1883 / 14 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 16 Jan 1883 18:00:01 GMT) scan diff

Gewerbe und Handel.

Der Verwaltungsrath des Börsen⸗Handels⸗Vereins bat beschlossen, der bevorstebenden ordentlichen Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende Lon 12 00½ vorzuschlagen.

Der Aufsichterath der Börsen⸗Kommissionsbank hat die Dividende für das Geschäftsjahr 1882 auf 7o/o normirt und wird 2 bevorstehenden Generalrersammlung eine entsprechende Vorlage machen.

In der gestrigen außerordentlichen rm, nm,. der Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff⸗ und Hafenbau⸗ Aktiengesellschaft wurde einstimmig die Liquidation der Gesell⸗ schaft beschlossen und zum alleinigen Liquidator mit dem Rechte der Kooptation der Korvettenkapitän a D. O. H. Olberg bestellt.

Verkehrs⸗Anstalten.

Auf den preußischen Staatsbahnen sind die durch die Hochfluthen des Rheins und seiner Nebenflüsse gestörten Ver bindungen nunmehr sämmtlich wieder eröffnet.

Triest, 16. Januar. (W. T. B.). Der Lloyvddampfer „Ettoro“ ijt heute Abend mit der ostindisch-⸗chinesischen Ueberland⸗ post aus Alexandrien hier eingetroffen.

Plymouth, 15. Januar. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfser Silesia!“ ist hier angekommen.

New York, 15. Januar. (W. T. B.) Der Dampfer der National ⸗Dampfschiffs⸗ Compagnie (C. Messingsche Linie) Spain“, der Dampfer des Norddeutschen Lloyd Neckar“ und der Hamburger Postdampfer „Wieland“ sind hier eingetroffen.

Berlin, 16. Januar 1883.

Justus Olshausen .

Am letzten Tage des vergangenen Jahres umstand in einem Haufe der Lützowstraße ein großer Kreis von Ge— lehrten und Staatsbeamten den Sarg eines Mannes, der, mit heivorragenden Gaben ausgestattet, als politischer und wissen⸗ schaftlicher Mann, als Universitätslehrer und Staatsbeamter im langjährigen Dienst des Staates und der Wissenschaft eine den höchsten Gütern der Nation gewidmete, segensreiche Thätigkeit entfaltet hat. Justus Olshausen ist zur ewigen Heimath eingegangen. Ihm war das seltene Glück beschieden, in vollkommener, fast jugendlicher Klarheit und Frische des Geistes, in jener bewunderungswürdigen Harmonie alles Denkens, Wollens und Könnens, welche steis den eigen— artigen Zauber seiner Persönlichkeit bildete und dem Beobachter wie die verkörperte Vollendung aller praktischen Philosophie erschien, sein 82jähriges Leben bis zu einem ruhigen, seligen Ende auszuleben. Requiescat in pace!

Geboren am 9. Mai 1800 zu Hohenfelde in Holstein, widmete er sich in Kiel, Berlin und Paris dem Studium der orientalischen Sprachen, wurde 1823 außer— ordentlicher, 1830 ordentlicher Professor derselben an der Universität Kiel und blieb in dieser Stellung bis 1848. Als Kurator derselben Universität wurde er in jenem Jahre von der Stadt Kiel in die Landes versammlung und von dieser zu ihrem Vize-Präsidenten, sowie zum Chef des schleswig— holsteinischen Sanitäts-Kollegiums gewählt. Im Jahre 1852 von der danischen Regierung seines Amtes entsetzt, wurde er auf seinen Antrag und auf die warme Empfehlung Alexander von Humboldts in den preußischen Staatsdienst als Ober-Vibliothekar und Professor der orientalischen Sprachen in Königsberg aufgenommen. „Ew. Königliche Majestät werden“ so heißt es in dem Empfeblungsschreiben, welches A. von Humboldt bei dieser Veranlassung an König Friedrich Wilhelm IV. richtete „huldreichst verzeihen, wenn

ors der U Königsberg, wegen seiner allgemein anerkannten Gele und nach dem Rufe seines vortrefflichen, fried amen Cha— rakters zum Bibliothekar vorgescklagen worden ist, zu unter— stützen wage. Ich habe denselben 5 Jahre in P

ich die allerunterthänigste Bittschrist des Professors Jußus Olshausen aus Kiel, der von dem Senat niversität ehrsamkeit

zaris, als ich mit ihm in der Ecole des Langues, unter dem berühmten Silvestre de Sacy persisch lerne, beobachten können. . . . Es wäre für die Wissenschast und den akademischen Unterricht ein Verlust, wenn eine so hervorragende Kraft, wie Olshausen ist, lange

brach liegen müßte . Möchte er doch als ein so verdienst⸗

voller Orientalist, in unserem Vaterlande eine Stellung durch z 5 5 . S 1er ** 11 *

