1908 / 88 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 11 Apr 1908 18:00:01 GMT) scan diff

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Koloniales.

Die Zolleinnahmen Deutsch-Ostafrikas im Jahre 1907.

Trotz der ungünstigen Lage auf dem gesamten Weltmarkt sind im letzten Jahre, mit Ausnahme von zwei Monaten, die Einnahmen der KFüftenzollamter Deutsch⸗Ostafrikas wiederum gestiegen. Am Vlktoriafee sind sie frellich zurückgegangen, weil die wichtigften Artikel der Ausfuhr aus dem Gebiete südlich des Sees, Häute und Felle, die zumelst nach Amerika ausgeführt werden, im Preise sehr gesunken sind. Im allgemeinen aber dürfte sich der Handel auf der Höhe des or— jahrs halten. Im neuen Jahre hat der Monat Januar ein beträcht, sicheg Mehr an Zolleinnahmen im Vergleich mit dem gleichen Monat des Vorjahr gebracht.

Fetischwesen in Kamerun.

Die Kameruner Stämme der Bakwiri, Bakundu, Balung und Bafo gehören, wie alle Urwaldstämme, dem großen Bantu Volk an und fallen durch ihre geringe Wohlhabenheit auf. Der Grund hierfür find neben der angeborenen Faulheit des Urwaldnegers der Fetischismus und feine Folgeerscheinungen. Im Edea⸗ und Dualabertek ist der mit Gift und Meuchesmord arbeitende Fetischkultus durch das radikale Vorgehen der Regierung, die im Jahre 1900 in Edea sieben Gn , hängen ließ, heute in seinen schlimmsten Aus⸗ wüchfen aus Furcht vor Strafe schon ganz wesentlich zurückgegangen. In den anderen Bentrken dagegen, namentlich im Hinterlande, ist es der Regterung aus politischen Gründen zur Zeit noch nicht möglich, in der gleichen Weise vorzugehen, was auch die Missiongre einsehen, und so steht denn hier der Fetischismus noch in üppigster Blüte. Das Hauptübel bilden die der religißsen Zauberei und ihren Festen dienen den geheimen Fetischverbindungen, die sogenannten Losango⸗Gesell⸗ schaften, und sie sind es vor allen Dingen, die kein Privatvermögen, keinen Volkswohlstand aufkommen lassen. Die Losango. Gesellschaften sind weit verbreitet und werden durch die Häuptlinge und Dorf- ältesten sorgsam gepflegt; bei den Tänzen hocken diese zusammen und schmieden ihre Pläne wider alle diejenigen, die dem Fetischdienst Ab⸗ bruch tun oder sich ihm nicht anschlteßen wollen; ihre Entschlüsse schieben sie dann dem Fetisch unter, der, Geist von ihrem Geist, natürlich ihrem Wunsche . seine Entscheidung, das Urteil fällt.

Mit dieser Fetischanbetung sind, wie Max Moisel nach seiner Rückkehr von einer Kameruner Reise in der ‚Deutschen Kolonial⸗ zeitung“ berichtet, üppige, zügellose Feste verbunden, deren Kosten die Besitzenden zu bestreiten haben. Da nun der Neid eine der Haupt⸗ charaktereigenschaften der Schwarzen ist, so suchen sie von vornherein nichts zu erübrigen und nur so viel zu erarbeiten, als sie zu ihrem Lebensunter⸗ 6 . nötig haben. So hetreibt kein Mensch größere

tehzucht oder erträgnisreichen Ackerbau, weil er ja das uͤber die allgemeine Anschauung hinausgehende Plus doch wieder an die Losango⸗Gesellschaft abgeben muß, wo es dann bei den Festen gemeinsam verpraßt wird. Ist ein Schwarzer durch irgend einen Zufall wirklich einmal in den Besitz einer größeren Zahl von Schafen, Ziegen oder Rindern gelangt, so gibt er diese in entfernte Gegenden zu verschiedenen Leuten in Penston, da seine eigenen Dorf⸗ enossen nicht wissen sollen, was er besitzt. Der Einfluß der geheimen

esellschaften geht sogar so weit, daß die mit ihrem Jahresverdienst aus den Plantagengebieten in die Heimat zurückkehrenden jungen Männer nicht nur dem Vater von diesem abzugeben haben, sondern auch die Losango. Gesellschaften zu beschenken haben. Tun sie das letztere nicht, so wird ihnen mit Verhexung gedroht, welcher Drohung dann kaum jemand Widerstand leistet.

