1913 / 60 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 10 Mar 1913 18:00:01 GMT) scan diff

stimmen der Resolution zu.

zum Deutschen Neichzanzeiger und Königlich Pr

Deutscher Reichstag. 129. Sitzung vom 8. März 1915, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von . Wolffs Telegraphlschem Bureau n.)

Zur zweiten Beratung steht der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Feststellung des Haus haltsetats für die Schutzgebiete auf das Rechnungsjahr 1913, und zwar „Etat für das Ostafrikanische Schutzgebiet“.

Ueber den Anfang der Sitzung ist in der vorgestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.

ich hüten vor utopistischer Schönfarberei.

einzige, der überhaupt i , werden kann. Der Abg. Dr. Dr. Semler hielt sich aber an seine

nicht erst niederschreiben sollen, als er nicht mehr im Amte war. Die Stimmen mehren sich, daß die Eingeborenenkultur der Plantagenwirt⸗ schaft vorzuziehen ist. Die Eingeborenen nehmen eine weit sorgfältigere Auswahl des Bodens vor, während die Farmer die Baumwolle auf pollständig unkultivierten Boden pflanzen. Sie bedenken nicht, daß

andere als bloß Sozialdemokraten. Wichtig ist dabei immer die Frage es Verdienstes und der erzielten Preise, Wie wollen wir bei Preisen den Baumwollbau lohnend erhalten? Da

chen allein 1 Millionen Ballen jährlich . anderen Ländern. Da ure, doch selbst 10b ob, in diesem

ö es erst 11 O06 Ballen eigene Baumwolle, gar keine Rolle.

halb ziehen wir die Gingeborenenkulturen vor. In ihnen, steckt z in ie, ie Ser erer net ben felbst bei sinenden wir in ef efabig. Der Resolution der Budgetkommissign können ö . erf grenzten Form nicht zustimmen. Die Regierung Dem Kolonialwirtschaftlt ; ö . Fnttlati laffen, Mhnlrtichnftlichen Komitee soll man nicht die Initiative , ö unharteiisch. Der deutsche Baumwollarbeiter dem Textilarbeiter

n S , 6 ier * e e Baumwollkulturen in unfern Kolonien geleistet

der Arbeiter immer mehr ö der Fabrikanten, das Niveau

nterzudrücken. Abg. Schi =

Thema ᷣ. ö. 6 ö Sent): Der Vorredner hat das ob der Reichstag noch nie . ö und einer Breite behandelt, als e n , geln. w Wir

seiner großen Mehrheit, die Regi daß der Reichstag in sich einig find, daß das wichtig . Presse, Handel nd gndusttie auch in unsern Kolonien e , n, unserer Textilindustrie Deutschlands hat sich auf den Kopf inn En muß. Der Konsum facht. Wir bezahlen allein ö i Zeit dersichen⸗ baumwolle an das Ausland. Da ist ez notwen illionen für Roh⸗ 6 . ; wendig, wenigftens einen Tell diefer Riesensumme Fei unz zu behalten, Dar ät euch Fosstisch, wichtig, Deshalb ist, es nicht wnnderbar, daß alle Holoniählstaaten diese Frage sehr eingehend studieren. So hat gerade England so große Erfolge erzielt, die zur Nachahmung . Bis Versuchsftationen haben sich durchaus bewährt; ihre Hauptarbeit besteht in der Gewinnung alklimatisierter hochwertiger glitarent. Vie Ausfichten find auch gar nicht go ungünstig. Die 3entralbahn wird neue zukunftzzreiche Produttionsgebiete erschließzn, Wir haben nicht eine einheitliche Baumwollzone, sondern eine Anzahl einzelner kleiner Gebiete von sehr verschiedenem Charakter. Zur Förderung des Handels und Eryports aus dem Seengebiet sollte eine Stichbahn von Tabora nach dem Tanganjika gebaut werden. In Sidwelt ist Baummollkultur unmöglich, dahsür! gibl es aber dort Schafe. Der Zweck aller dieser Verfuche kann natürlich nicht der sein, in wenigen Jahren die ganze deutsche Textilindustrie mit Fohbaumwolle zu versorgen: auch die Eng⸗ länder haben in Nigerien volle 35 Jahre gebraucht, um die Produktion auf eine nennen werke Höhe zu bringen. Uebrigens haben auch sofial⸗ deinokratische Stimmen. o der Abg. Legien, die wachsende Bedeutung