Königliche Gnade finden können“. So urtheilte über Ols⸗

hausen einer der Besten seiner Zeit. Fünf Jahre verblie

6 Olshausen in gedeihlicher Wirksamkeit in Königsberg. Ende 1858 erfolgte seine Berufung als vortragender Rath im Kultus— Ministerium nach Berlin, wo ihn die Akademie der Wissen— schaften 1860 zu ihrem ordentlichen Mitgliede erwählte. Nach— dem er 16 Jahre lang seinen Posten bekleidet und seinen im Tod ihm vor Kurzem vorausgegangenen Nachfolger Goeppert mit wohlwollendem Entgegenkommen, welches di dahingeraffte edle Mann bis an

sein Ende ̃

Freundschajt 1874 in den

ihm mit dankte, in wohlverdienten

sein Amt eingeführt hatte,

rat er Ruhestand. ̃

Mehr als

andere Auszeichnung, die ihm während seiner BReamten⸗ laufbahn zu Theil wurde, erjüllte ihn das Allerhöchste Hand— schreiben zu seinem fünfszigjahrigen Dienstjubiläum am 82 9 325512 nnn, 2 4. November 1873 mit den Gefühlen inniaster Freude und Dankbarkeit Seit seinem Rücktritt von den Geschäften die Studien früberer Jahre mit jugendlichem Eifer wieder aufnehmend, war nIr5rss T ian hn iv E Nacht 88 6 ö 9 Doyrgrre he er unablässig thätig. bis ihn in der Na t des 9. 10. Dezember plötzlich ein Unwohlsein überfiel, dessen Hartnäckigkeit die letzten Krafte seines Körpers erlagen. Er verschied in der 6 da Gr Dermo ! in 24 Nacht des 27. Dezember um 1112 Uhr, umstanden von ten Seinigen. . * 1 Rr, 5 83 57 XShiaEeiter 5 Olshausen vereinigte solche geistige Fähigkeiten in sich, welche einzeln zuweilen, vereint gewiß nur äußerst selten vor— amm e, amm 2835 BoB 9 2 . mmen: eine gleich hohe b kon 1. 2* * 7 B

für praktische Thatig . Verdienste um die Wissenschaft darz:

Genauigkeit in Allem und Jedem, ein Gedächtniß von ungewöhn— licher Treue und Präzision, durchdringender kriti

d * un no pur sa Rsnfes ö sinn und eine bebutsame, schoöpferische Divinatio sgabe, die? 1 ö . nir mn mmm * , , m, , s. . alles verbunden mit einem ganz ungewöhnlichen Umfang sach— . 64* 1 Ws nern 58 B 5 f 1 lichen und sprachlichen Wissens befahigte ihn zur Behandlung 7 zar nem Mrnhlems s. ö * . are ne dn 6. der schwierigsten Probleme, denen er besonders auf dem Ge— . P e rr * 3 8 2. ö 22 biet der Sprache und Literatur der Hebräer und Perser nach⸗ 51— 3— C 82 00 w NerIJemi -S 1175 gin Seine Entzifferung der Pehlewi⸗Legenden auf den n e mm n . 7 , 12421 358 , k Münzen der Sasaniden-Könige (1843) ist der Ausgangspunkt a m. Fer rr = 5 TGirtzratur gęemords— ö E ö einer reichen numismanlslwen Titer; ur geworden. eine Cr⸗ 8 = 1122 * NM Ia lere = 1233 * * 2a 7E. I οs Werk flaru 9 der Psalmen (1853) 1n ein tlansi es Wer n , n M 21 523 CBT HIIâCÆ . 2831742

von bleibendem Werth und sein Lehrbuch der hebräãischen e. * 128 2 W 8 2 em . zm Sprache (1861), das seitdem durch Bearbeitungen in

verschiedenen Sprachen eine weite Verbreitung gefunden hat, darf mit Recht als eine in der Geschichte der orientalischen Sprachwissenschaft Epoche mache de Leistung bezeichnet wer⸗ den. Es ist äußerst charakteristisch für Olshausens Scharfblick, mit dem er jede Erscheinung auf dem weiten Felde wissen⸗ schaftlicher Arbeit verfolgte, für die Vorurtheilslosigkeit, mit der er jede Anregung und Belehrung, von welcher Seite sie auch kommen mochte, annahm und berücksichtigte, daß gerade er es war, der für eine bis dahin in Deutschland mißachtete, ja vielfach gelästerte Wissenschaft, das Studium der assyrischen Keilschrift, zuerst seine Stimme erhob. (1865.)

Daß der Verstorbene für den preußischen Ministerial⸗ dienst gewonnen wurde, ist der Initiative des Staats⸗ Ministers von Bethmann⸗Hollweg zu danken. Er trat am 15. Dezember 1858 in das Ministerium ein und wurde durch Patent vom 25. November 1868 zum Geheimen Ober⸗Regie⸗ rungs-Rath ernannt. Seit jener Zeit widmete er sich seinem Amt, einem der schwierigsten und wichtigsten in unserer Unterrichts verwaltung, der Bearbeitung der Angelegen— heiten aller preußischen Universitäten, mit dem ganzen Aufwand seiner Kraft und Zeit, mit liebevollem Eingehen in die geringsten Details der Geschäfte, sine ira ac stadio. Olshausen war nicht ein Mann der Leidenschaft, rascher Ent⸗ schlüsse und stürmischen Handelns; seine Stärke war. sich selbst in allen Lebenslagen in ruhiger Festigkeit gleich zu bleiben. Was er that, entsprang der stets klaren Quelle ruhiger, streng logischer, nur mit Thatsachen rechnender Ueber— legung. Was aus seiner Feder hervorging, war gewissen— haft vorbereitet, systematisch angelegt, klar ausgeführt und sein Stil war ein Abbild der völligen Reinheit, Klarheit und Harmonie seines ganzen Wesens. Ein erklärter Gegner jedes Parteitreibens in der Politik wie im gewöhnlichen Leben, hatte er für jede Ansicht ein offenes Ohr und die volle Bereitwilligkeit, ihr gerecht zu werden, und nachsichtig und versöhnlich war auch dann noch sein Urtheil, wenn seine besten Jstentionen von gegnerischer Seite durchkreuzt wur—

den. Was ihn aber ganz besonders zum Staatsbeamten qualifizirte, war jener gesunde Takt, der in schwierigen

Richtige trifft, der unter

Verhaltnissen instinktiv das unt. der an und für sich

Umständen, welche die Erreichung höchsten Ziele unmöglich machen, die gegebenen Mittel klug verwendend stets den besten und fürzesten Weg zu dem höchsten jeweilig erreichbaren Ziel glücklich herauszu— finden weiß.

