1914 / 19 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 22 Jan 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Außer Diesen allgemeinen Feststellungen über den Arheitslohn. enthält die Lan tacho eine . , tabellarlsch. Dar. Lellung der Lohnfätze in den einselnen Herufhäarlten in den de schiedenen

rten und Besirken des Reichs, die eine geeignet? Unterlage für ver⸗ fleichende Labnbetrachtungen bilde Es find denn auch in einer ber sonderen Tabesse der amilichen Veröffentlichung die Lohnsätze für eine be dr wichtigeren Ber ftarten unh bie orkb!ichen Tahelßhne in

ausgewählten Bezirken mit den in Berlin herrschenden Lohnsätzen verglichen.

Zur Arbeiterbewegung.

In 60 Städten kündigten, wie die Frkf. Ztg. aus München berichtet, die Arbetterperb ande die Tarifverträge im Herren⸗ maßschneidergewerbe. Die örtlichen Verband'ungen verliefen bis jetzt ergebr Kölos. Infelgedessen wird die Schlichung der Lohn. streitigkeiten? wie in den beiten, Vexjahren einem Kollegium von drei Uunpaiteiischen Schiedsrichtern übertragen, als welche die Herren Königlicher Gewerbegerichts direktor Dr. Prenner (München), Magistrgts⸗ iat den Schulz (Berlin) und. Magistratsfs9 ndikus Dr. Hiller (Frankfurt . M. gewählt wurden. Als Tagungsort ist Nürnberg und als Beginn der Verhandlungen der 2. Febrüar vorgesehen.

In London sind W. T B. zufolge die Kohlenträger und Fuhrkeute in der Zahl von fieben- bis zehniausend gestern in den Äugstand getreten, um einen höheren Lohn zu erzwingen; eiwa zweihundert Kohlenhandlungen werden daron betroffen. Der Ausstand umfaßt sämtliche Gruppen von Arbeitern im Kohlentrane port. Die Arbeiter batten Lohnerböbungen gefordert und alt sich die Verhand— lungen zerschlugen, legten die Leute einer großen Kohlenfirma die Arbeit nieder. Von da aus dehnte sich der Ausstand nach anderen Stadtvierteln aus. Der AÄusstand wurde oßne Genehmigung der Gewerkschaft beschlofsen, von dieser aber nachträglich gutgeheißen. .

Nach einer Meldung der St. Petersburger Telegraphenagentur sind in der Umgehung von St Pekertsburg drei Männer ver⸗ haftet worden, die damit beschäftigt waren, einen Auf ruf. des Vor⸗ standslder sozial⸗revolutionâ ren Arbeiterpartei zu 3 in welchem zum Ausstand für dei 22. Januar aufgefordert wird. Gleichzeltig wurde in St. Petersburg ein sonial-repolutionärer Arbeiter, der hektographische Abzüge eines folchen Aufrufs herstellte, . vier Stzndenten und zwei Kurstelknebmerinnen verhaftet, bei K en⸗ solche Aufrufe und revolutionäre AÄbzeschen gefunden wurden. 6. diefer Maßnahmen ist, wie dem. W. T. B. kelegrapbiert wird . morgen aus Anfaß des Jahrestages der Kundgebungen ö n Allen Jabrikoirtein der Residen? ein Massengsfign i . gebrochen. Auch in Riga sind die Arbeiter vieler Fabriken aus diesem Anlaß in den Ausstand . .

ĩ der aus ständigen r ö

ie . . fich nach Madrid begeben batten, um mit den Mitgliedern bes Verwaltungerats von Rio Tinto zu unter⸗ andeln, haben, wie W. T. B. mel det, sich entschlofsen, morgen nach Rio Tinto zurückzukehren, da die Verwaltung es ablehnte, ihnen eine Antwort auf ihre ö . . .

issabon haben W. T. B. zufolge die all⸗ a,, . andere Gewerkschaften gestern die Arbeit niedergelegt.

