mich auf die Bemerkung beschräͤnken, wie die heutigen Ausführungen des Herrn Abgeordneten nur bestätigen, daß die Widerlegung seiner Behauptungen vom 27. Juni seltens des Herrn Finanzministerg schlagend gewesen ist (Lachen bei den Sonialdem) und das Richtige in jeder Benlehung getroffen hat. (Bravo! rechts.)
Abg. Dr. Wie mer (frs. Volksp.): Die Notverordnung, die uns jetzt beschäftigt, stellt 1 . geeigneten Tummelplatz für Aus⸗
andersctzungen über Ärßcitsverhältnsfie und Lohnbedingungen zar. Darauf einzugehen, haben wir später hel der Etatheratung, noch Ge⸗ segenhelt genug. Aber eing will ich bemerken: Im letzten Wahl bat die Sonialdemokratle besonders ung gegenüber in * schärfster Form. Den Terroriß mus und Boykott ge= übt. Eine Wahl beeinflussung, die von sozaldemokratischer Seite geübt wird, muß nicht minder scharf verurtellt werden, wie jede Beeinflussung, die von anderer Seite gegenüber ab⸗ hängigen lter ausgeübt wird. Rotwehr ist lediglich ein Schlag. wort, mit Tem nichts bewiesen und nichts e ne. wird. Not⸗ wehr kann doch nur gegenüber denn gen erfolgen, die eine Bedruckung ausüben. Das aber können ie von den harmlosen, von der Sogialdemokratie abhängigen Gastwirten, Kaufleuten und anderen Elementen nicht behaupten. Deshalb gereicht es der Sonsaldemokratle nicht zum Ruhme, wenn diese Art von Wahl- beeinflussungen vorkommt, und hier noch verteldigt und beschönigt wird. Was den Gesetzentwur betrifft, so hat die in der Zwischen zeit möglich gewordene nähere Prüfung die von uns bei der ersten Lefung geltend, gemachten Bedenken nicht nur nicht beseitigt,
färkt. Die von mir berelts sfondern im Gegenteil nur noch 2. ö ö .
erwähnten Argumente will ur die Beurteilung der Vorlage in , . rr han
egierung gewählt hat, überhaupt gangbar ist.
. 365 . kann keine dauernde Umlage eingeführt werden. Das kann nun durch ein in den vorgeschriebenen Formen erlaffenes Kirchengeseßz geschehen. Die Berufung guf 5 . der Genre ß org e nes 1 if ö. 6 . 3 i
ei Gründen n zu ! e ;
He re en, hie 2 o g 6 ,,. richtl anzufechten, weil sie e
ler . zufässigen Weife beschlossen worden sind. Dazu kommt ein Fftaaigrechtliches Bedenken: Im 5§5ᷓ 1 des Entwurfs ift daz Datum nicht in den Text hinein geschrieben, und wag jetzt be, schloffen wird, ist somit unboflständig. Baz Datum kann nicht nfach bineingesetzt werden, dies wäre ein staatsrechtliches Unikum und von bedenklicher Tragweite. Der Staalsjuschuß kann nicht verweigert werden, wenn der notwendige jweste Teil der Maßnahme jetzt ge—= nehmigt wird; die Bewilligung des Staatszuschusses wird dann später nur noch eine Formsache seln. Wir find, gar nicht in der Lage nachzuprüfen, 9b die von den Synoden beschlossenen Steuersätze auch richtig sind. Es soll und wird erreicht werden, daß die Geifflichen schon vor der allgemeinen Besoldungzaufbesserung höhere Berge erhalten. Die Verwendung der kirchlichen Mittel ge⸗ schieht doch unter Mitwirkang des Staates, wie sie den Staats beamten nicht jutell wird. Daß erregt berechtigte Verstimmung. Die Beamten, die jetzt keine Gebaltgerhöhung bekommen, sollen noch zu erhöhten Umlagen für kirchliche Zwecke herangezogen werden, Wenn man bie Vorlage in jeder Beziehung einwandfrei gestaltet hätte, wäre
fie einfttmmig vom Hause angenommen worden. Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Holle: Meine Herren! Der geehrte Herr Vorredner hat heute im wesentlichen dieselben sachlichen Gründe, nur unter näherer Aug— führung, wiederholt, die er am 27. Juni schon vorbrachte. Ich möchte daher nur ganz kurz auf einige Punkte erwidern.
