1914 / 40 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 16 Feb 1914 18:00:01 GMT) scan diff

; . Rußland. G Ter Ministerpräsident Goremykin ist gestern vom Kaiser in Audienz empfangen worden.

Der finnische Landtag hat gestern den Adreß⸗ entwurf, der von der Kommifsion für die Grundgesetze aus⸗ gearbeitet worden ist, wie „W. T. B.“ meldet, ohne Ab⸗ änderung mit 99 gegen 81 Stimmen (die der Sozialisten) angenommen. ;

Italien. ; Essad Pascha, der mit der albanischen Abordnung in om n n. ist, stattete dem Minister des , en Mäarchese di San Giuliano einen Vesuch ab und wurde vorgestern vom König in halbstündiger Audienz empfangen.

Spanien. .

ĩ i ö t worden

Gestern sind die Erlasse amtlich veröffentlich , durch die der , der neuen . . den 2 April Fesigesetzt wird. Die Wahlen sind für de 8. März anberaumt De Nach einer vom W aus dilbas hat sich dag s

T. B.“ verbreiteten Meldung üedsgericht . . g . rungen der ausfländigen Seeleute ausgesprochen. Die See= leute haben , hren Dienst wieder aufgenommen.

Schweden.

; öni zandes⸗ Auf die erneute Aufforderung de i, 3 . ö. Bll⸗

sauptimann Ham mgnftlö ld vorge tern persprochzn, Kön ung eines nenen Min einn J Der König

. inen Staatsra gehe =.

hit wen, Rechten in der Ersten und Zwoelten Kam mer haben, einen Aufruf an das fchw edische Volt veröffentlicht, in dem zunkichst auf die letzten erhsten Weltbegebenheiten sowie guf die dadurch ver⸗ ö. der großen und kleinen Staaten hin⸗

anlaßten Rüstungen ö des Verl r . gewiesen und sobann eine Schilderung des Verlaufs der letzten inne olitischen Krise in Schweden bis zum Rücktritt des . Siaaff gen ch . In dem Aufruf heißt es

e T. B.“ weiter: lun é, Forderungen der schnellen und planmäßigen 2ösu e ag undes berteldigung hat dieses Ministerium geopfert, um dafũ 9. der 5. mit dem König über dessen Redefreiheit und sein ö . ä fung festgeseßztes Necht einzutanichen. Der Standpunkt . er . ist bon der liberalen Partei anerkannt worden, ö. es ö Parlamentarismuß in die erste Reihe und die Sicher; . in die zweite Reibe gestellt hat. Die solaldemo= . i. Partei, mit deren Unterstützung das Ministerium Staaff in n, Kammer die Mehrheit batte, macht kein Geheimnis daraus, 1 3. Ziel für ihr Mitwirken die Demütigung des Königtums und die ö der Republik war. Das ist die wirkliche Lage, die man unter , enk verbergen will, daß die den Fortschritt verbürgende eier und die Selbstverwaltung des schwedischen Volkes in Gefahr f . Aber das ist nicht wahr. Die Reformarbeit in Schweden sst ö Hen letzten Jahren vorwärts geschritten unter Mitwirkung aller Parteien, uünd die Selbstverwaltung des Volkes ruht auf zwei Grund- sätzen: nach innen auf der Erhaltung der Verfassung und nach außen auf einer sicheren Wehrmacht. Wir richten daber an alle, die ein Herz für die Sache des Vaterlandes haben, die dringende Aufforde⸗ ung sich nicht verleiten zu lassen, die Verteidigungs frage den Partel= streitigkeiten um die von niemand bedrohte Selbst verwaltung des Volkes unterzuordnen, und damit unsere nationale Cxistenz auf das Spiel zu setzen. 333 Türkei.

