1914 / 184 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 07 Aug 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Erst e Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Kröniglich Preußischen Staatsanzeiger.

M 184.

Berlin, Freitag, den 7. August

1914.

Amtliches.

Deutsches Reich.

Handel Deutschlands mit Getreide, Mehl und Reis.

Nach Erntejahren, beginnend mit L. August.

Bom 1. August 1913 bis 31. Juli 1914 (Mengen in da = 100 1g).

1) Ein⸗ und Ausfuhr.

Gesamteinfuhr Davon sofsrt verzollt oder zollfrei Gesamtausfuhr Davon Ausfuhr aus dem frelen Verkehr Warengattung 191314 191213 191612 191314 1912s15: 19111 1913si4 1912si5 191112 191314 1912713 191172 Roggen r sn, , , 316, n, 3868 is 2611066 2894 64 10227 go9 3 sas a7 3835 359 10 1933 331 3613 75 3221 ,, 3 3 gr dis 26g ißt 23 6 Sh! 26 313356 23 5hg ze 15 453 6s; S 5l6 Söß 6 165 54 5663 33 6465 84 3351 66a 35857 36 ,, 36 , s gs, W ge, g,, sz ß W ge, ä igel k G6 h e, e , , d r *. 27 Nh agg 26 eh zr 25 zh 86 z0bh 72g dos zg z39 gol 51 gro 37 õ3⸗ 13 gab ͤ w ; 3 . 3 20. ö. Där Tue aher Aneb e.. , 6, , , g, , , mg,, en, ers g, dus, does, J,, 545 e, 7 rs z56 6 459 621045 3 451 444 7 755 35 90 ah 3 34s 136 Sz0 361 33 13 , 331 5 965 13 230 89790 74 11 315 12595 335 2 150 355 1418 935 1239223 2172163 146 63 ,,, 237 205 2ll or ld84 629 . ö. 142 573 12 816 1758 ö. 1 5585 2318 1 568 640 17418297 1972491 1862010 JJ r ; : . ; ; . . . . JJ . ; 76d 73 ; ; Ih Ghz ; 4 plß ; ; 2) Mehlausfuhr gegen Giufuhrschein. 2) Ginfuhr in den freien Verkehr nach Verzollung. Davon verzollt Gattung, esamte verzollte Menge ; 1913s14 191213 191612 Warengattung 31 . ö beim unmittelbaren Eingang in bei der Einfuhr von Ausbeuteklasse. . den freien Verkehr Niederlagen, Freibezirken usw. 1igdissia 1e 191i 1di3sig 19113 111i 101314 191213 101110 . d - 4 360 333 2799 686 3 5363 118 3 39 663 2697 863 2984 420 2g st 201 sis Js os . ee 30 r, 55) ,,, 2 Ji 53 25 13 Is6 2i zz0 60 24 316 3d 23 zg 16g 1g 459 oh 2 j56 133 2135 3 2271 451 ,,,, , , , ,,,: , , n,, , , , , , J, . tte 3630 . ? 26 30125 0 4 . J e , , ehl K a5 gib 164 6 zlb 13) 8 465i 4 d ig 1 35 55 2655 265 141145 JJ . . 2. Kia ße säher 30-6 v. 57)... ö Fs? , es sgh e s, Welzenmeh;t;⸗;s⸗t. 109 5! 106 256 93 66 109 155 So s6i. 18 4s 7397 15 446 15217 3. Kiaffe (über 76 - 5 v. 83 = 2360 386 153 3s 163 sss Reis, unpoliertctic... . 6 8331 . 3 16965 ö 556, . 14. Klaße . v. ) 2 33 335 157145 1 3d Reis, poliert. ...... . 931 18331. Iz 723 = 2ol 0666. . Rise o 5 b. 55. ..... 35 38 11 60. 20 533 HDartwelzenmehl) ...... 16 652 7769 17914

) Ausbeute für jede Mühle besonders festgesetzt.

) Niederlageverkehr.

infu w Verzollt von ; irke ö Ba rengattung. Einfuhr auf Niederlagen, in Freibezirke usw Nie e mne. Ausfuhr von Niederlagen Freibezirken usw 19i3s140 1912/13 Ionisia kenheken ifm 103i. isiesiss Isi? Ronen . ö 5790 772 236 85d 272 977 28 618 29 695 236 633 Welßen . . 44162 144 4997659 4199 875 2180 981 2 283 8590 1516952 Gerte 9789413 7183 865 7386 831 2h63 759 565 84h 3265 0465 , , äs 156 260 36 1 116 55 wie 3, 6d 933 1256 311 öl 2 ,,,, ö,, 2 ir od lz is 1 594 33 dh z⸗ IS ölß 155 353 Roggenmehl; ; 731 211 2964 Spalte 8- 10 755 1145 46. . . wd 86 063 68 502 61 782 109049 9727 66235 Nei, mn pofietrrt ö 626 3841 . ö 293 . J ö e, en,, nnn) 844 396 74 554 . ö

Berlin, den 7. August 1914.

Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrück.

