1914 / 111 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 12 May 1914 18:00:01 GMT) scan diff

sie haben konnte. Der Rechnungsrat wird der „Kriegsminister in Zivil! genannt. Es sollen Bestechungen von manchen höheren Zen⸗ tralbeamten bis zum Betrage von 2000 As vorgekommen sein. Der Abg. Erzberger hat nachgewiesen, in welcher Weise die Firma das Reich ö hat; bei jedem Panoramqa-Fernrohr hat eine Ueber⸗ forderung von 150 40 stattgesunden. Die w des Reichs geht in die Millionen. Obwohl diese Vorgänge der ilitärerwal⸗ tung bekannt sind, hat die Fiymg neuerdings wieder große Aufträge bekommen, und sie ift bei der Lieferung der Panorama- Fernzohre mit 63 , beteiligt, obwohl andere leistungsfäͤhige Firmen vorhanden sind. Ueber die Gepflogenheit der Siemens-⸗Schuckert Werke hat ein e e r fh. Malemial geliefert über die Art, wie die Firma Line Monopolstellung in Japan durch Zestechungen zu erreichen ge⸗ sucht hat. Ein japanischer Admiral ist mit Prozenten und Pto⸗ vision beteiligt worden. (Präsident Kaempf: Japanische Angelegen⸗ heiten gehören nicht hierher) Es handell sich um Eine deutsche Firma; wir können nur dann und wann den Zipfel des Schleiers bon Fiesen Korruptionen heben, und deshalb müssen wir diese Gelegenheit ergreifen. Eine bösartige re Korruptibn wie, die durch, die Firmg in Japan geübte kann man sich nicht denken. Diese Praktiken laufen hin⸗ aus auf die Bestellungen für die Firma Siemens Scucert, Wie hat sich in diefer ganzen Sache die deutsche Das Auswärtige ÄAmt hat, um die, Firma in ihren estechungs⸗ manöpbern zu schützen, ein. Denkschrift ausarbeiten i und den Staatsanwalt gegen den Beamten gehetzt, der den betre fenden Brief render haben follte; der Begmte ist schließlich verhaftet worden. Präfident Dr. Kaempfe Ihre Worte enthalten einen unerhörten Vorwurf gegen das Auswärtige Amt, ich rufe Sie zur O 1dnungh Das Vorgehen der Staatsanwalts chaft hatte den Zweck, der Firma unan⸗ nehme Papiere unschädlich zu machen. Der Präf Iden t ruft den Redner wegen dieser Ueußerung abermals zur Ordnung.) Die Akten des Konkurfes Lindenau haben ergeben. daß dieser Herz, der in⸗ zwischen verstorben ist, einen einträglichen Handel mit. (Präsi⸗ dene Cg ist nicht Brauch des Hauses, über Tote in diesem Tone zu sprechen) ... ich bedauere lebhaft. daß des Herr nicht mehr lebt, aber ich muß sagen, daß er Tie Gunst Seiner Mäjestät, des Kaisers benutzt bat, um Titel und Srden gegen klingende Münze zu. verhandeln. (Bräfident, den Redner durch heftiges Glockenläuten unter⸗ prechend: Ich wiederhole, es war bisher nicht Brauch des Hauses, gegen nen Toten derartige Vönwürfe zu richten; ich bitte Sie, diesen Gegen⸗ stand zu verlassen. debhafte ö bei den bürgerlichen Par= eien) Ich halte mich für deipflichtet ... Stürmische Unter: biechungen; Rufe; Ünerhört! Schluß!) . habe das Recht und die. Pflicht Dinge die das öffentliche Interesse be⸗ rühren, aufzudecken. Die ‚Deutsche Tageszeitung. brauchte einmal die Wendung, daß, wo es sich um öffentliche Inter⸗ esfen handle, die Korruption schonungslos aufgedeckt werden müsse. Das sagt Ihre eigene Presse. Wir dürfen nicht dulden, daß solche Rorrupkion durch die deutsche Industrie zum. schneren Schaden des deutschen Volkes getrieben wird. Wir haben die Pflicht, sie schonungs⸗ los Uufzudecken. Heber die internatienale Diplomatie könnte ich in diesem Zusammenhange noch vieles sagen. Die auswärtige Politik wird schön längst nicht mehr allein in den Kanzleien der M mifterien, sondern in den Bankkontoren und nicht mehr mit diplomatischen, son⸗ bern mit anderen Noten gemacht. Wird Deutschland durch diese Politik zu immer stärkeren Rüstungen getrieben, so geht es mit den Rüstungen hüben und drüben immer vorwärts, wir haben die Schraube ohne Ende, und auch der technische n it muß am letzten Ende Diesem Iwäcke der skrupellosen kapötallstischen Profitsucht dienen. Die Herren pflücken goldene Aepfel, während die Kriegsgefahr den Völkern ber den Kopf wächst., Die Korruption ist seit 4913 nicht geringer worden, wohl aber sind Ihre Nasen in der Zwischenzeit unempfind— . geworden. Und nun möge der Kriegsminister kommen und den Mut haben, die Firma Krupp zu verteidigen! . ; Präsident Dr. Kat mp ruft den Abg. De; Liebknecht noch nach⸗ träglich wegen des von diesem mit . Personen und Parteien gebrauchten Uusdrucks Demagogie zur rdnung.