Die Note der Mächte über die Inselfrage ist vorgestern nachmittag auf der Pforte überreicht worden. Die Note hat nach einer Depesche des „W. T. B.“ folgenden Wortlaut: ; t ö J

Die unterzeichneten Botschafter Oesterreich Ungarns, Italiens und Großbritanniens sowie die Geschäfisträger Frankreichs, Deutschlands und Rußlands haben die, Ehre, im Auftrage ihrer Regierungen der Kaiserlichen Regierung folgende Mit⸗ teilung zur Kenntnis zu bringen: In Artikel 5 des zu London am 17. 390 Mai 1913 zwischen der Türkei und den verbündeten Balkanstagten abgeschlossenen Vertrages und ebenso in Artikel 15 des in Athen am 1. Nobember 1913 zwischen der Türkei und Griechenland unterzeichneten Vertrages hat sich die Pforte verpflichtet, den sechs Mächten die Entscheidung über das Schickfal der Inseln im Aegäischen Meere zu überlassen. Infolgedessen haben die sechs Maͤchte diese Frage einem aufmerksamen Studium unterzogen und nach einem Gedankenaustausch den Be⸗ schluß gefaßt, daß Griechenland die Inseln Imbros und Tenchoz der Türkei zurückgeben und endgültig im Vesitze der anderen von ihm gegenwärtig hesetzien Inseln dieiben oll. Die Infsel Castelorizo wird gleichfalls der Türkei . werden. Die sechs Mächte haben ferner beschlosen, daß ihnen ebenso wie der Türkei von Griechenland hinfeichende Bürgschaften dafür. gegeben. werden müßten, daß dle Inseln, die Gilechenland behalt?mn wird, weder

. ö itimen oder militärischen! Zweck bescstigt, noch zi einein. mam oder mi

und deß Griechenland wirksam;e Maßndhmen benutz. werden, . zwischen den Insein . dem

sfen müsse, um einer ergreif ss Gebiete vorzubeugen. Dle

auf die griechische echs. Mächte. haben sich

n atton guische Regierung dahin geltend

flichtet, ihren Einfluß z z ö ö. die loyale Durchführung und Einhaltung dieser Be— Iingungen gesichert ist. Die sechs Mächte werden außerdem Don Grlechenland hinreichende Bürgschaften für den Schutz der mufel— manchen Minoritäten auf den, von ihm erworbenen Inseln fordern. Die secks Mächte haben das Vertrauen, daß die oben angeführten Beschläsfe von der ottomanischen Regierung in lovaler Weise geachtet

berden. .

ö Der Text der Antwortnote der Pforte ist in dem gestrigen Ministerrat festgesetzt und am Abend der Presse mit⸗ geteilt worden; die BVotschafter haben die Note heute zur Renninis genommen. Die Note lautet obiger Quelle zufolge?

Der unterzeichnete Großwesir und Minsster des Aeußern des Sullanz hat die Ehre, den Cmpfang der Kollektivnote zu bestätgen, die ihm die Botschafter Oesterreich Ungarns, Italiens und Groß— Britanniens sowlle die Geschäftsträger Frankreichs Deutsschlan h und. Rußlands am 14. Februgr übergeben baben. Alg die TRalserlich Reglerung es den Mächten überlleß das Schickfal

von G besetzten Inseln zu bestimmen, hatte riechenland be ; ; ii ibhen mm hee gäät? zu wiederholten Malen die Er— Vägzungen höherer Mart akäeinandeigescht, die den Besitz detlenigen Inseln für sie unerläßlich machten, die in der Nähe der Merrenge gelegen sind, fowie 26 igen, die einen integrierenden Bestandteil des asiatlischen Besitzes a e, bilden. Die Kaiserliche Regierung war also der festen öffnung, daß die Mächte ihr Mandat gebrguchen würden, um der i an. den wohlderstandenen Intersssen der ätziltzien Partesen reden öhm, gäben Fe leb, haftem Bedauern stellt sie fest, daß die sechs Mächte die Lebens. mnteressen des Reiches nicht genügend in Rechnung gezogen und Frage nicht sg gelzst haben, um jeden ernften Streit aus dem ge zu räumen. Indem die gRaiferliche Regierung von der Ent⸗ Ce nz der sechs Mächte bezüglich der Füäckgabe der Inseln Imbros, e, . und CGastelorizo Kenntnig nimmt, wird fle, ihrer Pflichten ußt und die Wohltaten des. Friedens nach ihrem hohen Werte

schäͤtzend, sich hem h ö. Geltung . ihre gerechten und jegitimen Forderungen;

D Hakki Pascha ist endgültig zu tschafter in St. Petersburg ernannt worden. .

