1909 / 48 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 25 Feb 1909 18:00:01 GMT) scan diff

haben, den übrigen Provinzen erspart blelben. Man hat in der De⸗ katte mit dem Erne , „planmäßige Organfsation; gearbeitet. Dabei ibersieht man ganz, daß iin Often wie öin Westen von Quadrgt;

melle zu QDuadtatmelle die Verbältniffe ganz verschleden gelagert sind. Mit

ne zweckmäßige Durchführung der ganzen Maßregel ist nur rbürgt, ö 43 . be ng gearbeitet wird. Die geplante Konferenz wird nur fruchtbringend seln, wenn die Stactereglerung in der Lage ist, ihr ein auzreichendes Material, vorzulegen. Vielleicht werden zu die sem Zwecke Fragebogen an die Kreisausschösse ausgegeben. ach unserer Erfahrung in Hannover eignet sich für diese Erhebungen gan] besonderg bie Krekzinstan bezw. der Keelsparkessenborstand, ie Käelgfbarkesfen baben bei uns schon bieher mit gänstigstem Erfolge die innere Kolonisation gefördert. Als Hauptaufgabe deg. States stelle ich hin, daß er die Schaffung . Verkehrsverhältnisse sich angelegen sein 3 muß, iin übrigen aber sollte eine möglichst freie wegung auf diesem Gebiete zugelassen . , Abg. Dr. Lohmann (nl): Der Aba. Graw ha über kon⸗ sesston zr. Di ä ne, n. die in diefe Angelegenheit hinein getragen worden fesen. In wöiten ebangelischen Krelsen ist große tunrubigung darüber entstanden, daß das Abkommen zwischen der Zentralkaffe und der Landgeselischxfi, das nach der Erklärung eg Minislers in der Kommisston zur Vermeidung konfessioneller ifferenjen geschloffen worden ist, dazu führen könnte, daß der cdangellsche Befitz in der Piagporg in Ermland preisgegeben oder lechtlog gemacht wird. Dagegen richtet sich der enlstandene Unwille, und das kann man doch nicht als eine konfesstonelle Streitigkelt oder gar als eine konsesflonelie Hetze beseichnen, wie die Soziale Kultur“ eg nennt, Graf Rehserlingk hat. mit seinen Dar⸗ legungen diese Befürchtungen nicht völlig zerstreuen können. Der erwähnte Verdacht stadet eine Stütze in einer Aeußerung des rgang deg Perbandeß „Arbelterwohl! von. 19807, wo die urückdrängung und Aufteilung des ermlaͤndischen evangelischen roßgrundhesizs geraden empfohlen wird. Auf dem Hreidel. berger Katholttentag ift ähnliches gesogt und dleser Hroßgr and. bestKz alg ein künstliche; Gebilde bezeichnet worden,. Auch Herr raw hat gemeint, dlese Aastedlungen, die do seit einem Jahr- Hundert vorhanden find, selen nicht mehr lebenzfählg. Warum nicht? Ist das Äbtommen der n n n,, mlt der Zentralkasse unter auzdrücklicher Genehmigung der Regterung geschlossen, so bitte ich ringend, bei der Erneuerung des Äbkommens in diesem Punkte für emedur zu sorgen.

(Schluß des Blattes.)

Wohlfahrtspflege.

erein für ländliche Wohlfahrts!' und

. ret e , S8W. 11, Bernburger Straße 13) hatte am 34. und 35. Februar im Künstlerhause in Herlin seing 13 Haupt—⸗ ch wie in den Vorjahren großer Teilnahme ingbesondere auch der Behörden und ländlichen Korpporattonen erfreute. Der Vorfitzende, Wirklicher Geheimer Oberregierungzsrat, Minsslerial direktor Br. Thiel, begrüßte die Erschienen en. Die dies= jährige Tagung sel nicht nur bestimmt, wie in den früheren Jahren, Berichte entgegenzunehmen über die erfreulichen Fortschritte der Bewegung und die zu ihrer weiteren Förderung in Betracht kommenden Fragen, sondern sie werde einen wichligen Markstein in der Geschichte des Verein bllden. Denn auf der Tagegorbnung stehe

versgmmlung, die

die Mnnahme neuer Statuten, die eine bessere Organssatton deg Verelnß Pezweckten und elf deren Grundlage man erhoffe, die Rechte einer juristischen Person für den