Handel Samoas im Jahre 1907.

Im vergangenen Jahre ist die Ausfuhr Samoa an Kopra verhältnis⸗ mäßig stark zurückgegangen, wohl deshalb, weil das abgelaufene Jahr ein sogenanntes Ruhejahr für die Kokospalme war, wie solche alle vier oder fünf Jahre wiederkehren. Außerdem war die Witterung nicht gerade günstig für das Wachstum der Kokosnüsse. Dagegen hat die Ter neh, um etwa ein Fünftel zugenommen, und infolge der hohen Preise dieses Erzeugnisses dürften schließlich in der Gesamt⸗ ausfuhr der Kolonie keine allju großen Rückgänge zu verzeichnen sein. Die . im Jahre 1907 entsprach ungefähr der des vorhergehenden Jahres.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Der Aufsichtsrat der Ostpreußischen Landgesellschaft, der gestern in Königsberg tagte, hat, wie W. T. B. berichtet, be⸗ jüglich der inneren Kolonisgtion und der Ansiedlung von Landarbeitern einen Beschluß gefaßt, in dem die energische Fort⸗ führung der bäuerlichen Ansiedlung als unbedingt erforderlich be—⸗ . wird. In den neu zu schaffenden Gemeinden sei wie isher eine Abstufung verschiedener ländlicher Besitzgrößen vorzu- sehen und dabei auf die Schaffung einer tunlichst großen Arbeiterstellen Bedacht zu nehmen. Eine umfangrelche Arbeiter⸗ kolonisgtion sei für Ostpreußen ein brennendes Bedürfnis. Eine solche Arbeiterkolonisation könne bei der Verschiedenheit der Verhält⸗ nisse nicht von einer Zentralstelle aus erfolgen. Dle geeignetste Instanz dafür schienen die Kreisgorganisationen ju sein. Um ein einheit⸗ liches Verfahren zu erzielen und die aus Unkenntnis der anderwärts gemachten Erfahrungen vorgekommenen Mißgriffe zu vermeiden, sei es aber notwendig, für technische und finanzielle Fragen diese Kreis- organisatlonen einer Zentralstelle anzuschließen. Um die gekennzeichneten Aufgaben in vollem Maße erfüllen zu können, sej es erwünscht, daß nunmehr kommunale und wirtschaftliche Verbaͤnde Ostpreußens und Private sich in erhöhtem Maße an der Arbeit der Landgesellschaft unter ihrer entsprechenden Ausgestaltung beteiligten. Hierzu hege die Gesellschaft die Haff r daß der Oberpräͤsident als Vertreter der Staatsregierung baldigst in Verhandlungen mit den genannten Ver⸗ bänden über die Beteiligung an der Landgesellschaft treten könne.

ahl von

. . in Italien. er Kaiser Generalkonsul in Gen ua berichtet unterm 1. d. M. Während deg mwelten Drittels dez Mär gab es fast überall reichliche Niederschläge, die namentlich in den füdllchen Gegenden am Adriatischen Meer und Sinilien günftig wirkten. Die Temperatur hielt sich andauernd unter dem normalen Stande und bewirite einen hlbaren und vorteilhaften Stillstand im Wachgtum. Ble Frühjahrg, gaten schreiten rüstig fort. Der Stand des Getreides ist zufrieden. ellend. Die Blüte der Obstbäume läßt auf eine gute Ernte schließen.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und 3 3 ö Absperrungs⸗

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Aus den „Veröffentlichungen des Kaiserlt ö Rr. bom . . ö Ve st.