Land⸗ und Forstwirtschaft. Der Saatenstand in Preußen zu Anfang Au gu st 1914.

Auf Grund von 4169 rechtzeitig bei dem Königlichen Statistischen Landétzamt eingegangenen Berichten landwirtschaftlicher Vertrauens, männer über den ö . in . . , . des

Tonats st wird in der „Stat. Korr. folgendes mitgetenlt: Monats August wird i , Hitze, die etwa vierzehn Tage anhielt und

ins ö , mlt ö. . N z etzten onats überall hintrafen, haben . ö Offhreußen und Posen fast alla mejn. Branden. burg ant Pomtzern sowie Nichers clesien teilweise . e rr 866 Monatsfrist keine nennenswerte Bodenbefeuchtung geha 9 . . wister führten Hagel mit sich, der in manchen ö esonders der weftlichen Lande telle, erheblichen Schzden bern ne s; han n gen

Zahlreiche Berichte erwähnen das Auftreten von 9 aller Art; vernichtend sollen ie Mäunse und auftrelen. Auch über starke Verunkrau t

m ; ; 3 eng , Wintergerste und Toggen in , um die etzt Zeit geborgen sein müssen, sind sie in die 9 . . uf le der ö . ö ig . ommen, die Anfang Juli noch nicht vo i , . hitze fi nicht nur überall ein schnelles Reifen herbei, t ö . H der vorwiegend trocken gewesenen , . bieifach das Winter- und, das Som mergetre ide zugleich man d ö . Säle, möglich daß in diefen Strichen Win keigerste und, ehen Ende Juli in kleinen Wirtschaften bereits geborgen waren, e . druschergebnisse von ihnen vorlagen, während hei großen . J . e m, e sweife zutzaf, weil ihnen nicht genügend Arbeitsträ ö. Verflung stanben., Außerdem wurde die Crnts zurch zig ergiebig Nleberschläge der setzien Tage behindert, Da letztere sich über ö ganze Land berhreite fen und namentlich in der westlichen Hälfte, die schon vorher nicht an Trockenheit litt, mitunter wol tent richtige (Garakter annahmen, war man hier mit dem Mähen noch nicht ei tern nen, Immerhin scheinen gber doch, wie sich aus einigen Ve. richten entnehmen läßt, auch im Westen Probedrüsche gemacht zu sein; denn bie Nachrichten über die Ergebnisse des hauptsächlich in Frage kommenden Winterroggens lauten mit denen gus dem Osten fast über einstun mend dahin, daß das Korn bei nicht voll geladenen ehren nicht gut ausgchildet, fondern klein und schmal, sogenqnntes Schmachtkorn sst und die im Vormonate gehegte Hoffnung auf gute Lohnung ent= täuscht hat. Hinzu kommt noch, daß die Bestockung, wie schon im Be richte für , Mai bemerkt, infolge der, unfruchtbaren Frühjahrs= wilterung mangelhaft, vielfach nur einhalmig war. Allerdings liegen auch manche zufriedenstellende Nachrichten vor, die die nach der vor zlglichen Burchwinterung des Roggens vorausgesagte Rekordernte

(.

durchaus bestätigen. Solche Ergebnisse machen die Schädigungen in den von der Witterung ungünstig beeinflußten Gegenden so weit wieder wett, daß im großen und ganzen immerhin eine bessere als Mittel MNormaljernte erwartet werden darf, wenn die Niederschläge der letzten Zeit die auf den Feldern stehende Ernte nicht noch schädigen; denn vereinzelt ist bereits Auswuchs in den Mandeln beobachtet worden. Der Winterweizen, der hier und da geschnitten ist, wind nicht gerade ungünstig beurteilt; er soll aber durch Rost vielfach Einbuße erlitten haben. Ueber den Spelz verlautet nichts.

Das Sommergetxreide hat sich infolge heftiger Nieder⸗ schläge ungewöhnlich viel gelagert und ist überwiegend noötreif geworden, sodaß auch bei ihm eine völlig normale Körnerausbildung kaum er—

wartet werden darf; es hat aber eine bessere Blüte als die Winterung

und daher mehr Körnerersatz als diese gehabt.

Auch die Hülsen früchte, besonders Ackerbohnen, die unter Blattläusen sehr leiden, haben gegen den Vormonat verloren,

Der Flachs war bereitz überall eingefahren. Da sein Bau hauptfächlich in Schlesien, sonst wenig betrieben wird, liegen nur, ganz vereinzelte Nachrichten vor, nach denen er in diesem Jahre nicht die ge⸗ wöhnliche Länge erreicht, hat. . .