Verein zu erlangen. Letzteres sei für die Konsolidation der Verhältnisse des Vereins und seine ganze weitere Entwicklung von der rrößten Bedeutung Der Vorstand schöpste aus den bisherigen Fort . des Vereins die gegründete Hoffnung, daß immer weitere Kreise der Bevölkerung sich den Besteebungen des Vereins anschließen würden; besonderß das letzte Vereinsjahr sel reich an Tatsachen, welche diese Äugsicht bekrästigten. Hier fei nicht allein der Beitritt vieler Korporationen, ländlicher Kresse, ländlicher Vereine zu erwähnen, lendern die Bildung von Proplnziellen Verbänden mit den gleichen Aufgaben wie die 6 e. Der Verein begrüße diefe eubildungen, mit besonderer Freude, wenn sie ihm auch zum Teil die bisher, aus den Mittel entzögen; das könne aber nicht in Betracht kommen gegenüber dem verstärkten Interesse an der Vereingarbeit und der intensiben Tätig- keit, welche die Zwelgpereine in ihren Gebieten entfalten könnten. Alles dies freilich nur unter der Voraussetzung, daß die Zweigherelne in innerer Verbindung mit dem Zentralverein blieben und sich gegen— seitig förderken. Mit dem Wunsche, daß alle Hoffnungen, welche sich an die diessährige Tagung knüpften, relchlich in Ersüllung gehen möchten, bltke er in die Arbeit mit frischim Nut zinzuireten, Hen Jahresbericht erstattete der Geschäfteführer Professor Sohn rey, Verlin. Die Mitgliederzahl ist von 1269 im Vorjahre guf IbsS3 Lesstegen. Bedeutsam ist die große Zahl der korporativen Mitalieker (zh, zu denen die Köntgl chen Generglkommisstonen, 143 Kreiz. und HBeglrksausschüsse, die meisten Landwirtschaftgkammern, az landbwirtschaflllcke Vereine, 74 Wohlfahrtsbereing gehbren. Ner Flat beg Vereins für 196 8s69 balanzsert mit, 41 88 20 , Die Arbeit der Geschäflsstelle, inzbesondere auf dem Geblete der Auskunft und Ratertellung sst in ftelem Wachsen, sie hatte 14441 Ein und Auß⸗— gänge. Cine Problnglalabteilung de Vereinz ist für Ostpreußen be= gründet. In Mecklenburg entstand eln Landegverein für länd⸗ liche Kohlfahrts, und Heimatpflege. Neben den älteren Zeitschristen W Vereing, die in selnem Auftrage oder in enger Verbindung mit m erscheinen. (Land., „Kreiß. und Gemein deperwaltung', Dorf⸗ iche Deutschẽ Ber cen, ist neu begründeß die Mierteijahrs—. schrsst Archlb für innere Kolonssatlon., ferner die .. ennster Und heiserer Aufführungen fürg Dorftheater Deutsche Dor bühne“. In drstter nei bearbeite fer, hermehrter Auflage wurde heraukgegeben dat Dandbuch des Verein . Wegwelser für lätnöliche Wohlfahrt. und Eimaspflegel. Ez wurden ferner im Auftrage, deg Vereins ber. öffentlicht: Feste und Spiele bes deutschen Landhollg.. . Das Beste fürs and, ein Ratgeber jur Beschaffung guter Bücher und Bilder für die Landbepölkerung“, „Die i Her ür den der Königlichen Ge kalkommifsionen ju Bromberg“, Ländliche Gemeindewasserleltungen“, Pon Rechtzanwalt im Dorfe, ein Ratgeber in gllen Rechtsnöten der Indbepölferungé, ferner ein Handbüchlein für die länhliche Jugend⸗ 1 Mit einer Uebersicht über die Tätigkeit des Vereins und seiner n leder in verschledenen Zwelgen der Wohl hrtey lege Innere Ylonisation, Gemeindehlätte, Ortsgeschicht, Dorfmuseum, Heimat- ad, einem Hinweg guf die begonnene Ginführung des landwirt⸗ Ihen atze ben Hacte sohle mit zinte ick rscht ber die he degßereinz für Wohlfahrtspflege (sspreußen, Haden, Württem. bers Thnringen, Hessen, Mecklenburg) schloß der reichhaltige Jahre. Lanzber , Län dliche Gemeindewasserleitun gen sprach der ö Sie n e In bergigen Gegenden bietßt sich ielsach 1 en ei. aug hochgelegenen, vorfüglichen Quellen mittels in * en eingebauter Hochbehälter zahlreich, Ortschasten, auch kleine Fend und Dörfer init zeitgemäßen, besteingerichteten, auch dem * e bienenden Gemeindewasserleitungen iu versehen. Da l , z e nlage = Un ung ersetzt werden, sind die g ki ast i m rn, 6 g j uf diese Weile . verbundenen

