Wien, 29. September. (W. T. B.) Aus dem Kriegs⸗ pressequartier wird amtlich gemeldet: Angesichts der von den verbündeten deutschen und österreichisch⸗ungarischen Streitkräften eingeleiteten neuen Operation sind beider seits der Weichsel rücgängige Bewegungen des Feindes im Zuge. Starke russische Kavallerie wurde unfererseitrs bei Bieez zer⸗ sprengt. Nördlich der Weichsel werden mehrere feindliche Kavalleriedivisionen vor den verbündeten Armeen hergetrieben.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: von Höfer, Generalmajor.
Budapest, 28. September. (Ungarisches Korrespondenz⸗ buregu. Nach noch nicht bestätigten, aber aus zuverlässiger Quelle stammenden Nachrichten aus Ungvar war in der Um⸗ gebung von Malomret im Laufe des gestrigen Nachmittags ein Kampf im Gange, und heute sind die Russen wieder bis . zu rückgeschlagen worden. Im Tale von Turka⸗ Remete haben die Truppen des Unger Komitats Verbindung mit den von Munkaes entsandten Truppen gesucht und wahr⸗ scheinlich auch gefunden.
Südlicher Kriegsschauplatz.
Wien, 29. September. (W. T. B.) Amtlich wird bekannt gegeben: Um 28 September Nachmittags ist nach mehr als tägigen hartnäckigen Kämpfen, währende deren unsere Trunpen die Drina und Sahe neuerdings überschritten haben, auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz eine kurze Spe rationspause eingetreten. Unsere Truppen stehen insgefamt auf serbischem Territorium und behaupten sich vorerst in den blutig errungenen Stellungen gegen ungus gesetzte hartnäckige Angriffe. Die Angriffe enden stets mit bedeu kenden Verlusten des Geg ners. In den letzlen Kämpfen wurden insgesamt vierzehn Geschütze Und mehrere Maschinengewehre erbeutet. Die Zahl der Ge⸗ fangenen ist bedeutend, ebenso die der Deserteure. Die Nach richten über die serbisch⸗montenegrische Offensive nach Bosnien sind durch den Einfall untergeordneter Kräfte in das Gebiet an der Sandschakgrenze hervorgerufen worden Maßregeln zur
—
Säuberung dieses Gebiets wurden unperzüglich getroffen
Potiorek, Feldzeugmeister.
ari September, Nachmittags. (B. T. B.) Wie aus 1 a wird, landete eine französisch⸗ englifche Expedition, die von englischen und französischen Krlegsschiffen begleitet war, besonders vom englischen Kreuzer „Cumberland“ und dem französischen Kreuzer Bruix‘, in Kamerun. Duala wurde ehne Kampf beset. Daß die zffenen Hafenstäbte mserer Kolonien gegen überlegene feindliche Kräfte nicht zu halten sein würden, war von vornherein anzu⸗ nehmen.)
Lüderitz bucht, 29. September. Meldung des Reuterschen Bureaus“ ) Gestern hat ein sehr lebhaftes Gefecht bei Lüderitzbucht zwischen Engländern und Deutschen statt⸗ gefunden. Die Deutschen hatten fünf Tote und zwei Ver⸗ wundete, die Engländer drei Tote und vier Verwundete.
Die gestrige Sitzung des Zentralausschusses wurde von dem Vorsitzenden, Präsidenten des Reichsbankdirektoriums Havenstein mit folgender Ansprache eröffnet: Der deutsche Geldmarkt hat in diesen beiden ersten Monaten des Krieges, der den internationalen Geldmarkt völlig und die Weltwirtschaft großenteils ausschaltete und jedes Land dazu gezwungen hat, sein eigenes Leben zu leben, verhältnismäßig, am besten unter allen Ländern abgeschnitten. Die Reichsbank ist trotz Geldpanik und Kreditsorge, die durch das Land schritten, mit einem Diskont von 6. Proz. aug⸗ gekommen. Der Geldmarkt ist verhältnismäßig flüssig, die Banken und sonstige Kreditorganisationen haben — im Gegensatz du England und Frankreich — keinen Tag lang ihre Tätigkeit ausgeseßt oder die Auszahlung der Bankguthaben eingeschränkt und haben, gestützt auf die Reichsbank, ihre Kreditgewährung ohng rigorgfe Cinschränkungen aufrecht gehalten und ihre Guthaben bei der Reichsbank beträchtlich verstärit. Die Reichsbank selbst darf mit Genugtuung auf diese ersten Monate zurückblicken. Die seit langen Jahren von allen be⸗ teiligten Instanzen durchdachte und bis zur letzten Aus= führung vorbereitete finanzielle Mobilmachung hat sich außerordentlich bewährt, nirgends versagt und nirgends eine Lücke gezeigt, wenigstens keine, deren Schließung schon im
rieden in gleicher Weise hätte vorbereitet werden können.
