welchem zur Zeit die Vereine von zwölf deutschen Hochschulen angehören, konnte im vorigen Jahre sein zehnjähriges Be⸗ stehen mit einem in Sangerhausen abgehaltenen Turnfest feiern, an welchem 12 akademische Turnvereine mit über 250 Mitgliedern vertreten waren. Ist dies an sich schon ein be⸗ achtenswerthes Zeichen des turnerischen Lebens auf den Uni—⸗ versitäten, so hat auch außer den befriedigenden, zum Theil vorzüglichen Leistungen auf diesem Gebiete die treffliche Hal⸗ tung der Studirenden erfreut. Bei aller studentischen Fröhlich⸗
keit hat sich ein Geist der Zucht und Sitte kundgegeben, welcher, wie ich anzunehmen geneigt bin, nicht außer Zu⸗ sammenhang mit der disziplinirenden Kraft wohlgeordneter
Leibesübungen steht. Und wenn bei dieser Gelegenheit zahl⸗ reich versammelte Zuschauer den turnerischen Leistungen, namentlich den volksthümlichen Uebungen, dem Wettturnen und den Turnspielen mit der freudigsten Theilnahme gesolgt sind, so erscheint auch nach dieser Seite hin die Pflege der Leibesübungen auf den Hochschulen von allgemeiner iwealer Bedeutung. Ich erachte es für das ge⸗ sammte akademische Leben als einen großen Gewinn, wenn durch die weitere Ausgestaltung der gymnastischen Uebungen eine Arena geschaffen wird: wo Jugendkraft und n, mt sich bethätigen können, ohne selbst Schaden zu
eiden.
Es ist daher in erster Linie der Werth der Sache an sich, wie er neben dem gesundheitlichen Nutzen, in den Geist und Gemüth erfrischenden Wirkungen sowie in der Stärkung eines auf das Ideale gerichteten Sinnes zu Tage tritt, der mich bestimmt, für die Förderung der Leibesübungen auf unseren Hochschulen einzutreten. —
Außerdem ist aber auch der praktische Zweck, welcher in dem Erlaß vom 10. September 1860 hervorgehoben wird — die Gewinnung von wissenschaftlich gebildeten Turnlehrern — von erheblicher Bedeutung.
Nun fehlt es zwar auch jetzt schon nicht an einzelnen jungen Philologen, welche sich der vorschriftsmäßigen Prüfung zur Eclangung der Qualifikation als Turnlehrer an höheren Lehranstalten unterziehen. Unzweifelhaft würde aber eine weit größere Zahl diesen Weg gehen, wenn überall auf den Uni— versitäten in einem methodisch geordneten Turnbetriebe und in der schon dort zu gewinnenden Einführung in das ganze Gebiet der Turnwissenschaft eine ausreichende Vorbereitung auf diese Prüfung ermöglicht würde. Mit solcen Lehrern ist dem Turnen an den höheren Lehranstalten am meisten gedient, welche neben der fachmännischen Ausbildung, die sie sich erworben haben, die Begeisterung, mit der sie selbst während ihrer Studienzeit turnten, mit hinübernehmen in ihre Schul— thätigkeit, um sie da in die Herzen der lernenden Jugend weiter zu pflanzen.
Ich beabsichtige daher, sowohl für diejenigen Studirenden, welche Neigung haben ihre gymnastischen Uebungen von der Schule her fortzusetzen, ausreichende Gelegenheit hierzu zu schaffen, als auch für diejenigen, welche sich die Befähigung zum Turnlehrer an höheren Lehranstalten erwerben wollen, die sonst noch erforderlichen Einrichtungen zu treffen. Für den Unterricht in einigen Leibesübungen und Fertigkeiten sind bei den Universitäten herkömmlich Veranstaltungen vorhanden. Der Turnunterricht fällt zur Zeit noch außerhalb des Rah— mens der Universitätslektionen. Was vorhanden, geht neben—⸗ her und ist meist aus der Initiative der Studirenden hervor— gegangen. Es scheint mir aber angemessen und erforderlich, daß von Universitätswegen dafür gesorgt werde. Dazu gehö— ren geeignete Räume und Plätze und deren turnerische Aus— stattung, sowie wohlqualifizirte Lehrkräfte. Ich werde es mir angelegen sein lassen, Mittel für diese Zwecke flüssig zu machen und bereit zu stellen, soweit sie in den Spezialeiats nicht vorhanden sind. So viel möglich, werden die Studirenden von Aufwendungen für die Sache frei zu lassen sein.
Um nun die Verhältnisse im Einzelnen, das daraus sich ergebende Bedürfniß sowie die Möglichkeit und Art se ner Befriedigung übersehen zu können, wünsche ich eine Auskunft über folgende Fragepunkte zu erhalten:
1). Was für Turnräume — Halle und Plätze — sind vorhanden? Wie sind dieselben beschaffen?
2) Wie sind dieselben mit Geräthen ꝛc. ausgestattet?
3 Sind diese Räume Eigenthum der Hochschule oder angemiethet?
4 Wie viel beträgt im letztern Falle der Miethspreis und wer bezahlt ihn?
.I5) Ist ein qualificirter Turnlehrer vorhanden, und wenn dies der Fall ist, von wem und mit welchem Betrage wird er honorirt?
6) Besteht ein akademischer Turnverein und event. wie groß ist seine Mitgliederzahl?
) Wird auch von solchen Studirenden, welche dem aka— demischen Turnverein nicht angehören, regelmäßig geturnt? (event. von wie viel Studirenden?)
8) Falls die Turnräume (zu I) oder die Einrichtungen (zu 2) oder die Lehrkräfte (zu 5) nicht oder nicht ausreichend vorhanden sind, wie ist den Mängeln abzuhelfen und welche Mittel sind hierfür erforderlich?
Den Bericht, in welchem auch sonst zum vorliegenden Gegenstande Bemerkenswerthes außzunehmen ist, erwarte ich bis zum 15. April d. J.
von Goßler.
— Durch gemeinschaftlichen Erlaß der Minister des In⸗ nern und für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, sowie des Justiz Ministers, vom 3. Januar d. J, sind auch diejenigen Forstschutzbeamten, welche zeitweilig ais Forst-Polizei⸗ Sergeanten in den Städten fungiren, für ihren Geschaͤfts— bezirk und für die Dauer dieser ihrer Dienstfunktion zu Huͤlfsbeamten der Staatsanwaltschaft bestimmt worden, info⸗— fern sie einer der in der allgemeinen Verfügung vom 9. Sk— tober 1882 bezeichneten Kategorien von Forstschutzbeamten entnommen wurden.