Vor⸗

. olljellichen in der Ghene nut größere oder gehlihh gef hie Gemelnd . sen, auch hin kee r n fn gen e en Iren eh n glei dilder·

. und

einer planmäßigen Organisation wird alfo nichts erreicht werden.

Z weigbereinsgebieten bezogenen

heim sind in letzter Zeit mehr als 100 solcher Anlagen in meist

armen Dörfern entstanden. Im Sollingskreise Uslar haben bereits 21 Gemeinden, zwei Drittel aller Gemekrnden des Kreises, die ärmsten pon ihnen mit Westfondsbeihllfe, sich öffentliche Wasserleitungen ei⸗= baut, und in einigen Jahren werden auch die melsten der Übrigen Ortschaften des Kreiseg Gemeindewasserleilungen besitzen. Durch die Wasserleitungen ist in diesem Kreise der Typhus zurückgedrängt, dag Feuerlöschwesen gebessert, Landwirtschaft und Gewerbe wurden gefördert und manches sonst nicht bebauungsfähige Gelände der Be⸗ kauung erschloffen. Die Gemeinden bauen in eigener Regie nach dem Plane und unter Oberaufsicht eines auf diesem Gebiete um das Gemeinwohl hochberdienten höheren staatlichen Baubeamten. Im Krelse Uglar steht ihnen bei der Vorbereitung und Ausführung außer⸗ dem der Kreizzwiesenbaumeister zur Seite, für desfen Tätigkeit der Kiel von den Gemeinden möäßige Gebühren erhebt. Aus diesen Ge bühren wird ein großer Teil des Gehaltes dieseg auf allen Gebieten der Landeskultur im Kreise wirkenden Kreisbeamten bestritten. Neuerdings scheint unter gewissen Voraugsetzungen, namentlich beim Vorhandensein von Elektrizität, das sog. Delphinpumpwerk der Firma Heinr. Scheven⸗Düsseldorf auch für die Ebene ganz kleinen Orten die Möglichkeit einer automatischen Wasserbersorgung ohne Wasserturm, ohne Erdbebälter und ohne Bedienungskosten zu bieten.

Frau Rittergutsbesitzer Elisabeth Boehm auf Lamgarben be— richtete über die ostpreußischen und . land⸗ wirtschaftlichen Hausfrauenvereine in ihrer wirt schaftlichen und sozialen Bedeutung. Sle führte aus, wie alle Kreise, Groß und Kleingrundhesitz und neuerdings auch die Land⸗ arbelterfrauen, durch die Verkaufsstellen der zwanzig Vereine in Ost⸗ preußen und der sechs westpreußtschen Vereine, und den dadurch er⸗ leichterten Absgtz wirtschaftlich gehoben werden. Erst dadurch wird ez möglich, Geflügeljucht und Obstbau in wünschenswerter Weise zu heben. Außerdem wirken die Vereine sozial: erstens darch die Zu⸗ sammenarbeit aller Stände, zweitens dadurch, daß sie in ihren monat⸗ lichen Versammlungen durch Vorträge und Besprechungen alle soztalen Probleme ihren Mitgliedern nahe bringen.