Sandel und Gewerbe.

in der heutigen Sitzung des Zentralausschusses der K ö. der Vorsitzende. Präsident des Reichs bank⸗ direktoriums Havenstein eine Uebersicht über die Lage der Reichsbank und führte im Anschluß daran folgendes aus:

„Die Geldflüssigkeit am deutschen Markt hat weiter zu⸗ genommen, der Privatdiskontsatz ist auf 3 Proz. gesunken. Die Ansprüche, die der Verkehr von Mitte bis Ultimo Dezember v. J. an die Reichsbank stellte, waren allerdings außerordentlich groß und beträchtlich größer als in irgend einem der Vorjahre, insbesondere gilt dies auch von den Ziffern auf Wechsel⸗ und Lombardkonto abzüglich der Privatguthaben. Aber die Rückflüsse seit Beginn des Jahres sind durchaus normal, Wechsel⸗ und Lombardanlage stellen sich nur noch wenig höher als in den Jahren 1909 und 1910 und erheblich niedriger als in den Jahren 1911 und 1912. Auch die Privatguthaben haben zugenommen und standen am 15. Januar um etwa 50, am 19. Januar um etwa 90 Millionen Mark höher als im Vorjahre. Ebenso hat der Betrag der ungedeckten Noten, der Ende Dezember um 366 Millionen niedriger war als im Vorjahre, seinen günstigen Stand be⸗ wahrt. Auf den internationalen Märkten hat sich auch über⸗ wiegend eine Abspannung angebahnt; wenngleich der Privat⸗ satz dort noch überall höher, zum Teil erheblich höher steht als bei uns, so hat er doch auf den Märkten unserer großen Nachbarländer ebenfalls eine weichende Richtung eingeschlagen. Die Devisenkurse sind nicht bedrohlich. Bei dieser Sachlage erachtet das Reichsbankdireklorium eine weitere Ermäßigung des Bankdiskonts um 1 Proz. für angängig.“ ö . -.

Der Zentralausschuß erklärte sich mit diesen Ausführungen einstimmig einverstanden. Schließlich wurden noch mehrere Stadtanleihen zur Beleihung im Lombardverkehr zugelassen.

Weitere Nachrichten über. Handel u. Gewerbe s. i. d. Zweiten Beilage.

Kunst und Wissenschaft.

ie Strahlensterne auf dem Mond. Die genauere Unter⸗ ane , , , n. namentlich auch mit Hilfe der Photographie at zur Entdeckung einer Eischeinung geführt, die den Astronomen viel Kopfzerbrechens verursacht hat. Eine ganze Reihe von Theorien ist aufgest it worden, um die eigentümlichen Strahlungssysteme zu klären, die sich an manchen Stellen der Mondoberflãche kennzelchnen. Die meiste Wahrsckeinlichk-t hat unter ihnen wohl die Vermutung gehabt, daß die Lichtstrahlen durch Spiegelung des Sonnenlichts auf Feldern von vulkanischem Glas entstehen. ne genauere ntersuchung hat jetzt der Astronom Plant ausgeführt und leder eine neue Erilärung darauf gegründet, die er in der Hechenschrist Nature mitleilt. Die vulkanische Tätigkeit des öomdee ist in. Vergleich zu der Kleinheit dieses Weitkoörvers e raren glich stark gewesen. Wenn man bedenkt, welche Lavamassen n, durch leine Krater unserer irdischen Vulkane ausgeschieden 3 kann man sich einen Begriff dabon machen, welch un⸗

nikus nn aus den Riesenkratern des Mondes, wie dem Koper Vondoben e em ene ausgequollen sein müssen. Nun war die Rratern full wahrscheinlich stets sehr gebirgig und die Lava aus den

3. die Taäl der die Schluchten zwischen . ede , . 1 ö nun, daß die Strahlen Ihre Breite sst eber lc solchen Lavaströmen entsprechen.

