1883 / 26 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 30 Jan 1883 18:00:01 GMT) scan diff

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Beim Beginn der Berichtswoche herrschten an den meisten deuiscken Beobachtungsstationen östliche und südöstliche, in München nordöstliche, nur in Karlsruhe südwestliche Luftströmungen vor, die jedoch nur an den Oststationen und in Berlin und Cöln während des größten Theils der Berichtswoche vorherrschend blieben und zu Ende der Woche nach Süd und Südwest umliefen, wäbrend in Heiligen stadt und Bremen sowie in Karlsruhe (bier nach kurzem Wechsel mit Nordost), schoön am 15. bezw. 16. südliche und südwestliche Wind- richtungen überwiegend wurden, nur in München erhielten östliche Strömungen in den letzten Tagen der Woche wieder die Oberhand. Der Temperatur der Luft lag, obwohl sie in den ersten Tagen der Woche eine niedrige war, doch an allen Stationen etwas über der normalen. Niederschläge erfolgten sehr wenige. Der beim Wochen beginn mäßig hohe Druck der Luft nabm an allen Stationen im Laufe der Woche rasch zu, konnte jedoch seinen hohen Standpunkt am Schluß der Woche nicht ganz behaupten.

Auch in dieser Berichtsweche gestalteten sich die Sterblichkeits⸗ verhältnisse der meisten größeren Städte Europas ungünstiger. Die ollgemeine Sterblichkeitsverhältnißzabl für die deutschen Städte stieg auf 26,1 von 25,86 der Vorwoche pro Mille und Jahr gerechnet. Die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war im Allgemeinen nicht verändert. Von 10900 Lebenden starben aufs Jahr berechnet, gleichfalls wie in der Vorwoche 80 Säualinge lin Berlin 79, in München 99). Dagegen war rie Sterblichkeit in den höheren Altersklassen, namentlich vom 20. bis zum 40. Jahre eine gesteigerte.

Unter den Todesursachen zeigen die Infektionskrankbeiten meist einen Nachlaß, nur Keuchhusten und Unterleibstyphus eine Zunahme der Sterbefälle Masern wurden in Danzig, Nürnberg, Bamberg, Stockholm, Venedig und besonders in Nordhausen häufig Todes veranlassung. Auch in den Rerierungsbezirken Marienwerder und Erfurt ist ihre Verbreitung eine bedeutende. Scharlachfieber beding— ten in Dresden, Plauen, Reichenbach, Apolda, Berlin, Stockholm, St. Petersburg viele Todesfälle. Die Zahl der Sterbefälle an Diphtherie und Croup war in Königsberg, Elbing. München, Magdeburg, Ham- burg, Elberfeld, Crefeld, Wien eine kleinere, in Stettin, Lübeck, Schwerin i. M., Dresden, Chemnitz, Eis leben, Berlin, Braunschweig, Barmen, Aachen, Hanau, Triest, Amsterdam, London, Warschau, St. Petersburg, Madrid eine größere oder nicht wesentlich vermin⸗ derte als in der Vorwoche. Der Keuchhusten verlief in Königsberg, Nürnberg, Oberhausen, Berlin, Glasgow Alexandrien nicht selten lödtlich. Typhöse Fieber führten in Eisleben, Paris, Prag, St. Petersburg, Turin, Alexandrien mehr Todes- fälle herbei; aus Thorn kam ein Tedesfall an Rückfallsfieber, aus St. Petersburg Malaga, Murcia, Saragossa mehrfache, aus Granada 12odesfall von Flecktyrhus zur Anzeige. Darmkatarrhe wurden in Breslau, Hamburg, St. Petersburg, Ruhr in Alexandrien häufiger Todesveranlassung. Todesfälle an Pocken kamen aus deutschen Städten 5 zur Anzeige, je 1 aus Königeberg, Elbing, Breslau, Schweidnitz, Darmstadt (angeblich Varicellen). Erkrankungen an Pocken zeigten sich im Regierungsbezirk Trier häufig, in Nürnberg in einigen Fällen. In beschränkter Zahl wurden Todesfälle an Pocken aus Wien, Budapest, Prag, London, Brüssel, Rotterdam, Rom, Saragossa, Alexandrien gemeldet. In größerer Verbreitung herrschten Pocken in Warschau, Paris, St. Petersburg und Madrid. In Baltimore erlagen in der Zeit vom 24. 30. Dezember 71 Personen den Pocken.

Nach den Mittheilungen der Großherzoglich hessischen Centralstelle für die Landesstatistik war die Menge des im Etatsj hr 1881,82 im Großherzogthum Hessen gewonnenen Biers um 7254,62 hl und der Bruttobetrag der Brausteuer um 3828,93 M6 höher, als im Etats jahr 1880/81. Einer bedeutenderen Bierpr oduk— tion in der Provinz Rheinhessen stand der vermebrte Konsum an Wein, in Folge des quantitativ guten Weinjahrs 1881 entgegen. Es ist daher, während in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen die Produktion von Bier gegen das Etatsjahr 1880/81 sich um 15 764 hl erhöht hatte, diejenige der Provinz Rheinbessen um Lö5l0 Ul zu⸗ rückgeblieben. Die Witterungsverhältnisse waren sowohl der Produk— tion, als der Konsumtion nicht ungünstig. Ebensowenig hatten berr— schende Krankheiten die letztere beeinträchtigt. Die Biermaterialpreise haben sich gegen das Vorjahr wenig verändert.

In dem Zustande der Brauereien sowie in der Beschaffenheit und Güte des Biers sind wesentliche Veränderungen gegen das Vor— jahr nicht eingetreten. Es wurde fast ausschließlich untergähriges, nicht starkes Bier aus Gerstenmal; gebraut, wobei aus 50 kg Malz mindestens 17 und höchstens 2,5 hl Bier gezogen wurden; dasselbe kommt als Jung oder Schenkbier und als Lagerbier zum Verkauf.

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Die Fabrikation des obergährigen Biers hat in dem Etatsjahr

188182 um 866 62 bl zugenommen und zwar vorzugsweise in dem

Steuerkontrolbezirk Mainz, mit der Bestimmung zum Verbrauch bei der Flößerei. Der Verbrauch von Malzsurrogaten, insbesondere von Reis, ist gegen das Vorjahr um 31 152 kg zurückgegangen.