Griechenland. K

Im gestrigen Ministerrat unter dem Vorsitze des Königs berichtete der Ministerpräsident Venizelos, der vorgestern in Athen wieder eingetroffen ist, über seine Eindrücke von der Reise. Der Ministerrat erörterte sodann u. a. die sofortige Verstärkung der Marine. Wie „W. T. B.“ meldet, erklärte Venizelos, er betrachte eine Verbesserung der Grenzlinie von Epirus als gewiß. Das intime Einvernehmen zwischen Griechen⸗ land, Rumänien und Serbien sichere die Aufrechterhaltung des status quo auf dem Balkan und schließe jegliche griechisch⸗ türkische Verwicklung aus.

Rumänien. ; Gestern haben die Wahlen für die Kammer in ex , stattgefunden. Wie „W. T. B. meldet, sind 56 Liberale, 5 Konservative und 5 Demokraten gewählt worden; 13 Stichwahlen haben stattzufinden.

Serbien.

Der Kronprinz Alexander ist von seiner Reise vor⸗ gestern nach Belgrad zurückgekehrt und der Kronprinz von Griechenland ist Abends von dort abgereist. ;

= Der Finanzminister Patschu hat der Skupschting en , für 1914 unterbreitet. Wie, W. T. B.“ meldet, beziffern sich die ordentlichen Ausgaben auf 22882686, die ordentlichen Einnahmen auf 2307 483 538 Dinar, die außer⸗ ordentlichen Ausgaben auf 19978771, die außerordentlichen Einnahmen auf 6452440 Dinar. Das Heereshudget beläuft sich auf 54 335 159 Dinar.

Bulgarien.

Der Ministerrat hat der „Agence Bulgare“ zufolge be⸗ schlossen, die Landwirtschaftsbank zu ermächtigen, den neu erworbenen Gebieten, deren Bepölkerung im kommenden Früh⸗ jahr für die Anschaffung von Feldgeräten und die Bestellung der Felder großen Geldbedarf haben wird, Anleihen bis zum Gesamthetrage von fünf Millionen zu gewähren. Mit der Krediterteilung an Ackerbauer werden besondere Beamte betraut werden.

Die Regierung hat nach einer Meldung des, W. T. B.“ die nachdrücklichsten Befehle gegeben, die orthodoxen Priester von den rein pomakischen Dörfern fernzuhalten. Demzufolge ist das letzte Hindernis heseitigt, das der Durch⸗ führung des festen Entschlusses der Regierung entgegensteht, der pomakischen Bevölkerung volle Religionsfreiheit zu ver⸗ bürgen.

Amerika.

Die Regierung von Haiti hat über den von den Anhängern Theodores besetzten Hafen Cap Haitien die Blockade ver⸗ hängt. Nach einer Meldung des „New York Herald“ haben die Aufständischen die Regierungstruppen in der Nähe von Gonaives mit schweren Verlusten zurückgeschlagen.

Dem Blatte „La Nacion“ zufolge hat sich das argentinische Kabinett folgendermaßen gebildet: Inneres: Miguel Ortiz; Finanzen; Henrique Carbo; Aeußeres: Jose Luis Murgture; Ackerbau: Joss Malb ran; Deffenlliche Arbeiten: Manuel Moyano; Krieg: General Velez; Justiz und Unterricht: Horacio Calderon; Marine: Saenz Valien te. Zum Präsidenten der Republik Uruguay ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ Blas Vida gewählt

worden. ; ; Asien. ; ;

In der vorgestrigen Sitzung des japanischen Ab⸗ geordnetenhauses kam es bei der Beratung des Geschäfts⸗ steuergesetzes zu stürmischen Auftritten. Wie . meldet, schlug die Oppofition ein obstruktionistisches Verfahren ein. Als Grund für ihr Vorgehen gibt sie an, daß ihre An⸗ fragen und Einsprüche nicht gehört worden seien. Als sich das Haus um Mitternacht vertagte, war man in der Beratung noch keinen Schritt vorwärts gekommen.