Direktor Dr. Wolff Halle a. S. sprach über den „haus wirtschaftlichen Unterricht in den Spessart dörfern“. Der Redner hat gelegentlich eines jweljährigen Aufenthalts im Spessart für volkswirtschaftliche Studien, die in einem größeren Werke „Der Spessart, sein Wirtschaftsleben von ihm niedergelegt sind, kennen gelernt, wie wenig rationell die Speffartbevölkerung lebt. Die schlechte Lebenshaltung der Spessarter ist aber nicht so sehr ein Ergebnis niedrigen Einkommens, sondern viel mehr da es an gutem Verdienst nicht fehlt die Folge einer erschreckenden Un⸗ wissenhelt und Nachlässigkeit in allen ern der Hauswirtschaft. Der Redner gab eine entwlcklungggeschichtliche Erklärung der gegenwärtigen niedrigen Lebenshaltung im Spessart und be⸗ leuchtete darauf den Weg, den er in Verhindung mit Freunden der Spessartwälder eingeschlagen hat, um die Lekenghalfung im Spessart zu heben. Auf diesem Wege treten so einfache und auch durch private Tätigkeit unschwer ein- und durchzuführende Unter⸗ nehmungen hauzwirischaftlichen Charaktere, wie Wanderkochkurse, bygienische und wirtschaftliche Versuche der verschiedensten Art, stark herbor und bieten die Unterlage zu den Erfolgen, die in bezug auf die Verbesserung der Lebenshaltung im Spessart bereits zu spüren sind. Allein durch die von Dr. Wolff veranstalteten Wanderkochkurse sind in den Jahren 1907 bis 1909 gegen 900 Personen gegangen.

Generalvormundschaft und uneheliche Kinder.

Die Stadtverordnetenbersammlung von Schöneberg hat die Einführung der Generalvormundschaft jum 1. April d. J. be⸗ schlossen. Damlt sind die stäbtischen Körperschaften dem Vorbilde einer ganzen Reihe anderer Städte gefolgt, in denen gleichfalls die Erfahrung gemacht worden ist, daß in der vorbeugenden Fürsorge be⸗ sonders fur uneheliche Klnder noch große Mängel bestehen. Es hat zwar das preußische Auzführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuch im Ar= tikel 74 für die der Armenpflege an hesmgefallenen Kinder die Einführung der amtlichen Vormundschaft, d. h. die Uebertragung der Vormundschaft auf den Leiter der Armenverwaltung oder des Walsenhauseg, vor= esehen; aber die Erfahrung hat gelehrt, daß diese amtliche Vormund 6. den Bedürfnifsen des Lebens nicht genügt, und die Praxis hat dazu geführt, daß die Generalvormundschaft als Sammelvormund⸗ schaft ehngeführt worden ist. Hierbei wird von dem Gemelndewalsen. rat dem Vormundschaftsgericht stets dieselbe Perfon, und zwar ein städtischer Angestellter oder Beamter, als Vormund vor- geschlagen, jodaß sich also in der Hand dieses Berufsbeamten eine ie. nzahl von Vormundschaften ansammelt. Infolge dieser Vereinigung ist natürlich notwendig, daß der betreffende Beamte feine volle Kraft dieser Aufgabe widmet und daß er noch weitere Gehilfen zur Erledigung seiner Aufgabe zur Verfügung hat. Besonders wert= voll erscheint die Mitwirkung von Damen, die den Verkehr mit den Müttern und besonders die noch am Wochenbette zu machenden Besuche übernehmen. ach diesen Prinzipien hat auch die Stadt Schöneberg die Generalvormundschaft einzurichten beschlossen, und jwar in der Form, daß jedes daselbst geborene uneheliche Kind sosort unter Generalvor⸗ munbschaft gestellt und ihr in der Regel auch bis zur Volljährigkeit unterworfen bleibt, Solche Kinder, für die bei geregelten Ali— mentationgzverhältnissen ein Verwandter oder sonst geeigneter Mann die Vormundschaft zu übernehmen bereit ist, können natürlich wieder aus der Generalbormundschaft entlassen werden.

