1883 / 36 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 10 Feb 1883 18:00:01 GMT) scan diff

beiden Stifter der Gesellschaft: Gründung und Förderung der Gesellschaft. neuesten, lautet: afrika

Verhältniß unserer jetzigen Kenntniß

wurden 9 Herren als wirkliche und 3 als Mitglieder aufgenommen, so da 24 Ehrenmitglieder, 115 wirkliche

der Provinz Schlesien, Hr. von Seydewitz.

Gewerbe und Handel.

Nürnberg, 8. Leopold Held).

Februar.

gegangen.

Leipzig, 9. Februar. (W. T. B.)

London, 8. Februar.

Stagnation erwartet hatte. 1199, zugenommen. wogegen Kammgarnstoffe,

erheblichen Abnahme im Export figuriren. Zu hat sich die Eisen—

wolle und australische Wolle

täten importirt wurden.

beträchtlich gestiegen ist. New⸗JYork, 9. Februar. Wochenbericht.

(W. T. B)

Adolph Traugott von Gersdorf und Karl Gottlob von Anton, insbesondere ihre Verdienste um Das Thema der am 31. Januar 1884 fälligen Preisaufgabe (150 M

zur Deseriptio Atricae des Johannes Leo Africanus. Nach dem Jahresbericht von Michaesis 1881 bis dahin 1882 hatte die Gesellschaft in diesem Zeitraum 10 Mitglieder durch den Tod verloren, und 7 Mitglieder mußten gestrichen werden; dagegen korrespondirende daß der Personalbestand war: und 50 korrespondirende Mitalieder, zusammen also 189. Vorsitzender ist der Ober- Präsident sien Die Zahl der Vereine, mit denen die Gesellschaft im Schriftenaustausch freht, beträgt 245. Bibliotbek und Münzsammlung haben durch Schenkungen, Austausch und Ankäufe mannigfache Erweiterung erfahren. Sieben von den verstorbenen Mitgliedern und Ehrenmitgliedern werden am Schlusse des Bandes Nekrologe gewidmet. Nach der mitgetheilten Jahres⸗ rechnung verfügt die Gesellschaft über ein Kapital von 22 506 60

( Hopfenmarktbe richt Trotzdem seit Beginn des Monats täglich 60 bis 70 Ballen Hopfen am Markte verkauft wurden, zeigte der letztere doch ein täglich matter werdendes Gepräge. Die Cigner drängen fehr zum Verkauf und drücen hierdurch selbst die Preise. Heute betrug der Umsatz über 190 Ballen, und zahlte man für beste Mittelwaare bis zu 3560 „, während leichtere Qualitäten schon von 315 1 an abge⸗ geben wurden und geringe Hopfen noch billiger erbältlich sind. Der Lagerbestand ist im Verlauf der letzten beiden Wochen etwas zurssck=

Der Aufsichtsrath der Leipziger Bank hat die Dividende auf 6 o festgesetzt. Leipzig, 10. Februar. (W. T. B) Der Verwaltungsrath der Allgemeinen Deutschen Kreditanstalt hat die Dividende pro 1882 auf 959 festgesetzt, gegen 9“ im Jahre 1881. (Allg. Corr.) Die Aus weise des Handelsamtes für den Monat Januar sind viel günstiger, als man im Hinblick auf die an fast allen Handelsmãrkten herrschende Die Ausfuhr hat im Vergleich mit dem Monat Januar im vorhergehenden Jahre um 4 o/o, die Einfuhr um Baumwollstoffe, welche in le nach Indien erportirt wurden, haben sich um 10, gebessert, Wollen stoffe um 63 Gυίη qualitativ und Kohlen und Kokes um 8 gso. Wollengarn und Leinwand mit einer

und Stahlausfuhr quantitativ um und 230, qualitativ verschlechtert. Dagegen hat die Verschiffung von Stahlschienen und Maschinen eine befriedigende Zunahme aufzuweisen. Der Löwenantheil an der Zunahme der Einfuhr entfällt auf Baum Der Import von Thee, Zucker, Taback, Robseide, Spirituosen und Reis hat sich quantitativ ebenfalls mäßig gebessert, während Kaffee, Hanf und Flachs in verminderten Quanti' Der Weizenimport hat sich um circa 20 o verringert, während der von Mais, Weizenmehl, Gerste und Hafer

Baum wollen⸗

Zufuhren in allen Unionshäfen 164000 B.,

nent 48 000 B.,

Auf den Linien der Großen

von Nord⸗

Gesellschaften eingenommen. 17 646. 13 AM

New⸗ York, 9g. Februar. (W Norddeutschen Lloyd „Elbe

Ausfuhr nach Großbritannien 79 000 B., Ausfuhr nach dem Konti⸗ orrath 924 000 B.

Verkehrs⸗Anstalten.

Internationalen Pferdeeifenbahn⸗Aktien⸗Geselifchaft sind im Monat Januar 1883 4619 549 Personen befördert und dafür 571 364.46 M oder durchschnittlich pro Tag 18 431,11 M von beiden Die Einnahme im Januar 1882 helief sich auf 547 029 90 Æ oder durchschnittlich pro

6 Berliner und der Großen .

Samuel Iselin.

Tag Verein von

T. B) Der Dampfer des ist hier eingetroffen.

Der General⸗Lieutenant z.

von

Berlin, den 8. Februar 1883.

gelegenheit der Cimbria“ statifindenden Verhandlung vorgeladen und zwar:

ter Zeit stark

„Sultans“ mit der „Cimbria“ nolds waren am Ruder.

gleicher Zeit 9 0so verhör genommen werden. am künftigen Dienstag statt; zu der

Cimbria“ vorgeladen.