Erste Beilage

Berlin, Montug den I. März

der Baumwollkultur in den deutschen Schutzgebieten anerkannt. Der Vortedner beschuldigte das Zentrum, mit verantwortlich dafür zu sein, daß die Textil fabrikate weil mehr aus Italien als aus Drutschland nach unferen Schutzgebieten ausgeführt würden, weil in Italien die Produktionsbedingungen günstigere seien. Diesen Vorwurf gegen die deutsche Schutzzollpolitik tragen wir gern, denn diese Politit sichert der deutschen Industrie vor allem den deutschen Markt. Räch einer Rede des Abg. Krätzig wächst in Deutsch Ostafrika ar? jn Ramerun auch, niht cine Staude Baumwqalle, Auch daraus, daß die christlichen Textllarbeiter an das volkswirtschaft⸗ liche Komitee Beiträge zahlen, ist. uns kein Vorwurf zu machen. Ich werde im Gegenteil demnächst bei unserem Zentralvorstande eine Grhöhnng dieser Subvention beantragen. Wenn die Sozialdemokraten eb dn isftongrcfolntion ablehnen, so schaden ste sich nur selbst; denn die Resolution ist außergrdenilich harmlos, sie fordert nur in en Näachtragsetat „aus reichende. Mittel. Vielleicht werden die Sofialdemokraten bei. diesem Nachtragzetat als veuige Sünder, die Buße kun, zu begrüßen sein. Veit Necht bat der Staats setretär dahon gel ochen, daß gerabe auch die Interessen m Arbeiter Durch die Fötherung diefer Verfuche geförbert werden. Ich bitte die Vertreter er bitrgerlichen Parteien, die Resolutida anzunehmen.

Abg. Dr. Pa a sche nl): Ich kann mich dieser Aufforderung nur anschließen. Die Kritik des sozialdemokratischen Vorredners war unberechtigt? Daß anderswo bessere Baumwolle wächst, ist doch kein Grund, bei uns diese Produktion nicht zu fördern. Wir können doch Käönnh ang ang den Händen gewinn sächtiger Shzlalanten, die Cine zan Fndäst'z. und ifo auch deren Arbeikerschast sich tüübuthflichtzg machen, einmal befreien, oder vielmehr wir dürfen gar nicht zulassen, daß es damit bel unz so weit kommt, wit es in Amerika gekommen it? Die lam ertkanische Spinnerei änd Weberei ist in litter Zeit ganz enorm angewachsen; je mehr Amerika der Hauptmarkt für die Rohbaumwolle wird, desto mehr haben wit eine Zurückdrängung unserer Induftrie zu fürchten. Mit der Not der arbeltenden Klassen gegen diese Bestrebungen zu opponieren, ist ganz unberechtigt. Eine solche Kultur läßt sich natürlich nicht don heute auf morgen einführen; man ' kann nicht nach 5 oder 6. Jahren schon Erfolge erzielen. Wie soll denn in einem Lande, wo fein Wäg und kein Steg vorhanden ist, wo ez noch an allen Vor, arbelten für diefe Kultur fast ganz fehlt, das möglich sein? Fehlschlägs find undvermeldlich. Ein Vorwourf trifft die Unternehmer nicht, man! sollte im Gegenteil der Trtilindustrie danken, daß sie Millionen hinesngesteckt habe. Es wurden vor 5 bis 6 Jahren Ver= fuche gemacht, zunächst im kleinen. Sie hatten mit klimatischen Schwierigkeiten zu kämpfen, aber sie werden mit der Zeit größere Erfolge haben. Wie schwer ist es doch, in einem so r n, Lande die geeigneten Plätze für den Baumwollbau zu finden. Elne solche Sache kann nur schritkweise vorwärtskammen, wie es den Engländern und Franzosen gelungen ist. Die Unterstützung des kolonialwirtschaft⸗ lichen Komiteeß dient ja auch dazu, die Eingeborenenknaltur zu fördern. Die Plantagenkultur ist eine notwendige Ergänzung der kleinen Kultur. Wir müssen versuchen, größere Quantitäten zu gewinnen, um die Transportkosten zu verbilligen. Die Aussicht ist vielleicht vorhanden, und wenn wir erheblichere Mittel aufwenden, so werden wir schneller zum Ziele kommen. Die Sozialdemokraten sollten die Regierung hierin unterstützen. Es werden immer mehr Baumwollkleider ge— tragen. In Istafrika giebt es große Gebiete, wa Baumwolle ge⸗ wonnen werden kann, zumal, wenn die Manengubabahn weitergebaut wird. Es könnte dann Baumwolle im großen gezogen werden. Bie bestehenden Bahnen können den Transport nicht schaffen. Denken Sle doch daran, wenn wir nur eine Bahn von Berlin nach Tilsit hätten, was würde uns das nützen? Dle Vorwürfe gegen das Rolonialmwirtschaftliche Komitee sind durchaus unberechtigt. Wenn etz je eine selbstlose und opferfreudige Gesellschaft gegeben hat, so ist es diefes Kolonialwirtschaftliche Komitee. Seine Leistungen verdienen Anerkennung, nicht Verdächtigung. An Selbstperdienen denkt es nicht, es leistet nur die notwendigen Vorarbeiten. Wir sollten uns . daß die Gesellschaft sich bemüht, unsere Kolonien zu er— schließen.