Türkei. Aus Djedda wurden vom 18. bis 22. März 4 . erkrankungen Jund 4 Todesfälle), aus Jam bo vom . 15 . 2 m m m, m m

egypten. Vom 21. März sind an der Pest 20 erkrankt (und 8 gestorben), davon 3 (3) in 56. 6. ihrn Asssut und Ken eh, 2 (1) in Benha der Provin; Gallubleß je 2 in Tan tah der Prov. Garbieh und Sammalut der Prob. Minieh, ie 1 ) in Et sa der Prop. Fayum und Nag Ham adi der Prov.

Keneh, endlich je l in Kom Hamada, Mit Gamr und Wasta der Prob. Beni Suef. d l

Britisch-⸗Ostindien. Vom 23. bis 29. Februar sind in ganz Indien 7403 Erkrankungen und 5945 Todesfälle an der Pest zur Anzeige ir Von den Pesttodegfällen kamen L934 auf die Präßsidentschaft Bombay daphon 154 auf die Stadt Bombay, 56 auf das Stadt. und Hafengebiet von Karachi, 15 auf das von Jamnagar, 165 auf den Baroda; staat ferner 1262 auf die Vereintgten Provinzen, 1011 auf das Punjab, 862 auf Bengalen, 453 auf Rajputan a, 344 auf Burma, 284 auf den Staat Mysore, 227 auf die Zentral“ provinien, 114 auf Zentralindien, 70 auf die Präfidentschaft Madraß, 21 auf Hyderabad und 2 auf Coorg.

Britische Kolonie an der Goldküste. Bis zum 23. Fe— bruar betrug die Zahl der Pesttodesfälle in Accra 101; 7 Personen befanden sich im Pestspital, 36 waren wegen Pestverdachts abgesondert. Anamaboe war damals schon für pestfrei erklärt worden, in 3 e il war vom 17. bis 24. Februar kein frischer Pestfall mehr

eobachtet.

Zufolge einer Mitteilung vom 19. März ist in Cape Coast ein Pestfall vorgekommen.

Vereinigte Staaten von Amerika. In San Fran⸗ cisco wurde nach einer Mitteilung in der am 20. März autz= egebenen Nr. 12 der amtlichen Public health reports die letzte

estratte am 7. März aufgefunden, nachdem der letzte Pestfall bei Menschen am 8. Februar festgestellt worden war.

Pest und Cholera.

Britisch⸗Ostindien. In Kalkutta starben vom 23. Fe⸗ bruar bis 7. März 86 Personen an der Pest und 248 an der Cholera.

Gelbfieber.

Es gelangten zur Anzeige in Guayaquil vom 9. bis 15. Fe⸗ bruar 10 Todesfälle, in Bridgetown und Umgebung vom 17. Februar bis 1. März 2 Erkrankungen und 2 Todesfälle, auf Trinidad vom 2. Februar bis 1. März 1 Todesfall.

Pocken.

Deutsches Reich. In der Woche vom 29. März bis 4. April sind 16 Pockenerkrankungen (davon 13 bei russischen Arbeitern usw.) festgestellt worden, und jwar je 1 in emel (Reg. ⸗Bez. Königsberg), in Straschin (Kreis Danziger Höhe, Reg.⸗Bez. Danzig), n Adl. Groß-⸗Plowenz (Kreis Strasburg, Reg.⸗Bez. Marienwerder, in Strebelow (Kreis Pyritz, Reg.⸗Bez. Stettin, in Stralkowo (Kreis Wreschen, Reg. Bez. Posen), in Vorwerk Briese (Kreis ö Reg. Bez. Frankfurt), in Schorbus (Kreis Kottbus, Reg. Bez. Frank⸗ furt), in Kressow (Kreis Jerichow 1, Reg.⸗Bez. agde⸗ burg), in Gerbstedt (Mansfelder Seekreis, Reg.⸗ Bez. Merseburg), je Lin Luckengau (Landkreis Weißenfels, Reg. Bez. Merseburg), in der Stadt Cöln, in Straßdorf (Oberamt Gmünd, Jagstkreis), in Hof Dambeck (Amt Grabow, Mecklenburg⸗Schwerin), in Schöningen (Kreis Helmstedt, Braunschweig) und in Masch⸗ vorwerk (Kreis Bückeburg, Schaumburg. Lippe).