— In Bayern, woselbst landesgesetzlich das Bier nur aus Hopfen und Malz gebraut werden darf, ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, 1. Strass, vom 18. Dezember v. I, jede anderweitige Zuthat, z. B. Süß holz, zu dem Bäier als Nahrungs- und Genußmittelfälschung zu bestrafen, selbst wenn dieses Bier ohne jene Zuthat ein an sich gutes war, und die Zuthat nur den Zweck hatte, die Meinung zu er— regen, daß sich im Bier ein größeres Malzquantum befinde, als sonst gewöhnlich in Bayern zum Brauen verwendet wird.
— Der General-Lieutenant von Zeuner, Commandeur der 13. Division, ist auf der Durchreise nach Münster auf einige Tage hier eingetroffen.
Sachsen⸗ Meiningen Hildburghausen. Meiningen, 9. Februar. (Th. Corr.) Der Gesammtbetrag der Staats⸗ schulden des Herzogthums betrug zu Ende 1881 11 722 372 0 und hat sich gegen das Vorjahr um 188 501 S6 vermindert.
Neuß ä. L. Greiz, 7. Februar. (Leipz. Ztg.) Der 6. ordentliche Landtag ist, nachdem das Gesetz, das disziplinarische Verfahren gegen Lehrer an öffentlichen Lehr⸗ anstalten betreffend, und eine nachträglich noch eingebrachte Vorlage, ein Gesetz, betreffend eine Nachtragsbestimmung zu dem Gesetz vom 25. Januar is71 über die Bildung des Landes⸗ ausschusses, zur Annahme gelangt, gestern Mittag bis auf Weiteres vertagt worden.
Waldeck. Arolsen, 6. Februar. (Hann. C.) Die Fürstin ist gestern nach England abgereist, um bei ihrer Tochter Helene, der Gemahlin des Herzogs von Albany, längere Zeit zu verweilen, da man den Eintritt eines frohen Familienfestes erwartet. Die Fürstin reist zunächst nach dem Haag, um bei ihrer ältesten Tochter Emma, der Königin von Lolland, einen kurzen Besuch abzustatten. Von dort wird Ihre Durchlaucht in einigen Tagen via Vlissingen nach England reisen und sich nach Schloß Windsor.
Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 9. Februar. (W. T. B.) Die El saß-Lothringifche Zeitung“ schreibt: Französische Blätter haben bei Beschreibung der Be— stattung Gambetta's die Nachricht verbreitet, daß im Zuge der Leidtragenden verschiedene Elsaß-Lothringische Städte vertreten gewesen seien. Obwohl von vornherein an— zunehmen war, daß diese Nachricht nur auf Demonstrationen einzelner Persönlichkeiten und nicht auf eine von Organen der Gemeindeverwaltung abgeordnete Vertretung zurück— zuführen sei, so st es doch immerhin nicht ohne Interesse, ausdrücklich festzustellen, daß nach inzwischen gemachten Er⸗ hebungen keine einzige der in der französischen Presse nam— haft gemachten elsaß⸗lothringischen Städte bei dem fraglichen Anlaß offiziell vertreten gewesen ist, daß vielmehr nur die Kundgebungen der in Paris ansässigen elsaß lothringischen Emigration und die Kundgebungen einzelner weniger Landes— angehörigen, welchen zur Vertretung elsaß-⸗lothringischer . jedes Mandat fehlte, zu jener Nachricht Anlaß gegeben aben.
Oesterreich Ungarn. Wien, 9. Februar. (W. T. B.) Die „Politische Correspondenz“ meldet aus Cettinje: Nachdem die in der ersten Beschwerdenote Montenegros an die Mächte gestellte 14 tägige Frist resultatlos verlaufen war, hat die montenegrinische Regierung gestern eine zweite Note an die Vertreter der Mächte gerichtet, worin sie die Verantwor⸗ tung für die Vereitelung der Grenzregulirung den Türken zuschiebt, die Konvention von Cettinje für null und
nichtig erklärt und ankündigt, daß Montenegro Matagosch
und Vladnja in Besitz nehmen und den Verkehr mit der Pforte in der Grenzfrage abbrechen werde.
Großbritannien und Irland. London, 8. Februar. (Allg. Corr) Wie „Daily News“ versichert, haben die Mi⸗ nister noch, keine Nachricht von Mr. Gladstone erhalten, wann derselbe von Cannes zurückkehren gedenkt.
— 9. Februar. (W. T. B.) Der Unter⸗Staatssekretär Lord Fitzmaurice hat der gestrigen Sitzung der Donau— konferenz als zweiter Bevollmächtigter Englands beigewohnt; als Schriftführer der Konferenz fungirte Crowe.
— 10. Februar. (W. T. B.) Wie verschiedene Morgen⸗ blätter melden, wird der Premier Gladstone bis zur völli— gen Wiederherstellung seiner Gesundheit in Cannes bleiben und daher der Eröffnung des Parlaments nicht beiwohnen.
Frankreich. Paris, 8. Februar. (Fr. Corr.) Aus der gestrigen Konferenz zwischen dem Neunerausschuß des Senats und den drei Vertretern der Re gierung ist noch nachzutragen, daß der Kriegs⸗ Minister Thibaudin auf die Frage des Grafen Saint— Vallier; welches die Stellung der männlichen Spröß— linge der Prinzen gegenüber der allgemeinen Wehr⸗ pflicht wäre, wenn der Ärt. 1 des Fabreschen Entwurfs durch— dränge, antwortete: dieselben würden des Militärdienstes ent— hoben werden, weil es unbillig schiene, ihnen die Lasten des Militärdienstes aufzubürden, während seine Ehren und Auszeich⸗ nungen ihnen untersagt blieben. General Thibaudin äußerte sich hierüber in einer Weise, aus der hervorging, daß nach seiner Ansicht diese Lösung einer ziemlich schwierigen Frage durch die Fabre sche Vorlage unauweislich bedingt ist. Hierauf entgegnet die Paix“; „Wir können keineswegs finden, daß diese Maßregel eine unmittelbare Folge der Annahme des von der Deputirtenkam⸗ mer beschloss nen Gesetzes sei Wir begreifen aber sehr wohl, daß die Regierung meint, ein Bürger, der die Offiziersepauletten nicht erwerben darf, könne auch nicht als Gemeiner in ein Regiment treten. Es handelt sich als;o darum, dem Gesetzes⸗ text die nöthige Klarhrit zu geben. Wenn man will, daß die Kinder der Prinzen nicht wie die Kinder der übrigen Burger der Militärpflicht genügen, wenn man sie in diefer Hinsicht rechtlos machen will, so sei man auch logisch! Man darf sich nicht damit begnügen, die Prinzen für unwählbar zu erklären, sondern muß sie geradezu aus den Wählerlisten streichen, sie mit einem Worte ihrer bürgerlichen und staatsbürgerlichen Rechte berauben.“
Die republikanische Linke des Senats, welche gestern ebenfalls zu einer Berathung zusammengetreten war, beschloß, gegen den vorauesichtlichen Schlußantrag des Aust schusses für die Erörterung der einzelnen Artikel des Fabre⸗ schen Entwurss zu stimmen. Die Hrn. L nosl und Marcel Barthe waren allein dagegen, indem sie zugleich ein Projekt ankündigten, welches das Anschlagen von Manifesten oder empörerischen Aufrufen einem Attentat gegen die Sicherheit des Staats gleichst llt. Hierauf wollte aber die Zruppe nicht ein⸗ gehen, und eben so wenig fand ein Ausgleichsentwurf des Se⸗ nators Faye Anklang, welcher den Art. J der Fabreschen Vor— lage ganz beseitigt und sich auf Art. 2 stützt, nämlich so, daß der Regierung das Recht der Ausweisung zugestanden würde, unter dem ausdrücklichen Vorbehalte jedoch, daß beide Kam⸗ mern dazu ihre Zustimmung geben müßten. Hr. Mazeau seinerseits entwickelte ein Gegenprojekt, nach welchem die ÄAus— weisung der Prätendenten erst nach einer gerichtlichen Ver— urtheilung erfolgen dürfte. Ehe die Versammlung ausein— ander ging, nahm sie eine Tagesordnung an, der zufolge die Gauche républicaine enischlossen ist, den Fabre'schen Entwurf, zu dem die Regierung steht, zu unterstützen, es aber ihren Mitgliedern freistellt, Amendements einzubringen, welche den
Gerichten eine Rolle in der Begutachtung über die Ausweisung der Prinzen zuerkennen.
