1912 / 125 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 25 May 1912 18:00:01 GMT) scan diff

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j Fern r Serchto T. B. meldet, im Lause hir gingetroffen is r

pie e Dr. von Bethmann ormittags dem Hieichs⸗ . hieser gegen Abend ern der w eg einen längeren Besuch .

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Laut Meldung des W. T. Bm sind . J i , nngelreffen. und S. M. S. „Iltis n in Ha K

Elsafe Lothriugen.

der Zweiten Kammer des ö ei len i nn fee, der , e b. ung säand. von drei Mitgli i . der ü e i meh an ission zur Verfeiluna Der Kaiserliche Statthalter ö

hon eine Verordnung rats und der Kommisston

Wie W. T

chehen sei, ohne

ri eden swärkn, daß ihre on se der Zweiten i de Es, fei Can und, gar nicht k lieder der Ersten Kammer hineingewählt würden, elstãndige, die überhaupt dem Landtage nicht. angehören Es sei * fe izustellen, ob der Statthalter die Angelegenheit in so . eitiger Weise erledigen sönnie, weshalb die Sache jür Prüfung der eschästsordnungskommisston zu übe welsen sel. Ihm ar f fi die Vertreten, es Tothr iger Blocks, der Soze lken oralen nd der iets n Demokraten an. Der Unterstaale sekretãr etri wollte dee Versügung des Statthalters als ein Ent⸗ segenkemmen aufgefaßt. wissen. Mit dem Budgetrecht habe . ache nichts zu tun. Vemgegenüber erklärten die Aibgg. Wet tenls, Em mel und Dr. Schott, ez liege eine Ver⸗ letzung dez J der Kammer vor. Der Staate sekretãr Fieiherr Zorn von Bu lach meinte, die Debatte wolle darauf hinaus, einen Zwist zwischen der Exekutsve und der Legislative berbei= afähren. Die Erste Kammer habe das gleiche Recht wie die Zweite Kammer, in der Kommission tätig zu fein. Er hoffe. daß man nech zu einer Verstandigung gelange. Trotz der Vtahnung de. Präsidenten Dr. Ricklin, die Debatte zu schließen, bestand das Haus auf einer weiteren Aussprache, an 1e

. x der sich die Abgg. Wetters, Dr. Schott Hauß, Peirotes fowie der h ö Freiherr Zorn von Bu lach beteiligten. Die .

eharrten bei der Meinung, daß hier die Reniern ngesetzli ö ö ö ß h egierung ungesetzlich vor—⸗ Die Kammer nahm schließlich einen Antrag an, die An⸗ elegenheit einer Kommisston zu überweisen, wogegen die egierung keinen Einspruch erhob. ;

und drei Sach—

Desterreich⸗ Ungarn.

Der Ministerpräsident Lukacs beantwortete in der gestrigen Sitzung des ungarischen Abgeordnetenhauses die Interpellation über den Generalstreik und führte nach dem Bericht des „W. T. B.“ aus:

Den Vorwand zum Generalstreik hat die Verweigerung der Er⸗ laubnis, eine Kundgebung vor dem Parlament zu veranstalten, ge⸗ liefert Die Polizei hat die Abhaltung vieler Volksversammsungen in geschlossenen Räumen gestattet, sie hlelt es aber nicht für zulässig. daß eine Versammlung von 509 000 erregten Menschen einen Druck auf die Voltebertretung ausüben dürfe. Auch kann ich es nicht gelten lafsen, kaß alg Ürfache des Gencralstreiks die Haltung Der Regierung zur Wahlreform ge r werde. Erst vor einigen ann . ich erklart, daß ich die Verpflichtung zur Durchführung der Wahlreform für die We uns vollkommen anerkenne und daß pin entschlossen sind, diese Frage = sel bstverstandlich auf Grund Unserer jlebetzeugung = baldigft zu lösen. Es will mir scheinen, daß die sozial= demokrat ch Parteileitung eite Kraftprobe veranstalten wollte, um ö. ö in ee gn ichen Ob die ses Jiel erreicht worden 1 ö. ö nicht, aber 231 in 0 ur 6 ö . ; ist meine volle Ueberzeugung, hat, Tenn ni mand, der ein Freund des Fertschritts Ter dem otra tischen Entwicklung ist, wird sich mit f 6 f ie fre n, kr Ra hon 96 en Elementen verbinden,

