1909 / 33 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 08 Feb 1909 18:00:01 GMT) scan diff

Nichtamtlicheg:

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iu n en übrig läßt, fo

Lehrer, 9. Vorlegung einer Novelle zum Lehrerpensions⸗ und Reliktengesetz behufs Erhöhung der Staatsbeiträge, p. gesetz licher Regelung des mittleren Schulwesens, 4. Gewaͤhrung von Reisekoslen und Zeugengebühren fuͤr Lehrer durch die Gerichte, r. Beilegung der Amtsbezeichnung „Rektor“ bezw. „Hauptlehrer / für Schulleiter. ⸗.

Die Abgg. Schiffer⸗Magdeburg (nl) und Für⸗ bringer (nl beantragen ferner:

die Regierung zu ersuchen, durch einen Nachtragsetat Mittel zur

Unterstützung leistungsfchwacher Gemeinden und Schul⸗ verbände bereitzustellen, welche durch die den Besoldungsgesetzen beigelegte rückwirkende Kraft in eine unverschuldet? Notlage ge⸗ raten sind.

Nach 8 1 der Kommissionsfassung setzt sich das Dienst= einkommen der an einer öffentlichen Volksschule endgültig an⸗ gestellten Lehrer und Lehrerinnen zusammen aus Grundgehalt, Alterszulagen und freier Dienstwohnung oder Mietsentschädigung, wozu noch Orts⸗ und Amtszulagen treten können.

Kommisstongreferent Abg. von Dit furth (kons.) hebt einleitend

kurz hervor, daß es der Kommisston als nützlich und schließlich als unumgänglich erschienen set, aus der Vorlage, die sich als elne Nodelle zum Lehrerbefoldungegefetz von 1597 präsentiere, ein Känzlich neues Lehrerbesoldungsgefetz mit anderer Verteilung des Stoffes zu gestalten. Die Kommission hahe zuerst die gengrelle Frage der Simichtung von Besoldungskassen erörtert; für diefe Idee habe ch eine Mehrheit nicht ergeben. Es fejen dann die Fragen der Organisatson der Altertzulagen und der Gehaltefätze für die Rektoren und für die Lehrer behandelt worden. Die Vorlage, wie sie jetzt an das Haus gelangt sei, sille den schiießlichen einflimmigen Beschluß er Kommifsion dar.

(Schluß des Blattes.)

Bel der vorgestrigen Reichstagsersatzwahl für den Vahltkreis , ind, WK. T. B. zufolge, m ganzen 17 9365 Stimmen abgegeben worden. Hiervon hat Bon Niegolei sti (ole) 15965, und von Günther Ry)

Stimmen erhalten. Acht Stimmen waren zersplittert. Ersterer ist somit gewaͤhit.

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Nr. 11 des Zentralblatts der Bauverwaltung“ heraus. gegeben im Iiensf rn der öffentlichen Arbeiten, vom 6. d. M. hat sPlgenden Inhall; Amtliches. Runderlaß vom 24. Dejember 1908, 3. Anwendung des Gefetzes gegen die Verunstallung bon Drtschaften . land cheftlich herborragenden Gegenden. Dlenst nachrichten. s Bie städtlschen Markthallen in Breslau. Die

jen bahnen Javas. Vermischteg: Ehrenbeieigung. Zweite Ten, Jrmenf⸗ und Kalkindustrlcausstellung Berlin 1810. Vor⸗ träge über heimische Bauweise, Ginrichtung zur Sicherung des Abstandeg zweier in derschiedenen Höhen liegender Reihen bon Gisen betoneinlagen. .

Kunst und Wissenschaft.

Der Lichthof des Königlichen Kunstgewerbemuseums ent⸗ hält bis Ende Februar eine umfangreiche Sonverausstellung sogenannter Beiderwandftoffe, die einer Priwatsammlung in Flentzburg (rnst

allsen) entnommen sind. Die Beiderwandstoffe zählen zu den besten Erieugnisfen der norddeutschen Voltzkunst. Gs sind zweifarbige Vor⸗ hang mit geometrischen, vegetabilen und figürlichen Muftern, die aut Wolle und Leinen in der während deg 18. Zahchundertg Hlühenden Hauweberel Schleswig Holst⸗tas bergestellt wurden.