Für die Vorwoche (ist nachträglich 1 Erkrankungsfall aus Salmuthshof (Kreis Bernburg, Anhalt) bei einer russischen Arbeiterin mitgeteilt worden.

Oesterre ich. Vom 22. bis 28. März in Wien 1 Erkrankung.

Italien. Zufolge einer Mitteilung vom 27. März sind in der Stadt Andria in Apulien binnen kurzer Frist 38 Personen an den Pocken erkrankt. Die Gesundheitsbehörden haben besondere Maß⸗ nahmen gegen die Seuche angeordnet. .

Schweiz. Vom 22. bis 283. Mär 1 Erkrankung in Zürich.

Fleckfieber.

Oesterreich. Vom 22. bis 28. März in Galizien 34 Er⸗ krankungen. Ungarn. In Bu dapest befanden sich am 20. März 71 Fleck« fieberkranke in Krankenhauspflege, 30 krankheitsverdächtige Personen wurden ärztlich beobachtet. Auch in den umliegenden Ortschaften ist die Seuche aufgetreten. Genickst arre.

Berlin], eg. Bez. Arnsberg 16 (3) Bochum Stadt (1), Bochum Land 5 (1), Dortmund Stadt, Dort⸗ mund Land je 1, Gelsenkirchen Stadt 2, Gelsen⸗

kirchen Land 1, Hattingen 2, Herne 1 (1), Witten 2, Aurich (3) Norden, Wittmund je (1, Breslau 3 (2) . Neumarkt je 1 (l), Reichenbach 1), Coblenz 1 1) Neuwied! Cöln 6 (3) Bonn Land 1, Cöln Stadt 2 (2), Cöln Land, Euskirchen je 1, Rheinbach 1 (UN, Düsseldorf 14 (2) Düsseldorf Stadt 2, Duüssel⸗ dorf Land 1, Duisburg 3 (), Essen Stadt 3, Mörs (1), Mül⸗ heim a. d. R. Stadt, Remscheid je 2, Solingen Land 1], Frank- furt 1 LLuckau, Liegnitz 1 1 Hoyerswerda Magdeburg 1 0schers⸗ leben, Minden 1 (1) Bielefeld Land!, Münster 11) Recklinghausen Stadt (), ö, Land 1, Op peln 4 (2) Kattowitz Stadt (I), Königshütte, Lublinitz je 2, Posen 3 (3) 1Abelnau 2 (2), Grätz 1, Potsdam ) Niederbarnim], Schleswig 1 Wands⸗ bekl, Wies baden 2 (1) Frankfurt 4. M. Stadt 1 (, Usingen 1. zi 3 chweiz. Vom 15. bis 21. März 1 Erkrankung im Kant. ür

Verschiedene Krankheiten.

