Die gestrige Sitzung der Deputiertenkam mer wurde in, Gegenwart fämtlicher Minister und hei überfüllten Tribünen Sröffnet. Von den Tagesordnungen, die der . Zrisson zu Beginn der Sitzung verlas, fand diejenige, ö. Raynaud im Namen der demokratischen Linken , , hatte, besonderen Beifall. Sie brandmarkt die Sabotage, die Gewalttätigkeiten und den Antipatriotis mus, billigt, . . der Regierung das Vertrauen ausspricht, die Maßna hmen, die sie nach Recht und Gesetz , habe, um die legitimen Interessen der Beamten und Ar eiter der Eisenbahnen sowie die n el der Republik und die n . des Landes zu schützen, und lehnt jeden weiteren Zusatz ab. . ⸗ en, Debatte mig der Ab ö Soʒialisth die gestrigen Worte Briands. — Ver Abg. Dali mier (sozialistischer Radikaler) erklärte, sich nicht auf Briands Standpun t ,, können. — Der Ieh räsident Brüand betonte, der Lärm . ihn estern gehindert, feine Gedanken vollständig zur Kenntnis zu bringen. 6 habe gesagt: Es gebe ernste Stunden, in welchen die , zu Autnahmemaßregeln Zuflucht nehmen müsse, er . an; hinzugefügt, er sei immer glücklich gewesen, sich auf dem soden . Gesetzlichkeit bewegen zu önnen. (Widerspruch guf, der äußer ö Linken, Beifall auf den anderen Bänken.) Briand . e sodann daran, daß er selt der Uebernahme der Regierung ledig h die republikanische Mehrheit, auf die er sich stützen ö ö gebeten habe, ihm Vertrauen zu schenken. Die ganze . e ö. keit habe ihm dieses Vertrauen geschenkt. Dann fuhr er Ministerpräsident fort: „Heute, nachdem ich ernsten Creignissen gegen— über gestanden, die ich nicht feen nnn , . 6e l gener! die Regi icht aufgehört hat, ihren Wi icht . , , , n mn ö. Zurückhaltung, trete ich, nachdem die Srdm e r ,, wiederhergeflellt, vor Sie, ohne die Grenze der getzlich ĩ ö . . ohne einen Tropfen Blut an den . ö site Sie um dasfelbe Vertrauen. Verweigern Sie eg, so ö. z der Diktator“ sich beugen, wollen Sie ihn aber stürzen, so tun ö. es um hellen Tage“ (Beifall.) . e n , ö. . ö. sel in den Augen der Welt groß aus den bedro ,. se es hinter sich habe, schloß er?, Meine Herren von der Mehrheit, an en ee gr heb. . , nn e , iefes Haus nicht verlassen mit einem zweideutig r⸗ n ,,, . nicht . 9. . cen ae, , . Stirn zu bieten. Sie sagen, die Regieru 3 drein , haben sie in der Hand, zerbrechen Sie sie! ber ich n,. . icht im Finstern zu tun!“ (Wiederholter, le . tel i ihn den ü un und bei einem Teil der Linken; . Abg. Dr. Cruppi erklärte, er 6. gelt on . . ö protestiert, weil er sie dahin verstanden abs aß die, ö li se Majorität! hinwegsetzen wolle. Wenn Sie“, fuhr Crupp . dr n gh . 3 haben Sie den, Mut, es bis ans Ende zi sein! Wenn Sie . . ,,, ĩ Sie auf Ihr Amt!“ Er, Cruppi, bill n. ö e Maßnahmen und ziehe seine Tages⸗ ordnung zurück. . ö . Hierauf wurde die von der Regierung bekämpfte einfache Tagesordnung mit 384 gegen 155 Stimmen abgelehnt.
Gu sde (geeinigter Sozialist) forderte sodann die Kammer.
