(Schluß auz der Ersten Geilage)
Bom Janksr bi t die Roheisenproduktion insgesamt 866 zz * i ,,,, J i606 * in derselben Zeit 1807, dag ist ein Rückgang um eine Million oder etwas mehr als 10 69. Der Abg. Pieper meinte, daß die Löhne infolge der Arbeits⸗ bike jetzt nicht wie 1901 gekürrt würden. Der Bochumer Verein, , zestzer ujw. haben Lohnkürzungen big zu 10 und 18, Ho angetündigt. Rin Sojsaldem okrat wird. die Lohnsteigerung leugnen, die Gewert⸗
aften sind! a stolz darguf, daß durch ihre Tätigkelt die gebenghallun) der Arbeiter sich gehoben hat, aber die minimale
hnerböhung selt 1506 hat mit der Verteuerung der Lebensmittel giiht Schritt gehalten. Das hat der Direktor das Statistischen äuteg r Gt (e' Gira bueg in amtlichen nterfuchungen feltzestelt. Zur Illustrafign der vohen soziglpolltischen Bedeutung der Gewerk⸗ Kailon fähre ich an, daß der Metallarbeiternerband für Rheinland⸗
trantworkunn' ü der Wirtschaftspoliti für die heutigen Zustände
will der I fe etk nichts wiffen. Tatsache ist es ö .
a . Dr en tren des ö. . ö, . n ĩ uswanderung ge =
ur kö Arbester in nicht undeträchtlichem Maße
i se die neue Tabaks⸗ geiragen hat! Und foll etwa eine Maßtegel wie J
gier ühlung mit dem Zentralperbande der deutschen n n e rler ei if if auch aug den Kreisen der Arbeiter sich nformat onen herschaffen, um die Lage des Arbeitsmarktes zu beurtellen.
Arbeite C chweise; bie prlbale Steilendermittlung der Arbeilgeber⸗ ö . werden 36. sind keine Arbeits⸗ wei d inrichtungen zur Fi ; nr ene, r . Das Kaiserliche Statiftssche Amt ist n, der Beurteilung des Staatssekretärs nicht besonders gut weg⸗
ar nich beiten, daß die Resultate der BVerarbeltung noch . 1. er ger liier. Kalamität zugute kämen. Segen diese Juffaffung muß ich daz Statistisch ö. in Schutz nehmen.
Eigen hat. Die ö. müßte die Frage doch wenigstens u ;
Staatssekretãr Hollweg:
Meine Herren! Der Herr Abg. Brejski hat vorhin hier erklärt, daß die große und beklagenswerte Katastrophe bei Hamm Schuld der Regierung sei. Ich muß entschieden Verwahrung dagegen einlegen, daß ein so ernster Vorwurf hier von öffentlicher Tribüne in das Land geschleudert wird, bevor die Untersuchung abgeschlossen ist.
Meine Herren, der Herr Abg. Severing ist auch auf den Fall an sich jurückgekommen und hat KWrlt geübt an Aeußerungen, dle der preußische Herr Handelsminister gestern nach Zeltungeberichten an Ort und
n haben soll. Solche Nachrichten können mir, ohne den Stelle getan h ir, o. Zeitungen irgendwie zu nahe treten uu wollen, selbstverftãndlich keine Unterlage bieten, um hier . 6 über diese Aeußerungen
d delsministers einzutreten.
ö ö es für empfehlenswert halten, wenn wir die Be⸗ sprechung dieser Seite der ganzen Frage verschöben bls zu dem Tage, ö. der Herr Präsident die J die dazu elngegangen
, agesordnung ge at.