ocken: Konstantinopel (16. bis 22. März) 3, Motzkau 12, St. Petersburg 2, Warschau 20, Kalkutta (23. Februar bis 7. März) 29 Todesfälle; London (Krankenhäuser), New York je 1, Paris 5, St. Petersburg 26, Warschau (Krankenhäuser5 23 Erkrankungen; Varizellen: Budapest 41, New Jork 187, Wien 122 Erkrankungen; Fleckfieb er: Budapest 4, Motkau 2, Odessa, Warschau je 1 Todesfälle Budapest 14, J 4, St. Petersburg, Warschau (Krankenhäuser) je 5 rkrankungen; Rüdcfall⸗ fte ber: Odessa 1. Petersburg 9 Todesfälle, Odessa 3, St. Petersburg 1435 Erkrankungen; Genickstarre: Belfast 22. bis 28. März) 3, Dublin (desgl. ), Edinburg je 1, Glasgow 3, onstantinopel (16. bis 22. 9 1, New Jork 12 Todesfälle; Nürnberg, Edinburg je 1, New York 12, Wien 2 Erkrankungen; Milzbrand: Berlin, Magdeburg je 1 Todesfall; Berlin, . Bezirke Breslau, Hannover je 1 Erkrankung) Influenza: Berlin 9, Braunschweig 5, Charlottenburg, Lübeck, Amfter⸗ dam je 1, Budapest 3, Kopenhagen 1, London 71, Moskau 18, New Vork 14 Paris 5, St. Petersburg 16, Stockholm 2, Wien 1 Todesfälle; Nürnberg 103. Kopenhagen 170. Odessa 71, Stockholm 22 Erkrankungen. Mehr als ein Zehnter aller Gestorbenen starb an Scharlach (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1896/1904: 1,04 oo): in Bielefeld, Recklinghausen Erkrankungen kamen zur Anzeige in Berlin 63, in den Reg. Bezirken Arnsberg 141, Düsfeldorf 178, Oppeln 112, in Ham⸗ burg 61, Budapest 50, Edinburg 37, Kopenhagen 40, London (Krankenhäuser) 355, New Jork 942, Odessa 36, Paris 237, St. etersburg 63, Rotterdam (265. bis 31. März) 25, Stockholm 22, ien 108; desgl. an Masern und Röteln (1895/1904: 1100; : in Mülheim a. Rh., Glasgow Erkrankungen kamen jur Meldung in Nürnberg 121, Hamburg 92, Budapest 1209, Kopenhagen 79, New Jork 1643, Odessa 35, Paris 557, St. Petershurg 93, Wien 721; desgl., an Diphtherie und Krupp (18965 1904: 1,6200): in lien fen, inden, Spandau Erkrankungen wurden angejeigt im Landespolileibezirk Berlin 108 (Stadt Berlin 77), in Breslau 25, im Reg. Bez. Düsseldorf 143, in . Ham⸗ burg 31, Budapest 24, Kopenhagen 45, London (Krankenhäuser) 125, New Jork 327, Paris 865. St. Petersberg 89, Wien 86; ferner wurden dern n, gemeldet an Keuchhusten in Hamburg 22, Kopenhagen 48; desgl. an Typhus in New Jork 37, Paris 31, St. Petersburg 216.

Im Monat Februar (für die deutschen Orte) sind nachstehende Todesfälle außer den in den fortlaufenden wöchentlichen Mit- teilungen verzeichneten Fallen von Cholera, Pest und Gelbfieber ge⸗ meldet worden:

Pocken: Alexandrien 1, Kairo 3. Rio de Janeiro 24. Fledk⸗ fieber: Kairo 24; Genickstarre: Baltimore, Indianapolis je 1, St. Louig?) 5; Tollwut: Bukarest 2, Alexandrien, Buenos Atres, Rio de Janeiro je 1 Miljbrand: Buenos Aires 1; Influenza: Berlin 153, Plötzensee 3, Breslau 6h, Charlottenburg 14, Halle 20, Hilden 3, Hildesheim 4, Kreuz- nach 3, Naumburg 2, Soest 3, Fürth, Landshut je 5, Braunschweig 5, Bremerhaben 1, Magdehurg 6, Buaͤkarest 11, Haag 5, Madrid 12, Mailand 2, Rotterdam 6, Valencia 7, 21 spanische Orten je 1 bis 4, Baltimore, Buenog Aires je 2, Buffalo?) 3, Detroit?) 6, Havanna 5, Indianapolis) 2, Minneapolis?) 7, New Orleans 46, Rio de Faneiro 28; Aussatz: Buenog Aires, Havanna 1 3, Rio de Janeiro 4. Beriberi; Rio de Janeiro 1; An kylostomiasis: Rio de Janeiro 7.

