Koloniales. u' eh, Stznetgfritg witz, vis äh. s. .
et, amtli h j tte; engl gemeldet, daß nach einer Mitteilung der ile Grenzholizei ein Teil' der Simon Kopper⸗Leute zu ner und Ramansdrift die deutsche Grenze drift al chreiten sucht. Der Polizeiposten Ramantz⸗= n auch Ee cam Abend des. 7. Februar Gewehrfeuer.
gestell f deutschem Gebiet eine
ommando bez Eüno3 ᷓ 65 vu ⸗ ö dersel al dan Südbezirks angewiesen, die Bande energisch
. in un 3 . ; ki in ihn den Simon Kopper-Leuten und den Bondels
.
; Parlamentarische Nachrichten. Die Shlußberichte her die gestrigen Si . erichte üher die gestrigen Sitzungen des Reichs⸗ es er . i ; er Ersten und ö n en,,
. Sh . heutigen (27) Sitzung des Reichstags, welcher
den d e, Sem er (nl): Sämtliche Redner haben gestern auch der . 2. „U 3“ erwähnt. Das Andenken lan habe fsirier⸗ und des Rudergastes, die ihr Leben dahei ge⸗ richte 9. stebereits im Reichstage gebührende Chrung gefunden. hme an ie AAufmerksamkeit auf, die Hinterbliebenen derfelben und snterbljel, aß man das Unglück als Schiffbruch ansehen und die 4 entsprechend schadlos halten wird. Stolz sein können
t gatasft wech n hastißtein mit der die Geretteten fich während Hertran ohhe benomnten haben; in ihrem Verhalten kam das vollste n den Kommandeur zum Ausdruck; die Stimmung war
z inn ist *r . gut,. Ein ausführlicher Bericht eines der Geretteten Der ö. einem Teil der deutschen Presse übernommen worden.
aft ener berliest diesen Bericht Die Manneszucht dieser Mann ft steht groß da. Ich lege t darauf, das auszusprechen mit dersenĩ endenz, freilich mit einer Tendenz, die entgegengesetzt de bel Jen, Lie der Abg. Ledebour verfolgte, als er hier versuchte, in fi e Per on des Prinzen Heinrich schulmeisterlich zu behandeln, PFden in Geretteten gilt, gilt auch für die Retter. Gelernt 9 1 . natürlich aus einem solchen Unglück: Versorgung sche un ulatoren, handlichere Vertellung der Kalipatronen, . der Verschlüsfe und so wester. Alle diese Punkte zu n find hat ja auch die Marinepberwaltung in Ausficht gestellt. imngen langsamer auf dem Gebiete des Üünterseebootwesens vor- Uri Als andere Länder, wir halten uns vor allem auch deshalb ö und eil ein unbedingt sicherer Petroleummotor noch nicht cristiert. mn und wie weit die Ratisngslikeralen glauben, daß die Wähler j ür ö mit ihrem Verhalten ,, sind, diese Frage ö Haltung zum Budget und speziell zur Marine gänzlich 8 utze 1. Unsere Flotte soll defensiv fein, berufen zum nan aer Küsten; aber die Frage des Abg. Ledebour, ob ein gegebenenfalls mit, unserer Marine offensiv sein soll,
ä det, die Flotte sfützenden Partesen verneinen lönhen. ug sihten ĩ. aber zu haben, die auf fremdem Gebiete eine Invasion 5 ann, dieser Gedanke liegt uns ganz fern. Die Zweifel 3 n bon der äußersten Linken in dieser Beziehung sind ganz daltlos. 566 leb Tage vor bem Untergange des Unterseebootes haben wir, nicht wdenien en Sozialdemokraten), haben der Abg. Struve und ich zuerst . en gen die Streichung der Heizerzulagen vorgetragen. Wir ö I n Er unter dem Druck unserer eigenen früheren Ent- 1 haz en , außerdem begegneten wir dem ahsoluten Widerspruch des Ger Ei ers, dessen feste Haltung ich auch gar nicht etwa tadeln ⸗ bat i i will. Schlicßlich fanden wir Entgegenkommen heim a tetär des Reichsmarsneamtt, fodaß wir wenigstens die Hälfte
6 00 9 mit 400 000 ½ wiedereinstellen konnten. Die Streichung hr 1 Zulagen hei den höheren Jahrgängen wird von dlesen
neren get empfunden; hier stehen wir aber eben vor einer dira 8 . enn der Etat soll doch balancieren.
