Der General d' Am ade meldet, daß der Zaerostamm sich unterworfen habe und die Rotabeln der Beni Khiran in gleichem Sinne geschrieben hätten.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Bericht über die vorgestrige Sitzung des Hauses der arg f eien befindet sich in der Ersten Beilage.
Etatiftik und Bolt swirtschaft.
Der Besuch der deutschen Universitäten , 21 Universitäten des Relchs befinden n diesem Sommer 47 a Gee mn . 376 weiblichen Geschlechts; einschließlich von 4220 Gastzuhorern (2463 männlichen und 1767 weiblichen; beträgt die Zaßl' der zum Befuch von Universitätsvorlssungen Berechtigten Din diesen Halbjahr 52 olg gegen 33124 im letzten Winter und 59 899 im Sommersemester 1907. Die Steigerung der Zahl, der immatrlkulierten Universttãtshesucher hat auch in der letzten Zeit angehalten. Ihre Zunahme beträgt gegen den ießten Winter 13558 und gegen das Vorjahr 1145, Vergleicht man die Studentenzahien weiter jurückllegender Jahre (302 36 100, 1895/95 25 06, 1877 17534 und zur Zelt der Reichsgründung etwa 13 006) mit den neuesten, so zeigt sich deutlich der enorme Aufs an, des Universttãtsstudiums in ,, während der letzten Dezennien, zu dem die Bevölkerungevermehrung bei weitem nicht im gleichen Verhältnis steht. , der heutigen Gesamtstudentenzahl sind 23 335 an den per en ne n eingeschrieben, gegen 23 803 im letzten Winter und 37 5387 im Sommer des Vorjahres; an den 3 bayerischen befinden fich S670 gegen Sös3 und S452, an den 2 badischen a6 44 gegen 3490 und 4405 und an den übrigen 6 einzelstaatlichen Universttäten (ein= schließlich der reichsländischen 11 150 gegen 10 795 und 10 8866. Dem im Sommer erheblich stärkeren Besuch der süddeutschen, besonders der badischen ntversttaͤten steht demnach eine Abnahme der Frequenz der norddeuischen und einzelner mittel deutschen gegenüber. .
Den heutigen Besuchs zahlen der einzelnen Universi⸗ täten stellen wir, um die Entwicklung einzelner Hochschulen und die binnen Jahregfrist eingetretenen Verschiebungen darzustellen, die ent sprechenden Zahlen des vorjährigen Sommerhalbjahrs gegenüber:; Bir im Winter steht die Üniversität Berlin an der Spitze mit Ssoös7 Studierenden gegen 64386 im Vorlahr, dann folgen , mit G76 (6009), Leipzig mit 4100 (4148), Bonn mit 344
zögs), Frelburg. mit 23608 (2472), Halle mit. 2230 (2199), ger mit 2557 (or6), Heidelberg mit 2036 i9s3) Göt⸗ tingen mit 2014 Coo), Marhurg mit 1924 (885), Tübingen mik 1785 (17375, Straßburg mit 1702 (1622), Münster mit 1694 (ib sz), Jena mit 1677 (i5ol) Kiel mit 1426 (i278), Würzburg mit 1322 (17036), Gießen mit 1213 (1 192), Königsberg mit 1135 (16084), Grlangen mit 1072 (1666), Greifswald mit 886 (0) und nletzt Roflock mit 730 (696). Demnach ist neuestens in der Reihenfolge der Üniversitäten nach der Besucherzahl Heidelberg bon der 9. auf die 3. Stufe gestiegen, indem es Göttingen verdrängte, und Kiel, das bisher die 16. Stufe inne hatte, erreichte die 15. Stelle und überholte Würzburg, das jetzt an der 185. Stelle steht. —
In dem Zufluß ju den einiel nen Studien fächern haben sich in diesem Sommer gegenüber dem vorjährigen Sommersemefsser be⸗ merkengwerte Aenderungen ergeben: Ganz erheblich (wie schon seit einigen Semestern) ist die Zahl der Mediziner und Zahnärzte in die Höhe gegangen, die der ersteren stieg von 7484 auf S282, die der letzteren von 868 auf 979; die Philofophen, Philologen und 6 storiker weisen ebenfalls eine weitere Vermehrung auf, ihre Zahl
eträgt jetzt 12 277 gegen 11713 im Vorjahr; die Mathemathker und Natur wissen schaftler, die in den letzten Jahren immer einen ziemlich gleichen Stand jeigten, vermehrten ebenfalls ihre Zabl, d jetzt 5716 gegen 6342 vor einem Jahr beträgt. Den relatid stärkst Rückgang weisen die Pharmazeuten auf, die 1503 gegenüber 1679 i. Vorj. . bel den Juristen ist der schon vor einigen Semestern hervorgekretene Stillstand nun einem Rückgang gewichen, ihre Zahl ing von 12177 im Vorjahr auf 11760 zurück; auch die kath oli, . Theologen erlitten eine , sie zählen 1785 gegen 1866 im Vorjahr; evangelische Theologie sftudieren 2321 gegen 2319, orstwiffenschaft 109 gegen 1460 und Tierheilkunde (in ießen) 116 gegen 113.
