Allerdings hat sich der Herr Vorredner dagegen gewehrt, daß der Besitz an ausländischen Werten als ein Teil unserer wirtschaft⸗ lichen Kriegsvorbereitungen anzusehen sei. Ich lasse dahingestellt, welchen Wert in einem Kriegsfalle der Besitz ausländischer Werte hat; wir können nicht wissen, wie weit solche Werte, wenn es sich um einen europäischen oder gar um einen Weltbrand handeln sollte, veräußert werden können. Diese Erwägung ist auch neuerdings mehr zurückgetreten. Dagegen hat unser Besitz an ausländischen Werten für wirtschaftliche Krisen eine wecht erhebliche Bedeutung. (Abg. Momm sen: Sehr richtigh
Wir haben ein Beispiel daran in der Erfahrung, die wir wäh— rend der Krisis im Oktober 1912 gemacht haben. Damals waren ausländische, insbesondere amerikanische Gelder von Europa zurück⸗ gezogen worden, und es war die äußerst unangenehme Erscheinung eingetreten, daß der Wechselkurs bon Berlin auf London auf 20565, also über dem Goldpunkt stand. Damals hat die Veräußerung eines sehr großen Postens amerikanischer Wertpapiere wesentlich dazu mitgewirkt, daß in kurzem der Wechselkurs wieder auf 20,42, also unter den Goldpunkt zurückging. (Hört, hört! links.) Das ist ein Beweis dafür, welchen Wert in kritischen Zeiten der Besitz der ausländischen Wertpapiere haben kann. (Sehr richtigh
Nun entsteht ein Konflikt. Auf der einen Seite müssen wir für unseren Inlandmarkt die Kapitalien flüssig zu halten suchen; auf der anderen Seite müssen wir ein Quantum ausländischer Wertpapiere besitzen. Ich habe nie daran einen Zweifel gelassen, daß ich auf dem Standpunkt stehe, daß, wenn ein solcher Konflikt besteht, in erster Linie der inländische Bedarf zu berücksichtigen ist. (Abg. Dr. Hahn: Sehr guth Ich möchte aber daneben auch betonen, daß wir die Aus—⸗ landsanleihen nicht vernachlässigen dürfen, insbesondere soweit sich politische oder wirtschaftliche Vorteile mit ihrer Aufnahme verbinden. (Sehr richtigh
Als 1911 eine gewisse Gefahr bestand, daß trotz des steigenden Zinsfußes unsere Kapitalien zu stark nach dem Auslande gezogen würden, und, wie ich glaube, ein allgemeineres politisches oder wirt⸗ schaftliches Interesse nicht in Frage (Abg. Dr. Hahn; Hört, hörth kam, habe ich, wie Sie wissen, dagegen Einspruch erhoben. (Abg. Dr. Hahn: Bravoh — Ich glaube nicht, daß ich Ihnen damit etwas Neues sage. (Sehr richtig) Ich habe veranlaßt, daß die be⸗ teiligten Banken von der Auflegung dieser Papiere Abstand nahmen, da sie wußten, daß ihrer Zulassung an der Börse Widerspruch ent⸗ gegengestellt werden sollte.
Ich habe das Recht dazu daraus hergeleitet, daß die letzle Ent⸗ scheidung darüber, ob eine Gefährdung erheblicher allgemeiner Inter⸗ essen der Zulassung entgegenstände, doch nicht bei der Zulassungsstelle, sondern nur bei der staatlichen Behörde stehen könnte, und ich bin tat⸗ sächlich auch mit dieser Auffassung, wenn sie auch rechtlich hier und da angefochten worden ist, durchgedrungen.
