än größere Besitzer verkaufen zu können, und der größere Besitzer, der diese Fohlen kauft, ist der einzige, der das große Risiko eingeht, ob ihm nämlich nachher die Remonteankaufskommission diese Fohlen auch wieder abnimmt. (Sehr richtig! rechts) Auf der anderen Seite ist es ja ganz natürlich, daß sich die Pferdezucht auch auf den größeren Grundbesitz stützen muß. Wenn der größere Grundbesitz völlig fehlen würde, würde auch die Pferdezucht zurückgehen, besonders in einer Provinz, die wie Ostpreußen in der Hauptsache auf den Ankauf durch die Remonteankaufskommission angewiesen ist und die übrigen von der Remonteankaufskommission zurückgewiesenen Produkte nur sehr schwer
und meist nur unter dem Preise verkaufen kann. (Sehr richtig! rechts.
Meine Herren, Herr von Pappenheim hat bereits ausdrücklich und mit Worten, denen ich nur völlig zustimmen kann, die schweren An⸗ klagen zurückgewiesen, die gegen die Remonteankaufskommission und gegen die Gestütverwaltung anläßlich des Ankaufs von Remonte⸗ und Hengstmaterial erhoben worden sind. Ich kann nur den Herrn Abg. Hofer bitten, nicht entsprechend dem Rezepte, welches gestern der Herr Abg. bon der Osten gebührend gekennzeichnet hat, hier mit allgemeinen Klagen und unbegründeten Beschuldigungen vorzugehen, sondern Tat⸗ sachen anzugeben und diese Tatsachen zu beweisen. GBravol rechts.) In dem Falle würde ich gern bereit sein, ihm Rede und Antwort zu stehen. Ich kann heute nur wiederholen, daß die gegen die Remonte⸗ ankausekommissionen, gegen die größeren Pferdebesitzer und gegen die Gestütverwaltung erhobenen Anschuldigungen völlig unbegründet sind. Beifall.)
Abg. Hofer (Soz): Durch die Körordnung können nur die kleinen Besitzer getroffen werden. Sie sind den Remontekommissionen auf Gnade und Ungnade ausgeliefert. Der Abg. von Pappenheim und der, Minister haben die Tallik gebraucht, den Abg. Wachhorst de Wente und mich zusammenzufaffen. Sie wollen den einen mit dem anderen diskreditieren. Wenn aber sowohl aus dem Osten wie aus dem Westen derartige Klagen kommen, dann muß doch etwas daran sein. Wenn bestritten wird, daß die Remontekommissionen sich bon po= litischen Motipen leiten lassen, so kann ich aus eigener Erfahrung angeben, daß Pferde, die vorher zurückgewiesen worden waren, ganz plötzlich Gngde vor den Augen der Kommission fanden, als ich sie von anderen vorführen ließ.
Abg. ,,, de Wente (nl): Abg. von Pappenheim hat den Vorwurf erhoben, meine Lebensaufgabe sei, die Kleinen gegen die Großen aufzuhetzen. Ich habe diesen ganz unmotivierten Vör— wurf schon einmal zurückgemwiesen, als der Übg. Dr. Hahn dasselbe behauptete. Ich bin ebenfalls ein Gegner der Sozialdemokratie und hahe oft Gelegenheit gehabt, meine Stellungnahme auszusprechen und meine Freunde qufzufordern, so zu wählen, wie es Angehörigen er bürgerlichen Parteien zukomimz, Ich werde das auch für die Jukunft tun, Dergrtige Vorwürfe weise ich ganz weil von mil weg- Ich bin in erster Linie dazu mit berufen, die Interessen der mittleren und leineren Landwirke zu vertreten, wie Sie die Interessen der großen Landwirte bertreten. Der Abg. von Pappenheim scheint Anstoß ge⸗ nommen zu haben an meinem Satz, unsere Jungens können sie hrguchen, unsere Pferde nicht. Im Osten wie im Westen und in Vitteldeutschland ist mir von den Bauern gesagt worden, welche Schwierigkeiten sie haben, wenn sie nach ihrer Ansicht gute Pferde an
ie Remontekommission verkaufen wollen. Wenn das auch in diesem
Fall. unberechtigt sein mag. so haben die Leute doch das Gefühl, und dat ist eine Talsache, die Sie nicht bestreiten können? Ich habe aber dieses Woll nur referlerend nachgesprochen; es hat ein älterer Land⸗ wirt, der . einer Prämiierungskommisston, gelegentlich einer Stuten⸗ und Fo hlenschau zu mir gesagt. Wenn Abg. don Pappenheim weiter gesagt hat, daß seine Anwürfe nicht der nallonalliberalen Partei, sondern nur meiner Person gelten, weil ich in meiner Partei eine be⸗ sondere Stellung einnehme, so ist der Abg. von Pappenheim am aller- wenigsten dazu berufen, hier darüber zu urteilen.