J Brandstiftung kundgeben. Was die Maßnahmen der Regierung ben ifft, . k . der

Polizei und Gendarmerie auch Nilllät!“' in Ansptu e nommen worden. Nachdem auch die hiesige ö . nicht genügte, wu de auch aus der Provinz] Militär

Budehpest gerufen. Es können jeden Augenblick noch weitere * starkungen herangezogen werden. Ich will nun nech das Moment der Verantwartlichkeit berühren. Es erscheint mir unerläßlich, den unverantwortlichen Faktoren gegenüber, die über viele Tausende von ,, J verfügen, auf die Ver⸗ niwontlichkeit hinzuweisen, daß sie die Folgen für Mißbre

. Führergewalt zu tragen ö. . en fit en when

e Haus nahm von der Interpellationsbeantwortung Kenntnis. ;

Der Abg. Julius Kovacs Bauernpartei)h, der bei der Präsidentenwahl die Urne vom Tisch geworfen hatte, wurde zur Ausschließung für 30 Sitzungen und der Abg. Andreas heath GJusthpartei) wegen Widersetzlichkeit gegen den Präfidenten zur Ausschließung für 8 Sitzungen verurteilt. Der Abg. Barg bas ofsuthpartei) beantragte die Ungültigkeit der Wahl des Präsidenten des Abgeordnetenhauses Grafen Tisza wegen Verletzung der Hausordnung.

Gestern abend ist zwischen sämtlichen oppositionellen

arteien des Abgeordnetenhauses, der „Neuen Freien Presse“ zufolge, ein Einvernehmen erzielt worden, das sich auf alle aktuellen politischen Fragen, so namentlich auf die Frage des Wehrgesetzes und der Wahlreform, bezieht. In der Frage der Wahlreform kommt der Standpunkt der nunmehr vereinigten Spposition dem Standpunkt der Regierung sehr nahe. Be⸗ züglich der Wehrreform nimmt, die Spposition einen Stand— unt ein, der deren Erledigung in absehbarer Zeit er⸗ möglichen würde. Die Führer der Sozialdemokraten sind mit den Abmachungen einverstanden, die im Laufe des heutigen Tages schriftlich niedergelegt und von den Führern der Par— teien unterschrieben werden.

Frankreich.

Der Senat hat gestern, wie W. T. B.“ meldet, die Beratungen über den Kommissionsbericht, betreffend die zu den Liguidätionen der aufgelössten Kongregationen ge— machten Erhebungen, beendet. Die Verhandlungen hatten lange vor den Osterferien hegonnen. Nach der Erklärung des Unter⸗ staatssekretärs im Ministerium des Innern Morel ist die Re⸗ gierung entschlossen, in bezug auf die Kongregationen voll—⸗ fommen im Sinne der Gesetze zu verfahren. Der Senat nahm

diese Unruhen nicht gewonnen

mit 203 gegen 56 Stimmen die vom Berichterstatter Regis⸗ mandet und dem Präsidenten der Kommission Emile Com bes vorgeschlagene Resolution an, in der die Erklärungen der Regierung gebilligt werden.

= In der Deputiertenkammer widmete gestern der Prãsident ö. seinem Vorgänger Brisson einen warmen Nachruf und forderte dann die Kammer auf, die Wahlreform schnell durchzuführen und die Diskussion des Budgets zu be⸗ schleunigen, um den dringenden Reformen mehr Zeit widmen zu können. Deschanel sagte sodann, obiger Quelle zufolge, man solle ein mächtiges Heer und eine mächtige Marine als gleichbedeutende Faktoren in den Dienst einer friedfertigen auswärtigen Politik stellen, um Frankreich in Europa den Rang zu sichern, der ihm nach einer Vergangenheit von 15 Jahr⸗ hunderten voll Arbeit, Tapferkeit und Ruhm zukäme.