In erster Linie wird dieser weitere Schritt auf dem Gebiete der sozialen Fürsorge . beltragen, die Sterblichkeit der unehelichen Säuglinge zu vermindern und eine Abnahme der Kriminalität der unehelich Geborenen, die fetzt um Iz größer ist alg die der ehelich ee, , infolge der besseren Fürsorge, Erziehung und Ausbildung

erbelzuführen.

Die städtischen Körperschaften beabsichtigen, am 1. April d. J. einen städtischen Waiseninspektor als Generalvormund und am 1. Jull d. J. eine Gehllfin für ihn anzustellen. Ersterer wird der 3 der Burcaubeamten entnommen werden, für die Anstellung einer

ehllfin kommen nur Einwohnerinnen Schönebergs mit spezieller Vorbildung in Frage. Die städtischen Körperschaften sind sich dabel schon jetzt bewußt, 2. h diese der Armenverwaltung anzugliedernde Einrichtung allmählich zu einem großen Bureau aug= wachsen wird. Die Kosten werden sicherlich zum ,. Tell dadurch wieder eingebracht, daß elne große Zahl von unchellchen Vätern, die sich jetzt ihren Verxflichtungen entzieht und die Kinder der Armen⸗ dircktion zur Last fallen f zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen ge⸗ jwungen wird. Dle Entlastung der Armer verwaltung dürfte sich dann bald augenfällig bemerkbar machen.

Die Zentralstelle für Vollswohlfahrt wird ihre dies⸗ jährlge Konfereni in den Tagen vom 24. big 28. Mal (Anfang e. oche vor psncen in Darm stadt abhalten. Das Haupt. thema lautet: Fürforge für, die schulentlassene männ« siche Jugend, namentlich im Anschluß an die Fortbildungz. schule i. Für die Referate sind folgende Herren endgültlg gewonnen worden: I) Unitätsdircklor Bguer- Herrnhut J. Schl. (.Die all—= emcine Bedeutung und Notwendigkeit weiterer Erztehungamaßnahmen 3 die vollaschulenslafsenen, gewerblich tätigen , , , end⸗ lichen); IH Untversilätgprofessor Obermedininalrat Dr. Hon Gruber- München („Die sozlalhyn tensche Bedeutung intbesondere der fyslematisch betriebenen. körperlichen Uebungen für die Schul- enklaffenen ); 3) Dr. Recke von der Geschtftgführung der Zentralstelle für . in Berlin (.Die Organtisation der Füͤr⸗ sorge für die Schulentlassenen, insbesondere das Zusammenwirken der auf diesem Gebiete tätigen Korporationen untzreingnder und mit der Fortbildungsschule somtt die Förderung dieser Bestrebungen durch kommunale und staatliche Behörden); H Fortbildungsschuldirektor Uhrmann, Crefeld (-Fürsorgeeinrichtungen in direltem Zusammen⸗ hange mit der Fortblldungeschulen).

In Verbindung mit diesem ersten Konferenzthema sind folgende Veranstaltungen in Aussicht genommen worden: 1) eine kleine Aug stellung von Gegenständen (Drudsachen, Literatur, Saatistik, Pläne, Abbildungen, Hilfsmittel) zur Veranschaulichung der Jugend vereins⸗ und Jugendfürsorgearbeit, 2) eine Spezialkonferenz für Leiter und Helfer der Jugendperelne, der Jugendabteilungen von Koiporationen Erwachsener (J. B. der Turnerschaft)h, der Sonn⸗ tage- und Abendheime, der Fürsorgeeinrichtungen an Fortbildunge⸗ schulen sowie schließlich für die Vorstände der Vereine jur Fürsorge für die Schulentlassenen.

Außer der Schulentlassenenfürsorge wird noch die Frage der „Er nährungsverhältnifse der Volksschulkinder“ andelt werden. Als Referent ist der Getzeime Medtisinalrat, Professor Dr. Rubner gewonnen worden.

Kunst und Wissenschaft.