Olshausen arbeitete die längste Zeit unter dem Minister von Mühler. Man konnte es oft aus seinem Munde hören, daß er für die hohen Eigenschaften seines Chefs, die Lauter— keit seiner Gesinnung, seinen unermüdlichen Pflichteifer und seine hohe Geschaftskenntniß, schließlich für seine Objektivität, mit der er sachlichen Erwägungen jeder Art stets zugänglich

war, die unbedingteste Hochachtung hege. Ein durch politische Meinungsverschiedenheit niemals getrübtes, zwi—

schen Minister und Rath bestehendes Verhältniß gegen— seitigen Vertrauens erklärt es, daß Olshausen zu jeder Zeit den Universitätsinteressen die gewissenhafteste, sorgsamste Pflege zuwenden konnte, und man darf es als sein bleibendes Verdienst in Anspruch nehmen, daß er den blühenden Zustand, in dem er die Universitäten bei seinem Amtsantritt vorfand, nicht allein erhalten, sondern mit glücklichem Erfolge weiter entwickelt hat. Und wer dies Verdienst in seinem ganzen Umfange würdigen will, darf nicht vergessen, daß in jener Zeit der größte Theil der Finanzkraft unseres Landes für die Reorganisation des Heeres und das Bestehen der großen Kämpfe, durch welche Deutschland geeinigt ist, heran— gezogen werden mußte, daß also, wenn es trotzdem gelang, unser höchstes Unterrichtswesen einer solchen Bluthe entgegen— zuführen, dies allein durch die umsichtigste Verwendung der vorhandenen Mittel, durch die bewährte Kunst altpreußsscher Verwaltung: mit geringen Mitteln Großes zu leisten, möglich geworden ist.

Das Loos des Verstorbenen war ein schönes: ein an Arbeit und Arbeitsfrüchten gesegnetes Leben, die edelster Freuden des Familienglücks, die Freundschaft und Verehrung weiter Kreise, ein ruhiges Ende in hohem, durch körperliche Leiden nicht getrübtem Greisenalter. Wie er an der Entwickelung der politischen

Verhältnisse in seinem engeren Heimathlande Schleswig-Holstein

den regsten Antheil genommen, so verfolgte er, seit dem die

deutsche Geschichte andere Bahnen eingeschlagen, mit der leb—

haftesten Theilnahme und jugendlicher Begeisterung den Auf—

schwung Preußens, die Wiedergeburt des Deutschen Reiches

und jede Phase seiner seitherigen Entwickelung. Möge es dem 1

Vaterlande nie an solchen Patrioten, dem Staate nie an solchen Beamten, der Wissenschaft nie an solchen Gelehrten fehlen!

Ver cht nden burg Sitzun 1883 Bolte setzte das burg wabrer underts fort über zwei vo dschrif Jahren 1587 u das m

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namigen Kurfürsten, nicht unterstützt wurde, entsagte er schließlich gegen Geldzahlung dem Bisthum 1609. Karl von Lothringen wurde rom Kaiser anerkannt, nachdem er den Griberiog Lecvold von Desterreich zum Coadjutor angenommen und das Stift katholisirt. Der Archiv⸗Rath Friedländer machte einige vorläunge Mittheilungen über die von ihm begonnenen Studien zur Herausgabe der mit dem Jahre 1289 beginnenden Ac a nationis Germanicae der Unirersität Bologna und erwäbnte unter den vorkommenden märkischen Studen ten einige Mitglieder der Familie von Kröcher und den bekannten Glossator des Sachsenspiegels, Johann von Buch, der seine bereits im Jahre 1305 zu Bologna gewonnene Kenntniß des römischen Rechts in die Mark brachte.

Der geschäftsfübrende Ausschuß der Hygiene- Ausstellung hält den 1. Mai als den Eröffnungstag fest. Die Vorarbeiten sind in bestem Fortgange. Das Ausstellungs gebäude erhält einen Hauptraum von ungefähr 100 m im Quadrat; ibm schließen sich drei weitere Hallen ron 10 und 20 m Weite an. Der Gesammt⸗Flächen⸗ raum des Gebäudes bat einen Inhalt ron ca. 12000 qm. Die Ueberdachung des Gebäudes wird durch 23 fleinere und 1 reich aus gebildete Kupxrelkonstruktion gebildet. Die Fagaden erbalten mebrert geschmackvoll dekorirte Portale und mit der großen Kurrel in Ver⸗ bindung ein in mächtigen Dimensionen gehaltenes Hauxrtrortal. Das Material, aus welchem das Ausstellungsgebäude bestehen wird, ist durchgehends Stein, Eisen und Glas, so daß Feuersicherheit in voll⸗ kommenstem Maße geboten ist. 2