Literarische Neuigkeiten u

Deutsche Landwirthschaft Die Beseitigung der Tecken. Von Feuilleton. schwäbischen Alb im Sommer

Berlin, 10. Februar 1883.

Präsident des Königlichen Geodätischen Instituts hierselbst und

8. d. M. sein 70 jähriges Dienstjubiläum.

Se. Majestät der Kaiser und König zeichneten den Jubilar durch folgendes Allerhöchste Handschreiben aus:

Ich habe in Erfahrung gebracht, daß mit dem heutigen Tage siebenzig Jahre verfließen, seitdem Sie in den Dienst des Vater landes getreten sind. Ich kann es Mir nicht versagen, Ihnen zu diesem Gedenktage in wiederholter Anerkennung der treuen und aus— gezeichneten Dienste, welche Sie Mir und Meiner Monarchie in ver⸗ schiedenen Stellungen während dieses langen Zeitraums geleistet haben, Meinen herzlichsten Glückwunsch auszusprechen.

Hamburg, 9. Februar. (W. morgen vor dem hiesigen Seeamte

sind nur die Zeugen vom „Sultan“ der Kapitän Cuttill, der erste Steuermann Bullard, der zweite Steuermann Walker, der erste Maschinist Collier, der Zimmermann Watkinson, der Bootsmann Tether und die Ma— trosen Reynolds und Hird. Letzterer war auf dem Ausguck, Tether und Rey⸗ Die Zeugen sind bereits in der Vorunter—⸗ suchung vernommen worden, sollen morgen ihre Aussagen wiederholen und beeidigen und dann mit den geretteten Offizieren der, Cimbria ins Kreuz⸗ Die nächste Sitzung des Seeamts findet

Landwirthschaftliche Streifzüge vom Meer bis zur 1882. (Schluß) Hagel versicherung. Kartoffelsorte für schweren Boden. grund. Literatur. Ausstellungen. Fischerei. Jagd. Aus

D. Dr. Joh. Jak. Baeyer,

betreffend). Briefkasten.

lungen.

Milch · Zei

Wilhelm.

T. B.). Zu, der in der An— Angler Herdbuch

Praxis.

kunde.

zur Zeit der Kollision des .

chweine.

berichte. Anzei Illustrirt

selben sind die Zeugen von der , . nd periodische Schriften.

liche Presse. Nr. 11. Inhalt: Sch äfereidirektor Albrecht Guben.

des Großen, von Stadtbahnen.

Von W. Paulsen in Nassen⸗

serate.

Redaktion des Arbeiterfreund“. Mißbrauch geistiger Getränke. Hausfleiß in Livland. Von Dr. Wilh Stieda. für die Monate Oktober, November und Dejember 18587

Molkereiwesens in Wesspreußen. Hamburg. Saatmarkt in Ostpreußen. Zur Beseitigung der Täken. Pferde⸗ und Rindviehausfuhr. Geräthe⸗, Maschinen. und Baun— Sauerfutterpresse. Literatur. schweizerischen Viehrassen. Internationale landw. Thierausstellung in Hamburg 1883. Markt⸗ und Ausstellungskalender. Markt⸗ gen.

Verlag von Gebrüder Paetel in Berlin W. Was wird sie thun?“ Fo: setzung. Die Ueberschwemmung in Deutschland. Das König⸗ liche Stadtschloß in Pot: dam, von seiner Entstehung bis auf die neueste Zeit (Schluß). Der Reliquienhandel aus der Garderobe Friedrich

Paar Berichtigungen. smit Illustrationy. Brockhaus lage (mit Illustration). Schicksale

dem Rechtsgebiet. Miscellen: Zur Febnkultur. (Mit Abbildung.) Maul und Klauenseuche. Influenja. Deusscher Reichstag.

Sprechsaal. Handel und Verkehr. rift für das Turnwesen, mit besonderer Be⸗

rücksichtigung des Schulturnens und der Gesundheite pflege. Her⸗ ausgegeben von Prof. Dr. C. Euler, Unterrichts⸗Dirigent, und Gebb. Eckler, Oberlehrer der Königlichen Turnlehrer· Bildungsanstalt in Berlin. . Jahrgang. Heft 2. Inbalt: Abhandlungen: Friedrich

Gedãchtsnißrede, gehalten im Berliner Turnlehrer⸗

C. Euler. Randbemerkungen zu Eulers Gedãächtniß⸗ rede über Iselin. Von Alfred Maul Karlsruhe. Bekanntmachungen: Befähigungszeugnisse aus der Turnlehrerinnenprüfung im Herbst 1882. Beurtheilungen und Anzeigen. Vermischtes. Selbstverwaltung. . Kraft gewisser Gesetze. Höhere Entscheldungen: Entziehung einer Schankkonzession. = Kreistagsbeschlüßse über Kreisabgaben. Guts⸗ bezirke. Entwässerungen. Gewässer, geschloffenes. Berlin (Unterhaltung der Bürgersteige)t“ Astpreußen (Geltung von Observanjen). e R . r. e, . a,, . . *

ü zi i prüche. Legitimationspunkt. Erfindungspatente. Berggewerk. des Centralbüregus der europäischen Gradmessung, feierte am ,, ,,,, polizei (Ausübung der Fischerei während der Frühjahrs · Schonzeit Meldungspflicht der Schiff und Floßführer.

Der Arbeiter freund. Sechstes Heft. Inhalt: Abhand— Am Jahresschlusse 1882.

Nr. 5. Inhalt: Die rückwirkende

Provinz (Schullasth.

Preußen, vin Polizei verordnungen.