Italien.

Der Ministerpräsident Giolitti, hat eine Hilfs⸗ kommission für die aus der Türkei Aus gewiesenen ernannt, die ihnen Arbeit verschaffen und den Bedürftigsten Unterkunft gewähren soll. In ganz Italien sind, wie, W. T. B.“ meldet, private Sammlungen für die Ausgewiesenen eingeleltet worden. Gestern sind 230 Ausgewiesene an Bord des „Senegal“ in Neapel eingetroffen und von einer großen Menge begeistert begrüßt worden.

In der Deputierten kamm er wurde gestern, obiger Quelle zufolge, bei der Beratung über die Wahlreform ein Antrag Carcano, betreffend Aufhebung des Artikels über die Entschädigung der Abgeordneten, mit 388 gegen 41 Stimmen abgelehnt. Sodann setzte der Unterstaatsfelrelär des Aeußern

i Sealea in Erwiderung auf eine. Anfrage des Abgeordneten Libertini eingehend die . auseinander, die die Regierung zur Unterstützung der Einschiffung von den aus der Türkei aus gewiesenen talienern ergriffen habe. Er er⸗ wähnte ferner, daß die Hafenbehörden angewiesen seien, bei der Ankunft der Ausgewiesenen für Unterkunft der Bedürftigen zu sorgen und ihnen Arbeit zuzuweisen, und sandte im Namen der ganzen Kammer den Ausgewiesenen seinen Gruß, die unverzagt die schmerzliche Maßnahme auf sich genommen und sich dadurch ihres italienischen Namens würdig gezeigt hätten.

Türkei.

Die Pforte hat gestern, wie ‚W. T. B.“ meldet, an die deutsche Botschaft eine Note gerichtet, in der sie mit⸗ teilt, daß die Regierung infolge des Beschlusses des Ministerrats die Ausweisung der in der Türkei lebenden Italiener innerhalb von 14 Tagen nach dem Tage der Veröffentlichung des Erlasses e eff, habe. Ausgenommen von der AUus⸗ weisung sind die Geistlichen, Witwen und Arbeiter. Auch die Unternehmer bei den Eisenbahnbauten werden von der Aus⸗ weisung nicht betroffen werden.

Der Minister des Innern Hadji Adil hat, obiger Quelle zufolge, den Vorschlag des Walis von Uesküb, die Ver⸗ handlungen mit den Albanern abzubrechen und eine Militär⸗ aktion eintreten a lassen, abgelehnt. Der Minister wird trotz der Schwierigkeiten versuchen, eine Verständigung herbei⸗

zuführen. Dänemark.