St. Petersburg, 15. Januar. (W. T. B.) Nach weiteren Meldungen aus Berditscheff kam das Feuer im dortigen Cirkus, Abends 97 Ubr, gegen den Schluß der eben stattfindenden Vorstel⸗ lung, zum Ausbruch und wurde durch die Abbrennung eines Feuer⸗ werks herbeigefübrt., wobei der Vorhang in Brand gerietb. Das Feuer ergriff rasch Decken und Wände; die Zuschauer, gegen 800 Per⸗

sonen zählend. stürzten der Ausgangsthür zu und preßten sich gegen die sich nur nach Innen öffnende Ausgangstbür; die rorhandenen beiden Seitentbüren waren vernagelt und konnten nicht geöffnet werden. Als es gelang, die Thüre zu öffnen, sab man einen ganzen Haufen ron den Flammen er—

griffener Menschen. Die Feuerwehr traf etwa eine halbe Stunde nach Ausbruch des Feuers auf dem Brandplatze ein, das Löschen des Feuers war aber unmöglich, da das Wasser in den Wasserfässern und in den Schläuchen gefror. Die im Orchesterraum befindlichen Musi⸗ kanten waren die ersten Opfer der Feuersbrunst; die Gesammtijabl der ums Leben gekommenen Personen bat noch nicht festgestellt werden können, soll aber die Zahl von 150 übersteigen. Viele der im Hause befindlichen Personen retteten sich durch Herausspringen aus den Fen⸗ stern. Das Cirkusgebäude, die Pferde und die Garderobe hat daß Feuer vollständig verzehrt.

Vietoria⸗Theater. Se. Königliche Hobeit der Prin; Wil⸗ helm und Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Carl be—⸗ ebrten gestern wiederum Lie Vorstellung des Ausstattunasstücks Frau Venus mit Ihrem Besuch und rerweilten bis zum Schlusse derselben.

thaus. Auf dem Programm des morgigen Srmrhenie⸗ die „Erica“ von Beethoven.

Literarische Ne .

uigkeiten und periodische Schriften. Gesundbeit, 3 õ 2

4 8 d eitschrift für öffentliche und Erirate Hpaieine. Nr. 23 Inhalt: Originalarbeiten: Verkauf des Fleisches von ge⸗ fallenen und kranken Th Vereine. Uebersichten: Hospitäler für ar steckende

ig ieren, von Prof. Reclam. Die Samariter⸗ anke. Be⸗

2

sprechungen neuer Schriften: Die Kanalisation der Stadt Bremer⸗ ** ö J gerfur, Be v TF. 9 9n 9 * bafen. Das Obr in gesunden und kranken Tagen, ron Dr. Ludwig * Pz. 71 mer mm me m mm, n. ** Eo M. rn m Löwe. Die Milchprüfungsmethoden. Ueber Bererbung vor

9m 8372 ö. r MI. 0 TF I . 37 7. Krankheiten. Die körxperlichen Grundlagen der Geistesstörungen. w . 7 e, 22 * . 7 * a 2 Die Erschöpfungszustände des Gehirns. Entscheidungen des Pe -T. 2 T ir er Tenisl * P IMο 342 e Reichsgerichtes: Trichinen. Feuilleton: Holicementdächer. Ver 5 12 8 schiedenes. . 9 * 4 * 1 N . . Selbstrerwaltung. Nr. 1. Inhalt: Ueber Zer⸗ srrir * wor w T: in * * . ö N M 2901151 tückelungen von Grundstücken und Gütern aller Art (Parzellirungen, O; om Rratinner) 382 * *. 4 P Rauf ęgrSEI 0. ys Dis membrationen). Höbere Entscheidungen: Chausseemäßiger Aus⸗ 8 ner 8 Sa j aH Sv 6 . F. 7 24 bau eirer als Köemmunikationsweg benutzten Trift. Zuständigkein 82 T3. * FS. 7.7 nm *J . eFartii FE nz 222 8st; der Generalkommission, über die Oeffentlichkeit eines Weges Bestim⸗ nung zu treffen. Anlegung neuer Wege. Schankangele genheiten mung zu treten. Anleg u neuer Wege ScGaäantangelegendeiten (Verbot er Terrtse nin e S8 9FETC Erla c begonnene Gewerbes Verbot der Fortseßtung eines obne Gtlaubniß begonnenen Gewerbes 17 Ger Rhe? 1. 8 r 2 lie etheiligun e mt 5 nleaung der er r l 7 it rfügung von e tu 21 * .

vorsteher. . Amtsstube. en. Erdstich.

rchel (K.