Schluß des Blattes)
UbgerenMMn der heutigen (24 Sitzung des Hauses der elke, . . gen. des Innern von Ieser itz, deimöhnte, fand zunächst die, dritte Beratung des kann wurf, betleffend' die Bewilligung weiterer erhalt mitte zur Verbesserung der ohnungs⸗ zie en ni von Arbeitern, die in staatlichen Be⸗ n n r, sind, und von gering besoldeten Uihe bg. Sn nahe, n statt. h ite Flesch (fortschr. Volksp.) empfiehlt den Bau von 6, dieren ö e r er, . in der Weise, daß it ener duellen r n f, der einzelnen Familien mehr Rück— e her wird, als es bei uns geschleht. Wenn unter Umständen ichen, g che Anlagen und Ginéichtungen, wie Bäder und der= ö Haften würden, so würde dies nicht erheblich teurer sein. mieldärle kd. Kön ig (Jentr. befürworteß die Gewährung von lehen.
. E ; ni ö esetzentwurf wird dann im ganzen endgültig gegen en der Sozialdemokraten angenommen.
s nlfetzt das Haus die zweite Beratung des Etats d mistibiun— des n n, und zwar die bei dem nliche g Elrern zen Ausgaben „Gehalt des Ministers“
b. meine Besprechung fort. pirsam inline gal li von Bieberstein (kons): Die Verbote der Bon . unter freiem Himmel sind nicht widerrechtlich erfolgt,
nl ölen oktgts her Seite behauptet wurde. Sie wider— Fall dem Reichsveresnsgesetz, sondern wurden in jedem 1 iche rh durch, den Hinweig anf die Gefährdung der öffent= arngerhet beße inte Die Landläte haben sich auch bel Ihren aht an! bnd ihren Entscheidungen auf eingelegt. Beschwerden t sich ni ö Reichsvereinsgesetäz gehalten. Der Landrat ut onber cht nach dem, wagh wwentucll seine vorgefetzte Behörde bi bg. 31 r handelt pflichtmäßig nach den vorliegenden Tatsachen. hee sharf isch, at wiede. m Ten hn eigenen Manier die Beringer er . schile . nb g eriffen und beschuldigt. Ich will darauf nur sagen: das and il. Der erliner Polizel ift rein, möge der Abg. Hirsch jagen, was hen Falle g Lohmann hat sich gestern mit dem Fall Becker und Seh des ähm beschäftigt, aber für selne Angriffe ein außerordentlich beigebracht. Er sprach auch von (iner vie Mnnuß ein 8 Adels. Wie liegt denn die Sache eigentlich? dein, rei lage ing klargestellt werden“ Vas Präfentationsrecht haben . 1. enn fie einen Adligen Präsentieren, so geht das nach
J hung Herrn Lohmann nichts an. In meiner engeren J dine de es eile ganze Anzahl bürgerlicher Landräte die, zum Reef Ill ih Wösten farmen und ich mit kolossaler Schnelligkeit
ö 1 J Verhäl inisse e ie, haben; sie verwalten ihre Letnn Sete. s aber den Landrat von Maltzahn betrifft,
ativ
ö . daß er nicht die Absicht gehabt hat, Herrn
u machen. Allerdings wäre es wohl besser ge=
venn der Minister die Veröffentlichung des neulich erwähnten . 5 gestattet hätte. Den Fall Wagner-Tapiau hätte man besser unerwähnt gelassen, oder aber man hätte sein Auftreten in der Wahblbewegung unter die Lupe nehmen s ollen; dann hätte man genug zu tun gehabt. Der Volksfreund ist ein durchaus unabhängiges Blatt, datz sich die Aufgabe stellt, die Soßlaldemokratie zu bekämpfen. Unerhört ift es, daß eine solche Schundliteratur wie die sozial⸗ demokratische ungest aft auf, dem Lande verbreitet wird, Der „Volksfreund“ braucht auch keine Empfehlung, er empfiehlt sich felbst. Die Landräte, besonders bei uns, sind geradezu von einem Netz von Spionen umgeben; es wird gegen die Landräte gerade von natlonalliberaler Seite und in nationalliberalen Zeitungen in einer Weise gehetzt, die man gls schamlos bezeichnen muß. (Zuruf links; Das ist der Dank für die gestrige Freundlichkeit! Präsident von rn ge ersucht die Abgeordneten, keine Zwischenrufe zu machen, wenn sie sich nicht auf ihren Plätzen befinden. Der