Das hat den Vorteil gehabt, daß erstens mal einige Papiere dem deutschen Publikum vom Halfe gehalten worden sind, von denen sich nachher herausgestellt hat, daß man froh sein konnte, sie nicht zugelassen zu haben. Vor allen Dingen aber, worauf ich mehr Wert lege, hat es den Vorteil gehabt, daß seitdem der größte Teil der Banken sich mit dem Handelsministerium in Fühlung gesetzt hat, wenn Emissionen bevorstanden, und daß wir uns vorher darüber in Güte verständigt haben. (Bravo) Ich glaube, das ist sowohl vom Standpunkte der Banken wie vom Standpunkte des Gemeinwohls eine erwünschte Erscheinung. (Sehr richtigh
Daß mir durch die Entscheidung darüber eine sehr ernste Ver⸗ antwortung auferlegt wird, ist mir vollkommen klar. Sie ist nicht leicht zu tragen, sie muß aber eben getragen werden. Man muß dabei einmal die Interessen unserer auswärtigen Politik und der Wirtschaftspolitik, vor allem aber den Standpunkt des Kapital⸗ marktes berücksichtigen und sich darüber möglichst auf dem Laufenden zu halten suchen. Ich habe dabei in dem Staatskommissar bei der Berliner Börse eine sehr wirksame Hilfe, der vermöge seiner amt⸗ lichen Tätigkeit mit diesem Zweige unserer Wirtschaft stets lebendige Fühlung hält. Wenn man auch vollkommen anerkennen muß, daß ein gemisser Einfluß auf den Zinsfuß dadurch ausgeübt werden kann, daß dem Kapital die Anlage in ausländischen Anleihen nicht uüber⸗ mäßig erleichtert wird, so soll man doch — darüber bin ich mir voll. kommen klar — die Wirkung dieser Maßregel nicht überschätzen. Wenn sick bor einem Jahre gegenüber den damals aufgelegten vier⸗ prozentigen Schatzanmeisungen das Publikum so zurückhielt, so lag das doch noch an anderen Faktoren als an dem Angebot ausländischer Anleihen, das damals gar nicht so übergroß war. Es lag einmal an der allgemeinen unbehaglichen Stimmung, die die Verhältnisse auf dem Balkan damals hervorriefen. (Sehr richtig) Es lag aber zweitens daran, daß dem Publikum die Zinsbedingungen nicht paßten. (Sehr richtig! links) Der Zinsfuß bei den Depositen assen war so hoch, daß dort das Publikum dieselbe Rente erzielte, ohne ein Kurs⸗ risiko zu tragen, und daß wieder der Zins fuß bei den Depositen⸗ kassen so hoch war, lag an der allgemeinen nnn des Geld⸗ und Kapitalmarktes. Wenn z. B. am Schluß des vorigen Jahres die bahe⸗ rische 4 3. Anleihe, nach den Zeitungen zu urteilen, keinen durch⸗ schlagenden Erfolg hatte, und kurz darauf die vierprozentigen preußi= schen Schatzscheine diesen Riesenerfols hatten, so kann man dafür doch wohl nur den Unterschied in den Anleihebedingungen, insbe⸗ sondere in der Gewinnchance der 3 R. suchen. Sehr richtig! . Rückyahlung) — Jawohl, das sage ich eben, die Chanee, * 6
durch die Auslosung zu gewinnen, trug sehr dazu bei, die Anleihe so . ö machen. Also das ist ein Faktor, der doch eine große e spielt.
Der Herr Vorredner hat, glaube ich, mir auch im allgemeinen w earl e sei iwas zu spät damit herbor. i . die Menge der Zulassungen aus= muß bemerken, ö. laufenden Jahre bezeuge das Gegenteil. Ich Leschehen find, un . Mlassungen mit meinem Vorwiffen Die Gela emistenen e erllären, treshalt ich zugestimmt habe. 1055 000 0 , angegebl en dem. Herrn Vorredner auf . die ö . . . für richtiger, sich ommen anerkennen, daß e mögen * balken. Ich mu = land erworbenen de ee . dad nt ö im Auslande verbleiben. rer ea, de. aer werden, weil sie garischen, rumänischen, chinesischen trifft ae er le ichen, un⸗ ist viel vorgekommen bei den englischen, bei den , Das auch den südafrikanischen Papieren; aber bei die elite iscken und großem Umfange. Man kann wohl annehmen,
lt, re
deß hier der ver
zesen wohl nicht in in