Es handelt sich bei dieser Vorlage in keiner Weise um staatliche Mittel, sondern lediglich um die Erhebung klrchlicher Steuern. Die⸗ selben sollen nicht daju dlenen, Besoldungserhöhungen bei allen Geist⸗ lichen durchzuführen oder Teuerungszulagen zu geben in ähnlichem Umfange, wie sie die Lehrer bekommen haben, sondern nur dazu, einen verhältnismäßig kleinen kirchlichen Fonds zu sammeln, aus dem be dürftigen Geistlichen Vorschüfse auf die ju erwartende Gehaltsauf⸗ besserung gegeben werden können.
Der Nachwels der Gesetzmäßlgkelt der Vorlage ist eingehend unter Anführung der gesetzlichen Bestimmungen in der Begründung erbracht. Ich brauche daher darauf nicht näher einzugehen. Wenn der Herr Vor redner an der Vorlage bemängelt hat, daß das zu bestätigende Kirchen ⸗ gesetz ohne Datum angegeben sel, so erwidere ich ihm, daß dies in ähnlichen Fällen stets geschiebt und auch in der Vergangenheit stets geschehen ist. Das Kirchengesetz bekommt sein Datum erst durch die Allerhöchste Bestätigung, und diese kann erst eingeholt werden, wenn das jur Ergänzung des Kirchengesetzes erforderliche Staatsgesetz von den beiden hohen Häusern des Landtags genehmigt ist.
Die Bewilligung von Staatszuschüssen kommt, wie ich mir bereits auszuführen erlaubt habe, jetzt überhaupt nicht in Frage; darüber wird erst bei der Beratung des Pfarrerbesoldungegesetzes selbst zu be⸗ finden sein.
achdem der Abg. Dr. Ider hoff (freikons.), der sodann das 16 erhält, ö verzichtet hat, geht der Antrag ein, die Debatte zu schließen. Zum Wort ist noch der Abg. Hoff⸗ mann (Soz ) gemeldet. Der ohen g wird gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, der Freisinnigen und eines Teils des Jentrums und der Nationalliberalen angenommen.
Die Vorlage gelangt darauf im einzelnen und bei der Gesamtabstimmung gegen die Stimmen der Freisinnigen und der Sozialdemokraten zur endgültigen Annahme.
q den Eingang folgenden Schreibens Präsident von Kröcher teilt den Eingang solg , . e
er des Landtags zur Entgegennahme, einer Allerböchsten Botsckaft auf h ł n den Sitzungssaal dee e eg f keute mittag 13 Uhr
re Sitzungen mit Wir schließen unse n, Rufe:
König und Herr,
Schluß 106 4 Uhr.
— Um 12 Uhr Mittags traten beide er des Landta z S zur gemeinsamen Schlußsitzung n welcher der Präsident des Staatsministeriums, Reichskanzler Fürst von Bülow, der Vizepräsident des Staatsministeriums, Staats sekretãr des Innern Dr. von Bethmann ollweg, der Justizminister Dr. Beseler, der Minister der offentlichen Arbeiten Breitenbach, der Minister des nern von Moltke und der Staatsminister Sydow beiwohnten. Praͤsident des Herrenhauses Freiherr von Manteuffel: Ich öffne die Schlußsitzung der heiden vereinigten Fäufer des Landtag ud berufe zu Schriftführern die Herren Jürgensen, von dem. Hagen
henne r doi Burgsdorff. Ich gebe das Wort dem Herrn Minifter—⸗
. äsident des Staatgministeriumg, Reichskanzler Fürst von men, 3 habe den beiden Häusern des . eine Allerhöchste Botschaft zu verkünden. 6. Versammelten erheben sich, die Sozlaldemokraten d nicht anwesend Die Botschaft lautet:
„Wir, Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen, haben auf Grund deg Art. 77 der Verfassungtzurkunde vom 31. Ja- nuar 1850 den Prästdenten Unseres Staatsministeriums, Fürsten von Bülow, beauftragt, die gegenwärtige Sitzung belder Häuser des Landtags Unserer Monarchie am 30. Juni d. J in Unserem Namen zu schließen.
Gegeben Kiel, an Bord M. J. . Hoheniollern“, den 30. Juni 1968.
(gej) Wilhelm R. Gegengejeichnet von dem Königlichen Staatgministerlum. be die Ehre, dem Herrn Präsidenten die Urkunde zu über⸗ . vag Grund . mir n Allerhöchsten Auftrages erkläre ich bie Sitzungen des Landtags für 6. ossen.