Programm für die weitere Der deutsche Verein gegen den Von Adolf Gumprecht. Der Monatschronik

tung. Nr. 6. Inhalt: Die Geschichte der

Roya] Agricnstura! Society of England. Von Max Eyth in Bonn. Verschiedene Mittheilungen. Deutschland. Breslau. schreiben, betr. Vertilgung der Mäuse. Schweiz. währsmängel beim Viehhandel. Ausstellungen. wirthschaftliche Ausstellung in Milwaukee. Allgemeine Berichte. Land- und Viehwirthschaftliches aus Rußland. Das allgemeine

Preis aus Zürich. Ge⸗

Amerika. Milch⸗

unde der dortige Viehbandel, Fortschritte des Milchwirthschaftlicher Verein in Erfahrungen in der Statistik. Rußland.

Biologig. Eine neue Rematoden form Ein Beitrag zur Kenntniß unserer

e Berliner Wochenschrift „Der Bär“. Nr. 20 9. Jahrgangs. Novelle von K. Rinhart (Fort-

August von Müller. Ueber die Anlage weiterer Die Ueberschwemmung (mit Allustration. Ein Das neue Schlüter-Standbild in Berlin Konversationslexikon, 13. Auf⸗ eines Familiennamens. In⸗

Rreußischen Staats- Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

M=

*) k für den Deutschen Reichs- und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central ⸗Handels⸗ regifter nimmt an: die Känigliche Expedition des Nreutschen Reichs Anzeigers und Königlich

. Steckbriefe und Untersuchungs- Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

KR u. 8. w. von öffentlichen Fapieren.

Deffentlicher Anzeiger.

Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

TNerschiedens Bekanntmachungen.

Literarische Anzeigen.

Theater · Anzeigen.

ln der Börsen- beilage. XR

Inserate nehmen an: die Annoncen Expeditionen des „Invalidendauk n, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen ⸗Bureaux.

Familien · Nachrichten.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗-Sachen.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Bug halter August Rademann, geboren am 2. Januar 1844 zu Glatz, welcher flüchtig ist resp. sich verborgen hält, soll in den Akten J. III. B. 245 / sꝰ eine durch vollstreckbares Urtheil des König⸗ lichen Landgerichts J, Strafkammer IV., zu Berlin, vom 19. August 1882 erkannte Gefängnißstrafe von sechs Monaten vollftreckt werden. Es wird er— sucht, denselben zu verhaften und in das Amts— gerichts-Gefängniß des Ergreifungsorts abzuliefern. Berlin, den 5. Februar 1883. Königliche Staats—⸗ anwaltschaft beim Landgericht J. Beschreibung: Alter 39 Jahre, Größe 1.65 m, Statur untersetzt, Haare blond, Stirn niedrig, Bart röthlicher Voll- bart, Augenbrauen blond. Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne defekt, Kinn rund, Gesicht rund, Gesichtsfarbe etwas blaß, Sprache deutsch. Be⸗ sendere Kennzeichen: trägt goldene Brille, Gläser ohne Einfassung oder ein blaues Pincenez, schnupft stark und hat einen schrägen Blick.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Buch⸗ binder Friedrich Wilhelm Kal, am 18. Januar 1866 in Cottbus geboren, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Verdachts des Diebftahls in den Akten J. 114. 1029. S2. verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt⸗Moabit II/ 12, abzuliefern. Berlin, den 3. Februar 1883. König—⸗ liche Staatsanwaltschaft am Landgericht 1 Be⸗ schreibung; Alter 17 Jahre, Größe 1565 m, Statur schlank, Haare blond, Stirn frei, Bart ohne, Augenbrauen blond, Augen blau, Nase gewöhn⸗ lich. Mund gewöhnlich, Zähne gut, Kinn spitz, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Kleidung: Dunkler Anzug, dunkler Hut, Schaftstiefel. Besondere Kennzeichen: hinkt auf einem Fuß.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl. (6451 Bekanntmachung.

geblich gehörigen Sparkassenbücher Nr. 16,841 und 16842 der Kreissparkasse zu Greifswald über je 512 Mark 50 Pfennige, sollen ihrem Vormund, dem Gastwirth Wendlandt zu Lühmannsdorf bei einem Brande seiner Gebäude im August 1881 verloren gegangen sein. Auf den Antrag des genannten Vor— mundes werden der oder die Inhaber der beiden Sparkassenbücher aufgefordert, ihre Rechte an die⸗ selben bei dem unterzeichneten Gerichte spätestens in dem Aufgebotatermine am 17. August 1883, Vormittags 11 Uhr, anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Bücher erfolgen wird. Greisswald, den 2. Februar 1883.

Königliches Amtsgericht.

474621 Aufgebot.

Der Inhaber des folgenden, angeblich verloren geßangenen Rentenbriefs der Provinzen Ost⸗ und Westpreußen

Litt. D. Nr. 7225 über 75 S6

wird auf den Antrag des evangelischen Gemeinde—⸗ kirchenraths zu Baldenburg aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine

den 10. Dezember 1883, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer 19) feine Rechte anzumelden und den Rentenbrief vorzulegen, ö. die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Königsberg i. Pr., den 2. November 1882.

Königliches Amtsgericht. VII.

Ver kaufe, Verpachtungen, Submjsionen ꝛe.

I65õ 81]

Am Donnerstag, den 15. d. Mts., Vorm. 19 Uhr, sollen im Pfuhl'schen Gasthofe zu Königs⸗ Wusterhausen nachstehende Hölzer meiftbietend ver⸗ kauft werden:

1. Schutzbezirk Dubrow: 565 Eichen⸗Nutzenden mit

54403 fm, 2 Eichen⸗Nutzscheit, 139 Kiefern. Bauhol; mit 57, 43 fin,

2. Schutz bezirk Gr. Köriß: 145 Kiefern Bauhol;

mit 67,25 fm.