Hr. Testelin, bekanntlich das einzige Mitglied den Senatsausschusses, welches der Fabre'schen Vorlage wogen ist, ließ sich gestern bei dem Conseils⸗Präsidenten Falliéres melden und fragte ihn, ob er einem Ausgleichs ent. wurf nach Art desjenigen des Senato s Faye beitreten würde. Herr Fallieres aber erwiderte: das Kabinet hätte schon dem Ausschusse der Deputirtenkammer so erhebliche Zugeständnisse
gemacht, daß es jetzt entschlossen wäre, endgültig an der
Fabre schen Vorlage festzuhalten.
— 9. Februar. (W. T. B.) Der stätigt, daß der Präsident Grévy am Mitwoch Ferry zu sich berief, um demselben die definitive Kabinetz, bildung zu übertragen, sobald die Prätendentenfrage von den Kammern entschieden sei. Ferry erwiderte dem Präsidenten enn gestern, daß er nach der vorgenommenen Prüsung der politischen und parlamentarischen Lage es nicht für möglich halte, die Konstituirung eines neuen Kabinets zu übernehmen.
Die Anklagekammer hat in der Untersuchung wider den Prinzen Napoleon auf Einstellung der Untersuchung erkannt. Der Prinz ist auf freien Fuß gesetzt worden unt
„Temps“ be⸗
nach seiner Wohnung zurückgekehrt.
Spanien. Madrid, 9. Februar. (W. T. B.) Die Deputirtenkam mer beschloß einstimmig, den Antrag auf Förderung der Reorganisation der Kriegsmarine in Erwägung zu nehmen. Der Marine⸗-Minister erklärte, die Re⸗ gierung beschäftige sich mit der Reorganisation. Augenblicklich seien 9 Kriegsschiffe im Bau oder in Reparatur. .
Türkei. Kon stantin opel, 9. Februar. (W. T. B. Da die Vollmachten des Gouverneurs des Libanon, Rustem Pascha, am 23. April d. J. erlöschen, hat die Pforte in Ge⸗ mäßheit des im Jahre 1861 wegen des Libanon getroffenen Reglements mit den Unterzeichnern des letzteren über dit
Wahl eines Nachfolgers Rustem Paschas ein Einvernehmen
zu treffen. Wie verlautet, stehen diesbezügliche Schritte der Pforte unmittelbar bevor. — Ein Antwortschreiben auf daz jungste Rundschreiben Lord Granvilles in der egyptischen
Frage ist von der Pforte bis jetzt noch nicht entworfen (
worden. Serbien. Belgrad, 9. Februar.
der serbischen Agrargesetze wird unterrichteterseits für vollständig unbegründet erklärt.
Afrika. Egypten. Kairo, 9. Februar. Der Ministerrath hat die ersten 34 Artikel der von Borelli Bey für Egypten ausgearbeiteten, die Vorschläge Lord Duffe⸗ rins enthaltenden neuen Verfassung angenommen.
Zeitungsstimmen.
In den lesen wir:
werden . finden wäre.
Ländern aufgewendet
kosten, welche in anderen erforderlichen zu
müssen, und den bei uns Zu, diesen Produktionskosten rechnen wir aber nicht allein Fällerlohn, Veredelungs und Traneportkosten, sondern auch den Werth, den der Waldboden an und für sich hat. Wird diese Differenz durch den Zoll annähernd ausg'glichen, so ist Hoff nung vorhanden, daß sich der deutsche Holzmarkt wieder hebe, vorauz,
gesetzt, daß auch noch die andern Mittel, die wir vorzufchlagen beab. sichtigen, angewandt werden. Zu politischen und wirthfchaftlichen . Differenzen kann eine solche Erhöhung auf die Dauer guch nicht * führen, denn jeder billig Denkende muß die Rechtmäßigkeit diefet
Forderung anerkennen. . . .
Ueber die Frage, in welche Proportion rohes und veredeltes Hol bei der Feststellung der Zollsätze gebracht werden soll, uns auäzu— sprechen, werden wir weiter unten Veranlassung haben. Hier möchten wir uns auf den Wunsch beschränken, daß der Einfuhrzoll für Hol in einem solchen Maße erhöht werde, daß die zaischen unferen Pro— duktionskosten und denen der Länder, aus welchen Holz zu uns importirt wird, bestehende Differenz annähernd ausgeglichen werde. .
— Die „National-Zeitung“ meldet:
Das Kuratorium der hiesigen (städtischen) Sparkasse hat in Folge
des starken Andrangs zur Sparkasse beschloessen, in der Sparkasse selbt , Zahlstelle herzustellen und die Bewilligung der Geld ⸗ mittel bei den städtischen Behörden zu beantragen. Die Zahl der
eine fünfte
noch gültigen Sparkassenbücher übersteigt bereits 200 060; im Lauft dieses Jahres wird diese Zahl ohne Zweifel bis über 25 000 hinauf— gehen, da schon im Januar viele neue Bücher ausgegeben werden mußten. Der Verkehr in der Sparkasse ist im Monat Januar ein außer⸗ ordentlich großer gewesen; es fanden Einzahlungen im Betrage bon rund 1 9509 0 S6 und Rückzahlungen im Betrage von‘ rund
600 00 M statt. Ueberhaupt nimmt der Kassenverkehr ganz außer— . ordentlich zu; während die gesammten Einlagen der Sparer am 1. Januar 1882 sich auf rund 36 Millionen beliefen, betrugen sie am Jahresschluß 42 Millionen, also 6 Millionen mehr. Es ist dies eine Steigerung von 163 9ͤοo, während die Bevolkerung um kaum 35
gewachsen ist.