Landrat von Rönne hat den Vorsitz im konser⸗ pativen Verein seinerzeit im nationalen Interesse angenommen. Er hat, wie ich bestimmt weiß, wiederholt erwogen, ob er den Vorsitz nieder⸗ legen folle, er hat ihn aber im nationalen Interesse beibehalten. Als in letzter Zeit die Wogen der Politik höher gingen, hat er es erneut erwogen, den Vorsitz aher wiederum beibehalten im Interesse des Friedens und der Vermittlung nach rechts und nach linkö, um den Wahlkampf seiner Schärfe zu entkleiden. Die Art der Agitation, wie fie bei ung jetzt betrieben wird, liegt nicht im nationalen Interesse. Der Abg. Friedberg hat ja schon im vorigen Jahre sich IJber Angriffe entrüstet, die gegen die Nationalliberalen bon lonservatin er Seite gerichtet werden. Er hat in diesem Jahre ein Schreiben von mir an die konservativen Vertrauens männer erwähnt, in dem es heißen soll, die Rationalliberalen seien die schlimmsten Feinde des Vaterlandes. Einmaß war dieses Schreiben vertraulich; sodann aber ist da nicht von „schlimmsten“ Feinden die Rede, sondern es heißt; die Liberalen und uicht zuletzt die Natignalliberalen sind agrarfeindlich. Ich habe diesen Brief in zahlreichen Versammlungen 6 loyalste kommentiert und erkenne an, daß es eine ganze Reihe Nationalliberaler giht, die durchaus agrarisch denken; aber die Hetze, die aus nationaglliherglen Kreifen gegen unt in Szene gesetzt wird, kann ich beim besten Willen
nicht als agrarfreundlich bezeichnen,
ög. von Trampezynski (Pole) führt Beschwerde über eine angel sh ungesetzliche und willkürliche Art der Handhabung des deutschen Vereins techts in den Landesteilen mit polnisch sprechender Bevölkerung. Was die polnische Bevölkerung auf diesem Bebiete auszuhalten habe, lasse sich gar nicht in Worte kleiden. Waß habe die Bevölkerung davon, wenn eine Ver. fammlung wider Gesetz und. Recht. aufgelöst werde und der Veranfsaster und Beschwerdeführer 14 Jahr später einen wunder⸗ schön geschriebenen Bescheid erhalte, der ihm mitteilt, daß die Auf⸗ löfung ungerechtfertigt war? Die Verwaltungebehörden, die Amts⸗ . und die Landräte, setzten sich nicht nur über die klaren Vorschriften des Gesetzes hinweg, sondern ignorierten auch beharrlich die Entscheidungen detz Oberverwaltungsgerlchts. Auch sonst werde die Bevölkerung in diesen Landesteilen ohne allen Grund schi— kantert, soweit es das polnische Idiom angehe. Ein Stadtmagistrat habe, um der Typhusgefahr vorzubeugen, eine Warnung vor dem Genuß verseuchten Wassers erlassen, aber nur in deutscher Sprache, obwohl die Hälfte der Bevölkerung nur Polnisch verstehe. Dieses Verfahren, das der Regierungspräsident gebilligt habe, sei nicht nur ungesetzlich, sondern auch gegen, die Humanität verstoßend gewesen; der Minister wolle doch bedenken, daß 19 ridicule tue. Polnische Gutsbesitzer würden auf ihren Gütern als Inhaher der Polizeigewalt von den Landräten nicht bestätigt. Speziell eine polnische Gräfin habe man sich als Zielscheihe behördlicher Maß= regelungen ausgesucht. In einem k Blatte sei ein Hetz⸗ artikel gegen sie erschienen, in dem u. a. gesagt sei, sie habe elnen Salonfußboden mit Markstücken belegen lassen, um symbolisch das Bild des Kaisers mit Füßen treten zu können. Der Landrat habe einen Herrn zum kommissarischen Gutsverwalter bestimmt, der 25 Em von dem Gute, wohne. Dies habe der Gräfin eine große Menge Geld gekostet, und alles das sei geschehen, weil sie einen Teil ihrer Güter an Polen verpachtet habe. Die Bestätigung des Kommissars durch den Kreigausschuß könne den Landrat nicht entlasten. Für die Nichthestätigung der polnischen Gutevorsteherkandidaten