Königs ⸗Wusterhausen, den 10. Februar 1883.

Der Oberförster. Hartig.

Die im Bezirke des unterzeichneten Eisenbahn— Betriebsamtes angesammelten alten Schienen und andere Eisen⸗ und Gußfeisen⸗Abgänge sollen am 28. Februar d. Is., Vormittags 12 ühr, in öffentlicher Submission meistbietend verkauft werden. Die Bedingungen nebst Nachweifung der zum Ver⸗ kauf kommenden Quantitäten sind in den Eisenbahn⸗ Stationsbureaus zu Berlin Bahnhof Friedrichstraße, Schneidemühl, Bromberg, Dirschau. Danzig lege und hohe Thor, Elbing und Königsberg ü Pr. aug⸗

Offerten sind mit der Aufschrift „Offerte auf An—⸗ kauf von Schienen“ an das unterze ichnete Betriebs- amt bis zur Terminstunde einzureichen und findet die Eröffnung derselben im Beisein der etwa er— schienenen. Bieter statt. Danzig. den 8. Februar 183. Königliches Eisenbahn ⸗Betriebsamt.

der Bergisch⸗Märkischen Eisenbahngesellschaft zugehörige Rittergut Caspersbruch mit dem an— grenzenden Gute Buschenhausen, entweder zusam— men oder jedes Gut einzeln, zu verkaufen. Die beiden Güter liegen etwa 2 Kilometer von der Bahnstation Ohligswald, der Linie Elberfeld -Cöln entfernt und umfassen, außer den Wohn- und Wirthschaftsgebäuden im Ganzen einen Flächenraum von rund 50 Hektar, wovon 24 Hektar auf Caspers⸗ bruch und 26 Hektar auf Buschenhausen entfallen. Herr Hermann Hammerstein zu Bruchermühle bei Caspersbruch wird Kaufliebhabern die Sbjekte an— zeigen. Die bezüglichen Situationspläne und die zem Verkaufe ju Grunde gelegten Bedingungen können in unserem Verwaltungsgebäude hierselbst, Zimmer Nr. 8.4, eingesehen werden. Franko Offerten, welche das Anerkenntniß der erwähnten Verkaufs⸗ bedingungen enthalten müssen, sind bis Ende Fe⸗ brnar 1883 bei uns einzureichen. Elberfeld, den . Februar 1883. Königliche Eisenbahn⸗ Direktion.

Wochen⸗Ausweise der dentschen Zettelban ken.

(5b 4] Wochen Uebersicht

der Württembergischen Notenbank

vom 7. Februar 1883.

Acti vn.

nenne,, Bestand an Reichskassenscheinen . an Noten anderer Banken an Wechseln .... an Lombardforderungen. an Effekten.... an sonstigen Aktiven.

Passivn.

Das Grundkapital 1, Der Betrag der umlaufenden I Die sonstigen täglich fälligen Ver⸗ J Die an eine Kündigungsfrist ge—⸗ bundenen Verbindlichkeiten. 28, 5090 Die sonstigen Passiven .. Sh. 567 71

9. 30 334 72 16. 115 1.126. 30 18 957 363 oz bog 6 = 482 857 03, zz, zi

9 ooo oo C 63 ih oz Pocos πο.- 274 os 3?

Braunschwoigische Bänk. Stand vom 7. Februar 1883. Acti vn.

g MMS 800.669. ö 27.055.

231.900. 12, 51 9, h10 1,999, 490.

7 9gb 96? 10 500 00. 35 Sh.

3 ö 3 gbd 8294 117

l, 058. 950. 143,087.

6621 Netallbestand.C Reichskassenscheine. Noten anderer Banken. Wechsel- Bestand. Lombard Forderungen Effecten- Bestand Sonstige Activa

S. . 8. . *

Passiva. Grundkapital ö Reservefonds. Umlaufende Noten. Sonstige täglich fällige Ver-

bindlichkeiten J An eine Kündigungsfrist ge- bundene Verbindiichkeiten. Sonstige Passiva. .

22 * 18.

8

* ö

aus weiter begebenen, im In- lande zahlbaren Wechseln. 6. 750, 124. 2 KERraunschweig, 7 Februar 1883. Die Direktion. Bewig. S tübel. Preußische Boden⸗Credit⸗Actien⸗Bank. Nachtrag zur Tages Ordnung der am Sonn⸗ abend, den 10. März C. stattsindenden 14. ordentlichen General Bersammlung. ad Nr. 3 Anträge der Direktien:

C. das Statut dahin zu ändern, daß 5. 16 alinea 2 statt J pro Cent 4 pro Gent ge⸗ setzt wird.

d. das Statut dahin zu ändern, daß entweder §. 25 Nr. 3 hinzugefügt wird: „oder die Hälfte des Normalwerthes der von einem staatlichen oder städtischen Bausachverstän= digen aufgenommenen Taxe“, oder aber die Worte: „den zehnfachen Betrag des vorbe⸗ zeichneten jährlichen Nutzungswerthes“ zu streichen und statt dessen zu fetzen: die Hälfte des Normalwerthes der von einem staatlichen oder städtischen Bausachverstän⸗ digen aufgenommenen Taxe“.

Berlin, den 9. Februar 1883.

Der Präsident des Kuratoriums. Dr. Siemens.

Redacteur: Riedel.

Berlin: Verlag der Erpedition (Kessel.) Druck: W. Elsner.

Vier Beilagen

[6h51]

Die auf den Namen der minderjährigen Anna Wendlandt zu Lühmannsdorf lautenden und ihr an—⸗

gelegt und werden jedem Kauflustigen auf portofreie Requisition von hier unentgeltlich überfandt. Die

Eventuelle Ver indlichkeiten aus weiterbegebenen. im Inlande jahlbaren Wechseln Æ 1,756,555. 15.