— Ebenso berichtet die „Schlesische Zeitung“ aus .
Breslau: Im Monat Januar d. J. war der Geschäftsumfang der städti⸗ schen Sparkasse ein sehr bedeutender. Es erfolgten 19 831 Expedi⸗
tionen und zwar betrug die Zahl der Einzahler 8145 mit dem Ka⸗
pital von 636 803,97 „„; neu ausgefertigt wurden 1962 Bücher.
Zur Auszahlung gelangten 377 151,48 ½ und zwar an 6065 Per- Ferner wurden 5755 Sparkarten und 18 880 Sparmarken a 10 3 ausgegeben. Als Spareinlagen wurden 403 Sparkarten zurückgeliefert.
sonen.
— Derselben Zeitung meldet man aus Dresden:
Der Export nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika aut ö
dem Konsulardistrikt Chemnitz betrug im Monat Januar d. J.
951 763 M gegen 4866 473 e im gleichen Monat des vergangenen Jahres; es fand demnach ein Mehrumsatz von 85 290 „ statt. Der der Konsular⸗Agentut Glauchau nach den Vereinigten Staaten ausgeführten Waaren belief
deklarirte Werth der aus dem Distrikte sich für den Monat Januar d. J. auf 1108 812 h 9 Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ reibt: ; Ueber das Ergebniß der zur Zeit abgehaltenen Holzauktionen finden sich von Zeit zu lich ein Sinken der Holjpreise, selbst unter die Taxe, ja mehrfach geradezu ein U verkäuflichsein der zum Verkauf gestellten Höljer konstatiren. So lesen wir im ‚Graudenzer Geselligen“, einem Blatte, das gewiß nicht bezüchtigt werden kann, für Inten⸗ sionen der Regierung Propaganda zu machen, aus Kulm vom 2. Februar über einen in Schönau abgehaltenen Termin Folgendes: Es waren zwar eine ganze Menge von Käufern erschienen, aber es wurden von den vielen Tausenden der ausgebotenen Meter Hol nur 120 Meter Fichtenklobenhol; zu dem angesetzten Taxpreise verkauft,
und alles übrige Holz blieb unverkauft. So etwas ist schon seit
— . (W. T. B) Di Nachricht von einem zwischen Serbien und der Pforte wegen stattgehabten Depeschenwechsel J
(W. T. 8)
olitischen Gesellschaftsblättern⸗
Wenn wir uns nun gegen Prohibitivzölle aussprechen, so sind wir doch für die Erhöhung der Holzzölle, glauben aber, daß det richtige Maßstab für dieselben, in der Differenz der Produktionz⸗
Zeit Notizen in den Blättern, welche sämmt⸗
Jahren bei diesen Holjterminen nicht vorgekommen. Sämmtliche . strikten förmlich, erklärten, nur unter dem Taxpreis bieten zu wollen. Es wird nun wohl nichts anderes übrig bleiben, als daß der Fig kus sein Holz in Schönau noch zu einem billigeren Taxpreise wird zum Ver= kauf stellen müssen. Die Hallesche Zeitung“ berichtet aus dem Saalkreise: „Bei der in diesen Tagen abgehaltenen Holzwver⸗ steigerung im Königlichen Walddistrikte Bergholz, Unterförsterei St.
etersberg (Saalkreis). Oberförsterei Zöckeritz, wurden diesmal durch⸗ . nicht zu hohe Preise gezahlt, denn zum Schluß wurden
ichen zum Taxwerthe und darunter losgeschlagen. Der Schwä⸗ bische Merkur“ schreibt aus dem Schwarzwalde unter dem 6. Fe⸗ bruar: Die Holzpreise sinken immer mehr.“
Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 6. — Inhalt: Polizeiwesen: Ausweisung von Autländern aus dem Reichsgebiete. — oll und Steuerwesen: Abänderungen des Regulativs, betreffend die teuerfreiheit des Branntweins zu gewerblichen Zwecken. — Kon⸗ sulatwesen: Ernennung. . Justiz ⸗Ministerial⸗Blatt. Nr. 6. — Inhalt: Allgemeine Verfuͤgung vom 2 Februar 1883, betreffend die Bestellung von Forst⸗ schutzbeamten zu Huͤlisbeamten der Staatsanwaltschaft. - Allgemeine Verfügung vom 5. Februar 1883, betreffend die Aufstellung und Einreichung der Jahrestabellen der Gefängnißverwaltung und die Er— stattung der Berichte über den Stand der Gefängnißverwaltung. Armee⸗Verordnungs⸗Blatt. Nr. 5. — Inbalt: Größere Truppenübungen im Jahre 1883. — Uebungen des Beur— laubkenstandes für das Etatejahr 1883. 84. — Rekrutirung der Armee für 1883, 34. — Lehr⸗Infanterie⸗Bataillon, Zusammensetzung und Zusammentritt im Jahre 1883. — Requisitionsscheine bejw. Marsch⸗ papiere für den Rückmarsch bezw. Rücktransport der zur Militär— Turnanstalt, vereinigten Artillerie⸗ und Ingenieurschule und Artillerie⸗ Schießschule kommandirten Offizierburschen und Offizierpferde und der zu den Kriegsschulen kommandirten Porteyeefãhnriche, Unter⸗ offiziere und Mannschaften. — Handlaternen für die Montirungs— kammern der Truppen. — Beschwerden über die Beschaffenheit der an die Truppen im Jahre 1882 verabreichten Naturalien. Centralblgtt der Bauverwaltung. Nr. 5. — Inhalt: Nichtamtliches: Die Hochwasser ⸗Katastrophen am Rheim im No⸗ vember und Dezember 1882. (Fortsetzung. — Vermischtes: Die Um gestaltung der Bahnhofsanlagen in Cöln. — Konkurrenz für den Entwurf eines neuen Brücken⸗Aufzuges der hölzernen Oderbrücke in Frankfurt a. O. — Landes⸗Baurath Voigts J. . Ministerial⸗Blatt für die gesammte innere Ber waltung in den Königlich preußischen Stagten, Nr. 1. — Inhalt; Verfügung vom 25. November 1822, betreffend die Nichterhebung eines Pauschquantums im Verwaltungestreitverfahren bei Erledigung der Sache obne mündliche Verbandlung. — Erlaß vom 18. Dezem- ber 1882, betreffend die anderweite Regelung der Verleihung des Rechts auf Erhebung von Verkehrsabgaben und die Feststellung der Tarife über solche. — Cirkular vom 19. Dezember 1882, betr. Mit⸗ theilung der Staatsanwaltschaften an die Vorsteber von Irrenanstalten über Entmündigung einer in der Anstalt untergebrachten Person. — Allgemeine Verfügung vom 27. November 1882, betreffend die von den Beamten der Staatsanwaltschaft in Entmündigungssachen zu machenden Mittheilungen. — Uebersicht über die Thätig— keit der Schiedsmänner im Jahre. 