Die Seeberufs= gehört neben dem een en . zu den am meisten aufe i orborgtionen diefer Ärt, unb sie bat sich ihre Bedeutung er Wsrkungszeit nicht nur durch eine sorgfame Pflege der

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n dieser Be⸗

5 1s mii England zu Vereinbarungen zu gelangen,

nien terefsen der deuischen Reederei Rechnung i en. dem ä, än PVerdienst der Seeberufe gznossenschast,. Gerade

der er Danziger Versammlung vorgelegten Bericht kann

Verständigung hinwelsen, die hinsichtlich der Anerkennung der beider⸗ i Freibordvorschriften mit der englischen Regierung getroffen werden konnte. Infolge dieser Einigung hatte sich auch die Danziger Generalverfammlung mit einer Abänderung der deutschen Vorschriften über den Freibord für Dampfer und Segelschiffe zu beschäftigen. Dlie hier vorliegenden Anträge des Genossenschaftevorstandez wurden jn der vorgeschlagenen Form genehmigt. Von welcher Bedeutung das oben erwähnte Äbkommen sein kann, das zeigen folgende Aus— führungen des Verwaltungsberichts: Diese wertvolle freundschaftliche Einigung jwischen Deutschland und England auf wirtschaftlichem Gebiete elne Gntenke, uber deren Justandekommen auch in Privathriefen lebhafte Genugkuung zum Ausdruck gelangte läßt der Hoffnung Raum geben, daß . einigen Jahren eine einheltliche Tie ladelinie zwischen England und Deutschland perfekt werden wird.“ Wie sehr die fegengreiche Tätigkeit der Sceberufagengssenschaft auch außerhalb der deutschen Grenzen geschätzt wird, ergibt sich daraus, daß auch im vergangenen Jahre wieder elne Relhe dugländischer Regierungen und Kommiffare der Durchführung der deutschen Seeun sallhersicherung durch Gntsendung von Vertretern eder Erbittung von Auskünften lebhaftes enn g., entgegengebracht haben.

Zur Arbeiterbewegung.

In der Hanauer Edelmetallindu sttrie ist, wie die Köln. 3c. mitteilt, . . 1. Juli ablaufende Lohnvertrag auf ein weiteres

r verlängert worden.

,,, der Steinarbeiter Mannheims ist, nach demselben Blatte, beendet. Die Unternehmer haben den am 31. März abgelaufenen Vertrag bis zum Januar verlängert.

In Rastatt ist, wie die Köln. Ztg. erfährt, eine Lohnbewegung im Brauereigewerbe durch den Abschluß eines neuen Tarif⸗ vertrages beendet worden. Den Arheitern werden Lohnerhöhungen von 1 4 6, je nach der Beschäftigunggart, eingeraͤumt. Auch in bejug auf die Arbeltszeit, Sonntaggruhe usw. sind den Arbeitern Zugeständnisse gemacht worden.

Der feit März in Lübeck währende Ausstand der Steinsetzer und Ram mer ist, der Köln. Itg. zufolge, durch die Annahme eines neuen Lohntartfs beendet worden.

Der in Paris tagende internationale Bergarbeiter—= kongreß (bal. Nr. 136 d. Bl) beriet, wie W. T. B.“ berichtet, gestern vormittag die Verstaatlichung der Bergwerle, die hon Jauscheck (Beutschland und Jarolim (Desterreich unter⸗ stätzt wurde, während Sofensti. (Deutschland) sie bekämpfte. Ruch GEhoguet (Frankreich, Desardins (Belgien)) und Gllmon (England) traten für die Verstaatlichung ein. Hierauf nahm der Kongreß einstlmmig (mit Ausnahme der polnischen Stimmen) die von Deutschland, Belgien und Frankreich ,,, Resolutionen an, durch welche die Verstaatlichung der ergwerke unter völliger Gewährleistung des Koalitionsrechts für die Arbeiter verlangt wird. Hierauf beriet der Kongreß die Frage der Altersversorgung. .

Fine Versammlung von Vertretern der Landarbeiter in

arma hat, laut Telegramm der Köln. Ztg.“, einstimmig die Fort. Etzunz des Ausstandeg beschlossen. Die Getreideernte, die in acht Tagen beginnen soll, ist schwer gefaͤhrdet. Alle Verfuche, eine Einigung i ge. . herbelzuführen, sind, wie W. T. B. meldet,

e scheitert.

ö. In Cartagena haben, wie ‚W. T. B. meldet, die Arbeiter⸗ verelnigungen den allgemeinen Au sstand beschlossen.

Kunst und Wissenschaft.

Das Märkische Museum in Berlin.