Die Heimat des Odys seuz. Aus Athen wird der N. Fr. Pr. e , Wle um die Ebre, die Vaterstadt Homers zu sein, sich . Städte strltten, so bewerben sich jetzt um das Vorrecht

dysseus , ju sein, drei meerumspülte Eilande. Bctanntfich 9 Professor Dörpfeld der Ansicht, daß, gestützt auf Homers

childerung im 9 Gesange (21-26) er Odyßsee nur die jetzt Leukag genannte Insel das odysseelsche Inselrelch sein kann, und er gab dafür in der letzten Sitzung des Deutschen archäologischen Institutz in Athen am 17. her n, die Er⸗ gebnisse seiner letztjährigen Ausgrabungen als flarste Bewelse an. Dörpfeldn Vermutungen, in der Nähe von Midrt die alte Hauptstadt ber Insel oder auf Schliemann Spuren die Residenz des Odysseus zu finden, haben sich bestätigt, und Dörpfeld hat im ver—⸗ gangenen Sommer bei seinen Ausgrabungen tatsächlich die Mauerreste einer der mykenäischen Zeit angebörenden an . Anstedlun efunden, ebenso eine große Anzahl Gräber dieser Zeit und ein dur h massivere Bauart ausgezeichnetez Gebäude, das in Bauart und Grundriß den Königeburgen von Mykenä nahekommt; in der Nähe auch eine Familiengrabstätte, die, nach Ausstattung und Beigaben zu urteilen, . den könig⸗ lichen Rang der Belgesetzten schließen lafsse. Schliemann mit seinem glücklichen Optimismus würde sicher hierin dag Grab seines Lieblingshelden erkannt haben, während Prof. Dörpfeld es lediglich in die mykenätsche Periode versetzt, die bekanntlich gleich, zeitig mit dem Trojanischen Krieg angesetzt wird. Daß Leukaß und nicht das jetzige Ithaka als das Ithaka Homers angesehen werden müsse, folgert Dörpfeld aus den klaren Angaben Homers über die Insel. än nennt eg die westlichste Insel, bemerkt, daß Same (Das jttzlge Ithaka) und Dulichium (Kephalonia) und Zakynth vor Ithaka liegen, daß Ithaka nahe am Festlande Lie ge, und beschreibt ferner bei der Rückfahrt Telemachs so deutlich bie vor⸗ gelagerte kleine Insel, wo sich die Freler zum Ueberfall versteckt hatten daß Dörpfeld sie ohne Schwierigkeit in der kleinen Insel Arkudl wiederzuerkennen glaubt. Auch die übrigen Angaben der Odyssee treffen bekanntlich so sehr auf Leukas zu, daß man auch ohne Di feld Funde sich zu selner Auffassung bekennen müßte. Zum Schlusse sei noch erwaͤhnt, daß ein Holländer, der in Schllemanng Fußtapfen wandelt und auf seine Kosten graben ui neuerdings in Kephalonia das Homerische Ithaka wiedergefunden haben will, obwohl die Be⸗ schrelbungen Homer gerade auf diese Insel am wenigsten paffen.

Literatur.

Daß von Diedrich Baedeker herausgegebene Jahrbuch für den Oberamtsbezirk Dortmund (Verlag von G. B. Baedeker in Essen; geb. 12 6) liegt im achten Jahrgang vor. Das Buch .. ein Führer durch die rheinisch, weslfälischen Berg.! und Hüttenwerle und die Salinen in wirischaftlicher und finanzieller Bedeutung.

Der laufende Jahrgang wird mit einem Lebensbild deg 1. Vor⸗ sitzenden des Bergbauvereinzs, Bergrat Eduard Klein ein⸗ geleitet. Es folgt

eine big auf die letzten Bilanzen (Juni 1968) gebende, detaillierte und mit übersichtlichen Angaben versehene Uebersicht über die Gewerkschaften und Gisenhüttenwerke in ihrer Beziehung zum rheinisch⸗westfälischen Kohlenfyndikat, eine chen= solche über die Steinkohlen, und Erzbergwerke, Salinen, Elfen. und Stahlwerke und Banken im , n,, In ustrle⸗ bezirk heim. Lothringen und Luxemburg und ene Üiebersicht über bie