hr seit Jahren verstärkter und durch Zuführung des ver— doppellen Neichskriegsschatze, vermehrter Goldbestand und die durch die neueröffnete Krebilquelle der Darlehenskassen ihrer Kreditgewährung gebrachte Entlastung, durch die Darlehengkassenscheine aber vermehrte Elastizität hat sie in den Stand gesetzt, nicht nur zwei volle Monate ohne jede Schwierigkeit als Kriegs bank des Reiches, sondern daneben auch als, der feste Rückhalt des Wirtschaftstredites und des Wirtschafts lebens tätig zu sein und dabei ihre Kredit⸗ cht nur nicht einzuschränken, sondern weitherzig unden und berechtigten Kreditbedürfnis entsprechend
. ;. . satzwechseln
Mart, am 26. September 2348 Mill. Mark, also
rund Müiarzen Mark mehr, denen allerdings auf dem
Konto der 2 2 J n e , enllichen Guthaben noch ungefähr die Hälfte jenes
6, Juli 1132 95 ö fünfte Milte ke Will. Mark betrug, hat am 31. August die
Notenumlauf wies
stand von rund lben windung n 8 Mill. Mark auf.
ersten Wochen 99 ; un erer ö. gafth en n der wachsenden Wiederbelehung
flüsse wieder in sehr ; in⸗ gelenkt. Die bel en e e ge K 15. August bereits um mehr al und betrug am 26. September nur ho Fe ist nur noch um 23 Mill. Mart höher als die vor diesem ie. je erreichte höchste Ziffer von 31 Mill. Mark am
Dezember 1912. Bemißt man aber die IJnanspruchnahme der
1 e .
Bank nach den Besländen an Wechseln plus Lombard minus Privatguthaben, so ist die Inanspruchnahme der Reichsbank durch den Verkehr heute mit rund 1004 Mill, Mark nur etwa 2M so stark als Ende 1912, auch wenn man in Betracht zieht, daß das Lombardkonto heute durch Ueberführung von Darlehen auf die Barlehenskassen einigermaßen entlastet ist und die Pri⸗ vatguthaben durch Vorbereitung 5 Ultimo und Kriegsansleihe einigermaßen verftärkt sind, so daß sie erheblich über Li/9 Mil⸗ liarden Mark hinausgehen. Auch der Goldbestand Fit eine sehr erfreuliche Entwicklung; von den 1253 Mill. Mark, auf die er durch die in den letzten Tagen vor Kriegsausbruch auch, bei uns — wie allerdings in weit stärkerem Grade in allen übrigen Ländern — einsetzende Geldpanik herabgedrückt wurde, hob er sich zunächst durch Zuführung des Reichskriegsschatzes und von . bis zum 7. August auf 1478 Mill. Mark; mit den ersten Siegen unseres Heeres und der bald eintretenden Beruhigung und infolge der sehr dankenswerten Aufklärungs⸗ arbeit der gesamten Presse und der Behörden aber begann das versteckte Gold allmählich wieder zum Vorschein zu kommen und zur Reichsbank zurückzufließen. Ueberall und in allen icht und immer größeren Kreisen erwachsen der Reichsbank jetzt verständnisvolle Helfer auf diesem Gebiet, und ihnen wie der Presse weiß die Reichsbank Dank dafür, daß ihr Goldschatz und damit ihre Aktionskraft von Woche zu Woche stärker wächst; seit dem 7. August hat er dadurch bereits um etwa 200 Mill. Mark, in der letzten Woche allein um 55 Mill. Mark zugenommen, und wir erhoffen von einer tatkräftigen Fortsetzung dieser Mithilfe noch weitere starke Erfolge. Infolgedessen hat sich auch die Metalldeckung der Noten von ihrem niedrigsten Stande von 37,9 Proz. am 31. August wieder auf 42,7 Proz. und ihre gesamte Bardeckung auf 46,4 Proz. gehoben.