Im Oberhause gab vorgestern der Marineminister Saito in Beantwortung von Interpellationen über die Be⸗ stechungsfälle in der Marine zu, daß bereits genug be⸗ lastende Tatsachen zu Tage gefördert worden seien, um die Ueberweisung der Angelegenheit an ein Kriegsgericht nötig zu machen.

Fünf Seeoffiziere, unter ihnen ein Konteradmiral, sind von dem Marinedeyartement in Haft genommen worden, bis das Kriegsgericht in Sachen der Bestechungszangelegenheit zu⸗ sammengetreten ist.

Der Vicomte Aoki, der frühere Minister des Aus— wärtigen, ist obiger Quelle zufolge heute in Tokio gestorben.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Schlußbericht über die vorgestrige Sitzung des Reichs⸗ tags sowie der Bericht über die vorgestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.

Das Haus der Abgeordneten

setzte in der heutigen E28.) Sitzung, welcher der .

: der Minister des Innern Dr. von

Da llwitz beiwohnte, die zweite Beratung des Etats des

Ministeriums des Innern, und zwar zunächst die Grörte⸗

rung der aus der allgemeinen Besprechung bei dem Titel

. ö. Ministers“ ausgeschiedenen nords chleswigschen rage, fort.

Abg. Wittrock, Flensburg (Fortschr. Volksp.): Der Minister hat in der Kommisston darauf hingewiesen, daß die dänische Agltation an, Ausdehnung zugenommen hat. Diefe Tatsache ift nicht weg⸗ zuleugnen. Die Daͤnen haben es leider verstanden, die kulturellen und wirtschaftlichen Fragen in ihren Dienst zu stellen. Der Gegensatz zwischen Deutschen und. Dänen wirkt zerstörend und verwüstend. Wir freuen uns deffen, z welter entfernt denn je. jagen: Alles kaputt! Der langsame, aber stetige Fortschritt des Deutschtums, der deutschen Sprache sft zurückgegangen. Die Dänen fanden sich mit dem Vordringen des Deuischtums refigniert ab. Dann äber kamen Männer, denen ez nicht schnell genug ging; eg tam baz bedauerliche Sprachenreskriyt, und es wurde den Dänen eine gewisse Rechtsgrundlage für ihre Ägitation gegeben. Die dänische Agltation wurge mit großen Opfern betrieben und hat der dänischen! Sache eine große sitiliche Kraft gegeben. Mit poltzeilichen Schikanen kann man geistige Bewegungen nie und nimmer unterdrücken. Zur Erziehung zur Vaterlandollebe lassen sich solche Mittel nicht gebrauchen. Zweifellos hat die Rordmarfpolitik den Zweck der Ver,

Man könnte auch hier

schmelkung nicht erreicht. Ich habe den Cindruck, daß die Re lierung unsicher ö die Repressihmaßregeln verfehlen ihren Zweck. . die

äeht. Liliom, bann , g,, zieh iliom der Marktschreier und Tagedieb, ist von

gewonnen wurde, aber von einer inneren Gewinnung Nordschseswigs sind wir no .