1881. —. Erlaß vom 25. Dezember 1882, betreffend die Erfordernisse für eine von einem Ausländer in Preußen erfolgte Eheschließung. — Verfügung vom 2. November 1882, betreffend den Pensionsanspruch und die Wittwen⸗ und Waisengeldbeiträge der kommissarisch oder, in außeretatsmäßigen Stellen fungirenden Beamten. (Zu vergl. Min. Bl. f. d. i. V. 1882 S. 99, 114, 2.51.) — Verfügung vom 18. No⸗ vember 1882, betreffend das der Berechnung der Wittwen⸗ und Waisengeldbeiträge zum Grunde ju legende Diensteinkommen. — Cirkular vom 16. Dezember 1882, betreffend die Behandlung der während einer Mobilmachung zur Feldgensd'armerie abzugebenden Mitglieder der Landgensd'armerie in Bezug auf Entrichtung von Wittwen und Waisengeldbeiträgen. — Cirkular vom 4. Januar 1885, betreffend die Nachweisung der Wittwen' und Waisengeldbeiträge in den Kassenetats und Rechnungen. — Cirkular vom 9. Dezember 1882, betreffend die Zahlung der den suspendirten Beamten zustehenden Gehaltshälfte. — Cirkular vom 13. Dezember 1882 und vom 2. Januar 1883, betreffend die kostenfreie Zablung der Dienst— bezüge an die Königlichen Beamten. — Bekanntmachung, betreffend die in den Apotheken zulässigen Waagen, vom 24. Oktober 1882. — Erkenntniß des Ober. Verwaltungsgerichtes vom 4. Oktober 1882, be= treffend Konfliktserhebung in der Untersuchung gegen einen Polizei⸗ beamten, der gelegentlich der dienstlichen Behauptung seines Postens eine ihm zugefügte Reglinjurie erwidert hatte. — Erkenntniß des Gerichtshofes zur Entscheidung der Kompetenz— konflikte vom 14. Oktober 1882, über die Frage, ob gegen eine po⸗ lizeiliche Anordnung wegen Räumung eines Flußbettes der Rechtsweg, gestützt auf die Behauptung des Cigenthums an der wegzuräumenden Grundfläche, zulässig sei. — Cirkular vom 9. Dejember 1882. betref. fend die Portofreiheit in der Correspondenz der Landesbehörden mit dem Reichs-Justizamt in Angelegenheiten der Einrichtung von Straf— registern. — Verfügung vom 15. Dezember 1882, betreffend die Be⸗ fugnisse der Polizeibehörden bei Anlegung von Straßen und öffent⸗ lichen Plätzen in Städten und ländlichen Ortschaften. — Verfügung vom 257. Oktober 1882, betreffend die Tödtung oder Verwahrung von Hunden, welche nachweislich von tollkranken oder wuthverdächtigen Hunden gebissen worden sind. — Erlaß vom 20. Dezember 1882, betreffend die Zahl, die Zusammensetzung und die Wahl der Bezirks⸗ Eisenbahnräthe.
Landtags⸗ Angelegenheiten.
Die XIV. Kommission des Hauses der Abgeordneten zur Vorberathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Zwangs voll streckung in das unbewegliche Vermögen, hat sich, wie folgt, konstituirt: Or. Grimm, Vorsitzender; Schütt, Stellvertreter des Vorsißenden Arndt, Schriftführer; Westerburg, Schriftführer; Dr. Martinius, Schriftführer; Goessmann, Schriftführer 2 Simon von Zastrow, von Blanckenburg, Frhr. von Lyncker, Beisert, Jensch, Frhr. voa Beaulieu⸗Marconnay. Br. von Cuny, Günther, Walther, von Koerber, Roeren, Graf, Scholz, Bödiker, Gescher.
— Die TV. Kommission des Hauses der Abgeordneten zur Vorberathung des Entwurfs einer Landgüterordnung für die Provinz Brandenburg hat sich, wie folgt, konstituirt: Frei⸗ herr von dem Knesebeck, Vorsitzender; Zelle, Stellvertreter des Vor sitzenden; Dr. Hartmann und von Hildebrandt, Schriftführer; Simon sFraustadt), von Quast, von Neumann. Meyer zu Selhausen, Han sen, Beihe (Osterode), von Bismarck (Flatow), Prinz von Arenberg, Freiherr von Grote, Letocha.
Statistische Nachrichten.
Den einzelnen Bundesstaaten sind bis Ende Dezember 1882 an Reichs⸗Silber⸗-, Nickel! und Kupfermünzen überwiesen worden: an Silbermünzen 71 653 095 6 Fünfmark,, 101 926 942 A Zweimark,, 167 217 879 M Einmark⸗, 71 486 552 M Fünfzigpfennig⸗ und 28 031 422,80 6 Zwanzigpfennigstücke; ferner an Nickelmünzen 18 829 800,70 SÆ Zehnpfennig⸗ und 9 878 933, 75 ct Fünfpfennig⸗ stücke; an Kupfermünzen 4 071 557,44 AM. UQ Zwei⸗ und 2791 362, 83 6 Einpfenn igstücke, zusammen 474 987 485,52 . Davon entfielen auf Preu⸗ sen 284 815 332, 55½, Bayern 78 093 715, 3660, Sachsen 31 662444, 2341, Württemberg 22722 431,18 M, Baden 2l 568 219043 , ef 3 801 867, 06 S6, Mecklenburg ⸗ Schwerin 1 4098734 ,
achsen⸗Weimar 130 190 S6, Mecklenburg⸗Strelitz 577 800 M, Oldenburg 764 0906,70 „M, Braunschweig 7 472770 , ö. Meiningen 1348 949 , Sachsen ⸗Altenburg 162 000 4, Sachsen⸗ Coburg⸗Gotha 1 635 500 „M, Anhalt 1398 671 , Schwarzburg⸗
Sondershausen 1 050 200 Æ. Schwarzburg⸗Rudolstadt 167 305 A, Waldeck 26 40) 41, Reuß ä. L. 152 932 M, Reuß j. L. 1 349 862 4A, Schaumbura . Lippe 16 605 4M, Lippe 201 100 AM, Lübeck 356 909 A, Bremen 2286584 M, Hamburg 8 809 1582,91 S, Elsaß Lothringen 21 240 829 S Von den Preußen überwiesenen 264 815 332, 55 6 waren 41 037 915 1 5 Mark⸗, 63 450 676 M 2 Mark⸗, 84 380 534 A 1 Markstücke. 48 357 026,50 M 50 Pfennig⸗ und 160202 252.60 0 20 Pfennigstücke; 9 144 987.20 M 16 Pfennig⸗ und 4701 953 75 M 5 Pfennigstücke; 2 235 453,8 2 Pfennig⸗ und 1301539, 72 1 Pfennigstücke.