Preußischer Kriegsminister, Generalleutnant von Fal⸗ kenhayn:

Meine Herren! Ich habe den Mut, die Firma Krupp zu ver— leidigen, und zwar in dem Lande, das nach Blut riecht seit 44 Jahren oder 43 Jahren, nach Blut, vergossen durch die Rüstungstreiber, die der Abg. Liebknecht ja eben an den Pranger gestellt hat. (Zurufe von den Sozialdemokraten.) .

Der Herr Abgeordnete hat die Vorwürfe, die er hier im vorigen Jahre erhoben hat, wieder erhoben. Nach meiner Ansicht war er dazu weder berechtigt, noch war es zweckmäßig, das zu tun. Durch die Prozesse, meine Herren, die, wie Sie alle wissen, ganz offen ge= führt worden sind, ist längst offenbar geworden, um was es sich handelte. Ich spreche jetzt nur von der Kruppangelegenheit; von den anderen Angelegenheiken wird nachher einer der Herren Departe⸗ mentsdirektoren reden. Durch die Prozesse, sage ich, ist es längst offenbar geworden, um was es sich handelte: auf der einen Seite um die Anwendung unlauterer Mittel bei kaufmännischen Manöbern und auf der anderen Seite um schwere Verstöße gegen die Beamten⸗ disziplin. Auch nicht der geringste Schimmer von Landesverrats⸗ verdacht hat sich während der Prozesse auffinden laffen. (Alba. Dr. Liebknecht: Nie behauptet) Ich bitte um Verzeihung, Herr Ab⸗ geordneter, ich glaube, daß mit dem Hinweis auf Landesverrat, mit der Andeutung, daß ein solcher Landesverrat vorlag, es Ihnen haupt⸗ sächlich gelungen ist, im vorigen Jahre so die Aufmerksamkeit dieses