Mit Anspruch auf Steuerrückvergütung wurden im Jahre 1881/82 im Ganzen 22 755 hl Bier, hauptsächlich nach Elsaß-Lothringen, der Schweiz, Frankreich, Belgien und Baden ausgeführt, und zwar vor— wiegend durch die Bierbrauer selbst. Biereinfuhren im freien Ver⸗ kehr des Steuervereins fanden in erbeblicher Menge nur aus Frank— furt a. M. und Hanau statt. Die Einfuhr von Bier aus den süd⸗ deutschen Staaten hatte sich gegen das Vorjahr vermehrt, während diejenige aus dem Zollvereins-Auslande geringer war. Es wurden mehr erhoben an Uebergangsabgaben 7123 „e, an Zoll 3248 MS.

Die Gesammtzahl der am Schlusse des Etatsjahres 1881/82 im Großherzogthum Hessen vorhandenen Bierbrauereien betrug: a. in den Städten 178, b. auf dem Lande 155, zusammen 333 Brauereien. Dieselben hatten während desselben Jahres Bier gewonnen: a ober— gähriges 4395,32 kl, b. untergähriges 736 483 hl; zusammen 740878,32 hl.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Musikalslsches Konversations Lexikon. Eine En⸗ eyklepädie der gesammten musikalischen Wissenschaften für Gebildete aller Stände. Unter Mitwirkung vieler anderer Musikgelehrten be— gründet von Hermann Mendel. Vollendet von Dr. August Reiß⸗ mann. Zweite Ausgabe (Erste Stereotyp Ausgabe) in er Bänden. Siebenter Band. Lieferung 74 83. Preis 5 M46. Berlin, Verlag von Robert Oppenheim. Der siebente Band dieser umfangreicken Enevklepädie umfaßt die Artikel M bis Paisiello. Wir greifen auch aus diesem Bande einige der interessantesten heraus, um einen Beweis von der nahezu erschöpfen— den Fülle des in dem Werke Geboötenen zu liefern. Gleich auf einer der ersten Seiten begegnet man einem bemerkenswerthen Abschnitt über das Madrigal, welches Wort von dem proper galischen mandre (Schäfer) und gal Eaut) abgeleitet wird weil die ursprünglichen Madrigale eben das Landleben mit seinem Thun und Treiben zum Gegenstande ihrer poetischen Betrachtung machten. Ferner seien ge⸗ nannt die Abschaitte: Johann Nepomuk Mäljl, den man fälschlich für den Erfinder des nach ihm benannten Metronoms gehalten hat, während er nur ein von dem Amsterdamer Mechaniker Winkel nach dem schon vorhandenen Stöckelschen Taktmesser verbessertes Instru⸗ ment weiter vervollkommnet und im Großen fabrizirt hat, sodaß Winkel die Priorität gerichtlich erstreiten mußte; Magazinbalg oder Maschinenbalg (für den Orgelbau) mit Abbildungen; die berühmten Sängerinnen Maria Felicitas Malibran und Mathilde Mallinger; die hessische Musikerfamilie Mangold; die Gebrüder Wil⸗ helm und Franz Mannstädt; der gefeierte Tenor Eduard Mantius; die Familie Mara, namentlich die berühmte Sängerin (1749 1833); mehrere musikalische Celebritäten dieses und des vorigen Jahr— hunderts mit dem Namen Marchesi, darunter Mathilde de Cöostrone⸗Marchesi, geborene Graumann, die bekannte Gesangelehrerin am Wiener Konservatorium; Kaiserin Maria Theresia, welche ihrer bemerkenswerth schönen Stimme wegen schon als fünfjährige Prinz'ssin in den Hofkonzerten sang und später auch in den Hofopern miwmirkte; ferner zahlreiche Komponisten und Virtuosen des Namens Marini, der Tenorist Mario, der be— fannte Komponist und Musikschrifisteller Mar kull, Markwort (der Erfinder der mimischen Interpunktion), Marpurg, Vater und Sohn;

Marsch; Heinrich Marschner; Adolf Bernbard Marx, der bekannte Musiktheoretiker und Biograph Beethorens; Etienne Henri Mehul, Meistersinger, Melodie, Melodrama, Felix Mendelssohn, Menestrels, Mensuralnotenschrift (mit vielen Proben), Menuett, Meyerbeer, Mi⸗ litãrmusik., Minnesang und Minnesänger, Modulation (mit vielen Notenbeispielen). Monteverde, Ignatz Moscheles. Mozirt und zabl⸗ reiche Musiker, Komponisten, Sänger ꝛc. des Namens Miller. Weiter folgen eine Reihe tbeoretischer Artikel über die ars musica selbst, die Musikformen, Musikgeschichte, musikalische Wettstreite und Musikfeste, sowie ein kürzerer Abschnitt über die Mysterien. Aus dem Buchstaben N seien nur notirt die Artikel Nachahmung, Nach⸗ baur, Naumann (Johann Gottlieb und Emil, einer der Mitarbeiter an dem Lexikon), Neapolitanische Schule, Neukomm, Neumen (mit vielen Abbildungen), Niederländische Schule. Nonen⸗ Akkord (mit Notenbeispielen), Notenschrift (mit Beispielen); aus dem Buchstaben O die Artikel Oboe (vom französischen Haut⸗ bois), Oktave, eine Folge der Bedeutung des Gegenstandes ent sprechend umfangreicher, gediegener Abschnitte über Oper, Oratorium, Orchester, Orgel und Orgelpunkt (letzterer mit außerordentlich vielen Beispielen) und ein belehrender, ebenfalls reich illustrirter Abschnitt über musikalische Orthographie sowie eine Abhandlung über die Quver⸗ türe. Mit den Biograpbien von Pasr, Paganini und Paisiello , der besonders interessante Band der vortrefflichen Encyklopädie, welche bei ibrer erschöpfenden Vollständigkeit nicht leicht den Rath und Aus—⸗ kunft Suchenden unbelebrt lassen dürfte.