3 Werk heilsamer Gerechtigkeit zu vollenden und den . * den Anklagezustand zu versetzen. Seine in diesem Sinne gehaltene Tagesordnung wurde mit 503 gegen 75 Stimmen abgelehnt. Hierauf bat Briand, Über die Tagesordnung Raynaud, abzustimmen, und stellte die Vertrauensfrage hinsichtlich ihrer Priorität. Der Gegenantrag, zugunsten einer Tagesordnung Ernest Roche, worin die Regierung aufgefordert wird, sich mit der Wiederanstellung der abgesetzten Eisenbahner zu beschäftigen, wurde mit 373 gegen 105 Stimmen abgelehnt. Die Priorität der Tagesordnung Raynaud wurde hierauf mit 346 gegen 183 Stimmen angenommen. Der erste Teil dieser Tages ordnung, der die Sabotage, die Gewalttätigkeiten und den Antipatriotismus verurteilt, wurde mit 521 gegen 1 Stimme, der zweite Teil, der die Maßnahmen der Regierung billigt, mit 415 gegen 116 Stimmen angenommen. Der dritte und letzte Teil, der der Regierung das Vertrauen ausdrückt, daß sie nach Recht, und Gesetz die legitimen Interessen der Beamten und Arbeiter der Eisenbahnen sowie die Freiheiten der Republik und die vitalen Interessen des Landes schützen werde, und der weiter jeden Zusatz ablehnt, wurde mit 329 gegen 183 Stimmen angenommen. Schließlich wurde die gesamte Tagesordnung Ranyn aud mit 588 gegen 94 Stimmen an⸗ genommen und die Sitzung geschlossen. .
— Der nationale Rat der geeinigten Sozialisten⸗ partei hat. „W. T. B.“ zufolge, in einer gestern abend ab⸗ gehaltenen Versammlung beschlossen, durch Anschläge und Ver⸗ öffentlichungen Anklgge gegen das Ministerium zu er— heben und am nächsten Sonnabend in den Großstädten eine große Kundgebung zugunsten der Eisenbahner zu veranstalten.
Spanien. . Der Senat setzte vorgestern die Beratung über das
Cadengs gesetz fort.
Nach dem Bericht des W. T. B.“ erklärte der Bischof von
Madrid im Laufe der Debate, er werde in allem, was die Wohl⸗
sahrt des Vaterlandes angehe, immer auf seilen Canalesgs . .
er ini äsident . erwiderte, er stelle diese Er⸗ . en sest und betone die Reinheit der Absichten der Regierung in der 3. Frage.
. W. T. B.“ zufolge
Di visorische Regierung hat. „W. T. B. zufolge, erord im! . timmt zur Festsetzung des 66 zum Ausstand und zur Einrichtung ö ö. 9. gerichts zwischen Arbeitgebern und Ar ö ö mtlich ist ein Gesetz über die Gewährung der , . , . erw ichung aller ö un . r , vorschreiben, die Schaffung ö ö. eligionsbekenntnissen ,, Kirchhofs und die Zulassung er iv euerbestattung. ; ; lan, . r n ident Joao Franco ist der⸗ haftet und gegen Stellung einer Kaution im Betrage , Million wieder in hf, gesetzt worden, ö. rig . erfahren gegen ihn liegt, obiger Quelle zufo an ie . chuldigung zugrunde, daß er während seiner Di . ö. Amisgewalt mißbraucht habe. Nach, den Anga . 2. it er ngen ene hat Franco während seiner n ; eit als Ministerpräsldent! 70 Dekrete, in Kraft ge—
ĩ ĩ i ĩ berische et, denen Vorschriften über die gesetge al ö abgeändert, werden. Durch den Erlaß dieser
i i indert. ekrete die Ausführung von Landesgesetzen verhinder erner ö. *r . des Königs Carlos in Höhe ,
Contos mit Kroöngütern und nicht mit Gütern aut, dem ersönlichen Besitz des Königs unter der Bezeichnung a nn, der Zivilliste beglichen. Die Maßnahme gegen Fianco steh in keinem Zusammenhang mit den gegenwärtigen Ereignissen,
da die Ordnung vollkommen aufrecht erhalten wird und niemand Unruhe stiftet. ; Türkei. er Kongreß der jungtürkischen artei ist, 8 * 83 . ,. ö. Saloniki eröffnet worden, bwohl viele Mitglieder fehlen. ö ; ö. reg mn die türkische Gesandtschaft, „W. T. B. zufolge, wiederholt um eine Intervention ersucht hat, sind die Zustände an der montenegrinischen Grenze unverändert. Wie das genannte Bureau unter dem 29. d. M. meldet, wird seit Freitag längs der ganzen Grenze ein lebhaftes Feuer zwischen Montenegrinern und den türkischen Blockhäusern unterhalten. In Anbetracht des Ernstes der Lage wird eine Bewaffnung der mohammedanischen Grenz dörfer durchgeführt, Von der Gesandtschaft in Cetinje wurde be⸗ kannt gegeben, ain das Feuer nicht eingestellt werde, würde ein regelrechter Angriff auf die montenegrinische Stellung er⸗ folgen. Die Lage im Wilajet Skutari ist gleichfalls ernst; man erwartet sehnsüchtig die Ankunft von Truppen. — Angesichts der Weigerung serbischer Lehrer, ihre Lehrdiplome, den türkischen Behörden vorzulegen, haben die Behörden die Schließung aller serbischen Schulen im Bezirke Sjemitza angeordnet. Die serbischen Gemeinden haben gegen diese Maßnahme Protest eingelegt.
