1909 / 49 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 26 Feb 1909 18:00:01 GMT) scan diff

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Eg hat auch Zelten der mildesten erwallung gegeben, fo Hunter Frichrich Wilhelm 1II.. wir ch die Jren unter dem britischen Regiment ihrer nie er- reut haben. Aber man hat sich nicht würdig erwiesen der ugeständniffe, man bat fortwährend Zettelungen gemacht, und le Regierung mußte schließlich u Abwehrmaßregeln, zum nationalen Kampf greifen. . habe nicht gefagt, daß der Abg. Hue und Sippel Ausnahmemaßregeln gefordert hätten, sondern daß staatg⸗ sollallftisch angehauchte Rrbeiterbertreter Aunahmen verlangt haben.

habe 21 Auftralien hingewiesen. Ein Arbeiterführer hat sich in der dortigen Vertretung in biefem Sinne ausgesprochen. Der Redner

Verweist auf eine Schrift des Prof. Schulze. Gävernitz) Die deutsche onaldemokratie siesit fich guf den Standpunkt, des, Inter⸗ natlonalitzmug, und dag wird sie ju Grunde richten. Diese inter ugtionalen Ziele der Sozialdemokratie entsprechen wohl den Inter⸗ gffen der Adag. Stapthagen und Singer, aber nicht den Interessen