Präsident des Herrenhauses Frelherr von Manteuffel; Meine Herren, ehe wir guseinandergehen, wollen wir wiederum ginstimmen jn den Ruf: Seine Majestät der Deutsche Kaiser Wilbelm IL, König von Preußen, unser Allergnädigster Herr, lebe hoch, hoch und nochmals hoch! (Die Versammelken stimmen dreimal in den
Ruf ein. ö Cu 12 Uhr 7 Minuten.
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
In einer Versammlung der Berliner Rohrleger und Helfer, die der Allgemelne Deutsche Metallarbelterverband zu Sonntag einberufen halte, wurde die Beratung des neuen Tarff⸗ entwurfs beendet. Der von der Tariffkommisston vorgelegte Ent⸗ wurf wurde, der. Vofs. tg; jufolge, im wesentlichen an⸗ genommen, nur die von der Kommisston vorgesehenen Lohnforde⸗ rungen der Helfer wurden von der Versammlung um 5 8 erhöht. In dem nunmehr angenommenen Tarlfentwurf fordern die Rohr⸗ leger eine Erhöhung des Stundenlohns von 676 auf 75 98, die
elfer on 59 auf 60 8. Die Arbeitszeit soll wie bisher 9 Stunden etragen. Die Landziulage soll von 3 ½ auf 350 M erhöht werden. Der neue Tarif . am 1. September d. J. in Kraft treten und bis zum 1. September 1910 gelten. Die Arbeitgeber werden voraussichtlich heute ihren Tarlfentwurf fertiggestellt haben. Für die Bewegung kommen etwa 3000 Rohrleger und Helfer in Berlin in en. die bei etwa 250 Unternehmern beschäftigt sind. In der Ver⸗= ammlung am Sonntag wurde ein Antrag des Vertreterg der christ⸗ lichen J den Professor Dr. Franke als Ver⸗ mittler für die gegenwärtigen Organssattonsstreitigkeiten anzurufen,
abgelehnt.
W. T. B. meldet aus Göteborg unter dem 29. Junt: Als heute hier 350 englische Arbeitswillige eintrafen, kam es sn großen Straßenun ruhen, bei denen die Menge, als die Polizei gegen sie vorging, mit Steinen gegen die Beamten warf. Auch wurden einige Schüsse abgefeuert und mehrere Personen verwundet. Während der Unruhen brach in einem Holilager Großfeuer aus.
Kunst und Wissenschaft. Das Märkische Museum (am Märkischen Platz) wird vom 1. Juli ab an allen Tagen mit Ausnahme der Sonnabende von 10 bis 3 Uhr für das Publikum geöffnet sein. Der Eintritt ist un⸗ entgeltlich. Ein kurzer Führer durch die Sammlungen ist im Vor—⸗ raum für 10 8 zu haben.
Technik.
Wie an anderer Stelle kur; gemeldet wurde, hat in der ersten Sitzung der z. 3. in Dresden lagenden 49. Hauptversammlung des Vereins Deutscher Ingenieure der General der Kavallerie 3. D. Graf von 35 elin einen Vortrag über lenkbare Luftschiffe ehalten. 2 der Redner einleitend darauf hingewiesen atte, daß er schon seit zwölf Jahren mit dem Verein Deutscher In genieure in Beziehung stehe, und seinen Dank für die Aufmunterung und Unterstützung wie nicht minder für gewordene Warnungen aust— gesprochen hatte, die ihn wobl auf selnem Wege geleitet, ihn aber . von dem gesteckten Ziel hätten abbringen können, ging er ier auf die Darstellung des von ihm erdachten und zur Durch⸗ ührung gebrachten Luftschiffsystems über. Er wies dabei zunächst auf die von ihm schon vor langer Zeit aufgestellte Tatsache, die nachher von verschledenen Forschern durch Beobachtungen bestätigt wurde, hin, daß der Widerstand einer bewegten und auf . Welse von der Luft angeströmten Fläche nicht im gleichen Verhältnis mit der Flächengröße wachse, daß vielmehr die bewegten Flächen einen Druck erleiden, der mit der Zunahme der än, röße nur in einem immer rascher abnehmendem Ver⸗ älinis wächst. Die Bedeutung dieser Wahrheit ist für die Luftschlffahrt, die notwendig mit Körpern von gewaltigen Querschnitten arbeiten muß, don höchster Bedeutung. Auch die von Helmholtz vor Jahren auggesprochene Ueberzeugung, daß der Bau von Luftschlffen überhaupt unmöglich sei, konnte den Grafen nicht von der Durchführung seiner Idee abbringen; denn schon die Ueberlegung, daß die Abhängigkeit der Geschwindigkeit der Seeschiffe von der Ge⸗ schwindigkeit des Wogenganges einem ganz anderen Gesetz folge, als die der Luftschiffe von den von ihnen erzeugten Luftwogen,
brachte ihn auf den Gedanken, daß in den Helmholtzschen Darstellungen nicht alles richtig fein könne. Tatsächlich ist ja auch die Ursache Irrtums
des e ,.
