oder weibliche Arbei kr
selbst ist nicht geglückt. Die Truppen stehen vor der Festung in Fühlung mit dem Gegner. Natürlich wird die gesamte Presse des feindlichen Auslandes diese Unternehmung, die auf den Gang der großen Operationen ohne jeden Einfluß ist, zu einer Niederlage stempeln. Für uns ist sie nur eine in der Kriegsgeschichte einzig dastehende Tat und ein Beweis für die todesmutige Angriffslust unserer Truppen.
London, 6. August. (W. T. B) Der deutsche Dampfer „Dryand“ ist mit 17 Mann Besatzung im Kanal bei Manchester zurückgehalten worden.
London, 6. August. (W. T. B.). Wie Lloyds aus Liverpool gemeldet wird, wurde dort der dänische Dampfer „Jens Bang“ der gestern aus Stettin, für Manchester be⸗ stimmt, im Mersey eintraf, von den Behörden angehalten. Militär ergriff von dem Dampfer Besitz. Das Schiff liegi jetzt im Mersey vor Anker.
Paris, 6. August. (W. T. B) Im Schwarzen Meer ist ein österreichischer Dampfer beschlagnahmt worden.
Wohlfahrtspflege.
Die „Zentralmelde und ⸗auskunftsstelle vom Roten Kren ist gestern, am 5. Mobilmachunggtage, Nachmittags 2 Uhr, im Reichstagsgebäude (Eingang Portal 19, Sommerstraße) eröffnet und von Tausenden von Personen aller Stände und Berufe aufgesucht worden. Es wurden allgemeine Auskünfte über den freiwilligen Hilfs— dienst und das dazu erforderliche Personal und Material erteilt. Allen sich Meldenden wurden vozbereitete Fragebogen ausgehändigt. Aus diesem Fragebogen sind die Grundsätze der freiwilligen Kriegs- kranken⸗ und Kriegswohlfahrtspflege ersichtlich, und jeder kann ju Hause mit seinen Angehörlgen in aller Ruhe überlegen, ob er sich zur Verfügung stellen kann, welche Fähigkeiten er besitzt und für welche Verwendung er dementsprechend in dem großen Betriebe des freiwilligen Volksaufgebotz in Ausssicht genommen werden kann. Die Dienststunden der Zentral⸗ melde⸗ und „auskunftsstelle sind bis auf weiteres täglich von 5 bis 12 und von 3 bis 5 Uhr. In diesen Dienststunden werden die aut, gefüllten Fragehogen entgegengenommen. Die Zufendung durch die Post an die auf dem Fragebogen rechts oben ersichtliche Adreffe ist zulässig. Für das berelt, vorgebildete Personal mit Ausweit⸗ papieren ist eine Annahmestelle im Reichstags gebäude, (Cingang Portal V, Hindeisinstraße) eröffnet worden. Bescheid auf die Anmeldungen wird baldigst schriftlich gegeben. Grundsätzlich sei in dieser Hinsicht schon jetzt mitgeteilt, daß alle zu irgendeiner Verwendung brauchbaren Kräste in kurzer Zeit zu entsprechenden Kursen in der freiwilligen Krankenpflege einberufen werden. Die Leitung der „Zentralmelde. und -auskunftsstelle bittet im Hinblick darauf, daß in der Stelle eine große Menge von Arbeit zu bewälti—
gin lng rn Veckehr mit der Stelle um größte Ordnung, Ruhe und
Die der Berliner Vereinigung angehörigen hiesigen großen Banken und Bankfirmen haben beschloffen, größere Geid⸗ bet räge sowohl für die Pflege der Kranken und Verwundeten als auch zur Fürsorge für die zurückgebllebenen Familten der zum Heeresdienste Cinberufenen zur Ver e ne zu stellen, und haben diese Beiräge dem Zent alkomitee der Deutschen Vereine vom Roten Kreuz zur Verwendung für das gesamte Deutsche Reich überwiesen.