Abg. Dr. Lohmgnn el): Ich möchte namens meiner Frak— tion nachdrücklich den Versuch des Abg. von Pappenheim zurückweisen, den Abg. Wachhorst de Wente in einen Gegensatz zu meiner Fraktion zu stellen. Abg. Wachhorst de Wente ist in der Fraktion ein außer⸗ ordentlich schätzensmertes Mitglied. Der Vorwurf trägt nicht dazu bei, die Schätzung, die wir dem Abg. Wachhorst de Wente entgegen⸗ bringen, irgendwie zu beeinträchtigen. Abg. bon Pappenheim hat mit
einem Himpeis auf den Abg. Hoffmann zum Abg. Wachhorst de Wente gesagt: Ihr Adjutant. Ich glaube, daß der Abg. von Pappenheim
ich über die Absicht die ihn geleltet hat, äuscht. Bei einem! wischen rufe des Abg. von Pappenheim vor einigen Jahren ist es ähnlich ge—⸗ wesen. Diese Unterstellungen weise ich zurück, weil sie unzutreffend sind. Von unserer Seite ist nichts geschehen, was fie veranlaßt haben kö'nte. Sie unterschätzen unser Selbstgefühl, wenn Sie glauben, daß wir zur Sozialdemokratie stehen. Ser Abg. von Pappenheim hat keinen Anlaß, zu sagen, daß der Abg. Wachhorst de Wente die Kleinen gegen die Großen hetzt. Wenn solche Vorwürfe aber erhoben werden, dann will ich auch etwas aus einem ,, . Blatte ver⸗ lesen, aus dem hannoverschen Wahlblalt von 1898. 63 handelt sich unhestritten um einen gut konserbativen Verein in Hannober. In diesem Artikel wird offen der kleine Bauer in einen direkten Gegensatz zu dem großen gebracht. Ich will den Vorwurf nicht weiter vertiefen, aber es ist unangebracht, daß Sie in diefer Weise, wie der Abg. von Pappenheim, gegen uns auftreten. ; Abg. Adolf Hoffmann (Son): Ich verstehe nicht viel von
den Dingen, die jetzt zur Verhandlung fleßen. Es ist nicht j. der Mensch in der Lage, sich in Fäckern Nenntnisse anzueignen und so zu entwickeln, wie s in der Kommifsion für die Gleltrisierung der Stadtbahn der Abg. von Pappenheim konnte. Die Schnelligkeit, mit welcher er sich Routine und Kenntnisse erworben hat, war so unge⸗ heuer, daß der Eisenbahnminsster erklärte, daß es keinem anderen Mitgliede gel ngen würde, ihm daz nachzumachen. Es ist nicht das erste Mal, daß die Sozialdemokratie mit den Natlonalliberalen zu⸗ lammengemürfest werden soll. Dagegen möchte ich mich ekbenso energisch verwahren. Nach den letzten Leistungen des Abg. Röchling lake, cb doprelte Ursache dan. Pein Juruf hieß iediglich Jetzt kommt; der andere Sünder heran. ch, wollte damit nur kennzeichnen, wie der Abg. von Pappenheim über berfällt, der wagt, die Kleinbauern Tabor zu schützen, daß sie in dag Schlepptau der Großagrarier gelangen. Abg., von Pappen⸗ heim verfällt immer in den faltfam bekannten Kammerherrnton. Er hat doch gesagt, ich hätte gegrunzt. Nein, Abg. von Pappenheim, das lunzen ist immer nur auf diefer Seite (nach rechte), das Grunzen und, daKz Lachen, dag niemand dem bg. don Pappbenheim beflreilen! will. Auch politische Gründe spielen auf dem Gebiete, das heute. zur Peratung steht, mit. Das wirischaftliche Ueber= gewicht der Großen wird auf dem Tande immer gegen die Kleinen benutzt, die nicht ihrer Gesinnung sind, die nicht doll und n ihre Gesinnung verkaufen. Sie sollten etwas vorsichtiger sein. Es kam eine Frau mit ibrer Kuh zu dem Bullenhalter, um sie dedken zu lassen. Da erklärte der Mann: Nein, Ihre Kuh wird nicht gedeckt; denn Ihr Mann ist im Landarbesterperein! Und während sich die Leute herumstritten, war der Bulle selbst so ver nünftig und deckte die Kuh. Abg. von Pappenheim, Sie können sich so viel Mühe geben, wie Sie wollen, zu Ihrem Kammerherrnton werden wir uns nicht aufschwingen, davor schütt uns unfere Herzens
bildung.