Schwerin, 29 Januar. (W. T. B) Karl Freiherr von Ledebur, bisher Direktor des ständischen Theaters zu Riga, ist zum Intendanten des hiesigen Großherzoglichen Hoftheaterd, vor läufig auf ein Jahr, ernannt worden.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Der Breslauer landwirthschaftliche Verein hat für die Erfindung eines billigen, leicht anwendbaren und wirksamen Verfah— rens zur Vertilgung der Feldmäuse einen Preis von 1000 ausgesetzt. Die Prüfung und Entscheidung über die Preiswürdigkeit der eingehenden Vorschläge sowie eventuell die Zuerkennung des Preises erfolgen endgültig durch eine Fachkommission, bestehend aus dem Vor⸗ sitzenden des Breslauer landwirthschaftlichen Vereins, Könialichen DOekonomie⸗Rath Korn, sowie den Herren Professor Dr. Metzdorf⸗ Breslau, Dr. Crampe⸗Breslau, Rittergutsbesitzer Schacht ⸗Sadewitz, Rittergutsbesitzer von Schönberg-⸗Wasserjentsch, Rittergutsbesitzer Struwe Pirscham, Baron von Richthofen-Carlowitz, Amtsrath Krische⸗ Nimkau und Rittergutspächter Stapelfeld Cammendorf. Entspricht keiner der eingehenden Vorschläge den durch diese Kommission fest— zustellenden Anforderungen, so wird der Preis nicht zuerkannt. Be— werbungen um diesen sind bis Ende August d. J. an das Bureau des Bräslauer landwirthschaftlichen Vereins (Breslau, Matthias-Platz Nr. 6) einzureichen. ;

Gewerbe und Handel.

Nach Mittheilungen aus St. Petersburg hat das russische Zolldepartement mittelst Cirkulars vom 13. Dezember v. J. die Zoll— behörden angewiesen, wol lene Filzstoffe, welche zur Anfertigung ron Fußbekleidungen und Kleidungestücken benutzt werden, unter Pos. 201 des Zolltarifs zu rubriziren und mit 44 Kop. per Pfund zu verzollen. Die Berliner Handel s- Gesell'schaft veröffentlicht ihren Geschäftsbericht tür 1882. Außerdem liegt der Bericht über die außerordentliche Generalversammlung vom 11. November 1882 vor. Dem letzteren ist eine detaillirte Schilderung der Verhältnisse der Deutschen Lokal- und Straßenbahn ⸗Gesellschaft beigefügt.

Seit dem Januar 1883 erscheint die im K. K. Handels⸗ Ministerium in Wien xedigirte Zeitschrift Au st ria“ als Archiv für Gesetzgebung und Statistik auf den Gebieten der Gewerbe, des Han⸗ dels und der Schiffahrt in der Form einer Monaisschrift und wird am 25, eines jeden Monats autgegeben. Ihren Inhalt bilden fol⸗ gende Gegenstaͤnde: J. Die auf Gewerbe, Handel und Schiffahrt bezugnehmenden Gesetze des In und Auslandes, die einschlägigen Staate verträge und die wichtigeren, diese Gebiete betreffenden Ver⸗ ordnungen. Unter dieser Rubrik werden auch Erlasse des K. K. Handels-Ministeriums publizirt, welche nicht im Reichs ⸗Gesetzblatte verlautbart werden. II. Zusammenstellungen von Haupt⸗ ergebnissen der. Statistik, betreffend die Gewerbe, den Handel und die Schiffahrt, sofern sie für die Wissenschaft und Administration gleichbedeutend sind, außerdem jene statisti⸗ schen Zusammenstellungen des K. K. Finanz-Ministeriums, welche für die Austria? zur Veröffentlichung bestimmt sind, wie namentlich die monatlichen und jährlichen Nachweisungen über den auswärtigen Handel des österreichisch⸗ungarischen Zollgebietes. III. Wichtige Mittheilungen auf den Eingangs erwähnten Gebieten von bleibendem Werthe. Hieher gehören auch Berichte über gewerb— liche Ausstellungen. IV. Literatur-⸗Anzeigen. Mit der ‚Austria“ sind, wie bisher als Beilage, die unter dem Titel „Jahresberichte der K. und K. Konsulatsbehörden“ erscheinenden Vorlagen dieser Aemter verbunden und werden zugleich mit den einzelnen Heften jener Monats schrift ausgegeben. Das Abonnement beträgt loco Wien für die Beilage 2 Fl. 25 Kr., mit derselben 3 Fl. vierteljährig, die Kon— sulatsberichte allein ganzjährig 4 Fl.

Ueber die Roheisenproduktion der südwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen⸗ und Stahl- industrieller schreibt die Saar⸗ u. Blies⸗Stg.: Seit ihrer Konstituirung im Juni vergangenen Jahres nimmt die südwestliche Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller für die ihr zugehörigen Werke eine selbständige Statistik der Produktion von Roheisen auf. Es liegen nunmehr die Resultate des letzten Halb— jahrs vor; dieselben ergeben folgendes Bild: es wurden produzirt:

1882 1) Puddel⸗ 2) Spiegel 3) Bessemer⸗ 4) Gießerei⸗ Zu⸗ im Monat roheisen. eisen. roheisen. roheisen. sammen. Juli 35 339 t 144 t 2610 t 3711 41804 August 36811 WM 33 3207 43761 Septbr. 36 327 K 3 13 3 880 42 629 Oktober 38 051 k 5 3616 45367

Novbr. 37610 2000 3 302 42 912 Dezbr. 39 302, 100 3000 2913 45 315 Ges. S. 273 476 t 244 t 17475 t 26625 1 261518 t

Die Produktion war somit eine ziemlich gleichmäßige, indem das Max mum (Monat Dezember 45315 t) gegen das Minimum (Monat Juli 41 804 t) nur um 3511 moder noch nicht ganz 8,5 0 differirte. Durchschnittlich entfiel pro Monat eine Produktion von 43 6386 t. Im Allgemeinen hielt die Produktion der Gruppe in bemerkenswerther Weise Schritt mit der Gesammtproduktion Deutsch⸗ lands an Roheisen in derselben Periode, indem sie genau mit letzterer stieg und fiel, so daß man wohl kaum fehl geht, wenn man hieraus auf durchaus gesunde und normale Produktionsverhältnisse der Gruppe schließt. Der Lagerbestand der Werke war in ähnlicher Weise für dieselbe Periode ein gleichmäßiger; er betrug im Juli 1882 12934 t, August 11 334 t, September 10310 t, Oktober 10939 t, November 12974 t, Dezember 14 433 t, alfo in masimo 14433 t, in minimo 10 310 t, durchschnittlich 12 154 t Der durchschnittliche Absatz betrug somit 31 482 t, welche einen Werth von nahezu zwei Millionen Mark repräsentiren. Zu den Roheisen produjirenden Werken der Gruppe gehören zur Zeit 1) Rud. Böcking u. Comp. in Beebach lproduzirt ausschließlich Gießereiroheisen)., 2) die Dillin ger Hüttenwerke (seit dem 1. September 1882), 3) Gebr. Stumm in Neunkirchen, 4) Gewerkschaft Quint, 5) Gebr. Krämer in St. Ing⸗ bert, 6) Lothringer Eisenwerke in Ars a. d. M., 7) Burbacher Hütte, 8) Hüttengesellschaft Novsant (Lothr.), Eisenhütte Audun - le— Ti be, 9 De Wendel in Havingen, 10) Karcher u. Westermann in Ars a. d M.