Mit einer schlichten, aber eindruckevollen Feier ist vorgestern am Köllnischen Park, gegenüber der Waisenbrücke, der Neubau des Mär kischen Muscums eröffnet und damit einer wertvollen Sammlung ein würdiges Heim und der Reichshauptstadt eine weitere Sehenswürdig⸗ ke it zuteil geworden. .

Die Sammlungen märkischer Altertümer, die in den neuen Baulich⸗ keiten untergebracht sind, wurden in wenig mehr als einem Menschen« alter zusammengebracht. Sie verdanken ihr Beisammensein in erster Linie dem unermüdlichen Sammeleifer des Stadtrats, Geheimrat Ern st Fred ef. auf dessen Anregung fich die stadtiichen Behörden im Jahre is71

chlofsen, ein kultur⸗ und naturgeschichtliches Museum zu begründen.

riedel sellte für das neue Unternehmen nicht nur feine eigene reich( altige Privatfammlung unentgeltlich ur Verfügung, sondern ver⸗ mehrte diese Stiftung noch fortgesetzt durch wertholle Neuerwerbungen. Die von ihm ins Leben gerufene Museumspflegschaft dehnte ihre Sammeltätigkeit bald über die ganze Provinz Brandenburg aus. Aus ftädtischen Mitteln flossen bis zum Jahre 1304 nur geringe Bel= hilfen; es wurden für Ankäufe jährlich nur 1000 0 in den Etat gesetzt. Die . Gegenstände fanden zunächst in einem Raum des Ralhauseã ein notdürftiges Unterkommen, später wurde ihnen eine Zimmerreihe in dem von der Stadt angekauften ehemaligen Podewilsschen Palais in der Klosterstraße eingeräumt. Bald erstanden der Sammlung einflußreiche Gönner. So überwies Seine Majestät Kaiser Wilhelm der Große dem Märkischen Museum eine Reihe vaterlandischer Altertümer, die bisher im Schloß Charlottenhof bei Potsdam aufbewahrt worden waren. Als die Räume im Podewils chen Palais die stetig wachsende Sammlung nicht mehr zu fassen vermochten, sand diefe vorübergehend im Köllnischen Rathause ein Heim, um schließlich im slädtischen Sparkassengebäude in der Zimmerstraße unter⸗ gebracht zu werden. Inzwischen waren die städtischen Behörden einem Mufcumsbau näher getreten. Im Jahre 1897 wurde ein Preis— ausschreiben zur Gewinnung von Bauplänen bekannt gegeben, aus dem der damalige Stadtbaumeister Möller als Sieger hervorging. Möller starb aber bald darauf, und da sein Entwurf vielfachem Widerspruch begegnet war, entwarf der neue Stadtbaurat Ludwig Hoffmann einen neuen Bauplan, der den Beifall der fand und aug;

in den einzelnen Gebäuden, aus denen sich das Museum zusammensetzt, ge Dann g g. der Probinz zur Anschauung zu bringen und in

anlagen, an alte und an Schlüters

bält ein

geschoß wie in das Haupt- „grau gehalten? Haupthalle in götischem Stil geht, durch. ki ee e nr , und ö für Neuerwerbungen Raum lassend,

ö. Sakramentshäuschen auß dim Wi zu

. ö. tigen gran; und nach Typen geordnete vorgeschichtliche Sammlung,. 3 . Funde von der ältesten dilupialen Steinzeit

it d erwanderung. . n Könige grabes von Seddin, wohl des größten in Deutschland aufgedeckten Hünengrabes erwähnt. An die Gegenstände aus der Zeit der ,,, . sich reiche Silberfunde aus

ö uptge

. . 1 ah r un besonders reichhaltig ist,

Aufstellung gefunden. Die folgenden Räume enthalten kulturgeschichtlich wertvolle Gegenstände, u. a. eine reiche Sammlung von Erzeugnissen der Königlichen Cisengteßerel; ein welterer Saal ist der Statistik der Stadt Berlin gewidmet, weitere der Wissenschaft und Literatur in der Mark; Theodor Fontanes Gedächtnis dient mit Fug ein eigener Raum. Das Obergeschoß enthält ein reiches kulturgeschichtliches Material aus Stadt und Land. Besondere Anziehungskraft dürften ein vollständig ausgestattetes Spreewaldzimmer und ein Bieder⸗ melerzimmer aus der Zeit um 1850 bieten. Auch das Ge⸗ richtszimmer enthält des Sehenzwerten genug. Reich ist ferner die Sammlung von kirchlichen Altertümern und Parabenten. Eine stimmung gvolle Kapelle birgt den Fehrbelliner Hoch⸗ altar und den Kelch, aus dem der Kurfürst Joachim II. J. J. 1539 zum ersten Male, sich damit zur Reformatlon bekennend, das Abendmahl nahm. Sehr anziehend ist auch die Zimmerflucht, die die bauliche Entwicklung Berlins etwa von 1666 1860 darstellt. Ein be⸗ sonderer Saal ist dem Innunghwesen gewidmet. Innungẽzeichen und Fahnen schmücken die Wände; auf elner langen Tafel sind Innungs⸗ humpen und andere lostbare Schaustücke ausgestellt. In hohen gotischen . präsentiert sich die Waffenhalle, ein schlichter Raum vereinigt Gehrauchsgegenstände für Fischerei und Handel.