in der Einsetzung eines falschen . er⸗ kannt worden. Bann entwickelte Graf Zeppelin dle Idee, die ihn zu der Annahme seines starren Systems geführt hat. Eine starre zylindrische, die Gaszellen enthaltende Röhre, die eine Gondel mit Motor tragen soll, kann natürlich nicht eine bestimmte Länge über⸗ schreiten, ohne daß die Auftriebsverhältnisse zu ungünstig werden. Nichts aber hindert, mehrere solcher Röhren mit darunter befind- lichen Motorgondeln aneinanderzusetzen; man gelangt so zu der Möglichkeit, Luftschiffe von bestimmtem Querschnitt und von fast unbegrenzter Länge ju bauen, wobei noch der Vor⸗ teil gewonnen wird, daß das Fahrzeug mehrere Motoren erhält, ein Umstand, der die Betriebssicherheit natürlich be⸗ deutend erhöht. Die starre zylindrische Röhre mit darin befindlicher Gaszelle weist aber noch andere Vorteile auf; nämlich die für die Steuerfähigkelt unentbehrliche Erhaltung seiner äußeren Gestalt ohne jedes weitere Hilfsmittel (Fortfall der Ballonets), Leichtigkeit des Befestigens von Steuern und Stabilttäts flächen usw. Ein starres Luftschiff muß natürlich einen bestimmten Festigleitggrad haben, um alle zu erwartenden Beanspruchungen aushalten zu können. Die während der Fahrt in der Luft eintretenden Drucke und Spannungen sind ver hältsnizmäßlg gering und hängen nur von der Cigenbewegung des Fahr⸗ zeuges ab, da ö. und Stürme, wie noch vielfach von Laien gemeint wird, mit ihrer Kraft nicht in Betracht kommen. Dag Luftschiff he⸗ wegt sich mit denselben ,, in der . Atmosphäre wie in der ruhenden. Dagegen sind dle Kräfte, die beim Landen durch relatibe Bewegung der Atmosphäre zur Erdoberfläche entstehen, wohl ins Auge fassen. Die Erfahrungen, die mit den higher gebauten starren . beim Niedergehen auf eine . gewonnen find, haben in jeder Beniehung sehr günstige Ergebnifs⸗ i, Der Redner schilderie dann eingehend, die Leistur gen der Luftschiffe beim IYöiedergehen auf der Wafferfläche des Bodenseer und bie Einrich. jungen, weiche sich hierang für ein Niedergehen au dem festen Land als notwendig herautsstellen. Die Überzeugende Darstellung gipfelt darin, daß das Landen derartiger gewaltiger Flugkörper vermittels gecigueter , ,. die auf dem Erdboden getroffen sind, ohne
Gefahr vonstatten gehen wird.
Die Propeller, die bei dem Zeppelinschen Luftschi raucht wurden, zeichnen sich durch . e g en h, gerlnge 6. auß. Der Graf legte eingehend die af ie. dar, die ihn ju dieser An⸗ ordnung bestlinmt haben. Schnell drehende kleine Schrauben wirken danach günstiger als große und langsam drehende. Nach dem Redner in der einfache Erfahrungssatz, daß die Größe der Schrauben am sten so zu wählen ist, daß der Motor auf die für 7 geelgnetste Drehjahl kommt. Ein Hauptvorzug des starren Systems ist der, daß die ropeller in der richtigen Höhe, das heißt in der Höhe des iderstandsmittelpunktes angebracht werden können, watz bei den un starren Systemen nicht der Fall ist. Dieser Umstand bringt es aller⸗ dings mit sich, daß jede Geschwindigkelsberänderung während der Fahrt von den Gondeln anders aufgenommen wird als von dem . , sodaß das System hierdurch eine Neigun zur Aufrichtung beziehungswelse zum Niederkippen erhält, welche, einm begonnen, durch die stellere Stellung der Unterflächen bejiehungswelse chen des guflschißftörperz noch gestcigert wird. Aber dicses rheine
geringem Starke.