des deut - ,, Der Standpunkt der liberalen Fraktlonggemeinschaft ist schon von dem Abg. Gothein dargelegt wordea. Ez liegt kein Grund vor, einen anderen Standpunkt ein⸗ zunehmen, den hier die befien Männer auch anderer Parteien ein genommen haben. Der Abg. Graf. Westarp sprach von dem ver. edeluden Einfluß des Blocks. Ich habe den Block niemals für eine Eritchungganstalt gehalten. Wenn er das sein sollte, dann richtete sich ie Grmähnung deß Baterg de Blocks an Sie (rechtt). Sie sollten ch doch m odernistcren. Haben Sie dag getan 3. Wir, haben uichts davon gemerkt. Ich bherwelse auf die Behandlung, die man alnem Manne wie Professor Wagner im Verein der Steuer und Wirtschaftzreformer hat angedelhen lassen. Für eine derartige Er (chung banken wir besteng. Der Kollege Böhme hat uns ermahnt, wir sollten doch die Änsiedlungtpolitik unterstützen, wenn es uns anders ernst gemeint wärs mit der Belämpfung des Großgrundbesitzes. Wer braucht denn hauptfächlich die polnischen Arbeiter? Eg handelt sich bler utn die bereits im Inkande befindlichen Polen. Wer aher will benn noch immer mehr Folen herein haben? Das sind doch die erren Großgrundbesitzer; sind sie es nicht, die auch mal Kulis, echte ongolen, herein haben wollten? Von dem Abg Dr. Fhrae möchte ich nach seinem Namen und seinem Aeußeren annehmen, daß die Wiege seiner Vorfahren nicht weit von Prag gestauden hat. Wir haben die. Idee, daß Polen zu Grunde ging, weil seine Arsstokratie es nicht verstand, ihre Interessen denen des ganzen Volkes unterzuordnen, well der Adel sich nicht bewußt ge. wesen ift, daß der Satz: Noblesse oblige auch die Verpflichtung in H schließt, beizutragen zu den Lasten des Staateg. Wenn der AÄAbg. r. Böhme einen Antrag stellte auf Aufhebung der Fideikommisse, so ande er mich an seiner Seite. Vor allen Dingen wolste ich klarstellen, wir im Block nicht das r . j wollen, und daß u unkertum unser Bürgertum ist. ö. her i nn Durch die zweite Rede des Abg. Böhme hat ch herausgestellt, daß er in der Tat nicht in der 3 ist, zu ewessen, was er behauptet hat. Den. Artikel von Schlppel kann ich nicht kontrollieren, dag aber weiß ich, daß Echippel, zin aus, gezeichneter Kenner der internationalen Gesetzgebung, Material zufanniengebracht hat über die Gesetz gebung, betreffend Aus und KBinwanderung, und daß er in den, Sozialistischen Monalsheften / dieses Materlal rein referterend besprochen hat. Ist denn Prof. Schulze. Gäpernitz Sozialist oder gin 3 unserer Partei? Er steht biel cher dem Kollegen Böhme nahe, Dieser wies auf England hin, wo die Polen schlechter behandelt würden. Ich habe in Irland und befonders in Schottland mehrere Tausend polnischer Arbeiter kennen gelernt und hahe dort Versammlungen abgehalten. Es ist keinem englischen , eingefallen, den polnischen Arbeitern den Gebrauch ihrer uttersprache zu verbieten; sie können reden, wie Hen der Schnabel gewachsen ist. Ich wiederhole, das preußische Gesetz it eine Schmach für den deutschen Namen. - 16 Graf Westarp (kons.): Wir hatten gedacht, die Sache würde am Freitag zum Schluß kommen und der Reichetag zu fruchthareren Gegenständen übergehen. Daß dies nicht erreicht ist, hat mich ver- anlaßt, heute den Standpunkt meiner Partei darzulegen. Im Art 3 der ,, und im Freizügigkeitsgesetz steht, daß der SGéewerb von Grundeigentum nicht an gewisse Voraussetzungen geknüpft werden darf. Hier handelt es sich aber nicht um giwerb von Grundeigentum, sondern um die Erlaubnis, das Grund⸗ eigentum ju bebauen. Ich will mich aber auf diese wörtliche Nuglegung nicht zurückiiehen. Dle Richtigkeit des 5 zugegeben, doß nach der deutschen Verfassung Grundeigentumsbeschränkungen nur au dinglichen Gründen ausgesprochen werden dürfen, behaupte ich, doß durch die preußtschen Gefetze dieses Prinzip nicht derketzt ist. Im Gesetz von 1904 ist den preußischen Behörden die Ermächtigung ertellt, die Ansiedlungsgenehmigung dann zu versagen, wenn die AÄnsiedlung an dem betreffenden Orte den Zielen des Anstedlungs— gesetzes von 1886 zuwiderlaufen würde. Es handelt sich gegen lber den Bestrebungen der polnischen Vevöllerung, die deutsche zu verdrängen, darum, daß der Staat die Aufgabe, übernommen hat, purch Schaffung in sich geschlossener widerstandsfähiger Kolonien die Deutschen dort zu erhalten; wo eine Anstedlung dem entgegensteht,

Hm so ist das berechtigt.

ann bie Genehmigung versagt werden, sowohhl einem Polnisch⸗

rechenden. Es handelt sich also hier eben,

. n , en r rr, Dasselbe trifft für die Möglichkeit ber Gnieignung ju. Daß die Gesetze gegen die kathellschen zu Gunsten der evangelischen Ansiedler angewendet werden, bestieite ich auf dag entschiedenste. In der Broschüre des Abg. Erzberger wird frellich ausge ührt, daß durch den Verkauf von Anstedlunggstellen der Katholizizmug verdrängt und der Protestantismus gefördert werde. Daz sst aber nicht vorgekommen und wird nicht vorkommen. Meinen politischen Freunden ö der katholische deutsche Ansiedler ebenso lieb wie ber ebangellsche. Daß muß häer ganz energisch ausgesprochen werden. Der bg. Erjberger wird sagen, die An e e ef t führt eben dahin, daß mehr evangeltsche als katholische Anstedler n, werden. Ich gebe zu, daß bisher überwiegend ehangelische angesetzt sind. Wenn Sie aber die Verhandlungen des preußsschen Abgeordnetenhauses Hin und sich in die e ,,. . 3. i , i len at, so finden Sie als Gran . ö. . a ohn 5 . ;