Gestatten Sie mir, meine Herren, an diesen Ueberblick über den Stand der Reichsbank noch einige allgemeine Be⸗ merkungen zu knüpfen. Der Verlauf der ersten beiden Monate des Krieges gibt nicht nur der Reichsbank, sonbern unserm ganzen Volk Anlaß, mit Genugtuung auf sie zurückzublicken und mit starkem Vertrauen in die Zukunft zu schauen. Wir haben in wenig Wochen eine starke Geldpanik und Zahlungsmittelnot überwunden, wir haben der nach ihr drohenden Kreditkrisis wirksam gesteuert und haben nunmehr auch die Arme frei und regen sie, um auch die letzte Gefahr, die aus dem Weltkrieg für unser Wirtschafts leben erwachsenden Schwierigkeiten und Nöte zu bannen, und wir sind das einzige der kriegführenden Völker, das ohne Moratorium auskommt und seine wirt— schaftliche Arbeit weiterführt und neu organisiert. Wie stark die Geldpyanik und das koypflose . des Geldes war, ergibt sich aus wenigen Zahlen: In den Tagen vom 23. bis 31. Juli sind der Reichsbank an Gold, Silber und Reichskassenscheinen 195 Millionen Mark, an Bank⸗ noten 10919 Millionen Mark, zusammen 1214 Millionen Mark oder 1050 Millionen Mark mehr als in derselben Zeit des Vorjahres entzogen; sie hat an Silber im Laufe des August etwa 300 Millionen Mark hinausgegeben und den Umlauf der kleinen Noten von 812 Millionen Mark am 31. Juli bis zum 31. August auf fast 1600 Millionen Mark, also um fast 8090 Millionen Mark, den der großen Noten um über 500 Millionen Mark gesteigert, und daneben sind noch etwa 120 Millionen Mark Darlehenskassen⸗
scheine hisher dem Verkehr zugeführt. Ein Teil, dieser dem Verkehr zugeführten . diente natürlich dem
durch die Verhältnifse stark vermehrten Bedarf an solchen, ein ganz erheblicher Teil aber dem Ersatz des thesaurierten oder für spätere Zahlungsbereitschaft zurückgehaltenen Goldes und auch Silbers. Die Zahlungsmittelnot ist aber dadurch in der Hauptsache überwunden worden und wird infolge der fort⸗ gesetzten Silberprägungen und der Ausgabe von kleinen Dar⸗ lehenskassenscheinen auch da, wo sie sich noch, namentlich für Lohnzahlungen, geltend macht, in wenigen Wochen vollständig überwunden sein. Der Sorge um den Kredit, die dann einsetzte, traten zunächst die starke Aktionskraft der Reichsbank und die neben ihr eröffnete zweite große Kreditquelle, die Darlehens⸗ kassen, wirksam entgegen, die bereits 24 Stunden, nachdem der Reichstag die vorbereiteten Gesetze genehmigt hatte, an etwa 150 Orten in Deutschland zu arbeiten anfingen. Heute sind sie auf 217 angewachsen. Wo beide Kreditquellen nicht hinreichten, wurden und werden überall durch die
tatkräflige Selbsthilfs und das zielbewußte Zusammen⸗ arbeiten aller Faktoren neue Organisationen, Kriegskredit⸗
banken ꝛc. geschaffen, die, gestützt auf die Reichsbank, und von ihr in weitem Maße unterstützt, auch alle bisher davon aus—⸗ geschlossenen Kreise an die beiden großen Kreditquellen, Reichs⸗ bank und Darlehenskassen, heranführen. Ueberall aber hat sich gezeigt, daß die Kreditnot tatsächlich bei weitem nicht so groß ist, als die erste Sorge sie sich vorstellte, überall wird tat⸗ sächlich viel weniger Kredit in Anspruch genommen, als worauf alle diese Organisationen sich eingerichtet hatten; selbst die Darlehenskassen haben in diesen ersten zwei Monaten nur 320 Millionen an Darlehen auszugeben brauchen. — Diese verhältnismäßig geringe Inanspruchnahme für den Wirt⸗ schaftskredit hat sie aber auch wieder befähigt, in hohem Maße der Beschaffung der Mittel für die Kriegsanleihe zu dienen, indem sie allen denen, die nicht nur ihre augenblicklich verfüg⸗ baren Gelder, sondern auch die von ihnen in den nächsten Monaten zu erübrigenden für die Kriegsanleihe darbringen wollten, die Möglichkeit boten, einen entsprechenden Teil ihres alten Be⸗ sitzes an Wertpapieren zu diesem Zweck flüssig zu machen. Die Begebung der Kriegsanleihe ist unter all dem Grohen, was diese gewaltige ernste Zeit in unserem Volke gezeitigt hat, ein neues leuchtendes Bild, das sich würdig den Taten unseres Heeres an die Seite stellt. Der Zug ernster und unbeugsamer Entschlossenheit, mit der dieser uns aufgezwungene Kampf um unsere Existenz und Weltgeltung unser Volk bis in die letzte Hütte hinein erfüllt hat, hat sich auch in wundervoller Einmütigkeit und Hingebung