(einschließlich Börsen Beilage).

zum Deutschen Reichs⸗An

M 36.

Erste Beilage

Berlin, Sonnabend, den 10. Fehruar

zeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1883.

Aichtamtliches.

Preußen. Berlin, 10 Februar. Im weiteren Verlaufe der gestrigen (4.) Sitzung des Reichstags wurde die zweite Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betr, die Feststellung der Reichshaushalts-Etats für die Etatsjahre 188384 und 1884 85 mit der Diskussion des Reichshaushalts⸗Etats für das Etats jahr 1883/84 (Reich s⸗ In validenfonds) fortgesetzt.

Im Etat des Reichs-Invalidenfonds, Kap. 12,

sind. 669 300 66 zu Pensionen sür ehemalige französische Militärpersonen ausgeworfen. Hiervon sind 149 000 Pensions⸗ erhöhungen, welche den Invaliden gezahlt werden sollen, nach— dem Frankreich durch Gesetz vom Jahre 1881 die Militär⸗ pensionen erhöht habe. Die Kommission hatte sich von der Berechtigung der Ansprüche diesrr Pensionäre nicht überzeugen , und beantragte die Summe von 149 000 S ab— zulehnen. z Der Bundes kommissar Geheime Ober: Regierungs⸗ Rath Schultz entgegnete, wenngleich den in Betracht kommenden ehe⸗ maligen französischen Pensionsempfängern ein Jiechtsanspruch auf die bezeichnete Pensionserhöhung nicht zustehe, so müsse es doch als in der Billigkeit liegend erachtet werden, ihnen eine Pensionzerhöhung, wie sie gleichen Pensionären in Frankreich bewilligt worden sei, zu Theil werden zu lassen. Er bitte das Haus, sich dieser Auffassung anzuschließen.

Die Abgg. Dr. Meyer (Jena) und Frhr. v. Minnigerode sprachen sichæ im Sinne der Budgetkommission gegen die Position aus. Der Erstere hob besonders hervor, welchen mißlichen Eindruck es machen müßte, wenn man jetzige deutsche Unterthanen nach französischen Gesetzen behandeln wollte.

Die Anträge der Kommission wurden einstimmig ange— nommen, der Rest der Ausgaben unverändert genehmigt, bei den Einnahmen in Konsequenz des eben gefaßten Beschlusses 168 847 A6 abgesetzt, so daß 29 339 315 M verbleiben.

Vom Etat der Reichsstempelabgaben war Tit. 3 „Einnahmen für den Stempel auf Werthpapiere, Schluß— noten, Rechnungen und Lotterieloose 12 109 880 S, darunter Schlußnoten 2728 320 M6 (im Vorjahre 3 822 000 S6 eben⸗ falls in der Budgetkommission vorberathen worden, welche heute durch ihren Referenten, Abg. Schrader, die unveränderte Genehmigung empfahl.

Der Abg. Hahnle polemisirte gegen die im Juli vorigen Jahres ergangene Verordnung des Bundesraths, wonach ämmtliche im Geschäftsbetriebe der Aktiengesellschaften nöthigen Schriststücke stempelpflichtig sein sollten. Bei der Unsicherheit über das, was unter diesen allgemeinen Begriff „Schriststüͤcke“ falle, werde im Zweifelsfalle alles bestempelt und die Stempelkosten hätten demnach oft den Betrag der von derselben Aktiengesellschaft gezahlten Gewerbesteuer erreicht. Auf diese Weise habe der Stempel die Form einer Umfatzsteuer ange⸗ nommen, durch welche die Industrie schwer geschädigt, die Börse aber fast gar nicht getroffen werde.“ Am drückendsten laste diese Steuer auf dem mittleren Ge— werbe, nur eine schleunige Deklaration des Gesetzes durch Gesetzgebung und Exekutive könne weitere schwere Benachtheiligung verhüten. Der Stempel wirke wie eine indirekte Gewerbesteuer; die kleineren Gewerbebanken seien in Folge desselben dem Ruin nahe. Zweifellos seien große Beträge zu Unrecht, und gegen den Willen des Gesetzgebers erhoben worden. Das Haus sei bereits durch eine große Reihe von Petitionen, auch der württembergischen Handels— kammern, auf diese Uebelstände aufmerksam gemacht worden, möchte es nach Kräften dahin wirken, daß zur Abhülfe eine authentische Auslegung des Gesetzes ergehe!

Der Abg. Frhr. von Wöllwarth trat den Ausführungen des Vorredners bei; Klarheit sei in dem Stempelabgaben⸗ gesetze selbst für die Behörden nicht vorhanden.

Der Etat wurde bewilligt.

Ohne Dehatte wurden darauf nach den Vorschlägen der Budgetkommission genehmigt die in die Kommission ver— wiesenen Theile der Etats der Eisenbahnverwaltung, der Ueberschüsse aus früheren Jahren, der Zinsen aus belegten Neichsgeldern, der außerordentlichen Zuschüsse und vorbe— haltlich der Feststellung der Ziffern der Matrikularbeitrage.

Ten in die Kommission zurückverwiesenen Titel aus dem Etat der Verwaltung des Reichsheeres „Neubau eines Kasernements mit Stallung und sonstigem Zubehör für die E Eskadron des 1. Husaren-Regiments' Nr. I8 in Großen⸗ hain, eiste Rate 200 050 6, beantragte die Budgetkommission zu bewilligen.

