1914 / 61 p. 9 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 12 Mar 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Zweite Beilage

zum Dentschen Neichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiget.

M 61.

Berlin, Donnerstag, den 12. Mürz

191414.

(Fortsetzung aus der Ersten Beilage]

Abg. Veltin (Zentr.: Der Staat hat seit der Uebernahme der Rhein Seeschiffahrksaktien Enttäuschungen an, den Aftien erlebt. Auch die Aktien der Mannheimer Schleppschiffahrtsgesellschaft sind zu hoch erworben, der Staat hat daran schon einen Verlust von B80 0900 gehabt. Ich befürchte, daß die Verwaltung noch weitere Enttäuschungen erlebt, und bitte den Minister, dieser Sache seine besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden.

Damit schließt die Debatte.

Persönlich bemerkt K .

Abg. von enheim (kons): Dem nister gegenüber möchte 9 , ich nicht dazu gedrängt habe, daß der Staat dem Kohlensyndikat beitritt. 4

Die Einnahmen werden bewilligt. .

i den dauernden Ausgaben, und zwar bei

den k der staatlichen Berg werks—⸗

beam ten bemerkt

Abg. Bru st (Jentr.: Ich habe schon in der Budgetkommission erklärt, daß wir dankbar anerkennen, daß die Regierung den Fonds für Gewinnanteile für höhere technische Beamte von 176 000 auf 20 000 S erhöht hat. Ebenfalls begrüßen wir es, daß erhöhte Mittel für Prämien für obere und mittlere Werksbeamte in den Eiat eingesetzs sind. Redner bringt im übrigen noch eine Relhe von Arbeiterwünschen zur Sprache. K

Abg. Hu e (Soz.); In dem diesjährigen Etat sind 28 000 K mehr für, Gewinnanteile für höhere technische Beamte ausgesetzt, aber für Gratifikationen für technische Beamte, sind 6000 6 weniger als im Vorjahre ausgeworfen. Wenn die Gratifikationen für technische Beamte verringert werden, so hat die Regierung wenigstens dle Verpflichtung, die Gehälter dieser Beamten entsprechend zu er⸗ höhen, Die Höchstgehälter der Steiger werden heute erst nach 15jähriger Dienstzeit, die der Obersteiger sogar erst nach 21 jähriger Dienstzeit er⸗ reicht. Diese Leute müssen bedeutend früher zu den Höchstgehältern kommen. Der Steige verband ersucht in einer Petition um Sicherung des, An⸗ ssellungsvertrages, damit die hetreffenden Beamten nicht der Willkür ihrer Vorgeseßz len ausgeliefert sind. Das ist ein durchaus berechtigtes Verlangen. Die Petition wünscht weiter eine be ssere Bezahlung der Ueberstunden und verlangt, daß die tägliche Arbeitszeit auf neun Stunden festgesetzt wird. Ferner bittet fie, daß der Zwang zum Ex—= scheinen vor dem Berggewerbegericht eingeführt wird, weil schon in mehreren Fällen die Tatigkeit als Schiedsgericht durch die Ahwesen⸗ heit der Arbeitgeber vereitelt worden ist. Dann wird in der Petition gefordert, daß das Berghewerbegericht in der Besetzung, von fünf Jiichtern zu entscheiden hat. Schließlich bitte ich den, Minister, auf manche der Vorsitzenden des Berggewerbegerichts dahin einzuwirken, daß fie die M beiter nicht so von oben herab behandeln, wie es des

ö5f ieht. zfterz nne (nl. : Meine Freunde sind mit der Zu den Berg⸗

etition des Steigerverbandes nicht einverstanden. ; K haben wir nach versönlichen Erfahrungen volles Ver⸗ trauen und kennen Mißstände nicht. Die Gerichte sind unabhängig und prüfen genau die Verhältnisse. Schlechte Behandlung von Arbeitern durch die Gerichte habe ich nicht kennen gelernt. Im west⸗ fälischen Bergbau haben wir eine große Anzahl unbesoldeter Asse . ich möchte deren Lage dem Wohlwollen des Ministers empfehlen.