n K der . Abg. Bresakt hat im Zusammenhang mit diesen Ausführungen, denen ich eben entgegengetreten bin, gesagt, es wäre von mir zum mindesten sehr unvorsichtig gewesen, daß ich eine Reichzarbeitslosenpersicherung in cinem Augenblick abgelehnt hätte, in dem ein großer Teil der Arbelterschaft durch die ses große Unglück in Erregung verfetzt wäre. Meine Herren, das ist nicht un⸗ dorsichtig von mir gewesen, sondern im Gegenteil es wäre unverant-· worilich von mir gewesen, wenn ich einen solchen Moment dazu benutzt
tte, um den Plan einer Reichs Arbeits losenbersicherung in Aus ⸗
st ju stellen, von deren praktischer Durchführbarkeit ich gegen⸗ wärtig nicht überzeugt bin. Das wäre eine grobe Lelchtfertigleit bon mir. Meine Herren, ich habe gestern davon gesprochen, daß die Möglichtelt, eine aligemtinc und obligatorische Reichs arbeits, sendersicherung einzuführen, gegenwärtig nicht gegeben ware, und an dieser Erklärung, muß ich festbalten. Wenn aber der Abg. Severlng eben meint, die Reichsregierung sollte doch wenigstens die Frage studieren, aber sie hätte sich an dieses Studium noch gar nicht herangemacht, so ist dieser Vorwurf doch wohl ungerchhtfertigt. Vie dreibändige grohe Publikation, die auf Veranlassung des Reichgamts des Innern herausgegeben ist über iese Frage, bie Studien, die nach dieser Richtung hin fortgesetzt werden, die Aufmerksamkelt — ich babe schon gestern davon gesprochen — mit der wir alles verfolgen, was auf diesem Gebiete geschieht, sollten der Gegenbeweis dafür scin, und ich möchte dem hinzufügen, ich mit der größten Genugtuung diejenigen Versuche verfolge, welche die Arbeiterorganisatonen und die Kommunen teils gesondert, eilh im Ginderständnis mit elnander machen, um das Problem der Aibeltelosen dersicherung der Cösung näher ju bringen. Den auch ich ich glaube, ich brauche das wohl nicht duszusprechen — kann nur den dringenden Wunsch haben, daß kein Mittel unversucht bleibt, um Unheil jn Uindern, das durch Arbeitelosigtelt über die Arbeiter ge= bracht wird.
Meine Herten, nun noch eine Bemerkung zu den Ausführungen e Herrn Abg. Gothein am gestrigen Tage. Der Herr Abg. Gothein nat der preußischen Eisenbahnverwaltung eine Sparsan keltspolitit᷑
erster Ordnung vorgeworfen. Meine Herren, wenn die preußische Eisenbahn verwaltung bei der Lage unserer Finanzen im all= einen sparsam vorzugehen bestrebt ist, so wird das nur begrüßt en können. In bezug auf die Bautätigkeit aber ist von einer
rsamkeitopolitik der preußischen Gisenbahnverwaltung durchau nicht e Rede, im Gegenteil und im Gegensatz iu den Bemängelungen des
Herrn Abg. Gothen kann ich auch heute nur konstatleren, daß die Elsenbahnverwaltung bestrebt ist, durch möglichst intensiven Betrieb der Bautätigkeit den Schäden der Arbenlslosigkelt abzuhelfen. Die Befltellungen an Schienen und eisernen Schwellen sind allerdings im Jahte 1907 größer gewesen als im laufenden Jahre. Das hat daran gelegen, daß im Jahre 1807 der Bau zwelter Gleise in außergewöhn⸗ licher Weise forclert werden mußte, um den Anforderungen des Be⸗ triebes gerecht ju werden. Immerhin sind aber die Bestellungen für eiserne Schwellen und Schienen in Preußen in dlesem Jahre noch eln Er⸗ kleckliches höher, als sie im Jahre 1806 und in den vorausgegangenen Jahren gewesen sind.
Wenn dann schließlich der Herr Abgeordnete Eothein gemeint hat, daß die 3368 Millionen, welche für das laufende Jahr nach meinen gestrigen Ausführungen von der Eisenbahnverwaltung für Bauzwecke auggefetzt selen, nicht werausgabt würden, so liegt auch dem ein Irrtum zu Grunde. Es werden talsächlich im laufenden Jahre 338 Millionen für die Bautätigkeit ausgegeben, während im Jahre vorher 294 Milltonen und im Jahre 1806 205 Millionen ausgegeben wurden. Ez ist also doch immer, namentlich gegen wel Jahre, eine Steigerung um mehr als die Hälfte.