Antwerpen, 29. Januar. (W. T. B.) Wollauktion. Angeboten 2293 Ballen, verkauft 756 Ballen. Käufer weniger zahl⸗ reich, Auswahl gering. Preise schwach behauptet.

Verkehrs⸗Anfstalten.

Plymouth, 29. Januar. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Wieland ist hier eingetroffen.

Berlin, 30. Januar 1883.

Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.) Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 167. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen: 1Gewinn von 90 000 M auf Nr. 4399. 1 Gewinn von 60 000 S auf Nr. 15016. 2 Gewinne von 30 000 S auf Nr. 77 569. 90 377. 6 4 Gewinne von 6000 S auf Nr. 52 802. 78 499. 32 Gewinne von 3000 SH auf Nr. 2514. 4477. 9859. 11461. 12753. 13458. 20 076. 25 796. 29 783. 30 251. 32 287. 40706. 41 085. 44780. 53 009. 59 553. 63 091. 64 123. 64 142. 66 872. 67 285. 69 577. 74 685. 76 608. 9 nern, 82 200. S5 316. S5 384. 86918. 88 g37. S9 562. 51 Gewinne von 1500 6 auf Nr. 2075. 2795. 2892. 4649 4819. 5395. 7086. 11 007. 13176, 15 079. 15428. 20 077. 24948. 26356. 27718. 31 194. 38 579. 40 554. 43137. 44 968. 47 066. 49 312. 50 231. 51 241. 51 594. 51 612. 54 381. 57 552. 57 609. 61 238. 65 289. 71 419. 72 610. 75 399. 76 943. 77115. 80 914. 82 09g2. 83417. 83 815. 86 670. S9 156. 93 231. 93 331. 94289. 94 655. Gewinne von 550 S6 auf Nr. 1343. 2336. 6199. 7676. 8346. 10 912. 13 008. 14 560. 15 721. 17447. 18 365. 20 547. 20 860. 22 006. 22833. 23 281. 24264. 25931. 26453. 27071. 28 451. 29 887. 36 543. 39 339. 39 608. 39 630. 41 197. 46 332. 46666. 47 830. 48 260. 51 330. 54 598. 54 648. 56 317. 58 320. 58 842. 58 972. 60194. 60 535. 60 720. 62 400. 63 804. 64913. 65 691. 69 089. 69 877. 70 527. 70818. 71 718. 71 839. 72417. 73 425. 74840. 78 662. 80643. 82476. 82798. 83 641. S4 099. . . 87 263. 88 601. 90 940. 91 585. 92 029. 92 324.

Bei dem Königlichen Eisenbahn-Betriebs⸗-Amte zu Berlin (Direktionsbezirk, Bromberg), Ostbahnhof, sind gegenwärtig mehrere Statioas-Aspirantenstellen für Militär⸗Anwärter frei, für welche Stellen z. 3. Anwärter fehlen. Bewerber, welche im Besitz des Civilpersorgungsscheins und gewillt sind, sich dem Königlichen Eisenbahn-Güter-Expeditions⸗ biw. Stationedienst zu widmen, können sich bei der genannten Behörde unter Einreichung des Civilversorgungsscheins und der übrigen Militär- papiere sowie eines selbstgeschriebenen Lebenslaufs melden. Auch sind Bremserstellen von derselben Behörde an civilversorgunge berechtigte Militär Anwärter zu vergeben und können sich etwaige Bewerber da— für unter Einreichung der vorbemerkten Papiere gleichfalls bei der— selben melden.

Am Sonnabend hielt der Verein für die Geschichte Berlins im Bürgersaale des Rathhauses seine statuten— mäßige Hauptversammlung ab, in der die allgemeine Rechen⸗ schaft über die Vereinsthätigkeit des verflossenen Jahres erstattet wurde. Nachdem der Vorsitzende, Geheime Ober⸗-Post⸗Rath Sachße die Sitzung eröffnet hatte, gedachte er zunächst mit warmen Worten und in gebührender Weife des verstorbenen Vereinsmitgliedes, Sxr. Königlichen Hoheit des Prinzen Carl, der den Verein kräftig gefördert, auf dessen Besitzungen und in dessen Hause er viel⸗ fache lehrreiche und fröhliche Stunden verlebt habe. Sodann erfolgten die rerschiedenen Berichterstattungen durch den Hauptschriftwart über die Thätigkeit des Vereins, durch den Archivar und Bibliothekar über die Vermehrung der verschiedenen Sammlungen, durch den Schatzmeister über die Vermögenslage des Vereins und durch den Pfleger der Louis-Schneider-Stiftung über diese Stiftung. Alle diese Berichte konstatirten ein erfreuliches Wachsen und Gedeihen des Vereins sowie die gesunde und kräftige fina zielle Lage desselben. Die Einzelnheiten können wir indeß an dieser Stelle übergehen, da sämmtliche Berichte gedruckt werden. Zum Schluß sprach Hr. F. Meyer „Zum Gedächtniß des verewigten ersten Vorsitzenden des Vereins, Ober⸗Bürgermeisters Seydel.“ Am Sonntag folgte das Stiftungsfest des Vereins, welches diesmal bei Kroll gefeiert wurde. Es lag nahe für den Verein, der von jeher von Patriotismus getragen und erfüllt ist, sein Stiftungsfest, das immer um diese Zeit gefeiert wird, dem Silber-Hochzeitsfeste des Kronprinzenpaares zu widmen. Eingeleitet wurde das Fest durch einen Prolog von Dr. Adolf Reich. Das schwungvolle Gedicht wurde von Hrn. Alfieri klar und eindringend gesprochen. Es folgte ein auf die Silberhochzeit bezügliches Festspiel, welches durch Bühnenkräfte vollendet zur Aufführung kam. An die Vorstellung schloß sich ale bald die Festtafel. Das Kaiserlied, vorgetragen von Frl. Dralle, folgte dem Toast des Vorsitzenden auf Se. Majestät den Kaiser.

