1883 / 2 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 03 Jan 1883 18:00:01 GMT) scan diff

WMãrꝛ

Mai

Juni

Juli

August

Seyt.

ulvor⸗ dehrerinnen. steherinnen. 12. 12. 12. 13. 13. 14. 15. * 15. 165. 16. 16. 16. 17. 19. 29. 28 30. 2. 4. 5. 5. 5. 5. ö 6. 8. 9. 9. 10. II. 16 13. 16. 16. 18. 26. 19. V. 24. 24. 25 4 . 3. 4. ö. 4. 7. 5. 5. 6. 5. 11. in der ersten Halfte 28. 6. . . 9. 13. 16. 27. 3. ᷣ. . 4. 8. . 12. 10. 13. 17. 18. 18. 19. 19. 20. 21 24. 46 24. 66 24. ö

Art der Lehrerinnen Drt. Průũfung.

Breslau. —— ' an einer 83 Lehrerinnen Bildungs ansta annover. Abgang prüfung an

63 stãdtischen ge, dungsanstalt, zugleich für Externe.

Danzig. Desal.

e furt a. O. Kommissions⸗

prüfung.

Potsdam. Desgl.

Danzig. osen. öln. Abgangsprüfung an der stãdtischen Lehrerinnen Bil⸗ dungsanstalt.

Marienburg. Desgl.

Bromberg. Abgangsprüfung an einer Privat Lehrerinnen Bil dungsanstalt.

Breslau. Desgl. !

Berlin. Abgangsprüfung an dem Königlichen Lehrerinnen⸗ Seminar. ĩ

Paderborn. Abgangsprüfung an dem Königlichen katholischen Lehrerinnen Seminar. Liegnitz. Kommissionsprüfung. Cassel. Abgangsprüfung an der städtischen Lehrerinnen ⸗Bil⸗ dungsanstalt. ; Königsberg i. Ostpr. Kommissions⸗

in. Kommissionsprüfung.

Stettin. Desgl. .

Münstereifel. Abgangsprüfung an der städtischen katholischen Lehrerinnen · Bildungsanstalt.

Coblenz. Abgangsprüfung an der evangelischen Lehrerinnen⸗Bil⸗ dungsanstalt, zugleich für evan⸗ gelische Externe.

Cöln. Abgangsprüfung an dem städtischen Kursus zur Ausbil⸗ dung katholischer Elementar⸗ Lehrerinnen, zugleich für Externe.

Münster. Kommissionsprüfung.

Bromberg. Desgl.

Königsberg i. Ostpr.

Coblenz.

Bromberg. ö

Stift Keppel hei Hilchenbach. Kommissionsprüfung.

Montabaur. Desgl.

Berlin. Abgangsprüfung bei der Luisen Stiftung. ö

Wiesbaden. Abgangsprüfung an der städtischen Lehrerinnen⸗Bil⸗ dungdanstalt. ö

Cöslin. Kommissionesprüfung.

Wiesbaden. .

Graudenz. Abgangsprüfung an der städtischen Lehrerinnen⸗Bil⸗ dungsanstalt.

Berlin. ö .

Tilsit. Abgangsprüfung an einer Privat ⸗Lehrerinnen⸗Bildungs⸗ anstalt.

Neuwied. Abgangsprüfung an der städtischen evangelischen Lehrerinnen⸗Bildungsanstalt.

Augustenburg. Abgangsprüfung an dem Königlichen evangelischen Lehrerinnen Seminar.

Eisleben. Kommissionsprüfung.

Breslau. Desgl. ;

Gnadau. Abgangsprüfung an der Lehrerinnen ⸗Bildungsanstalt der evang. Brüdergemeinde.

Droyßig. Abgangsprüfung an dem Königlichen evangelischen Lehrerinnen⸗Seminar und an dem Königlichen evangelischen Gouvernanten⸗ Institut.

Düsseldorf. Abgangsprüfung an der Luisenschule, zugleich für Externe.

Münster. Abgangsprüfung an dem Königlichen katholischen Lehrerinnen⸗Seminar.

Düsseldorf. Elberfeld. Abgangsprüfung an der städtischen evangelischen Lehrerinnen⸗-Bildungsanstalt. Aachen. Abgangsprüfung bei der Lehrerinnen⸗Bildungsanstalt an St. Leonard.

Thorn. Abgangsprüfung an der städtischen Lehrerinnen⸗Bil⸗ dungsanstalt. .

Halle. Abgangsprüfung an der Privat⸗ Lehrerinnen- Bildungs⸗ anstalt bei den Francke'schen Stiftungen. . .

Hannover. Kommissionsprüfung. Schleswig. Desal.

Frankfurt 4. M. Abgangsprüfung an der städtischen Lehrerinnen⸗ Bildungsanstalt.

Posen. Abgangsprüfung an dem Königlichen Lehrerinnen⸗ Seminar. ;

Königsberg i. Ostpr. Kommissions⸗ prüfung.

Elbing. Desgl.

Bromberg. Abgangsprüfung an einer Privat⸗Lehrerinnen⸗Bil⸗ dungkanstalt.

Erfurt. Kommissionsprüfung. Elbing. ö Berent. Abgangsprüfung an der katholischen Lehrerinnen⸗Bil⸗ 6 bei dem Marien⸗

e.