Serbien.
Im Befinden des Kronprinzen Alexander ist nach einer Meldung des „W. T.. B.“ infolge der Furunkulose insofern eine Verschlechterung eingetreten, als der Patient von einem leichten . befallen ist. Das Fieber ist durch die Eiterung der Wunde auf dem Rücken, die am Freitag geöffnet wurde, hervorgerufen. Die Operationswunde ist rein, ver⸗ ursacht aber dem Kronprinzen leichte Schmerzen. Eine zweite ungünstige Erscheinung ist das Auftreten eines leichten Hustens und eines schwachen trockenen Katarrhs in der unteren Lunge. Nach dem gestern ausgegebenen Bulletin verbrachte der Kronprinz die Nacht in ruhigem Schlaf. Fieberfrost ist nicht ite, vorhanden. Die Granulierung der Milz zeigt die Tendenz, sich auch weiter zu verringern.
Amerika.
Der Präsident der Vereinigten Staaten von Brasilien Hermes da Fonseca hat nach einer Meldung des, W. T. B.“ das Kahinett folgendermaßen gebildet: AÄeußeres: Baron do Rio Bran go, Inneres: Rivardia Correg, Oeffentliche Arbeiten; Deputierter Seabra, Ackerbau: Pedro Toledo, Finanzen: Francesco Salles, Krieg: Bantas Banetto, Marine: Marques Leao.
Afrika.
Nach einer vom „W. T. B.“ verbreiteten Meldung vom 28. d. M. aus Mogador ist Ma el Ainin von Ttzuit zurück⸗ gekehrt. Seine finanzielle Lage ist bedenklich. Die Kaids der Gegend stehen ihm feindlich gegenüber.
— Der Herzog und die Herzogin von Connaught sind mit ihrer Tochter heute vormittag in Kapstadt ein— getroffen.
Statistik und Volkswirtschaft.
Die Norddeutsche Knappschafts⸗-Pensionskasse als Invali denversicherungsanstalt im Jahre 1909.
