1912 / 126 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 28 May 1912 18:00:01 GMT) scan diff

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Konferenz nach Saltanabad, die darüber beraten soll, wie aus

der gegenwärtigen Lage ein Ausweg zu finden sei. Sollte

dieser Vorschlag abgelehnt werden, so droht Salar ed Dauleh

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Wie vom B. T. B. aus Urga ĩ

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lde der . Ansprache die olitische Weisheit und die Energie des Sultans

ervor und versicherte, daß die letzten Ereignisse in ein r

dem Fortschritts werk der beiden Regierungen Hindernisse be⸗ reiten könnten. Frankreich sei entschlofsen, unter voller Achtung der Machibefugnisse des Sultans sowie der Religion und der Sitten seiner Untertanen ihm wirksame Hilfe bei der Ein⸗ ihrung eines Regimes der Ordnung und der Zivilisation zu eihen. Der Sultan erwiderte hierauf, er zweifle nicht an dem Gelingen der Aufgabe Lyauteys, dessen Gefühle der Achtung vor den Einrichtungen und der Religion des Landes ihm eine vertrauensvolle Bürgschaft böten. Lhautey könne auf die Freundschaft und die Aufrichtigkeit der Gefühle der marok! lanischen Regierung rechnen. Und so heiße er ihn und seine . .

Meldungen des W. T. B.“ zufolge unternahmen feindliche Streitlraste in der Nacht zum 26. d. M. einen ö An⸗ griff auf Fes und zwar auf drei Punkte der Stadt. Im Norden auf Bordi, im Osten auf das Fort Tandert und im Süden auf das 2 Em entfernte Dar⸗ben⸗ Amar. Nach telegraphischen Berichten des Generals Lyautey über den Kampf in dem nordöstlichen Stadtteil, warf die Garnison die Aufständischen, die in Häuser und Gärten eingedrungen waren, Schritt für Schritt zurück. Im Norden der Stadt wurde vormittags die Offensive ergriffen, die den Rückzug der Angreifer zur Folge hatte. Ebenso wurden diese im Osten zurückgeworfen und verfolgt und erlitten große Verluste. Auf französischer Seite sind ein Offizier getötet und etwa dreißig Soldaten getötet oder verwundet worden. n . Zivilpersonen sind nicht verletzt worden.

Ueber die Lage im marokkanischen Grenzgebiet tilt das französische Kriegsministerium Telegramme des Generals Alix vom 26. d. M. aus Guercif mit, das die . Girardot am Sonnabend, ohne Widerstand zu finden, bee, hatte. Danach befand sich der General mit vier Bataillonen

apallerie und Artillerie bei Saf Gafat, der Hauptübergangs⸗

stelle über den Ued Melellu, um die Hauaratrupps von der Harka der Beni Uarain zu trennen. Mehrere hundert Hauaras versuchten, den Uebergang der Kolonne zu hindern, wurden aber zurückgeworfen J . , Kampf von drei Stunden r rreichung i i i ö n, n,. g ihres Zieles ohne weiteren

uurückkehren. Die Verluste der auarg sind nicht bekannt, auf französischer Seite wurden

zwei Mann getötet und zehn, darunter ein Leutnant, verwundet. Zu der vom W. T. B. verbreiteten Meldung, daß die Türken und Araber am 2. d. M. fünf itallenische Bataillone bei dem Engpaß bei Beni Giten im Süden von Forvg zurückgeworfen hätten, erklärt die „Agenzia Stefani, daß die Italiener in der Tat einen Angriff gemacht hätten, sie . aber bei dieser Gelegenheit die türlich arabischen Streit räfte zurückgeschlagen und ihnen erhebliche Verluste zugefügt. Das Ergebnis des italienischen Sieges sei die Ueberraschun und die Zerstreuung einer Karawane gewesen, deren Weg dur

die Türken und Araber gesichert werden sollte.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In Hannover ist, wie W. T. B. berichtet, die Aus—= sperrung in der Metallindustrie jetzt in der vom Verein der Metallindustriellen am 11. Mai beschlossenen Höhe von 60 0, der Arbeiter schaft durchgeführt worden. Infolgedessen haben auch die übrigen Arbeiter guf den meisten Werken gemäß den Beschläsfen ihrer Organisation die Arbeit niedergelegt, sodaß fast voll—= ständige Arheitsruhe herrscht. Nur noch in einzelnen Werkstätten wird der Betrieb mit einer geringen Zahl von Arbeitern aufrechterhalten.