Hauses zu fesseln, wie es der Fall war. (Abg. Dr. Liebknecht: Nicht

wahr! Glocke des Präsidenten) Jedenfalls ist nicht ein Schimmer von Landesverrat erwiesen worden, trotzdem man bis in die kiefsten Tiefen nachgesucht hat. Na, nal bei den Sozialdemokraten. Sehr richtig! rechts) Was liegt mir daran, etwas Falsches zu sagen, und, meine Herren, ich habe mich in die Sache wirklich hineinbersenkt ich kann Sie ferner versichern, daß ich fest überzeugt bin, daß die Angehörigen der Heeres. verwaltung es handelte sich übrigens nur um einen Beamten des Kriegs ministeriums, die anderen standen außerhalb des Kriegs⸗ ministeriums; mit der Kernfäule ist es also noch nicht weit her, Geiterkeit), daß die Mehrzahl der Angehörigen k die dabei beteiligt waren, sich tatsächlich nicht n , Genn Werlte e, fh zun Alle Dete inen! dem Verkehr mit dem Beamten der Firma Krupp. wortu meine Herren, sind, wie Sie wissen, zur Verant⸗ ö ung gezogen. (Widerspruch von den Sozialdemokrat. Alle Beteiligten, die wir kennen, si m, ; sind zur Verantwortung gezogen, und sie

werden ihr lebelang an dem . J haben! Daher kann ich . G

ö . n, daß seiten

,, de, ,, . ö . , Einzelfälzle in nkunft vorzubeu ö ö 93 iese ießzt hier wieder zur Sprache geb . ĩ

nachdem die Heersverwaltung so entschieden j ö 3 sie gewillt ist einzutreten wo sich irgend etwas ö hat. doß eie ch Gr g ee ge, . ö mokraten Ich habe es auch schon im vorigen Jah . standen, nein, ich habe es nicht verstand k daraus nicht erwachsen und konnten nicht

Derr Amtsvorgänger, ich glaube, persönli der den Ankläger spielte, ver ö

ö nachdem mein . den Herrn Abgeordneten, schert hatt daß alles geschehen würde,

en, denn Vorteile sind

und nachdem der Herr Abgeordnete, wie er, glaube ich, hier auf dieser Tribüne auch versichert hat, die Ueberzeugung hatte, daß alles ge— schehen war, was überhaupt irgendwie nach menschlichem Ermessen geschehen konnte.

Nachteile aber sind eine große Menge erwachsen. (Sehr richtig! rechts) Ich spreche nicht von den Nachteilen für die Heeres⸗ verwaltung und deren Angehörige, wir müssen sie tragen, das sehe ich ein. Dagegen, meine Herren, sind sehr große Nachteile erwachsen für die deutsche Industrie und für den deutschen Handel im Auslande wie für die deutschen Arbeiter. Eebhaftes Sehr richtig! auf allen Seiten des Hauses. Unruhe und stürmische Zurufe bei den Sozialdemokraten.) —;

Meine Herren, in Deutschland selbst ist der Ruf der Firma Krupp viel zu gut begtündet und viel zu bekannt, als daß irgend⸗ welche derartige Versehen und Vergehen sie schädigen könnten, draußen aber, da kennt man die Verhältnisse nicht so, und da sind genug Konkurrenten, denen es ein Vergnügen ist, in die Kerbe zu hauen, und die Vorteile daraus zu ziehen suchen, die sie irgendwie bekommen können. (Lebhaftes Sehr richtig) Und es bleibt mir nur übrig, der Hoffnung Ausdruck zu geben, daß das Haus, um das es sich hier handelt, das schon manchen Schlag und manche schweren Zeiten über⸗ standen hat, durch seine Solidität und durch seine Tüchtigkeit auch diesen Schlag überstehen wird. Das wünsche ich nicht im Interesse der Firma allein, trotzdem ich ihren Ruf und ihre Bedeutung für den Ruf deutscher Tüchtigkeit im Auslande aus meiner Tätigkeit dort sehr wohl kenne, sondern das wünsche ich auch im Interesse der, glaube ich, 80 000 Menschen, denen sie Brot verschafft, und im Inter⸗ esse unseres Vaterlandes. (Tebhaftes Sehr richtig! auf allen Seiten des Hauses. Widerspruch und lebhafte Zurufe bei den Sozial⸗ demokraten) Das gehört, glaube ich, nicht zu meinem Ressort, und in dieser Verbindung kann ich auch wohl sagen: ich will auf diese Angriffe des Herrn Abg. Liebknecht gegen das Auswärtige Amt, trohdem es ja eine Schwesterbehörde der meinigen ist, nicht eingehen. Ich darf wohl darauf hinweisen, daß ich es für geschmackvoller ge⸗ funden hätte, das beim Etat des Auswärtigen Amts vorzubringen.