e. Dr. Hahn (kons): Ich muß eine kleine Feststellung machen. Der Abg. bon Pappenheim hat nur gefragt, ob wirklich Grund zu der Annahne besteht, daß die Remontekommissionen beim Nemantegnkauf die Großen boar den Kleinen bevorzugen. Der Abg. Wachhorst de Wente hat auch nicht die Spur eines Bewessez einer solchen Bevorzugung belgebracht. Der Abg. Hofer hat dasselbe für den Osten behauptet. (Jurufe bei den Sozialdemokraten; Bewiesen )
Wo sind die Bewelse? Behauptungen bat er aufgestellt, daß von den Kleinen direkt nicht gekauft würde. Es kommt auf dem Lande oft por, daß ein Pferd, das selbst prämitert ist, fräter erst durch den
ändler, an die Nemontekommission verkauft wird. Aber die Mitglieder der Remontekommissionen haben sich nie von Politischen Motiven leiten lassen, das kann niemand behaupten. Ich weise es als unerhört zurück, daß gegen ebrenwerte Offiziere der Nemontekommissionen derartige Vorwürfe erhoben werden, die ider tatsächlichen Unterlage entbehren. Der Abg. Wachhorst de Wente und der Abg. Hofer haben beide in genau dieselbe Kerbe gehauen; beide Herren haben dieselbe Meinung vertreten. Da möchte ich an ein Wort des Fürsten Bismarck erinnern. Er sagte einmal, es würde ihn immer bedenklich stimmen, wenn er von der Fortschritis- Partei gelobt würde,. Auch hierauf möchte ich das übertragen. Auch die Nationalliberalen sollten. bedenklich werden, wenn
einer von ihnen eine Ansicht vertritt, die von den Sozial. demokraten geteilt und gelobt wird. Nun ist gesagt worden, daß die Ansichten des Abg. von Marenholtz und des
Abg. Wachhorst de Wente sich vollständig gleichen. Aber 31 duo ie nn, idem, non est idem. Der Abg. von NVarenholt hat die guten Absichten unserer Gestütsverwaltung und der Remonte⸗ Hommüissionen anerkannt, Er bat aber festgestellt, daß nicht immer das erreicht worden ist, was man gewollt hat. Was hat aber der Abg. Wachhorst de Wente getan? Er hat wieder feststellen zu Können geglaubt, daß beim Ankauf von Nemonten eine nter schiedliche Behandlung der kleinen und großen Pferdezüchter stattfinde. Er wollte wieder mal zwischen dem Groß- und Kleinbesitz einen Gegensatz konstruieren, der nicht besteht. Dann hat der Abg. Wachborst de Wente die Behauptung des Abg. von Pappenheim zurüggewiesen, daß der Abg Hofer der Adiutant des Abg. Wachhorst de Wente sei⸗ Was ist denn ein Adjutant? Doch einer, der jemandem hilft, und die Abgg. Hofer und Hoffmann haben den Abg. Wachhorst de Wente unteistuͤtz Der Abg. Wachhorst de Wente hat ganz etwa? anderes gesagt, als der Abg. von Marenholtz. Der Abg. von Marenholtz meinte, der Händler werde bevorzugt von den Landwirten. Der Abg. Wachhorst de Wente stellt es aber so dar, als ob die Remonte⸗=
kommissionen die Großen vor den Kleinen bevorzugt hätten. Das n n gf zu, . das ist der Kernpunkt. Der Abg. von Marenholtz sagt mit Recht, in Hannover Yen die großen, und kleinen Pferdezüchter absolut einig. Nicht jeder Landwirt kann sein Fohlen aufziehen, sondern muß es an seinen Nachbarn verkaufen, der das Gelände zur
Aufzucht hat. Das ist sein bester Freund, da gibt es keinen Gegen⸗ 6 9 ein Zusammengrbeiten. Der Abg. Wachhoꝛst de Vente brauchte wieder das Wort, das mir schon lange von ihm bekannt ist: Unsere hannoverschen Jungens sind gut genug für die Armee, unsere Pferde aber nicht. Dagegen lege ich Protest ein. Ich habe hier die Kaserne des 1. Gardefeldartillerieregiments besucht und da sehr viel Jungens als Freiwillige aus meiner hannoverschen Heimat gefunden. iber ich weiß nicht, ob ich nicht noch mehr Pferde aus der Probinz
ß muß auch einmal neues Blut zugeführt werden durch richtige aber es darf nicht plötzlich geschehen, Und . u arf der ö . zugemutet
hier icht von einem Gegensatz i i 2 ist. ja nicht hineinreden.