seinem Weibe, obwohl

wirtschaftlich schwächeren und furchtsamen Elemente lassen sich dadurch . Der ö. scharfe Polizeiliche Druch hat Erbitterung herborgerufen und gab der dänischen Agitation Stoff. Auch bis dahin indifferente Kreise wurden in die Agitatien himein= getrieben. Der Optantenvertrag hat allerdings den Dänen eine größere Zahl von Stimmen zugeführt, aber der Vertrag mußte einmal abgeschlossen werden. Der Stimmenzuwachs bedeutet für das Deutschtum keine Gefahr. An den Folgen einer verfehlten Politik kranken wir noch heute. Mit dem Sprachenparagraphen hat man die dänischen Versammlungen in den Gasthäusern verhindert. Die Folge war der Bau eigener Versamm⸗ lungshäuser, die erst recht Herde der Agikation geworden sind. Natürlich hat man diesen Versammlungshäusern keine Konzession für den Ausschank geistiger Getränke gegeben. Infolgedessen ist, die Abstinenzbewegung unter den Dänen gewachsen, und man hat, ihr dadurch sittliche Kräfte zugeführt. Es werden deutsch⸗ nationale Gedenktage gefelert. Ich freue mich darüber; es wird vielfach auf ihnen der Patrtotismus geheuchelt, Es muß ein wahrer, innerer Patriotismus sein. Vie Einführung des obligatorischen Forthildungsschulunterrichtf begrüße auch ich mit Freuden. Wenn man ihn aber nur in den national gefährdeten Be= zuken einführt, so merkt man die Absicht, und man wird verstimmt. Sollen wir nun die Hände in den Schoß legen? Nein! Aber das Allerperfehlteste wäre daz, was in der berüchtigten Flensburger Versammlung geboren wurde, die Rückkehr zur Köllerpolitik. Unmittelbar nach der Annexion hat sich die preußische Regierung 1865 in einer dieser Köllerpolitik ganz entgegengesetzten Weise über die in den Elbherzogtümern einzuschlagende Taktik ge⸗ äußert, und ähnlich klingt es auch in dem Briefe des jetzigen Reichskanzlers an den Leipziger Profeffor Lamprecht. Auf diesem Slandpunkt stehen auch wir. Ich nehme für mich die gleiche Vater⸗ landsliebe in Anspruch wie die Herren Schifferer und Graf Baudtssin; man syoll es unterlassen, unsere Stellungnahme zur nordschleswigschen Politik als Parteipolitik zu kennzeichnen. Gerade die in den Grenzbeztrken gufgewachsenen, dort heimischen Deutschen sind Gegner dieser Köllerpolftik. Die Förderung der Jugendpflege usw. in der Nordmark begrüßen wir; aber es darf au das nicht von vornherein wieder betrieben werden im Hinbsick auf die Germanisgtion. Der Minister hat recht, wenn er die in der Flensburger Versammlung erhobenen Angriffe auf dle Untätigkeit der Rtegigrung als übertrieben charakterisiert. Man pflege das deutsche Geistesleben; dag geschieht aber nicht dadurch, daß man Beamte in die Nordmark schickt, die mit Landessprache und Landessftten nicht bekannt sind. Von politischer Tätigkeit sollten sich dort die Beamten möglichst fern halten; nicht etwa, daß sie ihre deulsche Gesinnung ver= leugnen sollten, aber sie sollen nicht ihre dentsche Mifston demonstratty hervorheben, sie sollen nicht in deutscher Politik machen“ wollen. Je mehr sie ihren Pflichten als Beamte gerecht werden, je tüchtiger sie in der Verwaltung sich hewähren, deslo mehr Respekt werden sie ge⸗ nießen und einen desto größeren Dienst werden sie der deutschen Sache leisten. Die Anordnung betreffs schärferer Kontrolle ber dänischen Zeitungen halte ich nicht nur für überflüssig, sondern für schädlich. Die Zeitungen werden vorsichtiger werden, ihre Angriffe und Aufieizungen versteckter anbringen, und die Leser werden versteckten Anspielungen versteben lernen.