Im Vexein für Deutsches Kunstgewerbe spricht am 10. d. M., Abends 31 Uhr, der Unive sitäteprofeffor Dr. W. Vogel. ang aus Utrecht über holländische Wohnräume und Möbel der enaiffancz. Der Vortrag, der im großen Fesifaale des Känstler=

bildern begleitet sein.

Bei Keller u. Reiner wird heute eine . von be⸗ rühmten Werken der alten japanischen Holjschnittkunst er—= öffnet, die über 500] Blätter umfaßt.

Technik.

A. F. Die 284. Versammlung des Berliner Vereins für Luftschiffahrt begann mit der Verlesung der Namen von 29 neu jur Aufnahme angemeldeten Mitgliedern, deren Aufnahme wider- spruchsloz erfolgte. Den Vortrag des Abends hielt Ingenieur E. Rum pler. Er galt einer kritischen Be sprechung von Flug apparaten; jweifellos ein im gegebenen Augenblick hervor⸗ ragend interessantes Thema, wenn auch unter der Voraug—« sehung, daß bei der Fülle neu erfundener Flugapparate nur die erfolge hbsten besprochen werden können. Von den drei Haupt gruppen müssen unter diesem Gesichtspunkt die Schraubenfkieger und Ruderflieger vor der Hand ausscheiden; denn nur die drütte Yruppe, die Aeroplane oder Drachen flieg er haben biz jetzt größere Bedeutung erlangt. Der Vortragende begann mit der Erklaͤrung der Begriffe Schwerpunkt (des ganjen Flugapparate), Diuckmittel punkt des gesamten Luftwiderstandes), Vordruck oder Zug der

chrauße und Stabilltät. Bei Besprechung der Material. frage sprach er die Anstcht aus. daß von?“ den in Betracht kommenden Materialien Holi, Stahl, Aluminium wohl das Ftabltohr im Flugmaschtnenbau den Sieg über die beiden andern Nater lallen davontragen werde, so entschieden sich auch die Gebrüder Weigkt für das Holz, aug deim ihr Apparat besteht, als das Ge eigneiste aussprechen = Der Vortragende wirs im besondeten . die Erfolge hin, die Esnault Pelterie unter Zuhilfenahme 5 autoggnen Schwelßung mit Sablrohr zur Heist lung eines n n. . . . Die ; i. tungen sind in zwe auptzruppen zu scheiden

igen össche Sitartfyftem mit Anlauf des auf Räder gesetzien Ge— ö. 3 das Wrighische Startspftem unter Zuhilfenahme efneg Fall⸗ 3 8 In wobei det Apparat auf Kufen ruht? JIngenleur Fan hler . einung, daß froß der bieher damit erznlten großen Erfolge z rightsche System dem französischen nachftehe. Er glaubt, daß * 3 die Wrights zu diefem Shystem werden bekehren müsfen, h will auch ersahten haben, daß sich Wrights bereits eingehend mit er Konstrust on einer neuen Startvorrichtung beschäflign. In sehr i anlichen Lichtbildern führte Ingentkeur Rumpler nunmehr eine . he der bedrutendflen und erfolgreichsten Flugapparate vor und ließ . zwei Bälderreiben folgen, bon denen die erfte eine schematische arstellung der bie her in Anwendung gekommenen Tragflächen und Ehre nben ch are nungen gab, während dle zweite die verschiedenen bisher ene en, Döhen. und Seiten euer überfichtlich zusammenstellte. . utert wurden Vor. und Nachtesle der verschledenen Anordnungen * ei die Gründe für und wider Ein. oder Zweidecker, ein oder wel h chranben, Anbringung der Schrauhe vor oß' hinter der Tragfläche, err d öben und Seitensteuer vorn oder hinten lichtvolle Darlegung * . Besprochen wurde serner der Einfluß der gesamten Kon⸗ i ien auf die Stabilität der lugappargte. Ingen eur ö ist dit Meinung, deß. dt. Stabilt ät bing ö. eing auf die geradlinige Fabm krichtung, fondern auch auf die srung der , nn, und das Kurvenfahren heute noch viel