Danzig. Abgangsprüfung an einer Privat Lehrerinnen · Bildungs⸗ anstalt.

Berlin. Abgangs prüfung an der LulsenStistung.

Breslau. Abgangsprüfung an

einer Privat Lehrerinnen Bil⸗ dungẽanstalt.

Prũfungstermin fũr Monat Schulvor⸗ nat. Lehrerinnen. fteherinnen.

Seyt. 25.

Okltbr.

Novbr. 23 2.

Art der Lehrerinnen Ort. Prüfung.

Frankfurt a. OD. Kommissions⸗ prüfung.

Königsberg i. Ostpr.

Breslau. angsprüfung an einer Privat Lehrerinnen · Bildungs⸗

anstalt. ? Coblenz. Kommissionsprũfung für katholische Bewerberinnen. Oppeln. Kommissionsprüũfung. Marienwerder. Desgl.

Berlin. Desgl.

Coblenz.

Marienwerder. ö Münster. Kommissionkprüfung. Bromberg. Desgl.

Stettin. Desagl.

Stift Keppel bei Hilchenbach. Dögl. Bromberg.

Stralsund. Kommissionsprüfung. Berlin.

2) Alphabetische Uebersicht. Prüfungstermin für

Lehrerinnen. stche 16. August

Augustenburg . T. Mai

Berent ..... 21. Septbr.

Berlin .. . .. 17. März

5. April 3. Mai 19. April

24. Septbr.

ulvor⸗ rinnen.

Art der Lehrerinnen · Prüfung.

Abgangsprüfung bei der Lehre⸗ rinnen⸗Bildungsanstalt an St. Leonard.

Abgangsprüfung am Königlichen evangelischen Lehrerinnen⸗ Seminar.

Abgangsprüfung an der katho⸗ lischen Lehrerinnen Bildungs⸗ anstalt bei dem Marienstifte.

Abgangsprüfung am Königlichen Lehrerinnen⸗Seminar.

Kommissionsprüfung.

Abgangsprüfung an der Luisen⸗

tiftung.

desgl.

8. Oktbr. 2. Nov. Kommissions prüfung.

Breslau . . . . 12. März

16. März 6. Juni 5. Juni 24. Septbr.

28. Septbr. Bromberg . . . 16. Maͤrz

Abgangsprüfung an einer Privat ⸗Lehrerinnen⸗Bildungs⸗ anstalt.

desgl. Kommissionsprüfung. Abgangsprüfung an Privat · Lehrerinnen⸗Bildungs⸗ anstalt.

desgl.

desgl.

10. April 13. April Kommissionsprůfung.

18. Sept.

Abgange prüfung an einer Privat Lehrerinnen⸗Bildungs⸗ anstalt.

16. Oktbr. 19. Oktbr. Kommissionsprüfung.

Danzig.... 13. 24. Septbr.

Drovyßig . . .. in der ersten 4 . des mats Juli

28. Juli

Düsseldorf ... Eisleben . . .. 5. Juni 5. Juni Elberfeld . . . 13. August

März 15. März 1 ,, an der städti⸗

schen Lehrerinnen⸗Bildungs⸗ anstalt, zugleich für Externe.

Abgangsprüfung an einer Privat · Lehrerinnen Bildungs: anstalt.

ö an dem König⸗ lichen Lehrerinnen⸗Seminar und dem Königlichen Gouver⸗ nanten⸗Institut (evangelisch).

9. August Abgangsprüfung an der Luisen⸗

schule, zugleich für Externe. Kommissionsprüfung. Abgangsprüfung an der städti⸗ schen evangelischen Lehrerinnen⸗ Bildungsanstalt.

Elbing . . . . . 18. Sept. 260. Sept. Kommissionsprüfung. Erfurt . . ... 19. Sept. 19. Sept. desgl. ; Frankfurt a. O. 13. März desgl.

25. Septbr. desgl.

Frankfurt a. M. .

Gnadau . . . . 11. Juni

Graudenz .. . 1. Mai Halberstadt .. 6

Halle a. S. . . 3. Sept. Hannover.

. 3. Sept.

Kassel .. . .. 30. Marz 4. April

Sept. 12. Sept. Abgangsprüfung an der städti⸗

schen Lehrerinnen⸗-Bildungs⸗ anstalt.

Abgangsprüfung an der Lehre⸗ rinnen Bildungsanstalt der evangelischen Brüdergemeinde.

Abgangsprüfung an der städti⸗ schen Lebrerinnen⸗Bildungs⸗ anstalt.

März 6. März Kommissionsprüfung.

Abgangsprüfung an der Privat⸗ Lehrerinzen⸗Bildungsanstalt bei den Francke'schen Stif⸗ tungen.

. . 12. März 12. März Abgangsprüfung an der städti⸗

schen Lehrerinnen- Bildungs⸗ anstalt, zugleich für Externe.

3. Sept. Kommissionsprüfung.

Abgangsprüfung an der städti⸗ schen Lehrerinnen-Bildungs⸗ anstalt.

Keppel, Stift . 16. April 18. April Kommissionsprüfung.

(bei Heilchenbach) 18. Okt. 18. Okt.

Koblenz ...