Ich hoffe, daß die Herren sich auch aus diesen Ausführungen überzeugen werden, daß, soweit es im Bereiche der Möglichkeit für die Reichs⸗ und Betriebaberwaltungen liegt, versucht wird, durch aut⸗ gedehnte Gewährung von Arbeitsgelegenheit die gegenwärtige Krisig überwinden zu helfen. (Bravo)
Abg. Be cker ⸗Arnsberg (Zentr.): Auch wir sind der Meinung, daß Gelegenheit zur Besprechung dez Grubenunglücks bel der Interpellation fein wird. Dle bisherige Diskussion bat eine Fülle von Anträgen und neuen Gedanken ergeben, unsere Interpellation hat also durchaus ihren Jweck erfüllt. Insbesondere möchte ich auch dem Staatssekretär melnen Dank dafür aussprechen, daß er uns einige Mitteilungen emacht hat über Maßnahmen, die einzelne Regierungen getroffen ö um die Arbestélofigkeit einzudämmen. Eine Arbeitslosenstatistik brauchte ja nicht jedes Jahr in demselben Umfange erhoben zu werden; wird sie zunächst einmal gründlich vorgenommen, so brauchte sie später nur ergänjt ju werden. Gr l kommt das Reich auf die Dauer an (iner Arbeitslosenversicherung nicht vorbei, Ich bin nicht der Meinung, daß wir schon in der nächsten Zeit an eine praktische Reichs Arbestslosenbersicherung herangehen können. Es fehlt dazu eben eine brauchbare Arbellelosenstatistik; auch manche anderen Schwierigkeiten sind noch zu überwinden. Einer Reichs⸗ Arbeitelofenbersickerung müßte auch vorangehen ein möglichst nach Berufen spezlalisierter Nachweis, um den Arbeltelosen wenigstens Arbeitsgelegenheit nachweisen zu können. Dann taucht die Frage auf, sb die Ärbeitslofenverficherung auch bei Streiks und Aussperrungen praklistert werden soll. Für den, der jeden Strelk unter allen Um⸗ ständen für ö hält, it die Frage sehr leicht ju lösen, ich bin aber nicht der Melnung, daß der Streik immer berechtigt sst. Wir haben es schon oftmals erlebt, zum Beispiel in Bielefeld, daß Streiks gemacht worden find, um die Arbeiter aus der Arheitsstätte zu bringen. Arbeitslofe, die sich weigern, in eine solche Arbeitsstätte zu gehen, können doch keine linter stützung bekommen. Wir werden schneller zu einer Reichs. Arbeitslosenverficherung kommen, wenn das Reichzamt des Innern im Sinne der von mir besärworteten Arbeitelosenstatistik tätig sein wollte. Sie verlangte Statistit, wenn sie regelmäßig erhoben würde, ergäbe weifellos wertvolles Matertal für die Vorarbeit zu einer solchen Ver . das Reichsamt des Innern sollte daher wenigstens der
rage der statistischen Srhg fun der Arbeltslosigkeit sich freundlicher gegenäberstellen. Wenn wir mit unserer Interpellation etwas früher aufgestanden sind als die Sozialdemokraten, so lag das daran, daß wir die Besprechung noch vor der Reichsfinanzreform erfolgen lassen wollten. Wenn die Sozialdemokraten darüber nicht sehr erbaut sind, so ist das verständlich, hatten sie doch selbst auf ihrem Rürnderger Kongreß, der eine Woche dauerte, für sozialvolitische BDiskuffionen kaum einige Stunden übrig. Ihr Parteigenosse Kolbe hat es in den Sogialistischen Monatsheften“ der soꝛialdemokratischen Fraktion schon vor wei Jahren vorgehalten, daß sie sozialpolitisch unfruchtbar sel. — Daß der Freihandel nicht das Allheilmittel ist, zeigt ja das Beispiel Englands, wo die Arbeitslosigkeit noch krasser ist als bei uns. Baß der Schutz oll nicht die Sösen Wirkungen hat, die die Sozialdemokraten behaupten, ist ihnen ja auch von ihren eigenen
arteigenoffen Schippel und Calwer borgehalten worden; Calwer chrieb erst vor einigen Wochen in seiner Arbeitsmarktkorrespondenz.: Wenn Deutschland nur auf seine Industrie angewiesen wäre, so würde die wirtschaftlich: Depresston viel umfangreicher und intensiver sein, als fie ist; der Bedarf an landwirtschaftlichen Arbeitern zur Erntezeit schwäche diese Intensttät merklich ab; die Industrialisierung nehme in Deutschland überhaupt einen anderen Weg wie in Groh britannien. Calwer und Schippel haben auch festgestellt, daß die Lebensbaltung der Arbeiterschaft sich gegen früher sehr gehoben habe und auch jetz nicht schlechter geworden sei. Man soll sich überall vor Ueberkreibungen möglichst hüten, also auch hier aussprechen, was ist, und in die Regierung dringen, möglichst alles zu tun, um Abhülfe zu schaffen, sodann die Gewerkschaften ermuntern, in ihrer Arbeit nicht zu erlahmen. Daß ist die Aufgabe. Dann wird es gelingen, nicht nur die jstzige Krise, sondern alle solche Krisen in ihrer ver⸗ derblichen Wirkung abzuschwächen und schließlich zu überwinden.