Länger als in den früheren Jahren erhält sich diesmal das Interesse des Publikums für die Weihnachts-Ausstellung des Krollschen Etablissements, und namentlich ist es die liebens— würdige Bühnenarbeit von Elise Bethge⸗Truhn, „Die Reise durchs Märchenland“, die mit ihrer phantasiercichen Auestattung und den glänzenden Ballets allabendlich noch das zahlreichste Publikum, Groß und Klein, anlockt. An den letzten Abenden ist der Besuch aber trotz der bereits mehr als zweimonatlichen Aufführungen so gestiegen, daß die Direktion sich entschlossen hat, das Stück noch bis zum Schluß der Woche fort— zugeben und erst am Sonntag definitio mit der 70. Aufführung zu schließen. Der große Erfolg der diesmaligen Ausstellung beweist, daß die Kombination poetisch-symbolischer und patiiotischer Ideen in den Arrangements in Berlin immer den stärksten Anklang findet.

Belle ⸗Alliance⸗Theater. Frl. Ernestine Wegner wird in dem Ensemble-Gasispiel des Wallaer-Theaters noch an einigen Tagen mitwirken, und zwar als Lilly Krüger in dem Volksstück Ihre Fa⸗ milie“ von Stinde und Georg Engels. Am Sonnabend beabsichtigt Hr. Direktor Th. Lebrun noch einmal seinen unübertrefflichen Doktor Klaus“ zur Aufführung zu bringen.

Im Cirkus Renz gelangte am Sonnabend Abend eine neue Pantomime, die sechste in dieser Saison, zur Aufführung. Diese mit derschwenderischem Lurus an Kostümen und Requisiten ausgestattete

Pantomime führt den Namen .‚Diamantine“ und kann für Berlin

insofern als Novität gelten, als sie hier am Schlusse der vorigen Saison nur zwei Mal dargestellt worden ist. Sie enthält höchst effektvolle equestrische und choreographische Arrangements ist, vom Direktor Renz selbst in Scene gesetzt und wird von ihm bis in die kleinsten Details persönlich geleitet, so daß sie auch in der Reichs—⸗ hauptstadt denselben nachhaltigen Erfolg erzielen dürfte, der ihr bereits in Hamburg beschieden gewesen ist. Hr. Direktor Renz wird allabend⸗ lich nach Schluß der Pantomime durch mehrmaligen Hervorruf und vielen Beifall ausgezeichnet.

Concerthaus. Morgen veranstaltet Hr. Hof-⸗Musikdirektor Bilse einen Beethoven-Abend, an welchem u. A. die. Eroica und zum ersten Male die symphonische Dichtung . Wellingtons Sieg“ oder „Die Schlacht bei Vittoria“ zur Aufführung kommen werden.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußeischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 30. Januar

1883.

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M ZG.

Preußischen Staats · Anzeigers: Berlin 8wW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

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*g Inserate für den Deutschen Reichs und Königl. Preuß. Staats · Anzeiger und das Central · Sandels · register nimmt an: die stönigliche Expedition des Arutschen Neichs Anzeigers und Königlich

l. Steckbriefe und Untersuchungs- Sachen.

2. Subbastationen, Aafgebote, Vorladungen n. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung. Amortisation, Zinszahlung

R n. s. w. von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen.

In der Börsen-

Inserate nehmen an: die Annoncen ⸗Expeditionen des „Juvalidendank !, Rudolf Mosse, Haasenstein & Bogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

*

Annoncen Bureaux.

S. Theater- Anzeigen.

9. Familien- Nachrichten. beilage. KR

Steckbriefe und Untersuchungs⸗TSachen.

Steckbrief. Gegen den unten beschrieh enen Arbeiter Mar Moritz Liebe, am 27. Juni 1862 zu Pr. Grlau geboren, bis zum 18. August 1882 in Rirdorf ' bei den Schneiderschen. Eheleuten, Rirchhofstraße 30. wohnhaft gewesen, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen schweren Diehstahlz in den Akten 111. ]. 15fz/82 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und an die Königliche Direktion des Untersuchungsgesängnisses zu Berlin, Alt Moabit 11.12 abzuliefern. Berlin, den 23. Januar 1883. Der Ünterfuchunge richter bei dem Königlichen Land gerichte II. Beschreibung: Statur mittel, Stirn koch. Bart kleiner heller Schnurrbart, Augen grau, Zähne vollfiändig, Gesicht gval, Gesichtz farbe Fieih. Gestohlen find: 1) ein Paar schwarze Hosen, 2) eine schwarze Weste, 3) ein neues schwarzes Jaquet, 4) ungefähr 60 baares Geld.

4787 . Ell ghrief, Gegen den unten beschriebenen Schloffermeister Heinrich Wilhelm Ludwig Srtmann, geboren am 5. April 18334 zu Wils⸗ nack, welcher sich verborgen hält, soll eine durch vollftreckbares Urtheil des früheren Königlichen Kreisschwurgerichts zu Berlin vom 5. Juli 1878 erkannte Zuchthausstrafe von fünfzehn Jahren volls streckt werden. Es wird ersucht, denselben zu ver⸗ baften und in die nächste Strafanstalt für männliche Straͤflinge, welche um Strafvollstreckung und Nach richt nach hierher ersucht wird, abzuliefern. Berlin, den 26. Januar 1883. Königliche Staatsanwalt⸗ schaft beim Landgerichte II. Beschreibung: Alter 45 Jahre, Größe 5 Fuß 6 Zoll, Statur schlank, Körperbau kräftig, Haare dunkelblond, struppig, Stirn frei, Augen blau, Nase karmoisinroth, Ge⸗ sicht oval, Sprache deutsch. Bejondere Kennzeichen: Ist etwas x beinig und hat ein heiseres Organ.