Gestern hat die feierliche Beisetzung des verstorbenen Königs Friederich in der Domkirche in Roskilde stattgefunden. Vor der Ueberführung der Leiche des Königs von Kopenhagen nach Roskilde wurde, wie ‚W. T. B.“ meldet, in der Schloßkirche eine Trauerfeier abgehalten, an der die n gg Familie, die fremden Fürstlichkeiten, die Missionen und Militär⸗ abordnungen teilnahmen. tach Beendigung der Feier hoben Offiziere den Sarg vom Katafalk und trugen ihn unter Chorgesang aus der Kirche. Unmittelbar hinter dem Sarge folgten der König und die Königin⸗Witwe, darauf die übrigen Anwesenden. Der Sarg wurde bis zur Station Christiansstraße getragen. Auf dem Wege dorthin bildeten Soldaten und Kriegervereine mit ihren Fahnen Reihen. Die Damen folgten dem Sarge im Wagen, während die Herren zu Fuß gingen. Auf der Station Christiansstraße wurde der Sarg in einen Eisenbahnwagen, der in eine Leichenkapelle umgewandelt war, gestellt. Nachdem die Teilnehmer des Trauergefolges im Zuge Platz genommen hatten, setzte sich dieser langsam nach Roskilde in Bewegung, wo er um Li Uhr eintraf. Unter den Klängen eines Ehorals setzte sich der Trauerzug vom Bahnhof nach der Domkirche in Bewegung. An der Spitze ritten Dragoner, es folgten Feldartillerie und Infanterie. Hinter dem Sarge kamen die Fürstlichkeiten. In der ersten Reihe schritten der König mit seinen beiden Söhnen, der König von Schiveden, der König der Hellenen, der König von Nor⸗ wegen, dann folgten die übrigen Herrschaften. Die Damen be— gaben sich zu Wagen nach der Kirche, die auf das pracht⸗ vollste mit schwarzem und weißem Stoffbehang und Blatt⸗ pflanzen geschmückt war. Der Trauerzug mit der . des Königs bewegte sich nach seinem Eintreffen vor der Kirche in der vorgeschriebenen Ordnung durch den Mittelgang, wo der Sarg auf den Katafalk gehoben wurde. Darauf nahmen die Königlichen Herrschaften Platz. Die Trauerfeier, wurde eingeleitet durch Choralgesang, worauf der Hofprediger Paulli die Trauerrede hielt. Mit Chor⸗ und Solo⸗ gesang schloß die Feier. Während ich die ganze Ver⸗ sammlung erhob, wurde der Sarg in die Kapelle e ichs V. getragen. Die Königlichen Herrschaften folgten dem Sarge. Nachdem dieser auf seinen Platz gestellt war, sprach der Hof⸗ prediger Paulli ein Gebet. Unter Orgelklängen verließen die Königlichen Herrschaften die Kirche und kehrten nach kurzem Aufenthalt im Palais nach Kopenhagen zurück.

Amerika. Nach Meldungen des W. T. B.“ aus Cuba setzen die

aufständischen Neger die Plünderungen fort. Eine Bande hat einen kleinen Ort an der Zweighahn der Cuba⸗-Eisenbahn nach

Bayamo angegriffen. Vor der Ankunft der Truppen aus San

Louis ist es in der letzten Nacht zu vielen Ausschreitungen ge⸗ kommen. Heute sind zwei amertkanische Läden in dem Dorfe San Marco bei Guantanamo geplündert worden. Alle Zucker⸗ fabriken in Chaparrg, Santa Lucca und anderen Orten der Provinz Santiago sind infolge der Negerrevolte geschlossen worden und werden bewacht. Die Lage in der Provinz Santiago ist sehr ernst. Die Empörer haben die Eisenhahnen und Telegraphen an verschiedenen Orten zerstört. Die Weißen der Ostprovinz haben, von Panik ergriffen, in den Städten Zuflucht gesucht. .

Asien.

Nach einer Depesche der „St. Petersburger Telegraphen⸗ Agentur“ meldete der Khan von Kotur Sim ko dem

Gouverneur von Salmas, daß am 20. d. M. 400 türkische Fußsoldaten und Kurden zwei Ortschaften um⸗ zingelt, die Landstraße,; besetzz und den Bewohnern den Ausgang versperrt hätten. Er habe seine Kürden gesammelt und sei im Eilmarsch den Ortschaften zu Hilfe geeilt. Es habe sich ein Feuergefecht entsponnen, bei!. dem er 6 Mann verloren und 4 1. Soldaten gefangen genommen habe. Die Türken hätten darauf das persische Gebiet verlassen. Afrika.

Gestern ist der General Lyautey in Fes eingetroffen. Wie W. T. B.“ meldet, begrüßte El Mokri den General als Vertrefer des Sultantz drei Kilometer vor der Stabt und gab ihm zu n ein Frühstück, hei dem Lyautey auf das Wohl des Sultans und auf das Gedeihen des Landes trank. El Mokri erwiderte, indem er Lyautey willkommen hieß. Der Sultan wird Lyautey heute in Audienz empfangen.