stempelte Betrag im allgemeinen dem tatsächlich bon Deutschland erworbenen Betrag entspricht. Sollte einiges im Auslande geblieben sein, so steht es wieder dem gegenüber, was nach der Zeichnung nach dem Auslande zurückgeflossen ist. Nach den mir vorliegenden amt— lichen Zahlen sind an ausländischen Papieren im vergangenen Jahre tatsächlich im Inlande versteuert worden, also aufgenommen rund 690 Millionen Mark, immerhin eine recht große Summe. Trotz⸗ dem, glaube ich, kann man die Zahlen mit gutem Gewissen ver⸗ treten. Den erheblichsten Anteil, höher als im Vorjahre, machen Staatsanleihen aus, und unter diesen Staatsanleihen sind es wieder solche, die sich durch politische oder wirtschaftliche Rücksichten not⸗ wendig machten, einmal chinesische, die ich schon erwähnte — diese war die Folge eines internationalen Abkommens, über das schon seit Jahren verhandelt worden war — dann die rumänische, die öster⸗ reichische und ungarische. ;
Die einzige, die nicht in den Rahmen unserer politischen und wirtschaftlichen Freundschaftsbeziehungen fällt, sind die 20 Millionen Sao⸗Paoloanleihe. Damit hat es folgende Bewandtnis. Zunächst muß ich feststellen, daß nicht mehr als 20 Millionen Mark vom In⸗ lande übernommen worden sind. Durch die Zulassung der letzten Sao⸗Paoloanleihe ist kein Kapital nach dem Auslande geflossen; sie diente zur Einlösung von Schatzscheinen, die schon im Inlande waren, und weiter zur Rückzahlung der alten Valorisationsanleihe, die im Jahre 1908 herausgegeben ist, und für die ich ja nicht weiter verantwortlich bin. (Hört, hört! und Heiterkeit) Im übrigen war es auch aus einem anderen Grunde unbedenklich, diese Emission hier zuzulassen. Die Zulassung fiel in die Zeit, in der man bereits sehen konnte, daß die Wirkung der Kaffeevalorifation nicht mehr vorhielt. Seit dem Januar v. J. ist der Versuch, durch Zurückhaltung der vom Staate Sao Paolo aufgenommenen Kaffeebestände den Kaffee⸗ preis hochzuhalten (GZurufe rechts: Mit deutschem Kapital), er⸗ folglos gewesen. Im Januar v. J. stand Kaffee noch auf 67 ½, im April bereits auf 576, und er sank dann allmählich bis auf 473 3 für das Pfund im gegenwärtigen Augenblick, sodaß man sagen kann, die Emission dieser 20 Millionen Mark hat weder unseren Kapital⸗ markt geschwächt, noch irgend wie dazu beigetragen, daß der Kaffee⸗ preis hochgehalten werden konnte.
Neben den Staatsanleihen sind von Aktien ausländischer Unter⸗ nehmungen im ganzen Jahre 1913 nur 13 500 000 versteuert worden (Hört, hört! und Heiterkeit links), und das sind alles Neuemissionen
von hier bereits untergebrachten Wertpapieren, für welche den In⸗
habern der Papiere ein Bezugsrecht zustand, die sich also aus diesem Grunde gar nicht verbieten ließen.
Meine Herren, ich glaube also, nach dieser Richtung ist die Bilanz des vergangenen Jahres wohl zu verteidigen. Weiter zu gehen, als ich es bisher getan habe, und etwa darauf hinzuarbeiten, was ja nur im Wege der Gesetzgebung möglich wäre, daß die Re⸗ gierung wie in Frankreich zu jeder Zulassung eines ausländischen Papiers ihr Plazet geben muß, dazu würde ich mich nicht entschließen. (Bravo! links) Denn dadurch würden die zugelassenen Wertpapiere gewissermaßen amtlich abgestempelt werden (Sehr richtig! links); man würde dadurch dem Staat auch eine Verantwortung für die Qualität. der zugelassenen Papiere zumuten (Sehr richtig! links), und das habe ich früher abgelehnt und lehne es auch heute noch ab. Die Qualität der Papiere zu prüfen, ist das Publikum selbst an der Hand des Prospektes gehalten; die Zulassungsstelle ist dazu da, dafür zu sorgen, daß der Prospekt vollständig, klar und übersichtlich ist. (Sehr richtig! und Bravo! links) Ich muß von meinem Stand— punkt aus auch das Verlangen bekämpfen, über die Zulassung der Wertpapiere den Organen des Reiches die entscheidende Bestimmung zu lassen. Die Börsenhoheit gehört den Bundesstaaten; diese haben darüber zu entscheiden; sie sind vollkommen in der Lage, das zu tun; und ich bin nicht geneigt, meine Zustimmung dazu zu geben, daß eint Funktion, die Preußen befriedigend ausübt, auf das Reich übertragen wird (Bravo! rechts), und daß dann die Zuständigkeit für diese Frage vom Abgeordnetenhause auf den Reichstag übergeht. (Sehr gut! und Bravo! rechts.) .