, ehr auch die vorliegen den herrlichen Fort

echnik anzuerkennen find. Die Flugapparate der Zukunft

hauses stattfindet, wird von einer Ausstellung und zahlreichen Licht

müssen leichter und ficherer auffliegen können als die gegen . . sie müssen absolut stabil nach jeder Richtung sein und es bleiben, felbst dann, wenn ihre wichtigsten Teile brechen. Von dlesen wichtigsten Tellen, deren Bruch nicht jum Abfturz führen darf, nimmt der Vortragende nur die Tragflächen aus, während er Antrlebschraube, Höhen und Seitensteuer ausdrücklich als inbegriffen erklärt. Der Vortrag schloß mit einem Ausblick auf die im Fluß begriffene Entwicklung der Flugtechnik und mit treffenden Bemerkungen Über die geeignetflen technischen Hilfe⸗ mittel, um die weltere Ausgestalkung der Flugapparate zu fördern. In der sich anschließenden, recht angeregten Diskusston bildete die Anordnung der Schrauben und der Steuer den umftrittensten Punkt. Offenbar hat die Anordnung je einer Schraube rechtg und links hinten, die allein bisher Wrights anwenden, Vorzüge vor dem Einschraubensystem; denn die vorn angebrachte Schrauhe ver⸗ fetzt den Fahrer in einen orkanartigen Luftwirbel, der für längere Zeit unerträglich ist, und auch die hinten angebrachte Schraube, wenn ihr die angefaugte Luft zwar in einem mehr ruhigen und kompakten Strom zufließt, setzt den Fahrer immerhin einem sehr starken Luft- strom aus. Als sehr intereffant wurde die Frage bezeichnet, ob sich Zwei. oder Gindecker besser bewähren. Die ersteren haben bisher alle Chancen, namenilich, seitdem man die Querwände als überflüssig und störend beseitigte. Cine Frage, wie weit die Tragballons mit lügeln gediehen, beantwortete der Vortragende dahin, daß er diese Kon⸗ fruktion für aussichtslos halte. Ene andere Frage ob Wright stets gegen den Wind auffltege, wurde mit großer Bestimmtheit bejahend beantwortet.

Ingenieur Rumpler, der auf Vergnlassung des Vereinshborstgndes ein großes Material zu einem populären Werk über Luftschiffahrt gesammelt hat, empfing den besonderen Dank des Voꝛsitzenden, Geheimrats Busley für seinen ebenso interessanten als lichtvollen Vortrag.

6 zweiten Punkt der Tagesordnung bildete der Bericht des Vorsttzenden über die außerordentliche Konferenz der FS sration A6éronautiqus Internationale zu Sondon am 11 12. Januar d. J. Die wesentlichsten Beschlüfse faßte der Redner kurz wie folgt zusammen: ) Dem Lustschiffer⸗ klub in Odessa wurde auf seinen Wunsch, der Födöration bei⸗ zutreten, geantwortet, es stehe der Aufnahme eines russischen Luft= schifferverbandes, auf dessen Begründung zunächst hingearbeltet werden müffe, nichtz im Wege; 2) die Berlkner Entscheidung über den 1. Preis des letzten Gordon Bennett ⸗Wettfliegeng wurde mit 38 gegen 13 Stimmen (die der Englänber und der von ihnen vertretenen Amerikaner), wesentlich auf Grund der trefflichen allge⸗ melnen Beifall findenden Ausführungen von Rechtg anwalt Gschen⸗ bach, gutgeheißen; 3) die Vertretung der einzelnen Länder in der Föderation wurde auf eine neue gesunde Basis gestellt; 4 desgleichen die Beziehungen zwischen Luftschiffervereinen und Automobllklubs; 5) ein Reglement für flugtechnische Wettbewerbe wurde vor⸗ behaltlich seiner Nachprüfung durch eine Kommission an⸗ genommen; 6) dengleichen ein Reglement für die Austragung der neuerdings von Gordon Bennet gestifteten und fundierten Wettbewerbe von Flugmaschinen, 7) von einer Kommission vorberatene

Satzung änderungen werden bis zur nächsten Konferenz zurückgestellt,

die vermutlich in Zürich im Anschluß an das Gordon⸗Bennett⸗ Rennen d. J. (3. bis 8. Oktober) statifinden wird. Gegenüber der ihm für selne Londoner Tätigkelt zuteil gewordenen Anerkennung . Rechtsanwalt Eschenbach feststellen zu müssen, daß sehr wesentlich zum Erfolge beigetragen habe die im anderen Falle zu beschließende Nichtigkeit des Berliner Gordon⸗Bennett⸗Rennens und dessen Wleder⸗ holung in Berlin.