2 ö. 16 . . e e ; in is i , ' , 6. . um jedes deutsche Wort kämpfen muß, wo er den scharffsen Angriffen gegen sein Deuischtum ausgeseßl ist. Mie Reglerung in es gar nicht verantworten, einen deutschen katholischen Mann nn solche Verhältnssse zu bringen. Der ö ö die ganze Gesetz⸗

,

n. t von je ö 1 harte nationale Arbeit zu tun und, f auf Mißberstãndnisse 9 nfeindung zu . Der preußische Stagt ist oft verkannt worden. Pernau so liegt die Sache auch hier in, der Polenfrag;,. Fallen Sie z. preußischen Staat nicht in den Rücken durch die Annahme dieses tages.

Abg. von Dilemboẃki (Hole): Wir haben (ben gehört, daß 5 Absicht 6. erren war, unseren Antreg totzuschwesgen. Hier ii den Wort: Wer die Wahrhelt kennet und saget sie nicht, der ist hahn ain Abärmichez Wicht; Der ba, Caf KWfstzin verwöchteit nal mit chaubinissisch. Daz Nationals achten und schätzen wir. Sie file mlt solchen Reben, wie wir fie heute gehört haben, nur Er=

Ehn schaffen. Nur die Friedhöfe will man unt, leffen. der . und Boden soll verstaallicht werden. Die preußische Gesetz.

g öffnet der Verwaltungzwillküär Tür und Tor. ja 6 Pauli. Dberbarnim (ikonf): Der Abg, Graf Westarn Fat Ein, er spräche in Namen der Rechten. Ich habe im preußischen in e heten i hanf gegen baz Gnkelgnungsgesetz gestimmt und werde

len nen dessen für diesen Antrag stimmen. . 3 6 Fherger ent: Ich muß den Ausführungen des

stischen irkun Westarp entschleden widersprechen. In seiner pra

h richtet sich das Lnsieblungk laisächlich gegen die Katho = r. i habe das in nul n e n, lid gn nachgewiesen.

gern ilch Cnficbie⸗ die

wurden zurück ie preußische

tten, ur fen in . Zweck, polnische

verfolgt den

Mandate zurückzudrängen. Den seelsorgerischen Bedürfnissen der Katholiken, die sich im Osten anstedeln wollen, wird nach meinen In- formationen durchweg Rechnung getragen. Insofern irrt sich der Abg. Graf Westarp. Die Polenpolitik in der Ostmark dient tatsächlich und ausschließlich der Bekämpfung des Katholizismus.

Damit schließt die erste Beratung.

In der zweiten Beratung wird das Wort nicht genommen. Ueber den Text des von den Polen beantragten Gesetzentwurfs wird auf Antrag des Abg. von Czarlinski (Pole) namentlich abgestimmt werden. ;

Auf Vorschlag des Präsiden ten wird diese namentliche Abstimmung auf morgen, Freitag, 2 Uhr vertagt. Darauf Etat der Schutzgebiete und Etat des Reichskolonialamts.

Schluß 55 / Uhr.

Prenszischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 40. Sitzung vom 265. Februar 1909, Mittags 12 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Ueber den Beginn der Sitzung ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.

Das Haus setzt zunächst die Beratung des Extra⸗ ordinariums des Etats der landwirtschaftlichen Verwaltung bei dem Fonds von 2 Millionen zur Förderung der inneren Kolonisation der Pro⸗ vinzen . und Pommern fort, zu dem der Antrag der den verschiedenen bürgerlichen Parteien des Hauses ,,, Abgg. von der Groeben und Genossen betreffs Einberufung einer Konferenz zur Besprechung einer anderweitigen Organisation des Ansiedlungswesens und der Schaffung einer Zentralstelle vorliegt.