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Der Veutsche und Oesterreichische Alpenverekln hat, wie dem W. T. B., aus Wien gemeldet wird, bescklossen, dem Roten
Kreuz für das Deutsche Reich 10 000 ü rei ö falls 10 000 Kronen zu überweisen. J
Die Firma J. C. St rosche in, chemische Fabrik, Berlin, hat weil infolge der englischen Kriegserklärung und 294 ö gebenden Erportbebinderung leider eine Anzahl von Arbeiterinnen im Betriebe beschäftigungs los geworden ist, be— schlossen, allen, denjenigen Arbeiterlnnen, welche nach ihrer Entlassung Arbeit auf dem Lande nehmen, nicht nur fpätere Wiedereinste ll ung zu versprechen, sondern ihnen auch für jede Woche der durch den Amtsporsteher, Ortsschulzen oder Gemeinde, vorsteher bescheinigten Betätigung in der Landwirtschaft je 40060 des bisher bezoge nen Wochenloh nes zu zahlen. Dieses patriotische Verfahren kann im Interesse der deutschen Landwirtschaft als sehr geeignet erachtet und die angeordnete Maßregel auch weiteren industrtellen Kreisen zur Nachahmung empfohlen werden.
Errichtung einer Zentralstelle für Arbeitsvermittlung
in Berlin.
Der Verband märklscher Arbeitsnachweise tellt mit: Andauernd erscheinen Plakate und Aufrufe, in denen Arbeiisuchende aufgefordert werden, sich an irgend einer Stelle zu melden. Mit Rücksicht auf die große Zahl Arbeitsloser sollte gerade jetzt hiervon Abstand ge⸗ nommen werden; zahlreiche Arbeitslose wenden sich nämlich immer wieder an diese Adressen, verlieren Zeit und Geld, um zu erfahren, daß die offenen Stellen beieite ö besetzt worden sind. Wer männliche
lrbsür kräste sucht, sollte dies sofort telephonisch oder schriftlich der mit Rülclsicht auf die gegenwärtige Lage beim Zentral- arbeltsnachweitz begründeten Zentraktstelle, Gormannstraße 13 (Tel⸗Amt Norden 3791 97), mitteilen. Die Zentrale steht mit den übrigen öffentlichen Arbeitsnachwessen Groß Berlins sowie mit allen größeren Arbeitsnachweisen der Arbeitgeber-, der Arbeitnehmerverbände und sonstiger Vereine in enger Verbindung.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Eine ausgedehnte Pockenepidemie bat im Jahre 1913 in Australken geherrscht. In dem Staate Neusüdwales kam sie zuerst in Sydney zum Ausbruch und hat angeblich 1074 Erkrankungen ohne Toderfall () perursacht. In dem Staate Neuseeland nahm sie ihren Autgangs— punkt von Auckland und hat angeblich 1017 Erkran- kungen mit 27 (2) Todesfällen jzur Folge gebabt. In beiden Staaten erfolgte die Einschleypung der Seuche auf dem See- wege. Die Schuld an der epidemischen Augbreltung der Seuche trägt dle mangelhafte Schutzpockengesetzgebung Australienz. Im Saale Neu sübwales gibt es kein Impfgesegz. Im Staate Neuseeland ist allerdings die Schutzpockenimpfung gesetzlich vorgeschrieben, aber sie ist durch die Einführung der Gewissenskigusel nach englischem Muster tatsächlich außer Wirksamkeit gesetzt. Außer in Neuseeland ist die englische Gewissensklausel auch in, dem Staate Sü da ust ralien eingeführt. Die traurige Wirkung der Gewissensllausel mag für die jenigen eue, Warnung sein, die bemühr sind, auch im Deutschen Meiche die aus. gezeichneten Wirkungen des Impfgesetzes vom 8. April 1874 illusorisch zu machen. Wie bes jeder Podeenepidemle zeigte sich auch bel der australischen Don 1913, daß sich die Bevölkerung scharenweise zur Impfung drängt, wenn die Pocken ausbrechen. In Sydney wurden in kurzer Zeit 00 900 Notimpfungen ausgeführt, in dem übrigen Vegsüdwaleg 100 000, und in Auckland und Umgebung belief sich ihre Zahl auf mehr als 300 009. Diefen Impfungen ist das Erlöschen der Epidemie zu danken. Zu bemerken ist schließlich, daß die Zahlen der Todesfalle offensichtlich viel zu niedrig angegeben sind; denn
1074 Erkrankungen ohne Todesfall (Neusüdwales) sind noch niemals bel einer Pockenepidemie vorgekommen, und auch 27 Todesfälle bei 10947 Erkrankungen (Neuseeland) bedeuten eine abnorm geringe Sterblichkeit.