z 16, gelegentlich auch bis 30 Km gemessen

e, nn, . weihzn 6 . ö. ich letzte Angabe ist Strahlen scheinbar 386 Auge ntã uschung. indem vielleicht mehrere der en ends'Cerslrn, snn siesen. Hädentsenm fir die Richtigkeit die Speichen eines ö . Tatsachẽ, daß die Strahlen meist wie e peichen ö. ö. adeg, um einen Krater gruppiert sind. Am ärksten entwickelt sind sie um die Vulkane Kopernikus, Tycho und . . nn 9. g mn d kendes gehören. Plant meint, angehören. n n mn, Ausbr ichen auf der Mondoberfläche

ung gotlscher Wandmalereien in Sach sen. Bei . , der Sylvesterkirch in Quaken bruck, die unter Leitung des Architekten, Prosessors Emil Högg-Dresden aus⸗ geführt wurden, fanden sich unter dem Putz der Wände und Gewölbe spätgotische Malereien in so ausgezeichnetem Zustande, daß es keine Mühe macht, das ursprüngliche Hild, das die Ausmalung bot, wieder herzustellen. Die aufgedeckten Malereien stammen, wie eine zutage⸗ etretene Inschrift besagt, aus dem Jahre 1470 und sind den H rr een in der Marienkirche in Osnabrück so ähnlich, daß derselbe Meister auch hier gearbeitet haben muß. Dle Instandsetzung der Malerei erfglgt, wie die ‚Denkmalpflege. berichtet, durch den Maler Gunkel, Lehrer an dem Kunst- und Gewerbemuseum in Bremen. Die Gewölbemalereien zeigen das übliche oer er sch Rankenwerk, in den Zwickeln hochsteigend, die Rippen begle r ; fleinè einfassend, in Braunrot, Schwarz und Grün gehalten und mit hohem künftlerischen Feingefühl in Zeichnung und Verteilung. An der Seitenwand des Seitenschiffes wurde eine Delbergdarstellung mit überlebensgroßen Figuren freigelegt. Die ganze Zeichnung ist noch deutlich zu verfolgen, die Köpfe sind von starkem Ausdruck. Diese Darstellungen sind mit dem Putz in einzelnen Stücken von der Wand abgenommen und sollen nach Fertigstellung wieder an geeigneter Stelle angebracht werden.

Technik.

Ein großes Wasserkraftwerk in Indien.

Die Ausnutzung des Wassers ist für Indien eine Lebensfrage ersten Ranges, und deu der Werke, die von den Enalãndern zugunsten Ddleses Edelsteins ihrer Krone geschaffen worden sind, kann sich an B deutung mit den künstlichen Bewässerungs anlagen messen. Diese sind nun vorlänfig ausnahmslos der Landwirtschaft zugute gekommen, indem sie den Zweck verfolgen und erfüllen, den Ackerbau von den unzuverlässigen Regenfällen unabhängig zu machen. An. Wassenkraft⸗ werke hat man früher nicht gedacht, weil die Industrie in Indien eine verhältnismäßig geringe Rolle spielte. Durch ihren Aufschwung sieht man sich jetzt veranlaßt, die Ausnutzung des Wassers nach dieser Richtung zu erweitern. Der erste Schritt wird eine Anlage sein, die der Großstadt Bombay zugute kommen soll. Man will in ihrem Hinterland eine elektrische Wasserkraftstation für 80 000 Pferdestärken errichten, um die bisher mit Dampfmaschinen betriebenen Baumwollmühlen zu her⸗ sorgen. Der Strom wird für 60 große Mühlen ausreichen. Ein Tell der Anlage ist bereits fertig und in Betrieb genommen worden, und schon sind 2. dieser Mühlen und außerdem noch zwei zur Ver mahlung von Getreide an der Stromlieferung beteiligt. Die Werke sind nach einem Inder Tata benannt worden, der bis zu seinem Tode den Plan am meisten gefördert hat, und befinden sich auch jetzt hauptsächlich im Besitz und unter Aufsicht von Eingeborenen. Die Kraft wird an dem Fuß der stellan steigenden Ghats gewonnen. Der Monsun, der sich an diesen Gehängen bricht, liefert dort jährlich etwa 5000 mm Regen. Da dieser aber auf das Jahr sehr ungleich verteilt ist, so ist die Schaffung bon drei großen künstlichen Seen erforderlich gewesen, die durch Talsperren aufgestaut worden sind. Nach einer Beschreibung in der Wochenschrift „English Mechanic“ führt von dem untersten See eine Rohrleltung bon etwa 4 km Länge mit 500 m Gefälle nach dem Kraftwerk, don wo der Strom in einer Spannung von 100 009 Volt durch Oberleitung 70 km weit bis Bombay geführt wird. Die Stromkosten sind nicht besonders gering, aber für die Mühlen von Bombay sehr vorteilhaft, da der bisherige Betrieb unter hohen Kohlenpreisen und einem Mangek an geeigneten Arbeitern zu leiden gehabt hat.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Ernteergebnisse in Norwegen im Jahre 1913.