— Aus dem Bericht über die Ergebnisse des Betriebs der für Rechnung des Staats verwalteten Eisenbahnen in Preußen im Betriebsjahre 1881 — 82. (Schluß.) „Der Güterverkehr war im Vergleich zum Vorjahre im großen Ganzen ein regerer, und weist sowohl in der Frequenz, als auch in der Ein⸗ nabme eine nicht unerhebliche Steigerung auf., welche zum größten Theil in der fortschreitenden Besserung der wirthschaftlichen und in⸗ dustriellen Verhältnisse ihre Begründung findet.
An Eil und Frachtgut (mit Ausschluß des Dienst⸗ und Bauguts und der lebenden Thiere) wurden 66 226 506 t befördert, 5 837 546 t oder 9,70 /o mehr als im Vorjahre.
1880 - 81 1881 — 82 Die Zahl der zurückgelegten Tonnen kilometer . . . 5120 828 995 5582 497058 Die Zahl der pro Kilometer Bahn— ö länge zurückgelegten Tonrenkilometer 446 474 482 760 Die Zahl der von jeder Tonne durch schnittlich durchfahrenen Kilometer 84, So 84,29
Die Anzahl der im Berichtsjabre zurückgelegten Tonnenkilometer übersteigt somit die des Vorjahres um 461 658 083 (9, O 'o). Die Dichtigkeit des Verkehrs hat sich im Durchschnitt um 8, 10jo gesteigert. Die Ermäßigung der durchschnittlichen Beförderungsweite des Gutes erklärt sich durch die in weiterem Umfange durchgeführte Beseitigung unwirthschaftlicher Umwegsrouten und durch die für den engeren Lokalverkebr gewährten zahlreichen Frichterleichterungen. .
Der Viebverkehr ist von 674462t in 1880/81 auf 769 4650 t (11,106), die Zahl der zurückgelegten Tonnenkilometer von 83 O99 937 auf 88 45ę2 565 (6,4 /o) gestiegen. Die Einnahmen aus dem Güter⸗ verkehr ergeben 241 376 862 Æ ( 4,40 /o), d. h. 66,50/ g der Ge⸗ sammteinnahme (1880/81 67,4 / 09, 8,9 3 pro Achskilometer der Güterwagen (1880/81 9, ) und 20 874 S pro Kilometer (1880 — 51 20 1951 6). Von der Gesammeinnahme aus dem Güterverkehr fielen auf Eil⸗ und Expreßgut 7170701 6 (3,00 ), Fracht- gut 216 050 520 M (89 50 ),. Postgut 1139 666 S. (H,5 /), Vieh 8749 033 6 (3,609), Militärgut ꝛc. 8 266 842 A6 (3,0 /.
Die sonstigen Einnahmen sind von im Jahre 1880/81 — 21 762 315 6 (= 6.3 0,0 der Gesammteinnahme), im Jahre 1881 / 82 auf 24 503 974 M (— 6,8 0o der Gesammteinnahme) gestiegen.
Die Gesammtausgabe betrug im Jahre 1880,81 183 646588 4, hat sich also im Jahre 1881/82 um 13 996 564 . oder 76 υο erhöht. ‚ .
Auf 1 Em mittlerer Betriebeélänge hat sich die Gesammtausgabe von 15927 4 im Jahre 1880/81 auf 16981 im Jahre 1881/82, mithin um 1054 M oder 6,6 c/o gesteigert.
Wird für die Vergleichung der Gesammtausgabe die Frequenz auf dem gesammten Staatsbahngebiet nach Maßgabe der geförderten Nutz kilometer und Wagenachskilometer in Betracht gezogen, so ergiebt sich für je 10.0 Nutzkilometer eine Erhöhung von
im Jahre 1880/81 — 2324 M auf 1881382 — 2362 .
also um 38 ½ ;
dagegen für je 100000 auf den eigenen Betriebsstrecken ge—⸗ förderte Wagenachskilometer eine Verminderung von
im Jahre 1880ß81 — 5588 M auf 1881/87) — 55531 7
also um 57 M J Werden die Ausgaben der drei Verwaltungszweige im Jahre 1881ñ282 mit denen des Vorjahrs in Vergleich gestellt, so ergiebt sich durchweg eine Ausgabesteigerung und zwar: bei der allgemeinen Verwaltung von 17507 262 M im Jahre 1880/81 auf 138976919 .. 1881/82, also um 1 469 657 A oder 8.4 060 der Ausgabe des Jahres 1880/81; bei der Bahnverwaltung von 57 381 247 M im Jahre 1880/51 auf 63 276817 . 1881/82, also um 5 895 hI0 M oder 10,30 o der Ausgabe des Jahres 1880/81; bei der Transportverwaltung von 108 758 079 M im Jahre 1880 / 81 auf 115389418 .. 1881/82, also um 6 631 337 M oder 6, 1 0 der Ausgabe des Jahres 1880/81. An der Gesammtausgabe sind die drei Verwaltungszweige mit folgenden prozentualen Antheilen betheiligt gewesen: die allgemeine Verwaltung ; im Jahre 1880/81 mit 9,5 oc gegen. , 96 die Bahnverwaltung ö im Jahre 1880/81 mit 31,3 oso gegen 1881,85, 320, und die Transportverwaltung im Jahre 1880,81 mit 59.2 oo gegen 1
An Betriebsmitteln wurden neu beschafft 124 Lokomotiven (3480 104 A), 395 Personenwagen (3 013 502 M6), 36 Gepäckwagen (202 966 M) und 1619 Güterwagen (4334 991 MA). Der Bestand war Ende 13881 —82: 4505 Lokomotiven (225 371 073 Æ ). 7249 Per⸗ sonenwagen (57 028 406 M), 1906 Gepäckwagen (11 766 686 AM) und 895 958 Güterwagen (259 750 051 66. Die Gesammtbeschaffungs⸗ kosten der Betrie smittel betragen hiernach am Ende des Betriebs jahres 1881,89 — 553 945 626 S oder 16,8 o des gesammten Anlagekapitals. Die Kosten der im Betriebsjahr 1881 / 82 neu ein gestellten Betriebsmittel haben im Ganzen 11 030 663 „t, die Be schaffungskosten der in der gleichen Zeit ausrangirten Betriebsmittel dagegen 3 206 332 A6 betragen. . ö
Außer den neu beschafften Betriebsmitteln sind im Betriebsjahre 1881/82 noch in Bestellung gegeben worden, jedoch innerhalb desselben nicht mehr zur Ablieferung gelangt: 158 Lokomotiven, 176 Personen⸗ wagen, 38 Gepäckwagen und 2646 Güterwagen. (
Die eigenen und fremden Lokomotiven legten auf den für Rechnung des Staats verwalteten Bahnen 24 727 689 km — 10717 kRm auf 1 km Betriebslänge zurück, gegen 115 646 142 bezw. 10 030 km in 1880,81; die Personenwagen 551 668 9754 Achskilometer — 52 192 pro 1 km, gegen 552 962548 — 49 284 pro 1 km in 1880 - 81, die Gepäck⸗ und Güterwagen 2905452 Achskilometer — 251 222 pro 1 kRm, gegen 2663 116946 — 232 191 pro 1m. Im Ganzen wurden 9 599 676 Zugkilometer durchfahren, gegen 75 525 104 Zugkilometer in 1880,81, und 3573 154644 Wagenachskilometer, gegen 3 286 575774 in 1880 —- 81.