Abg. Dr. Lohmann (ul): Ber Abg. Graw hat sich über kon⸗ fesstonelle Streitigkelten beklagt, die in das Ansiedlungswesen hinein⸗ getragen worden selen. In weiten ecbangelischen Krelsen ist große Beunruhigung darüber entstanden, daß das Abkommen zwischen der Jentrallaffe und der Landgesellschaft, das nach der Erklärung des Minssterz in der Kommission zur Vermeidung konfessioneller Dlfferenzen geschlofsen worden ist, dazu führen könnte, daß der evangelische 8 n der Diaspora in Ermland preisgegeben oder rechtloß gemacht wirb. Dagegen richtet sich der entstandene Unwille, und das kann man doch nicht als eine konfessionelle Streitigkeit oder gar als eine konfessionelle Hetze heieichnen, wie die Solale Kultur“ es nennt. Graf RKeyserlingk hat mit seinen Dar- legungen diese Befürchtungen nicht völlig zerstreuen können. Der erwähnte Verdacht findet eine Stütze in einer Aeußerung des Organg deg Verbandes „Arbeiterwohl! von 1907, wo die Zurückdrängung und Auftellung des ermländischen evangelischen Broßgrundbesitzes geradejn empfohlen wird. Auf dem Heidel⸗ berger Katholskentag ist ähnlichetz gesagt und dieser Großgrund— besitz als ein künstliche; Gebilde bezeichnet worden. Auch Herr Graw hat gemeint, diese Ansiedlungen, die doch seit einem Jahr⸗ hundert vorhanden find, seien nicht mehr lebenefählg. Warum nicht? Ist das Abkommen der Landgesellschaft mit der Zentralkasse unter ausdtücklicher Genehmigung der Reglerung geschlossen, so bitte ich dringend, bei der Erneuerung des Abkommens in diesem Punkte für Remedur zu sorgen. .

Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten von Arnim:

Meine Herren! Der Zweck dieses Abkommens, das vor über zwei Jahren zwischen der Wormditter Genossenschaft und der Land gesellschaft getroffen ist, war der, sich wirtschaftlich keine Konkurrenz zu machen; weiter hatte das Abkommen keinen Zweck, und deshalb ist eg auch, wenn ich richtig unterrichtet bin, vom Regierungspräsidenten gutgehelßen worden. Ob die Fassung gerade sehr glücklich ist, möchte ich dahingestellt sein lassen (hört, hört! bei den Nationalliberalen), jedenfalls hat biese Fassung zu Annahmen geführt, die jeder tatsächlichen Berechtigung entbehren. Es hat sich daran ein konfessioneller Kampf geknüpft, dem jede tatsächliche Unterlage vollständig fehlt. (Sehr richtig! im Zentrum.) Das Abkommen ist nur einmal in Kraft getreten, nämlich vor zwei Jahren bei der Aufteilung des Gutes Schmolainen; seitdem ruht es im Schubfach der beiden Gesellschaften, es ist nie wieder davon Gebrauch gemacht worden. Bei der Aufteilung des Gutes Schmo⸗ latnen ist, wie schon ausgeführt worden ist ich glaube, der Herr Abg. Graw hat es dargelegt —, durchaus parltätisch verfahren worden. (Sehr richtig! im Zentrum) Daz Land ist sowohl Eyvan⸗ gelischen wie Katholiken in gleicher Weise zugänglich gemacht worden, es sind den beiden Schulen Landparzellen überwiesen worden, kurz und gut, es ist durchauß paritätisch verfahren worden. Sestdemzruht, wie gesagt, die ganze Sache.