Von den Hackfrüchten werden die Kartoffeln, besonders die frühen Sorten, in den zu trocken gewesenen Gegenden ungünstig be= urteilt. Die bereits im vormongtigen Bexzichte erwähnten Lilcken haben sich nicht zugezogen. Das Kraut ist zum Teil welk und schwarz gewor⸗ den, hier und da auch von der Blattroll- und Kräusel krankheit befallen. Die Knollen sind klein und nicht zahlreich genug. Ueber Zucker und Futterrüben liegen ungünstige Nachrichten eigentlich nur aus den trockenen Gegenden vor, nämlich daß sie nicht fortkommen, zum Teil sogar welk geworden sind. Dagegen haben sie anderweit nicht unbe— deutend gewonnen. Die Rüben werden aber durch die neuerdings wieder stark auftretende Verunkrautung und schwarze Läuse geschädigt. Diefe sowie die Ausstellungen über die Kartoffeln werden jeßt, noch als unbedenklich erachtet, da die Hackfrüchte sich noch zufriedenffellend ent⸗ wickeln können. .

Die Futterpflanzen, Klee und Luzerne, sowie die Wiesen haben in den frockenen Gebieten erheblich verloren, sodaß die anderweit

festgestellte bedeutende Junahme jenen Schaden einstweilen noch nicht

gut machen konnte. Auf einen zweiten Schnitt, der mitunter ausge⸗ Prannt ift, wird nicht überall zu rechnen sein. Dieser wird aber in den mit Feuchtigkeit begünstigten, zumeist westlichen Landesteilen, wo sich inzwischen auch das bisher fehlende Untergras eingefunden hat, als vorzüglich in Aussicht gestellt. ;

Die Begutachtungsziffern berechneten sich wenn 1 „schr gut“,. „gut!, 3 „mitte! (zurchschnittlich' 4 gering; und 5 „sehr gering“ bedeutet im Staatsdurchschnitte, wie folgt: Winter⸗ und Solnmerweizen 3. und 20 gegen 24 und 23 zu Anfang Juli), Winterspelz wie im Vor monate 2a, Winter- und Sommerroggen 25 und zo (G und 263). Winter⸗ und Sommergerste 29 und 26 (Es und

2), Hafer wie im Vormonate 2. Erbsen, Ackerbohnen und Wigten 2 bzib. 7 und 2, (2, bzw. 2 und 29), Kartoffeln. Zucker und Futter⸗ rüben 23 bzw. 2 und 2. (27 bzw. 2 und 2m), Flachs wieder 2, Klee 3, („), Luzerne wieder 24, Rieselwiesen wieder 2. und andere Wiesen 2.5 (25).

Mit den Nachrichten über den Sagtenstand zu Anfang August sind Erntevorschätzungen für alle Getreidefrüchte, ausgenommen Spelz, ein⸗ gezogen worden, über deren Ergebnisse demnächst an dieser Stelle Mit⸗

teilungen folgen werden. ö

Ernteergebnifse und Getreidehandel in Rußland.

Während der abgelaufenen Berichtsperiode war im Süd⸗ westen . tropische Hitze vorherrschend, ste wurde zeitweise von schweren olkenbrüchen unterbrochen. Die Ergebnisse deg ge⸗ droschenen Getreidez haben durchweg recht enttäuscht. Im . bat Sommerweizen gelitten, der durch die Hitze ganz zusammenge⸗ schrumpft ist und wohon ein Tschetwert (= 3085 hl) kaum neun

ud. wiegt. Dem Winterweizen dagegen haben die heißen Winde am wenigsten geschadet, weil dag Korn nicht mehr in der Milch war. Gerste hat, unter Hitze stark gelitten und ist, größtenteils sehr leicht, im Gewicht. Ganz traurig sind die Ernteausichten für Hafer, die Hitze hat seine Entwicklung verhindert. Auch die Roggenernte ist schlechter autge= fallen als man erwartet hatte,

Die kleinen Wetzenbestände finden bei hkesigen Mühlen zu relativ hohen Preisen Absatz. Für neuen Weizen 9j namentlich Ungarn lebhafte Kauflust zu hohen Prelsen, aber Abschlüsse scheitern

der

vorläufig an den exorbitanten Forderungen der Verkäufer. Inzwischen hat auch Amerika infolge der schlechten auff, schen Ernte seine Forderungen nicht unerheblich erhöht.

Neuer Roggen wird viel gefragt, es kommt aber vorläuß zu keinen Abschlüßsen darin, weil die Verkäufer zu hohe y,, stellen. Alte Bestände an Gerste sind vollständig erschöpft; neue Zufuhren kommen nur langsam auf den Markt, da gerade die Um— gegenden von Odessa und . eine Mißernte haben. Nach dorübergehender Abschwächung bleibt geladene Ware wieder lebhaft gefragt, Die Kauflust wird auch, durch die Verschärfung der bolitischen Lage angeregt, Die Nachfrage für Mats ist noch leb= hafter geworden, weil die Laplataladungen größtenteils in schlechter Kondition eintreffen. Die kleinen Ha ferzufuhren finden lebhaften Absatz zu steigenden Prelsen. In Lein sagt ist dag Geschäst an— haltend gut, bie Ernte hat aber durch Insekten sehr stark gelitten Die Kolza. (Raps) Crnte lißt viel zu wünschen (hig, er cr hat der Regen, al sie bereits geschnitten auf dem Felde stand, sehr geschadet. Trockene Ware ist sehr felten zu sinden. .