hahe. die Behörde, keine Gründe angeführt, wohl in dem Bewußtsein, daß sie sich dieser Gründe zu schämen habe. Das Vorgehen des Landrats bedeute eine flagrante Rechtsverletzung. Der Redner beschwert sich dann über die Aenderung der polnischen Ortsnamen durch die Regierungs= präsidenten. Waß würde man wohl sagen, wenn man Tschunkawe in Tschunkau ändere, bloß weil es besser klinge? Diese Aenderungen widersprächen der Entscheidung des Oberverwaltungsgericht?. Das Ansiedlungsgesetz werde von den Behörden mißbräuchlich und maln ide angewandt, namentlich in bezug auf Neu⸗ und Umhauten. Sei es denn für das Deutschtum gefährlich, wenn eine elfköpfige Familie statt in einem in zwei Zimmern wohnen wolle? Wenn man solche Umbauten nicht gestatte, so sei dies r 8 Amtsgewalt und ein Verstoß gegen das. Gesetz. Die Tätig- keit des Ostmarkenvpereinz sei eine direkt denunziatorische. Der Oslmarkenverein übe eine Kontrolle über seine Mitglieder und über die Beamten, ob sie nicht bei Polen kaufen. Es sei die reine Kamorra, und die Beaniten hätten ine heillose Furcht vor dem Mt⸗ markenverein. Dagegen müsse der Minister amtlich einschreiten. Die Beamten sollten sich allerdings außerdienstlich, voller Freiheit erfreuen, aber sie könnten doch vom Ministerium darauf auf⸗ merksam gemacht werden, daß, es von höheren Beamten, die unparteiisch fein sollen, taktlos sei, an den Sitzungen des Ostmarken= vereins teilzunehmen. Ein Ministerialdirektor habe im Landes⸗ zkonomiekollegium gesagt, daß die Propinz Westfalen von den Polen verseucht werde. g polnischen Wahlstimmen hätten so sehr zuge— nommen, well immer mehr Leute das Unrecht der Behandlung der Polen fühlten und diesem Gefühl durch ihre Stimme Ausdruck
gäben. (Schluß des Blattes.)
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbetterbewegung.
Die Berliner Buchdruckergehilfen nahmen, hiestgen Blättern zufolge, am Sonntag. in, einer zahlreich, besuchten Versammlusg Stellung zu den Anträgen für die neuen Tarff—= Verhandlungen. Der alte Tarif läuft mit Ende dieses Jahres ab. Die Anträge gipfelten in der Herkürzung der Arbeitszeit, Erhöhung des Lohnes und der Grundpositionen, Beseitigung der Uieberstunden= arbest, Ausbau der Lehrlingsskala und des AÄrbeitsnachweises. Die Vorfchläge des Gauporstands wurden einstimmig angenommen.
ie im „Verband der Schneider., organisterten Mil itär= sch nelder Berifns beschlossen, der, Voss. Itg. zufolge, gestern abend in zahlreich befunß ter Verfammlung, in eine Lohnbewegung einzutreten. Fin von der Tariffommisston ausgearbeiteter Tarif, der eine Erhöhung der bisherigen Sätze um 10 v. 9 vorsieht und der Tarifvorlage ent sprechen 36. die bereits vor achl Jahren . aber damals nicht durchgeführt, wurde, soll iedem Arbeitgeber sofort unterbreitet werden. In einer einstimmig angenommenen Erklärung sprachen die Ner⸗ sammelfen den Wunsch aus, daß die Bewegung einen friehlichen Ver. lauf nehmen möge, er ö . nugleich andernfalls geschloffen für en eintreten zu n . 3 J tagte, wie die Frkf. Itg. meldet, am 12. 8. M. eine Konferenz der drei in der Lohnfrage zufammen gehenden BVergarbeitersrganisationen des, gllen Verbandez, der . Bern ders ig n, und des Hirsch Dunckerschen Gewerk= bereins“ die dahin übereinkam, daß man zunächst eine abwartende altung einnehmen und fehen wolle, ah, die Werkbesitzer ihr Ver—= prechen, die Löhne stelgern zu wollen, erfüllen werden.
ein Mißbrauch der
Aus Ohrdruf (Thüringen) wird der Köln. Ztg. telegraphiert, daß Nie organisierten Spielwarenfabrikarberter beabsichtigen, eine Spielwarenfabrik für eigene Rechnung zu errichten.