Verkehrswesen.
Bis auf weiteres sind mangels Beförderungsgelegenheiten von der Annahme bei den deutschen Postanstalten aus geschlossen:
Wertbriefe und Kästchen mit Wertan gabe nach sämtlichen deutschen Schutzgebieten sowie den deutschen Postanstalten im Auslande, ferner nach Aegypten, Aethiopien, Brasilien, Bulgarien, China, den dänischen Antillen, Frankreich nebst Kolonien und den französischen Postanstalten im Auslande Griechenland, Großbritannien und Irland nebst Kolonien und den britischen Postanstalten im Auslande, Japan, Montenegro, Portugal nebst Kolonien, Rumänien, Rußland nebst Finnland
und den russischen Postanstalten im Auslande, Serbien, Spanien, Tunis und der Türkei
sowie Postsendungen jeder Art nach Frankreich und Groß⸗ britannien nebst ihren Kolonien, nach dem europäischen und asiatischen Rußland, nach Westafrika — ausgenommen die spanischen und portugiesischen Besitzungen, Belgisch⸗Kongo und die Orte Ikelemba Mbaiki, Molundu, Ngoila (Soufflah) und Nola in Kamerun — nach allen deutschen Schutzgebielen — k Kiautschqu, Samoa und die vorgenannten Orte
in Kamerun — nach Arabien, Persien, Afghanistan und Be⸗ ludschistan.
Fahrplan über Züge für Lebensmittel von Posen— Frankfurt a. S. — Berlin vom 8. August 1914 ab.
a. Posen ab.. 1216 b. Posen ab. 125 Könige wusterhausen.-... Sac König wusterhausen. .... 631 Niederschöneweide .. 4 RNiederschöneweide. .... 71
Berlin, Görlitzer Bf.. 83 Zug pe fällt am 13. August aus. Berlin, den 5. August 1914. Königliche Linien⸗Kommandantur l.
Theater und Musik.
In den Dienst des Roten Kreuzes stellt sich auch das Schülertheater Charlottenburg. Die Direktion hat be— schlossen, die gesamte Bruttoeinnahme der ersten Vorstellung am 15. August dem Roten Kreuß zu überweisen. Die Giöffnungè .= vorstellung bringt Kleists vaterländisches Schauspiel. . Prinz Friedrich von Homburg“.
Berlin, Görlitzer Bf. .. 81
Mannigfaltiges. Berlin, 7. August 1914.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin hat .W. T. B. zufolge fünftau send. Mark als vorläufige Gabe . . Zwecke des Vaterländischen Frauen Vereins estimmt.