Jetzt plötzlich, wo dieser Kampf um die öffentlich-rechtliche Form der Ostpreußischen Landgesellschaft entfacht ist, wird dieses Ablommen hervorgeholt und zum Gegenstand von allerlel Befürchtungen gemacht, die auf konfessionellem Gebiete liegen. Es ist durch eine geschickte Organisatlon eine große Beunruhigung daran geknüpft worden. Meine Herren, ich glaube, daß es das Beste ist, das Abkommen wird jetzt aufgehoben (sehr richtig! bel den Nationalllberalen); es hat gar keinen Zweck mehr, schon deshalb nicht, well ja die Wormditter Genossenschaft Mitglied der Landgesellschaft ist; sie hat unter den 1 Aufsichtsratstimmen eine und kann also ihre Jnteressen zur Geltung bringen. Uebrigens liegt auch gar kein Grund vor, irgend welchen Großgrundbesitz in Ermland aufzuteilen. Wie eben von dem Herrn Vorredner richtig bemerkt wurde, nimmt der Großgrundbesitz dort einen verhältnigmäßig geringen Projentsatz ein. Wir haben im Gegenteil ein Interesse daran, ihn zu erhalten, es darf also auf dem bel dem Gute Schmolainen einmal eingeschlagenen Wege nicht weiter fortgefahren werden. (Sehr richtigh

Abg. von Bieberstein 3 Alle Parteien des Hauses sind darin einig, daß für die innere Kolonisation etwas geschehen muß.

ür den lntrag von der Groeben werde ich stimmen, nachdem der ire ebene . hat, daß die ostpreußischen Verhältnisse davon in keiner Weise berührt werden. Ich häbe im vorigen Jahre daz

rosekt einer Ansiedlungsbank der Landschaft warm befürwortet.

le Betonung des Verlangeng, daß die Gesellschaft öffentlich- rechtlichen Charakter erhalte, ist erst in neuester Zeit erfolgt; jetzt versteifen sich allerdings sehr vlele darauf. Ich habe auch im vorigen Jabre die bahnbrechende Tätigkeit dez Generallandschaftgdircktors Kapp hervorgehoben. Nun hat man sich untereinander und mit der Regierung darüber geeinigt, daß die Ge⸗ sellschaft cinen öffentlich rechtlichen Charakter nicht baben soll. Nach Lage der Dinge ist etwas anderes nicht möglich gewesen; im Interesst der Sache nehme ich, was ich bekommen kann, Auf dlesem Stand- punkt stehen mit mir auch die Landwirtschafts kammer, die Provinz, die Kresse, die Genossenschaften. Auf die Verninsung, auf die 1200 können wir, so kleinlich es klingt, unter den beutlgen Verhältnissen und im Zeltalter der Sparsamkeit nicht verzichten. Den Groß— unden in . darf man nicht verkleinern, wir brauchen hn gerade dort sehr nolwendig. Die Wohnungsverhältnisse in Osspreußen sind gegen früher bedeutend besfer geworden;

diejenigen, die immer das „Wohnungeelend“ auf dem Lande heran⸗ ziehen, sollten sich lieber an die elenden Wohnungsverhältnisse halten, die besonders in Berlin herrschen, wo in einer Wohnung von Stube und Küche, die verschmutzt und verdreckt sind, außer der Familie noch zwei Schlafburschen verschiedenen Geschlechts wohnen und das ist noch ein sehn günstiges Verhältnis. Der Abg. Dr. Crüger sollte sich einmal etwas Mühe geben und in der Provinz nachsehen, da würde er sehr zahlreiche tadellose Arbeiter- wohnungen auf dem Lande finden, die den Regierungsvorschriften durchaus entsprechen. Von Abhängigkeit der Landarbeiter ist gar keine Rede; gegen das Koalitionsrecht für sie werden wir uns aber immer wehren; denn wird es gegen uns in der Erntezest aug genutzt, dann sitzen wir in der Tinte drin und nicht nur wir, sondern auch der ganze Staat. Im großen ganjen leben die beiden Kon. fessionen hei uns in allem Frieden, und ich bedaugre, daß gerade bet dieser Gelegenheit der Evangelische Bund in die Erschein in getreten ist. Es besteht nirgends die Absicht, gegen den e hen in Ermland oder sonstwo vorzugehen. Ist etwas nicht in Ordnung, so wird das in der neuen Landgesellschaft in Ordnung gebracht werben. Ich bitte dringend den Generallandschaftsdirektor, alle Bedenken ju beseitigen und in die Landgesellschaft einzutreten; er wird damit der ganzen Provinz i Abg. Klocke (Zentr): Wir wollen die Regierung in der inneren