Der Abg. Kämpffer erklärte, ohne auf die in voriger Woche hier geführten Debatten über den Luxus bei Kaserne⸗ mentshauten zurückzukommen, bestreite er nuͤr das Bedürfniß des Offizierkafinos in Großenhain. Dort seien so viele und so gute Wirthschaften, daß auch die vom Abg. Br. Frege zitirten Parforcereiter Unterkommen und Verpflegung finden würden, besonders im Hotel de Saxe befinde Fich? seit 30 Jahren ein vollständiges Offizierkasino; es sei also gar kein Grund vorhanden, ein besonderes Kasino zu errichten, man würde dadurch nur schaden, indem man die Sonderung zwischen Militär und Civil noch steigere.

Hierauf ergriff der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich sächsischer Oberst⸗-Lieutenant Edler von der Planitz das Wort:

n Meine Herren! Auf die allgemeine Frage der Offizierkasinos will ich, wenigstens in diesem Moment, nicht eingehen, sondern nur ein paar andere Punkte erledigen.

Zunächst ist der Herr Vorredner wieder auf die Parforcereiter zurückgekommen, die da essen sollen. Ich habe neulich schon erklaͤrt und wiederhole diefe Erklärung: auf diefe Parforcereiterei ist bei der Offizier · Speifeanstalt abfolut in keiner Beyiehung Rücsiicht ge⸗ nommen. Ich erkläre dies hier ganz ausdrücklich und formell.

Dann hat der Herr Vorredner gesagt, daß ein Bedürfniß für den Bau der Kaferne sich nicht fühlbar gemacht habe. In dieser Beziehung will ich nur bemerken,“ daß der VBauplätz zum großen Theil von der Kommune Großenhain. voll— ständig, unentgeltlich; hergegeben worden ist ifo ein Be. weis, daß guch die Kommune Großenhain die Nothwendigkeit des Baues ihrerfeit6z anerkennt. . ö .

Endlich, meine Herren, will ich bezüglich dieser speziellen Lokal-

frage von Großenhain, nämlich bezüglich des Offiziertisches, bemerken, daß natürlich die Offiziere dort in dem Gasthofe bisher gegessen haben aber außer der Bezahlung des Mittagtisches auch noch das Lolal be⸗ zahlen müssen. z Der Abg. Hermes (Parchim) beantragte, in der Position die Worte „und sonstigem Zubehör“ zu streichen und die Forderung auf 150 0900 ½ herabzusetzen, weil es sich nicht empfehle, Offizierspeiseanstalten zu einer Zeit zu errichten, 1 der die Mittel zu wichtigeren Bauten nicht vorhanden eien.

Der Abg. Graf von Moltke erklärte, es habe sich hier eine besondere Abneigung ausagesprochen gegen die Einrich⸗ tung von Wohnungen für die Offiziere in ben Kasernen, und ganz besonders gegen die Einrichtung von Offizierkasinos. Diese. Bedenken gründeten sich wohl nicht auf sinanzielle Gründe, auf Ersparnißrücksichten; denn für die Offiziere, die in der Kaserne untergebracht würden, werde das Servis er⸗ spart, und dadurch wurden wohl die Zinsen der ursprüngli— Ben Anlage ausgeglichen. Er wolle noch hinzufügen: Pie Offiziere, die in der Kaserne wohnen, seien ja auf die Kasernen nicht beschränkt, sie lebten auch außerhalb derselben, man finde sie in jeder guten Gesellschaft. Man habe aber ein prinzipiells. Bedenken dagegen ausgesprochen, daß dadurch die Offiziere sich von? ben übrigen Gesellschaftsklassen absonderten, und daß so der Kasten⸗ geist genährt würde. Für den Kastengeist hätten die Offi iere eine andere Bezeichnung: sie nennsen das Kameradschaft. Es sei das feste Band, das die Offiziere eines Regiments mit einander verbinde in allen ihren Interessen, zum gegenseitigen Beistand in Freud und Leid, im Frieden und im Kriege. Kameradschaft sei es gewesen, wenn in den Feldzügen da, wo eine Abtheilung in Gefechte verwickelt gewesen sei, von allen Seiten die übrigen hinzugeeilt seien, um Hülfe und Beistand zu leisten, und diesem Verhalten verdanke man in Deutschland wesentlich mit die Erfolge, welche erzielt seien. Wenn man die Debatte hier anhöre, so könne man glauben, daß in der Armee ein, Gegensatz bestehe zwischen adligen und bürgerlichen Offizieren. Das sei nicht der Fall; sei ein Avantageur vom Offiriercorps gewählt und eingetreten, so schließe die Kameräadschaft jeden weiteren Unterschied aus. Einen solchen Zwiespalt in die Armee hineinzutragen, werde Riemand ge⸗ lingen, das seien wirklich unnütz verschossene Platzpatronen. Es sei nicht zu bezweifeln, daß, wo Hunderte von jungen Mannschaften zusammenwohnten, eine Aufsicht bei Tag und bei Nacht stattfinden müsse, es sei ein großer Unterschied, ob ein Befehl allgemein an eine unbekannte Menge erl heilt werde, oder ob der Mann sich sagen müsse, dieser Befehl gelte ihm, der Befehlende kenne ihn. Der Compagnieoffizier kenne jeden Mann seiner Compagnie, aber es sei nicht zu verlangen, daß derselbe auch die Mannschasten der übrigen Compagnien, die Mannschaften des ganzen Bataillons lenne, und das sei der einfache Grund, warum die Bestimmung dahin laute, daß für jede Compagnie ein Offizier in der Kaserne wohnen solle. Was die Kasino's betreffe, so möge man es vielleicht auch für ein Standesvorurtheil erklären, aber er sei der Meinung, daß der Offizier nicht in jeder Speisewirthschaft sich sein Mittags— mahl holen könne. Gehe der Offizier in eine feine Restau— ration, so müsse derselbe einen oder ein paar Thaler be— zahlen, und darauf sei das Gehalt nicht zugeschnitten. In der Kaserne in einer Speiseanstalt finde der Offizier ein gutes Mahl für sehr viel weniger, und dort könne auch der unbemittelte Offizier mal ein Glas Wein trinken, der von dem Produzenten direkt verschrieben und ohne die Spesen des Zwischenhan dels für den Einkauf geliefert werde. Er glaube, daß jetzt wohl jedes Offiziercorps eine Bibliothek, eine Kartensammlung, ein Kriegsspiel und andere Bildungsmittel besitze wo solle das untergebracht und benutzt werden? Wo zweckmäsiger, als in einem Lokal in der Kaserne, wohin ja doch alle Offiziere täg⸗ lich kommen müßten, und wo ein solches Lokal ebenso zu ihrer Fortbildung, wie zu ihrem gesellschaftlichen Verkehr diene? Wenn das Haus den Bau von Kafernen ablehne aus Ersparnißrücksichten, so sei es in seinem vollkommenen Recht; wenn aber anerkannt werde, daß ein solcher Bau nölhig sei, dann sollte man der Militärverwaltung überlassen, den Bau so auszuführen, wie es für den militärischen Zweck nöthig sei.