bewährt, als es sich darum handelte, dem Vaterland auch die Mittel zu bieten für diesen Kampf gegen eine Welt von Feinden. Was an dieser Anleihe⸗ begebung 9 beispiellos und herzerhebend ist, das ist, daß auch die gering Bemittelten, die nur von ihrer Hände Arbeit all—⸗ mählich Ersparnisse sammeln können, und die kleineren Kapi⸗ talisten sich wie noch niemals und nirgends durch das ganze Land dazu drängten, diese Ersparnisse für die Kriegsanleihe darzubringen. Die Statistik der Zeichnungen ist erst für ca. 2 Milliarden aufgestellt; wenn man sie etwa in gleichem Ver⸗ hältnis auf die gesamte Zeichnung überträgt, so ergibt sich: Die Ziffer der Einzelzeichnungen stellt sich auf etwa 1150 000, und hiervon entfallen auf die Zeichnungen von 100 und 200 S6 nicht weniger als 200 600, auf die von über 20 bis 2000 S6 nicht weniger als diesen kleinen Zeichnungen sind also 900 000 Einzelzeichner be⸗
gro
700 000: an
teiligt. Die Tausende von Zeichnungs⸗ und Vermittlungsstellen haben gewetteifert, der Anleihe den Boden zu ebnen; einen besonders warmen Dank aber möchte ich hier aussprechen an zwei 53 die deutsche Presse und die deutschen . Die Presse hat in allen Teilen unseres Vaterlandes sich uner⸗ müdlich in den Dienst der Sache gestellt, und die deutschen Sparkassen haben fast ausnahmslos, soweit sie dazu in der Lage waren, dem Appell des deutschen Sparkassenverbandes entsprochen, weitherzig auf ihre sgtzungs mäßigen Kündigungs⸗ fristen verzichtet und dadurch außerordentlich zu dem Erfolg der Anleihe beigetragen Sowelt bisher festgestellt, sind fast 900 Millionen durch die Sparkassen und ihre Einleger ge⸗ zeichnet worden. Gewiß hat der Krieg auch viel wirtschaft⸗ liche Schwierigkeit und Sorge über das deutsche Land gebracht, aber derselbe einmütige und entschlossene Wille, der unser Heer draußen von Sieg zu Sieg führt, der überall sich in der Selbst⸗ hilfe für die Kreditorganisation betätigt, der fast den gesamten vom Reichstage bewilligten Kriegskredit mit einem Schlage und in wenigen Wochen aufbringt, mehr als die gesamte französische Kriegsentschädigung im Jahre 1870 betrug, zu deren Auf⸗ bringung die ganze reiche Finanzkraft Frankreichs unter starker Heranziehung des Auslandes A Jahr hrauchte, dieser selbe Wille ist auch an der Beseitigung der wirtschaftlichen Schwierig⸗ keiten und der Neuorganisierung eines Teiles unserer wirt⸗ schaftlichen Arbeit tätig und hat sich erst gestern wieder in der . Wirtschaftsversammlung aller Berufsgruppen der schaffenden Arbeit kraftvoll betätigt. Und das Vertrauen in 3 wirtschaftliche Kraft, das dort zum Aus⸗ druck lam, ruht auf starkem Grunde. Wir sind in vierzigjähriger intensiver Arbeit wirtschaftlich stark und reich
geworden, weit mehr als Neid und Mißgunst unserer Gegner
wahr haben wollten, der weitaus größte Teil unserer wirt⸗ schaftlichen Arbeit — weit mehr als in England — dient dem heimischen Verbrauch, und diese Hauptstärke unserer Wirtschaft, der große innere Markt, ist uns voll er⸗ halten geblieben, da der deutsche Boden frei von Feinden ist, und wird durch eine ansehnliche Ernte, die zugleich die Ernährung unseres Volkes auch für eine lange Dauer des Krieges sicherstellt, noch besonders gestärkt, Aber auch der Außenhandel ist zu einem sehr starken Teil erhalten geblieben, und es ist von besonderem Interesse, daß unsere Ausfuhr im August trotz aller ihr bereiteten Hem⸗ mungen absolut wie relativ weniger zurückgegangen ist als die Englands; wir wissen heute, daß wir finanziell und wirt⸗ schaftlich das bestorganisierte, und daß wir vielleicht auch das organisationsfähigste Volk sind, und da hierzu auch der einhellige Wille tritt, diese Fähigkeit auch zu betätigen und die ganze gesammelte Kraft an die Durchführung des Kampfes zu setzen, so gibt es auch hier nur, nicht bloß die Hoffnung, sondern die volle und restlose Ueberzeugung, daß wir auch über die wirtschaftlichen Schwierigkeiten hinweg⸗ kommen und jede Dauer des Krieges durchhalten werden und daß, wenn auch manches, was krank war, auf der Strecke bleiben und der Krieg hier ein harter, aber unvermeidlicher i , n. sein wird, doch alles Gesunde und vor allem das Ganze gesund und stark bleiben und aus der alle Kräfte . und anspannenden Prüfung nur stärker hervor⸗ gehen wird.