daß die Zucht aufgegeben wird. Herr von Treuenfel hat einmal ge. wünscht, daß die Gestüterwaltung darauf hinwirken möge, daß auf den Schauen nur solche Pferde praͤmliert werden, die zuverlässig sind und zeinen Temperamentfehler haben. Das ist also die Sorge vor der Zukunft, aber von einer Sorge, daß man dig großen Züchter vor den kleinen bevorzugen könne seitens der Offiziere, kann keine Nede sein, dagegen lege ich Protest ein. Ich begreife es, wenn ich den Abg. achhorst de Wente nicht als Landwirt, sondern als Politiker anfehe, daß ibm daran liegt, bei den
Mannoverschen Pferdezüchtemn eine Refonanz zu finden. Im Reichstag haben wir seit Jahren, speztell, ich, darauf
hingewiesen, daß man weniger bei den Händlern und mehr bei den Züchtern kaufen möge, aber ich habe niemals einen Gegensatz zwischen Großen und, Kleinen gemacht. Abg. Wachborst de. Wente behandest die ganzen hannoverschen landwirtschaftlichen Verhältnisse in erster Linie von seinem hannoverschen Gesichtspunkt aus, um Anhänger zu erhalten und neue zu finden. Darum kensttuierk er den Gegensatz zwischen groß und klein. Die beste Antwort auf seine Agitation war, daß der ganze hannoversche Bauernstand von ihm ab— erückt ist und sich dem Bund der Landwirfe zugewandt hat. arin ist die Provinz Hannober mit dem ganzen Deutschen Reiche einig. uch der Frage der Getreldezölle sind wir nur ein Teil von Deutschland und müssen auf die anderen Teile Rücksicht nehmen. Der Abg. Wachhorst de Wente ließ uns wieder dieselbe Tendenz erkennen, wie in seinen sonstigen Reden. Die teure Gerste und Das billige Schwein werden immer geltend gemacht, als ob der Bund der Landwirte daran schuld sel; fokald aber das Schwei wieder einen guten Preis bat und die russische Gerste zu annehm— baren Preisen gekauft werden kann, fällt diese gange Agltation in sich zusammen. Weil der Bund der Landwirte Sympathie bei den hannoverschen Landwirten findet, da er die Interessen der kleinen Pferdezüchter wahrnimmt, so will der Abg. Wachhorst de Wente die Sympathien der kleinen Züchter auf seine Seste bringen; er fängt es nur falsch an, indem er diese gegen die Großen ausspielt. Das neue Blatt der Herren heißt Berliner Tages zeitung, es gibt ein Berliner Blatt und eine solche Tageszeitung, mit diesem Titel will man Ver. wirrung anrichten. Gewiß. die ganze nationalliberale Partei ident fiziert sich nicht mit dieser Agitation, in manchen Provinzen will fie den Bauernbund gar nicht haben, um nicht den letzten Rest der Sympathie zu verlleren. . g. Nehren ⸗Hamelspringe freikons) Der Abg. Wach. horst de önnte ihm nicht verboten
Wente hat gemeint, es R werden, die Interessen der kleinen Besitzer zu vertreten. Daran
denkt niemand, aber es kommt auf die Art an. Der Abg. Wachhorst de Wente nimmt die Interessen immer nur in der Form wahr, daß er die kleinen Besitzer gegen die großen ausspielt. Abg. Wachhorst de Wente (nl); Ich babe allen Anlaß, mit den sachlichen Ausfübrungen des Abg. Dr. Hahn durchauz ßufrleden zu sein. Er bat das bestätigt, was ich gestern gelagt babe. Er Fat dann von dem einen Au spruch gesprochen, den ich im Jahre 1907 im Reichstage zitiert. babe. Das in kein Ausspruch von mir, ich habe das im Reichstag nur rein referierend gesagt. Ich habe der Meinung Ausdruck gegeben, die in weiten bäuerlichen Kreisen auf dem Lande nun einmal errscht⸗ und ich habe als Beweis für diese Behauptung