1. Okt. 15. März

8. April

9. Okt.

desgl.

. 6. April 12. April Abgangsprüfung an der evan⸗

gelischen Lehrerinnen Bil⸗ dungsanstalt, zugleich für Externe.

Kom missionsprüfung für katho⸗ lische Bewerberinnen.

Abgangsprüfung an der städti⸗ schen Lehrerinnen ⸗Bildungs⸗ anstalt.

Abgangeprüfung an dem städti⸗ schen Kursus zur Ausbildung katholischer Elementarlehre⸗ rinnen, zugleich für Externe.

Königsberg i. Ostpr. 2. April 11. April Kommissionsprüfung. 17. Sept. 26. Sept. desgl. ;

Köslin . . . . . 24. Liegnirirt ... 29. Marienburg .. 16.

März 28. März

Marienwerder. S8. Okt. Montabaur . . 18. Münster .... 9. April

6. August

15. Okt.

Münstereifel. 5. April

April 24. April desgl. ärz desgl.

Abgangsprüfung an der städti⸗ schen Lehrerinnen⸗Bildungs⸗ anstalt.

13. Okt. Kommissionsprüfung. April 20. April desgl. 9. April desgl.

Abgangsprüfung an dem König⸗ lichen katholischen Lehrerinnen- Seminar.

15. Okt. Kommissionsprüfung.

Abgangsprüfung an der städti⸗ schen katholischen Lehrerinnen⸗ Bildungsanstalt. ;

einer

Prũufungstermin fũr Art der Lehrerinnen Ott. Lehrerinnen. 1 Prũfung. Neuwied.... 4. Mai Abgangeprüfung an der stãdti⸗ schen evangelischen Lehre⸗ rinnen · Bildungsanstalt. Oppeln.... 3. Okt. 2. Okt. Kommissiongyrũfung. Paderborn... 19. März Abgangẽprüfung an dem König sichen katholischen Lehrerinnen · po 12. Man 16. Rärn A6, fang an dem ga ,,, Mãärz 15. Mãrz angeprüfung an dem König 5. Lehrerinnen Seminar. 10. Sept. 13. Sept. desgl. s. Potsdam ... 14. März Kommissionsprũfung. Saarburg ... 11. März 19. März Abgangsprüfung an dem König⸗

lichen katholischen Lehrerinnen⸗ Seminar, zugleich für Externe.

Schleswig ... 20. Febr. 6 Kommissionsprüfung. 4. Sept. 8. Sept. desgl. Stendal .... 1. März desgl. für Volksschul⸗Lehre⸗ rinnen. Stettin ..... 5. April 5. April Kommissionsprüfung.

18. Okt. 18. Okt. desgl. Stralsund ... 30. Okt. 30. Okt. desgl.

Thorn .... 27. August Abgangsprüfung an der städti⸗ schen Lehrerinnen ⸗Bildungs⸗ anstalt.

Tilsit ..... 4. Mai Abgangsprüfung an einer Privat⸗

ehr⸗Bildungsanstalt.

April 25. April Abgangsprüfung an der städti⸗ schen Lehrerinnen⸗Bildungs⸗ anstalt.

Abgangsprüfung an dem König⸗ lichen katholischen Lehrerinnen Seminar, zugleich für Externe.

Wiesbaden .. 20.

Tanten .... 8. Febr.

Ministerium für Landwirthschaft, Do mänen und Forsten.

Den Domänenpächtern Lüder zu Mannhagen, Krettow zu Gersdin und Dähn zu Güttin, im Regierungsbezirk Stralsund, ist der Charakter Königlicher Ober⸗Amtmann bei⸗ gelegt worden.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 3. Januar. Se. Majestät der

Kaiser und König hörten heute den Vortrag des Chefs

des Civil⸗Kabinets, Wirklichen Geheimen Raths von Wilmowski, nahmen militärische Meldungen entgegen und empfingen den zur Botschaft in Wien kommandirten Oberst⸗Lieutenant und Flügel-Adjutanten Grafen Wedel.

Im Königlichen Palais findet heute ein größeres Diner statt.

Ihre Kaiser liche und Königliche Hoheit die Kronprinzessin empfing gestern Nachmittag von 5 Uhr ab den Prinzen Windisch-Grätz, den japanischen Gesandten Siüzo Aoki und darauf den Professor Pr. von Bergmann.

Der französische Botschafter und dessen Ge⸗ mahlin werden, wie aus der bereits veröffentlichten amtlichen Ansage hervorgeht, nunmehr die zum Allerhöchsten Hofe ge⸗ hörigen oder daselbst vorgestellten Herren und Damen empfan⸗ gen. Dieser Empfang wird am Montag, den 8, und am Dienstag, den 9. d. M., jedesmal Abends von 9—11 Uhr, stattfinden. .