Au den von Dr. Brökelmann erstatteten Fahrtberichten über 7 im Januar ausgeführte Vereinsfahrten sind der Hervorhebung wert: 2 Fahrten von Architekt Müller, die eine am 9g. und 16. Ja- nuar unternommen und nach 20 Stunden und Zurücklegung von ob km jenseits der Hohen Tatra in Ungarn beendigt, bie andere, leider unglücklich? am 31. Januar ausgeführt, die bei Liegnitz mit dem Verlust des Ballons „Busley“ ö der bei der Landung sich so über elne Pappel legte, daß der Ballon an elner, der Korb an der anderen Seite bing. Bie Luftschiffer konnten sich un⸗ beschädigt am Schlepptau auf die Erde herablaffen, der Ballon aber wurde bei dem scharfen Nordwestwinde vollständig jerfetzt. Die windige Witterung im Januar hat auch die anderen aufgestiegenen Ballons meistens . weit entführt. Einer landet in Oldesloe jenselts Hamburg, ein anderer bei Köslin, 40 km von der nächsten Bahnstation entfernt. Dech war im letzteren Falle das Glück den drei Korbinsassen insofern günftig, daß gleich nach der Landung ein Jagdwagen zur Stelle wär, der sie zur Eifen⸗ bahn . Eine bemerkenswerte Fahrt unternahm auch Frau La Quiante am 10. von Bitterfeld aus. Die Fahrt war eine von den 7 Fahrten, bei denen Frau Dr, Goch-Halle ihre Führerin. Qualifikation erwies, die ihr jetzt vom Vorstande zugesprochen worden ist. Die Fahrt endete bel Eckersdorf, Kreis Sagan.

Einige geschäftliche Mitteilungen betrafen die vom neuen Vor⸗ stand inzwischen volliogenen Wahlen zu den verschledenen Kom— misstonen. Da der Verchn seit dem Frühjahr auch Brieftauben besttzt, ist als Speiialsachverständiger für diesen Zweig der Vereinstätigkeit Oberleutnant Oelbermann erwählt worden Herr de Beauelair hat dem Verein ein Exemplar der Sammlung wunderschöner photo-

raphischer Aufnahmen von seinem Flug über die Jung⸗ 1c. (29. Juni 1908) zum Geschenk gemacht. Professor Dr. Süring empfahl aufs dringendste den Ballonführern,

sich mit dem Gebrauch des Butenschönschen Libellenquadranten ju befreunden und sich darauf an der . der von Professor Dr. Marcuse veröffentlichten, sehr klaren Anleitung gehörig einzuüben. Am 13. Februar steht auf Wunsch der Ballonführer eine Ballonwettfabrt von Schmargendorf aus bevor, und für den 20. Mai Himmelfahrtstag ist von ebendort eine internationale Wett fahrt geplant, ju deren Vorbereitung ein Organtsatlongaus schuß gebildet worden ist. Das Jahrbuch des Deutschen Luftschiffer. verbandes für 1909 gelangt in Kürze zum Versand an die Mitglieder. Es weist 385 Vereine als dem Verbande angebörig mit 10 006 Mit- lieder auf (1905 betrug die Zahl der Vereine noch 4). Der Ver⸗ ien veifügt j. über 53 Ballong und kommt damit der ent sprechenden französtschen Vereinigung mit 72 Ballons nahe.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Getreidemarkt in Antwerpen.

Das Kaiserliche Generalkonsulat in Antwerpen berichtet unterm 1. d. M.: Auf dem Antwerpener Getreidemarkt war der Wetzen« markt während des ganzen Monats Januar fest. Die Vorräte waren im allgemeinen sehr gering, und in schwimmender Ware war ebenfalls nur wenig Angebot vorhanden. In den . 14 Tagen wurde der Markt lebhafter und fester, denn die seik Mitte des Monats ein- etretene kältere Witterung rief eine stärkere Nachfrage nach versüg⸗ . Ware herbor, sodaß die europälschen Importeure ihren Vorrat zu guten Preisen verkaufen und neue Ware auf Lieferung einkaufen . ö. n Ki. . E in, . Mehl herrschte infolge Ueberproduktion dagegen nur mäßige rage. Bie i. für Getrelde und Mel stellten ö. Ende Januar ungefähr, wie folgt:

Weizen: australischer schwimmend . Fr. Als, h Walla Walla Oregon.. 21*9— 21,265, Kansas 2 . k 21,650, Red Winter?. K lata, neue Ernte, schwimmend. . 21 - 21,76, ,,, ; 21,50 - 22,25, Roggen: fremdländischer . 174» 18, inlandischer 165.50, Gerste: zum Füttern 1414, 75415. ir Bre 15625 —– 225,50, elt J 1531 18 5h. ais: e Vill . —18,

Amertka, ge ect r. 15, a,, . Handels weizenmehl wN ö Die Vorräte wurden Ende Januar, wie folgt, geschätzt:

eizen. . 100 960 dz, Gerste 1090000 , ööohwh Roggen. 20000 5. Verkehrsanstalten.