Schließlich, meine Herren, hat der Herr Abgeordnete hier noch die Angelegenheiten eines Verstorbenen gestreift. Mir sind sie nicht be⸗ kannt. Der Herr Präsident hat die Sache schon gerügt, mir bleibt also bloß übrig, meinem tiefen Bedauern Ausdruck zu geben, daß ich das mit habe anhören müssen. Gebhafter Beifall.)

Generalmajor Wild von Hohenborn: Der Ahg. Lieb⸗ knecht hat uns allerlei erzählt von Persönlichkeiten, die mit Krupp in Verbinzung getreten find. Das war ung bekannt. Auch über die An— gelegenheit Chrharzt sind wir durch Mitteilungen von Ehrhardt ge⸗ nügend orientiert. Was der Abgeordnete erzählte, ist gleichgültig. Ich spreche hier als stellvertretender Bevollmächtigter. Der Abg. Lieb⸗ knecht hat dann von internationalen Vereinigungen gesprochen und aller⸗ lei Angaben über einen internatignalen Kriegstrust gemacht. Ich werde alle diese Sachen, sobald das Stenegramm vorliegt, der Rüstungs⸗ . vorlegen. Dort kann alletz in Ruhe besprochen, werten. Dasselbe gilt von seinen Mitteilungen, die er über die angeblichen Ver⸗ trustungen der Loewefirmg gemacht hat. Alles das ist vielleicht wert volles Material für die Rüästungskommission. Der Abgeordnete hat dann gesagt, es wäre von Intexesse, zu erfahren, in welchen Händen sich die Aktien der deutschen Rüstungsindustrie befänden. Er weiß es nicht, wir wissen es auch nicht. Dann hat er auch von einer Schiffs vertrustung gesprochen. Für uns kommen lediglich Pontonkähne in Betracht, und von einer interngtionglen Vertrustung dieser Kähne haben wir bisher nichts rn, Der Vorredner hat von einer Schädi⸗ gung deutscher Intersssen gesprochen. Wieviel Natignglbermögen aber durch seine Angriffe geschäbigt worden ist, wieviele Arbeiter brot, los geworden sind, darüber, hat er kein Wort verloren. Ich glaube, ich habe meine lusführungen schon zu sehr ausgedehnt und will nur noch folgende Erklärung abgeben, daß bei der Einführung irgendeiner neuen Waffe oder Munition nur das dienstliche Interesse re ist, und daß sie nicht guf das Betreiben irgendeiner Rüftungsfirma zurückzuführen ist.,, Für uns ist einzig und allein maßgebend die Rücksicht auf die chlagfertigkeit der Armee. Was den Kruppfall betrifft, so hat Uns der Abgeordnete etwas Neues nicht ge⸗ sagt. Ich glaube, boraussetzen zu dürfen, daß das Haus damit ein⸗ berstanden ist, daß ich nicht in sämtliche Details . ö ein⸗ getreten bin. Die begangenen Fehler sind gesühnt. Ich will nur noch eins hinzufügen, indem ich ät einen alten Kameraden, Herrn Wange mann, eintrete; seine Aufsätze sind absolut einwandfrei, frei von jeder Tendenz. Es ist ein ehrengerichtliches Verfahren eingeleitet worden, in dem sich herausgestellt hat, daß dieser ffizier absolut intakt ist. Ich muß für di Ehre diese; Mannes eintreten. Der Abg. Liebknecht hat dann gegen einen hewährten Beamten Anschuldigungen erhoben, ohne einen Beweis dafür anzuführen. Ich ibezlase das Urteil hier⸗ über dem Haufe. Wenn ich nun den Hauptfall Krupp resumiere, so kann ich sagen, daß, soweit die Heerespberwaltung in Betracht kommt, eine bedguerliche strafbgre Versehlung. einzelner Menschen vorliegt. Ein materieller Schaden für das Reich ist nicht entstanden. Rückschlüsse auf die Integrität des Beamtentums sind daraus nicht zu ziehen. Die Integrität unserer Beamten ist so intakt, daß uns das Ausland darum beneidet. Wir haben einzelne ftraucheln und der Versuchung unter= liegen sehen, es handelt sich aber nur um Verfehlungen einzelner. Das Ganze ist intakt. Das ist ein nicht korzumpiertes Beamtentum; Kor ruption ist den Deutschen fremd und soll es sein. Ich frage aber: gibt