Der Anzug ist für die Damen in ausgeschnittenen Klei⸗ dern, für die Herren vom Militär in kleiner Uniform, für die Herren vom Civil in Frack mit Ordensband über

der Weste. ö

Am Neujahrsmorgen verstarb zu Oldenburg im fast vollendeten 70. Lebenjahre der Königlich preußische Gesandte, General⸗Lieutenant à la suite der Armee, Prinz Gu stav zu Ysenburg und Büdingen. Prinz Ysenburg, geboren am I7. Februar 1813, trat im Januar 1831 beim jetzigen 1. Garde⸗Dragoner⸗Regiment ein, wurde im Jahre 1837 der damaligen Bundestags⸗Gesandtschast in Frankfurt a. M. attachirt und fungirte später als persönlicher Adjutant bei Sr. Königlichen Hoheit dem Hochseligen Prinzen Friedrich von Preußen. Im Jahre 1849 wurde er der Gesandtschaft in Hannover beigegeben und unterm 22. Januar 1851 als Legations⸗Sekretär angestellt. Nach kurzer Thätig⸗ keit bei der Gesandtschaft in München kehrte er im März 1862 wiederum nach Hannover zurück und wurde durch Allerhöchste Ordre vom 265. November 1869 zum Gesandten daselbst er⸗ nannt und zugleich bei den Höfen von Oldenburg und Braunschweig accreditirt. Nachdem er im Juni 1866 die ihm als Gesandter in Hannover gestellte schwierige Aufgabe mit Takt und Festigkeit erfüllt hatte, wurde in Folge der politi⸗ schen Ereignisse der Amtssitz der Gesandtschast nach Olden⸗ burg verlegt, woselbst Prinz Hsenburg bis zu seinem Tode fungirt hat.

Auch nach seiner Anstellung im diplomatischen Dienste verblieb derselbe im Verbande der Königlichen Armee und wurde, nachdem er im Jahre 1865 mit dem Charakter als General ⸗Major zu den Offizieren à la suite der Armee ver⸗ setzt war, bei der Feier der goldenen Hochzeit Seiner Majestät des Kaisers und Königs mit dem Charakter als General⸗ Lieutenant begnadigt. .

Prinz Ysenburg hat sich während seiner nahezu 35 jährigen diplomatischen Laufbahn als ein Beamter von unermüdlicher Pflichttreue und Hingebung bewährt und mannigfache Zeichen Allerhöchster Huld und Anerkennung erhalten. Außer dem Eisernen Kreuze und dem Johanniter⸗Orden befand derselbe sich seit dem Ordensfeste 1378 im Besitze des Rothen Adler⸗Ordens 1. Klasse mit Eichenlaub und erhielt bei der Feier seines 5 jährigen Dienstjubiläums am 25. Januar 1881 den Kronen⸗Orden erster Klasse mit dem Emaillebande des Rothen Adler⸗Ordens mit Eichenlaub verliehen.

König und Vaterland verlieren in dem Verstorbenen einen unter schwierigen Verhältnissen erprobten treuen Diener, dem ein ehrendes Andenken stets bewahrt bleiben wird.

der Vollstreckung der von de , Kern ng. ifa sf⸗ pan

29 und der Finanz ⸗Minister unterm ). Dezember v. J.

I) Die Anordnung und Leitung des Zwangs verfahrens erfolgt durch diesenige Behörde, welche den Defektenbeschluß abgefaßt hat. Die Provinzial Aufsichtsbehörde kann jedoch auch in dem Falle, wenn der Defektenbeschluß nicht von ihr selbst abgesaßt worden ist, die Funktionen der Vollstreckungsbehörde

men.

a. Insoweit es fich um einen Defelt an öffentlichem Ver⸗ mögen handelt. hat die Vollstreckungsbehörde die zuständige Verwaltungsbehörde um Insollstellung des Defekts zu ersuchen. Defekte dieser Art werden, soweit dieselben Einnahmen an Gerichtskofien oder Geldstrafen, welche bei der Verwaltung der indirekten Steuern definitiv zu verrechnen sind, betreffen, von dem Hauptsteueramt bei den bezeichneten Einnahmen, im Uebrigen von der Regierungs⸗ (Bezirks⸗ Hauptkasse bei den unbestimmten Einnahmen der Justizverwaltung in Soll gestellt. Ausgenommen

iervon sind die Defekte, welche an einem zur Bezahlung von

eugengebühren 2c. bestimmten eisernen Vorschusse des Ge⸗ richtsschreibers sich ergeben. Defektirte Beträge dieser Art werden von der Regierungs⸗ (Bezirks⸗) Hauptkasse bei den unbestimmten . Kap. 27 Tit. 14 ihres Hauptetats in Soll gestellt und zugleich bei den unvorhergesehenen und vermischten Ausgaben, Kap. 58 Tit. 17 des Etats, verausgabt.

Etwaige Verzugszinsen werden in denjenigen Rechnungen, in welchen die bezuglichen Defektenbeträge zum Soll gestellt sind, vorschriftsmäßig verrechnet, dagegen eingezogene Kosten des Defektenverfahrens bei den sonstigen Einnahmen der Justizverwaltung nachgewiesen.

3) Die Zwangsvollstreckung erfolgt unter entsprechender Anwendung der Vorschriften der Verordnung vom 7. Sep⸗ tember 1879 (GesetzSamml. S. 591).

Die Verrichtungen des Vollziehungsbeamten werden durch einen von der Vollstreckungsbehörde zu beauftragenden Ge⸗ richts vollzieher wahrgenommen. Derselbe hat nach den für 4 Zwangs vollstreckungen bestehenden Vorschriften zu verfahren. .