Zur , a,
In Tann (Rhön) sind, der, Köln. Ilg. zufolge, die reiner und Ma . der dortigen Möbelindustriewerke wegen hn, , in den Ausstand getreten. Die Bauarbeiter in Frankfurt a. M. haben die neulich über ein Plattengeschäft verhängte Sperre aufgehoben (vergl. Nr. 145 d. Bl) sodaß jetzt der gesammte , im He e n. als beendet angesehen werden kann.
Wohlfahrtspflege.
Arbeiterwohnungen. Das preußlische Rentengutsgesetz wird erfreulicherweise immer mehr dazu . auch kleine Arbeiter⸗ heimstätten zu begründen. So sind neuerdings an verschiedenen Stellen des Kreises Königsherg Parzellen erworben, auf denen 12 kleine Trbefterrentengüter von je einem Morgen Größe begründet werden. Am 1. April wurde vom neu geschaffenen Krelsbaugmt mit der Errichtung der Debäude begonnen. Die landwirtschaftliche Lehranstalt zu Königsberg hat faut Abkommen die Hälfte deg zu jedem Rentengute gehörigen Areals zu Obst, und Gemüsejucht einrichten übernommen sie wird auch den
Fabern bei Verwertung ihrer Erieugnisse an die Hand gehen. — 3 Stadt. und Landkresse Reckling hau sen errichten eine Anzahl Vohlenzechen Wohnungen für 3609 Arbelterfamilien., 630 Haäuser
nd berelt, im Bau. — Die Elsenbahndireltion Essen errichtet leichfalls in Rechfingbausen 70 Arbeiterhäuser für je 6 Familien. — se vom Gisenbahnbauperein Wil helmsburg bei Harburg be⸗ gründete Kolonie umfaßt bereit 65J Wohnungen, deren Vermehrung ur . der in Betracht kommenden 1590 Beamten, und kbeiterfamilien rüstig forifchrestet. Der Verein hat probisorisch ein Bethaus errichtet und zur Kuzbung der Seelsorge einen Geistlichen angestellt Plätze für Kirche und. Schule sind an die Gemeinde abge⸗ eren, Der Verein besitzl ferner cine eigene Bäckerel, eine Bade
he Ylr bar sa f ffn fatlzn. Kindergarten, Kleinkinderschule und
Die Lübecker Wald 1 Schbpfungen dieser Art sonaler 2 ö J. Mal im Wesloer Walde in Anwesenheit von mehreren tausend Gästen eröffnet.