es irgendeinen Menschen, der glauht, daß mit seiner Rede der Abg.

Liebknecht dem Vaterlande genützt hat?

Abg. Erzberger Zentr.); „Es geht mit gedämpfter Trommel Klang.“ Das war der Ton der, Rede des Ahg. Dr. Liebknecht. Nach der vorjährigen Fanfare diese Schamade! Neues hat er zum Falle Trupp nicht vorgetragen; um wenigstens etwas zu bieten, ging er nach Japan und Chile, und schließlich griff er das Gedächtnis eines Toten an wegen Dinge, die mit der Rüstungsindustrie nicht in geringstem usammenhang standen. Wie hat sich die Sozialdemokratie mit

lecht gewehrt gegen die Angriffe auf den Abg. Bebel! Die heutige

Liebknechtsche Rede war ein Rüchzugsgefecht auf der ganzen Linie. Voriges Jahr hat der Abg. Liebknecht behauptet, höhere Militärbeamte hätten militärische Geheimnisse verraten; das Gericht hat das Gegen⸗ teil festgestellt und die Angeklagten von dieser Beschuldigung frei gesprochen! Das Beamtentum im allgemeinen ist mit keinem Makel behaftet, das hat das Gericht cbenfalls festgestellt. Der ÄÜbg. Lieb— knecht aber sprach von einem Panama! 1225 6 Bestechungsgelder wenn das ein Panama ist, dann ist es der glänjendste Beweis für die K des deutschen Beamtentums. Gegen die ungehenerliche lebertreibung des Abg. Liebknecht müssen, wir also aufs nachdrück— sichste protestieren. Hätten wir den Abg, Lieb hnecht in der Rüstungs— kommission, so wäre ja dem Hause diese Rede erspart geblieben Wir konnten es nicht erswingen, daß der Abg. Liebknecht ihr an— . Daß die Sozialdemokratie ganz. andere Zwecke als die Auf⸗ eckung dieses Panama verfolgte, beweisen die gemeinen Angriffe des „Vorwärts / gegen die Mitglieder der Rüstungskemmission, die direkt als Halter der kahitalistischen Korruption bezeichnet werden. Sehr richtig!, hei den Sozialbemokraten) Und wenn ein Mitglied des Hauses diesen gemeinen, Ausdruck hier, noch durch cin „Sehr richtig!“ bestätigt, so gehe ich ihm den , der Gemeinheit e ge zurück. (Vizepräsident Dove ruft den Redner für diesen . auch wenn er nur konditionell gebraucht sei, zur Ordnung.) er dor lohtlhe Rede des Abg. Liebknecht hat schon dem deutschen