(Weitere Statistische Nachrichten“ s. i. d. Zweiten Beilage.)
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maszp regeln.
Das Kaiserliche Gesundheitsamt meldet den Ausbruch der Maul.s⸗ und Klau enseuche aus; Fraulautern, Kreis Saarlouts, Regierungshezirk Trier, Elberfeld (VBiehhof) Stadtkreis Elberfeld, Re⸗ gierungs bezirk Düsseldorf, bei Händlerbieh, und aus Breisach, Amts⸗ bezirk Breisach, Großherzogtum Baden, am 11. Februar 1911, ferner vom Vieh⸗ und Schlachthofe zu Dresden, aus Neuenbürg, Oberamt Neuenbürg, Königreich Württemberg, und Lomersheim, Oberamt Maulbronn. Königreich Württemberg, am 13. Februar 1911.
Das Erlöschen der Maul- und Klauensenche ist gemeldet vom Viehhofe zu Breslau am 11. Februar 1911.
Malta.
In Malta ist durch eine Regierungsverfügung vom 6. d. M. die Insel Perim für choleraverseucht erklärt worden. Von dort fommende Schiffe unterliegen nebst ihren Passagieren den vorgeschrie⸗ benen gesundheitspolizeilichen Maßnahmen.
Griechenland.
Laut Mitteilung der griechischen Regierung ist die bisherige fünf⸗ tägige Quarantäne gegen die Herkünfte von Sam sun auf⸗ gehoben. Die Schiffe sind zum freien Verkehr zugelassen na ärztlicher Revision aller an Bord befindlichen Personen. (Vergl. „Reichsanzeiger“ vom 7. Dezember v. J., Nr. 287.)
Schweden.
In Schweden werden zurzeit als choleraverseucht angesehen: die Provinzen Lecce und Palermo in Italien, die russischen Gou⸗ vernements Podolien, Kiew, Jekaterinoslaw, Kasan und Orenhurg; die Häfen am Roten Meer; die Häfen in Britisch⸗Ostindien; Cochinchina; Tonkin; China; Marokko und die Insel Madeira.
Berlin, 13. Februar. (W. T. B.) Nach dem letzten amt⸗ lichen Telegramm des Gouvernements von Kiautschou aus Tsingtau ist das Schutzgebiet pestfrei. Aus Tschifu waren nach Tsingtau 200, aus der Provinz Schantung 260 Todesfälle, gemeldet. Letztere Angabe stammt von den im Innern der Provinz lebenden Europäern. Somit hat die militärische Absperrung des Stadtgebiets und die Ueberwachung der Schutzgebiets⸗ grenze seitens der chinesischen Landbevölkerung unter Leltung des deutschen Bezirksamts die erhoffte Wirkung gehabt. Zur wirksamen Aufrechterhaltung der militärischen Absperrung, die an die Besatzung hohe Anforderungen stellt, werden von den Offfzieren und Mannschaften, die am 22. Februar mit dem Dampfer Neckar“ die Heimreise antreten sollten, zwei Offiziere und 2883 Mann in Tsingtau zurückbleiben, um nicht zu sehr auf die neu herausgekommene junge Mannschaft, die sich erst eingewöhnen soll, angewiesen zu sein. Beim ostasiatischen Marinedetachement in Peking findet ein Personal⸗ wechsel vorläufig nicht statt. Auch bei diesem Marineteil sind bisher Pestfälle nicht vorgekommen.
Petersburg, 13. Februar. (W. T. B.) Wie der medizinische Generalinspektor aus Wladiwost ok meldet, sind bisher im Küstengebiet keine Erkrankungen an Pest festgestellt worden. In den Stationen Pogranitschnaja und Nikolsk Ussurlisk sind Kranken⸗ häuser und an den belebten Fahrstraßen ärztliche Beobachtungs⸗ stationen eingerichtet worden, so in Chuntschun, Poltawa und Iman. Zur Zeit der Eröffnung der großen Schiffahrt wird die ärztliche Beobachtungsstation in Wladiwostok erweitert werden. Es ist heabsichtigt, die koreanische Vorstadt von Wladiwostok, die aus einer Anzahl eng zusammengedrängter und dichtbewohnter Baulichkeiten besteht, nieder sulegen und die Bevölkerung an einer anderen Stelle wieder anzusiedeln. Zur schleunigen e elm des ersten pestverdächtigen Falles ist ein umfassender sanitärer Kundschafts⸗ dienst organisiert worden. — In Charbin sind gestern 19 Todes⸗ fälle an Pest zu verzeichnen gewesen.