Der Winter 1912713 verlief, abgesehen von einigen nördlichen Bezirken, überall mild; nur im Januar trat eine Käͤlteperiode ein. Die Schneemenge war in der Ebene gering, aber groß im Gebirge. Das Frübjahr kam zeitiger als gewöhnlich, und die Frübjahrsarbeiten gingen unter günstigen Bedingungen bor fich. Von Mitte April ab war warmes Wetter; bis Jult fanden zahlreiche Niederschläge statt. Dann aber begann eine Trockenperiode, die namentsich im Weften länger andauerke. Unter ihrem Einfluß litten die Saaten nicht un= erheblich. sidelt überall gingen die Ernkearbeiten bei günstiger Witte⸗ rung vor sich.

Heuernte. Der Ertrag an Heu stand in diesem Jahre ziemlich äber dem gewöhnlichen Maß. Im Durchschnitt für das ganze Land betrug der lleberschuß 193 385 1 oder 760. Der gesamte Heuertrag ist auf 3 071 7826. (gegen 2 878 397 * in einem Mitteljahr) berechnet. Am ungünstigsten war die Ausbeute in den Aemtern Tromss und Finmarken mit einem Unterschuß von 15 bejw. 14 9soJ In den meisten Aemtern war ein Ueberschuß vorhanden. Am größten war der Ertrag in Buskerud und Jarlsberg und Larvik, wo man einen Ueberschuß von Woo erzielte. Die Qualität des Heugs war durchweg fehr gut. Stroh. Die Ausbeute an Stroh war im großen ganzen wie in einem guten Mitteljahr. Das Stroh der Winterfaat gab einen Ertrag, welcher unter demjenigen eines Mitteijah reg stand, nämlich im Durchschnitt für das ganze Land g o/o Unterschuß, indem 47 372 6 ggegen ol ol6 t in einem Mitteljahr) geerntet wurden. Der Unterschuß beträgt mithin 4143 t. Nur in einigen Aemtern von Mittelnorwegen wurde ein geringer Ueberschuß erzielt. Meist war die Ausbeute geringer als gewöhnlich. Am schlechtesten war sie in Smaalenene und Akershus mit einem Unterschuß von 18060.

Das Weiz enst roh ergab einen Ueberschuß von 142 6 oder 10so, indem die Ausbeute des Jahres 13 551 6 (gegen 13 409 t in einen Mitteljahr) ausmacht. In 6 Aemtern bon Mittelnorwegen war einiger Ueberschuß vorhanden, in den meisten Aemtern, wo der Weizen anbau eine Rolle splelt, ein geringer Unterschuß.