ö. el anz ö. deutschen Industrie einen schweren Schaden zugefügt. ganzen Nutzen davon wird die französische Industrie, den ganzen

err

Schaden die deutsche Arbeiterschaft haben, wurde mir damals pon den verschiedensten Seiten gesagt und geschrieben. er rn In⸗ zustrie, so folgen Arbeiterentlassungen, und die kommen dann auf das Konto des Abg. Liebknecht. 0. 2, dez Wertes der Kruppfchen Pry⸗ dukte sind reines Friedensmaterial. Wo sind denn die Beweise für die Behauptungen des Abg. Liebknecht über den Einfluß der Rüstunge⸗ udustrle auf die deutsche Bewaffnung in. den, letzten 49 Jahren? Die Legende mit dem „Figaro'-Brief läßt sich einfach durch die eides, stattliche Versicherung des Herrn bon Brandenstein aus der Welt schaffen, daß nicht der mindeste Versuch von dem Adressaten gemacht worden ist, ihn in ein französisches Blatt hineinzulancigren. Ge⸗ winnabsichten sind nicht zie lache Ken Absendung des Briefe ge= wesen, bas ist in der Rüftungskommission festgestellt worden. Wenn der Abg. Liebknecht sagt, man . ben Htännern an der Spitze Refes Unternehmens alles zutrauen, so muß das jedem anständigen Mann verleiden, an der Spitze solcher Unternehmungen zu stehen oden an ihre Spitze zu treten. Die nächste Folge der heutigen Rede des Abg. Liebknecht wird eine gewaltige Schädigung der deutschen Industrse sein. Vie Angrifse . die Firma Goerz sind unberechtigt; s handelt ö Zern tohren zunächst nur um eine Probebestellung von Stück.

Abg. Schu ltz⸗Bromberg ): Der Abg. Liebknecht hatte seine Rede mit dem JJ er wolle niemand berdächtigen, da hat er sich doch sehr mißverständlich ausgedrückt; ich will aber nach den Worten des Abg. Erzberger nicht weiter darau] urücklommen. Ich muß aber n . Landrats Rötger, der sich hier nicht berteidigen kann, noch ein Wort sagen. Aus dieser Nicht⸗ vereidigung schließt er, es habe im Direktorlum der Firma Krupp ein Mann gesessen, der um diese Dinge wußte, daß es sich also um die Zentralleitung der ö. nicht nur um Uebergriffe eines unter⸗ geordneten Beamten gehandelt habe, Ich wage es, dagegen aufzu⸗ kreten und zu erklären; Es ist absolutz nicht festgestellt, auch nicht dom Gericht, daß durch die Nichtwereidigung seine Schülßh oder die Teilnahme an strafbaren Handlungen erwiesen ist. Das Gesetz ber langt, daß,. wenn auch Rur die Möglichkeit eines Verdachts durch äußere Unstände für die Teilnahme an der Tat sich ergibt, dann die Vereidigung ausgesetzl werden muß, Da der Landrat Rötger Hunderte und Tausende von Schriftstücken im Laufe der Jahre unterzeichnet hatte, ohne sie alle zu lesen, so lag doch objektiv die Möglichkeit eines Verdachts vor. Und auch nür diese entfernte Möglichkeit zwang das Gericht, ihn zu vereidigen. Dadurch wird an seiner Ehre, an seiner Reputation nichts. geändert. Der Mann hat selbst vor

Gericht ausgefagt, und er glaubte doch, unter dem Eid zu sprechen.

Ich habe von dem Verkehr des Brandt damals überhaupt nichts ge⸗ wußt, weil ich mir sonst wohl gesagt hätte, als dieser Brief kam, daß ich hätte einschreiten müssen. Wenn das ein Mann sagt, der bisher doch wohl als EChrenmann gegolten hat, dann kann man doch nicht davon sprechen, daß von einem Mitgliede des Direktoriums etwas derartiges festgestellt worden sei. Der Abg. Liebknecht meinte, . übrigen Parteien, außer der . hätten in⸗ olge eines gewissen Unterbewußtseins keine Vorstellung von dieser Korruptzon; das heißt doch, wir seien so dickfellig, daß wir für solche Gemeinheiten gar keinen Sinn und kein Verständnis haben. Der Geist dieser Aeußerung des Abg. Liebknecht zeugt allerdings von einer Art Ueberbewußtsein, von dem die bürgerlichen Parteien allerdings

mandotzn ,. was ich sagte, sei gleichgültig. ! h Rünze seinet Grwiderung rar der Bedeutung, der Sache ficht aht messen. Es ist gar nicht richtig, daß über Verstorbene überhaupt iet