In der vorgestrigen Nacht wurde von mehreren hundert Aufständischen ein Angriff auf Fes unternommen, der jedoch leicht abgeschlagen wurde.

Wie die „Agence Havas“ aus Mogador vom 2. d. M. meldet, haben die in der Nachbarschaft von Tarudant und Tisnit wohnenden Stämme, die . für Mohamed Hiba er⸗ klärten, die Paschas dieser Städte schriftlich aufgefordert, die Europäer auszuweisen. Bisher ist es zu keinem Gewaltakt gekommen. Der Pascha von Tisnit setzte die Europäer der Stadt von der K der Stämme in Kenntnis. Die Europäer boten darauf Geld, das auch angenommen wurde.

Nach einer von „W. T. B. verbreiteten Meldung aus Oran greift die durch die Aufstellung des Verzeichnisses der gestellungspflichtigen Eingeborenen hervorgerufene Gärung in der Umgebung von Tlemcen und Nemours immer mehr um sich. Die ,. Behörde hat die Nachricht erhalten, daß die . Bergstämme zum Aufstand entschlossen seien 6 eine Geldsammlung ö haben, um Munition zu aufen.

Der Kommandant der türkischen Streitkräfte bei Benghasi meldet, dem „W. T. B.“ zufolge, unterm 23. Mai, fünf italienische Bataillone mit 2 Gebirgsgeschützen und 2 Maschinen⸗ gewehren hätten den Paß Beni Eitam, im Süden von Frug, in der Nähe der tunesischen Grenze, angegriffen, seien sedoch bis in ihre Verschanzungen zurückgetriehen worden. Sie Hen viele Zelte und Munition zurückgelassen. Die Türken und Araber hätten 8 Tote und 20 Verwundete.

Statiftik und Bolkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Die im Verband der Friseurgehilfen Deutschlands organisierten Friseurgehilfen Berlins und der Umgegend beschlössen, wie hirsige Blätter berichten, vor kurzem in einer zahlreich befuchten Mit⸗ gliederversammlung, in den Geschäften, wo ehedem der Tarif anerkannt wurde, jedoch der neue Tarif nicht bewilligt ist, die Arbeit sofort niederzulegen. Die unterschristliche Anerkennung des neuen Tarlfs ist in rund 5o0 Geschäften erfolgt.

In Frankfurt a. M. beschloß, W. T. B.“ ge, eine gestern vormittag von 4000 ausständigen Metallarbeitern be⸗ suchte ö die Nürnberger Bedingungen anzunehmen. Es wird somit die 56 stündige Arbeitszeit hei einer Lohnerhöhung von 2 3 für die Stunde eingeführt. Dle Arbeit wird nächsten Mittwoch wieder aufgenommen. Ber Metallarbetteraus stand ist somit beendet (gl. Nr. 122 d. Bl..

Aus Duisburg berichtet die Rh⸗Westf. Ztg.“: Eine Ver⸗ sammlung von Führern der Rheinschifferbewegung am Mittwoch hatte beschlossen, den Rheinschiffern den Abbruch des Ausstands vorzuschlagen. Gestern fanden in Karlsruhe, Straß⸗ burg, Mannheim, Frankfurt, Nierstein, Ober⸗ wesel, Caub, Cöln und Duis burg Versammlungen der Ausständigen statt, in denen in geheimer Abstimmung insgesamt etwa ein Viertel für den Abbruch und drei Viertel für Weiterfuͤhrung des Ausstandg eintraten. Da jedoch für die Weiterführung des Aus—= stands eine Vierfünftelmehrheit notwendig gewesen wäre, t der Aus⸗ stand als beendet anzusehen. Die streikenden Rheinschiffer werden von ihren Organisationen aufgefordert, die Arbeit sobald wie möglich wieder aufzunehmen. (Vgl. Nr. 121 d. Bl.) . w

Der Ausstand auf der Kruppschen Germaniawerft in Kiel ist, wie die „Köln. Itg. erfährt, beendet. Die Ausständigen be⸗ schlossen mit 17 Stimmen Mehrheit die Wiederaufnahme der Arbeit. Die Werftdirektion gewährte eine Lohnzulage. (Vgl. Nr. 121 d. Bl.)