Die gestrige außerordentliche Sitzung der Stadt⸗ verordneten, die sich mit den durch den Krieg gehotenen Vorlagen zur Nahrunggmittelversorgun Berlins und zur Unterstätzung der Familienangebörgen der im Felde stehenden Krieger zu beschäftigen hatte, gestaltete sich zu einer vaterländischen Kundgebung, die sich durch das einmütige Zusammenstehen aller, ohne Unterschied der Partei, denen der letzten Tage würdig anreihte. Der Stadtverordneten vorsteher Miche let eröffnete die Sitzung mit folgenden Worten: „Meine Herren! Tief bewegt, aber ebenso entrüstet über die Er— eignisse der letzten Woche finden wir uns heute zusammen. Angesichts der überaus kritlschen Lage, in die wir gedrängt worden sind durch den schamlosen Wortbruch unseres Nachbarn im Osten, wie im Westen des Deutschen Reiches, der den Kasser schließlich zwang, unter Zustimmung des Reichstages das Schwert zu ziehen zur Verteidigung des Vaterlandeg, war ich verpflichtet, heute eine Sitzung einzuberufen. Ez ist mir ungeheuer schwer, in dieser ernsten Stunde melnen Worten Schranken aufzuerlegen. Ich kann aber nur wieder bolen, was in unserer Nachbarstadt gestern gesagt worden ist; Worte haben jetzt keinen Wert, jezt heißt es Taten zu vollbringen! Wir müssen Zeugnis ablegen don dem unhersiegbaren Opfer, mut und der sesten Entschloffenheit unserer Bürgerschaft, die bisher in ähnischen Fällen noch nie versagt hat. Sle, wird auch jetzt nicht versagen! uͤmsomehr, als auch das perfide Albion unseren Feinden — Rußland und Frankreich — zu Hllfe eilt.“ Die Worte des Vorstehers wurden mit lebhaftem Belfall aufgenommen. Nach Einführung deg neugewählten Mitglieds der Persammlung Stadth. Barthelmann stellte der Vorsteher zun ichst die Maglstrats vor lage äber die Bewilligung eines Kredits in Höhe von sechs Millionen Mark zur Beschaffung von Mehl, Brot⸗ getreide und anderen RKahrungsmitteln zur Beratung. Die Vorlage wurde durch den Oberbürgermeister Wermuth mit. nachstehender Rede begründet; Die Vorlagen des heutigen Tages suchen dag ji, erfüllen, was eine große Zeit von den Gemeinden verlangt. Berlins waffenfähige Männer rücken ins, Feld. Wir ältere wollen den Kriegern die Sorge für Weiß und Kind abnehmen, damit sie freudig augrücken können. Für die Stadt bedeutet das big zum Ende dieses Jahres eine Ausgabe von pier bis fünf. Millionen Mark. Auch als Arbeitgeberin wird die Stadt Berlin für die bedürftigen Familien einzutreten sich nicht nehmen lassen. Mit unt arbeitet die freie Liebestätigkeit, die in Strömen fließen zu lassen ganz Berlin und jeder Bürger auf das dringendste aufgerufen ist. Alle fret, willigen Beiträge werden der Stadihauptkasse zugeführt werden. Das Ziel unserer Schritte ist, die zurückbleiben den Angehörigen ebenfo aus? zustatten, als wenn der Ernährer am Platze wäre. Auch die Mobil. mächung bringt elne Hemmung mit sich fär die Zuströmüng nach Berlin und dadurch für die Verforgung mit den wichtigsten Lebeng⸗ mitteln wie das Biot. Wir haben uns vorgesehen und Mehl und Getreide in unseren Bereich gebracht, fo viel nur irgend zu ei= halten war. Wir Krachen danach, ottgesetzt noch mehr diefer Lebenganittcl zu erhalten. Auch jür die linterbringüng unferer Truppen, für wie Verpflegung und für den Trant port haben wir die Geldmittel
unserer Stadt flüssig und stark zu erhalten. Das können“ wir! bergangstage
Unsere Finanzen sind durch die Unruhen der jüngsten n unerschüttert , en. Jetzt, wo an Stelle . Erregung 9 aht . . , . wieder ein
* adt. eine Herren! ö forderungen werden nicht die letzten sein! adbeuigs . An
Sie gessellt werden müffen.