öhensteuer ö. die Fahrt und die Leistung welchen ganz besonders die Vorteile des starren
Der Redner gin wich ebe rl fg ij wertvoll war der
der Geschwindigkeitsmessung wurden 6 . und als beste K e
fi den Luftraum ebensoweit ö.
ö eine Besch nn ihrer, einhelllichen Gaszelle führt zum Verlust nicht nur der Tragfähigkeit, sondern noch schneller der Gestalt, welche zum Steuern unerläßlich ist;
3) die Erhaltung der Gestalt bleibt immer , hon der ungestörten Wirkung der stets empfindlichen Ballonetvorrlchtung und von dem Gang des zugehörigen Motors.
um Schluß gab 8 eppelin eine interefsante Darstellung des Werdeganges seines Luftschiffes. Er wies 5. die vielen Schwierig⸗ keiten und Hindernisse hin, die er nur durch ein seltenes Zusammen⸗ wirken von . len Bedingungen habe überwinden können, und be⸗ dauerte, daß so mancher Erfinder, der vielleicht eine die , der Menschheit fördernde Idee vertreten habe, nicht in derselben Weise vom Glück . t worden sei. Obwohl er wisse, wie groß die Schar der Erfinder sei, die aus Unkenntnig der in Betracht kommenden Ver hältnisse oder nicht mit der nötigen Vorbildung ausgerüstet, sich mit Problemen e ft, „die eine Förderung überhaupt nicht finden können, ist der Graf doch der Mesnung, daß man ernstlich daran denken müsse, wirklich wertvolle Erfindungen ju heben und ju fördern. Ihm schwebe in dieser Beziehung ein aut staatlichen und anderen Mitteln ju unterhaltendes Institut vor, bas die Aufgabe habe, durch Fachmänner ihm vorgelegte wertvolle Gedanken und Er- sindungen zu prüfen. Er glaube, daß auf diese Weise am besten der Weijen von der Spreu gan e. werden könne, und sei gern bereit, , durch eine Gnffimn bei der Gründung eines solchen Instituttz mitjuwirken.
Land⸗ und Forstwirtschaft. Saatenstand in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Der Kaiserliche Konsul in St. Paul berichtet unterm 11. d. M.: Die Ernteaussichten im amerikanischen Nordwesten sind trotz der reichlichen Regenfälle, die über Minnesota, Nord., und Süd⸗Dakota während der letzten vier Wochen niedergegangen sind und ein Steigen der Flüsse über die gewöhnliche i rähochwassermarke hinau zur Folge hatten, zur Zeit vielversprechend. Zwar liegen aug dem Süden von Minnesota und aus dem Red Rivertale Berichte vor, wonach die Saat in diesen Gegenden unter der i rief: zu leiden hat, von sachverständiger Seite wird 96 versichert, daß der Schaden nicht bedeutend sein würde, voraugge . daß von nun an auf trockene Wetter gerechnet werden könnte. ezüglich des Flachsbaus läßt sich jetzt übersehen, daß die ö in Minnesota und Süd⸗ Dakota sehr erheblich zurückgegangen ist; dagegen weist die Anbaufläche in Nord⸗Dakota eine kleine Vergrößerung auf.
Das Verhältnis der vorjährigen Anbaufläche der verschledenen Getreidearten zur diesjährigen erglbt sich aus der nachstehenden Tabelle. Danach ist die Anbaufläche bei Sommerwelsen, Hafer und Gerste durchweg größer als im Vorjahre.
Die diessährigen Zahlen darin sind auf Grund bon 2500 Aeuße⸗ rungen aus Farmerekreisen von dem Minneapollg Daily Market Record aufgeflellt worden, während den vorsährlgen die Bundeg⸗ statistik u Grunde liegt.
Som Du Ueber⸗
mer.; Lein⸗
rn mum hanyt Mais Hafer Roggen Gerste samen J 10257 78,5 96,65 97,6 1040 98, 1065 91, ord⸗ Dakota 102,3 91,2 99,5 1005 11033 101,3 109,) 91,9 Ud⸗ Dakota 101,K,5 946 9938 107,3 101, ) 96.6 109,1 1024.
Was die Saat anlangt, so stand sie in Minnesota und den belden Dakotas am 1. d. M. über dem Durchschnitt, ö die nach⸗