Gerstenst roh hat in 10 Kemtern einen Ueberschuß geltefert, von denen Kristiansamt und Söndre Trondhjem mit einem Ueberschuß von 13 bezw. 100 am besten stehen. In Finmarkens Amt und Smaalenene wurde der Ertrag eines Mitteljahres erzielt. In 6 Aemtern ist ein Unterschuß zu verzeichnen; am größten war derselbe in Tromsö und Nordre Bergenhus, nämlich 13 bezw. 809. Im Durchschnitt für das ganze Land erzielte man einen Ueberschuß von 6464 Tonnen oder ca. 6oso, indem der Ertrag des Jahres auf 117747 Tonnen . ist, während die Ausbeute eines Mitteljahres III 301 Tonnen

eträgt.

Haferstzroh ergab einen Ertrag von 384 584 t (gegen 367 177 in einem Mitteljahr). Der Ueberschuß 17 207 6 entspricht ca. 5. Oc. Ueberschuß ist in 11 Aemtern vorhanden. In Finmarkens Amt wurde der Ertrag eines Mitteljahres erzielt. In den übrigen 6 Aemtern war ein Unterschuß vorbanden, welcher zwischen 11 und 3 Yo schwankt. Tromgö Amt steht auch bier am schlechtesten.

Stroh von Mengkorn ergab einen Neberschuß von 1796 t oder ca. 9 oso. Der Ertrag des Jahres betragt nämlich 21 876 t gegen 20080 t in einem Mitteljahrj. Nur 3 Aemter hatten einen nien n von 2— 90g. ;

Erbsenstroh lieferte den Ertrag eines Mitteljahres, indem der Durchschnitt für das ganze Land auf einen überschuß von 5 oso be⸗ rechnet ist. Ce wurden 12 376 6 produzlert, während die Produktion eines Mitteljahres 11 766 6 beträgt. Der leberschuß bellef sich mit⸗ hin auf 610 t. Die Gesamtausbeute an Stroh beträgt 5h 506 t. gegen 575 248 t in einem Mitteljahrj. Im ganzen ist also ein Ueberschuß an Stroh von 22268 t vorhanden, was ca. 490 ent⸗ spricht. Die Qualität des Strohs ist durchweg sehr gut.

Getreideernte. Sämtliche Getreidearten außer Roggen haben iger n Ertrag geliefert. Die Qualität wird durchweg als ehr gut hezeichnet. ;

Hir Wintersaat (Roggen) hat im Durchschnitt für das ganze Land 38 0 oder 31 414 hi ünterschuß gegeben, indem 343 0g F en, 74 428 hl in einem Mitteljahr) ptoduziert wurden. In fünf

emtern ist Ueberschuß vorhanden. Den Ertrag eines Mitteljahres ertielte man in den beiden Drontheimämtern, im übrigen Lande war 'in Unterschuß vorhanden. Am schlechtesten stehen Smaalenene und Akershus mit 20 bezw. 18 06 Unterschuß.

tend und die Schluß.

Der Ertrag an Weizen war im Durchschnitt für das ganze Land wie in einem Miiteljahr (19/0 über mittel). Die Gesammiproruktion des Jahres ist auf 114 561 hl (gegen 112 21 hl in einem Mittel- jahr) berechnet. Unterschuß ist in Smaalenene, Akerehus, Stavanger und Nordre Bergenhus zu verzeichnen, der zwischen 3 und 19*so schwankt. Norder Bergenhus staht am schlechtesten. In den übrigen Aemtern, wo Weizen gebaut wird, ist Ueberschuß vorhanden.

Gerste hat im Durchschnitt für das ganze Land einen Ertrag von 1 128 514 hl (gegen 1 061 596 hl in einem Mitteliahr) geliefert. Der Uberschuß beträgt mithin 66 918 hl oder ca. 6 0so. Unierschuß war in 6 Aemtern zu verzeichnen; am geringsten war die Ausbeute in Nordre Bergenhus und Nordland, wo ein Unterschuß von 7 bezw. 8 o/o vorhanden war. In den meisten Aemtern ist ein Ueberschuß zu ber⸗ zeichnen; am besten steht Kristians Amt mit 12 0lo.