Um den Sieg zu erkämpfen, deutsch. Volk das Tlefste und Beste aus sich er ln. i, r Unser Anteil sind die Opfer in Hilfsbereitfchaft, in Beschränkung und
Entbehrung. Wir wissen uns eines Herzenz, fie freudig dem Vater— lande zu bringen!! Zu der Vorlage selbst nahm . das Wort. Der Vorsteher stellte unter stürmsschem Beifall die einst immige Annahme der Vorlage fest. — Es folgte die Vorlage über die Außz— führung des Gesetzes vom 26. Februar 1558, beir, die Ün terstützu ng von Familien in den Bienst eingetretener Mann“ schaften bei Mobtlkmachun gen usw. Der Magistrat hat . Vorlage entsprechend dem Reichsgesetz vom 4. August d. J. n einem Punkte güändert und bat, beschlleßen zu wollen, daß auch die unehelichen Kinder, wenn die hierfür gegebenen Voraus setzungen der Novelle vorliegen, in gleicher Weise wie die chelichen Kinder unterstützt werden. Auch diese Vorlage wurde ohne Erörterung ein⸗
stimmig angenommen. Ebenso stimmte die Versamml weitere Erörterung der Vorlage, betr. die 2 . 34
Es werden weitere an
Kriegsleistungsgesetzeß vom 183. Juni 1873 der Stabt,. gemeinde erwachsenden Ausgaben, 6. einem vorgeschlagenen Zusatz zum Ortsstatut, bett, die Leistungen von arne gl. quartier usw. zu. Die Tagesordnung war damit erledigt. hi enn nahm der Stadtverordnetenvorsteher Michelet zu ol an Änsprache nochmals daz Wort; „Ich schließe die Sitzung, die den, würdigste, die die Stadtverordnelenpersammlung je erlebt hat. De Sitzung hat den schönsten Bewels dafür geliefert, aß, wenn es sich um daz Wohl und Wehe des Vaterlandes handel, die gesamte Bürgerschaft einmütig zusammensteht, und daß sie sich den Spruch unseres großen Dichters Schiller zu eigen macht; Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern, In keiner Not uns trennen und Gefahr!“ Meine Herren! Wir begleiten mit heißem Gebet und mit den innigsten Segenswünschen unferen Kaiser, der sich in dieser Zeit als wahrer aufrichtigster Friedensfürst erwiesen hat. Gleichzeitig begleiten wir mit den gleichen Segenzwünschen unser brave, tapfereß Heer und die Marine. Wir werden mit vollen Händen fürsorgend wirken für die zurückbleibenden Frauen und Kinder ünserer Krieger. Möge ein gütiges Geschick walten über Kaiser, Volk und Vaterland!“ Nach ee zündenden Schlußwort des Vor⸗ steherg, dat die Versammlung stehend angehört hatte, erscholl noch mals stürmischer, langandauernder Beifall des ganzen Haufez.
Das Lessingmuseum im Nieelai-Körner-Hause Brüderstr. 13, aus dem 1814 Veyer und Schwert! hervorging, ist täglich von 11 4—1 Uhr bei fretem Eintritt geöffnet. Die zahlreichen vaterländischen Grinnerungen an die große Zeit vor 100 Jahren, die in den Körnerzimmern vereinigt sind, erwecken gerade in diesen Tagen besondere Teilnahme, u. a. daß auf den Einzug der Sieger und die Wiederenthüllung der Viktoria auf dem Brandenburger Tor am 7. August 1814 von Meyerbeer komponierte Lied.
Der Verein „Seemanns-Erholungsheim hat sein in Klein Machnowm bei Berlin gelegenes Seemanns erholung heim ‚Kalser Wilhelm und Kaiserjn Auguste Vietoria- Stiftung zur Aufnahme von Verwundeten und Erholunggbedürftigen, die der Kaiserlichen Marine angehören, zur Verfügung gestellt.
Cöln, 7. August. (W. T. B) Prinz Max von Sachsen, der in Cöln . am Priesterseminar tätig ist, stellte sich sofort nach der Mobilmachung als Feldgeistlicher dem Militär⸗ kommando zur Verfügung.
Kiel, 6. August,. (W. T, B. Ihre Königliche Hoheit
die Frau Prinzessin Heinrich von Preußen hat für die
Zweck6 des Roten Kreuzes in der Probinz Schleswig⸗Holstein
zehntausend Mark überwiesen.
Metz, 6. August. (W. T. B) Als Beweis für das zunehmende Vertrauen in die Sicherheit der- Sparkassengelder und für das Ver, trauen auf die Schlagfertigkeit unseres Heeres gibt der Bürgermeister bekannt, daß die Sparkasseneinlagen bedeutend zugenommen haben und in den letzten beiden Tagen 110 000 S6 betrugen. — Die Metzer Zeitung! heht die vorbildliche Art hervor, wle in diesen schweren Stunden die alteinheimische Lothringische Be völkerung der Wehrpflicht nachlam. So war die Stimmung einer fast ausschließlich aus Einheimischen zusammengesetzten Reserve— und Landwehrformgtion die denkbar beste ohne jede mißmutige Miene. Ferner wird dem Blatt von verschiedenen Seiten mitgeteilt, daß die
— Lothringer auf jedem Posten ihre Pflicht und Schuldig⸗ eit tun. ;
München, 6. August. (W. T. . Ihre Mazestäten der König und die Königin haben Sammlungen für die Ver
wundeten fürsorge und für die Angehörigen fürsorge durch
Spenden bon je 10 000 M eröffnet.