Ich kann also zum Schluß nur erklären: ich werde im selben Sinne wie bisher weiter arbeiten und den inländischen Bedarf in erster Linie im Auge behalten, aber mir auch bewußt sein, daß wir ausländische Anleihen bedürfen, aber solche — es sei denn, daß wir einmal eine große Geldüberfülle im Inlande haben — möglichst nur soweit auf den Markt kommen lassen, als politische und wirtschaft⸗ liche Interessen Deutschlands damit verknüpft sind. (Brabo! links und rechts) .
Abg; Mom m sen (fortschr. Volksp.): Es scheint beinahe, als oh die Abgg. Dr. Roesicke und Dr. Hahn, feitdem sie nicht mehr dem Reiche tage angehören, die Bör fen. und Bankdebatte, die immer dort ge⸗ führt wurde, in Zukunft in dieses Haus verlegen wollen. Wir haben nichts dagegen, aber wir machen doch darauf aufmerksam, daß die Börsengesetz⸗ gebung Sache des Reiches ist. Der Abg. Dr. Roesicke hat nichts zarüher, gesagt, welchen Königlichen Börsen kommissar er im Auge hat. Er scheint gär nicht zu wiffen, daß es mehrere Börsenkommissare
ibt. Was der Abg. Dr. Roesicke unter der Entwicklung des Börfen⸗ andels versteht, ist mir aus feiner Begründung nicht ganz klar geworden. Es ist unmöglich, eine genaue Statiffik ber die Emissionen ausländischer Werte an den preußlschen Börsen und die Anlage Preußischer Kapffalien im Außlande herzustellen. In übrigen schon ähnliche Statistiken, und es erübrigt sich, eine neue Statistik zu“ fordern. Wir haben bei der Beratung der Reform des Börsengesetzes immer betont, daß durch eine Aenderung, wie fle von den Herren der Rechten vorgeschlagen wurde, der Effektenhandek in ganz unverantwortlichem Maße ins Ausland getrseben wird. Seit der Wirksamkeit des neuen, geänderten Börsengesetzes ist die Spekulation von gausländischen Werken an unseren Börsen erheblich zurückgegangen. Aber ganz aufhören wird sie nie. Eine Statistik, wie sie der Antrag des Abg. Br. Roesicke wünscht, würde uns nichts
besitzen wir ja
nützen, wenn sie nur für Preußen gemacht wird. Wir müssen zum
mindesten eine Statistik für das ganze Deutsche Reich haben. Es laufen sehr viele Schätzungsziffern um üher dasjenige Kapital, das deutsch= gehörig im Auslande angelegt ist, sei es in Effekten, sei es in Grund⸗ stücken oder in Unternehmungen irgendwelcher Art. Ich halte Riese Schätzungszahlen alle für mißverständlich. Nach dem was wir an Sta nr , g. haben können, werden sich diese Zahlen. nie mit einiger Zuwverlässigkeit angeben lassen, Ich möchte an diejenigen National- Ftonomen, die sich bemüßigt fühlen, diese Zahlen auszurechnen, die Auflorderung richten, dies doch lieber für die Zukunft zu unterlassen. Ich halte es für absolut undenkbar, daß das preußische Handele⸗ ministerium in der Lage ist, in irgendeiner Weise zu ermitteln, wie Fch die Anlage deutscher Kapitalien im Auslande verhält. Der Abg. Or. Roesicke hat bewelsen wollen, daß durch die deutsche Fapitglanlage im Aublande der inlädische Kapitalmarkt nachteilig Mitleidenschast gezogen wird. Er hat aber diese seine ö in keiner Weise bewiesen. Man sollte, anstatt die Banken immer an zugrefsen, der Freude und Genugtuung darüher
bringt
Ausdruck geben, daß die Großbanken in der letzten schwierigen Zeit bei ihrer Geschästsführung so wo sichtig vorgegangen. sind. Daß das Privaipublikum im letzten Fahre nicht genügend Geld ge⸗ habt hat, um die Bedürfnssse von Staat und Kommune, Grundbesitz und Neentznanftalten zu besriedigen, ist biz zu einem geivissen Grade richtig. Es ist ganz selbstversfändlich, daß in geldknappen Zeiten jeder, welchem Gewerbe und welchem Stande er auch angehören mag, in der Ausdehnung seiner Geschäfte sich nach * der Decke strecken muß. Aber daz ist. doch nicht zu besttelten, daß der Staat Preußen seine Geldbedürfnisse immer m, bekammen hat. Wenn dies in einzelnen Fällen aber nicht gesch, hen sein sollte, so hat eg nicht daran gelegen, daß kein Geld vorhanden war, sondern einfach daran, daß die