Der Abg. Richter (Hagen) erklärte, der verehrte Herr Vorredner habe nicht ganz erfaßt, was hier eigentlich Gegen⸗ siand des Streites sei. Nicht die Kasernirung an sich bekämpfe die Fortschrittspartei. Dieselbe wolle die Kasernirung der 4 Escadron so bewilligen, wie das Haus die der 3 anderen Escadronskasernen bewilligt habe, nur wolle seine Partei nicht danehen noch ein besonderes Stabsgebäude für die Offizier⸗ Speiseanstalt errichten; es handele sich hier daher auch gar nicht um ein Interesse der Kommune Großenhain. Die allgemeine Bemerkung des Vorredners über die adligen und bürgerlichen Offiziere gehöre wohl nicht speziell zur vorliegen— den Position, denn es sei hier in Bezug auf die Großen— hainer Husaren nach der Richtung kein Wort gefallen. Wenn der Vorredner sage: ein Unterschied zwischen Adel und bürgerlich bestehe nicht; sei der Avantageur erst einmal angenommen, so sei derselbe allen seinen Kameraden im Regi mente gleich so sei das gewiß richtig; aber was er vermisse, sei: der junge Mann werde leider oft als Avantageur nicht angenommen in gewissen Regimentern, wenn derselbe nicht einen adligen Namen habe. Es sei doch mehr als Zu— fall, wenn viele Regimenter, namentlich bei der Garde, keinen bürgerlichen Offizier haben und auch bürgerliche Avantageure nicht annehmen. Diese sogenannte Tradition mancher Corps wolle seine Partei eben zu brechen suchen; sie sei dann also in der Sache mit dem Vorredner völlig eines Sinnes. Um die Kameradschastlichkeit sei es gewiß eine hohe Sache, nicht blos bei Offizieren, sondern bei allen Mit⸗ gliedern jedes Berufes, aber die Kamerad schaftlichkeit im Kriege umfasse nicht blos die Berufsoffiziere, sondern auch die aus der Reserve, Landwehr und sonst zum Kriege einge— zogenen. Diese verbinde, wenn sie ihr Leben für die gemein⸗ same Sache einsetzen, eine Kameradschaft, die wahrlich hin⸗ ausgehe über das Bindemittel der Ofsizierkasinos. Niemand

habe bisher geglaubt, daß auf diese Kameradschaft im Waffen dienst des Krieges, in Noth und Gefahr es einen Einfluß

gusübe, ob die Herren im Frieden auch in einem Offtzier⸗ kasino essen würden oder nicht. Seine Vorstellung von diefer Kameradschaft sei viel zu hoch, als daß er fie mit biesen kleinen Frage in Verbindung bringen wolle. Aifo beschränke man sich auf Das, worauf es in Wirklichkeit antomme. Allerdings könnten Offiziere nicht in jeder Speisewirthschaft essen; er ver⸗ werfe darum Offizierkasinos nicht unter allen Umständen, das Haus habe ja solche auch in diefem Jahre schon in einzelnen Fällen bewilligt, Aber aus Großenhain werde ausdruchtich bestätigt, daß sich eine Offizier⸗Speifeanstalt seit 30 Jahren in demselben Privathotel befinde, bestehend aus einem Speisesalon für 30 Personen, Villardsalon und Spielzimmer. Uur 9 Offiziere nähmen an dieser gemeinschaftlichen Tafel Theil, weil die übrigen verheirathet seien, und sür dirse solle ein eigenes Gebäude hergestellt werden, auf das mindestens 60 000 A Kosten entfielen. Der direkte Bezug des Weins sei nur dann wohlfeiler, wenn ein gewiffer größerer Ahsatz hinzu⸗ komme, als bei 9 Offizieren mönlich fei. Wenn gefant werde, es seien in der preußischen Armee 54 ältere Sffiziere uns Stabsãrzte kasernirt, so beweise eine so geringe Zahl, welche auf detachirte Forts und besondere Berhältnisse sich vertheile, daß nur ganz ausnahmsweise solche Kasernirung Platz greifen solle. Jetzt solle neben den jüngeren Offizieren auch ein älterer kasernirt werden, obwohl die Kaserne nur 8 Minuten vom Marktplatze entfernt sei. Ganz unabhängig von allen prinzipiellen Anschauungen sei hier das Stabsgebaude aus 96 allergewohnlichsten Sparsamkeitsgründen nicht gerecht⸗ ertigt.