gestern die Tatsache an= geführt, daß von den Bauern nur ein kis zwei Pferde angekauft wurden, während über 100 vorgeführt worden sind. Wenn Dr. Habn meint, ich hätte unferem ehrenwerten Dffizierkorpsß einen Ver. wurf machen wollen, so weise ich das gan; energssch zurũck. Es scheint Spstem darin zu liegen, jetzt nach Zabern; wenn hier im Hause noch ein so berechtigter Mißstand zur Sprache gebracht wird, dann wird versucht, das in irgendeinen Jusammenhang mit der Armer zu bringen, die auch wir hochhalten. Ich habe mich in. le ner Weise in einen Gegensatz zu dem hannoverschen Landstallmeister Dr. Brabenstein gestellt, ich gehe im Gegentell ganz konform mit ihm. Dr. Hahn bat wieder einmal vom schlechten Gedächtnis gesprochen. Ueber das schlechte Gedächtnis habe ich mich schon öfters mit ihm aus⸗ gebrochen, und mir scheint, daß ein sciechtes Gedächtniz Fei anderen Ie de recht häufig ist, ganz besonders beim Sr. Hahn; es ist auch gerichte notorisch festgestellt worden, daß auch andere Leute an einer gewissen Gedächtnisschwäche leiden. Ich kenne die Tätigkeit des Dr. Habn schon lange, und ich habe mir ein gewisses Ürteil über ihn ebildet. Da will ich einmal darauf hinweisen, daß auch andere Leute fe ein Urteil über ibn gebildet haben. So bat Freiherr von Zedlitz einmal von ihm gesagt, er sei der größte Virtuss auf dem Gebiete der politischen Klopfsechterei. Jö Abg. Dr. Da hn (kon): Gewiß der Abg. von Zedlitz hat neben freundlichen Urteilen äber mich, je nach Lage des Gefechts, auch einmal ein unfreundliches Urteil gefällt. Im volitischen Rainpf kommen solche Dinge vor; wenn dann der Kampf vorbei ist, rücken wir wieder zusammen. (Zustimmung bei den Freikonservatiden;) Sb der Abg. von Zedlitz diesen Ausdruck noch aufrecht erhalten wärde, ist mir sehr unwahrscheiniich. Er hat aber auch die, nationalliberale Partei Drebscheibe! genannt; ob. er diesen Ausdruck andern würde, das weiß ich nicht. Wir wollen alsg diese Reiden Urteile miteinander kompensteren. Die Sache . dem ö preußischen Lehrerverein verhielt sich damals an 2. 9 dan bat ung damals zugerufen: Was zahlen Sie n. be arin lag der Vorwurf, daß der Bund der Landwirte den Verein estochen bätte, und das war nicht wahr. Diefen Vorwurf mußten 2 zurückweisen, und daran hat auch das Gerichtsurteil nichts geändert. Der Abg. Wachhorst de Wente will heute sachlich mit mir überein- stimmen. Dann möge er aber auch den Mut haben, die don e uen en zu ziehen. Wenn wir hier hören, daß die Nemgnte tammilsien zu Unrecht angegriffen wird, dann ist es Ihre (nach links d, Aufgabe, die e at. mn f! zu verteidigen. Solange der? 8. Wachhorst de Wente das nicht tut, bin ich durchaus berechtigt, die Meinungen, die er won einem anderen hier dorgeiragen hat, Als 3 seinige anzusprechen, umsomehr als er diesen Ausspruch zum Beweile seiner Behauptungen angeführt hat. Wenn er dabei hier sehr auf⸗ geregt geworden ist, so beweist das nur sein schlechtes Gewissen, ebenso wie seine Erwähnung der Affäre von Zabern zu bewelsen scheint, daß die Behandlung dieser Angelegenheit durch seine politischen Freunde ihm sehr unangenehm ist. Die Diskussion schließt. willigt. ö ; ; Für den Ankauf von Grundstücken zur Errichtung eines staatlichen Vollblutgestüts in Altenfeld, Kreis Eschwege, Regierungsbezirk Cassel, sind 50 E00 „ ausgesetzt Es handelt sich um die Verlegung des Gestüts von Graditz nach Altenfeld.