Abg. Im bu sch (Zentr.): Wenn der Vorredner mit den Berg⸗ gewerbegerichten seine Zufriedenheit ausspricht, so ist das recht be⸗ denklich. habe auch perfönliche Erfahrungen, ich bin in einem Fall als Vertreter von Arbeitern zugelassen worden, im zweiten Fall nicht, habe dann aher als Zuhörer eine Behandlung der Arbeiter ge⸗ sehen, die nicht geeignet ist, das Recht zu finden. Die Arbeiter sind

den geschäftsgewandten Vertretern des Arbeitgebers gegenüber immer

im Nachteil. Deshalb ist eine Reform des Berggewerbegerichts not⸗ wendig.

Abg. Hus (Soz.): Daß der Abg. Hasenelever gegen die Petition des Steigerverbandes ist, brauchte er nicht erst zu jagen; a seine pa ,, Parteigenossen richtet sich nicht zuletzt diese Petition. ;

Bei den Ausgaben für die Bergarbeiterlöhne, die ö. . ö. ö. 5346 960 MS mehr als im Vorjahre, angesetzt sind, bemerkt

Abg. Im busch (Zentr): Ebenso wichtig, wie die Frage der Verzinsung der n aer, . die Frage, wie die Arbeite kraft des Bergmanns. sich verzinst. Daß für die Löhne. 5 Millionen Mark mehr ausgeworfen sind, sieht erheblich aus, aber bei 100000 Bergarbeitern ist das nicht meyr so erheblich. Es heißt, wir gingen einer schlechten Geschäftslage ent aber 13 den Einnahmeziffern des Etats scheint nicht einem Ahflauen der Konjunktur gerechnet zu werden. Nach den . Angaben im „Reichtzanzeiger“ sind die Löhne, auch der Schicht . zurückgegangen. Die Bergwerkebesitzer denken en. dn gn die genen Gewinne und lüeberschüsse hoch und erf 9 . Linie daran den Arbeitern ausreichende Löhne zu geben; ö. n einmal ein Besitzer: Wir sind in erster Linie eine Crwer . e ea, Der Geschäftzumfang im Ruhrhezirk Fat sich in die 3, Jahren außerordentlich gesteigert, Ilso a n winne aus dem Bergbau herausgeholt worden. Die Sine Utbng des Bergarbeite rs mird durch die zu, nehmende Teufe eh en 2 durch die Beschaͤftigung ungelernter und ungeschs terte. o aun m vuabgedeict. Wenn die Zahl der lern 9 ö Lern n nt, ö in, ö r nr Einführung der sogenannten ö

Stehkragenwagen auf der Carolus Magnus, die weit über d . . . as Maß hinaus beladen

ein Arbeiter, einen 9

wird er wegen Verweigerung der . Die Frantfurter Zeitung, hat festgestzllt, daß das Jahr igkz ein Rekordjahr für den Bergbau gewesen ift. Trotzdem sind im letzten Quartal des vorigen Jahres die Lohne zurückgegangen, während gleich⸗ zeitig zahlreiche Ueberschichten gefahren worden fink. Stan . e . durchschnittlich z5 Schichten im Vierte ssahr hat eh 77, 75, Schichten und darüber gegeben. Trotz Bieser Ueberschichten sst“ ein? Reduktion der Löhne eingetreten. Es muß gegen die Tendenz, die Löhne herabzusetzen, entschleden Front gemacht werden. In der Be— gründung der Besoldungsborlage für die Beamten gibt die Regie⸗ kung zu, daß die Gehaltserhöhungen infolge der eingetretenen Preis⸗ verschtebungen fachlich gerechtserligt ind, Was sie da fo verschamt Prenz= verschiebungen nennt, sind Durchweg Preiserhöhungen. Älso Preis, erhöhungen auf der einen Seite und dann Lohnreduktionen auf der anberen Seite. In den Staatshergwerken ist die Lohnhöhe sehr ver—= schleden. Schon im Jahre 1912 ist nicht das für die Löhne getan worden, was die Arbeiler hätten erwarten können. Dabei sind im Jahre 1912 ungefahr 109000 Arbeiter weniger beschäftigt gewesen als im Jabre 1911, die Förderung aber war gestisgen und ebenso auch der Wert der Förderung. Auch die „Deutsche Bergwerks= zeitung“, die kein Arbeiterblatt ist, kommt zu dem Ergebnis, daß der Fizkus im Saarrepier etwas mehr für die Arbeiter tun könnte. Das Blatt ist ja nicht verdächtig, daß es aus bloßem Wohlwollen