Steckbrief. Gegen. den unten beschriebenen Kutscher Johann Heinrich Prösch, geboren am z. November isß1 zu Wilhelmsburg, Kreis Har⸗ burg, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Unterschlagung in den Akten III. J. 2145/82 verhängt. Es wird ersucht. denselben zu verhaften und an die Königliche Direktion des Untersuchungs⸗ Gefängnisses zu Berlin, Alt Moabit 11412, abzu⸗ siefern. Berlin, den 27. Januar 1883. Der Unter fuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte II. Beschreibung: Größe 171. m, Statur schlank,

aare blond, Kinn oval. Kleidung: blaues Jaquet,

laue Hofe, schwarze Pudel mütze und lange Stiefeln. Besondere Kennzeichen: Narbe am rechten Unter⸗ schenkel.

Steckbriefs⸗Erledigung. Der gegen den Nedac⸗ teur Johann Friedrich Julius Dolinski, ge⸗ boren am 26. Marz 1852 zu Königsberg i. Pr., in den Akten D. 393 de 1877 rep. wegen Vollstreckung einer Gefängnißstrafe von fünf Monaten und vier⸗ zehn Tagen unter dem 30. Dezember 1879 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, den 22. Januar 1883. Staatsanwaltschaft bei dem König⸗ lichen Landgerichte J.

Steckbrief. Gegen den Wehrpflichtigen Arbeiter Friedrich Wilhelm Schülsky, am 27. August 1851 zu Alt Langsow geboren, zuletzt in Zechin wohnhaft gewefen, evangelischer Religion, welcher flüchtig ist, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffen gerichts zu Seelow, vom 19. Dejember 1882 er⸗ kannte Geldstrafe von 190 6 event. eine Haftstrafe von zwanzig Tagen vollstreckt werden. Es wird er= sucht, denfelben im Betretungsfalle zu verhaften und an die nächste Gerichts behörde abzuliefern, welche, falls die Geldstrafe nicht eingezogen werden kann, um Vollstreckung der Haftstrafe und Nachricht zu den Akten E. 146. 82. ersucht wird. Seelow, den

25. Januar 1883. Königliches Amtsgericht.

141784 Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Diener und Schuh— macher Franz Scheuring von Unterschwappach im Kreise Ünterfranten, weicher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Betrugs und Urkunden— fälschung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Justizgefängniß zu Frankfurt am Main abzuliefern. Fraukfurt a. M., den 25. Januar 1883. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht. J. V.; gez. Barck⸗ haufen. Beschreibung: Alter 30 Jahre, geb. 26. Sept. 1852, Statur groß, breitschultrig, Haare röthlich, Sprache bayerischer Dialekt. Zur Beglau⸗ bigung: Leister, Aktuar.

Oeffentliche Ladung. Der Cigarrenmacher Ernsft Wilhelm Julius Sopp, am 26. September 1853 zu Ceile, Kreis Celle geboren, zuletzt in Delitzsch wohnhaft, wird beschuldigt, als beurlaubter Reservist ohne Erkaubniß ausgewandert zu sein. Uebertretung des 5§. 360 Nr. 3 des Ste. Ges. Buchs, Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierfelbft auf Sonnabend, den 19. März 1883, Morgens 19 Uhr, vor das Königliche Schöffen. gericht hierselbst zur Hauptverhandlung hiermit unter der Verwarnung geladen, daß er bei unentschuldigtem Ausbleiben auf Grund der nach 8 N72 der St. P. O. von dem Königlichen Landwehr⸗Bezirks⸗ Commando zu Halle a. d. S. vom 22. Februar 1882 ausge- stelllen Erklaͤrung wird verurteilt werden. Celle, den 22. Dezember 1882. Gerichts schreiberei des Königlichen Amtsgerichts, Abtheilung J. Borchers.

51293] ö .

Die nachstehenden Reservisten resp. Wehrleute als: 1) Franz Johann Heinemann, zuletzt in Salz gitter, 25 Gustav Lippelgoes, zuletzt in Salzgitter, 3) August Chrst. Friedr. Ludw. Pagels, zuletzt in Salzgitter, 4) Carl Emil Oskar Rindermann, zuletzt in Ringelheim, 5) Wilhelm Gottlieb Louis Voigt, zuletzt in Altenrode, 6) Joh. Friedrich Fhriftian Reinecke, zuleßzt in Altenrode, 7) Christian Ludwig Dreyer, zuletzt in Gitter, 8) Friedrich Wil⸗ helm Südekum zuletzt in Alt⸗Wallmoden, M Jo⸗ hann Heinrich Christian Bitter, zuletzt in Ohlen⸗ dorf und 10) der Erfatzreserrist J. Kl. Heinrich Friedr. Wilh Gremmel , zuletzt in Kniestedt, werden ich idr, ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben (Ueber- tretung gegen 5. 360 Nr. 3 des Strafgesetz buchs). Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf Mittwoch, den 14. März 1883. Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Liebenburg zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach 8. 472 der Straf— prozeßordnung von dem Königlichen Landwehrbezirks⸗ Kommando zu Hildesheim ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. Liebenburg, den 24. Novem⸗ ber 1882. Linde mann, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

(4695 Oeffentliche Zustellung.

Der Kaufmann Jacob Kaiser⸗Blüth, Benjs Sohn, zu Naumburg klagt gegen die Geschwister Heinrich, Karl und Ünna Martha Kimm von Elben, er— malen unbekannt wo? abwesend, aus Hypotheken⸗ brief vom 19. Juni 1876, mit dem Antrage auf Verurtheilung derselben zur Zahlung von 9 4 Rest⸗ zinsen für das Jahr 1879,80, zur Tragung der Kosten, sowie zur Anerkennung des Pfandrechts des Klägers an den im Grundbuch von Elben Bd. III. Fol. 85 Art. 72 in Abth. J. unter Nr. 3 einge⸗ tragenen Gemeindsnutzen, und lavet die Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Naumburg auf

den 28. März 1883, Vormittags 11 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Naumburg, Reg. Bez. Cassel, den 22. Januar

1883. Schedtler,

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. 4696 Oeffentliche Zustellung. . Der Kaufmann Abraham Fuld J. zu Westerburg klagt gegen den abwesenden Schuster Martin Krämer von Höhn-Urdorf aus Waarenkauf mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 42 A 45 mit 6 Zinsen von 35 e 25 seit 24. März 1880 und ladet den Beklagten zur münd—⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das König liche Amtsgericht zu Marienberg auf

den 28. März 1383, Vormittags 9 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht, Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