Prenzlau, 8. Februar. (W. T. B.) Amtliche Meldung. Die Störung im Cisenbahnfahrbetrieb Swinemünde Ost swine ist beseitigt. Der Verkehr auf der genannten Strecke wurde von heute Vormittags 9 Uhr in vollem Umfange aufgenommen.

Theater und Mufsik.

Im Königlichen Opernhause findet morgen, Diengtag, eine Wiederholung von Fidelio“ statt, bet der Fräulein Melanie Kurt vom Herzoglichen Hoftheater in Braunschweig die Rolle der Leonore als Gast singt. Im übrigen lautet die Besetzung: Florcstan: Herr Grüning; Pliarro: Herr Bachmann; Roeeg; Herr Rnüpfer; Marzelline: Fräulein Dietrich; Jaequino: Herr Philipp; Minister: Herr Gris wold. Zu Beginn wird die Ouberture Leonore“ (Nr. 3) gespielt. Dirigent ist der Generalmusikdireltor Dr. Muck.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen dag englische Lustspiel von Maugham Mrz. Dot“, mit Fräulein von Mayburg in der Titelrolle, den Herren Vollmer, Sommerstorff, Boettcher, Geisendörfer und den Damen Butze, Abich, Eschborn in den übrigen Hauptrollen, wiederholt.

„»Der Neue Weg“ nennt sich eine neue Wochenschrift für Literatur, Kunst und Kultur, deren erstes Heft soehen erscheint. Ste wird unter der Redaktlon von Herwgrth Walden von der Ge⸗ nofsenschaft deutscher Bühnenangehöriger heraug⸗ gegeben. Heft 1 enthält u. g. folgende Beiträge: August Strind⸗ berg: ‚Der Pelikan. (Drama), S. Lublinsti: Zur Umwertung der Nationalität; Gustay Wied Wie mein Bruder herporgerufen wurden; Ren Schickele: Die schwedische Reise⸗. Die rich haltige aktuelle Rundschau bringt, kürzere Aufsätz, von Max Brod, Paul Scheerbart, Ferdinand Hardekopf, Rudolf Kurtz u. a.

Mannigfaltiges.

Berlin, 8. Februar 1909.

Der Zentrglverein für das Wohl der Taubstummen in Berlin heabsichtigt, in Hoh en schön haufen bei Berlin auf seinem dortigen Grundstück ein Heim für alte und erwerbsun fähige Taub stum me, in erster Linie für seine Berliner laubstummen Mit⸗ glieder, zu errichten. Alg Baugelder stehen aut eigenen Mitteln aber nur gegen 40 000 ƽ zur Verfügung, während die Kosten deg Baues wenjgflens 60 900 S6 betragen. Der Verein bittet daher um eine Beifleuer zu diesem Liebeswerke. Jede, auch die kleinste Gabe ist als Baustein willkommen. Die Gaben, über die auf Wunsch birent quittiert wird, werden erbeten zu Händen des stellverkretenden Vor⸗ sitzenden Pastor Hermann Schult, Berlin VW. 23, Schlegzwiger Ufer 22, der auch ju jeder näheren Auskunft bereit ist, oder in daz Barcau des Zentralbereing für das Wohl der Taubstummen zu Hünden der

Schriftführerin Frau Anna Schenck, Berlin NG. 15, Clisabeth-= straße 452.

danke, die östlichen Gestahe des Adriatischen Meereg in n gewählten Ansichten vor Augen zu führen; denn diefe 39

so wunderbar abwechflunggreich und maleris⸗ wie kaum eine jweite bei einer verhältnismäßig so kurzen Er—⸗ streckhung. Ihre Reize sind zwa nicht unbekannt; denn