bergmännischen Körperschaften im Oberamtsbentrk Dortmund. Den weiteren Inhalt bilden statistische üher deutsche Kohlen, Kotz und Briketts, über Kohlenförderung, Cin und Ausfuhr, Preise ufw. aus län discher Steinkohlenreplere, über die Kohlengewinnung 2. der Erde 1896 bis 1997, über Deutschlands Eisenerzförderung, Roheisener zeugung und Elsenverbrauch, über Gisenerzgewinnung der wichtigflen Staaten ber Erde, die Roheisengewinnung der wichtigsten Erzengungssänder 1895 bis 1907, die Stahlproduktion der Erde (i904 - 190), die Eifen/ und Stahlgewinnung, die Eisen Cin. und Ausfuhr (Preife) fremder Länder sowie über die Produktion und den Verbrauch von Bilef, Kupfer, Zink, Zinn, Silber und Gold. e, m.

In neuem Gewande und in neuer wesentlich Übersichtlicherer Einteilung ist soeben der 4. Jahrgang von Willy O. Brefsterg Kunstjahr buch (Verlag von Carl Hinstorff G. Grichson in Rostoch erschlenen. Ein einleitender Artikel, der mit einem Bildnis Seiner Königlichen Hoheit des Prinzregenten Luitpold von Bahern geschmückt ist, gedenkt der Jahrhundertfeier der Münchener Akademie der Künfte; dann solgen ein Sachreglfter und das eigentlich Jahrbuch. Eg enthält die Adressen und kurzen Biographien der bildenden Künstler und Künstlerinnen der Gegenwart in Deutschland, dann die der Runst= gelehrten, Kunstschriftsteller und „schriftsiellerinnen sowie genaue An= gaben über sämtliche Lehrstätten der Kunst, ihre Lehrpläne, Lehrer, Stipendien usm. In weiten Abschnitten ist alleg Wissens werte sber ie deutschen Museen., Galerien, Privatsammlungen, Kirchenschätze, Bibliotheken und. Vorbildersammlungen e i, nd g. Interessenverbände der Künstler angegeben und die Kunstzeltichriften und Blätter namhaft gemacht, Der Schlußabsatz enthält die für Künstler wichtigen rechtlichen Bestimmungen (Urheberrecht, BDebührenordnung für Werke der Architektur und angewandten Kunst,

Frundsätze für das Verfahren bei Wettbewerben, Prüfungtordnung für Zeichenlebrer und Zeichenlehrerinnen in Preußen) und ein Ver⸗ zeichnis der Ausstellungsmöglichkeiten. Das Buch jei allen Inter. gf . 3 2 . ö 4 . und zu⸗ erläͤssiger Angaben finden. In dem folgenden Jahre soll das Kunst. jahrbuch , . 2 ne, ,. . 5 ĩt

Eine Germanisch, Romanische Monatsschrift beginnt soeben bei Winter in Heidelberg zu erschesnen, die ö. . jwischen Unpversität und. Schule herzustellen beabsichtigt und damht einem oft beklagten Uebelstande, daß etz dem in die Schulpraxi über- tretenden Reupbilologen nur mit großem Kosten. und Jellaufwand möglich ist, dem Fortschrelten der Wissenschaft zu solgen, abbel sen will. Der Bezugspreis bon 6 jährlich ur den über 700 Seiten umfassenden Jahrgang wird allen die Anschaff ang ermögfichen.

ergusgeber sind Professor Holthausen Kiel, Meyer ãbke⸗ Wien Michels. Jena, r ,,, und Dr. Heinrich Schröder iel Das erste Hest bringt Aufsaͤtze über die deutsche Sprache von Profesfor Streltberg, Cinführung in die Runenforschung von Dr. Neckel. Breslau das Französische Theater der Gegenwart von Privatdozent Vn Küchler. Gießen u. a m. Die beigegeben. Mitarbesterlsste weist die 9 . 4 n, 2 auf, und läßt darauf

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ehr als eine nur durchgesehe ã gabe. an hat es in ihr vielmehr . n n,

i und in fast allen seinen Teilen neuen ilch unn 4