Mit den defektirten Geldern sind zugleich die in dem Verfahren entstandenen baaren Auslagen und der Betrag des Ausfertigungsstempels für den Defektenbeschluß, sowie die tarifmäßigen Gebühren des Gerichts vollziehers zur Beitreibung

u bringen. ! Die dem Gerxichtsvollzieher aus der Staatskasse zu ge⸗ währende Entschädigung bestimmt sich nach den Vorschriften der 88. 24, 25 der Gerichtsvollzieherorduung vom 14. Juli 1879. Die durch den Gerichtsvollzieher eingezogenen Gebühren fließen zur Staats kasse. . .

4) In dem Austrage an den Gerichtsvollzieher ist der

zum Empfang der beigetriebenen Gelder Berechtigte zu be⸗ eichnen. ; hien die beizutreibenden Gelder mehreren Berechtigten zukommen und durch die Vollstreckung nicht zum vollen Be⸗ trage gedeckt werden, so hat der Gerichtsvollzieher den einge⸗ zogenen Theilbetrag bei dem Amtsgericht in vorläufige Ver— wahrung zu geben, sofern nicht in dem Auftrage für jenen Fall . von der Vollstreckungsbehörde ange⸗ ordnet ist. e

5) In bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten, welche aus der Vollstreckung der Defektenbeschlüsse hervorgehen, erfolgt die Vertretung des Fiskus durch die Bezirksregierungen, in der Provinz Hannover durch die Finanzdirektion.

6) Insoweit sich der Defekt als uneinziehbar ergiebt, ist wegen der Niederschlagung desselben an den Justiz Minister zu berichten.

Die Cession einer Hypothekenforderung ohne Uebergabe der Hypothekenurkunde an den Cessionar ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Civilsenats, vom 20. November v. J., insofern eine mangel⸗ hafte, als sie durch eine spätere Cession derselben Hypothek an eine andere gutgläubige Person unter Uebergabe der Hypothekenurkunde in Bezug auf das belastete Grundstück illusorisch gemacht werden kann.

Der am hiesigen Allerhöchsten Hofe beglaubigte König⸗ lich bayerische Gesandte, Graf von Lerchen feld⸗Kö fe⸗ ring, ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

S. M. Kbt. „Il tis“, 4 Geschütze, Kmdt. Korv. Kpt. Klausa, ist am 19. November 1882 in Shanghai eingetroffen.

Das „Marine⸗Ver.⸗Bl.“ veröffentlicht folgende Nach⸗ richten über Schiffs bewegungen (das Datum vor dem Orte bedeutet Ankunft daselbst, nach dem Orte Abgang von dort). S. M. Knbt. „Albatroß“ 15/10. Punta⸗Arenas 7. II. 2./1I. Montevideo. (Poststation: Montevideo Uruguay.) S. M. S. „Carola“ 15.9. Apia. Letzte Nachricht von dort 26/9. Beabsichtigte in der zweiten Hälfte November nach Sidney zu gehen. (Poststation: Sidney [Australien) S. M. Knbt. „Cyclop“ 14/10. Alexandrien. TLetzte Nachricht von dort 15. 12. (Poststation: Alexandrien [(Egypten].) S. M. S. „Eli⸗ sabeth“ 7/10. Außenrhede von Wusung 25.10. 31.10. Amoy 12/11. 13.11. Swatom. Befand sich nach tele⸗ graphischer Meldung am 25./11. in Hongkong. (Poststation: Hongkong.) S. M. S. „Gneisenau“ 160.12. Car⸗ thagena 12.12. 12/12. Gibraltar 13/12. 19.112. Plymouth in der Nacht zum 20.12. 24.12. Kiel. (Post⸗ station: Kiel.) S. M. Knbt. „Hyäne“ 24 / 8. Valparaiso 26. /8. (Poststation: Sidney [Australien) S. M. Knbt. „Iltis“ 25.109. Amoy 265/15. nach den Pescadores. 2ͤ. 10. Amoy 31/10. nach Shanghai. (Poststation: Hongkong.) S. M. S. „Leipzig“ 22/11. Madeira 26. 11. 29. I2. Montevideo. Beabsichtigt am 3./1. S3 die Reise fortzusetzen. (Poststation: bis 11.1. 85 Valparaiso (Chili, vom 12.1. 83 ab Callao Perul) S. M. Av. „Loreley“ 28.11. Kon⸗ stan tinopel. Letzte Nachricht von dort 22. 12. (Poststation: Konstantinopel) S. M. S. „Moltke“ Wi. Valparaiso. Letzte Nachricht von dort 7.11. sPoststation: Panama.) S. M. S. „Nymphe“ S. /12. Syracue 11/12. 12/12. Messina 18.12. 22. / 12. Palermo. Beabsichtigte gegen Anfang Januar nach Malta zurückzulehren. Poststation: Malta.) S. M. S. „Olga“ 312. Barbados 4/13. 7/12. St. Thomas. Beabfich⸗ tigte am 13.12. nach Dominica (Prinz Ruperts-Bay) zu gehen. (Poststation; St. Thomas Westindien].) S. M. E „Stosch“ 27.109. JYJokohama. Beabsichtigte am 13.11. nach Kobe zu gehen. (Poststation: Hongkong.) S. M. Knbt. „Wolf 28. /8. Chefoo 16.10. 18. 10. Port Arthur 20. 10.