Der Iest hf der reichen Sammlungen wird gut tun, nachdem er sich diese selbst angesehen, auch dem äußeren Bau seine Aufmerk⸗ samkeit zu schenken. Ein gutes Stück vakerländischer Baugeschichte wird da in harmonisch aneinandergegllederten Bildern vor ihm lebendig werden; Bilder, die im einzelnen wie in ihrer Ver⸗ bindung von dem architektonischen i mn des Erbauers Zeugnis ablegen. Es sei nur auf den ernsten gotischen Kapellenbau, den zierlichen, lichten gotischen Giebelbau und auf den vornehmen Renalffanceeiker mit den Wappen märkischer Städte hin⸗ gewiesen. Die Berliner können jedenfalls Genugtuung darüber empfinden, daß die wertvollen märkischen Sammlungen endlich ein so ansprechendes, künstlerisches Heim gefunden haben.

A. F. Die Juniversammlung der Vorderasiatischen Gesellschaft brachte einen Vortrag von Dr. Kluge über die kunstgeschichtliche Stellung der Altertümer von Samsun“. Was über diese Aufsehen erregenden Funde bisher bekannt geworden, ist im wesentlichen einer Veröffentlichung des als Förderer der archäologlschen Forschung in Vorderasten rühmlich bekannten

Macridy⸗ Bey zu danken. Unter dem Titel „Une ecitadelle archaiqus du Pont?“ dieser Forscher die ersten Nachrichten über eine dem Direktorialadsunkten des Ottomanischen Museums Halil Bey im Jahre 1906 geglückte Entdeckung. Bei einem Besuche von Samsun, elner 180 km östlich von Sinope am Schwarzen Meere gelegenen Stadt, fand Halil Bey im Laden eines griechischen Antiquitätenhändlers einige bemalte Ton- scherben, die ihm auffielen und als deren Fundort eine Ak-alan ge⸗ nannte gebirgige Landschaft, etwa 18 km wesssüdwestlich von Samsun; entfernt, ermittelt wurde. Bei näherer Untersuchung ergab sich, daß im dichten Walde, etwa in der Mitte von acht im Umkreise gelegenen Dörfern, die bedeutenden Reste einer aus Steinen aufgeführten Burg vorhanden waren. Innerhalb der uralten Ringmauer dieser Burg hatten Bauern der Umgegend schon seit längerer Zeit mehrfach Bruchstücke tönerner Gefäße und andere Scherben gefunden. Dleser Umstand und verschiedene weitere Anzeichen sprachen für die Annahme, daß hier einst eine größere Stadt gestanden und daß der Fundort deren Akropolis gewesen sein müsse. Wunsch und Vorsatz lagen nahe, genauere Untersuchungen anzustellen. Diese sind im Laufe des letzten Jahres mit der . herzig gewährten materiellen Unterstützung des Herrn Johannes Mühl berg in Dresden ausgeführt worden und haben überraschende Erfolge gellefert. Fünfundjwanzig Tage waren nötig, um den Platz von Bäumen und Sträuchern zu befrelen. Er stellt einen hohen Hügel mit steilen Abhängen dar, der nach Süden den Flußlauf des Karadereh und nach Westen und Norden den seiner n beherrscht, die , den linken Mündungsarm des Kurtun Irmak bilden. 3e Lich st der Platzʒ somit nur von der Ostseite, wo sehr wabrscheinlich die offene Stadt lag. Nach den zahlreichen, von der Oertlichkeit aufgenommenen Photographien zeigen die Böschungen des Burghügels Mauerwerk, demjenigen von Tiryns und Mideia in Argolis sehr ähnlich. Der Gipfel ist durch eine natürliche Kette von Felsen gekrönt, die der Hesestigung als Grundlage dienen, iesis als nalürlichet Wall, tenst als Mauerfundament. Umwallung hat die Gestalt eines un n n. Vierecks und mißt A5 m in der Länge auf durch schnittlich 50 m in der Breite. Die fast gleichmäßig 5 m hohen, rücksichtlich der Böschung sich aber nur 3 m über die Basts erhebenden Mauern bestehen aus großen, unbehauenen Stein blöcken, die Zwischenräume sind mit kleinen Steinen gefüllt. Spuren einer auf diese Steinmauer e t gewesenen