ĩ ; ! * geordnetenhause ist dasselbe geschehen; also hitt en Sie, ih und Ihre eigene Partei an der eigenen Hag . ö. .

sst. heblich. Cirheblich diesem Hrief gangen ist, ist unerheblich. Erheblich ist, daß man aus di He ine.

Goerz irrt sich der Abg., ö , der Fernrohre ganz. be⸗

Arbeit nicht für bessere Zwecke verrichten? Wir ö das ö ; Is wird international von der gesamten Sozialdemokratie bekämpft. ;

Generalmajor Wild vo8n Hohenborn: Die erste Bistellin von Panorgmafernrohren betrug nicht 4666 Stück, fondern die Jah, war noch viel kleiner, (Zuruf hei den Sozialdemokraten: zghbl) Gin genaus Zahl kann ich mit Rücksicht alf, das ÄÜutland nicht angeßen. Die Bestellungen sind teils im Gange, teils stehen sie noch bevor. Abg. Dr. Liebknecht hat behauptet, daß Jeugoffiziere aus dem ruh, 66 noch im Dienst sind, Gegen diese schwebt aber noch en , sonderes Verfahren, und einige haben auch ihren Abschied ingen gie. Ich habe den Abg. Dr, Liebknecht bieher noch nich in,, Der Abg. Erzberger hat seine Rede als einen One dier , ö zeichnet. Nach dem, was ich jetzt eben von ihm Ce ort hahe⸗

I e ist. nur sagen, daß das letzte Viertel jetzt nachgeholt J., des Abg.

Abg. Liesching (sortschr. Volksp): Dien Gmndruck auf. ung. Dr. Liebknecht auf , machen gar kein iel verabschiedete Er hat im Börsenjahrbuch na . von Rüstungsfirmen und Generale im lufsich seinerzeit berlangt, es sihen. Wir haben in einer , n man Beamte eine Pension solle untersucht werden, ob es angängig ch ihrer Pensionierung aus zu bezahlen, die sehn hohe Sinnihm in haben auch immer hervor= , ,,,, ist, wenn große , i n n , 2 n, Offiziere angeblich ihrer Sachkenntni wegen einstellen. In der (ftellt, elne Enquete zu veranstalten, gliede dieses , . Sfftziere im Aufsichtsrat sitzen. , ,, bar e ge g . ö. n ,, uch wir wär r möglich ist, glaube ich, liegt es, nich Solange das ö wir gerade den deutschen Firmen ber Interesse ö nh liefern. Wenn deutsche Fabriken bis zu ö e e , rilation . n n ie g, 6. . 9 ür uns. Ich, kann nichts dabei finden, daß , r hr e,, geliefert haben. Ich will darauf hinweisen, . , ie Gewehre in Staatsbetrieben hergestellt werden, Nur, ö a. . Notfällen wenden wir uns hierbei an die in,, ö. . Köchalb doch keinen Wert, hier dahon zu sprechen, daß gen die dene 2. fee Gefahr für den . j die dener haben gar keine Veranlassung, zu bezweift . i . ben „Figaro - Hrief, mitgeleill ift richig it. ; fun feine Rede dabon sein, daß immer hier mit Ünwahrheiten ö. vrden wpird. Es war ein Fehler, daß bisher niemals bekannt gegeben . ist. it, daß der Brief gar nicht an die Adresse des Figars. gegange

(Fortsetzung in der Zweiten Veilage 2 ?

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tung ommission wurde von einem Mit⸗