Bedingungen nicht derartig waren, daß das Publikum einen Anreiz bekommen hat. Der Vorschlag, die Königliche Staats ank so auszubauen, daß si⸗ in der Lage ist für einen normalen Kurtstand der preußischen An⸗ leihen unbedingt zu sorgen, dürfte kaum durchzuführen sein. Wir haben allerdingZs nichts dagegen, wenn die Königliche See⸗ handlung derartig ausgebaut wird, die Großbanken Deutschlands würden dem Staate dafür besonders dankbar fein, denn das Anlethe⸗ geschäft ist nie ein Vergnügen für unsere Banken gewesen, ö in, den meisten Fällen die Quell? sehr großer J,, . Es wurde gesagt, daß 1913 allein 175 Millionen inländische ,,, an den deutschen Pörsen zugelassen sind (quruf rechtz: . papiere) — jawohl, inländische Staatspaßiere. Nach einer J. vorliegenden Statistik sind aber an deutschen Wertpapieren 780 . lionen zugelassen, an aue ländischen nur 73 Misilonen. (guru 3 Kurzwert!) Jen kann ich Ihnen auch mitteslen: der auzländische ö . der deutsche 65. Man sollte solchen Zahlen in der Def il ig ö. mlt einer größeren Reserpbe begegnen. Wir benötigen ausländ ö. Anleihen; wir sind uns einig, daß das deutsche wir gang leben sich nicht nur auf den notwendigen inländischen . beschränken darf. So gut unsere Industrie ing Ausland geht, müß 3 wir auch mit unseren Kapitallen ins Ausland gehen. Das . zuschrauhen, wird dem Abg. Roesicke nicht gelingen, auch wenn er ö. Gesetzgebung mobil, machen will. Die rechtliche Frage, ob . preußische Handelsminister jede Zulassung ausländischer Papiere ö Grund des Börsengesetzes untersagen kann, ist zweifelhaft; das . der Minister selbst anerkannt. Die Sache ist aber prakti ohne Bedeutung; denn die Banken werden alles tun, um sich mit dem. Minister als ufsichtzinstan; gut, zu stelsen. Die Regierung kann für die Bonität der Anleihen nicht berantwort⸗ lich gemacht werden. Darum sollte auch der Abg. Roesicke an— erkennen, daß der Modus, der sich in Preußen aus der Hraxis heraus gebildet hat, der beste ist. Tie geforderte Denkschrift uber die Tätig⸗ leit des Börsenkommissars bedeutet einen Eingriff in die . ⸗ Was würden, die Konservativen dazu sagen, wenn wir eine Denkschrif über die Tätigkeit, des andrate Sernndfo, oder des Oberprästenten Soundso verlangten? Nicht wir haben die Einrichtung des Börsen⸗ ko mmissaitz verlangt, sondein die Abgg. Hahn, Roesicke und ihre Freunde. Wir haben an der Börse keinerlei Geheimniskräm rei vor dem Börsenkommissar getrieben. Wenn der . alles das in der Denkschrift niederlegen und der kö unterbreiten sollte, was er aus persönlicher Kenntnis i . ö so würde die nicht ganz leichte Stellung des Börsenkomm 9 absolut unmöglich geniacht. Dann hätte sich der j einfach auf sein amtliches Wirken zu beschränken, Aher wenn ö. eine Denkschrift haben wollen, so beschränken Sie ich ni ö auf Preußen, sondern dehnen Sie sie aus auf das ganze Rei ; un nehnien Sie bloß die Dinge, die sich statistisch erfassen ö. Was mit dieser geforderten Denkschrift erreicht werden soll⸗ a , gah, der Schluß der R de des Abg., Roesicke Auskunft. Man will, weil man im Reich damit nicht vorwärts kommt, hier versuchen, den verhaßten Großbanken etwas am Zeuge zu flicken. Was ö denn sonst Fer Hinweis des Abg. Roescke auf die Konzentrationgkewegung der Großbanken bedeuten? Ich befürworte sie auch nicht; aber wie wollen Sie denn von Preußen aus in diese Frage ein⸗ dringen? Was für einen Einfluß kann der Minister auf die Deutsche Bank autüben? Solche Worte. führen, nur dazu, recht gefährliche Schlagworte in das Publikum hineinzutragen. Der hohe Zins fuß ist dank der eigentlichen inneren Konsolidation in unserem Wirtschaftsleben auf einen ziemlich normalen Stand zurück gegangen. Wozu gerade j tzt Lamento erheben, wo eine Besserung in unseren inneren Verhältnissen eingetreten istẽ? Das Hineinregieren in die wirtschaftlichen Verhältnisse, unseres Landes kann uns nicht vor⸗ wärts bringen, sondern nur zurück. ⸗ ö .