Der erste Deputierte, Präsident Dr. Kaempf, stimmte namens des Zentralausschusses unter dem lauten Beifall sämt⸗ licher Mitglieder diesen Darlegungen vollinhaltlich zu, indem er gleichzeitig der Reichsbank für die in der Hereltslellung der Geldmittel für die Kriegsführung und in der Stützung des wirtschaftlichen Lebens während des Kriegszustandes betätigte erfolgreiche Wirksamkeit Dank und Anerkennung aussprach.
Schließlich erklärte sich der Zentralausschuß auf Antrag des Vorsitzenden damit einverstanden, daß es bei Aufrecht erhaltung des durch Beschluß vom 24. Juni 1837 für die Effektenanlage gemäß 5 324d des Bankgesetzes festgesetzten Höchstbetrages von 70 Millionen Mark fortan dem Ermessen des Reichsbankdirektoriums überlassen bleiben soll, wieviel von dem zulässigen Gesamtbetrage in langfristigen Schatzanweisungen und wieviel in anderen Effekten angelegt werden darf.
(Weitere Nachrichten über Handel u. Gewerbe“ s. i. d. Ersten Beilage.)
Wohlfahrtspflege.
Der Katser und König Franz Joseph hat, wie dem W. T. B.‘ aus Wien berichtet wird, dem Hilfskomttee für Flüchtlinge aller Nationalitäten und Konfesstonen aus Galizien und der Bukowina ju Händen des gemeinsamen Finanzministers von Bilinski 20 000 Kronen gespendet.
Der Herjog von Cumberland stellte einer Meldung des ge⸗ nannten Bureauß aug Hannover zufolge dem Oberpräsidenten der k Hannover für die unser dem Roten Kreuz wirkenden Vereine 50000 ƽ zur Verfügung, davon 10000 „ für dat Henriettenstift in Hannover zur Pflege der Verwundeten.
Die Stadt Cöln bat, wie die „Straßburger Post“ meldet, b0000 * dem Kaiserlichen Statthalter in El saß⸗Lorhrtngen ur Verfügung gestellt. Die Verleger der Kölnischen Zeitung“ und der „Straßburger Post“, Geheimer Kommerzienrat Dr. J. Neven Du Mont und Kommerzienrat Alfred Neven Tu Mont, hatten
bereitz vorher der Zentralstelle für Wohlfahrtepflege je 2000 0 über⸗
wlesen. Kunst und Wissenschaft.
Die Tierärztliche Hochschule in Hannover hat dem scheidenden Obeipräsidenten Dr, von Wentzel in Anerkennung selner hervor⸗ ragenden Verdienste um die Förderung der Veterinärwsssenschaft die . eines Dr. med iĩeinas veterinariae ehrenhalber verliehen.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Das Kaiserliche Gesundhellgamt meldet das Erlöschen der Maul- und Klauenseuche vom Schlachtvlehhof in Nürnberg am 29. September.
Theater und Mufik.
Morgen, Donnerttag, findet im Königlichen Opernhause eine Aufführung des „Fliegenden Holländers“ mit Herrn Bischof in der Titelrolle, statt. Die Senta singt Frau Denera, die Mary Frau von Scheele⸗Müller, den Daland Herr Schwegler, den Grik Herr Peter Unkel vom Stadtiheater in Aachen als Gast, den Steuermann Herr Phillipp. Dirtgent ist der Generalmusikdirekior Blech.
Im Deutschen Tbeater sind die Proben zu Schlllers „Piccolfmini? und zu Woellensteins Tod“ in vollem Gange. Die Erstaufführungen Kind für die erste Hälfte des Oktober in Autsicht genommen. Der Spielleiter ist Max Reinhardt.
Das Deutsche Künstlertheater eröffnet seine Vorstellungen am nächsten Sonnabend, den 3. Oktober, mit Hugo Müllerg vater ländischem Volkestück (Gewonnene Herzen“ in elner Neubearbeitung von Walter Turszinsty und Fritz Friedmann⸗-Frederich. Die Haupt.