r schon im Ausgang der weströmischen Kalserzeit waren sie na ebü gewürdigt, wie die herrlichen Bauten beweisen, welche . 6 an verschledenen Punkten ausführen Iieß, und wie noch in ihrer Ver⸗ nichtung die Ruinen der von, den AÄvaren zerstörlen Villenstadt Savona dartun. Aber diese Reize waren biele Jahrhunderte lang in Vergessenheit gergten, und man hat sich ihrer in den letzten Jahrzehnten erst wieder erinnert, teils infolge der günstigen Aufnahme, die Abbania als elegantes Modebad fand, teils weil die Fahrt nach Korfu an diesen Gestaden vorüberführt und dahmm 6 die Blicke vieler lenken, die Interesse an veg Deutschen Kalsert errlichem Landsiz auf der in Geschichte und Sage gleich berühmten Insel nehmen. Die Fahrt, auf welcher der Verfasser sich begleiten sãßt⸗ nimmt ihren Ansang in Fiume, dat als Hafenpkatz an der Rorla für Ungarn die gleiche Bedeutung bestzi wie Triest für Desterrelch und einen sehr bedeutenden Aufschwung genommen hat. Dag nächste Reisenel ist das nahe Abbazia, dessen Strandpromenade und herr⸗ liche Vegetation eine Vorstellung 2 erwecken, wie köstlich, allerdings auch, wie kostbar sich ein Aufenthalt hier gestalten muß. Ueber das malerisch gelegene alte Uekokennest Buccarl erreicht der Dampfer, an einer Stellküste mit Ausblicken auf ferneg Gebirge entlang fahrend, die Hauptstadt deg zur westlichen Reichshälfte Desterrelch⸗Ungarng gehörigen Dalmatien, . Hier und in dem vor allem herrlich gelegenen Sebenico fesseln neben den mittel⸗= alterlich anmutenden Bauten, den altertümlichen engen Straßen die Volketypen: in Zara die schlichten Morlaken, an der Bucht von Sebenico die prächtigen Gestalten echter Balmallner. Dle imposanten Wasserfälle der Kerka geben an der Hand des in kurzen Strichen die Eigenart des Karstgebtrges erläuternden Vortrages ein Bild von den mächtigen unterirdischen Wasserläufen, die erst in der Nähe der Küste aus dem Gebirge herborbrechen und bis zu ihrer Mündung ins Meer ihre Ufer mit reichem Pflanzenwuchs schmücken, in merkwürdigem Gegensatz zu dem nahen, öden und trockenen Ge— birge. Hier werden neben den schon erwähnten Ruinen des römischen Savona auch venezianische Erinnerungen lebendig in Gestalt von seben auf den Berggipfeln verteilten Kastellen, denen sich die Bergfeste Clissa anreiht. Nun wird die Reise auf einer langen Strecke ju Lande, an der Ribsera, fortgesetzt, wiederum an einer mächtigen Schlund= quelle, der des ider i f, vorüber bis das Panorama des Hasenz von Spalato vor dem Blick überraschend auftaucht. Der in wesent. lichen Tellen noch wohlerbaltene Palast des Dioeletian, die alle Stadt, viele rzmische Altertümer sind mit besonderer Aus= ᷣᷣ . geschlldert, und mit Recht auch jahlreiche Voltsszenen n. Blldern wiedergegeben, wobei übereinstimmend eine groß: Ab. neigung deg weiblichen Geschlechts gegen das Photographlertwerden herbortrat. Mit der Jussicht auf Spalato hom Monte Margon auz schli ßt der eiste Teil des Vortrags. Bei seiner Fortsetzung befindet man sich wieder an Bord des Dampfers und läßt in prächtigen Wan deibildern, pon denen auch an gnderer Stelle ein erfreulicher Gebrauch gemacht ist, die mitteldalmatinische Inselwelt an sich vorbeigleiten. Vorüber an Graposa und der Vorstadt Pile gelangt man nach Ragufa, zur venezianischen Zeit der Hauptstart diefer Besitzungen der alten Adria. republik. Entsprechend selner Bedeutung haben die Venezianer den Platz mit einem wie für die Ewigkeit gegründeten Mauer⸗ gürtel umgehen, der wohl, ju den mächtigsten Befessigungen in ber Welt gehört. Der Anblick der Stadt in diesem Mauerkranze ist von allen Selten imposant. Mit dem lärmenden Innern der volk. leichen Stadt, dem belehten Hafen, den mancherlei interessanten Volls gren steht, nur durch einen Meerczarm geirennt, die Idrllt der Insel Lacroma im Gegensatz, einst ein gern benutztes Schloß deg un⸗ glücktichen Griherzogs Maximilian, jetz Domlnllanermpnuchen alg