ür die Arbeiterschaft dazu kommt, so. (twag zu schreiben. ieh über Arbeiterentlassungen wegen angeblicher Minderleistungen find Klagen laut geworden. Ez glbt Fälle, wo ein Arheiter schon 29 Jahre auf der Grube gearbeitet hat und dann entlassen worden ist. Nach 2h jähriger Arbeit auf der, Grube ist der beste Teil der Kraft dahin. Das ist ein Beispiel für die Sicherheit der Existenz der Arbeiter. Im Saarbergbau ist nicht alles, wie es sein sollte. Wie soll ein Bergmann mit Familie mit 4 his 5 (d läglich aus⸗ kommen? Die Arbeitsleistung pro Kopf ist gestiegen. Daraus kann natürlich nicht ohne weitereß gefolgert werden, daß jetzt jeder Bergmann seine Pflicht getan hat, aber man ersieht doch daraus, da die Anspannung ine größere geworden ist. Auch in Westfalen ist der Lohn im Verhältnisse zu den Ueberschüssen sehr wenig gestiegen. Jlehnlich berhält es sich im Harz, wo die Lebensverhältntsse infolge des starken Fremdenzustroms außerordentlich teuer geworden sind. Bisher war es üblich, die niedrigen Löhne mit ungünstigen Abschlüssen zu rechtfertigen. Jetzt haben wir sehr günstige Abschlüsse, Da ist es an der Jeit, die Arbeiter mehr als bisher an den Gewinnen teil⸗ nehmen zu lassen. Es muß den Bergmann empören, wenn er sieht, daß der höhere Beamte mehr an Gewinnanteilen bezieht, als er selbst überhaupt an Lohn bekommt.

Oberberghauptmann von Velsen: Der Vorredner hat sich mit den Verhältnissen im Sagrbergbau heschäftigt und hat ins⸗ besondere darauf hingewiesen, daß trotz der stark lteigenden Leistungen des Bergbaues die Löhne nicht gestiegen seien. Diese Angabe ist un⸗ richtig. Seit dem Jahre 1909 sind die Löhne stetig in die Höhe ge— gangen. Der Redner belegt dies ausführlich mit Zahlen über die Lohnhöhe in den einzelnen Jahren.

Hierauf wird Vertagung beschlossen.

Zur Geschäftsordnung bemerkt

Abg. Dr. Schifferer (nl): ordnung hat der Abg. Brütt schäftigt. Er hat dabei hervorgehoben, es Sitte und Uebung des Hauses entspricht, Mitteilungen aus der Kommisston unter Nennung des Namens zu machen. Das ist im allgemeinen richtig, und ich habe mich bisher stets nach dieser Sitte gerichtet. Im vorliegenden Falle habe ich aber den Abg. Brütt bereits in der Kommission darauf aufmerksam gemacht, daß ich im Plenum auf einen gegen die wirtschaftliche Bedeutung von Kiel gerichteten, durch nichts begründeten Angriff zurück⸗

Vor Eintritt in die Tages⸗ sich mit meiner Person be⸗

daß es nicht der

die vorhin gekennzeichnete Uebung ihre Grenze findet gegenüber solchen

Angrfffen, die zurückzuweisen ich für meine Pflicht halte, und die ich im Rahmen ders Kommissionsberhandlungen nicht zurückweisen konnte. Daß die gegen Kiel gerichtete Aeußerung in dem unkorrigierten Stenogramm des Abg. Brütt nicht gestanden hat, wird von mir nicht bestritten. Aber die Stenogramme der Budgetkommission haben eine ganz andere Bedeutung als die des Plenums. Der Stenograph in der Budgetkommission nimmt die Rede nicht wörtlich auf. Er legt in seinem Stenogramm nur das nieder, was ihm wesentlich erscheint. Daraus erklärt es sich zwanglos, daß in dem Stenogramm die Aeußerung des Abg. Brütt, nicht ent⸗ halten war, gegen die ich mich wenden mußte, und die aus dem Munde des Abg. Brütt in der Formulierung gefallen war, die ich angegriffen habe.

Persönlich bemerkt:

Abg. Brütt (freikons ): Der Abg. Schifferer hat kein Wort von dem, was ich gesagt habe, bestritten. Und wenn er darauf hin⸗ welst, daß ich mich hätte anders ausdrücken können, so möchte ich be⸗ merken, daß (Vizepräsident Dr. von Kraufe: Das ist keine persönliche Bemerkung!)