Es befinden sich zur Zeit 8 R
Seite. Ein Arzt hat die ärztliche Auffich kunftsräume sind genügend groß, u , ing, 6. ir die . e Perbindung des Kleingartenbaueg mit der ein Vortrag des Geheimen Re ierungzrats hin e el se,. gegeben hat. Jedem Waldschüler , ungefähr 15 jur eigenen VHepflanzung zur Verfügung. Eine Lübeck Henkte den kleinen Gärtnern die henöligten Spaten, en, Hacken, Gießkannen, Schublarren ufw. Die W eden zur Ausführung der Gartenarbeiten angeleitet und ermuntert hre Srfolge unterliegen später der Beurteilung. Die Waldschulanlage
6 . einen großen Spielplatz und einen Baderaum mit Brause⸗
en Liegestühle vor⸗ benutzt ö IJieu
nnenbadern.
1 — 2
Cunst und Wissenschaft.
Wie schweben die Vögel? Der französische Physiker Marcel Deprez hat der Acadsmie des Seienges über Experimente berichtet, die jeigen . wie man eg sich erklären kann, daß die Vögel, ohne auch nur die leiseste eren , zu machen, in der Luft schweben und selbst gegen den Wind vorrücken können. Depren benutzte für ein erstes Experiment einen klelnen Wagen, der oben an einer Stange ein einwäͤrtz gelrümmtes Aluminiumblech trug; der Wagen wurde auf eine schlefe Ebene gestellt, auf der er natürlich unter gewöhnlichen Bedingungen hinabgleiket. Läßt man nun aber einen Luftstrom auf das Aluminiumblast einwirken, und zwar unter einem bestimmten Winkel, bei dem man jedoch ein beschleunigtes Hinabgleiten des Wagen erwarten sollte, so tritt dies nicht ein, sondern der Wagen steigt aufwärtg. Noch instruktiver war der folgende zweite Versuch. Ein rechtwinkliges, leicht geneigtes Aluminiumblättchen stellte die Flügel eines Vogels dar; auf der untern Seite war ein kurzes vertlkales Alumintumstück als Vogelkörper befestigt. Durch vier Ringe an den Ecken des Blecht gingen jwei horijontal ausgespannte Fäden, um das Ganze schwebend zu halten. Richtet man einen aufsteigenden Luftstrom zunächst unter einem sehr schiefen Winkel, etwa von rechts nach links, gegen diesen Aluminiumvogel, so weicht er nach links aus; durch all mähliche Aenderung des Winkels bringt man es aber dahin,
daß der Vogel unter leisem Zittern an einem einzelnen Punkte schwebt
ohne sich also vorwärts oder rückwärts zu bewegen; er verläßt dahe alle Augenblicke die tragenden Fäden, und diese würden ohne Zweifel ganz entbehrlich werden, wenn ez für das kleine Objekt praktisch nicht sehr schwierig wäre, den richtigen Winkel und die Stärke des Luft⸗ stroms dauernd zu halten. Aendert man schließlich in gleichem Sinne den Winkel noch mehr, so bewegt sich der Vogel . von links nach rechts dem Luftstrom entgegen. Die Erscheinungen er⸗ klaͤren sich, nach der Ansicht Deprez nach dem Satz von der Zerlegung einer Kraft im Sinne des Kräfteparallogrammęs. affen wir genauer das zwelte Erperiment ins Auge. s wirkt hier auf das kurze Aluminiumstück eine horizontale Kraftkomponente, die der horizontalen Kraftkomponente des Luftstromg gegen das geneigte Aluminumblatt entgegengesetzt gerichtet ist; ist jene kleiner als biss⸗ so bewegt . der Vogel gegen den Wind; ist sie gigen o wird er vom Wind getrieben; sind beide gleich, so hält sich der Vogel in der Schwebe. der wirksamen Oberfläche des Ganzen und der des kurzen Aluminium- stückes sowie von der Kraft und Richtung des Luftstromes. Deprej hat berechnet, daß sein Aluminiumbogel nur dann gegen den Wind schwebend vorrücken kann, wenn der Winkel, unter dem er gegen die Horlzontale gen it ist, kleiner bleibt als der Winkel, den diese mit dem Luftstrom bildet. Deprer glaubt, daß eg in der Natur genau so zugehe, und daß so die Vögel gleichfalls ohne die geringste Flügel bewegung schwehen. Sehr wichtig sind diese Experimente natürlich für die Flugprobleme der Aeroplane. Wenn man es durch eine mechanische, wenn möglich automatische Vorrichtung erreichen könnte, 63 der Windströmung so anzupassen, wie es offenbar die Vögel in⸗ tinktiv vermögen, so könnte man boraussichtlich nicht nur in der Luft e. sondern auch mit geringen Kräften große Fluggeschwindigkelten erzielen.