Die Kosten der Züge haben im Ganjen 14533 383 6 betragen, und sich im Berichtsjahre gegen das Vorjahr um 439 889 „6 oder 2,9 o ermäßigt. Auf 1000 Lokomotivkilometer zurückgeführt, haben sich diese Kosten von 11. * im Jahre 1880/‚81 auf 137 66 im Jahre 1881/82, und auf 109090 geförderte Wagenachskilometer von 45 g auf, 423 S verringert. Die Kosten der Unterhaltung der Betriebsmittel — einschließlich der Ergänzungen — haben 25 428 982 K betragen und erhöhten sich im Betriebsjahre 1881/82 gegen das Vorjahr um 2009 923 4M oder g.0 o. In den Werkstätten waren o88 Handwerks⸗-Lehrlinge be⸗ schäftigt, von denen 4 zu Schlossern ausgebildet. ⸗
Am Schlusse des Etatsjahres 1881162 waren bei saͤmmtlichen für Staatsrechnung verwalteten Eisenbahnen 36 Hauptwerkstätten, 20 Nebenwerkstätten und 101 Betriebs werkstätten, zusammen 157 Werk ⸗ stätten vorhanden, darunter 25 Werkstätten mit mehr als 300 Arbeitern, 31 Werkstätten mit mehr als 50 und weniger als 300 Arbeitern und
101 Werkstätten mit weniger als 5 Arbeitern. Das zur Erledigung der Verwaltungsgeschäfte und Beaufsichtizung beziehungsweise Leitung der Acbeiten erforderliche Beamtenpersonal belief sich im Jahre 18813832 in sämmtlichen Werkstätten durchschnittlich auf 1071 Beamte pro Tag, während die Zahl der durchschnittlich täglich beschaͤftigten Arbeiter im Ganzen 17 988 betrug, wovon 13 88ỹ7 Handwerker und 4121 sonstige Arbeiter waren. Die durchschnittliche tagliche Arbeits—⸗ zeit hat sich für Handwerker auf 1008 Stunden mit einem Verdienst von O, 30 „66 pro Stunde, und für sonstige Arbeiter auf 1023 Stun⸗ den mit 921 41 gestellt. Die Gesammteinnahmen und Ausgaben der Werkstättenverwaltungen der für Rechnung des Staats verwal⸗ teten Eisenbahnen belaufen sich für das Berichtsjahr auf 37 318 555 4, und setzen sich die Einnahmen in folgender Weise zusammen: I) Ver—⸗ gütung von Arbeiten à conto: Unterhaltung der Betriebsmittel 24 047 958 6 Erneuerung der Betriebsmittel 2001 380 A. Unter⸗ haltung der Bahnanlagen, Telegraphen ꝛc. 1 499 840 A6, Baufondg und anderer selbständiger Fonds der eigenen Bahn 6615315 4A, Reichs -Postverwaltung, fremde Eisenbahnen und Privatpersonen 1845251 M zusammen 36 009785 S6; 27) aus dem Verkauf der bei der Arbeit gewonnenen alten Materialien, soweit deren Erlös dem Werkstätten · Conto zufließt 1 308771 6, giebt die Gesammteinnahme Ff zis zß
Die Kosten der Erneuerung des Oberbaues beliefen sich auf 20 994 297 M oder 27,9 ίο mehr als im Vorjahre, die der Er⸗ neutrung der Beiriebsmittel auf 3712758 S, 9, S oo mehr als in
1880/81. Kunft, Wissenschaft und Literatur.
Neues Lausitzisches Magazin. Im Auftrage der Ober— lausitzischen Gesellschaft der Wifsenschaften, heraus gegeben von Prof. Dr. Schönwälder. Sekretär der Gesellschaft. 58. Band. 2. Heft. Görlitz, im Selbftoerlage der Gesellschaft und in Kommission der Buchhandlung von E. Remer. — Das erste Heft dieser Zeitschrift hatte, wie seiner Zeit berichtet, die Fortfetzung der Gesammtgeschichte der Ober- und Niederlausitz von Scheltz gebracht; dieses zweite, welches den 58. Band des Vereins Organs zum Abschluß bringt, enthält zunächst zwei Abhandlungen, nämlich eine Geschichte des Tuchmacherhandwerks in der Oberlausitz bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts, von Hermann Knothe, und einen Bei— trag jzur Geschichte der Femhändel in der Oberlausitz, von Pr. Leonhard Korth in Cöln, ferner mannigfaltige kleinere Nachrichten aus den Lausitzen und endlich Nachrichten aus der Gesellschaft. — In, der Abhandlung über die „Geschichte des Tuchmacherhand—= werks in der Oberlausitz' weist der Verfasser, Dr. Knothe nach, wie es auch in der Oberlausitz zwar schon früher einzelne Berufsweber gegeben habe, welche für sich und Andere das zur Kleidung nöthige Tuch oder , Gewand“ fertigten, wie aber erst die in die neugegrün— deten Städte eingewanderten Niederländer oder Flaͤminger eine voll⸗ kommenere Technik in der Herstellung des Tuchs und eine zünf— tige, d. h. an gewisse Vorschriften gebundene und unter die Kontrole gewisser selbstgewählter Aeltesten gestellte Betreibung des Handwerks einführten. In allen oberlausitzischen 6 Städten bildeten die Tuchmacher der Zeit sopohl als dem Range nach die erste Zunft oder Innung. Dem Beispiele der größeren Städte folgten die kleinen Landstädtchen, und so blühte denn schon im 14. Jahrhundert in allen dieses erste zünftige Handwerk des Landes. In dem einzigen ien, betrug 1367 die Anzahl der Meister und Knappen über 660.