Abg. Dr. Hahn (bkons): Dieselben Aueinandersetzungen haben wir schon Fo gehört, von denselben Kämpfern und mit dens bn, Argu⸗ menten. Inh derselben Weise hat auch damals der Abg. Molkenbuhr ausgeführt, daß mit einer Reichzaufwendung von zwel bis drel⸗ hundert. Millionen die Arbeitslosenbersicherung durchzuführen sei. Das sst sehr bequem. In Preußen bringt die Einkommensteuer 40 Millionen, die Ergänzunggsteuer 40 Millionen, also die direkten Steuern des größten Bundesstaates wären nötig, um die Arbeits⸗ sofenbersicherung durchzuführen. Daß wir darauf nicht ein- gehen können, ist selbstverständlich. In klassischer Welse hat Graf Kanitz in einer Rede in seiner, Heimat 1963 ausgeführt, daß durch die Arbeitslofendersicherung die Abwanderung vom Lande in die Stadt noch größer werden würde; jetzt nehme der Arbeiter immer noch auf, dem Lande den geringeren Verdlenst, aber die sichere Arbeilsgelegenheit, bel der Arbeitslosenversicherung, aber werde er erst recht in die Stadt gehen, da bel der Arb'itslosigkeit der Staat für ihn sorgt, und er dann noch spazleren gehen könne, also in besserer Lage sei als auf dem Lande. Es ist deshalb mit Recht gesagt, daß die Arbeitsiosenversicherung eine Prämie auf die Faus heit sei. Wir wäünschen eine richtige Verteilung der Arbeitskräfte in Stadt und Tand. Jetzt Haben wir in den Induft iebeztrken eberfluß an Arbeitern und auf dem Lande Manzel daran. Wir möchten ferner den plötzlichen wirtscaftlichen Wechfef vermeiden. Bei der Hochkonjunktur ist immer Nachfrage nach Arbeltern, und dann vielleicht ein Jahr spãter ist Mangel an Arbeite gelegen keit. Calwer hat namentlich in feinem Buch Das Wirt⸗ scheftejahr 1906. darauf hingewiesen. Vor zwei Jahren hatten wir biel Arbeitsgelegenhelt und nicht genügend Menschen, jttzt umgekehrt Miangel an Wcbeitsgele genheit und elne Fülle von Menschen,
das heißt nur in der Großstadt und in den Industriebenirken. Wie es in der Naͤhe der großen Stadt aussieht, zeigte die Tägliche Fundschaus, indem sie kürzlich schrieb, der Magistatgz⸗ berichterstalter von Berlin teile mit, daß in Berlin Arbeits- losigleit herrsche, vor den Toren aber es an Arbeitskraft fehle, denn auf den Rieselgütern seien eine große Menge Rüben erfroren, weil die nötigen Arbeiter nicht zu finden gewesen seien. Der Arbeite rmangel auf dem Lande verhindert seit ger, die Ernte, vielfach sind die Kartoffeln erfroren, und dann wundern sich die Hausfrauen, wenn Lie Preise anziehen. Das 3 nicht nur sür die öslichen Provinzen, sondern auch für die westlichen zu. Der Abg. Molkenbuhr, der zwar einen so schönen agrarischen Namen hat, behauptet, daß in der Forstwirtschaft Arbeitermangel herrsche, weil die Löhne so niedrig seien. In der Forst verwendet man vlel⸗ fach Maurer und Zimmerleute, beim Abholzen; wenn die Landwirt⸗= schaft Arbeitekräfte hätte, würde sie sie mit Vergnügen dazu ver= wenden; allerdings sind die Löhne niedrig, weil im Winter der . so kurz ist. In der Volktwirtschaft gilt der Grund. fatz, daß bei hohem Gewinn auch die Löhne hoch sind, Und nach der Zollpolitik von 1879 hat der frühere nationalliberale Abg. Möller anerkannt, daß infolge der größeren ö auch die Löhne gestiegen sind. Wenn die