Abg. Dr. ö (nl): Es ist richtig, daß ich von dem,

was der Abg. Brütt heute gesagt hat, nichts bestritten habe. Ich

habe dem, was ich vorher gesagt habe, nichts hinzuzufügen. Schluß 4e Uhr. Nächste Sitzung Freitag 11 Uhr. GBergetat.)

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Förderung deutscher Ansiedlungen in den Provinzen Westpreußen und Posen im Jahre 1913.

Der jetzt beiden Häusern des Landtags . „Denk⸗ schrift des Jahres 1913 über die Ausführung des Gesetzes, betreffend die Beförderung deutscher Ansiedlungen in den Provinzen Westpreußen und Posen, vom 26. April 1886 und seiner Nachträge vom 20. April 1898, 1. Juli 1902. 20. März 1908 und 28. Mai igl3“ entnehmen wir die folgenden Mitteilungen. ;

Der Ansiedlungskommission sind im Jahre 1913 269 Güter mit 129 490 ha und 272 bäuerliche Grundstücke mit 12794 pa, zusemmen 54 Besitzungen mit 142284 ha Flächeninhalt zum Kauf angehoten oder als möglicherweise käuflich angemeldet worden gegen 130 127 ha (darunter 3657 Güter mit 115 007 ha) im Jahre 1912 und 157088 ha (darunter 354 Güter mit 130989 ha) im Jabre 1911. In dem Gesamtangebot des Berichtsjahres von 142 284 ha sind 90 Besitzungen mit 19930 ha enthalten, deren An⸗ kauf schon in früheren Jahren abgelehnt worden war, well sie für Besiedlungszwecke ungeeignet sind. Das bäuerliche Angebot betrug im Jahre 1913 9. H., im Jahre 1912 G79 Grundstücke mit 15 120 ha) 11,6 v. H. des Gesamtangebots. ö

Erworben wurden 1 Herrschaft, 11 Rittergüter und 25 sonstige Güter mit einem Flächeninhalt von 15 568 ha und 25 bäuerliche Grun dstücke mit einem Flächeninhalt von 794 ha, zusammen 16361 ha, und zwar 4 Besitzungen mit 1665 ha nach Artikel J Nr. 10 des Gesetzes über Maßnahmen zur Stärkung des Deutschtums in den Propinzen Westpreußen und Posen vom 20. Mär 19653 im Wege der Enteignung 4 Besitzungen mit 524 ha bei der gerichtlichen Zwangzversteigerung, die übrigen Besitzungen im freien Grund stücks verkehr; außerdem sind. 9 Staats domãanen mit einem Flächeninhalt von 2479 ha gegen Entschädigung übernommen worden. Im ganzen erwarb demnach die Ansiedlungès kommisston im Jahre 19135 18 341 ha für 34 307 456 1. (gegen 25 321 ha für 35 440 877 60 im Jahre 1912 und 8938 ha für 13472 567 ½ im Jahre 1915). Von den Landerwerbungen des Jahres 1913 entfallen auf den Re⸗ glierungsbejzirk Danzig 12606 ha. (6. v. H. des Gefamterwerbs), für 1 681 357 46, auf den Regierungsbezirk Marienwerder 7999 ha (426 v H) für 149504982 9, auf den Regierungehezirk Posen 4777 ha (26s v. H) für 8147472 . und auf den Regierungsbezirk Bromberg 4862 ha (26 8 v. H. des Gesamterwerbe) für 528 135 J. Von den erworbenen Befitzungen waren 3 Rittergüter, 10 Güter und 17 bäuerliche Irundstücke, zusammen 313 ha (28 v. H des Gesamterwerbs) in polnifcher Hand. Dafür sind 8332 571 angelegt worden; die in diefer Summe enthaltene Entschädigung für die 4 nach Artlkel J Rr. 10 des Gesetzes vom 206. März 1303 erworbenen Güter steht noch nicht endgültig fest. Der Flächeninhalt der 3 Rittergüter und der 10 Güter, die bis dabin polnischer Besitz waren, beträgt 3782 ha oder 21 v. H. der überhaupt erworbenen Gutsfläche (im Jahre 1912:

1 Herrschaft, un 3 Güter mit Soo h oder 323 v. H., 19811:

2 Güter mit 757 ha oder 9 v. H.. .

genommen.