Kolonisation unterstützen. Konfessionelle Streitigkeiten dürfen nicht hineingetragen werden, aber der Besitzstand der Konfessionen muß ,. werden. Wo steckt denn in dem vom Abg. Lohmann zitterten

rtikel aus der Sozialen Kultur“, die von dem allseitig verehrten Abg. Hitze herausgegeben wird, etwas von konfesstoneller Hetze. Es handelt sich darin lediglich um volkswirischaftliche Fragen. Die Hauptsache bei der inneren Kolonisation ist, daß wir mit unserer Kornerzeugung vom Auslande e bang werden, und dazu dient die Bearbeitung der Oedländereien. er Großbetrieb ist für die Entwicklung der deutschen Landwirtschaft notwendig; wer Geschichte der deutschen Landwirtschaft kennt, . was diese dem Großbetriebe zu danken hat. Für Ostpreußen ist die Form⸗ frage entschieden; zum 1. April wird die Landgesellschaft in ihrer neuen Form ins Leben treten. Allerdings ist anzuerkennen, daß die Landschaft sich auch an der inneren Kolonisation beteiligt hat. Die Hauptsache ist, daß praktische Arbeit getan wird, d 6 ist schließlich Nebensache. Ich möchte ferner dringend hitten, den

treit um die Form der Organisation auf Ostpreußen zu heschr nden und nicht in andere . zu übertragen. Meine Freunde in Ostpreußen stehen auf dem Standpunkt, den gestern der Minister entwickelt hat. Im Westen ist die Besitzverteilung viel günftiger als im Osten, und dort muß sich die innere Kolonisation mit der Kultivierung der Oedländerelen befassen, in Hannover, Westfalen, der Rheinprovinz. Im Westen finden sich öde . die sich be⸗ sonders für die Siedlung von Arbeitern eignen. urch die Sohne und Töchter der Ansiedler kann auch die für den mittleren Besitz im Westen so schwere Frage des Arbeitermangels gelöst werden. ir stehen nun aber im Westen gerade vor der Gefahr jener Besitzverteilung, die wir im Osten beseitigen wollen, vor der Gefahr der Latlfundienbildung. Die Großindustrlellen kaufen Güter auf, und die Leute müssen nun ihr Land pachten. Mir ist ein Fall aus Hannover bekannt, wo 30 Dörfer von einem Käufer aufgekauft worden sind. Auf diese Ent wicklung möchte ich die Aufmerksamkeit des Ministers besonders hin⸗ lenken. Es wäre gut, wenn uns eine Statistik über die Güter⸗ bewegung im Westen in den letzten Jahrjehnten vorgelegt würde. Der Antrag von der Groeben wünscht die Berufung einer Konferenz; aber zunächst müssen die Sachverständigen in den einzelnen Provinzen zu⸗ sammentreten, um über die BVerhältnisse in den Provinzen zu he= raten; dabei müssen auch die westfällschen Bauernvereine gehört werden; erst wenn diese Konferenzen abgeschlofsen sind, wird eine allgemeine Konferenz in Berlin nützliches schaffen können. Eine Uebertragung eines für Ostpreußen geeigneten Statuts auf den Westen würden wir nicht gutheißen können. Wir würden dem Minister dankbar sein, wenn er Konferenzen für die einzelnen Provinzen beriefe. Die vom Antragsteller gewünschte Zentralstelle haben wir eigentlich schon in dem Minister für Landwirtschaft. Wenn der Antrag die Zentralstelle um deswillen vorschlägt, damit Ressortstreltigkeiten vermieden werden, so ist dieses Bedenken schon durch die Erklärung des Ministerg beseitigt, daß alle Ressorts ein. 66 zusammenarbeiten. Der Minister sollte aber elnen ĩ . verstaͤndigen Betrat für die Frage der inneren Kolonisation erhalten, Hoffentlich gelingt es uns, dlese Frage jum Segen des ganzen Vater⸗ landes zu lösen. ꝛ;

Die Debatte wird geschlossen.