26. / 10. Nieu Trifft am 165.11. Ueber⸗ winterung in 33 * (P 8 ,

Mecklenburg. Schwerin, 1. Meckl. ) Die letzten Bulletins Über das nden des Erbgroß⸗ ber zigz lauten:

l. Dezember, Abends 7 Uhr. Se. Königliche Hoheit der Erb⸗ großherzog hatte in der leßztverfloßsenen Nacht zwel heftige Husten · anfälle und war nicht von Fieber. Indessen bezeichnet diese Störung im Befinden keinen Rückschritt im Entwicklungsgang der Krankheit, indem der Tag recht günstig und ohne Fieber verlief und der Hohe Patient die Nachmittagsstunden wiederum bei leidlichem Wohlbefinden außer Bett zubringen konnte.

1. Januar, Abends 7 Uhr. Auch die letzten 24 Stunden ver⸗ liefen für Se. Königliche Hoheit den Erbgroßherzog verhältnißmäßig günstig. Der Hohe Kranke blieb ganz fleberfrei, der Husten zeigte ö mäßige Intensitãt, und das allgemeine Befinden war be⸗

iedigend.

Oesterreich Ungarn. Wien, 2. Januar. (W. T. B.) Neuestens eingelangte authentische Berichte stellen außer allen Zweisel, daß der Botschafter Graf Wimpffen in voller plötzlicher Geistesstörung Hand an sich gelegt hat, und auch die wenigen Zeilen, welche er in aufgefundenen Briefen hinter⸗ lassen hat, geben den vollgültigen Beweis, daß eine den Ver⸗ ewigten seit mehreren Tagen beherrschende hochgradige ner⸗ vöse Aufregung sich unter dem Drucke einer fixen Idee zum vollen Wahnsinn gesteigert hat. Alle in Umlauf gebrachten Gerüchte über andere veranlassende Ursachen der unglücklichen That erscheinen demnach vollkommen unbegründet, die Ver⸗ mögensverhältnisse des Verstorbenen sind vollkommen geordnet.

Großbritannien und Irland. London, 1. Januar. (Allg. Corr.) Fast alle englischen Zeitungen bringen, wie üblich beim Jahreswechsel, lange Rückblicke über die Er⸗ eignisse des abgelaufenen . Das Resums derselben ist, daß, obgleich das letzte Jahr viele Enttäuschungen aufzuweisen habe, es im Ganzen das englische Volk in einer, einer voll⸗ kommenen Befriedigung näher kommenden Stimmung in das neue ehr eintreten lasse, als dies an manchen vorhergehen⸗ den Neujahrstagen der Fall gewesen ist. Der Jahres⸗ abschluß verzeichne einen besseren Aufschwung der Ge⸗ schäfte; das parlamentarische Geschäftsverfahren sei refor⸗ mirt worden; es befänden sich in . nicht länger unverurtheilte Verdächtige im Kilmainhamgefängnisse, und die Befürchtungen hinsichtlich des Ausbruchs eines europäi⸗ schen Krieges, Egyptens wegen, seien so zu sagen gründlich geschwunden. Das Ministerium sei rekonstruirt, und der Wahlsieg der Liberalen in Liverpool sowie die unbeanstan—⸗ dete Wiederwahl Sir Charles Dilke's im Wahlkreise Chelsea zeigten ein allgemeines Gefühl der Befriedigung über die Fortdauer der Gladstone'schen Regierungsverwaltung und den Gang der politischen Ereignisse. Kurzum, England sieht der Zukunft mit hoffnungsvollem Vertrauen und ungetrübter Sicherheit entgegen.

Mit dem heutigen Tage treten sechs neue Parla— mentsakte der letzten Session in gesetzliche Kraft, darunter 3 zur Beschützung der Eigenthumsrechte verheiratheter

rauen.

Großbritanniens Staatseinkünfte in dem am 31. v. M. beendeten dritten Quartal des laufenden Fiskal⸗ jahres betrugen 20 998 148 Pfd. Sterl. gegen 20 919 560 Pfd. Sterl. in dem entsprechenden Quartal des vorhergehenden Jahres, was eine Zunahme von 78 588 Pfd. Sterl. darstellt. Die Zölle lieferten in dem abgelaufenen Quartale einen Mehrertrag von 110 000 Pfd. Sterl., die Vermögens⸗ und Einkommensteuer einen solchen von 197 000 Pfd. Sterl., wäh⸗ rend die Post 90 000 Pfd. Sterl. und der Telegraphendienst 30 000 Pfd. Sterl. mehr abwarfen als in dem entsprechenden Zeitraum des vorhergehenden Jahres. Accise, Stempelgefälle, die Bodensteuer und verschiedene andere Einnahmequellen figuriren dagegen mit einer mehr oder minder erheblichen Ab⸗ nahme. Für die verflossenen neun Monate des laufenden Fiskaljahres betrugen die Einnahmen 59 335 631 Pfd. Sterl. gegen 58 813 055 Pfd. Sterl. in dem entsprechenden Zeitraum des vorhergehenden Jahres, was eine Zunahme von 522 576 Pfd. Sterl. ausmacht.