Literatur.
Von der bekannten und wertvollen Sammlung wissenschaftlichL gemein verständlicher Darstellungen aus allen Gebieten des Wiffenz, die unter dem Gesamttiteß Auß Natur und Geistegwelt! im Verlag von B. G. Teubner in Lespzig erscheinen, liegen wieder eine Reihe neuer Bändchen bor. Im Händchen 295 behandelt der Profeffor Dr. Karl Scheid die Metalle“ (1 S6): Schon der große Ginfluß, den die Metallgewinnung und bearbeitung in Deutschland auf das Wirtschaftsleben augühen — der Umsatz an Erzen und Hüttenprodukten beziffert sich auf jährlich über 2 Milliarden Mark im Reiche und Hunderttausende hon Arbeitern finden dabei ihr Brot — läßt es als eine verdienstvolle Aufgabe erscheinen, weitere Kreise auf dieses Gebiet auf⸗ merksam zu machen. Das Schriftchen ist sehr anregend geschrieben, , esamte statistische Material ist in ihm verarbeitet und alle berständlich besprochen. Nach kurzer, über das . orientieren⸗ der Einleitung werden die Metalle vom Golde bis abwärts zu den chemisch so enorm wichtigen Leichtmetallen nach Eigenschaften, Vor= kommen und Verwendung behandelt. Daran schließt sich eine Dar⸗ stellung der chemischen Vorgänge, besonders der Heizung und der Verarbeitung der Metalle. Die am Schluß gegebene Uebersicht über die Metalle bringt wichtiges statistisches Material; eine Reihe von Abbil dungen dient zur Veranschaulichung des im Text Gesagten. — Im Bändchen 38 gibt der Profefsor Dr. Kurt Hafsert eine Geschichte der Entdeckungsrelsen zum Nord⸗ und Südpol von den ältesten Zeiten bis jur Gegenwart unter dem Titek Die 5 chung“ (l, 26 6). Sind es Kennzeichen wiffenschaftlicher
orschung, daß sie, ohne nach dem prahtischen . des Ergebniffes ju fragen, Mühe und Arbeit, 6 Gefahren und Entbehrungen nicht scheut, so tragen diese Kennzeichen bor allem die nun seit Jahr=
hunderten immer wiederholten Versuche, die geheimnizvollen, unter ewigem Eis und SchneJ, begrabenen Läaͤndermaffen am Nord ⸗ und Südpol zu erforschen, ja big zu den Polen
selbst vorzudringen, an sich. immer größerem Inkeresse werden die Schicksale und Ergebnisse der na dem Nord⸗ und Südpol abgehenden Expeditionen in weltesten Kreisen verfolgt. Dem so ijweifellos vorhandenen Bedürfnis nach einer Geschichte der polaren Forschung in knapper, gemeinverständlicher Form entspricht das vorllegende Büchlein, das darum jetzt auch in jweiter Auflage vorliegt und so den mannigfachen Fortschrltten Rechnung tragen kann, die seit Beginn des neuen Jahrhunderts in der polaren Ent wicklungs⸗ geschichte ju verzeichnen sind. Hat das Südpolargebiet durch dag gemeinsame Vorgehen von fünf Crpeditionen einen großen Teil seiner Feheimnisse verloren, so haben Peary, Sperdrup, Amundfen Uu. a. recht Erfolgreiches in der Erforschung des hohen Jigrdeng geleistet. So ergah sich dem Verfasser eine gründliche Durchsicht und Erweiterung des Textes von selbst, wenn auch im wesentlichen Plan und Anlage der Schrift beibehalten wurden, indem, nach einer Erörterung der Zlele und Aufgaben der Polarforschung, die an tragischen und inter⸗ wi. Momenten reiche 23 3 der Polarforschung mit besonderer