Im Hamburger Hafen haben W. T. B.“ zufolge die Maschinisten auf etwa hundert Schleppdampfern wegen nicht be= willigter Lohnforderungen die Arbeit niedergelegt. (Vgl. Nr. . . st herrsch

n udapest herrscht wieder vollständige Ruhe wogl. Nr. 125 d. Bl). Die Opfer der Arbeiterunruhen fun gere unter Teilnahme einer nach vielen Tausenden zählenden Arbeiter⸗ menge zu Grabe getragen, worden. Nach der kirchlichen Feier hielt der Arbeiterführer Bokanyi eine Trauerrede, worauf sich die Menge in größter Ordnung zerstreute, Auch der während der Arbeiterunruhen ge⸗ tötete Polizeibeamte JosefRit ter ist feierlichb estat tetworden. Bei dem Teichenbegängnis waren der Justizminister Szekely, mehrere Staate sekretäre und der Oberstadthauptmann mit dem vollzähligen Beamtenkorps der Polizet erschienen. Wegen verschiedener Aus⸗ schreitungen bei den letzten Straßenkundgebungen wurden weitere 45 . verhaftet. Von der Staatzanwaltschaft ist gegen 15 Anklage erhoben worden.

Der Londoner Transportarbeiterausstand (vgl. Nr. 125 d. Bl.) hat nach den Meldungen des W. T. B.“ bedeutend zu⸗

genommen. Die Rollkuischer haben sich dem Ausstand an⸗

geschlossen. Alle Docks machen einen verödeten Eindruck. N don der Londoner , angestellten Arbeiter sind bei der Arbeit geblieben. Die Rollkutscher fordern die Festsetzung einer 60 stündigen Arbeitszeit für die Woche und allgemeine Aufbesserung der Löhne. Die Eisenbahnbehörden haben die Ueberführung von Gütern nach dem fen eingestellt. Auch einige Dampfschiffahrtsgesellschaften haben den Betrteb geschlossen. ,. Transportarbeiter veranstalteten am Sonnabend eine

undgebung auf dem Trafalgar Square. Eine starke Polizei⸗ macht war K fand aber nirgends Anlaß einzugreifen. Es wurde eine Entschließung gefaßt, in der die Transportarbelter einen

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einheitlichen Stundenlohn von zehn Pence und einen Lohn von einem Schilling zwei Pence für jede, Ueherstunde verlangen und erklären, sie würden nicht eher zur

Arbeit zurückkehren, bis alle ihre Forderungen angenommen wären. = Eine Anjahl von Lastautomobilen verließ gestern unter polizei lichem Schu z den Fleischmarkt von Smithfield und fuhr nach den Docks, wo sie große Mengen von gefrorenem Fleisch aufnahmen. Es kam zu einer schwachen Kundgebung; die Wagen kehrten aber unversehrt nach Smithfield zurück. Die Lastträger von Covent⸗Garden, dem Londoner Frucht⸗ Mehl⸗ und Gemüsemarkt, haben heute früh gemäß einer Aufforderung ihres Verbandes die Arbeit eingestellt. Die Nichtorganisierten setzen die Arbeit fort, doch bemühen sich die Vertreter des Verbandes, zum Anschluß an den Ausstand zu bewegen. Der Londoner Uusstands ausschuß hat sich an die Gewerkschaften der anderen Häfen gewandt, um das Löschen von Schiffen, die aus dem Londoner Hafen kommen, zu verhindern. Derselbe Appell ist an den Internationalen Transportarbeiter⸗ verband ergangen. Ferner hat der Ausschuß eine Erklärung erlassen, die alle Transportarbeiter zum Streik auffordert und gegen die Verwendung von Polizei und Mllitär zum Schutze der Arbeitgeber Verwahrung einlegt. Die Polizei hat strengen Befehl erhalten, die Beförderung von Lebensmitteln vom . en sicherzustellen und jeden Einschüchterungsversfuch von Arbeitgwilligen zu verhindern. Ueber die Streilposten wurde angeordnet, daß immer nur ein einzelner sich an die Arbeiter wenden dürfe, und auch nur dann, wenn diese damlt einverstanden sind. Jeder, der ein Pferd an⸗ hält oder einen Fuhrmann belaästigt, soll sofort verhaftet werden.