kommen werde, und zwar in der durchaus berechtigten Annahme, daß

; g

Mit den Erwerbungen aus den Vorjahren umfaßt der gesam te Landerwerb der Anfiedlungskommission am Schlufse des Jahres 1913: a. in Gütern 465 481 ha 334 v. H. der erworbenen Gesamtfläche, Erwerbzprels 197 769 5460 J- 20s v. H. des Gesamterwerbspreifes, b. in bäuerlichem Be= sitze 298 099 ha 64 v. H. der Gesamtfläche, Erwerbepreig 41 220 409 6 ge . H. des Gesamterwerbspresses, zu samm en 138 560 ha oder 773 Quadratmellen, Erwerbzprels 118 39 949 H. Hierbon stammen aus deutscher Hand: 568 Güter und 337 Bauern wirtschaften mit einer Fläche von 313 657 ha (= 71.6 v. H. des Ge⸗ samterwerbsé) Erwerbspreis 39 zoh ss J (— 750 v. H. des Gesamterwerbepreises, aus pofnifcher Hand: Ab Güter und 257 Bauernwirtschaften mit einer Fläche von 124 905 ha (— 28.5 v. H. des Gesamterwerbs), Erwerbthreis 109 650 267 S 5 244 v. H. des Gesamterwerbspreisesß. Die 568 aus deutscher

and erworbenen Güter umfassen zusammen 294 966 ha oder 729 H., die 9 aus polnischer Hand erworbenen 114 495 ha oder 28 b. H. der Fläche der überhaupt erworbenen Güter. =

Der Durchschnittspreis stellte sich im Jahre 1913 bel den Gütern auf 1809 6 für das Hektar, bei den bäuerlichen Grundstücken auf 2087 für das Hektar und bei dem gesamten Erwerb auf 1531 für das Hektar; In den letzten Jahren betrugen die Durchschnitte preife für 1 ka: 1908 1181 46, 19099 1272 ½, 1910 1114 S, 1911 1395 M6, 1912 1409 6, 1913 1821 6c. Die im Jahre 1913 angelegten Preise ergeben im Durchschaitte bei den Gütern den 1744 fachen, bei den häuerlichen Grundstücken den 154 fachen und bei dem Ge— samterwerbe den 1733 fach n Betrag des Grunbsteuerreln- ertrags. In den letzten Jahren betrug der Durchschnittspreig: 1908 das 1151 fache, 1999 das 1303 fache, 1910 daß 150 fache, 1911 das 1395 fache, 1912 das 1445 fache, 1913 das 1734 fache des Grundsteuerreinertrages. Der Durchschnittsprels für fämtliche bisher von der Ansiedlungskommisston erworbenen Lie gen⸗ schaften beträgt 1024 . für 1 ha. und 1073 g für 1 46 Grundfteuerreinertrag; Ende 1912 hatte er 988 S6 für 1 ha und 1042 . für 1 6 Grundsteuerrelnertrag betragen.

Die Festigung alten deutschen Besitzes durch Umwand⸗ lung bäuerlicher Stellen und größerer Guter in An stedlungsrenten⸗ güter hat in den Ansiedlungsprobinzen einen gleichmäßigen Fortgang n Es wunden 1786 bäuerliche Stellen (30 55h ha) und 45, größere Güter (29 632 ha) im Bestge gefestigt. Unter den größeren Gütern befinden sich 30 Rltergüter. Want nt wurde die Besitzfeltigung für 2450 bäuerliche Stellen und 36 größere Güter, Gegen Ende des Jahres 1913 schwebte noch dag Verfahren für 2717 bäuerlich. Stellen und S6 größere Güter. Im ganzen sind durch die beiden mit der Vermittlung betrauten Festigungsbanken, die seit 1804 bestehende Deutsche Mittelssands kaffe in Posen und die 1905 gegründete Deutsche Bauerubank in Danzig, bis Ende 1913 17 Deo Anträge auf. Besitzfestigung, gestellt worden, dabon 413 für größere Güter. Cine größere Zahl von Anträgen E27 v. H. bei der bäuerlichen und 30 v. H. bel der Besitzfestigung größerer Güter) hat zurückgewiesen werden müssen, und zwar meist deshalb, weil die Belastung die zulässige Beleihungsgrenze überstieg. Durchgeführt ist das Verfahren bei 73 bäuerlichen Stellen unh. bei 269 greg, Gütern. Unter den größeren Gütern be= finden, sich 128 Rittergüter. Die gefestigte Fläche umfaßt 180 6198 ha. bäuerlichen Besitz und 95 456 ha größeren Besitz. Auf 62 größeren Gütern ist die Verschuldungögrenze ein, worden,. 2191 Grundstückf (55 71 ha) haben im , den Eigentümer gewechfelt. Vavon befanden sich 204 Grundstücke . ha) vorher in polnischer Hand. Das für die Besttzfestigung au dem Anstedlunggs⸗ ,,,, . Stellen