deitikalen Mauer aus Luftzlegeln, wie in Boghaz⸗Köt, haben sich nicht gefunden. Eine überraschende Eigentümlichkeit bildet die Ab⸗ rundung der Mauervorsprünge. Da sich hierfür eine besondere Ah⸗ sicht der Erbauer nicht erkennen läßt, lag der Grund wohl in der Schwierigkeit, mit unbehauenen Blöcken eine scharfe Ecke herzustellen. Der bisher entdeckle einzige Eingang befand sich auf der Südseite jwischen zwei Paaren vorspringender Pylonen. Aehnlich angelegt waren die beiden Kanalöffnungen im Osten und Norden. An der Ostseite sind die Fundamente eines kleinen rechtwinkligen Gebäudes sichtbar. Da die ersten Scherbenfunde von den Bauern im Innern der Umwallung an deren Westseite gemacht worden waren, wurden an dieser Stelle Nachgrabungen angestellt, die eine beträchtliche Menge von Bruchstücken verschiedener Art und mehrfarbig gezlerker Tongefäße sowte viele gebrannte Ziegel in verschiedenen Formen, u. g. auch in Rinnenform, zutage förderten. Autzgrabungen in der Mitte der. Umwallung bis zur Tiefe von 7 m brachten dagegen nur Gefäß⸗ scherben sehr hohen Alters. Die merkwürdigsten Fundstücke sind in ihrem vertikalen Teil eigentümlich fries- und gesimsartig dekorierte Dachrinnen, ferner ornamentterte Simsplatten, jede mit 4 Löchern zum Zweck der Bęefestlgung durch Nägel versehen, und einfache Friesplatten ohne oberen Simzansatz, gleichfalls mit Löchern versehen und mit sehr verschiedenen Ornamenien und Figuren geziert. Alle Figuren wie Orna⸗ mente sind in flachem Relief, die ganze Oberfläche der Platten ist mehrfarbig, vorhenrschende Farben sind rot, weiß und schwarz. Unter den Abzugrinnen sind eine größere und kleinere besonders bemerkeng⸗ wert durch die Reliefdarstellungen von je zwei archaischen Löwen mit weit geöffneten Rachen an den beiden Seiten der Ausflußöffnung, die bel der größeren 8S em im Durchschnitt zeigt und mit 16 em ausladet. Die Simsplatten sind 274 em hoch und 60 em breit, sie zeigen einen Schmuck von zierlich ineinander geflochtenen Palmeiten und Knospen, . an vier symmetrisch angeordneten Stellen ersetzt durch die vor= gedachten Nagellöcher, in deren einem noch ein elserner Ragel ge⸗ funden wurde. Der rechtwinklig augladende Sims darüber weist ab- wechselnd Mäander, Zacken, ovale, Kassetten. und einfache Linien auf. In der geringsten Zahl vertreten sind die einfachen Fröesplatten ohne Simzansatz; aber ste sind besonderz interessant, weil ihre leider kaum mehr als 5 em an Höhe und Breite messenden, häufig auch vic kleineren Bruchstücke allerhand merkwürdige Parte ungen mehr erraten als erkennen lassen, u. a. einen knienden, die Lzwen⸗ haut umgehängt tragenden Herkules, der den Bogen spannt, einen unter der Lanze eines Reiters zu Boden gestreckten Centauren, die Gestast einer Amajone, enen rennenden Löwen und. ähnliches. Alle diese Platten waren ersichtlich bestimmt, höljerne Wände zu bekleiden, sehr wahrscheinlich die eines Tempels. Sie . dieser

gab

aus⸗

Ergebnisse läßt auf zwei deutlich geschiedene Epochen der Entstehung und Blüte des Platzes schließen, , ö eine sehr alte, rohe Scherben führende Schicht, die gleichaltrig scheint nit der Er= richtung der Umfassungsmauern und durch eine erheblich jüngere Kulturschicht, der alle übrigen jahlrelchen Zeugnisse, entstammen. Dr, Kluge hält dafür, daß die erste Epoche gleichzeltig ist mit der Blüte des Hethiter⸗Reicheß um 1300 bis 1100, und daß die Hethiter die Gründer von Stadt und Akropolis waren. Bezüglich der jweiten Epoche stimmt er Maeridy 31 zu, daß sie kaum jünger sein kann als das sechste Jahrhundert vor