er Export von Zittau ging wesentlich nach Böhmen, der von Görlitz und den benachbarten Landstädtchen nach Schlesien, Polen, Ungarn und der Türkei. Die Wolle ward meist auf den Woll— märkten zu Kamenz, Bautzen, Görlitz eingekauft, der zum Färben ausschließlich verwendete Waid von thüringischen Händlern bezogen, die ihn auf der uralten Handelsstraße durch Meißen und die Ober— lausitz weiter bis Schlesien zu führen pflegten. Seit sich nun 1339 die Stadt Görlitz von König Johann von Böhmen das Privilegium der ausschließlichen Waidniederlage ausgewirkt hatte, wurde diese Stadt der Mittelpunkt für den oberlausitzischen Tuchhandel. Zu⸗ folge dieses Privilegiumz mußten alle Waidhändler, welche mit ihrer Waare die Oberlausitz berührten, zuerst bis Görlitz fahren, dort dieselbe abladen, von den dasigen Tuchmachern schätzen, d. h. den Preis dafür festsetzen lassen, und sie sodann mindestens 4 Wochen lang zum Verkaufe ausstellen. Gegen Ende des 15. Jahr⸗ hunderts wurde von den Herzögen von Sachsen zu Großenhain eine eben solche Waidniederlage errichtet, welche nun der ju Görlitz großen Abbruch that. In weiteren Kapiteln wird vom Ver fasser die Herstellung des Tuches nach all den zahlreichen Manipulationen, welche die rohe Wolle bis zur Ablieferung als nadelfertiges Tuch zu durchlaufen hat, auf Grund der ältesten noch vorhandenen Tuchmacherstatuten in den einzelnen Städten be—⸗ schrieben, ferner die Streitigkeiten zwischen den eigentlichen Tuch machern und den Tuchhändlern oder den Gewandschneidern um die Berechtigung zum Tuchausschnitt oder Einzelverkauf dargestellt, end⸗ lich das Leben und Treiben innerhalb der Innung, das Verhältniß der Lehrlinge und Gesellen zu den Meistern nach den verschiedenen Zeiten geschildert. Ein letztes Kapitel behandelt die Versuche der Handwerker, an deren Spitze jedes Mal und überall die Tuchmacher standen, die Theilnahme am Stadtregiment, Sitz und Stimme im Rath, ja Zulassung zum Bürgermeisteramt zu erringen. So wiederholten sich denn auch in, den oberlausitzischen Städten die Kämpfe zwischen den Patriziern und den Plebejern, und je nach dem Ausgang dieser langjährigen und oft blutig endenden Kämpfe gestaltete sich die Verfassung, d. h. die Wahl und die Zusammen etzung des Rathes, in den einzelnen Städten in sehr verschiedenartiger Weise. Die ältesten noch vorhandenen Tuchmacher⸗ ordnungen sowie andere auf den Betrieb des Handwerks bezügliche Urkunden sind in 16 Beilagen wortgetreu abgedruckt. — Hierauf bringt Hr. Leonh, Korth aus den Kopialbüchern der Stadt Cöln eine Anzahl biaher nicht bekannter Urkunden, welche sich auf Vehmhändel in der , beiiehen, und verbreitet sich zugleich über das Wesen der westfälischen Vehme überhaupt und die Versuche derselben, ihre Kompetenz immer mehr auch über nichtwestfälische Gebiete aus— zudehnen. — Die dann folgenden Nachrichten aus den Lausitzen⸗ be⸗ treffen zunächst das Schulwesen in den bedeutenderen Städten, bringen literarische Anzeigen und Lusatica und endlich Miscellen. U. a. werden die Werke von Dr. Alfred Moschkau: . Oberlausitzische Alterthümer und deren Fundstätten', „Der Kottmar bei Wien lif Archiv für Topo⸗ graphie und Geschichte des Oybin“, „Die Burg Karlsfried (Neuhaus) bei Lückendorf', sowie die Schrift des Bischofs von Seeland, Dr Mar⸗ tensen, über die Theosophie des berühmten Görlitzer Schusters Jakob Böhme besprochen und namentlich die letztere sehr ausführlich analysirt. Aus den Miscellen seien genannt die Mittheilungen über altgubener Justiz, über die Eroberung Magdeburgs durch Hans, von Biberstein auf Friedland. Sorau, Landskron und Hammerstein im Jahre 1379 sowie über drei Fehden um Beeskow (simmtlich vom Pastor Dr. Saalhorn in Kaputh bei Potsdam). — Aus den „Nachrichten aus, der Gesellschaft? erfahren wir Folgendes: „Die literarische Thätigkeit der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften ist sowohl bei Auswahl der Preisaufgaben als in den Abhandlungen des Magazins vorzüglich auf Erforschung der Landesgeschichte und der Wirksamkeit ausgezeichneter Lausitzer gerichtet gewesen. Von den gegenwärtig ausstehenden Fragen ist die erste: Monographie über den
erzog Johann von Görlitz, mit dem Preise von 36M M durch den
irekkor der Bürgerschule zu Löbau, Hrn. Dr. Richard Gelbe, gelöst und in der 158. Generalversammlung am 26. April d. J. (1882 derselben der Preis zuerkannt worden. Zu der zweiten, welche am 313. Januar 1883 fällig ist: Biographie und literargeschichtliche Würdigung Leopold Schefers, haben sich 5 Bearbeiter gemeldet. Der Schefersche Nachlaß ist Allen zur Benutzung zugesichert worden. Bis Ende dieses Jahres (1882) werden; derselben diesen ihnen mitgetheilten Nachlaß benutzt und remittirt haben. Sollten die zwei noch übrigen Herren bei dem Borsatz der Bearbeitung des Themas beharren, so wird der Termin der Einsendung der Preisschrift (31. Januar 1883) prolongirt werden müssen, um ihnen dieselbe Frist zur Benutzung des Nachlasses, wie den ersten dreien gewäbren zu können. — Die dritte Preisauf⸗ gabe, welche jum 31. Januar 1883 aussteht smit dem Preise von 150 A, ist die Lebensentwickelung und öffentliche Wirksamkeir der
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