und für größere Güter 1 * 135675575 * ins k

Hinsichtlich deg An siedlungsgeschäftg ist zu bemerken daß im Jahre 1913 7874 neue ern fung n ge gestellt worden sind; außerdem meldeten sich 2965 Bewerber wieder, die in früheren Jahren kelne Stelle hatten erhalten können. eber 11I909 Ansiedlerstellen wurden Verträge geschlossen und a3 Stellen, nämlich 723 Renten- und 100 Pachtstellen endgültig vergeben. Unten den Rentenstellen sind 44 Häuslerstellen, die vorher vermietet waren. Bis Ende 1913 waren im ganzen 195 627 Renten- und 223) Pacht⸗ stellen, zusammen 21 257 An siedlerste l len vergeben, dazu 115 Häuslerstellen in staatlichen Arbeitermiethäusern. .

Ueber die Herkunft und das Religionsbekenntnis der Ansiedler gibt eine Anlage zur Dentschrift Aufschluß. Danach stammen von den 823 im Jahre 1913 angesetzten Renten- und Pacht- ansiedlern aus der Probinz Westpreußen 121, aus der Propsnz Posen 116, aus Ostpreußen 11, aus der Proplnz Brandenburg 20, aus Pommern 360, aus Schlesten 15, aus der Propinz Sachsen 84, aus der Provinz Hannoher 19, aus Westfalen 60, aus,. Hesten-⸗Nassau 18. aus der Rheinprovinz 9, aug dem übrigen Deutschland 77 und aus außerdentschen Staaten 247. Von den sämtlichen bisher angesetzten 21 357 Renten. und Pacht⸗ ansiedlern stammen aus den Anftedlungsprobinzen bh0h, aus dem ührigen Deutschland 10368, aus dem Auslande 5384. Unter den 874 Ansiedlungsbewerbern waren 241 Katholiken. Einem Teile von ihnen sind Ansiedlerstellen auf den Gütern Kolaczkowo, Wßzemhorz und Zydowo im Kreise Wreschen zugesagt; sie werden ihnen über⸗ lassen werden, sobald die noch schweßenden Verhandlungen iber die kirchlichen Verhältnisse abgeschlossen ind. Zum Frühjahr 1914 wird auch ein Gut in Westpreußen zur Bestedlung mit Katholiken aut gelegt werden. 3

Die im Jahre 1913 vergebenen Renten, unt Pacht stellen enthalten zu sammen 9548 ha, die n,, größe der Ansiedlenstellen ist also 110 ha (im Vorjahre 1215 ha und im Jahre 1911 11. ha). Das Besiedlungtergebnis des Jahres 1913 kommt etwa der Gründung von 24 Dörfern mit je 400 ha Stellen⸗ land glech. Im ganzen sind bis Ende 1913 21372 An⸗ siedlerfamisien mit 128232 Köpfen die Familie zu 6 Köpfen gerechnet zu Rente, Pacht oder Miete angesetzt worden. Die sfeit dem Besteben der Ansiedlungtzkommission zu Ansiedlerrecht vergeßene Fläche beträgt 303342 hasoder 53531 Qua rg tmeilen, Für ösfentliche Zwecke (Gemeinde,, Kirchen. und Schuldotatlonen. Wege, Gräben usw.) sind 31 117 ha ver⸗ wendet. An den Domänen. und den Forstfiskus und an Nicht⸗· anfiedler sind 52298 ha veräußert. Zur spateren Verwert als Zulageflücke, Dotationen, Vauplätze usw. sind anf de 6. siedelten Güter 81 a zurückbehalten. Von den 1 ö ümfassenden. Gesamtermwerbüngen sind alfo 39) 13 0 ha 884 , LR, Fermwen det! Noch unperwend et s ,, Häawon faden? de für die bäuerliche eklul nde 1d. ha:

ung ungeeignet, auf gr hn tlihhen oder erhalten und det Ende n dee l moin

glichen bgabe an den 5 und an N tansiedler verwertbaren die Hestedlung nit —̃ liben also als reines Stellenland fur