(Weitere Statistische Nachrichten“ s. i. d. Ersten Beilage.)

Wohlfahrtspflege.

Seine Majestät der Kaiser und König empfingen, .W. T. B. zufolge, gestern mittag im Neuen Palais bei Potsdam das Fräulein Mathilde Kirschner, Tochter des Oberbürgermeisters, den Leibarzt Dr. Niedner und den Konsul Christoph, Generaldirektor der Niskyschen Barackenfirma. Es handelte sich um den Bau eines Erholungsheimes, das Seine Majestäͤt für mittellose Arbeiterkinder Berlins an der Ostfeeküste errichten wollen. Der Allerhöchsten Aufforderung folgend, hat Fräulein Kirschner sich bereit erklart, die Leitung der Anstalt zu übernehmen. Die Anlage ist, so geplant, daß monatlich 150 Kinder Aufnahme finden können. Die Einrichtung wird mithin im ganzen jährlich 700 bis So0 erholungs⸗ bedürftigen Arbeiterkindern zugute kommen.

Knnft und Wißssenschaft. XXIV. Ausstellung der Berliner Sezession. II.)

Eine „historische Abteilung“ fehlt diesmal. Nur ein meisterliches Bildnis von Th. Alt und ein holländisches Dersidyll von Israels erinnern an, die Anfänge der impressionistischen Malerei. Ein prächtiger Leibl, ein Frauenbild, ist leider nach wenigen Tagen wieder verschwunden. Daneben bedeuten vier Bilder von van Gogh nicht bloß eine Ehrung für einen der Väter der neuen Zeit, sondern zugleich einen Hauptanzlehungspunkt der Ausstellung. Da der Gegensatz zwischen der sicheren Kunst der Aelteren und den kühnen Versuchen der Jüngsten sich durch alle Säle zieht, so liegt es nahe, ihn auch der Besprechung zugrunde zu legen.

Aufs Ganze gesehen, besteht der alte Stamm der Sezession . als die Schar der Neuerer und ihres Gefolges. Nicht an Zahl, aber an originalem Gehalt der Werke schlagen besonders die Führer noch immer jeden Wetthewerb. Ihre reife Kunst ist es vor allem, die in dleser allzu bunten Ausstellung einen der Eckräume zu einem Ruheplatz reinen Genusses macht. Von Liebermanns drei Bildern zeigt jedes eine charakteristische Seite seiner Malerei. Der Reiter am Strand, der so ganz in die feuchte, trübe Atmosphäre aufgenommen erscheint, ist unter den vielen verwandten Stücken eines der überzeugendsten. Das Herrenbildnis, nicht ohne einen Rest von Gezwungenheit in der Haltung, wirkt doch in dem geistvoll lebendigen Vortrag, in der Ausdrucks⸗ kraft der wenigen Farbtöne als ein glücklicher Wurf. An den Wert der schönsten Zeichnungen reicht die Wagenfahrt auf dem Pincio, heran. Mit überlegener Sicherheit ist hier das Bezeichnende herausgegriffen und gestaltet: Der echt römische, rötlich braune Ton, die . Lichter der Abendsonne, das Schieben und Drängen im Vordergrund unter den Bäumen und der weite Blick in die lichte Ferne über die Stadt hinweg. Spricht aus ,, der Geist, der überzeugt, so spürt man bei Corinth die Kraft, den ungestümen Willen, den