Bei der Norddeutschen Kna , , . mit dem Sitz in Halle a. d. S., einer zugelassenen besonderen asseneinrichtung, welche die reichsgesetzliche Invalidenversicherung für bie Mitglieder von 18 Knappschaftsbereinen besorgt, waren nach dem neüesten Ge— schäftsbericht des Vorstandes dieser Kasse Ende 19609 115 606 (Ende 1908 118973. Ende 1907 120 7767 Personen versichert. Es gingen hei ihr im Jahre 1909 1777 (im Jahre 1908 1437 Anträge auf Gewährung von Invalidenrente ein, während 164 G68) ,, aus dem Ber hr übernommen wurden. Von diesen 1881 (1496 Anträgen wurden 1443 (U 49) bewilligt, 308 (164) abgelehnt und 22 . anderweit erledigt, sodaß 50 (104) unerledigt blieben. Von den abgelehnten Anträgen wurden bis zum Schlusse des Jahres nachträglich noch 84 (13) infolge von Berufung sowie Belbringung neuer Beweismittel anerkannt, sodaß im ganzen, i527 (1192) Invalidenrenten bewilligt wurden, dat sind einschließlich der bemilligten 34 Krankenrenten (s. unten) 84 C (85 o) der gestellten Anträge. Der Jahresbetrag der 1527 Renten betrug 328 978 S6 (251 9063 c), also 216, i0 M (211,33 6) im, Durchschnitt. Im ganzen sind feit Bestehen der Kasse 16213, (14 686) Invalidenrenten im Jahresbetrage von 2847 336 ½ (2517 358 6) bewilligt worden. In Fortfall kamen dagegen durch Tod usw. der Rentner 806 (693) Invalidenrenten. Somit waren am 1. Januar 1910, 8319 (8098) Invalidenrenten vor— handen, 721 (500) mehr als bei Beginn des Jahres 1909. Der Jahresbetrag dieser S819 Renten betrug 1671 338 6, 183 202 0 mehr als im Vorjahre. — Ferner wurden auf Grund von §7 des Statuts 48 (4) Krankenrenten und infolge der Berufung noch 6 Krankenrenten anerkannt, sodaß, im ganzen 54 Krankenrenten im Jahresbetrage von 11 052 6 bewilligt wurden; auf eine Rente ent⸗ fallen somit 204,66 M (193,45 M06. In Fortfall kamen dagegen 4767) Krankenrenten. Somit waren am 1. Januar 1910 17 (16) Kranken⸗ renten im Jahresbetrage von 3739 20 ½ vorhanden, deren Durch⸗ schnittsbetrag 29466 6 betrug. - Altersren ten wurden von 53 (1908: 77) le l , beansprucht, während 11 Anträge als un— erledigt aus dem Jahre 1308 übernommen waren, von denen 53 (s) auch die Rente zugebilligt erhielten, während 9 (65) Anträge abschlägig beschieden oder zurückgenommen wurden und 2 Anträge unerledigt blieben. Von den abgelehnten Anträgen wurden noch 3 Anträge infolge der Berufung anerkannt, sodaß im ganzen 56 Altersrenten, bewilligt wurden. Der Jahrez betrag der Renten betrug 19 124 6 (11 731 46), also eine Rente im Durch schnitt 180, 9 e (18329 ½). Im ganzen hat die Pensionskasse seit J. Januar 1891 12657 Altersrenten im Jahresbetrage von 219 (2 60 bewilligt. Am 1. Januar 1909 war die Pensionskasse mit 294 eigenen Altersrenten belastet, neu bewilligt wurden 56, dagegen kamen durch Tod usw. der Rentenempfänger 6 in Fortfall, sodaß am 1. Januar 1919 ein Bestand von 274 Altersrenten mit einem Jahresbetrage von 47996 ½ vorhanden war. Eine Rente betrug also zu diesem Zeit⸗ punkte durchschnittlich 175,17 6 (175,51 (6).
Zur Arbeiterbewegung.
In Paris haben, wie „W. T. B. meldet, die Theater⸗ mas . am Sonnabendabend eine zahlreich besuchte Ver= sammkung abgehalten, in der sie ein entschiedenes Vorgehen gegen jene Direktoren beschlossen, die fich weigern, über ihre Forderungen mit dem Syndikat zu verhandeln.
Kunst und Wissenschaft.