Im übrigen war in nachstehenden Orten die Sterblichkeit an einzelnen Krankheiten im Vergleich mit Gesamtsterblichkeit eine besonders große, nämlich höher als ein Zehntel: an Scharlach ö erlagen diesem 1,04 von je 160 in sämtlichen deutschen

erichtsorten Gestorbenen): in Bielefeld, Hörde, Insterburg, Laurahütte, Roßberg, Siemianowitz, Staßfurt, Wermelskirchen; an Masern und Röteln (i595 1904: 1,10 in allen deutschen Orten); in M. Gladbach Land, Peine, Kaisers⸗ lautern, Landshut, Wolfenbüttel, Hagenau, Utrecht; an Diphtherie und Krupp (1895s 19804: 1,62 c in allen deutschen Orten): in Homberg a. Rh., Ober⸗Schöneweide, Velbert,. Offenburg; an Keuchhusten: in Steglitz, Biebrich, Bismarckhütte, Bocho Kleve, Lipine. Mehr als ein 6 aller Gestorbenen ist ferner nachstehenden Krankheiten erlegen: der Tuberkulose (1895/1904 starben an Lungenschwindsucht . in allen deutschen Orten): in Reinickendorf, Bocholt. Kottbus, Forst, Köslin, Neuruppin, Saarbrücken, Amberg, Aschaffenburg, Bayreuth, Neustadt a. Haardt, Passau, Siraubing, Eßlingen, Offenburg, Bant, Aussig, Bern, Genf, Innsbruck, Linz, Rio de Janeiro; den Krank⸗ heiten der Atmungsorgane (1895/1904 starben an akuten Erkrankungen der Atmung organe 12,73 o, 0 in allen deutschen Orten): in 174 deutschen Orten, darunter sogar mehr alg ein Drittel in Duisburg, Grünberg i. Schles,, Hagen, Hameln, Haspe, Lippstadt, Malstatt⸗Burbach, Merseburg, Myslowitz, Neisse, Ratibor, Sterkrade, Wil helmsburg, Delmenhorst, Colmar, Schiltigheim; ferner im Landkreise Beuthen), in Bukarest, Genua, im Haag, in Madrid, Mailand, Valencia, Buenos Aireg, Minneapolis 2 New. Srleang St. Louis); dem Magen⸗ und Darmkatarrh, Brechdurch⸗ fall (1895/1904 starben an akuten Darmkrankheiten 13,19 0/9 in allen . Orten): in Altwasser, Itzehoe, Ober⸗Schöneweide, Glauchau,

ppingen.

Von den 344 deutschen Orten hatten 2 im Berichtsmonat eine verhältnismäßig hohe Sterblichkeit (über 35,0 auf je 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet): Tübingen 35, (190305: 28,7), Meiningen 36,z (190305: 15,1). Im Vormonat betrug das Sterb⸗ lichkeitsmaximum ebenfalls 36,3 / 9. Die Säuglingssterblich⸗ keit war in 2 Orten eine beträchtliche, d. h. höher als ein Drittel aller Lebendgeborenen, in: Landshut 382 00 (Gesamtsterblichkeit 23,27), Göppingen 531 in

Die Gesamtsterblichkeit war während des Berichtsmonats

eringer als 15,0 (auf je 1000 Einwohner und aufg Jahr berechnet) i 51 Drten. 10,0 90 und weniger betrug sie in: Dt. Wilmersdorf 100 (1898/1902: 11,7), Wilhelmshaben 100 (1895/1904: 11,6), Saarbrücken 9,6 (1895/1904: 13 Ober⸗Schöneweide 8,2, Pütt⸗ lingen 6,4 Die Säuglingssterblichkeit betrug in 62 Orten weniger als ein Zehntel der Lebendgeborenen. Unter einem Siebentel derselben blieb sie außerdem in 103, unter einem Fünftel in 104 Orten.