Staatssekretär des Reichskolonialamts Dr. Solf:

Meine Herren, ich batte mich zum Worte gemeldet, um die Vor⸗ würfe des Herrn sozialdemokratischen Redners gegen das Kolonial⸗ wirtschaftliche Komitee und seinen trefflichen Leiter, Herrn Supf, ab= zuwehren. Ich bin dem Herrn Abg. Dr. Paasche außerordentlich dankbar, daß er mir diese Arbeit abgenommen hat. Ich möchte hier aber noch einmal betonen, daß die Kolonialberwaltung dem Kolonial⸗ wirtschaftlichen Komitee und seinem tatkräftigen Leiter zu besonderem Dank verpflichtet ist. (Lebhafte Zustimmung) Herr Supf geht jetzt in die Kolonien, und ich glaube, meine Herren, daß ich in Ihrem Sinne handele, wenn ich ihm an dieser Stelle eine glückliche Reise wünsche und den Erfolg, den ich bei diesem tatkräftigen Manne voraussetze. (Lebhaftes Bravo)

Meine Herren, nur noch wenige Worte zur Baumwollfrage. Es ist von den Herren Abg. Dr. Paasche und Schiffer, denen ich dafür meinen besten Dank abstatten möchte, auseinandergesetzt worden, wie England, Frankreich, Rußland und Italien sich zum Kampfe rüsten gegen die übermächtige Baumwollenproduktion der Vereinigten Staaten. Wenig ist im Vergleich zu dem, was die Vereinigten Staaten fördern, bisher geleistet worden, aber viel, wenn man die Anfänge und die schon vorliegenden Resultate betrachtet. Deutschland kann und darf nicht allein zurückstehen, und es ist die Pflicht eines jeden Kolonialministers in Deutschland, daß er dleser Aufgabe seine ganz besondere Aufmerksamkeit widmet. Das werde ich tun auch gegen baz Votum der Herren der Sozialdemokratie. (Lebhafter Beifall) Eg ist aber eine große Kulturarbeit, meine Herren, und Sie können nicht von heute auf morgen Erfolge von uns erwarten. Was wir bisher getan haben, und was wir beabsichtigen, weiter zu tun, lasse ich jetzt in einer Denkschrift ausarbeiten, und ich hoffe, sie im nächsten Jahre dem hohen Hause vorzulegen.

Abg. von Böhlendorff-Kölpin (dkons): Wir sind die . Produktion von Baumwolle ö. ,, ,

geborenen. Ich berwahre mich gegen den Vorwurf, als ob wir hier leichtfertig mit der Subventionierung der Baumwollpflanzer vorgegangen

find. Cine solche Produktion ist es, wert, daß sie zu einer nationalen gestaltet wird. Die Rede des sozialdemekratischen Redner hat dar= getan, daß eg tatsächlich eine Utopie ist, die Kolonialpolitik unter der engherzigen Brille der Partei zu treiben. Mit unserer Resolution soll

positive Arbeit getrleben werden, In Deutschland sind jährlich über

10 Millionen Spindeln im Gange, Das beweist doch, welches Interesfe auch die Arbeiter an dieser Frage haben. Mir e wir enen großen Teil der Baumwolle in unserm Schutzgebiet er= zeugen können. Der Abg. Schiffe. meint, wir würden, etwa in 25 Jahren so weit sein. Hoffentlich kommen wir noch früher dazu. Der Abg. Paasche hat ja schon geschildert, wie das Kolonialwirt⸗ schaftliche Komitee arbeitet, und hat es ebenso wie der Staatssekretär

eußijchen Staalz anzeiger

1913.