Abg. Dr. Crüger (fr. Volksp.) bedauert, daß er durch den Schluß verhindert sei, den gestrigen Angriffen des Abg. von Bockelberg entgegenzutreten, der den Geist des . Abg. Ring gegen ihn

zitiert habe; er hätte diesen Geist sofort durch das eine Wort, Milch« zentrale“ gebannt.

Der Fonds von 2 Millionen für die innere Kolonisation in Ostpreußen und Pommern wird bewilligt; der Antrag von der Groeben wird angenommen.

Bei der Forderung von 30 000 M6 zur außerordentlichen Verstärkung des Fonds zur Förderung des Obst⸗, Wein⸗ ,,,

g. Dr. Dahlem (Zentr), daß bei de wend 8 di Fonds besonders die ärmeren Telle . , ne e. mögen.

Bei den Ausgaben für den öffentlichen Wetterdien in Norddeutschland, 165 000 , regt 4 J. Abg. Hum ann (Zentr) eine bessere Ausgestaltung des Wetter- dienste an, indem die , mit funkentelegraphischen Wetter⸗ stationen , n, würden. Für diese wichtige Angelegenheit müsse eine . 1 ü e,

g. Dr, Heisig (Zentr.) bemerkt, daß dem Landwirt die tägli Natiz, das Wetter sei beständig, nichts nütze. Der e we n 8 ? wissen, wann ein Umschwung eintrete. Man könne dadurch viel Geld sparen. Auf der anderen Seite könnten die Wetterprognosenbenirke ö , vt

Abg. Engelbre reikons.) gibt eine Schilderung der Wetter verhältnisse und der Art, wie eine ,, . 53 er macht auf Grund seiner Erfahrungen Vorschläge für besser⸗ Ẃerter prognosen.

Zur Errichtung einer Stauanlage in der Küddow sind als Beihilfe des Staates 6 2 ausgeworfen.

Die Abgg. Piereck (freikons) und Dr. von Kröiez (kons.) sprechen der Wasserbauverwaltung ibren Dank für dag Entgegen⸗ lommen au, bitten aber, daß bei den Neßtzeregulierun arbeiten die

Interessenten eine hinreichende Entschädt Arbeiten geschädigt wer en N . in.

Als Beihilfe zur Regulierung der Nahe von

Kreußnach bis in gen, krst gestell. Bingen, erste Rate, sind 40 00 Æ ein-

Auf eine Anfrage des Abg. Dr. Da hlem (Zentr i Dr. Ne Geheimer Qberbaurat von Mn ster ma . j 43 Regulierung Hessen beteilige, weil rie Nahe bi- hellt zwischen Preußen und Hessen bilde. Die Wehre sollten so ausgebaut werden daß wertvolles anltegendes Terrain nicht mehr überschwemmt werbe und für einen glatten Wasserabfluß gesorgt werden Ehnne.

Bei den Kosten der Einrichtung d in⸗ bergsanlage in Geisenheim 3 . . eine Anfrage des Abg. Engels mann (nl.) der

Minister für Landwirtschaft ꝛc. von Arnim:

g in bezug auf die Aut führungen dez Vorsitzende der Landwirtschafts lam mer fttzrat sich mit den Beschlußsen der

Nur elne kurze Bemerkun Herrn Vorrednerg. Der Herr hat im Deutschen Landwirtscha