erücksichtigung der e ih ischen Ergebnisse von der Nordfahrt des Pytheas bis zur Rückkehr der Charcotschen Südpolarerpedition ge— schildert wird. Die am Schluß beigefügten Kärtchen helfen die Üeber. 6c erleichtem. — Ueber „Deutsche Kunst im täglichen
Eben bis zum Schlusse des 18. Jahr hunderts“ schreibt
Berthold Haende im 193. Bändchen der Sammlu (125 S6). Der Verfasser unternimmt es, an der zahlreicher, gut. gewählter Abbildungen, zu schildern, wie
die Kunst, vorwiegend die angewandte, im Laufe der Jahrhunderte das deutsche Heim in Burg, Schloß und Haus behaglich gemacht und geschmückt hat und wie sie es uns ermöglicht, etwa durch ein Jahr lausend zu verfolgen, wie die Formen der einzelnen Gebrauchsgegen, stände des läglichen Lebens entstanden find und sich allmählich gewandelt haben, So hietet daz Büchlein auch für alle, die sich für die Geschichte des Kunstgewerbes und für das häusliche Dasein unserer Vorfahren als einen 6 . Bestandteil der deutschen Kultur⸗ geschichte . reiche Anregung in einer 6. faßlichen Form.
— Handbuch der Registratur- und Archivwisfenschaft von Georg Holtzinger, Geh. Ministerialsekretär a. D. und ebemallger Registraturporstand im Großherzoglich , , Slaattzministerlum. Mit Beiträgen von Dr. Friedrich Leist. Zweite, durchgeseheng und vervollständigte Auflage. Im Original seinenband 4 S6. Verlag von J. J. Weber in Leiprtig. — Das Buch hat hh die Aufgabe gestellt, den Registratur und Archivbeamten bei den Reichs und Skaatsbehörden, den Hofämtern und den oberen Kirchen, und Schulbehörden ein Führer zu sein. Bei den vielfachen Berührungzpunkten des Registraturdienstes mit der Berufs tätigkelt der höheren Beamten ist deren Orientierung in der Registratur
2.
Dle Beziehung hängt ab von
cuerungen auf metallurgischem Gebiet sind in ihm gemein.
liche
bon selbst geboten und daher baz, Studium des Handbuchtz be sonders guch den jüngeren Juristen ju empfehlen. Ver jweite Teil des Buchg, in den Hauptzügen bearbeitet von Dr. Friedrich Leist vom Königlichen allgemeinen Reichsarchiv in München, gibt sehr ausführ- nleitungen für den Dienst der Beamten bei den Staatgarchlben
und bietet so den angehenden Archivaren einen praktischen Leitfaden
für ihren Beruf. Daß das Buch auch für die Einrichtung der
Bibliotheken der Behörden praktische Fingerzeige und feste Regeln
gibt, möge nicht unerwähnt bleiben.