Oeffentliche Zustellung. Der Arbeiter Friedrich Chriftian Brodersen in Kupfermühle bei Flensburg, Kläger, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Müller J. in Flensburg, klagt gegen seine Ehefrau Christine, Sophie Brodersen, geb. Klinck, zur Zeit in Afrika, Beklagte, wegen böswilligen Verlassens, Beklagte hat sich mit Johann Feldschau, mit welchem sie vor ihrer Verheirathung im Jahre 1870 verlobt gewesen, nachdem dieser im Juni 1882 aus Afrika, wo er bisher gelebt hatte, zurückgekehrt, Per Schiff von Hamburg aus vermuthlich nach Afrika begeben. Wenigstens hat sie dies der Wittwe Feldschau mit dem Hinzufügen, daß sie den p. Feldschau geheirathet habe, mitgetheilt mit dem Antrage, die Ehe der Partelen dem Bande nach zu scheiden, und die Beklagte als den schuldigen Theil zu erklären und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die zweite Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Flensburg auf Sonnabend, den 5. Mai 1883, Vormittags IG ühr, mit der Aufforderung, einen hei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszuz der Klage bekannt gemacht. Pah r en, Ge⸗ richtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

46931 Oeffentliche Zustellung und Ladung. Nachstehender Auszug aus der Klage des k. Adv. Rechtsanwalts Costa vom 20. d6. Mts. für Frau Anna Gentner gegen ihren rechtskräftig geschiedenen Ehemann Lothar Anselm Gentner, vorm. Buch⸗ händler dahler, nun unbekannten Aufenthalts, wegen Vermögensscheidung und Alimentation, wird Letzte rem mit dem Bemerken hiermit öffentlich zugestellt, daß Verhandlungstermin beim K. Landgericht Augs⸗ burg, J. Civ. Kammer, bestimmt ist für Montag, den 23. April d. J., Vorm. S4 Uhr. fan wird aufgefordert, einen bei diesem Gerichte zugelassenen Anwalt rechtzeitig zu be⸗ stellen und hierzu geladen. Der klägerische Anwalt beantragt, den Beklagten für schuldig zu erkennen;

1) der Klägerin die Thelott'sche Leihbibliothek mit

11875 Nummern, Ladeneinrichtung und Geschäfts⸗ bücher fortan zur freien Verfügung zu belassen,

2) das baar eingebrachte Heirathsgut mit 51929 M nebst 50 / Zinsen vom Tage der Klags⸗ erhebung an zurückzubejahlen, . ;

3) eine vorauszubezahlende Alimentation von monatlich 10 M zu entrichten, I

4 sämmtliche Streitskosten zu ersetzen.

Augsburg, den 265. Januar 1883. . Gerichtsschreiberei des Königlichen Landgerichts. rün, Obersekretãr.

4710 Oeffentliche Zustellung.

In Sachen Grundhuber Willibald. Weber von Berg als Vormund des außerehelichen Kindes „Willibald! der Katharina Gerold von Huglsing, nun verehelichten Hitzelberger, Schweizerin zu Holz⸗ kirchen, gegen Rudolf Schneider, Schweizer von Innhausen, wegen Bezahlung einer restigen Llimentationsabfindungssumme ron 300 6, hat das K. Amtsgericht Weilheim durch Beschluß vom 19. l. M. bezüglich des unbekannt wo abwesenden Rudolf Schneider die öffentliche Zustellung bewilligt und wird derselbe hiermit zur mündlichen Verhand⸗ lung über die hier ju seiner Einsicht aufliegende Klage, dahin gehend:

„Es wolle Rudolf Schneider zur Bezahlung der Hauptsache mit 300 6 sowie kostenfällig und vorlaufig vollstreckbar verurtheilt werden“, vorgeladen auf ö. Dienstag, 13. März 1883, Vormittags 9 Uhr, in die Sitzung des K. Amtsgerichts Weilheim. Weilheim, 22. Januar 1883. ; Der geschäfts leitende K. Amtsgerichts⸗Sekretär: Felbinger.

Aufgebot. Behufs Verpfändung des dem Schiffskapitän Nicolaus Gauthier, dem Tauschläger Berend Freericks, der Wittwe Anna Klasen. geb. Freericks, und dem Schiffskapitän Hermann Richter zu Papenburg gehörigen Schooner ⸗Galliotschiffes Catharina, Unterscheidungs- Signal K. B. R. 8., zu Papenburg wird ein Aufgebot dahin erlassen, daß etwaige frühere Verpfändungen dieses Schiffes spä= teftens in dem auf Mittwoch, den 28. März d. J. 10 Uhr Vormittags, damit anheraumten Termine hier anzumelden sind. Der Gläubiger, welcher die Anmeldung unterläßt, verliert sein Vor⸗ zugsrecht gegenüber den Gläubigern, welche in das Schiffgregister werden eingetragen werden. Emden, den 22. Januar 1883. Königliches Amtsgericht. J. gez. Ha cke. Beglaubigt: Becher, Assistent, Ge⸗ richtsschreiber Königl. Amtsgerichts.

ces? Auszug.

Die zu Cöln wohnende geschäftslose Catharina, geb. Gartzen, Ehefrau des daselbst wohnenden Kaufmannes Hubert Joseph Schmitz, hat unterm 7. Januar 1883, unter Bestellung des zu Cöln wohnenden Rechtsanwalts Friedel,

gegen ihren genannten Ehemann Hubert Joseph Schmitz die Klage auf Auflösung der zwischen ihr und dem

Verklagten bestehenden gesetzlichen Gütergemeinschaft

zum Zwecke der vollständigen Gütertrennung ange

hoben. Zur mündlichen Verhandlung über diese Klage ift Termin zur öffentlichen Sitzung der J. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Cöln vom 15. März 1883, Morgens 9 Uhr, bestimmt worden. Cöln, den 24. Januar 1883. Friedel, Rechtsanwalt. Veröffentlicht. Breuer, .

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. 4690 Bekanntmachung.

Namens der Feilenhauersfrau Maria Hertel da⸗ hier hat Rechtsanwalt Martin daselbst gegen deren Ehemann, den Feilenhauer Johann Hertel von hier unterm 22. d6. Mts. beim F. Landgericht Nürnberg Klage auf Ehescheidung eingereicht und darin gebeten, zu erkennen:

1. die Ehe der Streitstheile werde dem Bande

nach getrennt, f .