eschauer zum Mitgehen gleichsam zu zwingen. Der Erfolg wird freilich den seiner juͤngsten Sonderausstellung nicht erreichen, Voll wertig ist nur der prächtige, groß gesehene „Blick auf die Elbe bei Altong! aus der Hamhurger Kunsthalle. Das Auge weitet sich beim Anblick dieser belebten Fläche, von der der erfrischende Hauch der Seeluft auszugehen scheint. In dem Hagenbeck-Bild gibt es bedenklich leere Stellen, und in der Tändelel “, wo Corinth einmal zarte Töne anschlägt, hat das Figürliche einen allzu füßen Beigeschmack. Das rauschende Blumenstück Hymnus auf Michelangelo“, dekorativ bedeutend, aber ohne tieferen Wert, und der Mecklenburgische Vieh⸗ hirt*, eine großartige Skizze voll Eigenart und unmittelbarer Schlagkraft, zeigen doch, was den Maler zum Führer der Jugend gemacht hat. Gegenüber Corinth und Liebermann erscheinen Kalkreuth und Thoma als innerlich verwandte Naturen. Der erstere überrascht zwar diesmal durch einen Blick vom Balkon‘, der die malerische Zufammenfassung sonnenbeglänzter Blumenpracht erstrebt. Aber be⸗ zeichnender für ihn ist doch das weibliche Porträt mit seinen fest ab= gegrenzten Flächen, seinem schlichten Wirklichkeiltssinn, aus dem soviel verhaltene Liebe zum Gegenstand spricht. Und derselbe Geist lebt in Thomas Junimorgen“, einer sommerlichen Schwarzwaldlandschaft, deren straffer Aufhau und zeichnerische Durchbildung, an die spröde Schönheit Haiderscher Bilder Erinnert. Auch Ober länder, bon dem zwei bezeichnende Proben voll echten Humors zu sehen sind, ge= hört auf die Seite des Linienstils, und es ist erfreulich, diese Neben⸗ strömung der deutschen Malerei durch drei Melster von so durchgebildeter Eigenart vertreten zu sehen. Daß sie zurzeit schulbildend wirke, kann man in Berlin nicht sagen; die große Menge unserer jüngeren Talente gehört ins Gefolge Liebermanns und Corinths. Sie ist erschienen mit einer Reihe tüchtiger Arbeiten, die das Werk der Meister aus, bauen und auch weiterbilden möchten. Ueberall ein Drängen auf stärkere Farbigkeit, auf große Kraftentfaltung, ein Streben, dem freilich bei der Figurenmalergęi der Gifolg bisher versagt geblieben ist. iese wagt sich an große Aufgaben, ohne die entsprechende monumentale Gesinnung. Ein Bild wie von Kar dorffs „Mutter und Kind“ ist als Komposition viel zu absichtlich arrangiert, zu überfüllt und unruhig, Fritz Rheins „Blldnis im Freienꝰ oder Robert Breyers Doppelporträt leer und matt, während im Einzelbildnis von denselben Meistern und von andern, wie Pankok, starke, geschlossene Wirkungen erzielt werden. Auch Max Beckmann, der in seinen Ie arne

) Vergl. Nr. 107 d. Bl.