— Die rührige Kunstanstalt von Trowitzsch u. Sohn in Frankfurt a. O. hat wieder eine Relhe neuer farbiger Wiedergaben lünstlerisch hervorragender Gemälde herausgegeben. Die Treue deg Faksimilenachdrucks, der bis zur Pinselführung die lebendige Intimität des Originals wiederglbt, die leuchtende Kraft und die allen Ein. flüssen trotzende lier , d et der Farben sowie der gute Geschmack bei der Auswahl der Motive — von diesen Hauptvorzügen der Kunst⸗ anstalt legt auch das ung vorliegende Blatt Abendstille von Carl Küstner Zeugnis ab. (51 ( 69 em Farbendruckgröße, Preis 25 6.) Ein Bild von einer bei Kunstdrucken böchst selienen Frische und Tiefe der Farben: Duftige, samtwelche Wolkenschatten decken die vom letzten goldgelben Sonnenlicht überstrahlte blumige Landschaft. Dag weite, von feuerrotem Mohn übersäte saft⸗ grüne und gelbbraune Feld im Vorbergrund geht in der Ferne in einen Streifen zarten Hellblaus über, um dann in das Ollpengrün des baumbestandenen Höhenzuges einzutauchen, der tief dunkelbeschattet hier und da durch ein rotes Bauernhaus belebt, die Landschaft na oben gegen den leuchtend hellen Abendhimmel abschließt. An diesem blauen Himmel aber steigen majestätisch langsam sonnenglänzende Wolkengebilde einpor. Was bereitg auf den Kunstausstellungen in Berlin, München, Düssel dorf, Cöln an den Landschaften des in München lebenden Rheinheffen Küstner Bewunderung erregte: Andächtig stimmende Schwermut, Einfachheit des Motivs, machtvolle Farbenwöirkung, das bringt dies Kunstblatt zu sym athischer Wiedergabe, Im gleichen Verlag sind ferner neuerdings folgende neue Kunstblätter erschienen: Jan Hackaert: Die Eschenallee (Original im Rijkgmuseum in AÄmster⸗ dam) Hans Hartig: Märkischer See, Jos. Untersberger: Madonna mit Kind, Franz Kortejohann: Abend in der . Pieter Adriaen Schipperus: Winterpracht. Das erstgenannte Blatt kostet 1250 M, die übrigen je 25 6.
Land⸗ und Forstwirtschaft. Getreidemarkt in Genua während des Monats Mai 1908.
Weichweizen: Die im letzten Bericht geschilderte gute Stimmung auf dem italienischen Markt hielt in dem ersten Drittel des Monats Mai nicht nur an, sondern besserte sich noch. Die er⸗ höhten Forderungen für plataweizen hatten eine weltere Steigerung der Preise für Inlandweisen zur Folge, fodaß am 9. Mai für lombardische Durchschnittsware 33— 23 Elre franko Mailand gezahlt wurden gegen 276 - 274 Lire eine Woche vorher. Eine hiesige große Mühle kaufte damalg eine nach Genug unverkauft schwimmende, bald fällige Ladung Plata weizen zum Prelse von 217 Fr. eit, Genua, waß elne Erhöhung des
reises für weißes Mehl J. Qualität auf 36 Lire zur Folge hatte.
illigere Angebote von Verkäufern zwelter Hand und vermehrtes Aug⸗ gebot argentinischer Ware zu weichenden Pressen brachten sodann nicht nur einen Stillstand in die Aufwärtsbewegung, sondern verursachten sogar einen Rückschlag. der sich jedoch mehr auf die ausländische
Ker. beschränkte. Die Preise für inländischen Weizen blieben fest, da man für die neue unter Trockenheit leidende Ernte , und auch wenig Ware gusgeboten wurde. Als dann nach dem 20. Maß in Oberitalien Niederschläge stattfanden und die Saaten sich während der darauf folgenden feuchtkalten Woche erholten, gingen die Preise der Inlandweizen wieder auf den Ende April ver⸗ jeichneten Stand zurück. Während man in Oberltallen allgemein auch in diesem Jahre auf eine sehr gute Ernte rechnen zu können glaubt, läßt schon jetzt mit einiger Gewißhelt voraussagen, daß dies im Süden Italiens, wo nur geringe Nieder⸗ . e fielen und die Temperatur selt einiger Zeit sehr hoch ist, nicht
er . sein wird. Es zeigt sich dieg auch bereits in der Kauflust für Herbstware, namentlich für . en. Russischer Weizen war wohl infolge der in Südrußland herrschenden Trockenheit noch nicht auf dem Markte vertreten. Die Rumänischen Verkäufer gen aus dem gleichen Grunde ihre Angebote zurück. In Argentinten gingen die Preise gegen Ende Mai wieder etwas in die Höhe und behaupteten
ch infolge Zurückhaltung der Produzenten. In Genua waren trotz er k der Verkaͤufer jwelter Hand nur wenige Geschäfte zu verzeichnen.