Bad Berka (Thüringen), 6. August. (W. T. B) Der Vor stand der Ortskrankenkasse für daz Buchdruckgewerbe in Berlin hat beschloffen, das Genefung sheim in Bad Berka für die Mit⸗ glleder zu schließen und es dem Roten Kreuß zur flege Ver⸗ wundeter zur Verfügung zu stellen. Das Heim liegt im Ilmtale an der Bahn Berka — Kranichfeld. In Frage kommen etwa 100 Betten. ; .
St. Petersburg (über Kopenhagen), 6. August. (W. T. B) Da; Gebäude der Deutschen Botschaft ö ,, wüster Ausschreitun gen gewesen. Ez wurde än Ferlich beschädigt und im Innern zum Tell geplündert. Die Volksmenge soll durch unwahre Nachrichten über rücksichtslose Behandlung der Zarin, Mutter und des Großfürsten Konstantin auf deutschem Boden aufgereizt worden sein. Die Polizei. verhaftete gegen hundert an den Aut
ö beteiligte Personen, die dem Kriegsgerichte zugeführt erden.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene ö Depeschen. . erlin, 7. August. T. B.) Das Telegram des e, , ,, . Botschafter in Paris vom 3. August, 105 Nachmittags, in dem Freiherr von SchJen den Auftrag erhielt, infolge des Einbruchs fran—⸗ zösischer Truppen auf deutsches Gebiet der französischen Negie=
rung zu erklären, daß Deulschland fich durch die französischen
Angriffe in Kriegszustand' versetzs sehe, ist in Paris. vielleicht absichtlich = verstüm melt ein gegangen, sodaß es
in vielen Punften unverständlich blieb. Gleichwohl hat der
Kaiserliche Botschafter in richtiger Erkenntnis der Lage eine Erklärung abgegeben, die im wesentlichen dem Auftrag ent⸗ spricht. Der Auftrag lautete folgendermaßen:
Berlin, den 3. Üugust 10h p. m. Deutsche Truppen hatten bis jetzt Befehl, französische Grenze tier en und diefen überall firikt befolgt. Dagegen baben trotz Zusicherung der Zehnkilometerzone französische Truppen schon gestern die deutsch? Grenze bei Altmünsterol und auf. Ge= biigsstraße in Vogesen überschritten und stehen noch auf deutschem Gebiet. Ein französischer Flieger, der belgisches Gebiet Über, flogen haben muß, wurde bei dem Versuch, die Gisenbahn bel Wesel zu zerstören, schon gestern herabgeschossen. Mehrere andere französische Flugzeuge find gestern über dem Elfelgebiet zwetselk“ rel festgestellt. Auch diefe müssen belgisches Gebiet siberflogen haben. Gestern warfen framöstsche Flieger Bomben auf Bahnen bei Karsgruhe und Nürnberg. Frankreich hat unt somit in Krlegszuftand versetzt. Bitte Guere Exzellenz vorstebendeg heute nachmittag“ 6 Uhr dortiger Re— gierung mitzuteiln, Ihre äsfe zu fordern und nach Uäcbergäbe der Geschäͤste an die Amnerlkantsche Botschaft abzureisen.
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)
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; Verantwortlicher Redakteur:
Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. BVerlag der Crpedition (J. V Kop) in Berlin. Druck der Norddeutschen VBuchdruckerel und Verlagb-Anstall Berlin sw., Wilhelmstraße Nr. 32.
Vier Beilagen leinschließlich Warenzeichenbellage Nr. 2 A u. 2B).
261 a, .
strengstenz zu respel⸗