Abg. Schmedding Gentr.): Melne politischen Freunde werden ö Zweckmãßigkeitegrunden für die Verlegung des Gestüts stinmen. Wir hatten ja früher einige Bedenken dassegen, aber sie haben sich in letzter Zeit zerstreut. Wir sind überzeugt, daß die Bodenverhältnisse in Graditz nicht mehr so sind, wie es im Interesse unserer Pferdezucht zu wünschen wäre. Deshalb ist die Verlegung des Gestütz nach Altenfeld, wo der Boden für unsere Pferde. ucht bedeutend günstiger ilt notwendig, und ich bitte die landwirt—= schaftliche Verwaltung, die w . möglichst bald vorzunehmen. Die Mittel, die jetz für den Ankauf von Grundstücken zur Er⸗ richtung des Gestäts aufgewendet werden, werden sich reichlich verzinsen.
Abg Dr. Wendlandt (ul): Es ist zuzugeben, daß die Boden⸗ Berhältnisse in Giadig unserer Pferdezucht nicht mehr, földerksch sind. Wir wünschen deshalb, daß die Verlegung des Gestüls nach Alten. ld mäglichst bald in Tie Wege geleitei wd. Von jeher ist es eine Forderung der Nationalliberalen, 83 die Mittel, die für Gestüte auf⸗ gewendet werden, nicht aus den Mitteln der Domãnen derm alls gj sondern der allgemeinen Staate derwaltung entnommen werden. r! geschieht a schon zum Tell, aber immer hoch nicht in dem i, i. werten Maße,. Nach einer Depesche des Wolffschen Bureaus ö die Nationalllberalen gegen die Verlegung des Gestüts 3 Ver⸗ Depesche ist durchaus irreführend. Vir warten imer für di 66. legung, wünschen allerdings eine andere etats rechtliche Regelung Frage, wie die Mittel aufgebracht werden. nicht
Aba. den, Pappenheim (kon): Auch wir r , , . daß. es schwierig war, einen neuen Pfatz für das Gent Alten fel finden. Wir erkennen an, daß die dender all if. . durchaus günstig sind. Bie Erfahrungen haben . ben 1 * Boden in Altenfeld sehr viel Kalk enthalt, ine he onder dien ich i Lelicken Muschelkast, der unseren Iferden bels ters gewaͤblt 1. Ihe gleube decbalb, daß der laß durchaus n immer der
uch wir müßsen rügen, daß die Möͤttel för Gestäte bah man Domnänenverwaltung' enknom men werden. Win . Auch Mütel ö der allgemeinen , . ir werden, wenn man diesen Unseren z Mittel für den Ankauf von . zur Errichtung eines staat-· lichen Vollblutgestüts in Älltenfeld bewilligen. . .
,, 3 haben Bedenken gegen die Ver . . 1 1. und die Bewilligung dieser Forderung nicht voriuhringen; aßen daß
; : ; st, sind recht alt. Wir habe der Boden in Graditz wenig geeignet it, lag Gatti gratht 1 en lbb wersun, igen iesen, . , , t öradig eins gescheben müsse. Man batte gefürchtet, 2 ,. of. wieder ab elt ben werden sosl. Die se Veit ta n en er ür ichermeise zeitigt durch die Erklärung Des Derrn . meisters in der Budgei⸗ lommission und auch dadurch, daß 2 e ugeferdert werden zur Errichtung von Ställen für Plerde,. . balten Alten eld durchaus für geeignet und werden deshalb der Vorlage zustimmen.
Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten Dr. in. . Schorlemer: 3
Meine Herren! Ich habe bereits in der Budgetkommission aus, führlich über die Stellöngnahme der Gestütverwaltung und auch des Derrn Finanzministers zu der in Frage stehenden Positlon gesprochen. Ich glaube, mich jetzt um so kürjer fassen zu können, weil ja die Vertreter der verschledenen Partelen sgmtlich die Bereitwillig. keit eiklärt haben, für die vorliegende Posilion zu stimmen.
Die Etatspositlonen werden be⸗
(GFortsetzung in der Zweiten Beilage
d b i m r n , n nn n.
h berücksichtigt, die