II. der Beklagte sei der allein schuldige Theil und werde in die gesetzliche Ehescheidungsstrafe ver⸗ urtheilt und habe derselbe

III. faämmtliche Kosten des Streits zu tragen. Zur Verhandlung dieser Klage beim k. Landgericht dahler (f. Civilkammer) ist Termin auf Donnerstag, den 26. April I. Is., Vorm. 19 Uhr, Sitzungssaal Nr. 41 des Justizgebäudes, bestimmt, in welchem der unbekannt wo sich auf⸗ haltende Beklagte durch einen beim Prozeßgericht zugelassenen Rechtsanwalt zu erscheinen andurch geladen wird.

Nürnberg, den 26. Januar 1883. ö Gerichtsschreiberei des F Landgerichts Nürnberg. Der kgl. Obersekretär:

Maier.

[406] BSełauntmachung.

Durch Ausschlußurtheil des hiesigen Gerichts vom 22. Rovember 1587 sind die unbekannten Berech⸗ igten mit ihren Ansprüchen an die bei der noth⸗ wendigen Subhastation des ideellen Antheils der Mathias und Elifabeth, geborenen Borowski, Wier⸗ selewski'schen Cheleute an dem Grundstück Radzienen

Nr. 22 aus der Post Abtheilung III. Nr,. 9 zur Hebung gelangten, wegen Nichterscheinens legitimirten Inhaber zu einer Jakob Blum'schen Spezialmasse genommenen 159 ½ 48 3 ausgeschlossen. Willenberg, den 5. Januar 1883. Königliches Amtsgericht. JI.

01 In der Aufgebotssache von Jankendorf Nr. 17 20, 24 und 34 F. 6—- 9182 erkennt das Kö⸗ nigliche Amtsgericht zu Kolmar i. P. durch den Gerichts ⸗Assessor Wolter für Recht: ö Nachstehende Hvpothekenposten auf den folgen⸗ den Grundstücken eingetragen,

nämlich: 1) Jankendorf Nr. 17. Abtheilung III. nuter Nr. 3. 83 Thaler 12 Sgr. väterliches und mütter⸗ liches Erbtheil der Anna Rosine Mexer, ver⸗ ehelichte Just, aus dem Rezesse vom 13. No⸗ vember 1831 und 24. März 1832 ex deer. vom 2. Juli 1840, 2) Jankendorf Nr. 29. Abtheilung III. unter Nr. 2. 50 Thaler Darlehn zu 50½ verzinsbar und nach dreimonatlicher Kündigung zahlbar, dar⸗ geliehen aus dem Dexpositalvermögen der Martin Manthey'schen Minorennen, aus der Obligation vom 28. Juni 1849, zufolge Verfügung vom 1. August 1849, und auf die dem Grundstücke Jankendorf Nr. 42 zu⸗ geschriebene Parzelle zufolde Verfügung vom 26. Juli 1856 übertragen.

3) Jankendorf Nr. 24. Abtheilung III. unter Rr. 1. 150 Thaler und eine Kuh elterliches Erbtheil, sowie 40 Thaler 15 Sgr. Schwestererbe des Friedrich Wilhelm Schulz aus dem Rezesse vom 30. November 1840 es deer. vom 12. Februar 1841 resp. aus der Erbtheilung vom 3. Dezember 1844 ex deer. vom 8. April

1845.

4 Jankendorf Rr. 34. Abtheilung III. unter Nr. 2. 200 Thaler Abfindung, sowie freie Hochzeit oder 10 Thaler, eine Kuh oder 20 Thaler, ein Bett oder 12 Thaler, für die am 11. März 1845 geborene Ernestine Pauline Zellmer auf Grund des Johann Zellmer schen Erbrezesses vom 16.19. Juli 1853 zufolge Verfügung

vom 21. November 1865, werden für erloschen erklärt

und das über die Hypothekenpost zu 3 gebildete Hrypo—⸗ thekendokument, bestehend in einer Ausfertigung des Auseinandersetzungsrejesses vom 30. November 1840 und der Erbtheilung vom 3. Dezember 1844 mit vormundschaftsgerichtlicher Genehmigungeklausel, für kraftlos erklärt. Die Kosten des Verfahrens fallen den vier An— tragstellern antheilig zur Last. Von Rechts Wegen. Kolmar i. P., den 20. Januar 1883. Königliches Amtsgericht.

46881 Gütertrennung. ;

Die Ehefrau Peter Josef Stroß, Franziska, geb. Hoffstadt, in Muͤllenacker bei Eitorf, vertreten durch Rechtsanwalt Humbroich in Bonn, klagt gegen den Ackerer und Musiker Peter Josef Steoß daselbst, wegen Vermögensverfalles, mit dem Antrage auf Auflösung der zwischen den Parteien bestehenden ehelichen Gütergemeinschaft. ö

Zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor der J. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Bonn ist Termin auf den 19. März 1883, Vormittags 10 ian bestimmt.

lein, ; Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

708] Im Namen des Königs! . Auf den Antrag des Apothekers von Skotnicki in Strasburg erkennt das Königliche Amtsgericht zu Strasburg W. Pr. ve den Amtsrichter Ebhardt ũr

Recht:

Die Hrpothekenurkunde über die im Grundbuche von Strasburg 160 in Abtheilung III. unter Nr. 13 für den Kaufmann Gustav Prowe in Thorn auf Grund der Üürkunde vom 22. Oktober 1850 in Höbe von 1500 Thaler nebst 60½ Zinsen, Pro testlosten und Provisson eingetragene Kaution wird für kraft⸗ los erklärt.

Die Kosten fallen dem Antragsteller zur Last.

Strasburg, den 8. Januar 1883.

Königliches Amtsgericht.

23. m Namen des Königs!

Auf den Mntrag der Fuhrwerksbesitzer Franz und Albertine Klemenz'schen Eheleute zu Zauchwiß er⸗ kennt das Königliche Amtgericht zu Bauerwitz für Recht: ö. 6. Hypothekeninstrument über 100. Thaler Kaufgelderreftforderung der Albertine Richter zu Zauchwitz auf dem Grundstücke Nr. 450 Zauch⸗ witz, Abthl. III. Nr. 1 . wird für kraftlos erklärt. Antragsteller tragen die Kosten des Aufgebots.

ĩ Y Januar 1883. Verkůndet am g , Fehr serendar,

als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.