in Schutz genommen. Ich erkläre daß ich diesem Komitee angehöre und mit Enträstung diese Vorwürfe zurückweise. -

Abg. Göothein sfortschr. Volkep.). Der Resolution werden auch wir zustimmen. Auch wir sind der Meinung, daß es, wie sich der Abg. bon Böhlendorff⸗Kölpin so hübfch ausdrückte, nicht richtig ist, die Kolonialpolitik unter der engherzigen Brille der Partei zu treiben. Vielleicht macht dieses Work noch Schule. Es ist eine der wöchtigsten Aufgaben, für den Anbau von Rohpradukten zu sorgen. Und wenn die Erfolge bisher noch nicht besonders sind, so geschieht es hier wie auch bei andern Dingen. Es ist erfreulich, daß fi Gesell⸗ schaften finden, die sich dadurch nicht abschrecken lassen Im ührigen war ez nicht meine Äbsicht, den Baumwollfaden weiter zu spinnen. Die Erschließung der Kolonien ist nur durch Verkehrswege möglich. Es kommen dabei nicht bloß die Eisenbahn und Landwege in Betracht, sondern auch die Wasserstraßen. Diese sind bisher recht mangelhaft in unseren Kolonien. Man darf aber deshalb nicht die Flinte ing Korn werfen. Es ist notwendig, daß unsere Wasserstraßen darauf untersucht werden, inwieweit sie sich in brauchbare Wasserstraßen um wandeln affen. Wir haben da in Ostafrika den Ufidschi. Es liegt ein ausgearbeitetes Projekt vor, das vom; preußischen Arbeitsministerium als brauchbar erkannt ist. Die Regulierung der 200 km langen Strecke würde eva 5 Millionen kosten. Der Strom könnte zu Bewässerungs⸗ zwecken und namentlich für die Baumwollkultur nu bar gemacht werten. Er würde 167 cbm Wassergeschwindigkeit haben, während die Oder bei Breslau nur 40 hat. Ich bitte die Regierung, diese Sache weiter zu verfolgen.

Abg. Krätzig (Soz): Wir wenden uns dagegen, daß das, was

das Kokonialwirtschaftlichee Komitee tut, die deutschen Steuerzahler

bezahlen müssen. Der Abg. Paasche verwies auf die Arheitslosigkeit der Jahre 1907 08 in der Textilindustrie. Nicht der Mangel an Rohstoffen war schuld an dieser Arbeitslosigkeit, sondern die Preis⸗ politik der Spinnereien und der amerikanische Bankkrach. Staatssekretär des Reichskolonialamts Dr. Solf: Meine Herren! Ich möchte mit wenigen Worten auf die dankengwerten Ausführungen und Anregungen des Herrn Abg. Gothein zurücklommen. Von dem Material, das ich präsent habe, ohne die Akien näher einzublicken, möchte ich ihm folgendes antworten.

In Ostafrika haben wir den Oberlauf des Ruft schon unterfucht,

und zwar im Zusammenhang mit einem der Projekte einer künftigen Südbahn, wie denn überhaupt, meine Herren, die Untersuchung der Flußschiffahrt in der Hauptsache in Anlehnung an diejenigen Vorarbelten geschehen ist, die für Bahnbauten gemacht sind. Den Unterlauf des Rufiji, den Herr Abg. Gothein be— sonders betont hat, haben wir bereits teilweise schiffbar ge⸗ macht. Es sind aber, um ihn ganz schiffbar zu machen, außerordentlich große Mittel notwendig, da viele Sandbänke vorhanden sind und die Schiffe durch Baumstämme leicht beschädigt werden. Wir haben einen Heckraddampfer dort, und endlich haben wir zur Hebung der Flußschiffahrt in diesem Etat eine Position von 50000 46 bei der Flottille ausgebracht und würden dankbar sein, wenn Sie diese Posttion bewilligen. . ö . ö .

Was Kamerun anbetrifft, so ist der Nyong bereits untersucht worden im Zusammenhang mit dem Projekt der Mittellandbahn. Außerdem ist augenblicklich eine Expedition, geführt von dem Ingenieur Michel, nach Kamerun geschlckt, die gerade den Zweck hat, eine Unter⸗ suchung für die Mittellandbahn in bezug auf die mit der künftigen Trasse in Zusammenhang stehenden Flüsse anzustellen. ö

In Neu Guinea hat die Kalserin Augusta⸗Expedition in der Hauptsache den großen Kaiserin⸗Augustafluß zu erkunden.