Landwirtschaft dauernd wieder rentabel sein würde, sodaß Meliorationen gemacht werden könnten, so würden wir im Winter allein für Meliorationen . Arbeiter beschäftigen können. Die Arbeitslosigkeit bei unt st unbedeutend gegenüber den anderen Ländern, namentlich gegen⸗ über dem Freihandelsland England, und dag verdanken wir unserer Schutz ollpolitik. Eigentümlich malt sich die Welt in den Köpfen der Sozialdemokraten und Freisinnigen. Der Abg. Molkenbuhr erklärt die Arbeitslosigkeit in der Schiffahrt damit, daß man sich von der Kolonlalpolitik eine enorme Förderung von Handel und Schiff⸗ fahrt versprochen und zuviel Schiffe gebaut habe, und daß infolgedessen im vorigen Sommer biele Schiffe still liegen mußten. Ich kenne die Hamburger und Bremer Reedereien und kann versichern, daß das Stilliggen der Schiff: mit. der Kolonialpolitik nichts zu tun hat, fondern mit der Weltwirtschaft, inz besondere mit der Lage in Amerska, dessen große Krise uns in Mitleidenschaft gezogen hat. Beim Frachtgeschäft ist auch nicht mehr der Verdienst borhanden. Gwischenruf des Abg. Eriberger.) Nein, Herr Ernuberger, dle politischen erhältnisse haben keinen Einfluß gehabt. Allerdings ist das vor gekommen, wie beim Burenkrieg, aber die ostasiatischen Wirren hahen z. B. gar nicht auf Handel und Schiffahrt gewirkt. Ebenso sind die maroklanischen Wirren von der Börse durchaus nicht tragisch ge nommen worden. Wir verdanken es unserer zielbewußten Schutzioll= politik, wenn bei ung eine solche Aibeitslosigkelt gar nicht (int reten kann wie in anderen Ländern, wie Amerika und England. Auch der Abg. Stresemann machte solche Aeußerungen, die wir nur billigen können. Wenn er aber in einem Artikel von den Fanatikern des Bundes, der Landwirte spricht und auf die Entwicklung zum Industriestaat hinweist, so erwidere ich ihm, 34 zu einem Induffriestaat immer ein Abnehmerstaatz gehört. ollten wir nur Industriestaat sein, so könnten wir nicht auch Abnehmer⸗ staat fein. Und Fanatiker det Bundes der Landwirte hat es nie gegeben. Volkswirte sind wir, die von Roscher, Schmoller und Wagner auggebildet sind. Auch den Zolltarif haben wir ganz nüchtern beurteilt. Als die Industrien, die des genügenden Zoll- schutzes entbehrten, mit Petitionen oder ihre Vertreter persönlich nach Berlin kamen, hat die ö anftandslos die Industrie⸗ zölle erhöht; als wir nachher eine ausreichende Erhöhung des Schutzes fur die Landwirtschaft forderten, wurde sie ung verweigert, weil die Handeltvertragsverhandlungen daran scheitern könnten. Das war nicht richtig; denn Desterreich wie Rußland gegenüber war unsere Handelsbilanz in dieser Beziehung eine passive. Es kann also gar keine Rede davon sein, daß wir Fanatiker des Agrariertumg sind, die mit aller Welt in Zollkrieg hätten geraten wollen. Auch hat ein großer Teil der Parteifreunde des Abg. Stresemann unsere , . durchaus geteilt. Das sind so kleine Elerschalen, die noch abgestreist werden müssen. Die Landwirtschaft muß mit der Industrie in jeder Bejlehung auch auf dem Arbeitsmarkte konkurrieren können. Wenn dle industrielle Konjunktur hoch geht, wandern der Landwirt- schast die Arbelter ab, wenn es der Industrie schlecht geht, kommen sie zurück. Statistische