Die Haferproduktion ist auf 4135046 hl (gegen 3 887 104 hl in einem Mitteljahr) berechnet; das letztere ist also mit 247 942 hl oder etwa 60 überschritten. In Nordland hatte man einen Unterschuß von 110, in den meisten Aemtern aber war Ueber— schuß vorhanden. ;

Mengkorn hat von allen Getreidearten die beste Ausbeute geliefert, nämlich im Durchschnitt für das ganze Land o/o Ueherschuß. Die Produktion des Jahres beträgt 236 263 hl, während dieselbe in einem Mitteljahre 216 961 hl ausmacht. Der Ueberschuß beträgt mithin 19 302 hl. J

Die Erb senernte stand durchschnittlich für das ganze Land 40oso über dem Ertrag eines Mitteljahres oder 3823 hl, indem im ganzen 93231 hl (gegen 89 408 hl in einem Mitteljahre) geerntet wurden.

Kartoffeln, Die Kartoffelernte fiel wie in einem guten Mitteljahre aus, indem der Durchschnitt für das ganze Land auf J 6s rr , oder 80 44 hl berechnet worden ist. Bie Jahresprodukiton betrug 97718110 h, während dieselbe in einem Mitteljahre 2637166 hl ausmacht. Unteischuß war in 6 Aemtern vorhanden, in den übrigen 12 Aemtern aber ein Ueberschuß von 3— 1369. Die Qualität der Kartoffeln war durchweg sehr gut. In einzelnen Gegenden Ostnorwegens waren sie jedoch von Trocken äulniß angegriffen.

Rüben (Turnips). Die Ausbeute an Rüben ist auf 6 283 595 pl (gegen 6173 197 hl in einem Mittelj ahr) berechnet worden. Der Ueherschuß, welcher also 10 498 hl ausmacht, entspricht etwa 25/9. Unterschuß war in 7 Aemtern vorhanden, Ueberschuß in g. Am größten war der Ertrag an Rüben in Kristlans Amt, das einen Ueber— schuß von 8 oo hatte. - .

Die Obsternte ergab in ganz Ostnorwegen einen reichen Ertrag; außerdem ist ein UÜeberschuß in Nedenes und Romsdal vor— handen. Den größten Ertrag erzielte man in Hedemarken, das 16 ö, , hatte. In 7 Aemtern war Unterschuß von 17—– 1 6 zu verzeichnen.

Gemüse hat Unterschuß in 9 und Ueberschuß in' 9 Aemtern gegeben. Am schlechtesten war die Ausbeute in Nordland und Tomé mit 14 bezw. 13 00 Unterschuß. In den übrigen 4 Aemtern, wo die Ausbeute unter mittel war, schwankt der Unterschuß zwischen 1 und s oo. Der Ueberschuß betrug 9 2 0so.

Der Welden! und Sennenbetrieb hatte ein Ergebniz, welches in den meisten Aemtern unter mittel sland. Nur in fünf Aemtern Ostnorwegeng und in Nordre Tronthsem ist elwaz Ueber! schuß bis höchstens 8o/0 vorhanden. In den ü rigen Aemtern ist ein größerer oder kleinerer Unterschuß zu verzeichnen. Am schlechtesten steht Stavanger mit 12060 Unterschuß.

Die Ernte an wilden Beeren ergab eine reiche Ausbeute in Finmarken und mehreren Bezirken Ostnorwegeng, zum Teil auch in Westnorwegen, im großen ganzen war der Ertrag aber kaum nenfiens= werter als gewöhnllch.

Folgende Tabelle gibt eine Uebersicht über den Eitrag der Ge⸗ treide, Kartoffel. und Heuernte des Jahres 1913 sowie über den . ; h Mitteljahres (durchschnsttliche Ernte in den Jahren

Berechnete ter ( z

durchschniit. Ernte 1913 6 .