1. Heft: Januar. Inhalt: L Auf—

ãtze bei Unterstellung ungleicher Zinsfüße jür die r Einnabmen und Ausgaben. Von Dr. Ed bendem Artikel. Von B. Borggrere. v d. Kettenburg, betreffend: Auffor⸗ stur t⸗Faslem. II. Bũcheran zeigen. III ßen. J. Geometer⸗Erxamen der Forst— kand es Forstetats im Abgeordneten hause. Beri be aswerthe Arbeiten auf dem Gebiete der Natur isch gleichende Anatomie des assimilatorischen Gewebesrstems der Pflanzen. Ueber die Anxflanzung von Reben auf urbar gemachtem Waldboden. Ueber den Einfluß des Lichts auf die Transfriration der Pflanien. Zur Aufforstun a Von B Borggreve. Die diesjährigen Parforce⸗Jagden zu Hannover. Bitte um lebende Forstinsekten. Vorlesungen an der Forstakademie Münden. Personalien (Preußen) Illustrirte Berliner Wochenschrift Der Bär“, Nr. JI5 9. Jahrgangs. Inbalt: „Was wird sie tun?“ Norelle von A. Rinkart (Fortseßung). Professor Dr. Ernst Curtius (mit Portrã 3 innerung an Ludwig Derrients 50 jährigen Todesta erg. Vor fuͤnfzig Jahren. Di— O d vo M. Eleonore Prochaska als August Renz, freiwilliger Jäger im Lützowschen Freicorps, von J. von Brun⸗ Barnow. Illustrationen: Ansicht vom Schildhorn, das neue Justizgebäude in Moabit und das Berliner Rathhaus vom Jabre NO. Andreas Schlüter. Der Müblendamm. Kaiser Wil⸗ belms Garderobe. Königlicke Hechsaule für Musßk. Berliner Adreßbuch 1883. Ausstellung alter Bilder. Berliner Straßen Am sogenannten grünen Graben. Brief⸗ und Fragekasten C Inserate Redacteur: Riedel Berlin: Verlag der Ewedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

8

Sechs Beilagen

(einschlie5lich Bõrsen⸗Beilage),

anßerdem die Gewinnliste der vom Invalidendank veran—⸗ laßten Lotterie zum Besten militaärischer Sülfsbedürftiger.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 14.

Berlin, Dienstag, den 16. Januar

1883.

Aichtamtliches.

Preußen. Berlin, 185. Januar. Im weiteren Verlaufe der gestrigen (21) Sitzung des Hauses der Abgeordneten wurde die erste und zweite Be— rathung des Gesetzentwurfs, betr. die Bewilligung von Staatsmitteln zur Beseitigung der im Stromgebiete des Rheines durch die Hochwasser herbeigeführten Verheerungen ortgesetzt. Nach dem Abg. Berger (Witten) ergriff der Vze-Präsident des Staats— Ministeriums von Putttamer das Wort:

Meine Herren, es ist ein charakteristisches Merkmal fast aller großen Notbstandsdebatten, daß die Berathung sich nicht ausschlieỹ lich um die Mittel drebt, welche angewendet werden müssen, um den traurigen Folzen eines solchen Notbstandes nach Möglichkeit Abbülfe ju schaffen, sondern daß sie auch in der Regel miütbegreift die Frage der Quelle dieses Notkstandes und die Frage der dauernden Ver⸗ stoxfung dieser Duelle. Der Herr Abgeordnete Dr. Hammacher bat am Schlus seiner Ausführungen auf dieses Gebiet einige Blicke ge— worfen und ich möchte am Eingang dessen, was ich die Ehre habe, dem bohen Hause vorzutragen, im allgemeinen mich mit dem Stand⸗ runkte einverstanden erklären, den er in dieser Beziehung entwickelt hat. Ich glaube auch, daß wir vergebens danach suchen werden schwemmungsnothstand der Rheinprovinz, von welche

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diesem Jabre beimgefucht worden ist, und welcher troß aller Abbülfe so schwere Folgen hinterlassen wird, daß wir vergebens danach suchen werden die Ursache dieser Schäden aufzudecken und denstlben durch menschliche Kräfte dauernd Abbülfe zu gewähren. Der Abgeordnete Hammacher hat vollkommen richtig bervorgeboben, daß die eigenthãm·

siche klimatische und meteorologische Konstellation dieses Semme die eigentliche Ursache der Ueberschwemmung gewesen ist. Der Rhein

9 n bat bekanntlich den ganzen Semmer. über einen ganz ungen hnlichen Wasser⸗ stand und Hochwasser gehabt. Die Regengüsse, welche Bowen und Monate

lang niedergingen, haben das Erdreich dergestalt durchtränkt, daß es zur Aufnabme und Absorbirung weiterer Wassermassen unfäbig wurde und als sräter in den Höben der Berge die ungewöhnlichen Schneemassen fielen daß da eine ungewöhnliche und im ganzen Jahrhundert unerhörte Hochfluth entstand, das ist begreiflich und unvermeidlich. Wenn an— geregt worden ist, den allgemeinen Ursachen nachzugehen, welche in großen Stromgebieten solche Nothstände berbeizufübren geeignet sind, so weiß ich, daß auch schon im Reichstage ein ähnlicher Gedanke auf— getaucht ist. Ich meine, wir müssen den Verhandlungen, welche sich

1 1 e

.

daran knüpfen möchten, von vornherein mit einer gewissen Resignatier entgegenseben. Meiner Ueberzeugung nach ist es in der That sebr schwer, da, wo es sich um vielleicht Jahrbunderte alte Verbältnisse bandelt ich will nur erinnern an die leider seit langer Zeit statt⸗ indende Entwaldung, die ohne Zweifel ein wesentliches Element der Ueberschwemmung bildet ich fage, diesen Verbältnissen gegenüber ist es schwer, im Rahmen einer parlamentarischen Ver⸗ bandlun eine Ansicht oder einen Standrunkt auszu⸗

sprechen. Ich will mich wenigstens in diesem Augenblick dessen

öllig enthalten; ich will nur, und ich glaube, ich darf das thun, dar⸗

auf binweisen, daß in unserem Vaterlande man schwerlich derartige

Quellen des Notkstandes in größerem Umfange wird, nachweisen igst 1

können. Ich glaube, es ist wenigstens das größte Verdienst unserer Staats- und Kommunererwaltung der Rheingegend, daß systematisch der Entwaldung vorgebeugt wird, und daß ich glaube, ich werde darauf nachber noch zu sprechen kommen die Wiederbewaldung

orjugsweise der armen Eifelgegenden seit 30 oder 40 Jabren unaus⸗ geseßt sich der Fürsorge aller Verwaltungezweige erfreut.