Die organ serten Flußmaschinisten Hamburgs beschlossen, wie der Köln. Itg. telegraphlert wird, weil die Hafenbetriebsbereinigun hinsichtlich der Arbeilszeit keine weiteren Zugestindnisse machen will, die Verhandlungen abzubrechen, den ihnen angebotenen Tarif abzu⸗ lehnen und sofort in den Ausstand einzutreten.

Ein Teil der Arbeiterschaft Buzapests (vgl. Nr. 124 d. Bl) hat, wie. W. T. B.. berichtet, der Aufforderung der Partei leltung, zur Arbeit zurückzukehren, nicht Folge geleistet, es sind dies hauptsächlich die ausgesperrten Metall- und Eisenarbeiter, die, als sie in den Fabriken nicht Einlaß erhielten, große Ausschrei⸗ tungen verübten, Straßenbahnwagen um stürzten und die Calvarienkirche verwüsteten. Es kam gestern wieder zu beftlgen Zusammenstößen zwischen Polizei und Unruhe— stiftern, wobel zahlreiche Personen, verwundet wurden. Die Ruhestörer feuerten von Verstecken aug mit Repolvern. Der Verkehr stockte in den betroffenen Stadtteilen. Die Bureaus der Elektrigttätẽ⸗ gesellschaft wurden von etwa boo Ruhestörern angegriffen. Das Militär und dle Gendarm erte mußten immer wieder in Tätigkeit treten. Auf der Aeußeren Waitzener Straße zerstreute eine Schwadron

ufaren eine starke Gruppe von Ruhestörern, die in ein nahegelegenes

aus flüchteten. Die Schutzleute drangen in das, Haus ein, onnten aber nur nach heftigem Widerstand . vornehmen, Achtzehn Personen wurden, dabei verletzt. m Nach mittag trat Ruhe ein, nachdem infolge der Vermittelung der Regierung die Fabrikanten, die die am allgemeinen Ausstand tell⸗= nehmenden Metallarbeiter ausgesperrt hatten, erklärt hatten, die Aug sperrung zurücknehmen zu wollen. Gegen Abend sind auf der Aeußeren Wajtzener Straße neuerdings Ausschreltungen verübt worden, wobei 140 Personen verhaftet worden sind. Die Ruhestörer waren vielfach mit Revolvern und Messern bewaffnet und mit großen Steinen ver⸗ sehen, mit denen sie die Schutzleute bewarfen. In einigen Probinzstädten ist der eintägige allgemeine Ausstand ohne ernste Ruhestörung verlaufen. Dle Aufnahme der gusgesperrten Arbeiter in den Fabriken ist für Dienstag nach Pfingsten Festgesetzt. Heute herrs K Ruhe. Die Stadt hat ihr gewöhnliches Aus⸗ ehen wiedergewonnen. . ö. Der *r im Londoner 56 hat sich, wie W. T. B. meldet, bisher nicht auf das ganze Hafengebiet ausgedehnt; an dem oberen Teil der Themse ist der Ausstand nur teilweise durch⸗ eführt. Ein Teil der Dockarbeiter und Fuhrleute hat die fre nicht niedergelegt. Die Entwicklung der Ausstands-⸗ bewegung wird sich erst nach den Feiertagen übersehen lassen. Der Uusstandgunteraueschuß hat gestern nachmittag eine Entschließung gefaßt, die den Trgnzportarbeitern in Landetteilen außerhalb Jondons empfiehlt, keine Schiffe zu laden oder zu entladen, die von London nach anderen Orten gewiesen worden sind. Dlese Entschließung ist eine Folge des Gerüchts, daß eine Anzahl Schiffe von London nach Hull und Southampton abgelenkt worden selen. Vgl. Nr. 124 8. Bl)