blättern dem Stil großer Szenen ganz nahe gekommen ist, bleibt im Wandbild hinter den Erwartungen zurück. Seine „Amazonen schlacht: ist eine ungellaͤrte Masse guter Einzelstudien; das Ganze interläßt den Eindruck einer ge , n. Doch darf man offen, daß der Künstler sich zur Gestaltung auch so mächtiger An schauungen noch durchringen werde. Anders bei Martin Branden⸗ burgs lebensgroßem: a i erschelnt den Jüngern“. Hier ist zwar alles übersichtlich geworden, aber die n n hat jetzt einen fatalen Zu⸗ faßz von jener Theatralik, die vor der Au . ar hr, Größe darzustellen, ö hier vor allem bor dem Christuskopf, völlig versagt. Das Bild ibt denen . die schon auf den letzten Ausstellungen in Branden⸗ urgs gespenstischen Visionen ein Nachlassen der künstlerischen Kraft y, Hans Baluschek, der in seiner Eisengleßerei“ eben⸗ falls ein großes Thema aufgegriffen hat, neigt auch gest wieder dazu, durch den Gegenstand als solchen mehr als durch seine Ver= arbeitung Stimmung zu machen; und so rücken seine Werke, trotz aller modern sich , Technik, in die Nähe einer längst totgesagten Genremalerel; nur daß diese letztere weniger anspruchsvoll auftrgt und für ein Motiv wie die am Weihnachtstag heim kehrende Diakonisse wohl kaum ein so heroisches Format gewählt hätte. Nur anhangs⸗ weife sel in diesem Zusammenhang noch Max OSppenheimers ge— dacht. Unseres Erachtens befindet sich der begabte Wiener mit feinen großen Komposttionen auf einem, Irrweg. Was man Feht, ist immer nur eine Sammlung geistreich gezeichneter Bildnisse, Das raumlose Zusammenhäufen von Köpfen um einen Mittelpunkt diesmal ist es der Körper eines Operierten also, waß er Kom⸗ ponieren nennt und womit er sich ersichtliche Mühe gibt, ist wirklich nichts anderes als Dilettantismus. Oppenheimer, der gegebene Porträtist für manche Kreise Berlins, verliert sich an Aufgaben, die ihm nicht liegen, und an grausige Gegenstände, denen ein Künstler ganz ebenso wie den sentimentalen aus dem Wege gehen sollte: beide bilden ein Hindernis rein künstlerischer Wertung. . Mehr Hoffnungen erweckt die Landschaßftsmalerei. Philipp . gibt in seinen Badenden Knaben“ ein Werk, das auf der renze zwischen beiden Gebieten steht; und das in seiner energisch frohen Behandlung des Lichts Liebermannsche Motive weiterführt. Eine eigene Sprache haben sich Rösler und Brockhusen geschaffen. Beide wissen aus unscheinbaren Stellen der märkischen Landschaft chargkte ristische Schönheit herauszuholen. Rösler, vielleicht der innerlich Reichere, ibt weite Blicke mit verwehten Bäumen und Buschwerk von starkem Din greiz. Brockhusen in derber Technik und gedrungener Glie⸗= derung ihre; Ausschnitte, beherrscht von dem kahlen Gerüst mächtiger Bäume. Sein „Gartenlokal“ streift schon an Wirkungen des späten van Gogh, so wuchtig, so herausfordernd körperlich sind die Einzel= heiten 6 tellt. Mehr auf der Linie Liebermannscher Landschafts⸗ kunst hallen sich Ernst Opplers feine Dünenblicke, von Kar⸗ dorffs Gartenrestaurant in Wieck! und Josef Oppen⸗ ö Wannseeblld. Unter den Künstlern, die das schein⸗ bar so

reizlose Gebiet am Rande der Großstadt mit Glück bebauen, sei Franz eckendorf genannt. Alfred Partikels. „Heuernte“ und Bischoff⸗Culms kraftvolle Land⸗

schaften sind beachtenswerte Proben jüngerer Talente. Einer freund⸗ lichen Beurtellung sind im borgus sicher Ernst Gablers reizvolle Ansichten aus Polsdam, und ebenso Ulrich Hübner mit seinen frischen und geschmackbollen Schilderungen von der Qstseg. Auch Heinrich übners Innenraäͤume, Und mehr noch George Mofsons Blumenstücke mit ihrer leuchtenden Pracht bringen Bekanntes und Willkommenes.

So beachtengwert die durchschnittliche Höhe ist, auf der sich diese Perfönlichkeiten halten, so wenig hier von Stillstand und Rückschritt geredet werden darf, überragend große Werke fehlen doch; und so sst es begreiflich, daß sich das tiesste Interesse den Pfadfindern jungen und alten zuwendet, die ihren Werken ein neues Gesicht zu

eben versuchen. Ihnen soll daher im folgenden noch eine besondere ürdigung zuteil werden. 6

PD.

Die diesjährige Generalversammlung der Goethe⸗ Gesellschaft wurde, wie aus Weimar gemeldet wird, am ver⸗ gangenen Freitag durch eine interessante Aufführung des Urfaust ein⸗ geleltet. Die eigentliche Versammlung tagte unter dem Vorsitz des