Meine Herren, ich möchte bitten, alle diese Gesichtspunkte aus der beutiger heiden ns nur zu be=

Dis purỹũ j . Diskussion vollkommen auszuscheider

1 1 schäftigen mit der Vorlage, welche in dem von der Regierung für 13 2E - 2* Se R-ne z 5 7 27 u om 7 *** rr F z richtig gehaltenen Rahmen die Mittel für unsere schwer betroffenen

Mitkürger an dem Rheine zur Verfügung stellt.

Den Vertheidigern der Vorlage von dieser Bank aus ist ihre Aufgabe durch die heutige Diskussien nit gerade sehr erschwert. Die sämmtlichen Redner haben sich mit dem Gedanken der Vorlage einverstanden erklärt und der einzige Einwand, der entgegengebalten ist, den möchte ich in ein Wort zusammenfassen, daß nämlich an⸗

8

durch den weiteren Gang der Dinge die Regierung in

folgen zu lassen. Abgeordnete

so sagen darf, à fonds perdu zur Verfügung

832 zu gering bemessen sei und erböbt werden müsse. Ich werde mir auf diese beiden Punkte mich iu beschränken und den Nachweis zu rversuchen, daß das k meiner Auffassung nach am besten ihun wird, es bei der Vorlage, wie sie Ihnen geboten wird, einfach zu belassen und mit mir zu boffen, daß bier in der That ausreichende Mittel zu den der Natur der Sache nach beschränkten Zwecken der Vorlage geboten sind. Ich will zunächst, weil das ja wesentlich mit in diesen Gedanken ganz hinein gehört, nicht unterlassen, dem bohen Hause einen Ueberblick der Sum— men zu geben, welche schon beute disponibel sind einschlieplich dessen, was bereits verausgabt ist, wobei ich selbstverständlich die Privat srenden mit hineinnehme. Denn ich glaube in der That, daß es ein

age, welcher, wenn ich gestellt werden soll 8

durchaus gesunder Gedanke der Staatsregierung und der Volls vertretung ist, in den von ihnen gebotenen Mitteln niemals so weit

zu gehen, daß diese humane und ethische Quelle der Hülfe verstopft oder überflüssig gemacht wird; im Gegentheil, ich habe die Meinung, alles, was der Staat thut, soll, abgesehen von anderen Zwecken, auch gerade den Zweck haben, die christliche und kumane Mithülse aus den Kreisen der durch die Gnade der gött⸗ lichen Vorsehung verschont gebliebenen Landestheile ihren Mitbürgern gegenüber anzuregen. Das ist denn auch in hobem und erfreulichem Maße gesckehen. Der Herr Oberpräsident der Rheinprovinz hat die Güte gehabt, mir noch in leLter Stunde eine Uebersicht dessen zu gewähren, waz bei ihm und bei den anderen betheiligten Staats bebhõrden ich rechne alles dasjenige ab, was gewissermaßen annonym im Kreise der Gemeindererwaltung und der Priratkreise zusammen⸗ gebracht ist sondern was bei ihm und dem von ibm präsidirten Zentralcomits der Rheinprovinz und bei den betreffenden Regierungs« präsidien Koblenz, Trier, Düsseldorf und Köln zusammengeflossen ist, und das ist denn doch beute schon eine Summe ron 1200090 4, wo allerdings die rom Reich gewãhrte und für die Rheinprovinz in Höhe von Do M präliminirte dem Oberpräsidenten zur Verfügung gestellte Summe mit eingerechnet ist. Von dieser Summe ist heute noch bei dem Herrn Obervräsidenten disponibel die Summe von 535 0090 4 Ich nehme an, und das kann man ja von der Umsicht unserer dortigen Bezirks- und Proxinzialbebörden erwarten, daß hierin ein glückliches Stmptom dafür liegt, daß die augenblickliche Noth, der Abbülfe ge⸗ schafft werden mußte, denn doch nicht mehr so groß sein kann, wie sie vielfach noch als bestebend befürchtet wird. Ich nehme an, daß die betreffenden Gemeindebebsrden, wenn der Frost, Hunger, Wohnungs⸗ noth, Mangel an Kleidungsstücken, Feuerungsmaterial irgendwo noch beute so groß wäre, daß sie in der That als eine brennende und im böchsten Zrade besorgnißerregende betrachtet werden müßte, denn an diese reichlich vorbandenen Fonds apvellirt hätten und ich schöpfe daraus die trostreiche Hoffnung, daß wir in der That, was den augenblicklichen Nothstand einer hungernden und frierenden Bevölkerung betrifft, daß

einem allgemeinen Bilde

wir da doch über den Kulmination frunkt der Noth kinaus sind und ich boffe, daß die Bebörden der Rbeinrrorinz sich wie bisber der nötbigen Fürsorge und Weisbeit in der Vertbeilung der verbandenen Mittel befleißigen. Hierzu, meine Herren, kommt die rom rreußischen Staat bereits à fonds perdu bergegebenen Summe ron s G

und die von mir in dieser Vorlage erbetene Summe ven 3 Millionen Mark. Hieriu kommt ferner die von den Prorinzialständen d Rheinprovinz bewilligte Summe von 1 Million Mark, welche zu re schiedenen wirtbschaftlichen Zwecken, tbeils obne Verrflichtung d Rückgewähr, theils zu sebr billigen Amortisationsbedingungen a Darlehen füt Kreise und Gemeinden bewilligt sind. Hier us ergiebt si schon in diesem Augenblick unangeseben die noch im Gange befin eben der jetzt in Gang kommenden hẽchst erft eren Mitbürger jenseits des Ozeans, Erträge liefern, daß unan ne Summe ron arnäkernd 6 Mil den Nothstand am Rhei gen, meine Herren, d di