Abg. Lucas (ul): Die Geldverhältnisse des Jahres 1913 werden von allen Seilen beklagt! Jeder von ung wird mit dem Minifter darin übereinstimmen, daß da, wo ein , im ischt⸗ dem inländischen und dem ausländischen Geldbedarf ausbricht, der Bedarf des Inlandes zu berücksichtigen ist. Die Banken empfinden es nicht immer als Vergnügen, ausländische Anleihen aufzulegen. Der Minister kann fuͤr die Güte der fremdländischen Anleihen nicht ver— antwortlich gemacht werden; verantwortlich dafür sind die fremden Staaten allein. Wenn der Abg. Roesicke für seine Angriffe gegen die Banken nicht mehr vorzubringen mußte, dann waren seine Aut führungen ein Gingriff in unser Wirtschastsleben, der durch nichts ge—= rechtfertigt erscheint.
Ein Schlußantrag wird angenommen.
wa, Abg. Tr. a hmm (kons.) Gur Geschäftsordnung) verlangt noch das Wort als Antragsteller.
Viss prästdent Tr. Von Krr al e Das Rechtz als Antragsteller noch zu sprechen, steht Ihnen nur bei Initiativantragen zu.
Abg. Dr. Ha hen (kons): Dann stelle ich fesft, deß mir durch den Schluß der Debatte die Möglichkeit genommen worden ist, auf die Angriffe zu antworten, die gegen uns gerichtet worden sind.
Der Antrag wird der Budgetkommission überwiesen.
Bei den Ausgaben für die Schiffahrt. und Hafenpolizei
Abg. Dr. Liebknecht (Soz.) einige Kla innenschiffer Tine, erf de, Uanschlensenetzt uu bin, ͤ . ir
Geheimer Oberregierungrat vo Nen. artige Fälle nicht, bekannt, Wenn u , . werden, können wir für Abhilfe sorgen, ö J . .
Abg. Dr. Liebknecht (So; ö. hen fon e er n mnal
i verwiesen und ei anf! chon k ug. Fi vorgebracht. Gin Fall. hat sich
ö ö en - abgesplelt. Drei 3 hatten Vorschleuse recht. ö ᷓ dem in, . . mit Bezug auf, eine Verfügung des Regle⸗ . enge W. i ü de Kähne kurze Zeit darauf unter haben . w pig enfen chte durchgeschleppt worden, und sie hätten., wenn n en Tage Voꝛrsprung gehabt, den sie nicht gehabt Schifferzeltung! h 1 der Neihe abgefertigt worden wären. Die Das K i . sich bereitz mit den Hingen beschäftigt. willigt. n el „Handels- und Gewerbeverwaltung“ wird be⸗
i der Hesprechung
iss ; des gewerblichen Unterrichtswesens, e n ihn und , wird auf An⸗ n Wethshtzfsttes Abg., Gefen, för Holtz b im
sion über h . . g Tn. bildungsschulen ene , ü nligaiiansschulen die über die Fort
Berichterstatter Ab . ; ; g. Oeser (fortschr. Volksp.) teilt mit, daß die . die , * ö ein Erlaß des Ministers eine beruhe ki der Hegi he der sendelb chien bejwecke, auf einem Irrtum ö er Peinister hahe in der Kommission erklärt, daß es den aer nnbenommen bfelbe, ite Lie Sutz. sin die stcatkich a gestellten in 3 chrer hinaus zugehen. Ähe hauptamtlichen Handelslehrer im em h. en höher, zu stellen, sei nicht wünschengwerk, well fönst die . en geneigt seien, keine Handelslehrer hauptamtlich anzustellen. überall , erk e ite, Die H dürfte sich jetzt l eingelebt haben. Der Fachunterricht ruht auf religlbser Grunh⸗