Geheimen Regierungsrats, Professors Dr. Erich Schmidt am Sonn⸗

abendvormittag; den Festvortrag hielt der Frankfurter Gelehrte, Pro⸗

fessor Dr. O. Heuer über das Thema: Goethe in Feiner Vaterstadt. Der Vortragende schilderte das Frankfurt der Jugend⸗ tage Goethes als die Stätte, der der Götz und Werther entsprossen, in der auch der Wilhelm Meister und Faust wurzele. Das Bild der Vatetstadt, wie es der Dichter in Dichtung und Wahrheit‘ aufge⸗ zeichnet, wurde nachgeprüft, im wesentlichen als wahr befunden und in Einzelheiten richtig gestellt. Es folgte dann eine Schilderung des Verhältnisses Goethes zu seiner Vaterstadt während seinet Weimarer Lebens vor und nach dem Tode der Mutter, die das Gefühl der Zugehörigkelt zu Frankfurt am meisten aufrecht erhielt, Gingehend wurde dann dem von Goethe nach dem Tode der Frau Rat gefaßten Plan, Frau und Sohn in das Frankfurter Bürgerrecht aufnehmen zu laffen, nachgegangen. Der Plan wurde nicht ausgeführt; er scheiterte an den amtlichen Förmlichkeiten, die eine gktenmäßige Darstellung der unklaren, mißlichen . erforderten. Das führte dazu, daß Goethe felbst das Frankfurter Bürgerrecht aufgab, ein Schritt der seiner Familie nicht zum Vorteil gereichte, der namentlich Aügust Goethe eine Stätte berschloß, an der er vielleicht hätte heimisch werden und seine Gaben entfalten können. Innerlich blieb Goethe bis an fein Ende mit der Vaterstadt verbunden, die heute neben Weimar die Hauptstätte einer verehrenden , . an ihn ist. Das 1863 vom freten deutschen Hochstift erworbene Geburtshaus des Dichters birgt gleich dem Goethemuseum, das seit 1897 in einem

befonderen Gebäude untergebracht ist, eine stetig anwachsende Sammlung von Goetheerinnerungen, eine, wertvolle Goethe⸗ bücherei, ein reichhaltiges Archiv und die etwa 5000 Nummern umfassende graphische Sammlung. Ein umfangreicher Er⸗

weiterungsbau für das Museum ist, geplant; er wird dann dem Weimarer Goethemuseum ebenbürtig an die Selte treten und die Zahl der Besucher der Frankfurter Sammlung, die ch in den letzten Jahren jährlich auf gegen 50 000 Personen belief, noch steigern. Am Sonnabendnachmittag wurde das von Ernst von Wildenbruch gestiftete Guphrosyne⸗Denkmal enthüllt, das dem Andenken der jungen U Christiane Neumann gewidmet ist. Bet der Feier hielt Erich Schmidt die Rede.

Die 15. Versammlung., der Landesgruppe Deutsches Reich der interngtlonalen kriminalistischen Vereinigung findet vom 29. d. M, bis jum 1. Juni in München statt. Auf der Tagesordnung der Sitzungen, die im Schwurgerichtssaale des Justiz⸗

alastes stattfinden, stehen: Am 30. Mal: 1. Bericht des Geheimen ustizrats Professor Dr, von Liszt über die Beschlüsse der Straf⸗ rechtskommission, soweit sie bis zur Landesversammlung bekannt sein werden. II. Frage 13. Die gesetzliche Einführung und Regelung der Schutzaufsicht. Berschterstatter: Landgerichtsdirektor 4. D. Dr. Äfchrott; am 31. Mat: J. Fortsetzung von Frage J. II. Frage 2 Das Arbeitshaus, seine gegenwärtige . in den einzelnen Bundesstaaten und seine Verwendung im künftigen Strafgesetz buch. . Großherzoglich badischer Ministerialtat Dr. von ngelberg.

Literatur.

Der Bund Deutscher Frauenvereine hat samtliche Vorträge und Refergte, die auf dem in diesem Frühjahr in Berlin abge⸗ haltenen Deutschen Frauenkongreß“ gehalten wurden, in Buchform im Verlag von B. G. Teubner in Leipzig beraus egeben (geh. 3 S0). Der über 300 Seiten starke Band unterrichtet über die⸗ jenigen Aufgaben und Ziele, die allen Richtungen in der modernen Frauen bewegung gemelnsam sind, vor allem über die Grundfrage: was ist die deutsche Frauenbewegung? Er führt aber auch über diese allgemeinen Fragen hinaus, indem in zahlreichen Referaten auf das weibliche Berufsleben in