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a lange nicht so sehr heimgesucht sind, wie unsere bedaue werthen Nachbarftaaten; ich bin überzeugt, daß Hessen. Baden, die Rheinpfalz vielmehr zu klagen baben als wir; Menschenleben in großer Anzabl sind verloren gegangen, ganze Ortschaften sind von der Erde rerschwunden, Hausrath ist in ungezäblter Summe verloren ge—⸗

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gangen in diesen Distrikten. Alles das stellt einen Umfang dar, wie i uns Gott sei Dank nickt stattgefunden bat. Aber ich sage, es daß die wesentlichen materiellen Beschädigungen Rhein hervorbringen kann, bereits bei den ersten U schwemmungen erfolgt sind, und daß bei der zweiten Ueberschwemmung si arum handelt, daß leider ein großer Theil der eben bewohnbar gemachten Wohnungen aufs Neue dem Gebrauch entzogen is ĩ s Bedürfniß entstebt, sie auszutrocknen, zu er⸗ wärmen und für den menschlichen Gebrauch wieder wohnbar zu machen. Das wird jetzt die Hauptsache sein.

Nun haben die Beamten, welche unter dem Vorsitz des Ober⸗ präsidenten vor etwa 10 Tagen in Koblenz getagt haben, um über en Umfang des Schadens und über die Mittel zur Abhüͤlfe zu be atben, darauf verzichten müssen, ziffermäßig eine statistische Unterlage sondern sie haben geglaubt, sich begnügen zu müssen mit ; unter Berücksichtigung der Vorgänge, wie sie uns aus früheren Notbständen bekannt sind, und es ist nun die

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18

. eben,

übereinstimmende Ansicht dieser Herren, denen wir doch bei der Be— kanntschaft mit den lokalen Verhältnissen, die ihnen innewohnt, eine gewisse Autorität nicht absprechen können, daß, eine Summe

von 3 Millionen ausreichen würde, um diejenigen Zwecke zu erfüllen, welche die Vorlage zu fkizziren versucht. Wenn dies, und wenn ferner erwogen wird, daß noch riele große Summen durch die

Privatmildthätigkeit aufgebracht sind, da möchte ich glauben, daß wir

1811

uns besser einer traurigen Perspektive in die Zukunft enthalten und vertrauensvoll gemeinschaftlich die Summe von 3 Millionen bewilligen in der Hoffnung, daß sie für die vorgesehenen Zwecke ausreichen wird. Anders liegt die Sache mit dem von dem Herrn Abgeordneten Dr. Hammacher angeregten Gesichtspunkt, ob es nicht nothwendig sei, die Summe ron 1205000 4, welche wir à fonds perdu erbeten haben, zu vergrößern, so habe ich es verstanden. Meine Herren, ich habe aus früheren amtlichen Stellungen, auch einige Erfahrung in Bezug auf Nothstands darlehne und die mit der Rückzahlung derselben ver⸗ bundenen Schwierigkeiten, aber vor allen Dingen, meine Herren, möchte ich den Gesichtsrunkt recht in den Vordergrund stellen, und, wenn ich so sagen darf, in unser gemeinschaftliches Gewissen ziehen, daß man außerordentlich vorsichtig sein muß in dem Ge— währen von Summen a fonds perdun, weil diese Gewährung, ins Un gemessene zugestanden, die moralische Kraft der Bevölkerung bricht; es ist außerordentlich nöthig, daß diejenigen, welche aus Staatsmitteln zu dem Zweck des Retablissements unterstützt werden, sich der Ver= pflichtung bewußt bleiben, nun auch tũchtig und kräftig zu arbeiten, um für die Zukunft die Mittel zu gewinnen, damit sie diese Ver⸗ pflichtung wieder abwälzen. Daß die Hülfe d fonds perdu bis zu einem gewissem Grade nöthig ist, erkennt die Staatsregierung vollständig au, aber den hervorgehobenen Gesichtsvunkt außer Auge zu lassen, halte ich nicht für richtig und ich glaube, der Herr Abgeordnete Hammacher wird das selbst nicht bestreiten konnen. Es ist ja unzweifelhaft wahr, daß bei der Wiedereinziehung bezüglicher Darlehne fehr verschieden verfahren werden kann, die Stgatsbehörden können dabei sehr große Fehler machen, sie können aber auch und ich hoffe, das wird der Fall sein mit der nöthigen Voisicht, Humani—⸗ tät und Geduld verfahren. ö .