Im ganzen scheint sich der Gesundheitszustand gegenüber dem Vormonat nicht wesentlich geändert zu haben. Eine höhere Sterblichkeit als 35,90 /o hatten 2 Ortschaften gegen eine Ortschaft im Januar, eine geringere als 15, 0 0 hatten 51 Ortschaften gegen 57. Mehr Säuglinge als 333, auf je 1000 Lebendgeborene star in 251 gegen 3, weniger als 200,0 in 269 gegen 266 im Vor⸗ monat.

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichs amt des Inn ern zusammengestellten Nachrichten für Handel und Industrie“.)

Deutsches Reich.

Zollbehandlung der Gegenstände, die in einzeln Be standteile zerlegt eingeführt werden. Nach einer im Ein⸗ verständnisse mit dem Herrn Reichskanzler / erlafsenen allgemeinen Verfügung des preußischen Finanzministers vom 1. März d. J. ist für die Beurteilung der Frage, ob mehrere (ein Ganzes bildende) Gegenftände in einer Sendung zusammen eingehen“, auf die gemeinsame Vorführung der Gegenstände zur Verzollung oder ihre gemeinsame Aufführung in derselben Verzollungsanmeldung kein entscheidendes Gewicht zu legen. Vorliegen einer mehrere Gegenstände umfassenden einheitlichen Sendung ist in Uebereinstimmung mit der Verkehrsanschauung im allgemeinen dann anzunehmen, wenn die Gegenstände von demselben Absender mit demselben Beförderungs⸗ mittel gleichzeitig an denselben n . nd. Ob diese Voraugfetzungen vorliegen, kann nur im Einzelfall entschieden werden. Die Einheitlichkeit des Frachtbriefs wird in der i. aber nicht immer, ein Merkmal der Einheitlichkeit der Sendung bilden. (Zentral= blatt der Abgaben Gesetzgebung ufw. in den Königl. Preuß. Staaten.)

Aenderung der Ausführungsbestimmungen D zum Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschaugesetze. Laut Bekannt⸗ machung des Reichskanzlers vom 22. Februar d. J. hat der Bundesrat in seiner Sitzung vom 30. Januar d. J. den Aenderungen der Aus⸗ führungsbestimmungen D nebst Anlagen a, b, e und d zu dem Ge⸗ setze, y die Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschau, vom 5. Juni 1900 mit der Maßgabe seine Zustimmung erteilt, daß die abgeänderten Be⸗ stimmungen an Stelle der früheren mit dem 1. April d. J. in Kraft treten. Die abgeänderten Bestimmungen sind veröffentlich im Zentral- blatt für das Veutsche Reich 1908 S. 59.

Britisch⸗Ost indien.

Berkehr mit Caleiumkarbid in Bengal. Für die Ein⸗ aht den Besitz, Verkauf und die Beförderung von Calciumkarbid in em Bezirk bon Bengal sind unterm 19. April 19806 gleichlautende Bestimmun erlaffen wie für die Präsidentschaft Bombay. Die Einfuhr nach Bengal darf nur über den Hafen von Kalkutta erfolgen. (Report of the Committee of the Bengal Chamber of Commeres für das Jahr 19506)

Australischer Bund.

Zum Zolltarif. Der Senat des Australischen Bundes hat beschloffen, dem Unterhause die Ermäßigung des Zolles 46 Klaviere auf 25 v. H. des Wertes (bisher 30 v. 8 und für Erzeugnisse des . Königreichs 25 v. H.) vorzuschlagen. (Nach einer Meldung des Kaiserlichen Generalkonsuls in Sydney )

Konkurse im Auslande. Galizien.

Konkurs ist eröffnet über das Vermögen des Kaufmanns Stanislaus Klausek in Kozowa mittels Beschlufses des K. K. Kreisgerichts, Abteilung 97, in Brjedany vom 4. März 1908 No. Cz. S. 1/8. Provisorischer Konkurgmasseverwalter: Advokat Dr. Fried in Kozowa. Wahltagfahrt (Termin jur Wahl des

) November 1907. ) Dejember 1907. ) Januar 1908.