aber

dlese Das Verhot des Vortrags von Amundsen ist ja aufgehoben worden; dle böse Wirkung begangener Fehler kann nur dadurch wieder gut gemacht werden, daß man sie offen zugibt. Um die Möglichkeit beweisen zu können, daß dieser Vortrag zu dänischen Demonstrationen benutzt werden könnte, hat man auf das Konzert des Kammer⸗ sängers Herold Bezug genommen. Ich hin bei diesem Konzert zugegen gewesen und habe nichts Jon Demonstrat on gemerkt; ich hahe das Programm auf den Tisch des Hauses gelegt, da ist von Lenz und Liebe“, nicht von dänischer Politik gesungen worden. Das Verbot der Landung des Dampfers Fredericla“ war von allerle; Gesetz⸗ widrigkeiten begleitet. Der Landrat verbot zum Beispiel auch das Spielen dänischer Lieder auf dem Dampfer. Dänische Schiffe sind däntscher Boden, guf dem ein preußlscher Tandrat überhaupt nichts zu verbieten hat. Eine Folge des Verbots war die Verhinderung der zweiten Zeppelinschen Hansan⸗Fahrt. Eine ganze Reihe ähnlicher Verbote, also ebenfo verfehfter Maßregeln läßt sich ne anführen. Ich möchte der Negierung möglichfte Reserve, imöglichste Vermeidung gewallsgmer Ginge iffe empfchlen Gergde wir Deutschen sind beryflichtet, Beständigkelt der Ge⸗ sinnung auch dort amuerkennen, wo sie der Betätigung unserer deutschen Gestnnung Schwierigkeiten bereitet; wir freuen uns doch, wenn unsere deutschen Brüder in Siebenbürgen ihre deutsche Gesinnung festhalten Suchen Sie die Dänen mlt den gegebenen Verhãältnissen auszusöhnen und sie zu treuen Söhnen unseres Vater⸗ landes zu machen. Sie werden, wenn auch nicht von heufte auf morgen, aber doch in absehbarer Zeit für die neuen Verhältnisse ge⸗ wonnen werden.

(Schluß des Blattes.

Bei der Reichstagsersatzwahl Magdeburg 3 Gerichow J ö. II) wurden, wie „W. T. B.“ meldet, nach amtlichen Ermittlungen 31 692 gültige Stimmen abgegeben. Davon. erhielten der Niltergutzpächler Schiele Scholle ne Cons] 12 O89. der Fleischer⸗ meister Kobelt⸗Magdeburg (Fortschr. Vpt.,) 65611 und der Gypedient Haupt Magdeburg So 12 684, Stimmen. JZer⸗= splittert waren 8 Stimmen. C8 st also, wie bereits gemeldet

wurde, Stichwahl zwi t sorder lich. chwahl zwischen Schiele und Haupt er

Bei der vorgestrigen Reichstagsstichwahl im Wahl kreise Baden 7 erhielten vorläufigen amtlichen . zufolge bei 27 378 Wahlberechtigten der Professor Dr. Joseph Wär t h Freiburg (Jentrum 13 137 Stimmen und der Stadtrat

und Kaufmann TLeop. Kölsch⸗Karlsru Nati i 13 050 Stimmen. Wirth ist somit . 1

im Wahlkreise am 10. d. Mts.

Theater und Musik.

ö . Lessingtheater.

Er auf hiesigen Bühnen durch seine Komzdten Der Teufel! Der Leibgardist bekannte Ungar Franz Molnar . . abend im Lessingtheater mit einem Jugendwerk, Lil iom“ betitelt, zum Wort. Um einer einzigen Szene willen, die in einem märchen

. spielt, nennt der Verfasser diesez Stück eine

nd m ganzen aber handelt es sich um eine V = tragödie, die nach Art eines, volksstückart, ö amang, in sieben lose aneinandergerelbten inn vorüber⸗

n n n . ei

Eifersucht war im 3m Trotz macht er nun Julie zu

die Karussell besttzerin j sucht. Ganz abgestorben ist im r re h ü znr ick o legt n

1 erzen dieset ö nicht; er Üiebt Julie, obgleich er . en ne, de e , sie, weil er sich schä mt, die zarteren Regungen seines. Herzens ein zu⸗

besitzerin, bei der er im Dienst war, entlassen w dem Hienstimädchen Julie gegangen ist. 3 das Motib seiner Entlaffung, und aus

gestehen. Aber es sauchft doch etwas? in ihm fährt, daß Julle sich Hur it, ,,, als er er- . ö. , nun, für sie und

Erwerb diesem arbeitz sckeuen ünd berkommenen Men scher * ! 1. ün er sein Ohr den Einflüsterungen i , , am Sonnabend den Ueberfall auf einen eb n rn r zu wagen, der des Geld zur Auszahlung der Arbeiten Fa sich haben werde. Alliom . zwar dabor zurũick, ein Verbrechen zu begehen, bei dem er vielleicht sein Gewissen mit einem Mord belasten müßte, folgt jedoch