Auf Südwestafrika können sich diese Arbeiten leider nicht aus⸗ dehnen, denn die Flässe Südwestafrikas haben die Eigentüämlichkeit, daß sie nicht überirdisch, sondern unterirdisch fließen.

Abg. Dr. Arendt (Ep): Soweit die Flüsse als Ersatz der Eisenbahn dienen können ist ihre Schiffbarmachung ja zu begrüßen. Wie sehr die So ialdemokralen fich gegen jede beffere Einsicht sträuben, beweist ihr Verhalten zur grundlegenden der Baumwoll⸗ kultut. Wenn der Baumwollanbau in den Kgionien wächst, muß doch mit jedem Ballen deutscher Baumwolle das Monopol der Amer kaner iich dermindern, und gerahe dieses Menppol und dies allein ist die Grundlage der von dem, sozigldemokratischen Redner ö Preistreihereien und Börsenspekulationen; die Baumwolle kann dach , ,, werden, wenn man nicht die Unterlagen dafür schafft, und die will der Abg, Krätzig nicht, weil er sich vor Enttäuschungen sürchtet. Eine groß innerliche Genugtuung, hat mir die heutige Rede des Abg., Gothein bereitet; wir . also jetzt auch mit der fortschritt⸗= lichen Volkspartei zusammengekommen. Nur die Sozialdemokratie will sich noch immer nicht überzeugen lassen; auch sie wird schließlich ihren Kampf gegen Windmühlen aufgeben müssen. Für die Aner= kennung, die, der Slaatssekretär dem Kolonalwirtschaftlichen Komitee und seinem Vorsitzenden gezollt hatz bin ich aufrichtig dank⸗ bar, In diesem Komitee hat sich eine wirklich ersprießliche, positive Kolonialpolitik entfaltet, und zwar nicht auf Kosten der Steuerzahler fondern zur Entlastung der Steuerzahler. Die Sozialdemokratie t in unfruchtbaren Theorien versumpft und sieht den Wald vor Bäumen nicht, Ganz ander die englische Arbeiterschaft , die aus ihren eigenen Kreisen für diese Bestrebungen Opfer gebracht hat und fortdanernd bringt. Man darf nicht verlangen, daß eine Ernte ohne Saat auf— geht. Auch bei den Ei enbahnbauten verlangte man früher zupor die Rentabilität; jetzt ist dieser Standpunkt längst aufgegeben. Ich selbst hätte wor einem Menschenalter eine so schnelle und glückliche Gntwick⸗ lung unserer Kolonien nicht erwartet. Die Pioniere der Kolonial- bewegung hier und draußen haben einen gewaltigen OSpfermut be= wiesen; jetz. sehen wil daß unsere afrikanischen Besitzungen einen viel ö ert für Dentschland und die Welt haben, als selbst die Kolonialenthusiasten früher gedacht haben. Die Gelker Ter Steuer; zahler werden hier zu werbenden Imecken verwendet, deren Befentun eine nahe Zukunft noch deutlicher offenbaren wird. 9

Die Resolution wird gegen die Stim Soi aldemo⸗ J. angenommen. Das Srdinarinm en,, . ö. 200 000 Mt, für die Baumwollkulturversuche werden bewilligt. Unter den einmaligen Ausgaben befindet

sich weiter eine Position von 31 z i ride ler Kan . 0 000 MS zur Bekämpfung Abg. Drs Pa a sche El) wei hi . Dr Pa asche (ul) weist darauf hin, daß zahlreiche ö . namentlich im Ser eg , zu 40, ja zu 80 und ᷣ—ᷣ . verseucht sind und die Zahl der Geburten, immer . . ge ih bei einzelnen Stämmen bestehe direkt die Gefahr des 6 . Man solle vers̃ichen, dieser Verseuchung energisch zu ö. 3 gehen. Was man bigher an Salvarsan herausgesandt habe, weiche dielleich für die weiße Bevölkerung aus, aber nicht für die Ein— ö Nur eine systematische Bekämpfung könne helfen. Die zirkzämter müßten noch weitere statzstische Erhebungen über die Tindersterblichkeit pflegen. Wenn die Arbeiter das größte Kapital der Kolonien seien, müsfe man auch alles tun, um in dieser Richtung kön—