Hartweijen: In Genug war der Umsatz gering, dagegen wurden nach Süditalien . Abschlüsse errielt. Der Prelgß für Taganroger Mittelqualität stieg im ersten Drittel des Monats auf 225se Fr. CiF., ging dann 33 2171s Fr. cif. zurück und befestigte sich seitdem wieder S»2iss Fr. cif.) Italsenische Spekulanten haben Taganrog⸗Weijzen bei August⸗September⸗Ottober⸗Verschiffung für 20 Fr. cit. ef von Neapel abgegeben. Auf dieser Basiz würden gute Verkäufer weitere Abschlüsse erzielen können. In nordamerlkanischen Hartwessen für Juni ⸗Verschiffung fand nur ein unbedeutendeg usgebot flatt jum . von 214 — 21 Fr, eif. Die für Hartweizen neuer Ernte ge orderten 2 von 204 —–20 Fr,. eif. wurden ju hoch befunden. Argentinische Cxporteure fanden in Genug für mehrere Labungen Hartweijen jum Prelse von 21 Fr. cif. willige Abnehmer. ᷣ
Mais; Der Markt zeigt, keine Schwankungen; Umsaͤtze von Bedeutung fanden nicht statt. Die Tendenz war flau.
Ha fer: Die Marktlage 3 sich ewas. Ende Mai wurden für I00 Kg ae n gefordert: Ulka Odessa, schwimmend 22s Fr. eif.; Ulka Taganrog bei prompter Verschlffung 231 *. cif.; Donauweichweijen bei prompter Verschiffung 23 Fr. cit.,. Donau- weichweizen bei fre gif 19 Fr. cif.; Plata⸗Weichweljen bei . Verschsffung oder schwimmend 21 Fr. eif.; .
zimag bei prompter Verschiffung 236— 2 Fr. eif. ; italienischer Landweizen, Mittelqualität lombardischen . 274 — 27 Lire . Mailand; Mehl J. Qualität z5J = 356 Lire franko Genug;
aganroghartweijen bei prompter Verschiffung 223. — 2216s cif.; Maklaroni Durum Whent, bel Juniverschiffung 1-21 Fr. cit., bel Herbstberschiffung At — 20 Fr. cit.; Donaufoxanmalg 141 bis 14 cif, desgl. Rotchnquantin 15 1533 Fr. cif.; gelber Platamait, ryettermz, 134 - 14 Fr, cif.; roter Plalamalg, rhetterms 141 biz 1476 Fr. eif. Mais, Inlandware, 187 - 177 Lire franko Masfand; BDonaubafer bei prompter Verschiffung 144 Fr. eit, Platähn e bel prompter . 14 - 144 Fr. cif; Hafer, Inlandware 19 big 194 Lire franko Mailand.
Die Getreidevorräte stellten sich in Genua, wie folgt: 30. 4 18908 31. 5H. 19698
Weichweien... 9000 42 16000 42 n, . . 6, 20 090 1 9500.
rr 338096 12 000 Nach Savona en gt. im Monat Mal kein Getresbe zur Ein . des Kalserlichen Generalkonsulatg in Genua vom
—— *.
Saatenstand und Ernteaussichten in Serbien.
Dat Kalserliche Konsulat in Belgrad berichtet unterm 20. . M.! Dle Aussichten der diessährigen Ernte haben fich im Berichtsmongi nicht gebessert. Im allgemeinen stimmen die amtlichen und privaten Berichte dahin überein, daß die äberautz grohe Hitze in den letzten Wochen den Fluren westeren . zugefügt hat und überall Mangel an a , für die Entwicklung der Halm und Hack früchte herrscht. Durchgehend feen die Sommerfaaten noch schlechter als die Winterfaaten, und die Wiesen haben ein so schwaches Ergebnis gebracht, daß schon jetzt mit eine Futternot ge rechnet wird. Ble anhaltende Dürre hat in manchen Gegenden auch bereits in Abwellen der Mals pftanzen mit sich gebracht, und man befürchtet auch für die Malgernte einen bedeulenden Auzfall.
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