Nachweise, die die Zentralstelle der deutschen Landwirtschaftskammern publiziert hat, zeigen eine völlige Identität der Kurve der Konjunktur und der Kurve der Zahl der Kontrakt brüche. Das ist für uns Agrarier der schlüssige Beweis, daß der Arbeitsmarkt auf dem platten Lande mit dem in den Industrie⸗ 6 in engster Beziehung steht. Es wäre ja kurzsichtig und wider⸗ nnig, der Industrie nicht die denkbar glänzendste Entwicklung zu gönnen; aber fie braucht, um zu florieren, vor allem eine kaufkräftige Landwirt- schaft. Aber wir müssen wünschen, daß die Entwicklung der Industrie nicht so sprunghaft bleiben möchte, wie sie ist, und wogegen sich Professor Hitze schon 1902 ausgesprochen hat. Wir sahen bei jedem wirtschaftlichen Aufschwung, wie die Großindustrie, der Groß⸗ handel, die Großschiffahrt die, wirtschafilichen Möglichkeiten vollkommen überschäßten. Wir auf der Rechten — und ich sitze ja auch schon seit 1894 auf der Rechten — haben immer vor den Ueber⸗ treibungen der Börse gewarnt und damit eine Pflicht erfüllt. Man hat nicht auf uns gehört. Wir sind nicht dabei stehen geblieben, wir hahen gefordert, daß der Staatskommissar an der Berliner Börse endlich einmal detallllerte Berichte über die Tätigkeit der Haute finances erftatte, wir haben es bisher vergeblich gefordert. Daz Publikum sollte über dieses Treiben aufgeklärt und vor der Be- ielligung an den Börsenspekulationen gewarnt werden, (Vije- prässdent Dr. Pa as che; Die Börse hat doch mit der Arbeitslestekeit nichts zu tun) Herr Präsident, es ist mir sehr schmerzlich, ju diesem Punkte von Ihrer Meinung, der ich mich sonst sehr gern füge, abweschen ju müssen, Zwischen beiden besteht (eine biel engere Verbindung, als es für unsere Interessen heilsam wäre; die Faätigkelt der Vörse hat, große Feutsche Kapitalten nich Amerika gehen laßen. der amerikanische Zusammenbruch hat ung in Mitleidenschaft geiogen, dadurch hat die deutsche In— dustrie. haben die deutschen Arbeiter großen Schaben gehabt Die Börfe ist also für die Arbestelofigteit mstveranfwortlich. Kn haben nichts gegen, den auswärtigen Handel, aber wir woöilen eint Wirtschaftspolitik die dahin strebt, das größte Maß von rentierlicher Arbeit auf allen Produktionggebieten in Deumschland felbst statifinden zu lafsen; wir müssen uns in dieser Besiehung mehr auf ung felbst besinnen, auf das große Pismarcksche Programm ves gleichmähigen
Schutzes aller Arbeit. 8 danken ja niemand bali reh a , ö
. keiner Reglerung, fü ö Ihlhstverstah l b, , dag nur i ,, hahe 9. . ö. arbeitenden Klassen nicht darauf aufmerksanm, daß zunächst Arbette— 9 . geschaffen werden muß durch Fahital' und Äntelligen;. In der Berling Stadtbahn hörte ich cn einem Rage, wh
J geschmückt war, einen Arbeiter zum
z 1 Aujust, kieke mal, allens for u ö Diese Auffassung ist bezeichnend, sie eg, . 9 ö er sind die Arheiteblenen, die anderen sind die ; ro ö. und diese Auffassung ist hon Ihnen (zu den Soßial⸗ . ,, rr r Von allem, was auf dem
l ibeiterwohlfahrt gescheben ist, von d versicherungegesetzen, von der spontanen Tätigkeit der , , auf diesem Gebiete lassen Sie ja nichts gelten. f 6
Da sst uns heute
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