8 1 ö ö = mittel im Jahre igo6 1910 383* 1

¶Mitteljahr) 833 Pro⸗

kl hl

Weizen.... 119 821 114561 1091 4 1640 41

Roꝛgen ..... 374 423 345 614 . 31414 3

Gerste 961 3596 1135 314 165 4 66 is 4 5

dar;, 33857 9 4135 6356 1665 4 217 89 465

Viengkorn 2is gs 236 3565 165 4 15 3065 39

5m, 9 408 83 231 104 44 3 5235 44

Karioffeln 9 657 166 9715 110 161 4 86 8 1

t t t. 2 88 397 301782 107 4 1953 385 47

Schädlinge und Pflanzenkrankheiten sind im Jahre 1913 nicht in besonders umfangreichem Maße aufgetreten. Die Kartoffelkrankheit machte sich im Süden des Landes, und zwar in Hedemarken bemerkbar. Außerdem wurden die Kartoffeln stellenweise von. Bakteriose: und Kornwurm angegriffen. Rüben und Kohl erlitten im Westlande Schaden durch Schnecken und Larven von Kohlweißlingen. Der Hafer litt in Pen westlichen Bezirken unter Staubbrand. Die Wiesen wurden in Nordre Bergenhus durch Larven von Schmetterlingen und Maikäfern geschädigt. Die Obst⸗ bäume litten unter verschledenen Fasckten, namentlich Blattwanzen. An den Beerensträuchern machten fich Krankheiten im ganzen Süden des andes, inzbesondere der Stachelheerpilz, bemerkbar. . Kaiserlichen Generalkonsuls in Ehristiania vom J. Ja— nuar ;

Verkehrswesen.

Laut Telegramm aus Cöln ist die heute nachmittag um 5 Uhr 3 Minuten auf dem Schlesischen Bahnhof in Berlin fällige Post aus Frankreich ausgeblieben. Grund: Zugverspätung.

Theater und Mufik.

Theater am Nollen dorfplatz.

„Prin zeß Gretl! nennt sich eine neue Oprrette, die es ßestern im Thegter am Nossendar dias. schließlich zu Aingin Erfolge brachte. Des Werkes besserer Teil sst. Heinrich Reinhardt von, wohlklingenden und nicht ungeschickt instrumentierten Tanz⸗ weisen durchfetzte Mustk, die zwar kein einh itliches Ganze bildet, aber manche recht glücklich ersonnene Nummern“ auf⸗ zuweisen hat. Die Textverfasser Dr. A. M. Willner und R. Bodanzky haben dem Komponissen nicht leicht gemacht denn die Handlung, die er mit u ver sehen sollle, streist in bejug auf Unwahrscheinlichkeit und H, sinn zuweilen die Grenzen deg auch in der Operette Erlaubten. Dabei war die Ide non der sie ausgingen, so Lbel nicht; si. wollten offenbar ein weibliches Gegenstück zu dem Prinzen Karl Deinz in Meyer= Försteré Ait Heidelberg. schaffen, eine junge Prinzjessin und Tandes. ärstin schil dern, die, der Hofetikette entrornnen, einmal den Uebermut tudentischen Lebens in dem Universtiäte städtchen ihres Fürstentumz kennen lernen will und dabei ebenfalls Gefahr läuft, ihr Her; zu, verlieren, aber noch rechtzeitig davo bewahrt wird. Eine. von. dem Direktor Ludwig! Sit gut in Szene geletzte Aufführung und flotte Einzeldarstellung halfen Über manckes allzu Unstnnige hinweg, besonderg aber umgt. Pallenberg als jüdischer Student Felix Hirschfeld aus Kattowitz, der dunch feine komische eberredunggkunst alles ing Gleiche bringt, hervor. Mary Behrent⸗ Linke als Prinzessin, Grete Freund als junger studierender Prinz, Joseyb Victora als schneidiger Burschenschafter, Emma Sebold als Oberhofmeisterin und andere machten sich gesanglich und darstellersch