2. Januar. (W. T. B.) Die „amtliche Gazette“ veröffentlicht den Auslieferungsvertrag mit San Sal— vador sowie die Ernennung einer Königlichen Kom mission zur Untersuchung der Gefängnißzustände in Irland.

Dublin, 2. Januar. (W. T. B.) In dem Pro zeß gegen Delanay, welcher wegen Mordversuchs gegen den Richter Lawson vor die Assisen verwiesen worden war, hat der Gerichtshof dahin entschieden, daß die Anklage wegen ver⸗ suchten Mordes nicht durch Beweise erhärtet sei. Die Regie⸗ rung wird Delanay nunmehr morgen unter der Anklage der Verschwörung zum Morde vor Gericht stellen.

Frankreich. Paris, 2. Januar. (W. T. B.) Die heute stattgehabte Leichenschau hat ergeben, daß Gam-— betta an einer Entzündung des Dickdarms und Dünn⸗ darms und Vereiterung der umgebenden Gewebe gestorben ist. Eine chirurgische Operation wäre nicht am Platze und gefährlich gewesen. Außerhalb der Eingeweide wurde keine weitere Verletzung konstatirt. Der Leichnam Gambetta's wird einbalsamirt und morgen nach Paris gebracht. Man glaubt, daß die Beisetzungsfeierlichkeiten am 10. d. in Paris statt⸗ finden werden.

2. Januar, Abends. (W. T. B.) Der Leichnam Gambetta's soll morgen Abend nach dem Palais Bourbon übergeführt werden. Die Regierung hat nunmehr bestimmt, daß das Leichenbegängniß, welches auf Freitag Mittag fest⸗ gesetzt ist, auf Staatskosten in feierlichster Weise stattfinden soll. Der Leichnam wird aus dem Palais Bourbon nach dem Pore⸗la: Chaise gebracht werden. Die ganze Garnison von Paris soll die Leichenparade stellen. Die Zeitungen der legitimistischen Partei sind der Ansicht, daß die Republik mit Gambetta dahin sei, da jetzt keine Gewalt mehr zum Widerstande gegen eine Invasion der revolutionären Elemente existire. Die republikanischen Organe erklären; der Verlust sei zwar ein großer, doch sei die Existenz der Republik nicht an das Leben irgend eines einzelnen Mannes geknüpft; sie ermahnen die Republikaner zu einträchtigem Zusammenhalten. Das „Journal des Dobats“ führt aus: man werde Gambetta viel verzeihen, weil er Frankreich so sehr liebte; das Blatt laubt, daß die Erfahrung schließlich seine überströmende

atur gemäßigt und ihn zu einem wahren Staatsmann ge⸗ macht haben würde.

Wie die „République francaise“ meldet, erfolgte der Tod Gambetta's am 31. Dezember Nachts, 5 Minuten vor 12 Uhr.

Gerbien. Belgrad, 2. Januar. (W. T. B.) Die Skupschtina nahm den von mehreren Abgeordneten eingebrach⸗ * Antrag auf Kreirung eines Handels-⸗Ministe⸗ rium s an.

Aus Sofia, 21. Dezeniber, wird der olf Ce ge ben: Vierzehn zu Be putirten der National versammlun gewählte Musel⸗ männer sind bei dem Minister⸗Präsidenten General Sobo⸗ leff erschienen, um ihm ihre ergebenen Gesinnungen und Treue für den Fürsten Alexander auszudrücken. Der General empfing sie in Gegenwart des Kriegs⸗Ministers, des Chefs des Dragoner⸗Corps und des Leiters der Präsidentschaft des Staatsrathes. Die mohammedanischen Vertreter besprachen mit dem Minister verschiedene Angelegenheiten und ver⸗ bürgten sich zum Schlusse dafür, daß sie die Behörden in ihren auf die Unterdrackung des Brigantaggio der türlischen Banden 6 Bemühungen mit allen Mitteln unterstützen werden.

uf diese Erklärung erhob sich General Soboleff, und eröffnete den Deputirten, daß er in Folge dieser Zuficherung unver⸗ zögert den Belagerungszustand aufheben werde. Diese Ent⸗ scheidung der Regierung hat in der Hauptstadt wie in der Provinz den günstigsten Eindruck hervorgerufen.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 2. Ja⸗ nuar. (W. T. B.) Saͤmmtliche Blätter besprechen den Tod Sambetta's. Das „Journgl de St. Peters bo urg“ schreibt: Frantreich besaß einen Mann, auf welchen die einen ihre ganze Hoffnung setzten, während andere ihn fürchteten. Wir haben niemals zu der Zahl der enthusiastischen Be— wunderer Gambettas gehört, der mehr Redner als Staats⸗ mann war und seine Aktion besonders außerhalb seiner offi⸗ ziellen Stellung ausübte. Die Art, wie er seinen Einfluß geltend machte, hat ihm viel Freunde gemacht. Die Gluth seines Patriotismus wurde fast ausgeglichen durch die Intoleranz gegen Diejenigen, welche seinen Ueber⸗ zeugungen nicht nachgaben. Man kann voraussehen, daß die Monarchisten behaupten werden, das republikanische Regimen sei mit Gambetta abgestorben, während andererseits die In⸗ transigenten erklären würden, die Republik sei von ihrem Tod⸗ feinde befreit. Ohne die große Rolle Gambetta's in Abrede stellen zu wollen, kann man behaupten: seine Größe war im Abnehmen, seine Stellung stark erschüttert. Deshalb hat Frank⸗ reich wohl einen seiner berühmtesten Söhne verloren, aber dieser Verlust involvirt keine Gefahr für die Interessen der Nation. Der „Golos“ erkennt das Talent und die hohe volks⸗ thümliche Bedeutung des Verstorbenen und bemerkt: Gambetta habe seit dem Jahre 1870 niemals eine Annäherung an Rußland außer Acht gelassen; die Verwirklichung derselben sei mit seinem Tode undenkbar geworden. Wenn Gambetta gefehlt habe, so seien die Fehler nur durch seine leidenschaft—⸗ liche Liebe zum Volke erklärbar. „Dieser Liebe wegen war uns Gambetta auch sympathisch. Die „Neue Zeit“