Meine Erfahrungen auf diesem Gebiet stüßzen sich auf die Provin; Ostpreußen, in der ich früher die Ehre gehabt habe, amtlich ju fungiren; auch da waren, wie den Herren bekannt ist, in den Nothstünden von 1867 und 1868 Darlehne an nothleidende Land-

wirthe gegeben, und jwar gegen geringe Zinsen und mit geringer

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8 mnächst nahm der Finanz-Minister Scholz wie folgt

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emjenigen, was der Herr Minister Inner t ein paar Worte hinzuzufügen in Bezug auf di n der Gebäudesteuer nach dem Gesetze hin r ieserbalb noch besonderes vorzusehen sein erren, der Regierung, die diese Vorlage bi eiteres das Vertrauen nicht versagen,

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er unter Umständen nicht zu Gesetz woblerwogene Bestir stimmungen in dem rorliegende Tbeils der Rheinxrorinz ungeni klagende Interessenten noch auf Anträge gelegt worden. Gleichwohl habe ich sch behörden auch es officio noch auf die F

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und eine Erörterung derselben berbeizuführen. Inzwischen glaube ich bis dahin, daß etwa im Wege von Klagen und in Folge der von den

Prorinzialbebsrden geführten Erörterungen eine Unjulänglichkeit der gesetzlichen Bestimmungen sich ergeben sollte, empfehlen zu sollen, irgend welche Beschlüsse nach dieser Richtung hin hier im Hause nicht zu, fassen. Sollte es sich ergeben, daß obne einen gesetzlichen halb— jährigen oder ganzjährigen Erlaß der Gebäudesteuer der Noth der Betroffenen wirklich nicht abzubelfen wäre, so glaube ich in diesem Falle eine Vorlage auch von Seiten der Regierung in Aussicht stellen zu können; aber ich bin heute weder in der Lage, anzunehmen, daß dieser Fall sich einstellt, noch für meine Person zu besorgen, daß in der That eine solche außerordentliche Maßregel nöthig wäre.

Damit schloß die erste Berathung. Es folgte die zweite

(Spezial-) Berathung. Zu 5. 1, welcher lautet: Der Staatsregierung wird der Betrag ron drei Millionen Mark zur Verfügung gestellt, um an die, im Stromgebiete des Rbeines durch die Hochfluthen im Spätherbste des Jahres beziehungsweise im Winter 1882,83 Beschädigten nach Maßga des nachgewie senen Bedürfnisses Beihülfen zu bewilligen, insbe⸗ ondere: a. an 366 Beschädigte zur Erbaltung im Haus und Nahrungs⸗ stande,

b. an Gemeinden zur Wiederherstellung ihrer beschädigten gemein⸗ nützigen Anlagen,

c. zur Wiederherstellung und zur nothwendigen V beschädigten Deiche und Uferschutzwerke und der bindung stehenden Anlagen.

bat der Abg. Dr. Reichensperger (Cöln) die Regierung drin⸗ gend, bei der Wiederinstandsetzung der schadhaft gewordenen Deiche und Uferschutzwerke, wovon §. 1 ad c. spreche, mit größter Vorsicht zu verfahren. Namentlich am Oberrhein klage man allgemein, daß man bei der Stromregulirung bis— her zu sehr das Interesse der Schiffahrt, und zu wenig die Ueberschwemmungsgefahr berücksichtigt habe. In der Be⸗ waldungsfrage sei er mit dem Abg. Berger vollständig ein⸗ verstanden; zu seiner Freude gehe auch die Schweiz mit den Stromregulirungen und Aufforstungen jetzt ernstlich vor. Endlich empfehle er dringend die Anlegung von Pumpwerken nach holländischem Vorbild zur Verhütung von Grundwasser⸗ schäden, da gerade das Grundwasser in Verbindung mit der Hochfluth sehr großen Schaden angerichtet habe. ö

Der Abg. Biesenbach bemerkte, auch er halte die in der Vorlage gebotenen Mittel lange nicht für ausreichend. Ganz und gar ließen sich ja Ueberschwemmungsschäden auch in Zu⸗ kunst nicht vermeiden, aber es müsse von Staatswegen das Möglichste geschehen, um deren Wiederkehr in dem jetzigen Umfange zu verhindern. Es dürfe nicht wieder vorkommen, daß Ortschaften in Folge der gänzlich verfehlten Anlage der Schutzwerke vernichtet würden; namentlich am Unter— rhein seien alle Dämme zu schwach und zu niedrig. Auch die in den Rhein gelegten Buhnen hätten sich meist als äußerst nachtheilig bezüglich der Ueberschwemmungsgefahr er⸗ wiesen; ihre Beseitigung sei anzustreben. Man könne die Größe des Nothstandes daraus ermessen, daß es an sich dem rheinischen Charakter widerstrebe, um Staatshülfe zu bitten, diesmal aber alle Vertreter der Rheinlande einstimmig ver⸗ langten, daß der Staat mit seinen Mitteln eingreife. Die vorzügliche Haltung der Betroffenen habe der Minister schon im November gerühmt; das habe guten Eindruck am Rhein gemacht und das Vertrauen der Bewohner in die eigene Kraft noch gehoben. Es handele sich jetzt aber darum, die Existenz Hunderttausender von fleißigen Familien in den Städten und namentlich auf dem Lande zu wahren. Die Winterfrucht sei dort allenthalben total erfroren, die Aecker seien versandet und verschlämmt. Hier thue größere Hülfe noth, als die Vorlage sie gewähre; nur in der 3 die Regierung werde das bald von selbst einsehen, sowie eingedenk des Spruches „bis dat qui cito dat“ sehe er für diesmal von einem Antrage ab, um das schleunige Zustandekommen des Entwurfes nicht

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Amortisation. Ich erkenne vollkommen an, daß bei der Abwickelung dieser Sache sie wird in diesem Augenblicke wohl noch nicht ganz

zu verzögern.

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