Der Abg. Dr. Majunke bemerkte, feine Partei habe in der Kommission für die Position gestimmt, und werde sie auch in vollem Umfange jetzt bewilligen. Bei der nun einmal fest⸗ gestellten Höhe der Friedenspräsenzstärke müsse man doch für zie Soldaten, deren Zahl das Centrum nicht verringern könne, auch ein Unterkominen schaffen, und auch die Fort⸗ schrittspartei habe früher anerkannt, daß Kasernirung den Bürgerquartieren vorzuziehen sei. Dann sei die Frage des Luxus ausgeworfen worden. Der Regierungskommisar habe in der Kommission eingehend nachgewiesen, daß in keiner Weise im vorliegenden Falle Luxus getrieben werden solle. Auch schaffe man durchaus kein Präzedenz, wenn das Haus den Titel annehme. Man könne ja jede Kasernen orderung von Fall zu Fall prüfen. Nach seiner gewissenhaften Ueber zeugung sei die vorliegende Forderung gerechtfertigt.

Der Abg. Dr. Windthorst erklärte, er wisse nicht, warum gerade, bei dieser Angelegenheit die Fortschrittspartei so energischen Widerstand leiste. Dahinter steckten gewiß andere Gründe. Er spreche sie nicht aus, er warte, bis man damit herausrücke, und behalte sich dann has Weitere vor. Wenn der Abg. Richter vom Grafen Moltke gesagt habe, er wisse nicht, wovon die Rede sei, so finde er diese Bemerkung sehr wenig am Platze. Was der Graf Moltke gesagt habe, treffe zu allen Beispielen von Kasernenforderungen und' alfo auch hier vollständig zu. Das Haus habe alle Ursache, in solchen Angelegenheiten den Grafen Moltke an' zuhören, und demselhen dankbar zu sein, wenn derselbe sich äußere. Er finde die Forderung an sich fachlich gerechtfertigt. Die Geschäfte des Wirths im Hotel de Saxe zu Großenhain habe man hier nicht zu führen. Er bedaners ja, wenn der Herr Verluste habe, aber bei wichtigen Staais— angelegenheiten könne man auf derartige Verhaltnisse keine Nücksicht nehmen. Der Abg. Nichter meine, die Offiziere würden ihre Weine billiger beim Händler beziehen, als auf direktem Wege. Das Gegentheil sei der Fall, und daß der Abg. Richter das nicht wisse, könne er fich nur daraus er— klären, daß derselbe zu seinem Bedauern keinen Haushalt habe. Der direkt bezogene Wein sei nicht nur billiger, fondern auch besser; davon könne sich der Abg. Richter überzeugen, wenn derselbe ihn einmal in seinem Hause befuchen wolle

Der Abg. Richter (Hagen) bemerkte, der Einladung des Abg. Windthorst, denselben zu besuchen, werde er gern Folge leisten, selbst auf die Gefahr hin, daß dann in der „Nord— deutschen“ stehen würde, durch diese Zusammenkunft in Han⸗ nover sei das Bündniß des Fortschritts mit dem Centrum erwiesen. In der Sache selbst müsse er seine Ansicht auf— recht halten; er habe gerade darin praktische Erfahrung, weil. er Jahre lang Konsumvereine geleitet habe. Daher wisse ern daß der direkte Bezug sich nur dann lohne, wenn der Absatz einen gewissen Umfang habe. Für 9 Offiziere lohne es sich nicht, direkt zu beziehen und selbst zu wirthschaften; sie würden dabei schlechtere Geschäfte machen, als wenn sie ihr Kasino im Wirth s⸗ hause hätten. Wenn das Offiziercors in Großenhain 30 Jahre lang in demselben Gasthause sein Kasino gehabt habe, Fo. werde dort auch ferner wohl auszukommen sein; das dürse er konstatiren, ohne sich irgendwie für die Interessen des be= treffenden Gastwirths zu erwärmen. Es sei ein Mißverssänd- niß, zu glauben, daß er die Aeußerungen des Grafen Molike nicht mit der Ehrerbiemng und Aufmierksamkeit angehört habe. die alle Worte dieses verehrten Herren verdienten, auch wenn sie nicht unmittelbar sich an den Gegenstand der Diskufston angeschlossen hätten. Aber etwas, was an sich nicht richtig sei und nicht zur Sache gehöre, werde dadurch nicht richtiger, daß es der verehrte Abgeo cdnete vorbringe. Versteckt Motive für die Haltung der Fortschrittspartei gegen— über diesem Titel liegen in keiner Weise vor, weder politischer, noch lokaler, woch persönlicher Art. Er habe umgekehrt geglaubt, daß, das Centrum vielleicht geheime Gründe habe; er habe ceber erfahren, daß bei dem Regiment in Großenhain hannöve ische Offiziere nicht sehr zahlreich ver⸗ treten seien. Wenn dais Centrum hier nicht sparen wolle, dann wisse er nicht, oo es überhaupt sparen wolle. Bisher habe die Centrumspartei überhaupt in dieser Session noch keinen Ersparnißvorschlag gemacht. Ueberlasse das Centrum doch nicht jede Initative zu Sparsamkeitsmaßregeln der linken Seite allein. Zeige doch das Centrum endlich einmal in einem

raktischen Falle seine Sparsamkeit; es werde dem Centrum onst bald kein Mensch im Lande mehr glauben, daß es über⸗ haupt seine Versprechungen bezüglich der Sparsamkeit wahr machen wolle. ]

Der Kön. iglich sächs. Oberst⸗ Lieutenant Edler von der Planitz rechtfertigte die Forderung der Regierung aus sachlichen