giebt ebenfalls der tiefsten Trauer über den Ver⸗ lust des ihr äußerst sympathischen Politikers Aus— druck und sagt: Rußland habe stets Frankreich mehr

geliebt als Frankreich Rußland. Rußlands Liebe sei un⸗ eigennützig gewesen. Der Tod Gambetta's habe in der russi⸗ schen Gesellschaft aufrichtiges und tiefes Mitgefühl mit Frank⸗ reichs herbem Verluste hervorgerufen. Die deutsche „St. Petersburger Zeitung“ schreibt: Es scheint ein⸗ leuchtend, daß Gott besondere Gedanken und Zwecke hatte, als er Gambetta gerade jetzt, wo noch blinder Lärm die Unsicherheit unserer internationalen Verhältnisse recht eindringlich vor Augen geführt, aus dem Leben abberief. Die Zeitung glaubt, die Franzosen würden dem Staatsmanne nicht die Kränze versagen, den Menschen aufrichtig betrauern und mit der Zeit lernen, der erhöhten Ruhe froh zu werden, welche der Tod Gambetta's gewährt. Der „St. Petersburger Herold“ meint: der Tod Gambetta's eröffne eine düstere Perspektive für das Jahr 1883, weniger für Rußland als für Deutschland und Frankreich, indem die Legitimisten jetzt Kraft gewinnen und durch das Inaussichtstellen eines Revanchekrieges noch mehr gewinnen würden. Das Blatt plaidirt für ein festes Dreikaiserbündniß, an welchem die anarchistischen, klerikalen und chauvinistischen Wünsche und Hoffnungen machtlos zerschellen würden.

Amerika. Washington, 2. Januar. (W. T. B.) Die Schuld der Vereinigten Staaten hat im ver— gangenen Monat um 15 410 000 Doll. abgenommen. Im Staatsschatze befanden sich ult. Dezember 312 920 000 Doll.

(Allg. Corr.) Der Senat hat den Gesetzentwurf, betreffend die Reform des Civildienstes, angenommen, und zwar mit 39 gegen 5 Stimmen. Die Besetzung aller Stellen, welche von der Bundesregierung abhängt, soll danach künftighin nicht mehr eine blos zeitweilige sein, d. h. auf so lange, wie die herrschende Partei am Ruder bleibt, sondern eine dauernde werden, und es soll innerhalb des Be⸗ amtendienstes ein Aufrücken stattfinden, wobei sich die Stellen⸗ inhaber einer Prüfung zu unterziehen haben. In der Ausführung des Gesetzes soll der Präsident durch drei Kommissare des Senats unterstützt werden, welche der Präsi⸗ dent ernennt und wobei er auch die demokratische Partei zu berücksichtigen hat. Der Staatsdienst soll künftig von der Parteipolitik gänzlich unabhängig werden. Der Senat war einer solchen Reform entschieden abgeneigt, hat aber dem Drucke der öffentlichen Meinung nachgeben müssen, und man hofft, daß auch die Abneigung des Repräsentantenhauses gegen die Bill überwunden werden wird.

Seitungsstimmen.

Die „Elberfelder Zeitung“ sagt in einer Neujahrs⸗ betrachtung:

Es ist nicht zu leugnen, daß die Anschauungen der breiten Masse des Volkes, namentlich aber derjenigen Bevölkerungskreise, welche nach politischer Bethätigung ringen, durch die Entwürfe der Regie⸗ rung eine Richtung auf das Praktische und Positive ge— wonnen haben, welche die Herrschaft einseitiger Theorien oder verschwommener Begriffe allmählich untergräbt. Man wird es heute kaum noch in Abrede stellen, daß in früherer Zeit gerade in den gebildeten und einsichtigeren Schichten des Volks eine Strömung vorherrschte, welche der Selbstüberlassung, Selbstbestim—⸗ mung, Selbsthülfe mit Einem Worte der „Freiheit? und zwar einem ziemlich unklaren und verworrenen Begriff von Freiheit eine Zauberkraft beilegte, welche sich nur unter Voraussetzungen entwickeln konnte, die bisher nicht eingetreten waren. m von der Freiheit einen heilsamen Gebrauch zu machen, muß man Kraft und Selbstüberwindung besitzen. Den Schwachen in dem

Kampfe gegen überlegene Macht auf sich selbst und sich allein an