en Räumen der Königlichen Bibligthek in Beklin ist in den gel , Unwbersitätsjubiläums das Am exika⸗Institut— er⸗ Fffnet worden. Es steht unter der Oheraufsicht des reußischen Ministeriums der geistlichen 2. Angelegenheiten, und die Leitung liegt für das erste Jahr in den Händen des amerikanischen Austausch⸗
peel fene Hugo Münsterberg von der Harbard-Universität in Boston. ach der versandten Ankündigung dient das Institut dem Bruck— sachengustausch und dem Bücherschutz, dem i ,, . und der Verbreitung von. Büchern und umfaßt selbsf eine Amerika⸗Bibliothek. Es gibt Auskünfte an deuksche Behörden, Institute und Einzelpersonen über amerikanische Verhältnisse und an amerikanische Fragesteller über Deutschland. Es schafft für deutsche wie für amerikanische Forscher Beziehungen zu den Universitãten und Bibliotheken, Archiven und Laboratorien, Mufeen und Instituten, Gesellschaften und 6 im anderen Lande. Es bearbeitet ferner systematisch das erechtigungswesen und Examen⸗ wesen amerikanischer Studenten an deutschen AUniversitäten, fördert die internationalen Kongresse und Forschungen, Aus⸗ stellungen und Expeditionen, unkerstützt die kulturellen Unter- nehmungen der Deutschen in Amerika, der Deutsch-⸗ Amerikaner sowohl wie der Deutschen, die vorübergehend das Land befuchen, verbreitet Verständnis drüben für deutsche Art und hüben für die Neue Welt, arbeitet an der Ausbreitung der deutschen Sprache und wirkt auf hundert andern Wegen guf das wechselseilige Verständnis der Nationen im deutschen Interesse hin. Das Institut verfügt über einen Stab von n, ihn Hilfsarbeitern und ist durch Stiftungen reich aus⸗ gestattet.
Der Professor Th. Arndt stellt in den w des Kgl. rer Met. Instituts“, Nr. 205, Abh. Bd. iI, Nr. 2 die Ergebnisse, zehnjähriger Gewitterbeobachtungen in Nord und Mit teldeutschland (1887 bis 1896 zusammen, denen der Globus“ folgende Einzelheiten entnimmt. Durchschnittlich ist der Juli der gewitterreichste Monat, in welchem Monat im west⸗ deutschen Tiefland und im schlesischen Gebirgsland 6 Gewittertage fallen; in Schleswig⸗Holstein sinkt diese Zahl auf 442 im Durch- schnitt herab. Im mitteldeutschen und im schlesischen Bergland treffen auf, den Jun fast ebensoviel Gewittertage wie auf den Juli, in Schleswig⸗-Holstein konkurriert mit dem Jull der August. Das Maximum der Gewitterhäufigkeit scheint das Glatzer Gebirge (26 Tage im Jahr) zu a, das Minimum Schlesmwig⸗ Holstein und die Rhön (18 Tage), In Westdeutschland kamen die Gewitter vornehmlich aus Südwesten bis Nordwesten, im Osten aus dem Osten bis Süden; im schlesischen Gebirgslande ergab sich ein Maximalwert auffälligerweise sowohl für Nordwesten wie für Süp— osten; Jahre, in denen gleichzeitig aus fast allen Richtungen Gewitter in hesonders großer Zahl auftreten, sind selten. Bie meisten Gewitter treten durchschnittlich zwischen 4 und 5 Uhr Nach⸗ mittags auf; diese Regel. gilt mehr oder weniger von allen Gegenden Nord und Mitteldeutschlands. In Sommer dauert 6 bis 1ss aller Gewitter weniger als eine halbe Stunde, über zwei Stunden nur isio bis g aller; im Herbst ist die Jahl der Gewitter, die mehr als eine halbe Stunde dauern, noch geringer. In dem Zeitraum 1862 bis 1897 scheint die Gewitterhäufigkeit in ganzen zu⸗ enommen zu haben, und zwar um etwa 25 6/J. Der größte Betrag ien, den meisten Gegenden auf den Zeitraum 189294, während nur in Westdeutschland die Jahre 189657 eine noch größere Zu⸗ nahme aufweisen.
Im Verein. für deutsches Kunstgewerbe findet am Mittwoch im großen Festsagle des Künstlerhauses, Abends 8 Uhr, ein Diskussions⸗ und, Auzstellungs abend statt mit dem Thema g6kü.nstlerische Kleider“. Es werden dabei Reformkoftüme und Pariser Kleider zum Vergleiche nebeneinander gezeigt und beide in lebenden Bildern vorgeführt, die von Künstlern gestellt werden. Eine. Reihe hervorragender Künstler und Modellhäuser werden mit ihren Arbelten auf dieser für Berlin neuartigen Veranstaltung vertreten sein.