Kirin, 13. Februar. 6 T. B. Der Kommandeur der
23. chinesischen Division ist auf Befehl aus Peking abgesetzt worden,
weil er sich geweigert hatte, sich einer fünftägigen Quarantäne zu unterwerfen. Hier kommen täglich etwa 25 Todesfälle an Pest vor.
Handel und Gemerbe.
In der heutigen Sinn des Zentralausschusses der Reichsbank ließ der Vorsitzende, Präsident des Reichsbank⸗ direktoriums Havenstein den Verwaltungsbericht für 1910 mit der Bilanz und der Gewinnberechnung verlesen. Ein Deputierter des Zentralausschusses berichlete über die Prüfung der Bilanz auf Grund der Bücher und verlas das entworfene Gutachten, das von den Mitgliedern des 3 vollzogen und dem Reichsbankdirektorium überreicht wurde.
(Weitere Nachrichten über Handel u. Gewerbe“ s. i. d. Zweiten Beilage.)
Theater und Musik.
Konzerte.
Als Dirigent des Philharmonischen Oxchesters brachte am Donnerstag Ofsip Gabrilowitsch im Beethovenfaal eine Reihe intereffanter Tondichtungen französischen, englischen und russischen Ursprungs zu Gehör. Saint⸗Satns symphonischer Dichtung „Ia jeunesse d' Hercule und Elgars n m, Variationen ließ er eine Suite aus Faurés Bühnenmusik zu Macterlincks Pelleas und Melisande' folgen; zart und duftig ließ er das Präludium und die leise hinsterbenden g,. des Molto Adagio vorüherziehen, während das eigenartige Gepräge des Satzes „Am Spinnrabn in feinen rhythmischen und o-rchestralen Feinheiten fesfelnd hervor= gehoben wurde. Die. Ouvertüre zu Glinkas Oper „Rußland und Ludmilla“ kam kernig in der Empfindung und glänzend im Ton zu Gehör. Ven täefgehen dem, leidenschaftlichen Gefühl durchglüht war die Wiedergabe bon Tscharkowekyg Francesca da Rimini“, die auf Verse aus Dantes an,, Komödie Bezug nimmt. Der Aufruhr der gequälten Geister fand mit starken äußer⸗ lichen Mitteln in rauschenden Tonfluten Ausbruck. Diese Welt der Qual, die das zarte Llebesldyll umschließt, übte eine ungleich stärkere Wirkung aus als die Liebes klage, die nicht gleich innerlich empfunden schien. Ossty Gabrilowitsch leltete das Srchester jedesmal mit großer Energie und hervorragendem musikalischen ö. das die hervor⸗ tretenden Charakter ige jeder Tondichtung kräftig causzuarbeiten wußte. — Harriet von Müthel hielt, gleich alls am Donnerstag, im Sagal Bechstein einen Vortrag ‚üeber die Mittel, durch die unsere großen
Meifter uns in den Stand gesetzt haben, auf kürzestem Wege eine
fünstlerische Durchbildung in, der Mustk zu erlangen.. Die Weit- ö und n it ihrer Rede wird jedoch kaum überzeugend gewirkt haben. Die Frage, ob durch zwei Grundbedingungen der An⸗— schlagskunst, welche dle Rednerin aufgespürt hahen will, wirklich die Klapiertechnik eine wefentliche Förderung erfährt, kann auf theoretischem = derlich gelöst werden. ; wer ,, betätigte am Freitag Carl Flesch wieder einmal seine hohe Geigenkunst. Er spielte für Violine allein eine Partita von Bach und forderte durch den. Ernst und die Größe seiner Auffasfung, dunch die unbedingte Meisterschaft über alle tech= nischen Mittel feiner Kunst brausende Beifallsstürme heraus; daß dem