Jagd.
Morgen, Dienstag, den 1. November, findet Königliche Parforcejagd statt. Stelldichein: Mittags 1 Uhr auf der Chaussee Groß⸗Glienicke Krampnitz am Bullenwinkel.
Theater und Musik.
Neues Königliches Operntheater.
An seinem gestrigen Abschiedsabend zeigte sich uns Enrico Caruso von einer ganz neuen Seite. Er gah den jungen Bauern⸗ burschen Nemorino in Don izettis komischer Oper Der Liebes⸗ trank, die bei dieser Gelegenheit nach langen Jahren wieder auf der Bühne der Königlichen Dper erschien, und er zeigte sich auch in dieser ganz anders gearteten Aufgabe wieder als Mei ter, nicht nur als der unvergleichliche Gefangskünstler, dem das Lyrische ebenso gut gelingt wie daz Heroische, sondern 24 als schlichter und humor voller Darsteller. Nichts von den Allüren bes primo tenor war da zu bemerken, kein Versuch, sich aus dem Rahmen des Ganzen hervorzudrängen oder wirksame Gesangsstellen brabourös vor dem Souffleurkasten in den Zuschauerraum zu schmettern; vielmehr blieb 'r immer dem Stil deg Werkes getreu, sowohl bei den zahlreichen Ensemblestellen, die die Partie aufweist, als auch bei den mehrfach eingestreuten lieblichen Kavatinen und Arien, an denen die zwet ausgedehnten Akte der alten Oper fo reich find; ja, er erf, . es sogar, als nach der herrlich gesungenen Romanze im zweiten Akt ein Eröhnender Beifallssturm . eine unkünstlerisch wirkende Wiederhofun zu gewähren. So machte er den Verehrern seiner Kunst den Ahschied recht schwer und ließ den Wunsch rege werden, ihn im nächften Jahre. dann hoffentlich wieder in den 1 Räumen des Königlichen Opernhauses, wiederzusehen. Neben ihm bewährte sich besondert Fräulein Hempel in der Rolle der jungen Pächterin Adina, die von Nemorino gelieht wird und die er mit Hilfe eines von einem Quactsalber gekauften Liebestranks zu gewinnen hofft. Sie erwies si wieder als Koloratursängerin erften e und als vortreffliche Darstellerin munterer Rollen. Ihre perlenden Staccati erweckten auch, gestern allseitige Bewunderung. Als Quacksalber Dulcamara, eine groteskkomische Rolle, führte sich 5 Mantler von der Komischen Wer, der zur . Oper ü ersiedelt, vor⸗= teilhaft ein, und die Partie des Sergeanten fan Herr Kase vom Stadttheater in Leipzig recht annehmbar. ki kleine Rolle der Gianettag fand in Fräulein Rothauser eine gute Ver⸗ treterin. Ein besonderes Loh gebührt dem Chor, desfen Leistungen, seitdem Professor Rüdel ihn leitet, immer vollent ler werden. Diese Erkenntnis bricht sich gllmähll auch im Publikum Bahn, das einem duftig gesungenen Frauen flũ terchor gegenüber bei offener Szene mit seinem Beifall nicht zurückhielt. Bie Oper, die unter der n g Leitung des Kapellmeisterg Blech stand und bom Oberregissenr Dröscher mit Geschmack in Szene gef
nun hoffentlich dauernd auf dem Spielplan . war n,
sonnenen Falles, der des Dichters Betrag forperhaste
ö soll, nicht vergessen kann. Dem en on . Schaffende eicht verfällt, der einz hestimmte Tenden; berfolgt, icht und Schalten zu kraß und unvermittelt nebeneinander zu sfellen, ist auch Fulda nicht In allem und jedem ist Arlaban, ber Wessr bes abel.
Größe, und doch gelüstet s d König r. ultet s den 3 his lassende iii u e lin immer wieder muß
der Kleinere, der n ,, ihm steht
ihn immer wi / läßt sich ö en, . ö. nicht vor allem Volke zu beschämen, im
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